Ein Blick auf die verlorene Pracht - dhbw-stuttgart.de€¦ · das jüngste Projekt zum ersten Mal...
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Bad Cannstatt
Das Nutztier Biene im FokusDie Honigbiene ist eines der wichtigsten Nutztiere in unserer Kulturlandschaft und unerlässlich für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Bei einem Aktionstag mit dem Imkerverein Stuttgart im AkademieNaturInfoCenter der Umweltakademie BadenWürttemberg in der Wilhelma dreht sich am Sonntag, 7. August, von 11 bis 16.30 Uhr alles um das fleißige Insekt.
SOst
Konzert in der HeilandskircheDer Landesgospelchor BadenWürttemberg tritt am Sonntag, 7. September, in der Heilandskirche auf. Das Konzert an der Sickstraße 37 beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind aber willkommen.
SMitte
Alzheimerkrimi hilft verstehenEin Kriminalroman über die Erkrankung des Protagonisten soll den Lesern helfen, Demenzerkrankungen besser zu verstehen. Den Beweis will die Ärztin Ursula Hammer am Mittwoch, 10. September, antreten. Dann liest sie im Treffpunkt 50plus, Rotebühlplatz 28, aus ihrem Krimi „Small World“. Die Veranstaltung findet von 18 bis 20 Uhr statt.
Bad Cannstatt
Infos für Ehrenamtliche Das Seniorenzentrum im AnnaHaagMehrgenerationenhaus sucht ehrenamtliche Helfer. Wer sich für ein mögliches Engagement interessiert, ist beim Informationsabend am Mittwoch, 10. September, von 17.30 bis 19.30 Uhr an der MarthaSchmidtmannStraße 16 willkommen. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 95 25 59 08. hah/rec
Kurz berichtet
W enn sich die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bewahrheiten sollten, müssen die beiden Ange
klagten vorigen Winter etwa einen Monatlang quasi rund um die Uhr auf Einbruchstour gewesen sein. Denn laut Anklage sollen die Männer innerhalb von 41 Tagen in35 Wohnungen eingebrochen sein. Bei zweiweiteren Versuche seien sie gescheitert.
Es dauert einige Zeit, bis der Staatsanwalt am Mittwoch am Landgericht die Anklage verlesen hat. Er listet die Namen undAdressen der Geschädigten auf und nenntdie Beutestücke und deren Wert. Außerdem beschreibt er Fall für Fall, wie sich die beiden Angeklagten vor unerwünschten Störungen während ihrer Straftaten gewappnet haben sollen. Denn nachdem dieMänner über aufgestemmte Türen undFenster eingestiegen waren, hätten sie Möbel wie Kommoden, Schuhschränke, Regale, Sideboards, Bürostühle und Barhockervor die Wohnungstüren gestellt oder unter die Türklinken geklemmt. Somit hätten sienoch etwas mehr Zeit zur Flucht gehabt, wenn die Bewohner überraschend nachHause gekommen wären.
Die Tatorte sind quer über die Stadt verteilt, wobei es einige Schwerpunkte gab: Allein zehn Mal sollen die Angeklagten im November und Dezember 2013 im Fasanenhofeingebrochen sein, weitere sieben Mal inSteinhaldenfeld und fünf Mal in Sillenbuch.Gestohlen wurden meist Schmuck, Uhren, tragbare Computer, Münzsammlungen undGeld. In einem Fall zählte auch eine 400GrammSchokoladenpackung Tobleronezum Diebesgut. Die größte Beute, bestehend aus Schmuck, Uhren und Geld imGesamtwert von 13 500 Euro, sollen dieMänner hingegen bei einem Einbruch in Steinhaldenfeld gemacht haben.
Die beiden Angeklagten lassen am ersten Prozesstag über ihre Verteidiger erklären, dass sie jetzt keine Angaben zu ihrerPerson und zu den Vorwürfen machenmöchten. Bekannt ist bisher lediglich, dass die Männer aus Serbien sind und in Belgradals Taxifahrer und Automechaniker gearbeitet haben sollen. Möglicherweise bahnt sich ein Deal an.
Auf die Schliche der Männer gekommenwar die Polizei offenbar über die Auswertung ihrer Handydaten. Zudem sollen beiden Angeklagten Beutestücke entdecktworden sein. Außerdem fiel den Ermittlernauf, dass die Männer bei den Einbrüchenfast immer die Wohnungstüren von innenmit Möbeln verbarrikadiert hätten.
In Untersuchungshaft sitzen die beidenMänner seit Mitte Dezember 2013. Für denProzess sind bisher bis Mitte Oktober sechsVerhandlungstage angesetzt.
Landgericht Zwei Männer sollen in 35 Wohnungen eingebrochen sein. Von Oliver im Masche
Schmuck, Uhren und Schokolade gestohlen
U nter dem Sandstein der Fassadesteckt banaler Stahlbeton, in denSeitentrakten herrscht nüchternes
Bürotreiben: Als sehr authentisch gilt dasNeue Schloss in Stuttgart nicht. „Viele Besucher sind bei den Führungen etwas enttäuscht“, sagte Staatssekretär Ingo Rust(SPD) am Mittwoch in einem der wenigenrekonstruierten Prunksäle des Gebäudes.Umso erfreuter waren Rust und Staatssekretär KlausPeter Murawski (Grüne), andiesem Tag eine besondere Ausstellung imMitteltrakt des Neuen Schlosses zu eröffnen, die den früheren Glanz des Gebäudeserahnen lässt: Vier Skizzenkartons desStuttgarter Hofmalers Joseph Anton vonGegenbaur werden anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Schlossaufbaus erstmalsder Öffentlichkeit gezeigt. Die Skizzen nutzte der Maler als Vorlagen für insgesamt 16 Wandfresken, mit denen er im Auftrag des württembergischen Königs Wilhelm I. die Wände des Neuen Schlosses ausschmückte.
Die Pracht der großen Fresken ist langedahin – sie wurden bei den Luftangriffen auf Stuttgart während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Vor diesem Hintergrundbezeichnete Rust die Skizzen aus den Be
ständen der Staatlichen Schlösser undGärten als „großes Geschenk“, das man mitWorten kaum beschreiben könne.
Möglich wurde dieaufwendige Restaurierung dank einer Spende der Staatlichen TotoLotto GmbH BadenWürttemberg in
Höhe von 85 000 Euro. Das Geld stammte aus den nicht abgeholten Gewinnen der Glücksspirale in BadenWürttemberg, erklärte die Geschäftsführerin des Unternehmens Marion CaspersMerk.
Dank der mit Kohle und Kreide angefertigten Skizzen können sich die Besucher ein gutes Bild von der Pracht der alten Fresken machen. „Gegenbaur hat jede Figur, jeden Gesichtsausdruck genau gezeichnet,bevor er anfing zu malen. Das war wichtig,da der Putz schnell trocknete und danachkeine Korrekturen mehr möglich waren“,erklärte die Konservatorin Patricia Peschelvon Staatliche Schlösser und Gärten.
Bis vor kurzem schlummerten die circafünf Meter breiten und 3,5 Meter hohenSkizzenkartons im Schloss Ludwigsburg,wo man während einer Inventur auf sie aufmerksam wurde. Ausgestellt werden sie nur für zehn Tage, da das Material sehr lichtempfindlich ist.
Die Skizzenkartons sind nicht nur einZeugnis der verlorenen Schönheit des Neuen Schlosses, sie bieten auch interessante Einblicke in das Selbstverständnis deswürttembergischen Königshauses.
„Württemberg wurde erst 1806 ein Königreich. Wilhelm I. war daher sehr bemüht, sich gegenüber traditionsreicherenKönigshäusern in Szene zu setzen“, erklärtPeschel. Aus diesem Grund zeigten dieSkizzen Szenen aus dem Leben besonders ruhmreicher Ahnen Wilhelm I., die denAufstieg Württembergs beförderten. So ist
es kein Zufall, dass Wilhelm I. die Belagerung Stuttgarts 1286 malen ließ – bei derseine Vorfahren die mächtigen Habsburgerin die Flucht schlugen.
Der Maler, Joseph Anton von Gegenbaur, hatte dank eines Stipendiums deswürttembergischen Königs einige Zeit inRom verbracht. Seine Fresken im Neuen Schloss entstanden zwischen 1837 und1854 und zählten schnell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stuttgart. „Von den Fresken wurden Postkarten und Sticheangefertigt. Vor ihrer Zerstörung wurden
sie in Reiseführern für Stuttgart angepriesen“, erklärte Konservatorin Peschel. DenStuttgarter Bürgern seien die Geschichtender Fresken damals gut bekannt gewesen,ist Peschel überzeugt. Heute können siesich zumindest einen kleinen Eindruck vonden verlorenen Bildern machen.
Schau Die Skizzenkartons können vom 4. bis zum 13. September täglich zwischen 10 und 18 Uhr im Mitteltrakt des Neuen Schlosses angesehen werden. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt 2,50 Euro.
Ein Blick auf die verlorene Pracht
Eine Ausstellung im Neuen Schloss zeigt vier Skizzen der verlorenen Fresken. Foto: Horst Rudel
Ausstellung 16 Fresken haben einst das Neue Schloss geziert. Sie wurden zerstört, aber die Skizzen überlebten. Von Violetta Hagen
Eindrücke aus dem Leben von acht Chinesinnen
D ie Hälfte des Himmels gehört denFrauen.“ Dieses Zitat von Mao Zedong war eines der Leitmotive für
das von Uwe Swoboda betreute Filmprojekt von Absolventen der Dualen Hochschule BadenWürttemberg (DHBW). Swoboda ist Professor und Studiengangleiter des Fachs „BWLDienstleistungsmanagement“ imFachbereich Medien und nacheigenen Worten „immer aufder Suche nach Themen, die sonst keiner macht“. Derknapp einstündige Film, dervon seinen Studierenden in Peking gedrehtwurde, taucht ein in das Leben von achtstarken chinesischen Frauen. So entstanden Porträts einer Tierschützerin, einerIngenieurin, einer Eventmanagerin, zweierHaushaltsgehilfinnen, einer Chefärztin,einer Schauspielerin und der Betreiberin eines Schönheitssalons.
Die Frauen berichten von ihrem Alltagund ihren Einschätzungen zu den Entwicklungen der Geschlechterrollen in der chinesischen Gesellschaft. Die Unternehmerin Xia Deng ist der Meinung: „Frauen kön
nen sorgfältiger denken als Männer, abersie müssen mehr leisten, um anerkannt zu werden.“ Sie fügt hinzu: „Mao Zedongs Zitat hat heute seine Wirkung entfaltet.“ DieMedizinerin Linlin Ma fühlt sich gleichberechtigt, „aber in den ärmeren Gebieten Chinas sieht es mit der Emanzipation
schlechter aus, als in denStädten“. Selbstbewusst ergänzt sie Zedongs Zitat:„Frauen tragen in China sogarmehr als die Hälfte des Himmels.“ An diesen Geschichtensei deutlich ablesbar, wie ra
sant sich die Mittelschicht entwickele, so Uwe Swoboda.
Bereits der dritte Jahrgang der DHBWhat als Abschlussprojekt einen Film in Peking gedreht. „Die Vorbereitung dauert ungefähr ein Jahr“, sagt Swoboda. Deswegen könne ein solches Projekt auch nur allezwei Jahre realisiert werden. Knapp20 Studierenden reisen jeweils nach Chinaund arbeiten dort dann in Vierergruppen.
Der Student Felix Fleischhauer war fürdas jüngste Projekt zum ersten Mal im Reich der Mitte. „Solch eine Chance kann
man sich nicht entgehen lassen“, sagt der24Jährige, der für die Fotodokumentationzuständig war. „Es ist natürlich schwierig, in so kurzer Zeit ein vollständiges Bild vonder Situation von Frauen in China zu zeichnen“, sagt Fleischhauer. „Aber diese Erfahrung war sehr wertvoll für mich.“ Laut demDozenten Mario Gollinger sind es sehr intensive Tage, die die Studierenden in Pe
king erleben. „Sie stehen an den Drehtagenum 5.30 Uhr auf, gearbeitet wird teilweisebis 22.30 Uhr.“ An zwölf Drehtagen wurde so mit sechs professionellen Videokamerasrund 100 Stunden Filmmaterial produziert– mit viel Spaß und großem Lerneffekt.
Am 17. November wird der Film an derDHBW vorgestellt. Unter www.chinaprojekt.de können Tickets reserviert werden.
Abschlussprojekt Hochschulabsolventen haben bei Fimprojekten in Peking wertvolle Erfahrungen gesammelt. Von Elisa Harlan
„Von den Fresken wurden einst Postkarten und Stiche angefertigt. “Patricia Peschel,Konservatorin
In Peking haben Studierende der DHBW acht Chinesinnen filmisch portraitiert. Foto: privat
An zwölf Tagen wurde vom frühen Morgen bis zum Abend gedreht.
Bad Cannstatt
Polizei stoppt defekten LastwagenLange wäre die Fahrt nicht mehr sicher gewesen: Nicht nur hat der Fahrer neun Stunden länger als erlaubt am Steuer gesessen.Bei einer Kontrolle auf dem Wasen stelltedie Verkehrspolizei zudem fest, dass derLastwagen, mit dem der 42jährige Mannunterwegs war, nicht mehr verkehrssicher war. Das Fahrzeug aus Bosnien und Herzegowina hatte Mängel an der Lenkung und an den Bremsen. Die Kennzeichen und derFahrzeugschein wurden sichergestellt. DerFahrer musste eine Sicherheitsleistung inHöhe von 1550 Euro bezahlen. ceb
S teigender internationaler Publikumszuspruch beim StuttgarterWeindorf: „Vor allem die Schweizer
lieben nicht nur unseren Weihnachtsmarkt, sondern auch das Weindorf“, sagt Andrea Gehrlach, bei der StuttgartMarketing GmbH für die Produktentwicklung zuständig. „Auch Amerikaner, die häufig hierihren Zweitwohnsitz haben oder hier stationierte Freunde besuchen, nehmen esgerne an.“ Alleiniger Reiseanlass sei dieVeranstaltung aber nur sehr selten, räumtGehrlach ein. Ganz ähnlich, so berichtet dieTouristikExpertin, verhalte es sich mitGästen aus China: Man komme nicht explizit wegen des Weindorfs, nehme es aber alsTeil einer ohnehin stattfindenden Deutschland oder Europareise gerne mit. Österreicher kämen das ganze Jahr über verstärkt nach Stuttgart, die Zunahme seienorm, so Gehrlach. Auch wenn sie nichtextra wegen des Weindorfs anreisten, seiensie weinaffin. Inwieweit sich dieser Zuspruch auch anhand der Übernachtungszahlen ablesen lässt, bleibt abzuwarten.„Die AugustZahlen liegen noch nicht vor“,sagt Andrea Gehrlach. „Ich gehe aber davonaus, dass die Österreicher, wie für das gesamte StädtereiseKlientel typisch, in derDreiSterneHotellerie übernachten.“
Das Ranking der ausländischen Gästesah im ersten Halbjahr 2014 so aus: Unangefochten auf dem ersten Platz rangierendie USAmerikaner mit 70 143 Übernachtungen (plus 11,5 Prozent) und einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,3 Tagen. Auf Platz zwei folgen die Schweizer mit 42 049 Übernachtungen (plus 10,6 Prozent) und einer vergleichsweise kurzen statistischen Verweildauer von 1,6 Tagen. Österreich (plus 16,6 Prozent), Frankreich(plus 0,6 Prozent) und Großbritannien(plus 6 Prozent) folgen Kopf an Kopf aufden nächsten Plätzen. Besonders lange bleiben Gäste aus Indien: Sie übernachtenim Durchschnitt 8,5 Tage in Stuttgart –mehr als dreimal länger als der internationale Durchschnittsgast mit 2,3 Tagen.
Wirkliche Konkurrenz zum Weindorfsieht Andrea Gehrlach in der Metropolregion nicht: „Sicher gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie die Ludwigsburger Weinlaube oder das Heilbronner Weindorf bishin zum Fellbacher Herbst. Stuttgart hat daaber eine ganz andere Dimension.“
Weindorf Nicht nur bei Gästen aus der Schweiz ist das Fest beliebt.Von Robin Daniel Frommer
Mehr Gäste aus dem Ausland
20 Nr. 204 | Donnerstag, 4. September 2014STUTTGARTER ZEITUNGSTUTTGART
Quelle: Harlan, Elisa: Eindrücke aus dem Leben von acht Chinesinnen, in: STUTTGARTER ZEITUNG, vom 04.09.2014, S. 20