Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG-...

12
Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten der Kardiologie und der Herz- und Thoraxchirurgie sind weithin gefragt. Viele Patienten kommen auch von außerhalb des Landes. Das HerzZentrum wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und neue OP-Techniken erfolgreich eingeführt. Dem stetig wachsenden Zuspruch haben die Kliniken vor einigen Jahren mit dem Neubau einer hochmo- dernen OP-Abteilung und der Erweiterung der Kardiologie Rechnung getragen. Herausragende medizinische Versorgung bietet auch das zertifizierte LungenZentrum. Hier erfolgt die interdisziplinäre Schwerpunktversorgung von Patienten mit Lungen- erkrankungen und insbesondere mit Lungenkrebs. In der wöchentlichen Thoraxkonferenz werden alle Fälle mit thorakalen Tumorerkrankungen interdisziplinär unter Beteiligung von kooperierenden Strahlentherapeu- ten und Onkologen diskutiert und individuelle Therapien festgelegt. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie wird die Behandlung von Gefäßpatienten optimiert. Im Vordergrund steht die gemein- same Betreuung der Patienten mit dem Ziel, jeweils die beste und schonendste Untersuchungs- und Therapieform anbieten zu können. In enger Kooperation der Kliniken des GefäßZentrums werden alle interventionellen, endovaskulären und konventionellen Eingriffe durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem HerzZentrum kann die Gefäßchirurgie die Versorgung der Brust-Aorta und der herznahen Gefäße sicherstellen. Im gut ausgestatteten Zentrum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosoma- tik arbeitet ein hoch kompetentes Team von Ärzten und Pflegekräften, Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten. Sie sichern individu- elle Begleitung für Menschen in schweren Lebensphasen. Behandelt werden alle seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Persönlichkeits- störungen, Abhängigkeitserkrankungen, Psychosen und Erkrankungen des höheren Lebensalters. Ein Schlaflabor dient Patienten, die Proble- me beim Ein- oder Durchschlafen haben oder über Tagesmüdigkeit und Erschöpfungszustände klagen. Zwei neue Intensivstationen bis 2020 25 Mio. Euro werden in das größte Bauvorhaben der nächsten Jahre investiert Das größte Bauvorhaben der nächsten Jahre an den SHG- Kliniken Völklingen ist der Neubau zweier Intensivstati- onen mit insgesamt 44 Bet- ten. Der zweistöckige Neu- bau soll 2020 fertig sein und insgesamt rund 25 Millionen Euro kosten, einschließlich aller Medizintechnik. Bis zur Fertigstellung bleibt die vor- handene Intensivstation in Betrieb. Es wird also keine Einschränkung geben, weder für die Patienten noch für die Ärzte, Intensivpfleger und sonstige Mitarbeiter. D ie neuen Intensivstationen werden bei laufendem Kran- kenhausbetrieb gebaut. Das ist stö- rungsfrei möglich, weil die beiden neuen Stationen auf einer noch unbebauten Fläche an der Ostseite des Hauses 1/1a aufgeständert er- richtet, mit diesem verbunden und später mit einer neuen Liegendein- fahrt komplettiert werden. Die Kardiologische Intensivsta- tion wird dann 20 Betten und die Operative Intensivstation 22 Bet- ten vorhalten. Die Nutzfläche der Kardiologischen Intensivstation beträgt 1100 Quadratmeter, die der Operativen Intensivstation 1113 Quadratmeter. Die Gestaltung der Fassaden wird sich am modernen Bild der jüngeren Baumaßnahmen orientieren. Der Neubau soll vor allem mehr Raum für die Aufnahme und zeit- gemäße Pflege der Patienten schaf- fen. Er ist nötig, um die Platzver- hältnisse in den Patientenzimmern selbst den modernen Erfordernissen anzupassen, die durch viele heute übliche und notwendige medizini- sche Geräte bestimmt sind. Fortent- wickelt haben sich auch die hygie- nischen Standards, die es immer mehr zu beachten gilt. Top Noten für Abläufe in Medizin, Pflege und Verwaltung Zum fünften Mal in Folge mit dem KTQ-Zertifikat ausgezeichnet D ie SHG-Kliniken Völklingen sind zum fünften Mal in Folge mit dem bekanntesten Zertifikat des deutschen Gesundheitswe- sens ausgezeichnet worden. Dabei konnten sie sogar ihr bereits sehr gutes Ergebnis aus 2014 übertref- fen. Das Krankenhaus liegt in allen KTQ-Kategorien deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt und gehört damit zu den Top 50 aller zertifizierten Kliniken in Deutsch- land. KTQ steht für „Kooperation für Transparenz und Qualität im Ge- sundheitswesen“. Bei diesem Ver- fahren werden Kliniken auf ihre medizinischen, pflegerischen und verwaltungsmäßigen Abläufe durch externe Fachexperten im laufenden Klinikbetrieb geprüft und bewertet. „Die KTQ-Zertifizie- rung unterstützt uns darin, unsere Prozesse kontinuierlich auf den Prüfstand zu stellen und zu opti- mieren“, erklärt der Ärztliche Di- rektor Dr. Cem Özbek. „Dank des Engagements aller Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter konnten wir erneut unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden und das Gesamtergebnis im Vergleich zu 2014 noch ein- mal steigern“, freut sich Verwal- tungsdirektor Rudolf Altmeyer. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeiter des Qualitätsmanage- ments, die gemeinsam und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Abteilung Personal- und Or- ganisationsentwicklung die Zer- tifizierung vorbereitet und orga- nisiert haben. Auch Pflegedirektorin Monika Klein zeigte sich hocherfreut: „Als Stärken haben die Visitoren unter anderem die Information und Be- teiligung der Patienten, das Notfall- management und die Patientensi- cherheit sowie die umfangreichen Angebote rund um die Themen Work-Life Balance, vertrauensbil- dende Maßnahmen, Führung und Personalentwicklung genannt“. Z u den Besten im Südwesten ge- hören - dieses Ziel haben sich die SHG-Kliniken Völklingen be- reits vor Jahren gesteckt. Aber wie kommt man dazu? Und wie bleibt man in dieser Liga? „Indem wir kontinuierlich an unserer Zukunft arbeiten“, sagt Rudolf Altmeyer, seit drei Jahren Verwaltungsdirek- tor in Völklingen. „Das heißt vor allem Stärken optimieren, Risiken minimieren und immer das Beste für Patienten und Mitarbeiter im Blick haben“. Der Erfolg der Völklinger Klini- ken ist das Ergebnis konsequenter Spezialisierung und Konzentration seiner medizinischen Dienstleis- tungen. Und er ist das Ergebnis der optimal koordinierten Zusam- menarbeit aller Mitarbeiter, vom Chefarzt bis zur Reinigungskraft. Jeder Patient, der das Haus zufrie- den verlässt, mehrt das Vertrauen. 97 Prozent von ihnen würden die Kliniken weiterempfehlen, belegt die regelmäßig durchgeführte Pa- tientenbefragung aktuell – ein Spitzenwert deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Genauso wichtig wie die Zufrie- denheit der Patienten ist die Zufrie- denheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Altmeyer: „Wo zufrie- dene Beschäftigte ar- beiten, sind zufriedene Patienten nicht weit“. Die eigens geschaffe- ne Servicestelle „Fami- lie & Beruf“ und ein Familienhaus halten viele hilfreiche Angebote bereit, von Kinderbetreuung bis hin zur Unterstützung bei der Pflege Angehöriger. Das trägt dazu bei, dass das Krankenhaus in der Bran- che als attraktiver Arbeitgeber gilt. Um die Qualität von Krankenhäu- sern vergleichen zu können, gibt es Prüfstände. Ein solcher ist die KTQ-Zertifizierung durch unabhän- gige Fachleute. Die SHG-Kliniken Völklingen haben diese jeweils für drei Jahre geltende Zertifizierung in diesem Jahr erneut durchlaufen und mit Auszeichnung bestanden. „Wir konnten unser Ergebnis noch einmal steigern und gehören damit zu den Top 50 der zertifizierten Kli- niken in Deutschland“, so Altmeyer nicht ohne Stolz. Die größte Stei- gerung habe es in den Kategorien „Patientenorientierung“ und „Füh- rung“ gegeben. Deutliche Steigerung auch bei der jüngsten Mitarbeiterbefragung. Glaubwürdigkeit, Respekt, Fair- ness, Stolz und Teamgeist waren die Bewertungskriterien, aus de- nen letztlich ein innerbetriebliches Stimmungsbarometer entspringt, das zur Weiterarbeit an einer mitar- beiterorientierten Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur ermutigt. Stetige Innovation – auch das gehört zum konsequenten Arbeiten an der Zukunft. Ob erweiterte fach- liche und technische Möglichkeiten in HerzZentrum, LungenZentrum, GefäßZentrum und Psychiatri- schem Zentrum, eine noch stärkere Zusammenarbeit der medizinischen Fachgebiete untereinander, über das und vieles mehr ist in dieser Ausga- be von „Mensch & Medizin“ viel zu erfahren. Auch über den geplanten Neubau von zwei Intensivstationen, mit denen die SHG-Kliniken Völk- lingen einen erneuten Sprung in die Zukunft machen (siehe unten- stehender Artikel). So könnte der Neubau für die Intensivstationen (rechter Baukörper) nach den Vorstellungen der Architekten aussehen. Links der im November 2011 eröffnete Neubau in Richtung Richardstraße. Dort sind die neuen Operationssäle, Funktionsbereiche der Kardiologie und Endoskopie sowie zwei Stationen, darunter eine Intensivstation für die Innere, untergebracht. Präsentieren stolz das neue Zertifikat (von links): Monika Klein und Martin Gapp von der Pflege- direktion, Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer und Stellvertreter Peter Zwirner, Jessica Günther vom Qualitätsmanagement, Professor Dr. Harald Schäfer, Pascal Bennoit (QM), Oliver Steffen (Personal- und Organisationsentwicklung) und der Ärztliche Direktor Dr. Cem Özbek. Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer. Ein Haus, das konsequent an seiner Zukunft arbeitet Die SHG-Kliniken Völklingen zählen zu den Top 50 unter den zertifizierten Häusern in Deutschland SAARLAND 2017 TOP DEUTSCHLANDS GRÖSSTER KRANKENHAUS- VERGLEICH REGIONALES KRANKENHAUS „Zufriedene Mitarbeiter sind für uns eine der Voraussetzungen für zufriedene Patienten und deren Sicherheit. Daher arbeiten wir kontinuier- lich mit unseren Mitarbeitern an einer attrakti- ven Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur.“ Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer

Transcript of Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG-...

Page 1: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten

Die Spezialisten der Kardiologie und der Herz- und Thoraxchirurgie sind weithin gefragt. Viele

Patienten kommen auch von außerhalb des Landes. Das HerzZentrum wurde in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und neue OP-Techniken erfolgreich eingeführt. Dem stetig wachsenden Zuspruch haben die Kliniken vor einigen Jahren mit dem Neubau einer hochmo-dernen OP-Abteilung und der Erweiterung der Kardiologie Rechnung getragen.

Herausragende medizinische Versorgung bietet auch das zertifizierte LungenZentrum. Hier erfolgt

die interdisziplinäre Schwerpunktversorgung von Patienten mit Lungen-erkrankungen und insbesondere mit Lungenkrebs. In der wöchentlichen Thoraxkonferenz werden alle Fälle mit thorakalen Tumorerkrankungen interdisziplinär unter Beteiligung von kooperierenden Strahlentherapeu-ten und Onkologen diskutiert und individuelle Therapien festgelegt.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie wird die

Behandlung von Gefäßpatienten optimiert. Im Vordergrund steht die gemein-same Betreuung der Patienten mit dem Ziel, jeweils die beste und schonendste Untersuchungs- und Therapieform anbieten zu können. In enger Kooperation der Kliniken des GefäßZentrums werden alle interventionellen, endovaskulären und konventionellen Eingriffe durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem HerzZentrum kann die Gefäßchirurgie die Versorgung der Brust-Aorta und der herznahen Gefäße sicherstellen.

Im gut ausgestatteten Zentrum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosoma-

tik arbeitet ein hoch kompetentes Team von Ärzten und Pflegekräften, Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten. Sie sichern individu-elle Begleitung für Menschen in schweren Lebensphasen. Behandelt werden alle seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Persönlichkeits-störungen, Abhängigkeitserkrankungen, Psychosen und Erkrankungen des höheren Lebensalters. Ein Schlaflabor dient Patienten, die Proble-me beim Ein- oder Durchschlafen haben oder über Tagesmüdigkeit und Erschöpfungszustände klagen.

Zwei neue Intensivstationen bis 202025 Mio. Euro werden in das größte Bauvorhaben der nächsten Jahre investiert

Das größte Bauvorhaben der nächsten Jahre an den SHG-Kliniken Völklingen ist der Neubau zweier Intensivstati-onen mit insgesamt 44 Bet-ten. Der zweistöckige Neu-bau soll 2020 fertig sein und insgesamt rund 25 Millionen Euro kosten, einschließlich aller Medizintechnik. Bis zur Fertigstellung bleibt die vor-handene Intensivstation in Betrieb. Es wird also keine Einschränkung geben, weder für die Patienten noch für die Ärzte, Intensivpfleger und sonstige Mitarbeiter.

D ie neuen Intensivstationen werden bei laufendem Kran­

kenhausbetrieb gebaut. Das ist stö­rungsfrei möglich, weil die beiden neuen Stationen auf einer noch unbebauten Fläche an der Ostseite des Hauses 1/1a aufgeständert er­richtet, mit diesem verbunden und später mit einer neuen Liegendein­fahrt komplettiert werden.

Die Kardiologische Intensivsta­tion wird dann 20 Betten und die Operative Intensivstation 22 Bet­ten vorhalten. Die Nutzfläche der

Kardiologischen Intensivstation beträgt 1100 Quadratmeter, die der Operativen Intensivstation 1113 Quadratmeter. Die Gestaltung der Fassaden wird sich am modernen Bild der jüngeren Baumaßnahmen orientieren.

Der Neubau soll vor allem mehr Raum für die Aufnahme und zeit­gemäße Pflege der Patienten schaf­

fen. Er ist nötig, um die Platzver­hältnisse in den Patientenzimmern selbst den modernen Erfordernissen anzupassen, die durch viele heute übliche und notwendige medizini­sche Geräte bestimmt sind. Fortent­wickelt haben sich auch die hygie­nischen Standards, die es immer mehr zu beachten gilt.

Top Noten für Abläufe in Medizin, Pflege und VerwaltungZum fünften Mal in Folge mit dem KTQ-Zertifikat ausgezeichnet

D ie SHG­Kliniken Völklingen sind zum fünften Mal in Folge

mit dem bekanntesten Zertifikat des deutschen Gesundheitswe­sens ausgezeichnet worden. Dabei konnten sie sogar ihr bereits sehr gutes Ergebnis aus 2014 übertref­fen. Das Krankenhaus liegt in allen KTQ­Kategorien deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt und gehört damit zu den Top 50 aller zertifizierten Kliniken in Deutsch­land.

KTQ steht für „Kooperation für Transparenz und Qualität im Ge­sundheitswesen“. Bei diesem Ver­fahren werden Kliniken auf ihre medizinischen, pflegerischen und verwaltungsmäßigen Abläufe durch externe Fachexperten im laufenden Klinikbetrieb geprüft und bewertet. „Die KTQ­Zertifizie­rung unterstützt uns darin, unsere Prozesse kontinuierlich auf den Prüfstand zu stellen und zu opti­mieren“, erklärt der Ärztliche Di­rektor Dr. Cem Özbek.

„Dank des Engagements aller Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ter konnten wir erneut unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden und das Gesamtergebnis

im Vergleich zu 2014 noch ein­mal steigern“, freut sich Verwal­tungsdirektor Rudolf Altmeyer. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeiter des Qualitätsmanage­ments, die gemeinsam und mit tatkräftiger Unterstützung durch die Abteilung Personal­ und Or­ganisationsentwicklung die Zer­tifizierung vorbereitet und orga­nisiert haben.

Auch Pflegedirektorin Monika Klein zeigte sich hocherfreut: „Als Stärken haben die Visitoren unter anderem die Information und Be­teiligung der Patienten, das Notfall­management und die Patientensi­cherheit sowie die umfangreichen Angebote rund um die Themen Work­Life Balance, vertrauensbil­dende Maßnahmen, Führung und Personalentwicklung genannt“.

Zu den Besten im Südwesten ge­hören ­ dieses Ziel haben sich

die SHG­Kliniken Völklingen be­reits vor Jahren gesteckt. Aber wie kommt man dazu? Und wie bleibt man in dieser Liga? „Indem wir kontinuierlich an unserer Zukunft arbeiten“, sagt Rudolf Altmeyer, seit drei Jahren Verwaltungsdirek­tor in Völklingen. „Das heißt vor allem Stärken optimieren, Risiken minimieren und immer das Beste für Patienten und Mitarbeiter im Blick haben“.

Der Erfolg der Völklinger Klini­ken ist das Ergebnis konsequenter

Spezialisierung und Konzentration seiner medizinischen Dienstleis­tungen. Und er ist das Ergebnis der optimal koordinierten Zusam­menarbeit aller Mitarbeiter, vom Chefarzt bis zur Reinigungskraft. Jeder Patient, der das Haus zufrie­den verlässt, mehrt das Vertrauen. 97 Prozent von ihnen würden die Kliniken weiterempfehlen, belegt die regelmäßig durchgeführte Pa­tientenbefragung aktuell – ein Spitzenwert deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Genauso wichtig wie die Zufrie­denheit der Patienten ist die Zufrie­

denheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Altmeyer: „Wo zufrie­dene Beschäftigte ar­beiten, sind zufriedene Patienten nicht weit“. Die eigens geschaffe­ne Servicestelle „Fami­

lie & Beruf“ und ein Familienhaus halten viele hilfreiche Angebote bereit, von Kinderbetreuung bis hin zur Unterstützung bei der Pflege Angehöriger. Das trägt dazu bei, dass das Krankenhaus in der Bran­che als attraktiver Arbeitgeber gilt.

Um die Qualität von Krankenhäu­sern vergleichen zu können, gibt es Prüfstände. Ein solcher ist die KTQ­Zertifizierung durch unabhän­gige Fachleute. Die SHG­Kliniken Völklingen haben diese jeweils für drei Jahre geltende Zertifizierung in diesem Jahr erneut durchlaufen und mit Auszeichnung bestanden. „Wir konnten unser Ergebnis noch einmal steigern und gehören damit zu den Top 50 der zertifizierten Kli­niken in Deutschland“, so Altmeyer nicht ohne Stolz. Die größte Stei­gerung habe es in den Kategorien „Patientenorientierung“ und „Füh­rung“ gegeben.

Deutliche Steigerung auch bei der jüngsten Mitarbeiterbefragung. Glaubwürdigkeit, Respekt, Fair­ness, Stolz und Teamgeist waren die Bewertungskriterien, aus de­nen letztlich ein innerbetriebliches Stimmungsbarometer entspringt, das zur Weiterarbeit an einer mitar­beiterorientierten Arbeitsplatz­ und Unternehmenskultur ermutigt.

Stetige Innovation – auch das gehört zum konsequenten Arbeiten an der Zukunft. Ob erweiterte fach­liche und technische Möglichkeiten in HerzZentrum, LungenZentrum, GefäßZentrum und Psychiatri­schem Zentrum, eine noch stärkere Zusammenarbeit der medizinischen Fachgebiete untereinander, über das und vieles mehr ist in dieser Ausga­be von „Mensch & Medizin“ viel zu erfahren. Auch über den geplanten Neubau von zwei Intensivstationen, mit denen die SHG­Kliniken Völk­lingen einen erneuten Sprung in die Zukunft machen (siehe unten­stehender Artikel).

So könnte der Neubau für die Intensivstationen (rechter Baukörper) nach den Vorstellungen der Architekten aussehen. Links der im November 2011 eröffnete Neubau in Richtung Richardstraße. Dort sind die neuen Operationssäle, Funktionsbereiche der Kardiologie und Endoskopie sowie zwei Stationen, darunter eine Intensivstation für die Innere, untergebracht.

Präsentieren stolz das neue Zertifikat (von links): Monika Klein und Martin Gapp von der Pflege-direktion, Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer und Stellvertreter Peter Zwirner, Jessica Günther vom Qualitätsmanagement, Professor Dr. Harald Schäfer, Pascal Bennoit (QM), Oliver Steffen (Personal- und Organisationsentwicklung) und der Ärztliche Direktor Dr. Cem Özbek.

Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer.

Ein Haus, das konsequent an seiner Zukunft arbeitetDie SHG-Kliniken Völklingen zählen zu den Top 50 unter den zertifizierten Häusern in Deutschland

SAARLAND

2017

TOP

DEUTSCHLANDS GRÖSSTER

KRANKENHAUS- VERGLEICH

REG I O N AL E S KR AN KE N H AU S

„Zufriedene Mitarbeiter sind für uns eine der Voraussetzungen für zufriedene Patienten und deren Sicherheit. Daher arbeiten wir kontinuier-lich mit unseren Mitarbeitern an einer attrakti-ven Arbeitsplatz- und Unternehmenskultur.“

Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer

Page 2: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

2

Der subkutane Defibrillator – ein außergewöhnlicher LebensretterZum Beispiel Herr D. (68): Besondere Patienten bedürfen mitunter besonderer kardiologischer Lösungen

Herzschrittmacher eingebaut – Was jetzt alles zu beachten ist

Herr D. (68) ist ein besonderer Patient. Er erhielt bereits vor

einigen Jahren in einem ande­ren Krankenhaus vorsorglich ei­nen Defibrillator, weil sein Herz nach einem Herzinfarkt 2007 sehr schwach war. Gerade bei solchen Patienten sind bösartige und teils sogar lebensgefährliche Herzrhyth­musstörungen häufig. Ein Defibril­lator kann diese Gefahr abwenden, indem der Herzrhythmus durch einen kleinen gezielten Stromstoß reguliert wird. Das System besteht aus einem 5 x 5 Zentimeter gro­ßen Gehäuse, das unter die Haut gesetzt wird, und der Sonde. Diese verbindet das Strom liefernde Ag­gregat mit dem Herzen.

Die ursprüngliche Implantati­on erfolgte 2008 von links. Das Aggregat wurde extern aufgrund einer Infektion aber bereits 2011 entfernt und auf der Gegenseite er­neut implantiert. Seitdem war die Wunde reizlos und Herr D. hatte an dieser Stelle keine Beschwerden. Allerdings hatte er auch noch eine Nierenschwäche, Diabetes und starkes Übergewicht.

In diesem Jahr bemerkte Herr D. erneut eine schmerzhafte Schwel­lung im Bereich des Defibrillators unter dem rechten Schlüsselbein. Es trat Eiter aus, Fieber hatte er keins. Daraufhin wurde er zur wei­

teren Behandlung in unsere Abtei­lung eingewiesen. Nach Entnahme von Blut und Abstrichen aus der leicht geöffneten Defibrillatorta­sche wurde eine Antibiotikathera­pie eingeleitet, um das Übergreifen der Krankheitserreger auf die Blut­bahn zu verhindern. Wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, war dies aber bereits geschehen.

Blutvergiftung zwang zum Handeln

Herr D. hatte eine Blutvergif­tung – ein lebensbedrohliches Krankheitsbild. Aufgrund des Eiter austritts konnten wir sicher von einer erneuten Infektion des Defibrillators ausgehen. Im Einver­nehmen mit dem Patienten wurde die Entfernung des Gerätes und der Sonde vereinbart. Denn: Wenn Bakterien einmal das Defibrillator­System infiziert haben, lassen sie sich auch mit den modernsten An­tibiotika nicht komplett von den Kunststoffoberflächen der Geräte eliminieren. In diesem Fall hilft nur die komplette Herausnahme des Systems.

Diese wurde in Vollnarkose komplikationslos durchgeführt. Das Aggregat konnte leicht ent­fernt werden. Die Sonde aber war fest mit der umgebenden Gefäß­wand verwachsen. Deshalb wur­

de ein spezieller Laser verwendet. Mit ihm kann das Gewebe um die Sonde um einige Mikrometer ver­dampft und somit die Sonde scho­nend gelöst werden.

„LifeVest“ für die Übergangszeit

Herr D. blieb noch mehrere Wo­chen in stationärer Behandlung; zunächst einige Tage auf der In­tensivstation, weil sich in Folge der Blutvergiftung eine deutliche Verschlechterung der Nierenleis­tung entwickelt hatte. Dann konn­te er zunächst einmal nach Hause entlassen werden – mit Wieder­vorstellungstermin zur erneuten Implantation eines Defibrilla­tors nach komplettem Ausheilen der Blutvergiftung. Um bis dahin einen adäquaten Schutz vor bös­artigen Herzrhythmusstörungen zu gewährleisten, verordneten wir ihm eine „LifeVest“. Das ist ein am Körper tragbarer Defibrillator, der ähnlich einer Weste an­ und aus­gezogen wird.

Wie gesagt: Herr D. ist ein be­sonderer Patient. Er hat gleich zwei lebensbedrohliche Defibrillator­Systeminfekte durchstanden, die glücklicherweise erfolgreich be­handelt werden konnten. Zudem hat sich bei ihm eine dialysepflich­tige Nierenschwäche entwickelt, was ein erhöhtes Komplikations­risiko für zukünftige Geräte be­deutet, da mit jeder Dialyse Bak­terien in die Blutbahn gelangen und diese erneut Bestandteile des Defibrillators infizieren könnten. Außerdem waren ehemals beide Schulterseiten infiziert, somit ver­bat sich eine erneute Implantation über die Schlüsselbeinvenen.

Lösung hält bis heute

Also entschlossen wir uns für einen so genannten subkutanen Defibrillator. Der ist im Gegen­satz zu konventionellen Systemen nicht mittels einer Sonde über die Blutbahn mit dem Herzen verbun­den und kann daher nicht durch Bakterien im Blut infiziert werden. Der regulierende Strom­Schub kommt nun von einer Elektrode im Unterhautfettgewebe in Herznähe. Das Aggregat ist diesmal unterhalb der Achsel, also ebenfalls an be­sonderer Stelle, implantiert.

Mit Einsatz des subkutanen Defi­brillators konnten wir bei Herrn D. das Risiko einer erneuten System­infektion minimieren und gleich­zeitig den Schutz vor dem plötz­lichen Herztod ermöglichen. Nach Abwägen aller Vor­ und Nachteile war der subkutane Defibrillator die ideale Lösung für seine besondere Situation. Der Patient wird heute mit stabilem Gesundheitszustand in unserer Schrittmacherambulanz betreut. Dr. Christoph Stamm,

Device-Team Kardiologie

E in Herzschrittmacher wird zur Behandlung von lang­

samen Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Er überwacht den Herzrhythmus und kann er­forderlichenfalls das Herz zum schnelleren Schlagen anregen. Patienten mit Herzschrittmacher sollten nach dem Einbau einige wichtige Punkte beachten, damit eine regelrechte Funktion des Ge­räts gewährleistet ist.

Auf Sauberkeit achtenNach einem Einbau können die

Wundfäden frühestens nach etwa zehn Tagen gezogen werden, in der Regel durch den Hausarzt. Bis zur Fadenentfernung sollte sich der Patient etwa jeden zweiten Tag beim Hausarzt zur Wundkon­trolle und zum Verbandwechsel vorstellen. In diesem Zeitraum sollte auch darauf geachtet wer­den, dass die Haut um den Ver­band vorsichtig nur mit einem Waschlappen gereinigt wird. Der Verband sollte dabei trocken blei­ben. Sobald die Wunde gut ver­heilt ist und die Fäden entfernt wurden, ist Baden und Duschen wieder wie gewohnt möglich.

Körperlich schonenIn den ersten Wochen nach der

Operation sollte man den Arm der operierten Seite nicht über die Schulterhöhe anheben. Auch schweres Tragen ist zu vermeiden, damit die regelrechte Wundhei­lung und das korrekte Einwach­sen der Schrittmachersonden im Herz gewährleistet sind.

Grundsätzlich sind Komplika­tionen nach einer Herzschritt­macheroperation selten. Eine Rö­tung, eine Überwärmung oder ein Spannungsgefühl der Haut über dem Herzschrittmacher können jedoch auf eine Infektion des Ge­rätes hinweisen. Ebenfalls kön­nen ungewöhnliche Schmerzen im Bereich des Schrittmachers oder Fieber und Schüttelfrost Ausdruck einer Infektion sein. In einem solchen Fall sollte umge­hend ein Arzt aufgesucht werden. Ist der Schrittmacher wirklich in­fiziert, muss das komplette Ge­rät mit Sonden operativ entfernt werden, um zu verhindern, dass sich die Entzündung weiter im Körper ausbreitet.

Wenn die Herzbeschwerden nach einem Einbau zunächst ge­

bessert waren, sie aber nach ei­nem gewissen Zeitraum erneut auftreten, kann dies auf eine Funktionsstörung des Schritt­machers hinweisen. Besteht der Verdacht auf eine solche soge­nannte Sondendislokation, muss sofort eine Schrittmacherkontrol­le durchgeführt werden.

Regelmäßige KontrolleUm zu gewährleisten, dass der

Schrittmacher optimal funktio­niert, werden regelmäßige Kon­trollen des Gerätes im behan­delnden Krankenhaus oder vom niedergelassenen Kardiologen durchgeführt. Die erste Schritt­macherkontrolle nach Entlassung aus dem Krankenhaus findet nach etwa sechs Wochen statt. Im weiteren Verlauf werden die Kontrollintervalle, sofern alles in Ordnung ist, auf ein­ bis zweimal im Jahr verlängert.

Bei den Untersuchungen wer­den die Batterie des Schrittma­chers und die Funktionsfähigkeit der Sonden überprüft. Die Batte­rien eines Schrittmachers halten heutzutage etwa acht bis zehn Jahre. Ein operativer Batterie­wechsel ist ein kleinerer Eingriff gegenüber dem Ersteinbau, da die Drähte zum Herzen nicht neu ge­legt werden müssen.

Schrittmacherausweis bei sich tragen

Moderne Herzschrittmacher sind gegen äußere Störungen gut abgesichert, so dass ein alltäg­licher Umgang mit elektrischen Geräten im Haushalt oder mit Computern unbedenklich ist. Die meisten medizinischen Verfahren wie beispielsweise Röntgen­ oder Ultraschalluntersuchungen haben keine Auswirkung auf das Gerät. Lediglich eine Kernspintomogra­phie (MRT) oder eine Strahlen­therapie können die Funktion beeinflussen. Daher sollte der Schrittmacherausweis, den man vom Krankenhaus mitbekommt, stets bei sich getragen werden. Auch auf Flughäfen sollte man den Ausweis vorlegen und nicht automatisch durch die Kontrolle gehen. Manche Kontrollgeräte sind unbedenklich, andere darf man nicht passieren.

Edith M. Hoffmann,

Ärztin Device-Team Kardiologie

Förderverein seit 25 Jahren für das HerzZentrum im Einsatz

Gutes tun, damit andere Gutes tun können“ ist der Leitspruch

der Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrums Saar e.V. Seit seinen Anfängen hat das HerzZentrum der SHG­Kliniken Völklingen in den Mitgliedern des Fördervereins aktive Begleiter und Mitstreiter. Gegründet wurde der Verein vor 25 Jahren mit dem Ziel, das Zent­rum in ideellen, wissenschaftlichen und technischen Bereichen finan­ziell zu unterstützen.

Die Arbeit hat sich gelohnt. Das HerzZentrum hat heute einen aus­gezeichneten Ruf und ist weit über die Landesgrenzen bekannt. Heute setzen sich die Mitglieder des För­dervereins ein, um die Arbeit des Klinikums weiter zu optimieren. Ein guter Draht ins HerzZentrum

ist allen wichtig, und so kommen die Mitglieder auch in den Genuss gesonderter Fachinformationen. Auch die Info­Veranstaltungen des Fördervereins für Patienten, An­gehörige und Interessierte finden stets guten Anklang.

Wer den Förderverein unterstüt­zen möchte, kann dies gerne mit ei­ner Spende tun (Förderverein HZS, IBAN: 70590501010016568883; BIC SAKSDE55XXX). Neue Mit­glieder sind bei den unermüdlichen Netzwerkern immer willkommen.

Kontakt: Tel. 06898-12 21 99 Tanja Cavelius [email protected]

Ja, ich möchte Mitglied werden!

Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrums Saar e.V.SHG-Kliniken Völklingen Sekretariat VerwaltungsdirektionRichardstraße 5–9

66333 Völklingen

| Name

| Vorname

| Straße / Nr.

| PLZ / Ort

| Geburtsdatum

| Eintrittsdatum

| e-Mail-Adresse

Einzelmitgliedschaft 36 € / Jahr Familienmitgliedschaft 2 Pers. 41 € / Jahr

Hiermit ermächtige ich die Gesellschaft zur Förderung des HerzZentrums Saar e. V. den o. g. Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abzubuchen.

| Kreditinstitut

| Kontoinhaber

| IBAN

| BIC

| Ort / Datum

| Unterschrift

Für Ihre Zahlung erhalten Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung.

Ausschneiden, in einen Briefumschlag stecken und an die angegebene Adresse schicken. Oder an der Rezeption im Krankenhausfoyer abgeben.

Der subkutane Defibrillator: Das Aggregat ist unterhalb der Achsel implantiert. Eine Elektrode

in Herznähe gibt den Herzrhythmus-regulierenden kleinen Stromstoß.

Die „LifeVest“ – ein übergangsweise am Körper

tragbarer Defibrillator, der ähnlich einer Weste

an- und ausgezogen wird.

Schema einer Elektrodenentfernung mittels Laser.

Page 3: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

3

Vorhofflimmern: Wann eine Katheter-Ablation in Frage kommt

Hartnäckige Ehefrau, aufschlussreiches Langzeit-EKG Kryo-Ablation hat Herrn K. (58) vom Vorhofflimmern befreit

Vorhofflimmern ist im Alter die häufigste Herzrhythmus-störung. Bei manchen Patienten kann es mit Beschwerden wie Herzrasen, unregelmäßigem Pulsschlag oder Leistungs-minderung einhergehen. Andere Patienten sind wiederum völlig beschwerdefrei.

Ursächlich für die Rhythmusstö­rung sind Extraschläge, die den

Herzrhythmus durcheinander brin­gen. Sie entstehen am häufigsten an der Einmündungsstelle der Lun­genvenen – den Blutgefäßen, die sauerstoffreiches Blut heranführen – in den linken Vorhof des Herzens. Kommt es dann zum Auftreten von Vorhofflimmern, schlagen die Vor­höfe des Herzens schnell und unre­gelmäßig. Das Problem hierbei ist, dass das Blut viel langsamer durch das Herz fließt als normal bei koor­diniert und regelmäßig schlagenden Vorhöfen. Das Blut kann dadurch verklumpen und es können sich Blutgerinnsel im Herzen bilden.

Hierin besteht auch das größte Ri­siko der Erkrankung. Löst sich das Gerinnsel ab und wird mit dem Blut­strom beispielsweise weiter zum Ge­hirn geschwemmt, kann es hier die kleineren Gefäße verstopfen und so einen Schlaganfall auslösen. Daher ist es besonders wichtig, dass betroffene Patienten ein Medikament zur Blut­verdünnung einnehmen. So kann sich selbst bei Auftreten von Vorhofflim­mern, kein Blutgerinnsel im Herzen bilden.

Vorhofflimmern kann durch eine so genannte Katheter­Ablation, dem Veröden von Lungenvenen mittels eines Katheter­Eingriffs, begegnet werden. Dabei werden in örtlicher Betäubung Katheter in die großen Gefäße beider Leisten, die zum Her­

zen führen, eingebracht. Unter Rönt­genkontrolle werden die Katheter nun im Herzen an bestimmten Stel­len platziert.

Dann werden die Lungenvenen „verödet“. Hierzu bestehen grund­sätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen kann mittels Radiofrequenz­energie erzeugter Wärme eine Linie zwischen den Venen und dem Vor­hof gezogen werden. Zum anderen kann das gleiche auch mittels Käl­te (Kryo­Ablation) erzeugt werden. Dadurch werden die Lungenvenen sozusagen von den Vorhöfen iso­liert. Durch die Anwendung an allen vier Lungen venen kann somit das Vorhofflimmern effektiv behandelt werden.

Unterschiedliche Formen bestimmen das Handeln

Grundsätzlich werden zwei For­men von Vorhofflimmern unter­schieden. Vom so genannten paro­xysmalen Vorhofflimmern spricht man, wenn das Vorhofflimmern anfallsartig auftritt und wieder von alleine aufhört. Persistierendes Vor­hofflimmern dagegen hört nicht mehr von alleine auf und kann nur durch Medikamente oder eine Elek­troschocktherapie, die elektrische Kardioversion, beendet werden.

Bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern ist eine Ablation in 80 Prozent der Fälle erfolgreich.

Bei 20 Prozent erholt sich die Narbe zwischen Lungenvenen und Vorhof binnen sechs Monaten wieder, so dass erneut Vorhofflimmern auf­treten und eine zweite Verödung notwendig machen kann. Bei per­sistierendem Vorhofflimmern, das in einem späteren Stadium der Er­krankung auftritt, findet man in der Regel zusätzliche Veränderungen in den Vorhöfen, die selbst Quelle für das Entstehen von Vorhofflimmern werden können. Die Erfolgsrate des Eingriffs reduziert sich dadurch auf 50 Prozent.

Wegen dieser Entwicklung sollte eine Ablation möglichst früh in Be­tracht gezogen werden. Besonders bei Patienten, die trotz medikamen­töser Therapie weiterhin Symptome von paroxysmalem Vorhofflimmern zeigen. Falls Medikamente mit deut­lichen Nebenwirkungen gegeben werden müssen, sollte in jedem Fall

die Ablation vorgezogen werden. Bei persistierendem Vorhofflimmern wird hingegen aufgrund der gerin­gen Erfolgsrate eine Behandlung mit speziellen Medikamenten auch unter Inkaufnahme von Nebenwirkungen der Ablation vorgezogen.

Antonio Calvo de No,

Leiter Elektrophysiologie (EPU)

und Rhythmologie,

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Mitten in der Nacht wachte Herr K. (58) schweißgebadet auf, mit Druckgefühl auf der Brust. Selbst nach einer Stunde hörte das unangenehme Rasen und Stolpern in seinem Her-zen nicht auf. Herr K. kennt das, bald würde es sich wieder geben. Eine Ursache für die Beschwerden war nie gefunden worden, trotz vieler Untersuchungen.

D iesmal rief seine Frau den Ret­tungswagen. Sie wollte endlich

Hilfe für ihren Mann. Zehn Minu­ten später – sie sahen schon das Blaulicht und hörten das Martins­horn – sagte ihr Mann, dass das doch eher nicht nötig sei und er sich schon wieder besser fühle. Doch seine Frau setzte sich mit der Unterstützung des Notarztes durch. So war Herr K. eine halbe Stunde später in der Notaufnah­me der SHG­Kliniken Völklingen, wo die Diagnose des Notarztes im EKG bestätigt wurde. Entwar­nung? „Alles Okay!“ sagte der jun­ge Assistenzarzt, „aber wir werden trotzdem zur Sicherheit ihr Blut kontrollieren und Sie bis morgen hier behalten, um nichts zu über­sehen; bis dahin haben wir auch die Entlassungsbriefe aus ihren anderen Krankenhausaufenthalten angefordert“.

Am Morgen stand fest, dass ein Herzinfarkt durch die Laborwer­te ausgeschlossen werden konnte.

Auch die Echokardiographie zeig­te keine Auffälligkeiten. Herrn K. wurde zur Sicherheit noch eine stationäre Langzeit­EKG­Kontrolle empfohlen. Doch der drängte auf Entlassung: „Ich hatte in den letz­ten zwei Jahre mindestens sechs solcher Untersuchungen, und nie wurde etwas entdeckt!“

Alternativer Rat der Klinikärzte: Er könne auch eine Art EKG­Karte, eine so genannte Vitaphone­Karte, mit nach Hause nehmen, um bei erneutem Auftreten der Beschwer­den selbst ein EKG aufzuzeich­nen. Das sei kinderleicht und man könne das Ergebnis per Telefon ins Krankenhaus schicken.

Sechs Wochen später war es so weit. Nur eine einzige EKG­Auf­zeichnung zum richtigen Zeitpunkt reichte, um die Diagnose „Vorhof­flimmern“ zu stellen. Obwohl dies für Herrn K. bedeutete, dauerhaft Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen zu müssen, war er doch

froh, endlich eine Diagnose zu ha­ben. Nach reiflichem Überlegen stimmte er einer Katheter­Ablation zu: „So kann ich nicht weiterma­chen. Es tritt immer häufiger auf und hält immer länger an“.

Drei Wochen nach der Entlas­sung aus der Klinik waren bei Herrn K. die kleinen Narben in den Leisten kaum noch sichtbar. Der kleine Bluterguss war inzwi­schen ebenso verschwunden, wie der leichte Druck auf der Brust, der noch für drei Tage spürbar war. Viel von dem Eingriff hatte

er nicht mitbekommen; nach fünf Minuten Vorbereitung an den zu­vor schon betäubten Leisten hat­te man ihn schlafen gelegt, damit er von den Schmerzen der Kryo­Ablation nichts mitbekommt. Das Nächste, was er merkte, war der leichte Druck des Sandsacks auf beiden Leisten, als der Eingriff schon vorbei war und er wach wurde. Auch nach einem Jahr und zwei ambulanten Nachkontrollen merkt Herr K. nichts mehr vom Vorhofflimmern: „Ich glaube, ich bin das los“, sagte er erleichtert.

Die Angiologen - Spezialisten für Arterien, Venen und LymphgefäßeDie Diagnose und Therapie von Gefäßerkrankungen ist das Hauptarbeitsfeld der Angiologie. „Zu uns kommen beispiels-weise Patienten mit der so genannten Schaufensterkrankheit, das sind Schmerzen durch Verengungen oder Verschlüsse von Beinarterien“, beschreibt Oberarzt Christoph Mailänder den Arbeitsbereich seines Teams.

Meistens durch Ultraschall­ Verfahren und Angiographie,

nötigenfalls auch mit Computer­ oder Kernspintomografie, wird die Diagnose der Gefäßerkrankung gestellt. Je nach den erhobenen Befunden wird interdisziplinär die interventionelle oder operative Therapie gewählt. Angiologisch wird eine Aufdehnung der betrof­fenen Gefäße mit Ballonkatheter oder zusätzlichem Einsetzen eines Stents behandelt. „Entscheidend ist, dass den Patienten geholfen werden kann“ erklärt Oberarzt Mailänder

In den letzten Jahren hat sich die Angiologie auch auf die Be­handlung von Unterschenkelarte­rien und die Entfernung verkalk­ter Gewebeteile mittels Katheter, die Atherektomie, spezialisiert. Inzwischen kann in geeigneten Fällen das Auffräsen von Gefäß­verengungen und das Aufdehnen mit medikamentenbeschichteten

Ballons sogar eine Stent­Implan­tation überflüssig machen.

Derartige Untersuchungen und Therapien werden auch an der Halsschlagader oder an der Bauch­schlagader durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit der Gefäß­chirurgie und der Radiologie des Hauses werden sogenannte An­eurysmen – krankhafte Erweite­rungen der Gefäße mit der Gefahr des Platzens – behandelt. „Solche Gefäßschäden können neuerdings relativ schonend beseitigt werden, indem wir in die Aussackung ei­nen Stent einbringen und so die gefährliche Schwachstelle quasi überbrücken und auf Normal­maß zurückführen“ beschreibt Sektions leiter Mailänder.

Ein zusätzlicher Vorteil für die Patienten ist in der Regel die schnellere Mobilisation und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.

Christoph Mailänder (re.) bei der Behandlung einer Gefäßverengung.

Schematische Darstellung einer Kryo-Ablation.

Das Team der Elektrophysiologie.

Auszug aus dem Leistungsspektrum der Angiologie:Nicht invasive DiagnostikK Ultraschalluntersuchungen der GefäßeK Angiologische

Funktionsdiagnostik – Bestimmung der Laufstrecke

bei Schaufensterkrankheit – Blutdruckmessung an Beinen und Armen – Kapillarmikroskopie – Sauerstoffmessungen an Beinen und Armen zur

Bestimmung der DurchblutungssituationK Computertomographie-/Kernspintomographie in Zusammen-

arbeit mit den Abteilungen für Schnittbilddiagnostik im Hause

Interventionelle TherapieK Konventionelle Gefäßdarstellung von allen Gefäßarealen mit

Hilfe verschiedener Kontrastmittel mit gleichzeitiger Behand-lungsmöglichkeit mittels Katheter (Ballons, Stents, etc.)

K 24-h-Katheter-BereitschaftK Minimal invasive Behandlung von krankhaften Gefäß-

erweiterungen im Bauch und Brustbereich (EVAR/TEVAR)K Verschließen von Tumorgefäßen und sonstigen krankhaften

GefäßenK Auflösen von frischen Thromben bei frischen arteriellen

VerschlüssenK Verschiedene Atherektomieverfahren in Kombination mit

medikamentenbeschichteten BallonsK Lungenemboliebehandlung

LEISTUNGSSPEKTRUM

„Ob wir als Arbeitgeber attraktiv sind, entscheiden unsere Mitarbeiter in den regelmäßig durchgeführten Mitarbeiterbefragungen. Über 71 % bewerten die Kliniken als sehr guten Arbeitsplatz – ein sehr guter Wert im bundesweiten Vergleich.“

Oliver Steffen, Leiter Personal- und Organisationsentwicklung

71%

Page 4: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

4

Obwohl die Herzmedizin von viel Technik und Maschinen gekennzeichnet ist, liegt uns eins besonders am Herzen: der Mensch. Um jeden individuellen Patienten drehen sich all unsere Bemühungen. Die Patienten werden von einem erfahrenen Ärzte- und Pflegeteam in 62 Betten (davon 19 Intensiv plätze) rund um die Uhr versorgt und betreut.

Immer am Puls der Zeit zu sein, bedarf vieler Energie. Diese Ener­

gie bringt die Herz­ und Thorax­chirurgie sehr gerne auf, da es dem Wohl der Patienten dient. So kann die Herz­ und Thoraxchirurgie auf die modernste Technologie zurück­greifen. Zur angemessenen Patien­

tenversorgung stehen vier Opera­tionssäle, davon ein Hybrid­ OP, ausgestattet mit der modernsten Technik, zur Verfügung. Die Abtei­lung kann auf einen 3D­Videoturm zur Durchführung der minimal­invasiven Mitralklappenoperation und von Lungenopera tionen per

video­assistierter Technik (VATS) zurückgreifen. Neuerdings steht der Abteilung ein Gerät zur robo­tisch assistierten Operation, ein so genanntes „DaVinci“ System zur Verfügung. Wann immer es mög­lich ist, wird ein lungenresezie­render Eingriff minimal­invasiv

per VATS oder robotisch assistiert durchgeführt.

Als nächster Schritt ist ein Pro­gramm zur Versorgung von Patien­ten mit schwerster Herzinsuffizienz mittels eines permanenten Herz­unterstützungssystems im Aufbau. Dadurch soll die wohnortnahe Ver­sorgung dieser wachsenden Patien­tengruppe sicher gestellt werden.

Der geplante Neubau der Intensiv station wird hierbei einen weiteren Zu­wachs an Si­cherheit bie­ten können.

Im vergangenen Jahr wurden 325 Patienten isoliert an einer

Herzklappe operiert. Davon konnten mehr als die Hälfte über minimal­invasive Operations­techniken durchgeführt werden, so viele wie noch nie. Minimal­invasive Mitralklappen­Ope­rationen ohne Eröffnung des Brustbeines haben seit 2014 das Portfolio in der Herzchirurgie erfolgreich erweitert. Bei nahezu allen konnte die defekte Herz­klappe repariert werden.

Die wesentlichen Vorteile der Operationsmethode liegen in der Vermeidung des Brustbein­schnitts. Der Patient ist nach der Operation schneller wieder mo­bil, hat weniger Schmerzen und es ergibt sich auch ein besseres kosmetisches Ergebnis.

„Die minimal­invasive Mitral­klappen­Operation ist am Herz­Zentrum Saar inzwischen der Standardzugang zur Therapie der schweren Mitralklappeninsuffi­zienz“, betont Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt. „Allerdings sind die Anwendungsmöglichkeiten

dieser Technik begrenzt, weil die Sicherheit des Patienten bei uns an erster Stelle steht“. Welcher Patient für die Methode geeig­net ist, wird nach Abschluss aller Voruntersuchungen im Herzteam besprochen. „Am HerzZentrum Saar soll jeder Patientin und je­dem Patient die individuell best­mögliche Therapieform angebo­ten werden“.

Herz- und Thoraxchirurgie stetig innovativ

Mitralklappen-Operation mit kleinen SchnittenHerzchirurgie baut auf minimal-invasive Operationstechniken

Das HerzZentrum bietetK 3 Intensivstationen für HerzpatientenK Zweibettzimmer als StandardK Komfortzimmer für WahlleistungspatientenK dezent gestaltete AufenthaltsräumeK ein Internet-Café im EingangsbereichK schöne Außenanlagen mit SitzgelegenheitenK ein modernes Bistro mit AußenterrasseK engagiertes, kompetentes und freundliches Personal

Hochmoderne MedizintechnikK vier neue Operationssäle mit hochmoderner KlimatechnikK ein Hybrid-OPK sechs Herzkatheterlabore mit 15 tagesklinischen PlätzenK ein angiologischer ArbeitsplatzK ein elektrophysiologischer ArbeitsplatzK je ein Kard-CT und Kard MRTK Kardio- und pulmonologischer Herz- und

gefäßchirurgischer Funktionsbereich

2016 wurden vom HerzZentrum Saar folgende Leistungen erbracht:K Herzoperationen (incl. TAVI) 1.192

– davon reine Bypassoperationen (ACB) 630 – davon reine Herzklappenoperationen

(AKE, TAVI, MKR/E) 325 – davon 58 % minimalinvasive Klappenoperationen – davon Kombinationseingriffe Bypass/Klappe 157K Thoraxoperationen 361

– davon 25 % minimalinvasive OperationenK Untersuchungen im Herzkatheterlabor 4.937K Koronarinterventionen 2.352K Schrittmacherimplantationen 517K Elektrophysiologische Behandlungen 544K Angiografien 648K Untersuchungen mit dem Kard-CT 1.112

ZAHLEN & FAKTEN

Herzchirurgie und Kardiologie können auf alle Therapieformen der TAVI zurückgreifen

D ie minimal­invasive Transka­theter Aortenklappenimplan­

tation (TAVI) ist bei inoperablen Patienten sowie älteren Patien­ten mit hohem Operationsrisiko eine etablierte Prozedur. Dabei stehen im Wesentlichen zwei Zu­gangswege zu Verfügung: über die Leistengefäße und über die Herzspitze. Entgegen des Bundes­trends sind die Zugangswege am HerzZentrum Saar kein Risiko­faktor.

Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt stellt fest: „ Wir können nicht be-stätigen, dass die TAVI über die Herzspitze ein höheres Risiko für den Patienten bedeutet. Dies schafft uns den Freiraum, für jeden Pati-enten den besten Zugangsweg zu wählen und uns nicht von Zahlen-werken leiten zu lassen, und hier-durch ein suboptimales Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Dies spiegelt sich in unseren exzellenten Ergebnissen wieder“.

Autobahnschild zeigt den Weg zum HerzZentrum

Seit einigen Jahren werden im GefäßZentrum der SHG­Klini­

ken Völklingen gefäßchirurgische Behandlungen vorgenommen. Chefarzt ist Dr. Dr. Lütfü De­mircan. Seine Erfahrung und sein Können haben dazu bei­getragen, das Behandlungs­spektrum in Kooperation mit der Herz­ und Thoraxchirurgie um die Therapie der großen Gefä­ße – vor allem im Brustkorb – zu erweitern.

Das GefäßZentrum arbeitet inter­disziplinär mit der Kardiologie, der Angiologie und der Radiologie zu­sammen. Das Ziel: Mit dem Know how des HerzZentrums im Hinter­grund ein Zentrum zu etablieren, das im Bereich der großen Gefäße überregional aktiv ist. Neben der konventionellen Versorgung von Patienten mit Gefäßerkrankungen setzt Dr. Demircan besonders auf weniger invasive Eingriffe mittels interventioneller und endovascu­lärer Methoden.

SHG GefäßZentrum Tel. 06898-12-2514E-Mail: [email protected]

GefäßZentrum auch überregional aktiv

Bypass-Operationen deutlich über dem BundesschnittEin Schwerpunkt der Klinik für Herz- und Thoraxchirur-gie liegt in der Behandlung von Patienten mit Durchblu-tungsstörungen des Herzens, der sogenannten koronaren Herzkrankheit.

Dabei geht es besonders auch um den langfristigen Erfolg:

Nach erfolgreicher Bypass­Ope­ration soll der Patient möglichst lange beschwerdefrei sein Leben genießen können. „Dies erzie­len wir zum einen dadurch, dass wir neben der Brustwandarterie als zweites Transplantat die Un­terarmarterie verwenden“, er­klärt Chefarzt Professor Dr. Ralf Seipelt. „Zum anderen streben wir eine möglichst komplette Wiederherstellung der Blutver­sorgung durch Überbrückung aller Engstellen an den Herz­kranzarterien an“.

Der Erfolg zeigt sich laut Pro­fessor Seipelt im jährlichen Qua­litätsbericht des Institutes für Qualitätssicherung und Trans­parenz im Gesundheitswesen. Laut der bundesweiten Erhe­bung erhalten die Patienten in

Völklingen 1,4 Bypässe mehr im Vergleich zum Bundesdurch­schnitt (mittlere Anzahl Bypässe HerzZentrum Saar 4,3 gegenüber 2,9 im Bundes durchschnitt).

Dabei legt der Chefarzt Wert auf die Feststellung, dass „die viel zitierte Vergütung bei mehr Arbeit pro Patient nicht besser wird. Anders ausgedrückt: Wir nehmen uns mehr Zeit für unsere Patienten zum Wohle der Patien­ten und nicht um wirtschaftlich besser dazustehen“. Der Erfolg dokumentiere sich auch statis­tisch: Trotz der aufwendigeren Operation versterben laut Profes­sor Seipelt weniger Patienten als das Risikoprofil erwarten lasse. Bei Kontraindikationen gegen eine Herz­Lungen­Maschine wer­de die Bypass­Operation ohne die Maschine am schlagenden Her­zen durchgeführt.

Den Weg zum HerzZentrum Saar zeigt dieses Autobahnschild auf der A 620 vor Völklingen. Die Zweisprachigkeit hat ihren Sinn: Nach einer Vereinba-rung mit den französischen Behörden dürfen auch Herzpatienten aus dem benachbarten Lothringen im Völklinger HerzZentrum behandelt werden. Die Landesregierung unterstützt die Zusammenarbeit im Rahmen ihrer Frankreichstrategie.

HERZ-, THORAX- & GEFÄSSCHIRURGIE

RADIOLOGIE

KARDIOLOGIE ANGIOLOGIE

Dr. Dr. Lütfü Demircan.

Ablagerung und Verengung einer Arterie - Arteriosklerose.

„Unser HerzZentrum verfügt über ein transportables Herzunterstützungssystem, das es uns ermöglicht, kritisch kranke Patienten von anderen Krankenhäusern zu uns zu transportieren und einer lebensrettenden Operation zuzuführen.“

Professor Dr. Ralf Seipelt

HERZ- CHIRURGIE

2017

TOP

DEUTSCHLANDS GRÖSSTER

KRANKENHAUS- VERGLEICH

NATI O NAL E S KR AN KE N H AU S

Christoph Burgstedt@fotolia

Page 5: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

5

Zehn Jahre interdisziplinäre Schwerpunktversorgung für Patienten mit LungenerkrankungenMit Professor Dr. Harald Schäfer hat sich das LungenZentrum Saar im medizinischen Angebots-spektrum des Saarlandes fest etabliert.

Auszug aus dem Leistungsspektrum des LungenZentrums

K Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen der Lunge, der Brusthöhle und des Brustfells

K Chirurgie bösartiger und gutartiger Erkrankungen der genannten Bereiche

K Videoassistierte Thoraxchi-rurgie (VATS), Mediastinos-kopie und minimal-invasive Chirurgie

K Internistische Thorakoskopie und Pleurodesebehandlung

K Video-Bronchoskopie u. a. mit Fremdkörperentfernung

K Argon-Plasma-Koagulation zur Tumorentfernung und Blutstillung

K Einsetzen von Platzhaltern (Stent)

K Endobronchialer UltraschallK Perkutane CT- oder ultra-

schallgesteuerte Punktion von peripheren Lungentu-moren und Rundherden

K Palliativmedizinische Behandlung und Psycho-onkologie

K Pneumologische Onkologie und Chemotherapie

K Lungenfunktionslabor u. a. mit Bodyplethysmographie und Spiroergometrie

K Behandlung von Insuf-fizienz mit Langzeit-Sauerstoff therapie und Heimbeatmungs einstellung

K Diagnostik und Therapie chronisch obstruktiver Lungen erkrankungen, COPD und Lungenemphysem

K chirurgische und endosko-pische Lungenemphysem-behandlung (Ventile, Coils)

K Diagnostik und Therapie interstitieller Lungenerkran-kungen

K Diagnostik und Therapie von Infektionen der Lungen inkl. Tuberkulose

K Interdisziplinäre Thoraxkon-ferenz (zertifizierte Fort-bildungsveranstaltung)

K Beatmungsmedizin und Respiratorentwöhnung

LEISTUNGSSPEKTRUM LUNGENZENTRUM SAAR

Der Bluthochdruck wird immer schlimmer und lässt sich nicht

senken … Die Zuckerkrankheit nagt an den Nieren und die Werte steigen … Der Urin schäumt oder die Nieren sind nicht in Ordnung … Das Wasser geht nicht mehr aus dem Körper und das Gewicht nimmt zu… Eine unerklärliche Entzündung schwächt den Kör­per und die Nieren …

Für diese und viele weitere Be­schwerden sind die Spezialisten der Klinik für Nieren­ und Hoch­druckkrankheiten, Immunologie und Dialyse unter Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Martin Marx da. Sie untersuchen auch auf seltene Erkrankungen und versuchen gemeinsam mit den Betroffenen die richtigen Diag­nosen und besten Therapien zu finden.

Viele Erkrankungen in und um die Niere können geheilt, ver­langsamt oder gelindert werden. Die Nierenfunktion soll so lange wie irgend möglich erhalten blei­

ben. Je frühzeitiger die Probleme erkannt werden, umso präventi­ver kann gehandelt werden. Da­für identifizieren die Ärzte des Nierenzentrums die Auslöser und Erkrankungen, welche die Nieren schädigen. Die Patienten werden dazu umfassend beraten und be­handelt. Von der Nierenbiopsie bis zur speziellen Antikörper­therapie stehen zahlreiche Mög­lichkeiten zur Verfügung. Falls es nicht mehr anders geht, kön­nen sie auch die Nierenfunktion ersetzen mit unterschiedlichs­ten Verfahren, wie Hämodialyse oder Bauchfelldialyse, bis hin zur Vorbereitung und Nachbehand­lung einer Nierentransplantation und insbesondere einer Nieren­lebendspende.

Und wenn viele Erkrankungen das Patientenleben bedrohen, steht die spezialisierte nephrolo­gische Intensivstation für die Pa­tienten bereit um mit allen Fach­gebieten, wo immer möglich, Schlimmeres zu verhindern. Dazu stehen auch spezielle Verfahren und Therapien, etwa bei Vergif­tungen oder akuten Autoimmu­nerkrankungen, zur Verfügung.

Das ärztliche und pflegerische Team der Medizinischen Klinik III ist für alle diese Belange rund um die Uhr für die Patienten an­sprechbar und verfügbar. Mit den Kollegen in anderen Kliniken und Praxen wird eng zusammen ge­arbeitet.

Auf alle Fälle für die Nieren

Seit zehn Jahren ist Professor Dr. Harald Schäfer als Chefarzt der

Medizinischen Klinik II tätig. Ihr Versorgungspektrum umfasst die Pneumologie (Lungenheilkunde) Infektiologie, thorakale Onkologie, Palliativmedizin sowie Schlaf­ und Beatmungsmedizin und die allge­meine Innere Medizin. Zusammen mit seinem Team hat der Pneumo­loge die Klinik zu einer Schwer­punktversorgung für Patienten mit Lungenerkrankungen im Saarland und den angrenzenden Regionen ausgebaut.

Lungenkrebs immer noch eine der größten Herausforderungen

Lungenkrebs gehört mit 46 000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den häufigsten Tumorarten. Auch im Saarland mit jährlich rund 800 Neuerkran­kungen zählt diese Tumorform zur zweithäufigsten bei Männern und zur dritthäufigsten bei Frau­en. Hauptursache für bösartige Lungentumore ist das Rauchen. „Deshalb ist die vorbeugende Auf­klärung besonders wichtig“, betont Chefarzt Schäfer. Zudem ist Rau­chen Hauptursache der chronisch­obstruktiven Atemwegserkran­kung (COPD).

Für Hochrisikopersonen kann ein Früherkennungsscreening die Überlebenschancen verbes­sern. Ein wesentlicher Grund für die vergleichsweise geringe Fünf­Jahres­Überlebensrate beim Lungenkrebs liegt darin, dass die Diagnose zumeist erst im fortge­schrittenen Stadium gestellt wird. Dagegen könnte eine jährliche Niedrigdosis­Computertomografie bei starken Rauchern die Überle­benschance verbessern, wenn der Lungenkrebs frühzeitiger entdeckt würde. Aber eine solche Früher­kennungs­CT gehört derzeit noch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Die Behandlung – fachübergreifend und multiprofessionell

Wichtig ist, dass Patienten mit Lungenkrebs in Zentren behandelt werden, wo neben rascher und ex­akter Diagnostik Spezialisten aus mehreren Fachgebieten gemein­sam die jeweils beste Therapie be­raten und auch mit dem Betroffe­nen besprechen. Die Behandlung im LungenZentrum Saar erfolgt durch ein multiprofessionelles Team mit speziell ausgebildeten Pflegekräften, Sozialarbeitern und Psychoonkologen.

In frühen Stadien des Lungenkrebs wird immer eine operative Therapie angestrebt. Heutzutage stehen für bestimmte Patienten auch gewebe­schonendere, so genannte minimal­invasive und robo tische Verfahren zur Verfügung, die auch im Lungen­Zentrum zum Einsatz kommen. In fortgeschritteneren Fällen stehen moderne strahlentherapeutische Maßnahmen und medikamentöse Therapien zur Verfügung. Hier sind in der letzten Zeit sehr dynamische Entwicklungen im Gange. Um hier mögliche Medikamente zielgerich­tet einzusetzen, führt das Lungen­Zentrum mit den Spezialisten der Pathologie umfassende molekulare Analysen am gewonnenen Tumor­material durch.

Als vorteilhaft für die Patien­ten hat sich erwiesen, dass palli­ativmedizinische Aspekte in der Behandlung fortgeschrittener Tumorstadien frühzeitig berück­sichtigt werden. Hinzu kommt, dass sie durch das integrierte Be­handlungskonzept im gewohnten Betreuungsumfeld in der Klinik verbleiben können. Bereits ab Di­agnosestellung erfolgt eine kon­tinuierliche psychoonkologische und psychosoziale Betreuung. Das Informations­ und Beratungsange­bot umfasst auch einen Gesprächs­kreis für Angehörige.

COPD und Lungenem-physem: Mit Implanta-ten gegen die Atemnot

Das Lungenvolumen verklei­nern, damit man wieder besser at­men kann – was paradox klingt, kann Patienten mit Lungenemphy­sem große Erleichterung verschaf­fen. Wenn es nämlich gelingt, jene überblähten und für die Atem­mechanik eher hinderlichen Teile des Lungengewebes auszuschalten, bekommt der Patient wieder besser „Luft“ und seine körperliche Leis­tungsfähigkeit wird somit wieder gesteigert.

Das LungenZentrum Saar ist eines der wenigen medizinischen Fach­zentren in Deutschland, das mit dem Einsetzen kleiner Metallspiralen – so genannter Coils – eine besondere Methode zur Emphysemtherapie an­wendet. Bei dem minimal­invasiven Eingriff werden die Coils mittels En­doskop in die Luftwege implantiert, damit die am stärksten vom Emphy­sem befallenen Teile des Lungenge­webes komprimiert werden. So kön­nen sich die gesünderen Lungenteile entfalten und ihre Funktion effizi­enter ausüben.

Positiv sind die Studien auch bei einem weiteren bronchosko­pischen Verfahren, das in Völk­lingen ebenfalls Anwendung fin­det. Dabei werden miniaturisierte Ventile – vergleichbar mit kleinen aufklappbaren Schirmen – in die Bronchien eingesetzt, um das Em­physem zu entblähen. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, ist vom Emphysemtyp sowie weiteren Faktoren abhängig. Ausgangs­punkt in beiden Fällen ist die chro­nisch obstruktive Atemwegser­krankung (COPD), die inzwischen zu den Volkskrankheiten zählt.

Lungenfibrose und Sarkoidose

Die Computertomografie macht es möglich, dass Lungenfibrose und Sarkoidose heute besser er­kannt werden. Bei der sogenannten „idiopathischen“ Lungenfibrose, die meist nach dem 60. Lebensjahr auftritt, ist es enorm wichtig, dass die Diagnose möglichst früh und exakt gestellt wird. Lungenfibrose sei zwar nach wie vor nicht heilbar und habe letztlich eine Prognose wie eine bösartige Tumorerkran­kung. Allerdings könne eine Be­handlung mit entzündungshem­

menden Medikamenten bei einem Teil der Patienten die Lungenfunk­tionseinbuße verlangsamen.

Die Sarkoidose hingegen hat in der Regel einen gutartigen Verlauf. Prinzipiell können hierbei viele Organe betroffen sein, am meisten jedoch die Lunge oder – wie beim größten Teil der Patienten – die Lymphknoten im Mittelfellraum der Brust. Da diese Strukturen im Gegensatz zur Röntgenaufnah­me mit der Computertomografie sehr gut darstellbar sind, kommen heute vergleichsweise viele Pati­enten mit unklaren vergrößerten Lymphknoten oder Lungenver­änderungen ins LungenZentrum. War früher meist ein operativer Eingriff erforderlich, um Lymph­knotengewebe zu gewinnen, so genügt heute meist eine spezielle Bronchoskopie, bei der unter Ult­raschallkontrolle die vergrößerten Lymphknoten punktiert werden und Gewebe gewonnen wird – für die Spezialisten des LungenZen­trums ein Routineeingriff.

Mehr unter www.lungenzentrum-saar.de

INFO

VersorgungsschwerpunktZwei Abteilungen der SHG-Klini-ken Völklingen bilden das Lungen-Zentrum Saar: die Medizinische Klinik II und die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. Es wird ge-leitet von den Chefärzten Prof. Dr. Harald Schäfer und Prof. Dr. Ralf Seipelt sowie dem Leiter der Sektion Thoraxchirurgie, Prof. Dr. Hanno Huwer. Das Zentrum bildet einen Versorgungsschwerpunkt für Tumorerkrankungen im Bereich des Brustkorbs, insbesondere bei der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Lungenkrebs.

ZERTIFIKAT

Nach der ersten Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesell-schaft (DKG) im Jahr 2011 ist das LungenZentrum Saar wiederholt rezertifiziert worden. Dem Zent-rum wird eine hervorragende Be-handlungsqualität bescheinigt – Maßgabe für die DKG und andere Fachgesellschaften, die auf eine deutliche Qualitätsverbesserung durch die Behandlung möglichst vieler Tumorpatienten in zertifi-zierten Krebszentren setzen.

Professor Dr. Harald Schäfer (rechts) und Professor Dr. Hanno Huwer, Sektionsleiter Thorax-

chirurgie (links) mit dem Team des Lungenzentrums.

Zum sicheren Nachweis eines Lymphknotenbefalls muss ultraschallgesteuert bronchoskopisch

Gewebe entnommen werden.

Mit moderner CT-Technologie lässt sich das

Ausmaß des Lungenemphysems darstellen.

Chefarzt Dr. Martin Marx

mit Stationsleitung Ida Jung.

yodiyim@fotolia

Page 6: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

6

Die Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie der SHG-Kliniken Völklingen als eine der beiden größten saarländischen urologischen Kliniken behandelt seit Jahren erfolgreich mehr als 3000 Patienten pro Jahr statio-när mit urologischen Erkrankungen jeden Lebensalters. Des Weiteren werden 5.000 Patienten ambulant versorgt. Die Klinik wird von den beiden Chefärzten Dr. Frank-Uwe Alles und Professor Dr. Thomas Zwergel zusammen mit drei Ober-ärzten geleitet.

E in Schwerpunkt – auch im Sin­ne des Versorgungsauftrags für

das Saarland – ist dabei die urolo­gische Onkologie, die sich mit den Tumorerkrankungen der Urolo­gie befasst. Der weitaus häufigste Tumor ist das Prostatakarzinom, gefolgt von bösartigen Blasen­, Nieren­ und Hodentumoren. Der langjährige Schwerpunkt dieser Tumortherapie konnte stetig wei­ter ausgebaut und modernisiert werden. Dazu wird in einer mo­dernen Tagesklinik auch die ambu-lante komplexe Chemotherapie zur medikamentösen Behandlung der Krebsarten – in Kooperation mit den niedergelassenen Urologen im Westsaarland – angeboten.

Uro-onkologische Therapie

Durch eine enge Verzahnung zwischen ambulantem und statio­närem Bereich werden auch kom­plexe moderne Therapien mit mini­malen Nebenwirkungen und unter Wahrung einer hohen Lebensqua­lität erfolgreich durchgeführt, be­richtet Professor Thomas Zwergel. Entsprechende Erfahrung, Ausbil­dung und Qualität werden ständig durch Auditierungs­ und qualitäts­sichernde Maßnahmen überprüft. Wichtig sei·dabei, so die Worte von Professor Zwergel, dass die gesam­te Therapie mit allen notwendigen Begleitmaßnahmen aus einer Hand als Service angeboten wird.

Minimal invasive Techniken

Mit Dr. Alles arbeitet ein Spezia­list für minimal­invasive urolo­gische Operationsverfahren in Völklingen, der sich als ein Mann der ersten Stunde seit Beginn der neunziger Jahre in der Laparo­skopie (Eingriffe innerhalb der Bauchhöhle) profiliert hat. Ihm stehen seit Ende letzten Jahres neben der ersten konventionellen 3D­Laparoskopie­Ausrüstung im Saarland auch eine Maschine zur robotisch­assistierten Laparosko­pie, ein sog. daVinci® System zur Verfügung. Mit dieser Ausrüstung und der großen Expertise ist die Klinik für Urologie, Kinderuro­logie und urologische Onkologie die einzige Klinik im Saarland, die alle operativen Techniken und

Zugänge für urologische und uro­onkologische Eingriffe anbietet, erläutert Dr. Alles; dazu gehören sowohl die offen­chirurgischen Operationen, die konventionelle bzw. die 3D­bildgebungsgestüt­ze Laparoskopie und auch die daVinci®­Technik. Von wenigen medizinisch begründeten Aus­nahmen abgesehen, hat der in­formierte Patient damit die Mög­lichkeit, sein Operationsverfahren selbst auszuwählen. Das Ärzte­team, so Dr. Alles weiter, berät den Patienten objektiv über die Besonderheiten und Vorteile der verschiedenen Verfahren.

Neue Prostata-Diagnostik

Eingebunden in die Indikationen zu den operativen und medikamen-tösen Verfahren und Techniken sind auch die niedergelassenen Urolo­gen, berichtet Prof. Dr. Zwergel. Gemeinsam mit ihnen wird saar­landweit neuerdings ein innovati­ves diagnostisches Verfahren (das sog. Verfahren der MRT­gestützten Fusionsbiopsien) zur besseren Ent­deckung des Prostatakarzinoms an­geboten, das als stationäre Diagnos­tik durchgeführt wird.

Im vergangenen Jahr konnte die Abteilung auf ihr 30­jähriges Bestehen zurückblicken. Als 1986 die Urologie im damaligen Kreis­krankenhaus von Dr. Hans Erich Reichert gegründet wurde, ahnte noch niemand, welche Erfolgsge­schichte damit begonnen wurde.

Schwerpunkt der Urologischen Klinik sind die uro­onkologische medikamentöse Tumortherapie; hier stehen modernste Räumlich­keiten und ein erfahrenes Team seit Jahren zur Betreuung der onkolo­gisch kranken Patienten zur Ver­fügung. Daneben steht ein großes Spektrum an offen­chirurgischen, laparaskopischen und Roboter­as­sistierten Operationsverfahren zur Verfügung.

SteintherapieEin großer Stellenwert liegt auf

der schnellen leitliniengerechten Steintherapie, so dass der Kran­kenhausaufenthalt minimiert und ein schneller Wiedereintritt in das Berufsleben ermöglicht wird.

DaVinci®Nach Einführung des daVinci®

Roboter­assistierten Systems im Oktober 2015, konnten 2016 insge­samt 120 Operationen mit diesem System durch geführt werden. Die­ses Jahr werden wir voraussicht­lich über 200 Operationen mit dem DaVinci®­System durchgeführen können. Dies ist deutschlandweit eine fast einzigartige Erfolgs story, so dass die Urologische Klinik der SHG­Kliniken Völklingen be­reits im ersten Jahr zu einem high Volume Center avancierte. Insge­samt stehen zwei Operateure sowie vier Assistenten für das System zur Verfügung.

MRT-fusionierteProstatabiopsie

Bereits im Jahr 2015 führte die Urologische Klinik als eine der Ers­ten im Saarland die MRT­fusionierte ultraschallgestützte Prostatabiopsie ein, welche aktuell in die Leitlinien zur Diagnostik des Prostatakarzi­noms im Dezember 2016 aufge­nommen wurde. Die MRT fusio­nierte Biopsie ist Voraussetzung zur Durchführung einer fokalen Thera­pie eines lokal begrenzten Prostata­karzinoms, sowie zur Diagnostik des Prostatakarzinoms nach negativer Biopsie in der Vorgeschichte.

Zusammen mit der radiolo­gischen Abteilung des Hauses, unter der Leitung von Chefarzt Dr. Roland Roth, werden hier die MRT­Diagnostik und die MRT­fusionierte Biopsie in einem Hause durchgeführt.

Die urologische Abteilung konn­te im Oktober 2016 moderne neue Behandlungs­ und Untersuchungs­räume beziehen. Es wurde die neu­este Generation einer interventi­onellen Röntgenanlage (Siemens Omnia) angeschafft, die nun auch die Röntgenuntersuchung von Kleinstkindern möglich.

Der neue endoskopische OP­Saal wurde so ausgestattet, dass hier auch offen­chirurgische Operati­onen auf modernstem Stand von

Technik und Medizin durchgeführt werden können.

Der nächste Schritt zur Verbesse­rung der Patientenbehandlung und ­zufriedenheit ist die Renovierung der urologischen Bettenstation, welche für Ende des Jahres 2017 vorgesehen ist. Hier sollen neue Räume zur Versorgung von im­mundefizitären Patienten nach moderner medikamentöser Tumor­therapie, als auch Zwei­ und Ein­bettzimmer entstehen.

Unser Ziel ist es, auch in den fol­genden Jahren für unsere Patien­ten mit großem Engagement und Einsatz da zu sein.

Weitere Informationen finden Sie auf unser Website www.vk.shg-kliniken.de

Dr. Frank-Uwe Alles,

Professor Dr. Thomas Zwergel

Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische OnkologieLeitung: Dr. med. Frank-Uwe AllesProf. Dr. med. Thomas ZwergelTel. 06898 - 12 24 01Fax 06898 - 12 24 53 E-Mail: [email protected]

Moderne Uro-Onkologie SHG-Kliniken in Völklingen mit Komplettangebot – alle modernen Diagnostik- und Therapieverfahren der Urologie an Bord

Seit Mai 2016 ist in der Radiologie ein Computertomograf (CT) der neuesten Generation in Betrieb. Er ermöglicht eine deutliche Verringerung der Strahlendosis und eine schnel-lere Untersuchungszeit, das heißt eine geringere Belastung beim Scanvorgang. „Durch die relativ weite Öffnung bietet das Gerät auch großen Patienten zusätzlichen Komfort“, sagt Claudia Klein, die leitende medizinisch-technische Radiologie-Assistentin.

Ein kleiner Einblick in die Unter-suchungen, die hier durchgeführt werden:K Untersuchungen des Herzens Hier kann das Herz in zirka 0,3 Se­kunden dargestellt werden – ein großer Vorteil speziell für Patien­ten mit Herzrhythmusstörungen. In solchen Fällen arbeiten wir eng mit der kardiologischen Abteilung zusammen.K Untersuchungen der LungeBei bestimmten Patienten mit Lun­genemphysem kann die Lebens­qualität verbessert werden, in­dem der überblähte, nicht mehr funktionstüchtige Teil der Lunge verkleinert wird. Dies erfolgt zum Beispiel durch Einbringen von kleinen Ventilen in die betroffe­nen Bronchien. Mittels einer ent­sprechenden Software kann die Lungendichte gemessen und damit bestimmt werden, welche Anteile der Lunge stark überbläht und somit behandelbar sind. Darüber hinaus ist es auch möglich, das Volumen von Lungenrundherden zu bestimmen.

K Untersuchungen auf „Nierensteine“

Nierensteine sind auskristallisierte Bestandteile des Urins, die sich in den Nieren, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen bil­den können. Hier bedienen wir uns einer speziellen Aufnahmetech­nik, der so genannten DualEnergy. Dazu werden Aufnahmen der Nie­ren­ oder Harnleitersteine mittels unterschiedlicher Energien von Röntgenstrahlung angefertigt. Da­rüber wird erkennbar, wie sich die „Steine“ zusammensetzen. Harn­säuresteine zum Beispiel können medikamentös aufgelöst werden, andere kalziumhaltige Steine nicht.

Mehr Komfort, weniger StrahlenbelastungDer neue Computertomograf hat sich bewährt.

Die aufgenommenen Untersuchungsdaten laufen in der digitalen Patientenakte zusammen.

Rechts Radiologie-Chefarzt Dr. Roland Roth.

Darstellung einer „Steinanalyse“: Der Stein

sitzt in der linken Niere, ist blau markiert (u.re).

Größenbestimmung eines Lungenemphysems. Die dunkelroten Anteile in den Aufnahmen auf der

rechten Seite zeigen ein deutliches Emphysem in der rechten Lunge.

Der neue Computertomograf hat eine recht weite Öffnung – komfortabel auch für große

Patienten.

Mit Ausnahme der allogenen Nierentransplantation wird das gesamte Spektrum der Urologie jeden Lebensalters angeboten. Offene, laparoskopische, 3D­gestützte Laparoskopie und das robotisch gestützte daVinci®­System stehen saarlandweit nur in Völklingen als alternati­ve Verfahren für das operative Spektrum der Urologie in einer einzelnen Klinik zur Auswahl. Die Onkologie, einschließlich der medikamentösen Therapie, der Schmerztherapie und der supportiven Maßnahmen sind weitere Schwerpunkte.

LEISTUNGSSPEKTRUM KLINIK FÜR UROLOGIE

Leiten die Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie: Professor Dr. Thomas

Zwergel und Dr. Frank-Uwe Alles.

Dr. Frank-Uwe Alles an der daVinci®-Konsole bei einer Prostata-Operation.

Lydie stock@fotolia

Page 7: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

7

KRANKENHAUSHYGIENE

In den SHG-Kliniken Völklingen steht der turnusmäßige Wechsel im Amt des Ärztlichen Direktors bevor. Dr. Cem Özbek, Chefarzt der Kardiologie im HerzZentrum Saar, wird den Stab an Professor Dr. Harald Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, weiterge-ben. Das Amt des stellvertretenden Ärztlichen Direktors wird der Chef-arzt der Herz- und Thoraxchirurgie im HerzZentrum, Professor Dr. Ralf Seipelt, übernehmen.

Verwaltungsdirektor Rudolf Alt-meyer bedankte sich ausdrücklich bei Özbek, der sein Amt seit Sep-tember 2014 ausgeübt hatte. „Dr. Cem Özbek hat sich uneigennützig

in den Dienst des ganzen Hauses gestellt. Er hat ganz wesentlichen Anteil am Erfolg der SHG-Kliniken Völklingen“, betonte Altmeyer. „Wir sind sehr froh, auch weiterhin auf seinen Rat zählen zu dürfen“.

Der Ärztliche Direktor wird in den Völklinger Kliniken turnusgemäß unter den Chefärzten gewählt und von der SHG-Geschäftsführung dem Aufsichtsrat zur Ernennung vorgeschlagen. Entsprechend den Vorgaben des Saarländischen Kran-kenhausgesetzes vertritt er vorran-gig die medizinischen Belange in der Krankenhausleitung und sorgt für die Sicherstellung der medizi-nischen Versorgung.

Turnusmäßiger Wechsel im Amt des Ärztlichen Direktors

In den meisten Kliniken arbeitet die Abteilung für Krankenhaus­

hygiene für die Patienten kaum sichtbar. Das ist in den SHG­Klini­ken Völklingen anders. Hier gibt es ein kleines, aber effizient arbeiten­des Team mit Gesicht: Alexandra Kreutzer und Gerd Momper, beide Hygienefachkräfte, sowie Dr. Franz Hausinger. Letzterer ist einer von wenigen Krankenhaushygienikern im Saarland, die vollschichtig nur für eine Klinik tätig sind. Die Drei sind fast immer im Krankenhaus unterwegs, teilweise nehmen sie sogar an den Visiten der Fachab­teilungen teil. Unterstützt werden sie durch Hygienebeauftragte in der Pflege, so genannten Hygiene­assistenten, von denen mindestens zwei auf jeder Station arbeiten und Hygienebeauftragte Ärzte in den jeweiligen Fachabteilungen.

Sollten sich bei Patienten spe­zielle Keime nachweisen lassen, werden diese und ihre Angehö­rigen in einem persönlichen Ge­spräch über das Ergebnis und die weiteren Maßnahmen – auch für die Zeit nach der Entlassung – in­formiert. „Dabei können wir meist schon viele Ängste und Sorgen abbauen“, sagt Dr. Hausinger. Irre­führend sei in diesem Zusammen­hang die Verwendung des Begriffs Krankenhauskeim: „Dieser Aus­druck ist falsch, denn sehr viele dieser Keime finden sich verstärkt im häuslichen Umfeld und wer­den unbemerkt und unbewusst von den Patienten in die Kliniken mitgebracht“, so der Hygieniker. Jedenfalls müssten die betroffenen Patienten in der Regel im Kranken­zimmer isoliert werden, „aber nicht weil sie für sich oder ihre Angehö­rigen eine Gefahr darstellen, son­dern für die durch Krankheit oder Operation abwehrgeschwächten Mitpatienten“.

Die Abteilung für Krankenhaus­hygiene sichtet jeden Keimbefund, der bei den Patienten in der Klinik erhoben wird und berät die betrof­fene Station über die notwendigen

Maßnahmen, überwacht aber auch deren Einhaltung. Regelmäßige Begehungen in allen Bereichen der Klinik werden durchgeführt, um frühzeitig eventuelle Probleme zu erkennen und diese zu beseitigen, bevor ein größerer Schaden ent­steht.

Alle Mitarbeiter werden in hy­gienischen Belangen regelmäßig durch die Abteilung für Kran­kenhaushygiene geschult und auf korrektes Verhalten, insbesondere hinsichtlich der Händehygiene, kontrolliert. Auch mit objektiver Bestätigung, wie Dr. Hausinger berichtet: „Ein sehr gutes Ergeb­nis wurde bei der „Aktion Saubere Hände“, an der unsere Klinik seit 2016 teilnimmt, erreicht und un­sere Klinik bereits nach dem ersten Jahr mit dem Silber­Zertifikat aus­gezeichnet – das erste und einzige Krankenhaus im Saarland, das die­se Auszeichnung erhielt“.

Vieles in der Arbeit der Hygiene­abteilung läuft aber auch un­bemerkt von den Patienten im Hintergrund ab: regelmäßige Über­prüfung von Gerätewaschmaschi­nen, Sterilisatoren und Klimaanla­gen im OP oder Herzkatheterlabor gehören ebenso zum Arbeitsalltag wie die routinemäßige Überprü­fung der Trinkwasserqualität in den Gebäuden. Auch bei Umbau­maßnahmen ist die Abteilung ge­fordert, um Baupläne aus hygie­nischer Sicht zu beurteilen und Gefährdungen von Patienten, etwa durch Baustaub, zu minimieren und Schutzmaßnahmen zu veran­lassen.

Dr. Hausinger: „Die Abteilung für Krankenhaushygiene ist ein wirk­sames Instrument, die Gefahren für Patienten durch Infektionen wäh­rend des Krankenhausaufenthaltes durch vorbeugende Maßnahmen so gering wie möglich zu halten. Das ist uns auch im Rahmen der jüngsten Klinikzertifizierung be­stätigt worden“.

Anästhesie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeu­

tet „Unempfindlichkeit“. Darunter wird die völlige Ausschaltung von Schmerz­ und Berührungsempfin­dung verstanden. Bei operativen Eingriffen kann eine Narkose als Allgemeinanästhesie – hier wird auch das Bewusstsein ausgeschal­tet – oder als Lokalanästhesie durch den gezielten, kontrollierten Einsatz entsprechender Medika­mente herbeigeführt werden. All­gemeinanästhesie oder Vollnarkose machen Eingriffe, auch diagnosti­sche, für den Patienten verträglich.

Bei der Operation werden die Medikamente während der gesam­ten Dauer der Narkose kontinuier­lich über einen venösen Zugang gegeben. Ziel ist es, je nach Ein­griffsart, die Patienten nach Ende der OP möglichst rasch wieder aufwachen zu lassen. Während des gesamten Verlaufs werden sie von den erfahrenen Fachärzten und Fachpflegekräften des Teams der Anästhesie und Operativen Inten­sivmedizin betreut.

Ausführliches Vorberei-tungsgespräch

Vor der Operation gibt es ein Vorbereitungsgespräch. Dabei wer­den der Ablauf und das individu­elle Narkoseverfahren mit dem Pa­tienten besprochen. Anhand eines detaillierten Fragebogens wird der Gesundheitszustand des Patienten umfassend erörtert und es wer­den Fragen beantwortet. Bei um­fangreichen Operationen wird der Frage bogen vorab zugeschickt.

Die herzchirurgischen Patienten, die oft schon kreislaufgeschwächt zu großen, langwierigen und kom­plexen Operationen kommen, brauchen ein hoch qualifiziertes Anästhesieteam. Die am Morgen des OP­Tags verordneten beru­higenden Medikamente sollen die Patienten entspannt und ko­operativ in den Operationstrakt kommen lassen. Hier werden sie mit ihrem Bett zur sogenannten perioperativen Einheit gebracht. Das Anästhesieteam überprüft die Identität des Patienten anhand des Patientenarmbands und persön­licher Befragung sowie die Voll­ständigkeit der Unterlagen. Dann wird ein Venen zugang gelegt und der Patient auf dem OP­Tisch mit einer Wärmematte gelagert.

Kontinuierliche Über-wachung bei der OP

Das Anästhesieteam bleibt die ganze Zeit über beim Patienten. Neben dem Standardmonitoring wie EKG, Sauerstoffsättigung und

Blutdruckmessung mit Manschet­te erfolgt bei Eingriffen am Brust­korb und größeren Baucheingrif­fen zusätzlich eine kontinuierliche arterielle Blutdruckmessung am Unterarm. Alle erfassten Werte werden zeitgleich ins elektronische Narkoseprotokoll eingepflegt.

Ist der Patient eingeschlafen, werden seine Atemwege durch einen Atemschlauch gesichert und – unter streng hygienischen Ge­sichtspunkten – Venenkatheter zur Gabe herzwirksamer Medikamente gelegt. Die Narkosetiefe wird über Elektroden auf der Stirn gemessen, so dass auf Veränderungen schnell und gezielt reagiert werden kann.

Zur ständigen Kontrolle der Herz­funktion wird bei Herzoperationen in Narkose eine Ultraschallsonde in die Speiseröhre eingelegt, die in Echtzeit wertvolle Informatio­nen zur OP­Planung liefert. Blut­labor­ und Gerinnungsmessgeräte ermöglichen dem Anästhesieteam zeitnahe Untersuchungen der wichtigsten Blutwerte, um unmit­telbar auf Veränderungen reagie­ren zu können. Speziell für den jeweiligen Patienten bereitgestellte Blutkonserven und gegebenenfalls benötigte Blutprodukte stehen in unmittelbarer Nähe des Opera­tionssaals bereit. Alle Parameter werden patientenspezifisch in ei­nem elektronischen System erfasst.

Bis zum Aufwachen dabei

Nach der Operation begleitet der Anästhesist den meist noch beat­meten Patienten mit einer speziel­len Transporteinheit unter konti­nuierlicher Monitor­Überwachung zur Intensivstation. Schon wache Patienten werden in die Aufwach­einheit gebracht und dem dorti­gen Team zur weiteren Betreuung übergeben.

Neben der Schmerzausschaltung während der Narkose wird auch al­les dafür getan, dass die Patienten schmerzfrei und entspannt aufwa­chen können. Zusätzlich zur All­gemeinanästhesie werden bei be­stimmten Operationen an Brust oder Bauch Schmerzkatheter im Rücken gelegt, die für die ersten Tage nach der Operation die Schmerztherapie ergänzen. Erklärtes Ziel unseres Anästhesieärzte­ und Pflegeteams ist es, die ganze post­ und präope­rative Phase für den Patienten so schmerzfrei, komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten.

Dr. Carola Jene,

Chefärztin Anästhesie und

Operative Intensivmedizin

So schmerzfrei, komfortabel und sicher wie möglichAnästhesieteam begleitet Patienten durch alle Phasen der Operation – Beispiel Herz-OP

Das Anästhesieteam mit Chefärztin Dr. Carola Jene (2.v.r.).

Infektionsgefahren wirksam begegnen: Die Abteilung für Krankenhaushygiene

Dr. Franz Hausinger (links) im Gespräch mit OP-Mitarbeitern.

Hygienefachkraft Alexandra Kreutzer (links) informiert eine Patientin über infektiöse Keime.

Gerd Momper bei einer Überprüfung in der Zentralsterilisation.

„Das Lob unserer Patienten geben wir gezielt an unsere Mitarbeiter weiter. Als wertschätzende Rückmeldung und Dank. … und als Ansporn, auch in Zukunft bestmöglich für unsere Patienten zu arbeiten.“

Jessica Günther, Leiterin Qualitätsmanagement

Auszug aus der Aufgabenliste der Krankenhaushygiene

K Beratung der Krankenhaus-leitung in allen Fragen der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

K Beratung bei individuellen Fragestellungen zur Präven-tion und der Behandlung von Infektionen

K Beratung von Patienten und Angehörigen

K Erstellung von Hygiene-, Reinigungs- und Desinfekti-onsplänen auf der Basis von Leitlinien

K Implementierung der hygienischen Vorgaben in die Pflegestandards und Beratung des Personals

K Kontrolle von empfohlenen Hygienemaßnahmen durch Begehungen vor Ort

K Festlegung, Durchführung, Analyse und Beurteilung hygienisch-mikrobiologi-scher Untersuchungen

K Kommunikation mit Aufsichtsbehörden

K Teilnahme, Vor- und Nach-bereitung amtsärztlicher Begehungen

K Begutachtung und Beratung im Rahmen der Beschaffung und Aufbereitung von Medizinprodukten, Materia-lien und Einrichtungsgegen-ständen

K Hygienische Beratung bei der Bauplanung, Bauausfüh-rung und dem Betrieb von hygienerelevanten Gewerken (Wasser/Abwasser, Abfall, Raumluft- und Klimatech-nik), Ablaufüberwachung

Page 8: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

8

Das interdisziplinäre Schlaflabor ist eine Einrichtung zur Diagnostik und Therapie körperlicher und psychisch beding-ter Schlafstörungen. Die Patienten werden von einem mul-tiprofessionellen Team aus schlafmedizinisch geschultem Pflegepersonal, Ärzten und Psychologen betreut.

Im Schlaflabor erfolgen umfang­reiche ärztliche Untersuchungen,

wenn die Patienten über längere Zeit Probleme beim Ein­ und Durchschlafen haben oder am nächsten Tag Beschwerden wie Müdigkeit, Leistungs­ und Kon­zentrationsminderung oder kör­perliche Beeinträchtigungen auf­treten.

Auch für Menschen, bei denen es während des Schlafens zu Schnar­

chen mit gelegentlichen Atempau­sen kommt und die sich in der Fol­ge zunehmend erschöpft fühlen, ist eine Diagnostik im Schlaflabor er­forderlich. Gesundheitliche Schä­den aufgrund nächtlicher Atem­regulationsstörungen können so abgewendet werden.

Geleitet wird das Schlaflabor von Oberärztin Ruth Dickmann. Sie ist Somnologin, eine Spezia­listin, die sich besonders gut mit

Erkrankungen im Zusammenhang mit Schlafstörungen auskennt. Sie bittet die Patienten ganz zu Beginn der Diagnostik auch verschiedene Fragebögen auszufüllen, um see­lische Ursachen gegebenenfalls schon einmal von körperlichen Ursachen abgrenzen zu können.

Das Schlaflabor hat drei soge­nannte Polysomnografie­Plätze zur elektronischen Aufzeichnung des menschlichen Schlafs. Mit modernsten Mitteln können meh­rere Funktionen des Schlafenden gleichzeitig aufgezeichnet werden, von Gehirnströmen über Bewe­gungen der Augen, Atmung und Bewegung des Mundes bis hin zu

Bewegungen des Oberkörpers. Die elektronische Erfassung der Daten im Computer bringt schließlich ein umfassendes Bild, das die Ärzte auswerten und für die Therapie verwerten.

Modern und zudem recht be­quem ist das Ambiente des Schlaf­labors. „Schließlich sollen die Pa­tienten und gegebenenfalls auch ihre Begleitung sich während ihres Aufenthalts ja wohlfühlen“, sagt Chefärztin Dr. Claudia Birkenheier. Info: Interdisziplinäres Schlaflabor Tel. 06898 – 12 24 39

Es ist immer die ganze Familie, die von einer Krankheit betrof­

fen ist und nicht nur der einzelne Patient, davon ist Gaby Lichten­berg, die Leiterin des Sozialdiens­tes und AHB­Büros, überzeugt. Eigentlich beginnt die Entlassung schon mit der Aufnahme des Patien ten: „Sobald er stationär im Krankenhaus aufgenommen ist, ermitteln wir anhand der Diagno­se und anderen Kriterien, welche Unterstützung für den Patienten möglich und notwendig ist“, sagt Lichtenberg. Sie und ihr Team or­ganisieren dann die notwendigen Hilfen. Sollte eine Anschlussheil­behandlung, oft auch „Kur“ oder „Reha“ genannt, verordnet werden, wird diese noch während des Auf­enthalts im Krankenhaus beantragt und ein Termin für die Patienten organisiert.

„Mensch und Medizin“ sprach mit Gaby Lichtenberg über ihr Alltags-geschäft und Neuerungen.

M & M: Welche Neuerungen bringt das Entlassmanagement ab Oktober 2017?Lichtenberg: Ärzte, Krankenkassen und Kliniken haben einen Rah­menvertrag abgeschlossen, in dem das Entlassmanagement geregelt ist. Das behandelnde Krankenhaus ist ab Oktober 2017 verpflichtet für die Patienten eine lückenlose Anschlussversorgung rechtzeitig

zu koordinieren und zu organi­sieren. Hierzu gehören die medi­zinische Weiterbehandlung durch Haus­ und Fachärzte, die Ver­mittlung von Pflegediensten oder Sozial stationen etwa zur Grund­pflege oder Wundversorgung, die Vermittlung in eine Seniorenein­richtung oder Pflegeheim, das Be­sorgen von Alltagshilfen für die Hauswirtschaft und die Organisa­tion von Anschlussheilbehandlung oder ambulante Rehabilitation.

M & M: Ab welchem Zeitpunkt wird der Sozialdienst tätig?Lichtenberg: Sobald sich ein Patient oder die Angehörigen mel­den, werden wir aktiv. In der Regel ist es so, dass die Station oder die Ärzte den Sozialdienst informie­ren. In einem Erstgespräch wird der Patient über seine Ansprüche oder Möglichkeiten aufgeklärt. Viele sind sehr erfreut und neh­men die Hilfe an. Andere wiede­rum lehnen die Hilfe ab. Das wird natürlich auch akzeptiert.

M & M: Was wird im Rahmen der Entlassung für die anschließende Versorgung organisiert?Lichtenberg: Hier bauen wir auch auf die Unterstützung der Ange­hörigen, weil sie den Patienten und sein Wohnumfeld kennen. Von ihnen erhalten wir oft wich­tige Informationen, die uns bei der Planung helfen. Beispielsweise die

Frage, welches Hilfsmittel momen­tan notwendig ist, wie es zu Hause aussieht, welche anderen Dienste zur Unterstützung organisiert wer­den können und was die Familie noch zusätzlich leisten kann. Einige Patienten können nach dem Krankenhaus nicht direkt nach Hause zurückkehren, beispiels­weise weil sie alleine leben, An­gehörige weit weg oder berufstätig sind und so die häusliche Pflege und Versorgung nicht sicherstel­len können. Seit 2016 haben Ver­sicherte, die nicht pflegebedürftig sind, das Recht auf Kurzzeitpflege bis zu vier Wochen oder Anspruch auf eine Haushaltshilfe.M & M: Und wie läuft die Entlassung ab?

Lichtenberg: Im Entlassungsge­spräch bespricht der Arzt mit dem Patienten oder auch den Angehöri­gen die weitere Behandlung, gege­benenfalls auch die Nachsorge. Der Patient erhält einen Entlassbrief, in dem seine aktuelle Erkrankung und sein Krankheitsverlauf beschrieben sind. Die derzeitige Therapie und Empfehlungen für die Weiterbe­handlung sind ebenso enthalten wie ein Medikamentenplan. Sollte der Patient am Wochenende ent­lassen werden und keine Möglich­keit haben, seinen Hausarzt aufzu­suchen, erhält er vom Krankenhaus die Medikamente mit.

Jeder kennt Sätze wie „Mir ist schwer ums Herz“ oder „Mir

bricht das Herz“. Unsere Sprache spiegelt wider, wie sehr körper­liche Symptome und seelisches Empfinden zusammenhängen. Der Einfluss psychischer Faktoren ist im Zusammenhang mit Herz­erkrankungen von großer Bedeu­tung. Sie können ihre Entstehung begünstigen; umgekehrt können Herzerkrankungen seelische Be­schwerden auslösen, die den Hei­lungsprozess negativ beeinflussen.

Hier kommt die Psychokardio­logie als Bindeglied zwischen der Kardiologie und der Psychosoma­tik ins Spiel. Sie hat die Aufgabe Menschen, die von Herzerkran­kungen betroffen oder bedroht sind, an der Schnittstelle beider Fachgebiete Hilfe anzubieten.

„Unsere Ambulanz steht be­reit, wenn Ängste ums Herz auch die Seele bedrohen oder krank­machen“, sagt Chefärztin Dr. Clau­dia Birkenheier. Unterstützt wird sie dabei von Oberarzt Stephan Bo­denstedt und Diplom­Psychologin Bettina Wrede. Das Angebot der Sprechstunde: Psychosomatische

Diagnostik und Behandlung, Be­ratung im Umgang mit Herzangst und körperlichen Symptomen, Achtsamkeit, Entspannungstech­niken und auf die Krankheitssitua­tion abgestimmtes körperliches Training.

Kontakt: Ambulanz Psychokardiologie Tel. 06898 – 12 22 92

Im Schlaflabor Schlaflosigkeit und Abgeschlagenheit auf der SpurElektronische Aufzeichnung des Schlafs findet die Ursachen gesundheitlicher Schäden

„Die Entlassung beginnt schon mit der Aufnahme des Patienten“Gaby Lichtenberg und ihr Team kümmern sich darum, wie es für die Patienten nach dem Kranken-haus weitergeht

PsychokardiologieBindeglied zwischen Kardiologie und Psychosomatik

Die Leiterin des Schlaflabors, Oberärztin Ruth Dickmann (links) und Chefärztin

Dr. Claudia Birkenheier.

Im neuen Raum der Psychokardiologie:

Chefärztin Dr. Claudia Birkenheier und die

Leitende Psychologin Renate Reuber-Woll (l.).

„Geborgenheit hilft heilen“, betonte Sonja Kirsch, Leiterin des Zentrums für Psychiatrische Familienpflege, beim Jahresempfang im Kongresszentrum. Erneut hatten sich zahlreiche Familien mit ihren Gästen eingefunden, um gemeinsam mit dem Team der Familienpflege ein paar gesellige Stunden bei einem leckerem Büffet und musika-lischer Unterhaltung zu verbringen.

Für psychisch kranke Men­schen bewirke die Geborgen­

heit in den Gastfamilien eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität, so Kirsch. Zur­zeit leben 31 Menschen in Gast­familien oder bereiten sich gera­de auf ihren Einzug dorthin vor. Wichtig ist, dass beide Seiten zu­sammenpassen. „Wir sind auch immer auf der Suche nach wei­teren Gastfamilien und Gästen, um bei der Zusammenführung einen möglichst großen Pool zur Verfügung zu haben“, sagte die Diplompsychologin.

Das Begleitete Wohnen in Fa­milien ist eine Maßnahme der Eingliederungshilfe, die über das Landesamt für Soziales finan­ziert wird. Sie richtet sich an Menschen, deren akute Krank­heitsphase abgeklungen ist, die aber zur Bewältigung des Alltags

noch Unterstützung brauchen. Die Gastfamilien, die für Auf­nahme, Unterbringung und Ver­pflegung ihrer Gäste ein Entgelt erhalten, bieten einen struktu­rierten Tagesablauf und schaffen Geborgenheit. Gastgeber können auch Einzelpersonen oder Paare sein.

Kontakt: Zentrum für Psychiatrische Familienpflege, Tel. 06898 – 12 24 58

Informationen zum Fachdienst auch im Internet unter www.vk.shg-kliniken.de

Geborgenheit gibt Halt und neuen MutJahresempfang des Zentrums für Psychiatrische Familienpflege

Sonja Kirsch (Bildmitte) ehrte langjährige

Gastgeber und Gäste (von links): Marcel und

Christa Faas (Schiffweiler), Bodo Arend und

Christian Diwo (Siersburg) sowie Miriam

Decker (Köllerbach) und Patrick Siegwart.

Gaby Lichtenberg (2.v.r.) mit Karin Penkhues, Angela Schmitt und Gabi Grün.

„Der jährliche Gesundheits-tag für unsere Mitarbeiter ist ein wesentlicher Baustein unseres Betriebli-chen Gesundheitsmanage-ments. Genauso wie die gemeinsame Teilnahme an regionalen Sportveranstal-tungen.“

Karsten Trenz, Fachkraft für

Arbeitssicherheit und Brandschutz

Page 9: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

9

A ls im Sommer 2008 der erste Pflegestudierende aus Saar­

gemünd einen Praxiseinsatz im Völklinger HerzZentrum absol­vierte, war das ein Novum. Im Vergleich zu anderen Kranken­häusern ist dies bis heute eine Innovation. 2008 wurde die erste Praktikumsvereinbarung zwischen dem HerzZentrum Saar und der Krankenpflegeschule des Saar­gemünder Krankenhauses (IFSI de Sarreguemines) unterzeichnet. Seitdem werden regelmäßig Pfle­gestudierende aus Saargemünd für einen praktischen Einsatz im Herz­Zentrum eingesetzt.

Wir profitieren alle voneinan­der und lernen voneinander, denn wir schauen „über den Tellerrand hinaus“. Allerdings ist uns auch be­wusst geworden, dass es trotz der EU noch viele Unterschiede zwi­schen beiden Ländern gibt. Beispiel tarifliche Arbeitszeit: In Deutsch­land haben wir die 38,5­Stunden­Woche, in Frankreich wird nach der 35­Stunden­Woche gearbeitet. Auch fachlich gibt es Unterschie­de. Beispielsweise ist in Frankreich das Anhängen einer Bluttransfusi­on eine an die Pflege delegierbare Tätigkeit. In Deutschland muss die Transfusion von einem Arzt ange­hängt werden.

Damit die praktischen Einsätze

vollwertig in Frankreich anerkannt werden, müssen wir uns am fran­zösischen Curriculum orientieren und die offiziellen Formulare aus Frankreich nutzen. Dies war und ist mit großem Aufwand verbunden. Alle Dokumente mussten übersetzt werden und alle betroffenen Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter in Völklingen mussten entsprechend geschult werden. Aber damit war es nicht genug, denn 2012 wurde das gesamte Curriculum in Frank­reich reformiert und wir mussten erneut übersetzen, schulen und ei­niges mehr.

In Völklingen und in Saargemünd im Einsatz

Der Erfolg der Kooperation ist nur möglich, weil sich die Mit­arbeiter beider Häuser über ihre originären pflegerischen, medizi­nischen und administrativen Auf­gaben hinaus sehr engagiert für die Zusammenarbeit einsetzen. Inzwi­

schen haben schon mehr als 100 Pflegestudierende aus Saargemünd einen praktischen Einsatz in Völk­lingen absolviert. Seit zwei Jah­ren werden diese auch in unserer urologischen Abteilung eingesetzt. Umgekehrt haben Auszubildende aus Völklingen in Saargemünd in der Psychiatrie einen Einsatz.

Ebenfalls seit 2008 organisieren

wir in Völklingen jährlich einen Tagesbesuch für das dritte Ausbil­dungsjahr des IFSI Saargemünd, den sogenannten „Entdeckungs­tag“. Es gibt Fachvorträge und die Studierenden können hinter die Kulissen schauen. In den ein­zelnen Abteilungen können die Auszubildenden den Pflegekräften und auch dem ärztlichen Dienst beim Arbeiten über die Schulter schauen und Fragen stellen. Die Entdeckungstage werden von der Pflegedirektion und der eigens für die grenzüberschreitende Koope­ration eingestellten Mitarbeiterin Saskia Rybarczyk organisiert und begleitet.

Ins INTERREG-Programm der EU aufgenommen

Das positive Feedback der Stu­dierenden und aller Beteiligten ist unser bester Indikator für den Erfolg dieser Partnerschaft. Die Akteure wollten sich nicht auf die­sem Erfolg ausruhen, sondern den Kooperationsweg weiter gehen. So entschieden sich die Kranken­hausleitungen von Saargemünd und Völklingen, ihre bisherigen Kooperationsstränge zu einem Ge­samtkonzept zu verknüpfen und reichten das Projekt „Grenzüber­schreitende Krankenhauspartner­schaft im Bereich der Aus­ und Fortbildung in der Pflege“ beim EU­Förderprogramm INTERREG Großregion 2014­2020 ein. Das Projekt wurde bewilligt und läuft bis Juni 2019.

In diesem Zusammenhang hat uns der Ausschuss für Europa und Fragen des Interregionalen Parlamentarierrats unter Vorsitz von Margriet Zieder­Ripplinger in Völklingen besucht und wir konnten unser Projekt vorstel­len. Dank INTERREG wird nun an den Entdeckungstagen professio­nell gedolmetscht, sowohl bei den Fachvorträgen als auch bei den

Rundgängen. Somit ist gewährleis­tet, dass der Austausch reibungslos funktioniert.

Mit der Unterzeichnung der Kardiologievereinbarung 2013 er­fuhr auch die Pflegekooperation neue Dynamik. Seit 2013 darf der französische Rettungsdienst akute Herzinfarktpatienten aus 27 Ge­meinden rund um Forbach in die Kardiologie in Völklingen bringen. Da beim Herzinfarkt jede Minute zählt, ist das ein großer Gewinn für die Patienten, denn sie müssen nicht die lange Fahrt bis beispiels­weise nach Metz auf sich nehmen.

Besondere Schulungen beseitigen Sprach-barrieren

Wir haben auch einiges getan, um die sprachlichen Hürden noch besser zu überwinden. Die franzö­sischen Studierenden des IFSI kön­nen heute ab dem 1. Semester ein innovatives Deutschmodul wäh­len. Der Kurs wird von einer fran­zösischen Pflegelehrerin geleitet und von Völklinger Pflegekräften unterstützt. Das Deutschmodul ist

thematisch auf den Berufsalltag in der Pflege angepasst. Dazu gibt es auch Rollenspiele.

Auch in den SHG­Kliniken Völklingen ist speziell für die Mit­arbeiter des Herzkatheterlabors ein Französischkurs geplant. Die Herzinfarktpatienten aus Frank­reich werden in unserem Kathe­terlabor erstversorgt. Der Franzö­sischkurs dient dazu, sowohl den Patienten als auch den Mitarbei­tern Sicherheit zu geben und die Kommunikation zu vereinfachen.

Ein weiterer Vorteil unserer Ko­

operation ist, dass wir bereits meh­rere Pflegestudierende aus Saarge­münd nach dem Examen für unser HerzZentrum gewinnen konnten. Sie sind für unsere Patienten aus Frankreich und somit für unser Krankenhaus eine enorme Berei­cherung. Die Patienten können in ihrer Muttersprache begleitet wer­den. Das ganze Projekt wird so zu einer runden Sache. Das ist uns sehr wichtig, denn die Sicherheit und Zufriedenheit unserer Patienten hat oberste Priorität.

Sabine Bickelmann,

Pflegedienstleitung

D ie Gesundheits­ und Kranken­pflegeschule der SHG­Kliniken

Völklingen sorgt kontinuierlich für Fachkräftenachwuchs. Jeweils zum 1. April und alle drei Jahre zum 1. Oktober startet ein neuer Ausbildungsgang. Er dauert drei Jahre und umfasst 2100 Stunden Theorie und 2500 Stunden Praxis. Die Berufsaussichten nach erfolg­reichem Abschluss sind bestens: Gesundheits­ und Krankenpfleger sind überall gefragt.

22 junge Leute – 15 Frauen und sieben Männer – haben Ende März ihre Ausbildung an der Gesund­heits­ und Krankenpflegeschule der SHG­Kliniken Völklingen er­folgreich abgeschlossen. Nach ei­nem schriftlichen und einem prak­tischen Teil war zuletzt noch die mündliche Prüfung zu absolvieren. Im Anschluss gratulierte als erste

Prüfungsvorsitzende Katrin Salz vom Landesamt für Soziales und überreichte die staatlichen Zeug­nisse. 20 Absolventen bleiben gleich in Völklingen: Sie wurden unbefristet übernommen.

Die nächste Generation ist schon auf dem Weg: Anfang April sind 17 Frauen und acht Männer in die Ausbildung gestartet. Die 25 neuen Auszubildenden sind eine multikulturelle Truppe. Einige von ihnen haben Wurzeln in Ghana, Griechenland, Russland oder der Türkei: Zuerst absolvierten sie eine knapp achtwöchige Einführung. Danach ging es zum ersten Praxis­block auf die Pflegestationen.

Die Schulabschlüsse der „Neu­en“ reichen von Hauptschule über Mittlere Reife bis hin zu Abi­tur und Fachhochschulreife. Die

Jüngste ist 18 Jahre alt, der Älteste 37. Drei von ihnen haben bereits eine abgeschlossene Krankenpfle­gehilfeausbildung, fünf haben ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht. Mehr als die Hälfte hat über ein Pflegepraktikum in Völklingen schon einmal in den Beruf hinein­geschnuppert.

Für den Ausbildungsbeginn am 1. April 2018 können sich interes­sierte junge Menschen gerne noch bewerben:

Bildungs- und Kompetenzschmiede SHG-Kliniken VölklingenRichardstraße 5 - 966333 Völklingen

Gesundheits- und Krankenpflegeschule sorgt kontinuierlich für Fachkräftenachwuchs

On marche ensemble: Schritt für Schritt zum guten MiteinanderDie grenzüberschreitende Zusammenarbeit nutzt beiden Seiten, vor allem den Patienten

Studierende vom IFSI Saargemünd beim Entdeckungstag mit Pflegedirektorin Monika Klein (vor-

ne, 2.v.l.), Pflegedienstleiterin Sabine Bickelmann (Mitte) und Betreuerin Saskia Rybarczyk (re.).

Hans Jürgen Knerr erklärt den Studierenden aus Frankreich verschiedene Exponate im Herzkathe-

terlabor.

Gut gestartet: Die neuen Auszubildenden mit

Schulleiter Hubert Zimmer (hinten links).

Patientensicherheit, Zufrie-denheit und Freude am Be-ruf: Neue Mitarbeiter werden von Beginn an kompetent begleitet.

Ob neue Mitarbeiter sich mit einem Unternehmen iden­

tifizieren und sich wohlfühlen, hängt sehr stark mit ihrer Einar­beitung zusammen. Für uns ist es sehr wichtig, die neuen Mitarbei­ter intensiv mit ihren Aufgaben­bereichen vertraut zu machen. Unsere Einarbeitungskonzepte sind solide strukturiert und für alle Beteiligten transparent. Zu­gleich können sie aber auch indi­viduell und flexibel gehandhabt werden.

Wichtig ist auch, was auf der zwischenmenschlichen Ebene pas siert. Die Bindung zwischen einem Unternehmen und sei­nen neuen Mitarbeitern entsteht durch vertrauensvolle Zusam­menarbeit. Diese benötigt viel Kommunikation. Deshalb will die Einarbeitung gut vorbereitet sein; immer mit dem Ziel, dass der neue Mitarbeiter seinen Platz im Team findet und zur eigenen Zufriedenheit mitarbeiten kann.

In unser Einarbeitungskonzept haben wir neue soziologische Er­kenntnisse einfließen lassen. So wird bei uns elementares Wissen gebündelt und in unterschiedli­cher Form den neuen Mitarbei­tern vermittelt. Die ersten Tage, sogenannte Step­by­Step Tage, verbringen die „Neuen“ mit zum Teil didaktisch fortgebildeten Kollegen, um spezielles pflege­risches Wissen, das dann in der Praxis schnell präsent sein muss, zu erlangen. Daneben bleibt ge­nügend Raum, die Teamkollegen kennen zu lernen und erste Ein­drücke von der eigenen Abtei­lung zu sammeln.

Kollegen fungieren als „Paten“Nach dem Durchlaufen der ers­

ten Tage schließt sich eine inten­sive Einarbeitung auf der Station an. Hierbei steht den neuen Mitar­beitern ein „Pate“ als Mentor zur Seite. Zusammen durchlaufen sie die verschiedenen Arbeitssituatio­nen, die sich in der Pflege erge­ben. Der Pate ist fester Ansprech­partner, ständiger Begleiter und tritt – falls notwendig – auch als Vermittler auf. Aber er kann auch Arbeitsaufträge erteilen. So kann der neue Mitarbeiter sein erlerntes Können und Wissen einbringen und erweitern und mit zuneh­mender Einarbeitungszeit immer selbstständiger arbeiten.

Ja nach mitgebrachter Befähi­gung kann die Einarbeitungszeit variieren. Zwischendrin gibt es Lernfortschrittskontrollen und Zielgespräche. Das schafft Feed­back und gibt die Möglichkeit zur Reflektion des Erreichten. Dabei können auch Korrekturen vorge­nommen werden. Die Gespräche werden immer gemeinsam und einvernehmlich mit allen Betei­ligten geführt. Dadurch können wir unseren neuen Mitarbeitern ein Maximum an Sicherheit ver­mitteln. Gleichzeitig erreichen wir eine hohe Patientensicherheit.

Sozialkompetenz ist ebenfalls wichtig

Neben der Fach­ und Metho­denkompetenz ist uns auch die Sozialkompetenz der neuen Mit­

arbeiter wichtig. Hier versuchen wir durch unsere Einarbeitung und das Vorbild der Kollegen und Vorgesetzten eine gute Basis für die Berufsausübung zu legen. Das betrifft den Umgang in der Kollegen­ und Mitarbeiterschaft ebenso wie den Umgang mit den Patienten und ihren Angehöri­gen. Aus der Wissenschaft ist bekannt, dass Menschen in stark altersgemischten Pflegeteams es nicht immer ganz einfach mit­einander haben. Der Altersunter­schied kann aber auch ein Vorteil sein. Dann nämlich, wenn nach der Einarbeitungszeit weiterhin ältere Kollegen als Ansprechpart­ner des Vertrauens zur Verfügung stehen.

Wir bleiben in der Weiterent­wicklung unserer Einarbeitung nicht stehen. Neue Methoden in der Patientenpflege, etwa im Zu­sammenhang mit Demenz oder Delir, fließen in unsere Konzep­te mit ein. So können wir unsere neuen Mitarbeiter unterstützen, ihnen das notwendige Rüstzeug für ihren Berufsalltag mitgeben und zugleich in die Zukunft un­serer Pflege investieren. Die Ein­arbeitung ist für uns dann erfolg­reich, wenn die neuen Kollegen sich in ihrem Arbeitsfeld ausken­nen, im Team integriert sind und sich mit dem Arbeitgeber identi­fizieren.

Monika Klein,

Judith Oblinger

Pflegedienst verfolgt konsequentes Einarbeitungskonzept

Pflegedirektorin Monika Klein legt großen

Wert auf eine umfassende Einarbeitung

neuer Kolleginnen und Kollegen.

Joshua Pohl ist einer der neuen Pflegemit-

arbeiter, die derzeit intensiv eingearbeitet

werden.

„Was in der großen Politik noch diskutiert

wird, ist bei uns bereits

Realität: die Möglichkeit, je nach Lebensphase flexibel die Arbeitszeit zu reduzieren, um später wieder mit dem vollen Stundenumfang arbeiten zu können – garantiert.“

Monika Klein, Pflegedirektorin

Strahlende Gesichter: Die jüngsten Absolven-

ten bei der Abschiedsfeier mit ihren Betreuern

sowie Pflegedirektorin Monika Klein (2.v.l.) und

der Prüfungsvorsitzenden, Regierungsrätin

Katrin Salz (links).

Page 10: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

10

Die Bildungs- und Kompe-tenzschmiede, die mit ihrem Namen auf die Völklinger Hüt-tentradition verweist, bie tet handgefertigte Meister stücke individueller beruflicher Bil-dung mit Qualitätszertifikat.

Im Ressort Ausbildung wird jun­gen Menschen der Einstieg in

einen Beruf mit Zukunft geboten: Gesundheits­ und Krankenpflege. Die Ausbildung zu examinierten Gesundheits­ und Krankenpfle­gekräften an den SHG­Kliniken Völklingen ermöglicht einen fun­dierten, soliden und praxisori­entierten Start in die Zukunfts­branche Gesundheitswesen. Maßstäbe für eine interkulturelle Ausbildungs­ Erfahrung werden durch die Zusammenarbeit mit dem französischen Bildungsinsti­tut für Pflegeberufe, dem ‚Institut de formation en soins infirmie­res‘ (IFSI), in Saargemünd gesetzt. Nach erfolgreichem Abschluss können sich die Pflegekräfte weiter profilieren, ob als Pflegefachkraft oder mit der Option der Fachwei­terbildung für den Intensiv­ und Anästhesiebereich.

Das Ressort Weiterbildung bietet die staatlich anerkannten Weiter­bildungen zur Fachpflege im In­tensivbereich und in der Anästhe­sie sowie zum Praxisanleiter.

Die flexibel gestalteten Modul­systeme, die als berufsbegleitende

Lehrgänge in dieser Form einzigar­tig sind, sind erfolgreich etabliert. Bisher freuen sich 33 Absolventen über ihren erfolgreichen Abschluss in der Fachpflege für Intensivme­dizin und Anästhesie und 22 Ab­solventen über ihre pädagogische Zusatzqualifikation zum Praxisan­leiter.

Die Regelweiterbildungszeit in der Fachweiterbildung für Inten­sivpflege und Anästhesie beträgt zwei Jahre, für Teilzeitbeschäftig­te sind die Bildungszeiten bis zu vier Jahren dehnbar. Die Theorie­Unterrichte, die mehrjährig vor­geplant sind, finden monatlich an drei zusammenhängenden Studi­entagen statt, und die fachprak­tische Ausbildung erfolgt auf den Intensivstationen und in der Anäs­thesie. Die Weiterbildungszeit für Praxisanleiter erstreckt sich über neun Module in zehn Monaten. Im modularen System lässt sich die ei­gene Weiterbildung neben Familie und Beruf besser planen und durch die Möglichkeit der Förderung mit­tels Aufstiegs­BaFöG entspannt fi­nanzieren.

„Reteaming“ lautet das neue An­gebot des Ressorts „Interne/exter­ne Fortbildung“ der Bildungs­ und Kompetenzschmiede. Der Wan­del in Organisationsstrukturen, die den sich anpassenden Un­ternehmenszielen Rechnung tra­gen müssen, fordert Mitarbeitern und Führungskräften einiges ab.

Reteaming ist ein lösungsorientier­tes Programm zum Teamaufbau, zur Gestaltung von Veränderungs­prozessen und zur Verbesserung der Arbeitskultur.

Qualifizierung ausländi-scher Pflegefachkräfte

Ausländischen Pflegefachkräften bieten die SHG­Kliniken seit An­fang 2016 eine Anpassungsquali­fizierung an. Diese Maßnahme – begleitet durch das Landesamt für Soziales – hat bislang 17 philippi­nischen Fachkräften das Leben und Arbeiten in Deutschland ermög­licht. Die erfolgreiche Integration der philippinischen Fachkräfte war ausschlaggebend dafür, dass die Bildungs­ und Kompetenzschmie­de inzwischen auch Projektpartner im IQ­Netzwerk Saarland wurde

und damit am Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ teilnimmt. Es zielt auf die nach­haltige Verbesserung der Arbeits­marktintegration von auslän­dischen Erwachsenen ab. Das Pro gramm wird aus Mitteln des Bundes und der Europäischen Union gefördert. Für die SHG­Kliniken Völklingen ist die Pro­jektpartnerschaft ein weiterer Mei­lenstein in der Rekrutierung von Pflegefachkräften.

Fragen beantworten bei der Bildungs- und Kompetenzschmiede Stefanie Krämer (Leitung) Tel. 06898 – 12 13 06 Hubert Zimmer (Ausbildung) Tel. 06898 – 12 26 88Michael Reiter (Fortbildung) Tel. 06898 – 12 24 21

Handgefertigte Meisterstücke individueller beruflicher BildungDie hauseigene Bildungs- und Kompetenzschmiede sorgt für Aus-, Fort- und Weiterbildung

Philippinische Fachkräfte nach ihrem erfolgreich beendeten Anerkennungslehrgang.

Oft stehen Patienten im Kran­kenhaus mit leeren Händen

da. Ihre Unterlagen sind zu Hau­se. „Die werden schon wissen“ ist der Gedanke dabei. Doch ist es so wichtig folgende Dinge, sofern vorhanden, immer mitzunehmen:K Krankenhaus­EinweisungsscheinK VersichertenkarteK Medikamentenzettel oder

MedikamentenverpackungenK Bei seltenen Medikamenten

sogar die Medikamente für ein paar Tage

K Ein 12­Kanal EKG aus den letzten Jahren

K Alle medizinischen Unterlagen die vorhanden sind.

„Die meisten Punkte verstehen sich von selbst“, sagt Dr. Cem Özbek, Chefarzt der Kardiologie im Herz­Zentrum Saar. „Viele Menschen ma­chen das intuitiv auch richtig. Nur das mit dem EKG kennen die meis­ten nicht“. Wie sollten sie auch? Hier die weiteren Tipps vom Chefarzt.

EKG mitnehmen – Zunächst das Warum?

Sie haben sicher schon gehört, dass manchmal das Erkennen eines Herzinfarktes auch für geübte Kar­diologen recht schwierig sein kann. Die richtige Diagnose wird erheblich verbessert, wenn man zwei EKGs miteinander vergleichen kann. Ein EKG aus vergangenen Tagen, wo es einem „noch“ gut ging und das

jetzige EKG. Das EKG kann durch­aus fünf Jahre alt sein, besser nicht älter, wenn seither kein Herzinfarkt eingetreten ist.

EKG machen lassen – und nun das Wie?

Wenn Sie bei Ihrem Hausarzt sind und ein EKG geschrieben wird, bitten Sie ihn auch eins für Sie zu schreiben, das Sie mitnehmen wol­len. Die Hausärzte haben uns ver­sprochen das zu machen. Allerdings haben wir auch besprochen, dass sie das EKG nicht automatisch machen und Ihnen geben; Sie müssen schon fragen. Sonst landet das EKG doch im Mülleimer.

Warum Medikamente mit ins Krankenhaus nehmen?

Manchmal hat man ungewöhn­liche, selten angewandte Medika­mente oder Medikamentenkombi­nationen. Es dauert einige Tage bis man im Krankenhaus diese Medi­kamente besorgen kann. Daher ist es zweckmäßig, seine Medikamente mit zu nehmen.

Noch etwas Wichtiges: Oft wird man vom Hausarzt ins Kranken­haus geschickt – aber das geschieht nicht selten auf Veranlassung eines Facharztes, bei dem man vorher untersucht wurde. Wenn das auch bei Ihnen so war, sollten Sie bei der

Aufnahme angeben, dass Sie zwar Ihr Hausarzt einweist, aber dass Sie vorher beim Kardiologen waren, der die Einweisung durch den Hausarzt veranlasst hat. Wenn Sie ständig ne­ben Ihrem Hausarzt auch von einem Facharzt behandelt werden, sollten Sie das auch bei der Aufnahme an­geben. In der Regel werden Sie da­nach gefragt, aber es kann mal pas­sieren, dass die Mitarbeiter bei der Aufnahme das vergessen.

Dr. Cem Özbek,

Ärztlicher Direktor und

Chefarzt der Kardiologie

Was muss ich dabei haben, wenn ich in ein Kranken-haus gehe?Tipps vom Chefarzt der Kardiologie

Digitale Kommunikation findet zunehmend Eingang ins Beschwerdemanagement

Das Internet, die steigende Nutzung von Social­Media­

Kanälen und die Änderungen des so genannten Patientenrech­tegesetzes stellen Krankenhäu­ser im Umgang mit öffentlich wahrnehmbaren Äußerungen von Patienten, Angehörigen und Besuchern, egal ob Lob oder Beschwerden, vor neue Heraus­forderungen. Mehr denn je sind eine offene Fehlerkultur sowie ein zeitgemäßes Multikanal­ Beschwerdemanagement gefragt, um Überblick auf allen Ebenen zu haben. „Multikanal“ heißt da­bei, dass die Kommunikation auf vielerlei Arten stattfinden kann – über persönlichen Kontakt, über Telefon, Flyer, Online­Formulare, Webseiten, Social Media­Kanäle und mehr.

Ziel des Qualitätsmanagements in den SHG­Kliniken Völklingen ist es, dabei auch die bestehenden QM­Instrumente wie Risikoma­nagement, Patientenbefragung und das Fehlermeldesystem mit dem Lob­ und Beschwerdema­nagement zu vernetzen. „Nur so gelingt es uns, die Anliegen der Patienten, Angehörigen, Besu­cher und der Mitarbeiter mög­lichst umfassend zu erkennen“, erklärt Jessica Günther, Leiterin der Abteilung Qualitätsmanage­ment.

Die zunehmende Nutzung von Online­Bewertungsportalen so­wie Social Media­Plattformen durch die Patienten wird seit 2016 bei der Bearbeitung von Lob und Beschwerden verstärkt berücksichtigt. Die Bearbeitung und Auswertung solcher Online­Rückmeldungen wurde zusam­men mit Fachexperten auf den Weg gebracht. Zudem sind die

Kliniken Mitglied im Bundesver­band Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e. V. und werden so regelmäßig über Neues informiert. 2018 soll die Herbsttagung des Verbandes in Völklingen stattfinden.

Eine eigene Beschwerdebe­auftragte steht den Patienten, Angehörigen, Besuchern und Mitarbeitern zur Seite und küm­mert sich persönlich um deren Anliegen. Auf diese Weise kön­nen Anregungen, Hinweise oder Beschwerden unkompliziert und schnell übermittelt werden. „Wir möchten, dass sich unsere Pati­enten und deren Angehörige in unserem Haus gut aufgehoben fühlen. Sie können sich mit ihren Wünschen, mit Lob, Anregung oder auch Kritik jederzeit an uns wenden“, sagt die Beschwerdebe­auftragte Gabriele Ebert.

Eine schöne Bestätigung für die gute Arbeit gab es bei der dies­jährigen KTQ­Zertifizierung: Das Lob­ und Beschwerdemanage­ment bekam von den Prüfern die bislang höchste Punktzahl.

Die aktuelle Herausforderung heißt „Vernetzung“

Das Qualitätsmanagement-Team (v.l.):

Gabriele Ebert, Jessica Günther und Pascal

Bennoit.

„Unsere Vision: ‚Haus der Zusammenarbeit!’ Die Themen ‚Gute Führung“ ‚Mitarbeiterzufrieden-heit’ und ‚Patientenzufriedenheit’ stehen hier im Mittelpunkt. So fokussieren wir die zukunftssichere Ausrichtung der Kliniken und machen ihre Qualität zum wesentlichen Erfolgsfaktor.“

Dr. med. Cem Özbek, Ärztlicher Direktor

Seit 30 Jahren gibt es die Grünen Damen und Herren an den

SHG­Kliniken Völklingen. Die Mitglieder der Ökumenischen Krankenhaushilfe (ÖKH) arbeiten als ehrenamtliche Helfer. Sie be­suchen die Patienten im Kranken­zimmer, stehen als Gesprächspart­ner zur Verfügung, sind Lotsen für Neuankömmlinge und sorgen auch für Kleinigkeiten, die den Klinikaufenthalt erleichtern. Im Rahmen eines Wort gottesdienstes mit anschließendem Beisammen­sein wurde jetzt das Jubiläum ge­feiert.

Zeit haben und zuhören kön­nen, das zeichnet die Frauen und Männer aus, die wöchentlich abwechselnd für einige Stunden im Krankenhaus ihren Dienst verrichten und Patienten besu­chen. Menschen zu helfen und in Notlagen beizustehen ist die Hauptmotivation für ihr freiwil­liges Tun. Pflegedirektorin Moni­ka Klein weiß das zu schätzen: „Sie sind eine Bereicherung für uns alle und eine unverzichtbare Stütze“.

Einblick in die Geschichte der Grünen Damen und Herren er­

öffneten eine Diaschau sowie die Sammlung von Zeitungsartikeln – der früheste vom August 1987 ­, die Klein für die Anwesenden be­reithielt. Zudem gab es als kleines Dankeschön einen Scheck über 500 Euro, den die Freiwilligenge­meinschaft nach Gutdünken ver­wenden kann.

Einige der Grünen Damen und Herren sind schon seit vielen Jah­ren dabei. So Hilke Binz und Edith Brecht (20 Jahre) sowie Elisabeth Laufer und Paul Sander (18 Jah­re). Zehn Jahre und länger dabei

sind Christine Deutsch, Carmen Heyer und Else Kluthe.

Nachwuchs ist stets willkom­men. Wer mitmachen will, kann gerne einen Tag lang reinschnup­pern. Bei Gefallen gibt es eine um­fassende Einweisung. Das Mittag­essen am Einsatztag ist kostenlos, ebenso das Parken im Parkhaus. Fahrtkosten werden erstattet und die ehrenamtlichen Helfer genie­ßen Versicherungsschutz.

Info-Telefon: ÖKH-Büro Tel.: 06898 - 12 22 95

Immer ein offenes Ohr für die Patienten Grüne Damen und Herren feierten ihr 30-jähriges Bestehen

Die Grünen Damen und Herren.

PATIENTENSICHERHEITPATIENTENSICHERHEIT Gemeinsam für Ihre Sicherheit

PATIENTENSICHERHEIT

957_Patientensicherheit_Broschuere_17_RZ.indd 2 23.03.17 14:55

Die Broschüre zur Patientensicherheit erhält

jeder Patient bei der Aufnahme.

Page 11: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

11

Warum nicht einmal einen kleinen Flohmarkt für die vielen brauchbaren Dinge rund ums Kind veranstalten? Die Idee kam an, und so wurde im Rahmen des Famili­entages erstmals ein solcher Markt im Kongresszentrum organisiert. Motto: „Alles rund ums Kind“. An rund 50 Ständen konnten die Be­sucher in Ruhe nach Kinderklei­dung, Spielsachen, Büchern oder anderem stöbern. Highlight war der Gastauftritt von Ilkas kleiner Jodelgruppe aus der benachbarten Kita Schubertstraße, den die Be­sucher gemütlich bei Kaffee und Kuchen genießen konnten. Für die kleinen Gäste gab es Bastel­, Schmink­ und Spielangebote. Im nächsten Jahr soll es eine Neuauf­lage geben.

Flohmarkt „rund ums Kind“ kam an

Seit dem 1. Januar 2017 wurde das Familienhaus Sterntaler

um den Bereich des Familienser­vice erweitert. Das Familienhaus Sterntaler ist eine der beiden Säulen im Bereich Vereinbarkeit Familie & Beruf. Gemeinsam mit der Service stelle werden Angebote entwickelt, immer unter dem Mot­to, den Mitarbeitern lebensphasen­ und alltagsorientiert den „Rücken frei zu halten“. Wobei die Service­stelle als Lotsin in die Information und zu den Kooperationspartnern fungiert. Der Schwerpunkt und Zuständigkeitsbereich des Famili­enhauses Sterntaler hingegen liegt in der konkreten Angebotsstruktur vor Ort.

Dem Familienhaus Sterntaler liegt ein generationenübergreifen­der Gedanke zu Grunde und schon in der frühen Entwicklungsphase wurde die Angebotsstruktur über die Kinderbetreuung hinaus ge­dacht. Zunächst wurde 2011 im ersten Schritt das Kinderzimmer

in der Villa Richardstraße 18a mit der flexiblen bedarfsorientierten Kinderbetreuung eröffnet. In der weiteren Entwicklung wurden an­hand des Bedarfes der Mitarbeiter eine Regelbetreuung für die Kinder U3, die Ferienprogramme in allen Schulferien und eine Genesebe­treuung im Haushalt der Eltern etabliert. Im September 2016 er­öffnete dann aufgrund der hohen Nachfrage eine weitere Großtages­pflegestelle auf dem Klinikgelände.

Neben der Kinderbetreuung ha­ben sich auch schon in den letz­ten Jahren (immer am Bedarf der Mitarbeiter orientiert) viele klei­nere Angebote wie z.B. Planung der Kindergeburtstage, Abholen des Kindes, Begleiten der Eltern am neuen Wohnort entwickelt, die „mal ebenso neben her“ gemacht wurden.

Diese bereits bestehenden An­gebote wurden nun in eine neue Struktur gebracht und auf ein an­deres Niveau gehoben, gleichzei­tig wurde das Angebotsspektrum auch um neue Angebote wie den Service bereich Senioren mit dem Seniorenbegleitdienst ergänzt.

SeniorenbegleitdienstDer Seniorenbegleitdienst ist,

ergänzend zu den Angeboten der Servicestelle, ein Angebot für Mit­arbeiter mit beginnender Unter­stützungsverantwortung für Ange­hörige. Hierbei handelt es sich um

ein niedrigschwelliges, präventives Angebot.

In Situationen, in denen es für die Mitarbeiter der SHG­Kliniken Völklingen nicht möglich oder organisatorisch sehr aufwendig ist (z.B. durch Ruf aus dem Frei oder Krankheitsvertretung), die alltägliche Unterstützung für den Angehörigen zu leisten oder einen geplanten Termin mit den Angehö­rigen wahr zu nehmen, kann diese Begleitung durch eine zur Alltags­begleiterin ausgebildete Mitarbei­terin des Familienhauses Sterntaler übernommen werden.

Zusammengefasst wird diese Angebotsstruktur nun im Bereich Familienservice des Familienhau­ses Sterntaler. Ebenso wie das Kin­derzimmer wird auch der Bereich Familienservice stetig an den Be­dürfnissen der Mitarbeiter weiter­entwickelt.

Ramona Kiefer,

Leiterin Familienhaus Sterntaler

Die gesunde Kraft heimischer Wildkräuter stand im Mittel­

punkt eines gut besuchten Vor­tragsabends im Kongresszentrum der SHG­Kliniken Völklingen. Unterstützt vom Förderverein für das HerzZentrum Saar und unter der Federführung von Küchenchef Thomas Gansen ging es darum, die Kräuter und ihre Wirkung sowie Möglichkeiten ihrer Verwendung für die Alltagsküche kennenzulernen.

Wer weiß beispielsweise, dass manche wild wachsenden Kräuter 40 Mal mehr Vitamin C enthalten als ihre modernen Kulturformen? Andere haben 20 Mal mehr Vita­min A als die gezüchtete Version, erläuterte die Buchautorin Anja Welsch in ihrem Vortrag über die pflanzlichen Inhaltsstoffe.

„Betrachten Sie Wildkräuter nicht als Unkraut, sondern als eine wertvolle Gabe der Natur“, beton­

te der Kräuterexperte Karl Raczek und stellte den 150 Besuchern rund zwei Dutzend der bekanntes­ten und beliebtesten Wildkräuter vor. Viele von ihnen sind das Jahr über auf unseren Wiesen zu fin­den. Wo, das zeigen die Experten gerne auch bei Exkursionen in die freie Natur.

„Zwei Hände voll mit den jungen frischen Blättern von Wildkräutern unter den Kultur­Salat gemischt, das schmeckt köstlich und hält Sie gesund“, weiß Raczek. Allerdings: „Beginnen Sie langsam, lernen Sie die einzelnen Kräuter genau ken­nen und nehmen Sie jedes Jahr nur eins hinzu. Denn, so warnt der Experte, die Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen bestehe durchaus.

Küchenchef Gansen, auch Chef des Klinik­Bistros C 4, kredenz­te den Gästen auch gleich Kost­proben aus der Wildkräuterküche

und konnte mit den geschmack­lichen Vorzügen der vermeint­lichen „Unkräuter“ überzeugen: der Wildkräuter­Smoothie, der Kartoffelsalat mit Gundermann, der Wildkräutersalat und auch die Tomatensuppe mit Brennnesseln und Sauerampfer kamen gut an. Die Gäste waren schlichtweg be­geistert.

Das ‚Interne Pflegenetzwerk‘ der SHG-Kliniken Völklingen ist mit dem Friederike-Fliedner-Preis aus-gezeichnet worden. Mit diesem Preis fördert die saarländische Ge-sundheitsministerin Monika Bach-mann innovative Projekte der be-ruflichen Pflege.

M it dem multiprofessionel­len Netzwerk werden gezielt

die in den Kliniken vorhandenen Kompetenzen zur Unterstützung der Mitarbeiter zur Thematik der Vereinbarkeit von Pflege und Be­ruf nutzbar gemacht. Service stelle Familie & Beruf, Familienhaus Sterntaler, Personalabteilung, So­zialdienst, Seelsorge, Schwerbe­hindertenvertretung und die Psy­choonkologin: sie alle bieten ein transparentes und niederschwel­liges Angebot an. Die Mitarbeiter können hierbei entscheiden, an welcher Stelle sie sich mit wel­chem Beratungsbedarf an das in­

terne Netzwerk wenden und sich den für die Situation und für sie passenden internen Netzwerkpart­ner aussuchen. Diese bieten indi­viduelle und umfassende Beratung der Mitarbeiter mit dem Ziel an, zu einer individuellen Entlastung beizutragen. Motto hierbei: ‚Den Mitarbeitern in einer bereits belas­

tenden Situation den Rücken frei halten‘.

Das Angebot verbindet im Rah­men der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf die Mitarbei­terorientierung mit den Themen Patien tenorientierung und Patien­tensicherheit.

Friederike-Fliedner-Preis für Innovatives Projekt

Familienhaus Sterntaler mit neuer Struktur Erweiterung um den Bereich Familienservice

Von der gesunden Kraft heimischer WildkräuterExperten-Vortrag mit Kostproben machte Lust auf mehr

INFO

Das erweiterte Angebot des Familienhauses Sterntaler - der Familienservice:

1. Servicebereich Senioren – Seniorenbegleitdienst

2. Servicebereich Kinder – Hol- und Bringdienst – Planung und Durchführung

von Kindergeburtstagen – Allgemeiner Familienservice – Organisation der

Familientage – Unterstützen im

Relocationservice3. Gästezimmer des

Familienhauses Sterntaler

Da wird es einem schon etwas schwer ums Herz, wenn man

Abschied nehmen muss“, bekennt Ramona Kiefer. So wie die Kinder, so ist auch das Kinderzimmer des Familienhauses Sterntaler in den vergangenen Jahren gewachsen. „So gewachsen, dass wir 2016 zum ersten Mal von einem rich­tigen Abschlussjahrgang sprechen konnten“, berichtet die Leiterin des Familienhauses Sterntaler. Acht kleine Racker wurden im September letzten Jahres in den Kindergarten entlassen, in diesem Jahr werden es etwa genau so viel sein. Wegen der großen Nachfrage wurde das Kinderzimmer Puste­blume des Familienhauses bereits um eine zweite Großtagespflege­stelle „Räuberhöhle“ erweitert.

M & M: Wie sind sie zum Thema Wildkräuter gekommen? Gansen: Ich habe an einer Kräuterwanderung mit Karl Raczek teilgenommen und dabei gelernt, dass es eigentlich kein Unkraut gibt. Seitdem bin ich von Wildkräutern und ihren vielen Verwendungsmög­lichkeiten begeistert und schaue auch immer mal, wie ich sie einsetzen kann.

M & M: Kann man Wildkräuter in eine Groß küche integrieren, die täglich rund 1100 Mittagessen rausgibt? Gansen (lacht): Ja, das geht. Wir kochen derzeit schon sehr viel mit frischen Kräutern. Demnächst wird uns ein saarländischer Biohof zusätzlich mit frischen Wildkräutern beliefern. Das Essen hat einen hohen Stellenwert bei uns im Hause. Das bestätigen uns unsere Patienten und Mitarbeiter täglich. Wir beliefern auch zusätzlich im Rahmen eines fahrba­ren Mittagtisches viele Kunden zu Hause und haben

auch viele Gäste von außerhalb, die zu uns zum Mit­tagessen kommen.

M & M: Worauf achten Sie besonders?Gansen: Wir verwenden wenig Convenience­Food, also fertige oder teilfertige Lebensmittel. Vom Frühsommer bis in den Herbst hinein bieten wir beispielsweise aus­schließlich frisches Ge­müse, kurz in Öl gegart und bissfest serviert. Seit Jahren kochen wir nur mit hochwertigem Raps­ oder Olivenöl. Auch die mediterrane Küche spielt eine gro­ße Rolle bei uns. Und zweimal in der Woche gibt es Fisch.

Kinderzimmer im Familienhaus wächst

Ausgezeichnet werden inno­vative Unternehmen, die in

herausragender Weise für ihre Mitarbeiter optimale Bedingun­gen zur Vereinbarkeit von Pfle­ge und Arbeit schaffen – so die Jury. Wir haben uns mit unse­ren lebensphasenorientierten

Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf beworben. Wir freuen uns auf die Teilnahme an der Preisver­leihung in Berlin am 9. Novem­ber – und setzen natürlich alles daran diesen Preis ins Saarland zu holen!

www.berliner-pflegekonferenz.de

Wir sind für den diesjährigen Otto-Heinemann-Preis nominiert!

Frisch, gesund und lecker muss es seinInterview mit Küchenchef Thomas Gansen

Die Kinder des Familienhauses mit

ihren Betreuern beim Abschiedsfest im

vergangenen Jahr.

Ungewöhnlich und sehr schmackhaft:

der von Thomas Gansen kreierte „Kartoffel-

salat mit Gundermann“.

Präsentieren stolz die Verleihungsurkunde (von rechts): Martina Koch von der Servicestelle

Familie & Beruf, Ramona Kiefer vom Familienhaus Sterntaler und Oliver Steffen, Personal- und

Organisationsentwicklung.

Die Referenten Anja Welsch und Karl Raczek. 150 Interessierte kamen ins Kongresszentrum. „Wiesensalat á la Thomas Gansen“.

Thomas Gansen.

Der fahrbare Mittagstisch des Bistro C4 liefert auf Wunsch täglich Essen frisch ins Haus. Er ist eine gute und preiswerte Alternative für alle, die nicht mehr selbst kochen möchten oder können. Fünf Fahrzeuge sind täglich im Einsatz

„Wir bieten unseren Kunden hoch-wertige Wunschmenüs auf Porzel-langeschirr: gesund und stets frisch gekocht“, sagt Küchenchef Thomas Gansen . Das eigene Menü kann auch individuell aus den Tagesvorschlägen

zusammengestellt werden. Die Aus-lieferungsfahrer beraten gerne dabei. Darüber hinaus bietet die Küche der SHG-Kliniken Völklingen einen Cate-ring-Service an.

Fahrbarer Mittagstisch liefert frisch ins Haus

Service-Telefon: 06898 – 12 22 26

„Der kleine Dank zwischen-

durch: Bei sommer lichen

Höchsttemperaturen überra-schen wir auch gerne einmal unsere Mitarbeiter mit einem kostenlosen Eis auf unserer Bistroterrasse! “

Thomas Gansen, Leiter Bisto und Küche

Page 12: Ein Haus, das konsequent an seiner Die medizinischen ... · Die medizinischen Zentren der SHG- Kliniken Völklingen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten Die Spezialisten

12

„Ein Koffer voller Musicals“ heißt es am Samstag, 4. Novem-ber 2017, 20 Uhr, im Kongresszentrum der SHG- Kliniken Völklingen. Das Gunni Mahling Showensemble präsentiert eine bunte Reise durch die Welt der Musicals und ihrer größ-ten Hits.

D iesmal nimmt dass 22­köp­fige Team auf der Bühne die

Besucher unter anderem mit nach „Chicago“ – eines der heißesten Musicals, das der Broadway je erlebt hat. Es erweckt in „Hair“ das Wassermannzeitalter, kämpft an der Seite von D´Artagnan und den „Musketieren“, und solange die Frisur dank „Hairspray“ sitzt, kommt auch kein Vampir beim Tanzen zu nahe.

Beim Gunni Mahling Showen­semble – seit 12 Jahren auf den Bühnen unterwegs – erwartet die Besucher Abwechslungsreichtum in jeder Hinsicht. 16 Sänger bieten eine außergewöhnliche Stimmen­vielfalt. Mal als Solisten, mal in

Duetten oder im Chor und immer mit viel Spielfreude sorgen sie für kurzweilige Unterhaltung. An ihrer Seite eine siebenköpfige Tanzcrew mit ausgefeilten Choreografien. Abgerundet durch maßgeschnei­derte Arrangements und passende Kostüme entsteht viel mitreißendes Broadway­Feeling.

IMPRESSUM

TERMINE

Herausgeber: SHG­Kliniken Völklingen, Richardstr. 5 – 966333 Völklingen

Verantwortlich: Rudolf Altmeyer, Verwaltungsdirektor

Redaktion: Fred Eric Schmitt, mprOliver Mohr, SHG Oliver Steffen, SHG Christel Seel, SHG

Layout / Prepress: Vera Spreuer, augentrick

Druck: Saarbrücker Zeitung

September 2017

Veranstaltungen in den SHG-Kliniken Völkligen

20.10.2017: Gesundheits- und Diabetestag

21.10.2017: Pflegesymposium Nephrologie

11.11.2017: Informationstag der Urologie

18.11.2017: Tag der offenen Tür Kardiologie

7+8.12.2017: Weihnachtsmarkt im Foyer des Kongresszentrums

Geschäftsführung der SHG-Gruppe: Alfons Vogtel (0681­889­2304) Bernd Mege (0681­889­2299)

Verwaltungsdirektor: Rudolf Altmeyer(06898­12­2200)

Ärztlicher Direktor: Dr. med. Cem Özbek(06898­12­2476)

Pflegedirektorin: Monika Klein (06898­12­2233)

Medizinische Schwerpunkte:K HerzZentrum SaarK LungenZentrum Saar K GefäßZentrumK Psychiatrisches Zentrum

Sonstiges: K Kongresszentrum Völklingen

www.kongresszentrum­saar.de

KlinikenKlinik für Herz- u. Thoraxchirurgie47 Betten Chefarzt:Prof. Dr. med. Ralf Seipelt (06898­12­2472)

Klinik für Gefäßchirurgie:15 Betten Chefarzt:Dr. med. Lütfü Demircan(06898­12­2514)

Med. Klinik I: Kardiologie/Angiologie120 Betten Chefarzt: Dr. med. Cem Özbek (06898­12­2476)

Med. Klinik II: Innere Medizin und Pneumologie42 Betten Chefarzt: Prof. Dr. med. Harald Schäfer (06898­12­2351)

Med. Klinik III: Nieren­ und Hochdruckkrank­heiten, Immunologie, Dialyse34 Betten und 19 Dialyseplätze Chefarzt: PD Dr. med. Martin Marx (06898­12­2301)

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Interdiszi plinäres Schlaflabor und Tagesklinik50 Betten und 41 BehandlungsplätzeChefärztin: Dr. med. Claudia Birkenheier (06898­12­2471)

Klinik für Anästhesieund operative Intensivmedizin Chefärztin: Dr. med. Carola Jene

Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie49 Betten Chefärzte: Dr. med. Uwe Alles (06898­12­2401)Prof. Dr. med. Thomas Zwergel (06898­12­2510)

Abteilung für Radiologische DiagnostikChefarzt: Dr. med. Roland Roth (06898­12­2331)

Die SHG­Kliniken Völklingen

sind entsprechend den Anforderungen der Bundesärztekammer,

der Spitzen verbände der Gesetz­lichen Kranken kassen, der Deut­schen Krankenhausgesellschaft und des Deutschen Pflege rats nach KTQ® rezertifiziert.

* Zufahrt Parkhaus und Hauptein-gang über Pasteurstraße

SHG-Kliniken VölklingenRichardstraße 5 – 9* · 66333 Völklingen · Tel.: 06898 -12-0 · www.vk.shg-kliniken.de

Mitglied im

Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer, Pflegedirektorin Monika Klein und der Ärztliche Direktor Dr. Cem Özbek.

Krankenhaus auf Facebook – eine Erfolgsgeschichte

W as für viele Unternehmen außerhalb der Gesundheits­

branche bereits seit vielen Jahren zur festen Kommunikations­ und Informationsstrategie gehört, ist für Krankenhäuser oft noch Neu­land. „Teilweise sensible Themen­bereiche rund um Gesundheit und Krankheit erfordern bei der exter­nen Kommunikation in einem Me­dium wie Facebook ein gewisses Fingerspitzengefühl, um Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern in­teressante Inhalte anzubieten und zugleich das Unternehmen ange­messen in der Öffentlichkeit zu re­präsentieren“. Sagt Pascal Bennoit, der in den SHG­Kliniken Völk­lingen die Arbeitsgruppe „Social Media“ anführt und sich um die Pflege der hauseigenen Facebook­Präsenz kümmert.

„Wir haben uns bereits frühzei­tig im Rahmen der Arbeitsgruppe

dazu entschlossen, in den nächsten Jahren mit einem professionellen Anspruch in den sozialen Medien präsent zu sein und nehmen dies­bezüglich im Saarland eine Vor­reiterrolle ein“, so Bennoit weiter. Nach nun knapp eineinhalb Jahren könne eine durchweg positive Bi­lanz gezogen werden: „Seit April 2016 wurden über 300 Beiträge verfasst. Im Durchschnitt werden mit den Beiträgen im Monat bis zu 76.000 Personen erreicht. Seit Ap­ril 2016 gab es somit rund 40.000 Kommentare, gefällt­mir­Angaben und geteilte Beiträge. Aktuell zählt der Facebook­Auftritt der SHG­Kliniken Völklingen über 4.400 Fans“.

Zu den innovativsten Beiträgen der letzten Zeit gehört neben der Live­Übertragung von Vorträgen, Vorstellungen von Teams und Fachbereichen auch die Beglei­

tung der Einarbeitung eines Ge­sundheits­ und Krankenpflegers auf der Intensivstation. Bennoit: „Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bietet der Facebook­Auftritt noch einen weiteren po­sitiven Nebeneffekt, denn ihnen wird von Patienten, Angehörigen und Besuchern in allen Beiträgen und Kommentaren zu unterschied­lichsten Themenfeldern sehr viel Lob, Anerkennung und Wertschät­zung entgegengebracht“.

Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Social­ Media­Auftritt sieht Bennoit im Zusammentragen von interessan­ten und informativen Beiträgen – „in einem Krankenhaus mit seinen vielen Fachabteilungen eine große Herausforderung“. Ein entschei­dender Vorteil für die Kliniken in Völklingen seien die Abteilungen Informationsmanagement und Eventmanagement, mit denen be­reits wichtige Informationsquellen existierten. In regelmäßigen Mee­tings trifft sich das Redaktions­team zur Besprechung besonderer Beiträge und Aktionen.

Bennoit: „Es sind besonders die spontanen Inhalte direkt aus dem Haus, die eine große Resonanz er­zeugen: Besondere Ereignisse, die oft im Klinikalltag untergehen, finden durch Facebook den Weg in die Öffentlichkeit. Dies ermöglicht für Patienten, Angehörige und Be­sucher einen ganz neuen Blick auf die SHG­Kliniken Völklingen“.

KARTEN

K Karten gibt es zum Vorver-kaufspreis von 25 € (Abend-kasse: 28 €) bei Ticket- Regional und im Bistro C4 der SHG-Kliniken Völklingen.

Das Facebook-Team (v.l.): Pascal Bennoit (Facebook-Redaktion), Oliver Mohr (Informationsma-

nagement), Susana Carreira (Eventmanagement), Jessica Günther (Qualitätsmanagement).

Das Gunni Mahling Show-ensemble im Kongresszentrum

Das Gunni Mahling Showensemble verspricht einen außergewöhnlichen Abend.

Für Anrufer der zentralen Ruf­nummer sind sie die erste

Stimme am Telefon, für Patien­ten, Besucher und Gäste sind sie Gesicht und hilfreiche Wegwei­ser in den SHG­Kliniken Völk­lingen.

Freundlich und hilfsbereit empfangen sie Besucher und Patienten, beantworten Fragen zum Klinikaufenthalt und helfen auch sonst gerne weiter. So ge­ben sie beispielsweise Patienten­karten für Telefon und Fernseher auf den Zimmern aus, weisen ins Internet­Café ein, halten Roll­stühle und Kofferkulis für geh­behinderte Patienten bereit oder

rufen zur Abreise ein Taxi. Dafür werden sie von erfreuten Gästen gerne auch auf der Facebook­Seite des Krankenhauses gelobt.

Freundlich und hilfsbereit – das Team der Rezeption

Gerne für die Patienten und Besucher da

(v.l.): Sylvia Köth, Barbara Kuhn, Randall

Proost und Natalie Heerd.

Das Kongresszentrum an den SHG­Kliniken Völklingen ist

ein Ort der Begegnung und des Erfahrungsaustauschs. Interes­sante Veranstaltungen, musika­lische Highlights oder anspre­chender Rahmen für private oder geschäftliche Events, Kongresse oder Lehrveranstaltungen – das Kongresszentrum bietet vielfältige Möglichkeiten. Ein idealer Ort. Ein stilvoller Ort. Ein Ort zum Wohl­fühlen. Mit Raum für bis zu 350 Personen und individuellem Cate­ring. Mehr unter

www.kongresszentrum-saar.deTelefon: 06898 - 12 12 [email protected]

Wo Gesundheit, Bildung und Kultur zuhause sind

Das Kongresszentrum bietet vielfältige Möglichkeiten für Veranstaltungen.