Ein Hoch auf die Jubilare - bahn.de · I m Jahr 993 als „Poztupimi“ erstmals urkundlich...

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Im Jahr 993 als „Poztupimi“ erstmals urkundlich erwähnt, legt die Landeshauptstadt bei der Feier ihres Jubiläums den Fokus auf die letzten 25 Jahre. Eine Open-Air-Fotoausstellung am Bau- zaun der ehemaligen Fachhochschule belegt eindrucksvoll die Veränderungen im Stadtbild seit 1993. Stadtteil-Führungen und Sonderausstellungen ergänzen das Programm. Nehmen Sie sich aber auch Zeit, die Zeugnisse der „übrigen“ 1.000 Jahre zu erkun- den. Auch die Hansestadt Rostock und das Ostseebad Binz feiern in diesem Jahr ihre Geburtsstunde. FOTOS: © TERRA PRESS Ein Hoch auf die Jubilare 10

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Im Jahr 993 als „Poztupimi“ erstmals urkundlich erwähnt,legt die Landeshauptstadt bei der Feier ihres Jubiläums den Fokus auf die letzten 25 Jahre. Eine Open-Air-Fotoausstellung am Bau-zaun der ehemaligen Fachhochschule belegt eindrucksvoll die Veränderungen im Stadtbild seit 1993. Stadtteil-Führungen und Sonderausstellungen ergänzen das Programm. Nehmen Sie sich aber auch Zeit, die Zeugnisse der „übrigen“ 1.000 Jahre zu erkun-den. Auch die Hansestadt Rostock und das Ostseebad Binz feiern in diesem Jahr ihre Geburtsstunde. FOTOS: © TERRA PRESS

Ein Hoch auf die Jubilare

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Die Lange Brücke nahe dem Hauptbahnhof ist schon seit Jahrhunderten der wichtigste Havelübergang des Ortes. Bewacht wurde er von einem hölzernen Turm aus, der zur Burg, dann zum Stadtschloss Friedrich II. wurde – dort,

wo sich heute der Landtag erhebt. Anstelle der mehrspurigen Auffahrt zur Brücke lag der Lustgarten, den „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. um 1720 kurzerhand als Exerzierplatz seiner „Langen Kerls“ nutzte.

Biegen Sie in die Friedrich-Ebert-Straße. Vor-bei am Marstall – heute das Filmmuseum – gelangen Sie zum Kabinettshaus, in dem Friedrich Wilhelm III. als Neugeborenes sei-nen ersten Schrei ausstieß. Am Neuen Markt grüßen Sie auf dem Portal des Kutschstalls Stall-burschen und der Leibkutscher Friedrichs II., Johann Pfund. Das war damals, 1790, eine Seltenheit: einfaches Volk statt Majestäten oder antike Götter.

In der Wilhelm-Staab-Straße lässt sich er-ahnen, wie die Altstadt zur Zeit Friedrichs des Großen aussah. Eines der Häuser im ele-ganten Friederizianischen Rokoko-Stil birgt Potsdams Musikhalle, den Nikolaisaal.

Die Charlottenstraße markiert die Stadt-grenze von 1730. In der Jägerstraße reihen sich die typischen Giebelhäuser aneinander. Am Ende der Brandenburger Straße, Pots-dams Bummelboulevard, sehen Sie das Bran-denburger Tor. Friedrich II. ließ es sich als römisches Triumphtor errichten.

Es sollte ein Symbol sein für den Aufstieg Preußens in die Reihen der europäischen Großmächte. Sie biegen jedoch rechts in die Lindenstraße mit ihren kleinen Läden und Cafés und kommen zum Jägertor, dem ältesten der Stadttore. Über die Promenade flanieren Sie zum Nauener Tor und biegen in das Holländische Viertel ein, wo „Soldaten-könig“ Friedrich Wilhelm I. niederländische Handwerker ansiedeln wollte.

Ein Zeichen der berühmten Potsdamer Toleranz ist die Französische Kirche, die Friedrich II. für die Hugenotten bauen ließ. Um die Ur-sprünge Potsdams kennenzulernen, gehen Sie in die Große Fischerstraße: Hier, am Zufluss der Nuthe, fanden slawische Fischer einst reiche Fanggründe.

Über die Freundschaftsinsel mit dem üppigen Staudengarten Karl Foersters kommen Sie zum Alten Markt. Besuchen Sie dort das Museum Barberini, besteigen Sie die Kuppel der Nikolaikirche oder spazieren Sie im Potsdam Museum durch die Stadt geschichte. In zehn Minuten sind Sie am Hauptbahnhof.

“ Die Kuppeln von Potsdam

“ Filmmuseum im Marstall

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Potsdam. 1.000 Jahre und ein Vierteljahrhundert

Eckdaten zur Tour

StadtrundgangTourstart: Potsdam Hbf, z.B. mit RE 1, RB 20, RB 21, RB 22, RB 23, S 7Infos: potsdam.de/1025jahreTel. 0331 27558899 Ticket-Tipp: VBB-Tageskarte Berlin ABC für 7,70 Euro

3 h 6 km Potsdam

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“ Der Stadthafen und die Petrikirche von Rostock

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800 Jahre Rostock„Roztoc“ nannten die slawischen Stämme ihre Siedlung an der Warnow, die im 7. Jahrhundert entstand, was so viel bedeutet wie „Fluss, der auseinander fließt“. Dass die heutige Hanse-stadt Rostock erst ihr 800-jähriges Jubiläum feiert, liegt daran,

dass man sich auf den 24. Juni 1218 als Geburtsstunde geeinigt hat: An diesem Tag erhielt Rostock das Stadtrecht – der Beginn einer mittelalter-lichen Blütezeit.

Fahren Sie, um die Jubilarin kennenzu-lernen, am besten mit der Straßenbahn -linie 5 oder 6 ab Rostock Hauptbahn-hof bis zur Langen Straße. Ganz in der Nähe liegt das Hauptgebäude der Uni -versität, die 2019 ihren 600. Geburts-tag feiert. Von dort ist es nicht weit zum Kulturhistorischen Museum im

ehemaligen Kloster zum Heiligen Kreuz, prall gefüllt mit sakraler Kunst, Kunst-handwerk und Werken niederländischer Maler. Auch norddeutsche Münzsamm-lungen sind zu sehen. Der Eintritt ist frei. Moderne Kunst und Kunsthand-werk norddeutscher Künstler zeigt die Galerie Klosterformat nebenan.

HÖHEPUNKTE IM JUBILÄUMSJAHR

8. April – 3. Juni Ausstellung „Aussichten – Blicke auf Rostock“ Kunsthalle Rostock

18. – 20. Mai Mecklenburg-Vorpommern-Tag – das Landesfest14. Juni – 4. Nov. Ausstellung „Rostock. Jetzt 800 –

Eine Stadt und ihre Geschichte(n)“ Kulturhistorisches Museum Rostock

21. – 24. Juni Internationaler Hansetag

Eckdaten zur Tour

Stadtrundgang: Kunst, Kirchen, Kunst-handwerk in der Hansestadt RostockTourstart: Rostock Hbf, RE 1, RE 5, RE 9, RB 11, RB 12, S 1, S 2 Infos: rostock.de, rostock800600.deTel. 0381 3812222Ticket-Tipp: Mit dem Mecklenburg-Vor-pommern-Ticket fährt eine Person für nur 23 Euro z.B. ab Hamburg Hbf bis Rostock.

Bis zu 4 Mitfahrer zah-len nur je 4 Euro. Das Ticket gilt bereits in allen Verkehrsmitteln des HVV im Großbe-reich Hamburg.

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© terra press Berlin/openstreetmap.org

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Rostock Hbf 1 km

4 h 7 km Rostock

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Den Charme der Jahrhundertwende hat sich Binz bis heute erhalten. Die verspielten Villen, nach 1990 liebevoll saniert, sind das ganze Jahr über ein Blickfang mit einem unbeschwerten Stil-Mix von Klassizismus über Neobarock bis Jugendstil. Per QR-Code erzählen viele der Häuser außerdem höchst interessante Geschichten. Zum Beispiel die der Villa Edelweiß. Der Dienstmann, der die Gäste mit der Kutsche zum Bahnhof brachte, nickte auf dem Rückweg regel-mäßig ein. Sein treues Pferd fand den Heimweg von selbst.

Vorbei an den Galerien, Ateliers und originellen Läden der Marga-rethenstraße kommen Sie zur Strandpromenade. Stolz thront das Kurhaus in der Nähe der Seebrücke, das schon in den Goldenen Zwanzigern beliebt war bei den gut betuchten Gästen aus Hamburg und Berlin. Ab hier reihen sich die Bädervillen aneinander: Das elegante Dünenhaus, die mit Fachwerk geschmückte Villa Quisisana, die Villa Sirene, deren Poseidon sich in eine Nixe verwandelte.

Am Standort des heutigen modernen Grand Hotels eröffnete Wilhelm Klünder um 1880 das erste Hotel am Strand. In der Strand-halle, ursprünglich als Speisesaal und Strandkorblager genutzt, serviert man Ihnen feine bürgerliche Küche, bevor Sie sich am Schmachter See entlang auf den Rückweg zum Bahnhof machen.

2 Blick auf Binz von der Seebrücke

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Mischen Sie sich unter die Fußgänger auf der Kröpe liner Straße. Zwischen Geschäften und Cafés reihen sich fröh-lich-bunte Giebelhäuser ein, in denen die wohlhabenden Kaufleute lebten. Spazieren Sie zur St.-Marien-Kirche, 1265 zur Hauptkirche Rostocks ernannt und seitdem vielfach umgebaut und erweitert. Ihre kunstvoll verzierte astro-nomische Uhr mit dem hochkomplexen Kalendersystem ist wohl einzigartig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sie bereits seit dem Jahr 1472 die Stunden anzeigt!

Das Rathaus am Neuen Markt kündet von einstiger Macht und dem steten Wandel der Baustile. Wollen Sie hoch hinaus, besteigen Sie den Turm der Kirche St. Petri am Alten Markt. Von der Aussichtsplattform in 45 Metern Höhe sehen Sie Ihr nächstes Ziel, den Stadthafen an der Warnow, das eins -tige Herz des Handelszentrums Rostock. Nach einer Stärkung, zum Beispiel in der urigen Gaststätte „Zur Kogge“ in der Wokrenterstraße, bringt Sie die Straßen-bahn zurück zum Hauptbahnhof.

Ein Hoch auf die Jubilare

700 Jahre BinzByntze, ein kleines Fischerdorf zwischen Schmach-ter See und Ostseestrand, fand 1318 erstmals urkundliche Erwähnung. Sein Aufschwung zum beliebtesten Ostseebad Rügens begann um 1830,

als der Fürst zu Putbus seine Gäste zum Baden nach Binz ein-lud. Waren die Gäste früher noch beschwerlich mit Postkutsche oder Dampfschiff unterwegs, reisen Sie heute komfortabel mit dem RE 9 an.

Eckdaten zur TourVillenrundgang zur Binzer BäderarchitekturTourstart: Ostseebad Binz, RE 9Ticket-Tipp: Mecklenburg-Vorpommern-Ticket Info: ostseebad-binz.de, villen.binz.deTel. 038393 665740

2h 4 km Binz

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