Ein paar Tweets mit Erika Steinbach

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Diskutiert und polarisiert bei Twitter: Erika Steinbach, CDU-Bundes- tagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV). Foto: dapd Steinbach provoziert Bundestagsabgeordnete diskutiert und polarisiert bei Twitter Von SILKE SANDKÖTTER „Guten Tag! Hurra, ich bin da!!!“, mit diesen Worten meldete sich Erika Steinbach, CDU-Bundes- tagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) am 1. Dezember via Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort. BERLIN Es dauerte nicht lange und prompt kamen die ersten Antwor- ten: „Nicht traurig sein diesmal, sollte man Sie hier ganz fix wie- der vertreiben“, lautete der erste Spott. Erika Steinbach twitterte fleißig weiter und zog schon am nächsten Tag ein erstes Resümee: „Twittere noch keine 24 Stunden und bin schon begeistert.“ Erika Steinbach polarisiert - nicht nur auf Twitter. „Lese gerade bei FOCUS online, dass auf dem Par- teitag der Piraten am Mikrofon jeder seine Meinung sagen darf. Toll, ist bei der CDU immer so“, twitterte Steinbach am 4. Dezem- ber 2011. Am 5. Dezember ließ sie dann verlauten: „SPD-Parteitag hat es gezeigt: Helmut Schmidt ist wirklich jenseits aller Realitäten, darum feiert ihn die SPD, passt zu ihr.“ Beim Fußball würde man sagen, „Steinbach geht dahin, wo es wehtut“. Es dauerte nämlich nicht lange und schon wurde sie nach diesen Posts von vielen Twitter- Nutzern wüst beschimpft. Klicks durch Erika Steinbachs Twitter-Timeline sind zweifelsoh- ne sehr unterhaltsam, manchmal jedoch auch sehr grenzwertig. Am 1. Februar sorgte Erika Steinbach dann für einen Twitter-Eklat. „Die Nazis waren eine linke Partei. Vergessen? Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.“ Damit löste sie natürlich heftige Empö- rung aus. Zwei Tage lang diskutierte Stein- bach, um dann am 2. Februar fest- zustellen: „Interessant, alle Linken sind aus ihren Löchern gekommen. Provokation hat sich gelohnt !!!!! Danke es war spannend. Bis ir- gendwann“.. Die Diskussion hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und Erika Steinbach twittert derweil fleißig weiter. In dieser Woche hat sie auch mit der Wochenpost ein paar Tweets gewechselt. Auf die Frage, warum Sie diese „Provokationen?“ bei Twitter herausfordert, antwor- tete sie: „Erstaunlich, dass Fakten, die selbst von linken Historikern schon lange artikuliert wurden bei mir als Skandal gesehen werden. Zudem wurden mehrere TWs von mir, die meinen Abscheu vor allen Totalitarismen deutlich machten geflissentlich überlesen.“ Stein- bach ist davon überzeugt, dass die Bewertung dieser Aussagen nicht von Fakten abhängt, sondern da- von, wer diese Fakten äußert. Sie ist sich sicher, dass sie auf Twitter „nicht nur über eine Fan- gemeinde, sondern auch über en- gagierte Gegner im linken Bereich, die hier dominieren“, verfügt. Gerade aus diesem Grund sei sie jedoch bei Twitter, schreibt Stein- bach und „verspricht“, auch in Zu- kunft beim Kurznachrichtendienst Dinge, die sie für richtig hält, zu „zwitschern“. • siehe Text unten Auf ein paar Tweets mit... ...der Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach 1900 Follower und rund 2000 Tweets. Erika Steinbach, die unter dem Namen @SteinbachErika bei Twitter unterwegs ist, nutzt das solziale Netzwerk seit Anfang de- zember aktiv. Sie diskutiert mit ihren Followern, stellte sich Fragen und gibt - manchmal auch ungefragt - Ant- worten auf Twitter. Sie empfindet den Kurznachrich- tendienst als „erfrischend spontan, etwas skurril und gerade dadurch aufschlussreich“, schreibt sie in einem Twitter-Gespräch mit der Wochenpost (siehe Foto). Mit den jeweils üblichen 140-Twit- ter-Zeichen hat Erika Steinbach mit Wochenpost-Redakteurin Silke Sandkötter am Dienstag und Mitt- woch ein paar Tweets gewechselt. Sie hat uns einige Fragen beant- wortet und noch einmal zu ihrem „Twitter-Eklat“ vom 1. Februar (Text oben) Stellung genommen. Das komplette Twitter-Gespräch ist auf der Homepage der Wochen- post zu lesen. • www.wochenpostonline.de

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Mit einer Aussage zu den Piraten und Twitter ist Erika Steinbach mir am Mittwoch (22. Februar) aufgefallen. Daraus hat sich am Donnerstag (23. Februar) ein Twitter-Gespräch entwickelt.

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Page 1: Ein paar Tweets mit Erika Steinbach

FotoAuf Anfang

Deutschlands berühmteste Modedesignerin Jil Sander will einem Bericht zufolge wieder zu dem nach ihr selbst benannten Modehersteller zurückkehren. Das Comeback solle bereits in wenigen Wochen stattfinden, berichtet die Zeitschrift „Gala“ am Donnerstag. Das Unternehmen selbst wollte die Personalie auf Anfrage nicht bestätigen. Eine Sprecherin erklär-te lediglich, dass der momentane Kreativdirektor, Raf Simons, das Unternehmen Ende des Monats verlassen werde. AFP

K L A T S C H U N D T R A T S C H

FotoAuf Radio

FotoAuf Knien

FotoAuf Estelle

Woody Allen, US-Regisseur, ist in seiner Kindheit stark vom Radio geprägt worden. „Als ich ein Kind war, war das Radio alles, was wir hatten“, sagte der 76-Jährige bei der Vorführung seines Films „Radio Days“. „Wenn ich mich anzog, wenn ich frühstückte, war das Radio immer an.“ Eine der härtesten Strafen sei gewesen, eine Woche lang kein Radio hören zu dürfen. Das Schönste hingegen sei gewesen, „sich krank zu stellen und zwölf Stunden lang Radio hö-rend im Bett zu liegen“, so Allen.

Sinead O‘Connor, irische Musi-kerin, möchte noch gerne einen Jugendtraum nachholen. Auf ihrer persönlichen Wunschliste stehe auch ein Aktfotoshooting für den „Playboy“. „Und ich liebe die Vorstellung, ein Interview in abgefahrenen Sex-Klamotten zu geben und dabei über wirklich ernste Themen zu sprechen! Man kann durchaus über ernsthafte Themen sprechen, während man splitternackt ist und mit einem Hundehalsband auf allen Vieren kriecht“, sagte O‘Connor. dapd

Die Tochter der schwedischen Kronprinzessin Victoria und ihres Mannes Prinz Daniel heißt Estelle. Das Königshaus gab den Namen des neugeborenen Mädchens in Stockholm bekannt. Der voll-ständige Name mit Titel lautet Estelle Silvia Eva Mary, Herzogin von Östergötland. Estelle war am Donnerstagmorgen um 4.26 Uhr in einem Krankenhaus in der Nähe von Stockholm zur Welt gekom-men. Sie steht nach ihrer Mutter an zweiter Stelle der schwe-dischen Thronfolge. dapd

4 WOCHENPOST 26. Februar 2012L E U T E

Diskutiert und polarisiert bei Twitter: Erika Steinbach, CDU-Bundes-tagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV). Foto: dapd

Steinbach provoziertBundestagsabgeordnete diskutiert und polarisiert bei Twitter

Von SILKE SANDKÖTTER

„Guten Tag! Hurra, ich bin da!!!“, mit diesen Worten meldete sich Erika Steinbach, CDU-Bundes-tagsabgeordnete und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) am 1. Dezember via Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort.

BeRLiN Es dauerte nicht lange und prompt kamen die ersten Antwor-ten: „Nicht traurig sein diesmal, sollte man Sie hier ganz fix wie-der vertreiben“, lautete der erste Spott. Erika Steinbach twitterte fleißig weiter und zog schon am nächsten Tag ein erstes Resümee: „Twittere noch keine 24 Stunden und bin schon begeistert.“

Erika Steinbach polarisiert - nicht nur auf Twitter. „Lese gerade bei FOCUS online, dass auf dem Par-teitag der Piraten am Mikrofon jeder seine Meinung sagen darf. Toll, ist bei der CDU immer so“, twitterte Steinbach am 4. Dezem-ber 2011. Am 5. Dezember ließ sie dann verlauten: „SPD-Parteitag hat es gezeigt: Helmut Schmidt ist wirklich jenseits aller Realitäten, darum feiert ihn die SPD, passt zu ihr.“

Beim Fußball würde man sagen, „Steinbach geht dahin, wo es wehtut“. Es dauerte nämlich nicht lange und schon wurde sie nach diesen Posts von vielen Twitter-Nutzern wüst beschimpft.

Klicks durch Erika Steinbachs Twitter-Timeline sind zweifelsoh-ne sehr unterhaltsam, manchmal jedoch auch sehr grenzwertig. Am 1. Februar sorgte Erika Steinbach dann für einen Twitter-Eklat. „Die Nazis waren eine linke Partei.

Vergessen? Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei.“ Damit löste sie natürlich heftige Empö-rung aus.

Zwei Tage lang diskutierte Stein-bach, um dann am 2. Februar fest-zustellen: „Interessant, alle Linken sind aus ihren Löchern gekommen. Provokation hat sich gelohnt !!!!! Danke es war spannend. Bis ir-gendwann“..

Die Diskussion hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und Erika Steinbach twittert derweil fleißig weiter. In dieser Woche hat sie auch mit der Wochenpost ein paar Tweets gewechselt. Auf die Frage, warum Sie diese „Provokationen?“ bei Twitter herausfordert, antwor-tete sie: „Erstaunlich, dass Fakten, die selbst von linken Historikern

schon lange artikuliert wurden bei mir als Skandal gesehen werden. Zudem wurden mehrere TWs von mir, die meinen Abscheu vor allen Totalitarismen deutlich machten geflissentlich überlesen.“ Stein-bach ist davon überzeugt, dass die Bewertung dieser Aussagen nicht von Fakten abhängt, sondern da-von, wer diese Fakten äußert.

Sie ist sich sicher, dass sie auf Twitter „nicht nur über eine Fan-gemeinde, sondern auch über en-gagierte Gegner im linken Bereich, die hier dominieren“, verfügt. Gerade aus diesem Grund sei sie jedoch bei Twitter, schreibt Stein-bach und „verspricht“, auch in Zu-kunft beim Kurznachrichtendienst Dinge, die sie für richtig hält, zu „zwitschern“. • siehe Text unten

Auf ein paar Tweets mit......der Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach

1900 Follower und rund 2000 Tweets. Erika Steinbach, die unter dem Namen @SteinbachErika bei Twitter unterwegs ist, nutzt das solziale Netzwerk seit Anfang de-zember aktiv.

Sie diskutiert mit ihren Followern, stellte sich Fragen und gibt - manchmal auch ungefragt - Ant-worten auf Twitter.

Sie empfindet den Kurznachrich-tendienst als „erfrischend spontan, etwas skurril und gerade dadurch aufschlussreich“, schreibt sie in einem Twitter-Gespräch mit der

Wochenpost (siehe Foto).

Mit den jeweils üblichen 140-Twit-ter-Zeichen hat Erika Steinbach mit Wochenpost-Redakteurin Silke Sandkötter am Dienstag und Mitt-woch ein paar Tweets gewechselt. Sie hat uns einige Fragen beant-wortet und noch einmal zu ihrem „Twitter-Eklat“ vom 1. Februar (Text oben) Stellung genommen.

Das komplette Twitter-Gespräch ist auf der Homepage der Wochen-post zu lesen.

• www.wochenpostonline.de