Ein satirischer Ein satirischer Holzschnitt des Holzschnitt des frühen 16. frühen 16. JahrhundertsJahrhunderts

Ablasshandel

Eine Präsentation von Cornelia Reinicke und Mira Alsmeier Proseminar Kirchengeschichte

Universität Duisburg-Essen Wintersemester 2004/05

InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Angaben zum Bild Angaben zum Bild Was bedeutet Ablass?Was bedeutet Ablass? Missbrauch des AblassesMissbrauch des Ablasses Zum zeitgeschichtlichen Hintergrund Zum zeitgeschichtlichen Hintergrund Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Erzbischof Albrecht von Brandenburg, Kurfürst und Erzbischof

von Mainz von Mainz BildbeschreibungBildbeschreibung Luther Widmung an Hermann TulichLuther Widmung an Hermann Tulich Weitere Flugschriften mit vorliegendem HolzschnittWeitere Flugschriften mit vorliegendem Holzschnitt Ein weiterer Holzschnitt zum Thema AblassEin weiterer Holzschnitt zum Thema Ablass Ein anderes Flugblatt, mit gleichem Holzschnitt LinklisteLinkliste

Angaben zum Angaben zum BildBild

Titelblatt einer Titelblatt einer anonymen anonymen FlugschriftFlugschrift

Titelholzschnitt von Titelholzschnitt von Heinrich Vogtherr Heinrich Vogtherr d.Ä., 20x15, Anfang d.Ä., 20x15, Anfang des des 16.Jahrhunderts 16.Jahrhunderts

erschienen bei erschienen bei Melchior Melchior Ramminger Ramminger (Verleger), (Verleger), Augsburg 1520Augsburg 1520

Staats- und Staats- und Stadtbibliothek in Stadtbibliothek in AugsburgAugsburg

Was bedeutet Ablass?Was bedeutet Ablass?

Ablass bedeutet den Nachlass zeitlicher Ablass bedeutet den Nachlass zeitlicher Sündenstrafen. Während die Sünde selbst im Sündenstrafen. Während die Sünde selbst im Sakrament der Busse durch die Absolution des Sakrament der Busse durch die Absolution des Priesters vergeben war, verblieb beim Menschen noch Priesters vergeben war, verblieb beim Menschen noch die Pflicht, für die Gott durch die Sünde zugefügte die Pflicht, für die Gott durch die Sünde zugefügte Beleidigung Satisfaktion zu leisten. Beleidigung Satisfaktion zu leisten.

An die Stelle der zu leistenden Satisfaktion (gute An die Stelle der zu leistenden Satisfaktion (gute Werke wie Almosen, Gebete, Wallfahrten etc.) konnte Werke wie Almosen, Gebete, Wallfahrten etc.) konnte nun der von der Kirche gewährte Ablass treten, der nun der von der Kirche gewährte Ablass treten, der sich aus dem Gnadenschatz der Verdienste Christi und sich aus dem Gnadenschatz der Verdienste Christi und der Heiligen speiste und zu besonderen Anlässen der Heiligen speiste und zu besonderen Anlässen (Kreuzzug, Heiliges Jahr, etc.) verkündet wurde.(Kreuzzug, Heiliges Jahr, etc.) verkündet wurde.

Missbrauch des AblassesMissbrauch des Ablasses

Im Spätmittelalter entstanden aus der kirchlichen Im Spätmittelalter entstanden aus der kirchlichen Vollmacht, Ablässe zu gewähren, eine Reine von Vollmacht, Ablässe zu gewähren, eine Reine von Missbräuchen: einmal verblasste der Ernst der Reue Missbräuchen: einmal verblasste der Ernst der Reue und der Buße und eine frivole Haltung bildete sich und der Buße und eine frivole Haltung bildete sich aus, man könne unbekümmert drauflossündigen, da aus, man könne unbekümmert drauflossündigen, da die Kirche ja gegen eine entsprechende Geldspende die Kirche ja gegen eine entsprechende Geldspende den Ablass gewähren würde. Sodann entdeckten den Ablass gewähren würde. Sodann entdeckten einige Päpste, dass sich der Gnadenschatz der Kirche einige Päpste, dass sich der Gnadenschatz der Kirche aus den Verdiensten Christi und der Heiligen durch aus den Verdiensten Christi und der Heiligen durch den Ablasshandel in einen Schatz von klingender den Ablasshandel in einen Schatz von klingender Münze umwandeln ließe, wenn man nur den Münze umwandeln ließe, wenn man nur den Gläubigen die Schrecken des Fegefeuers für sich und Gläubigen die Schrecken des Fegefeuers für sich und ihre verstorbenen Angehörigen genügend drastisch ihre verstorbenen Angehörigen genügend drastisch genug ausmalte.genug ausmalte.

Zum zeitgeschichtlichen HintergrundZum zeitgeschichtlichen Hintergrund

Erzbischof Albrecht von Mainz hatte für seine Erzbischof Albrecht von Mainz hatte für seine Ämterhäufung, eine hohe Geldsumme aufzubringen. Ämterhäufung, eine hohe Geldsumme aufzubringen. Dank des Frühkapitalismus und des damit Dank des Frühkapitalismus und des damit verbundenen Kreditwesens konnten die verbundenen Kreditwesens konnten die entsprechenden Gelder aufgebracht werden.entsprechenden Gelder aufgebracht werden.

Das Bankhaus Fugger gewährte notwendigen Kredit, Das Bankhaus Fugger gewährte notwendigen Kredit, wenn eine entsprechende Sicherheit für die wenn eine entsprechende Sicherheit für die Rückzahlung beigebracht werden konnte. Zur Tilgung Rückzahlung beigebracht werden konnte. Zur Tilgung wurde so in Verbindung mit Rom ein Ablassgeschäft wurde so in Verbindung mit Rom ein Ablassgeschäft vereinbart.vereinbart.

Aus diesem Grunde war der Ablasskommissar, in Aus diesem Grunde war der Ablasskommissar, in diesem Fall war es der Dominikaner Tetzel, stets von diesem Fall war es der Dominikaner Tetzel, stets von einem Angestellten des Bankhauses begleitet, um die einem Angestellten des Bankhauses begleitet, um die Tilgung des Kredites sicherzustellen. Tilgung des Kredites sicherzustellen.

Albrecht, Markgraf von BrandenburgAlbrecht, Markgraf von Brandenburg

Albrecht, zweiter Sohn des Albrecht, zweiter Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg, trat in den Brandenburg, trat in den geistlichen Stand ein; er geistlichen Stand ein; er wurde 1508 Domherr in wurde 1508 Domherr in Mainz, 1513 Erzbischof von Mainz, 1513 Erzbischof von Magdeburg und Magdeburg und Administrator des Bistums Administrator des Bistums Halberstadt und 1514 Halberstadt und 1514 Erzbischof und Kurfürst von Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Mainz.

Da die Ämterhäufung nach Da die Ämterhäufung nach kanonischem (kirchlichem) kanonischem (kirchlichem) Recht verboten war, musste Recht verboten war, musste er in Rom ein einen er in Rom ein einen entsprechenden Indult entsprechenden Indult erbitten, der nur nach hohen erbitten, der nur nach hohen Geldleistungen gewährt Geldleistungen gewährt wurde.wurde.

Stich von Albrecht Dürer, 1523

Bildbeschreibung, allgemeinBildbeschreibung, allgemein

Ein Dominikaner verliest Ein Dominikaner verliest von der Kanzel die mit 5 von der Kanzel die mit 5 Siegeln versehene Siegeln versehene Ablassbulle. Die Sanduhr Ablassbulle. Die Sanduhr begrenzt die Predigtzeit begrenzt die Predigtzeit und ist zugleich Symbol und ist zugleich Symbol der Vergänglichkeit. In der Vergänglichkeit. In der Mitte das große der Mitte das große päpstl. Ablasskreuz, päpstl. Ablasskreuz, davor die Ablasstruhe. davor die Ablasstruhe. Links und rechts davon: Links und rechts davon: päpstliche Wappen. Im päpstliche Wappen. Im Vordergrund: links Vordergrund: links fromme Frauen, die dem fromme Frauen, die dem Prediger zuhören, rechts Prediger zuhören, rechts das eifrige Treiben des das eifrige Treiben des AblassverkäufersAblassverkäufers

Bildbeschreibung, Bildbeschreibung, animiertanimiert

Dominikaner als Ablassprediger

Ablassbulle

Ablasskreuz mit Dornenkrone vor dem Altar

Papstwappen

Wappen des regierenden Papstes (Medici)

Sanduhr

Mönch treibt das einfache Volk zum Ablasskauf an

Verkauf der Ablass - Briefe

Geldtruhe für Ablassgelder

Luther, Von der Babylonischen Gefangenschaft der Luther, Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche, Widmung an Hermann Tulich, 1520Kirche, Widmung an Hermann Tulich, 1520

Über den Ablass habe ich vor zwei Jahren geschriebenÜber den Ablass habe ich vor zwei Jahren geschrieben11, , aber so, dass es mir jetzt außerordentlich leid tut, dass aber so, dass es mir jetzt außerordentlich leid tut, dass dieses Büchlein so herausgegangen ist. Denn damals dieses Büchlein so herausgegangen ist. Denn damals konnte ich von diesem Aberglauben - der römischen konnte ich von diesem Aberglauben - der römischen Tyrannei - noch nicht lassen und meinte deshalb, dass Tyrannei - noch nicht lassen und meinte deshalb, dass der Ablass nicht ganz zu verwerfen sei; ich sah doch, der Ablass nicht ganz zu verwerfen sei; ich sah doch, dass er einhellig bei so vielen Menschen Billigung fand. dass er einhellig bei so vielen Menschen Billigung fand. Und das war kein Wunder, denn damals quälte ich mich Und das war kein Wunder, denn damals quälte ich mich allein an diesem Felsblock. Aber später - und das danke allein an diesem Felsblock. Aber später - und das danke ich Silvester² und anderen Brüdern³, die solchen Ablass ich Silvester² und anderen Brüdern³, die solchen Ablass eifrig verteidigten - verstand ich, dass der Ablass nichts eifrig verteidigten - verstand ich, dass der Ablass nichts anderes als der reine Betrug der römischen Heuchler ist, anderes als der reine Betrug der römischen Heuchler ist, durch welchen sie den Glauben an Gott ebenso wie den durch welchen sie den Glauben an Gott ebenso wie den Besitz der Menschen zugrunde richten. Ach, wenn ich nur Besitz der Menschen zugrunde richten. Ach, wenn ich nur die Buchhändler dazu bringen und alle meine Leser die Buchhändler dazu bringen und alle meine Leser überreden könnte, alle meine Büchlein vom Ablass zu überreden könnte, alle meine Büchlein vom Ablass zu verbrennen und statt dessen, was ich davon geschrieben verbrennen und statt dessen, was ich davon geschrieben habe, diesen Satz anzunehmen: Der Ablass ist der habe, diesen Satz anzunehmen: Der Ablass ist der römischen Heuchler Nichtsnutzigkeit. römischen Heuchler Nichtsnutzigkeit.

Weitere Flugschriften mit unserem Weitere Flugschriften mit unserem HolzschnittHolzschnitt

Ablasszettel aus der Amtszeit des Kardinals Albrecht Ablasszettel aus der Amtszeit des Kardinals Albrecht von Brandenburg. Einblattdruck auf Pergament, 14,8 x von Brandenburg. Einblattdruck auf Pergament, 14,8 x 19,4 cm, 151519,4 cm, 1515

Satirisches Flugblatt über Johann Tetzel (1469-1519) Satirisches Flugblatt über Johann Tetzel (1469-1519) als Ablassverkäufer. Einblattdruck mit Holzschnitt, als Ablassverkäufer. Einblattdruck mit Holzschnitt, 27,0 x 16,5 cm, nach 154627,0 x 16,5 cm, nach 1546

Satire auf den Ablass. Titelholzschnitt zu: Beklagung Satire auf den Ablass. Titelholzschnitt zu: Beklagung eines Laien genannt Hans Schwalb über viele eines Laien genannt Hans Schwalb über viele Missbräuche christlichen Lebens. Augsburg: Melchior Missbräuche christlichen Lebens. Augsburg: Melchior Ramminger 1521Ramminger 1521

Martin Luther: 95 Thesen über Ablass und Gnade. Martin Luther: 95 Thesen über Ablass und Gnade. [Leipzig: Jacob Thanner, Dezember] 1517. [Leipzig: Jacob Thanner, Dezember] 1517. Einblattdruck, mit Luthers eigenhändiger Notiz: »Anno Einblattdruck, mit Luthers eigenhändiger Notiz: »Anno 1517 ultimo Octobris, vigilie Omnium sanctorum, 1517 ultimo Octobris, vigilie Omnium sanctorum, indulgentie primum inpugnate« (Im Jahre 1517, am indulgentie primum inpugnate« (Im Jahre 1517, am 31. Oktober, am Vorabend von Allerheiligen, wurden 31. Oktober, am Vorabend von Allerheiligen, wurden die Ablässe zum ersten Mal bekämpft).die Ablässe zum ersten Mal bekämpft).

Martin Luther: Ein Sermon von Ablass und Gnade. Martin Luther: Ein Sermon von Ablass und Gnade. Wittenberg: Johann Rhau-Grunenberg 1518. TitelblattWittenberg: Johann Rhau-Grunenberg 1518. Titelblatt

Ein weiterer Ein weiterer Holzschnitt zum Holzschnitt zum Thema AblassThema Ablass

Satirisches Flugblatt Satirisches Flugblatt über Johann Tetzel über Johann Tetzel (1469-1519) als (1469-1519) als Ablassverkäufer. Ablassverkäufer. Einblattdruck mit Einblattdruck mit Holzschnitt, 27,0 x 16,5 Holzschnitt, 27,0 x 16,5 cm, nach 1546cm, nach 1546

Ein anderes Ein anderes Flugblatt, mit Flugblatt, mit gleichem gleichem HolzschnittHolzschnitt

• Beklagung eines Laien genannt Hans Schwalb über viele Missbräuche christlichen Lebens. Augsburg: Melchior Ramminger 1521

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Art. Ablass bei Art. Ablass bei WikipediaWikipedia

Art. Tetzel in: Bautz, biographisch-bibliographisches Art. Tetzel in: Bautz, biographisch-bibliographisches

LexikonLexikon

Art.Tetzel bei WikipediaArt.Tetzel bei Wikipedia

Art.Luther in: Bautz, biographisch-bibliographisches Art.Luther in: Bautz, biographisch-bibliographisches

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Art. Luther bei WikipediaArt. Luther bei Wikipedia

Luther, Von der Babylonischen Gefangenschaft der Luther, Von der Babylonischen Gefangenschaft der

Kirche, 1520 (mit der Widmung an Hermann Tulich)Kirche, 1520 (mit der Widmung an Hermann Tulich)