Bianca Schaalburg

Ein Tag mit Herrn Weißstock

Der Druck dieser Broschüre wurde gefördert gem. § 20 h SGB V durch den

Für die Inhalte ist der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. verantwortlich. Etwaige Leistungsansprüche gegenüber der Krankenkasse sind hieraus nicht ableitbar.

-

1

Ein Tag mit Herrn Weißstock Text und Illustration: Bianca Schaalburg Idee: Dr. Thomas Nicolai

2

Hallo! Ich heiße Sarah Saus. Ich bin heute hier neu eingezogen. Heute haben die Ferien angefangen!

Das ist mein Hund Karl Knickohr.

Ich würde lieber Lothar Löwe heißen: Grrr…

3

Mama sagt, im Erdgeschoss wohnt ein netter blinder Mann. Sein Namensschild hat lauter Pickel. Es fühlt sich lustig an.

Man kann es mit der Pfote lesen!

4

Oh wei, jetzt habe ich aus Versehen geklingelt! Hab ich mich erschrocken!

5

Hallo, wer ist da?

Ach, ich bin’s nur, Sarah Saus …

Bist du die neue Nachbarin? Komm doch rein und leiste mir beim Frühstück ein bisschen Gesellschaft!

6

8 Uhr 30

Klasse! Die Uhr kann ja sprechen!

Und das Datum kann man fühlen?

7

Darf ich Sie mal was fragen? Wie treffen Sie eigentlich Ihr Ei mit dem Löffel richtig? Und woher wissen Sie überhaupt, wo Ihr Eierlöffel liegt?

Ganz einfach: ich stelle mir den Teller wie eine Uhr vor. Das Ei steht immer bei 11 Uhr, die Milch bei 1 Uhr und der Löffel liegt bei 12 Uhr!

8

Viele von meinen Geräten sprechen zu mir. Aber unterhalten kann ich mich trotzdem nicht mit ihnen – so wie mit dir.

28 Kg

21° C

28 Kilo? Hört sich wenig an! Ich sollte ihr mal ab und zu ´was von meinem Knochen abgeben …

9

Ich muss jetzt zur Arbeit gehen …

Hihi, die Jacke passt aber nicht zur Hose!

Ich weiß, ich habe in die zusammengehörenden Teile passende Knöpfe eingenäht, schau mal:

10

Auf dem Weg möchte ich mir noch ein Stück Kuchen für heute Nachmittag kaufen.

Wo ist denn der Bäcker?

Da, hinter der nächsten Ecke, ich rieche ihn nämlich schon …

Und ich rieche den Fleischer!!!

11

Beim Bäcker

Hier ein Rätsel: Was sehen Sie?

Was riechen Sie?

Was fühlen Sie?

Es ist eine Hmm, lecker!

Hier das Kleingeld zurück. Ich geb’s Ihnen einzeln in die Hand!

Das ist das Portmonee von Herrn Weißstock:

Alles gut sortiert in der Groschenbox!

12

Hindernislauf auf dem Weg zum BusBäcker

Achtung!

Vorsicht!

13

Aufgepasst!

He!!

14

Entschuldigung, welche Linie ist das?

Steht doch dran! Platz da!

Dumme Trampel-tante! Das nervt mich tierisch!

15

Jetzt habe ich nicht aufgepasst: haben wir schon 7- oder 8-mal gehalten? Wo sind wir?

Bitte sagen Sie die Haltestellen an, nicht jeder kann die Anzeige erkennen.

Hast ja recht, Kleine, mach’ ich.

16

Im BüroHier arbeite ich. Hörst du, mein Computer spricht auch …

Klingt ja wie die Stimme eines Außerirdischen! Ich versteh gar nichts!

Man muss sich erst daran gewöhnen.

Knochen

Was ich geschrieben habe, kann ich in der Blindenschrift auch ertasten.

Wo denn?

Unterhalb der Tastatur.

17

Am Abend

Die Punkte lassen sich aber gut fühlen!

Ich binde mir Ihren Schal vor die Augen …

… und gewinne trotzdem!!!

18

Tja, ich gehe hoch. Was machen Sie jetzt?

Vielleicht lese ich ein Buch. Oder ich telefoniere mit meiner Schwester …

Ich habe eine Hörspiel-kassette für Sie mitgebracht: Total spannend!

Tschüs, bis morgen!

Wau Wau!

19

Wenig später:

Herr Weißstock schläft …

Sarah Saus schläft …

Karl Knickohr schläft …

Sieht man beim Schlafen wirklich gar nichts?

Hier kannst du einen Traum reinzeichnen.

20

Zehnte Auflage 2019 © Bianca Schaalburg, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.

Impressum Herausgeber: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. Rungestraße 19 10179 Berlin Telefon: (0 30) 28 53 87-0 Telefax: (0 30) 28 53 87-2 00 E-Mail: info@dbsv.org Internet: www.dbsv.org

Facebook.com/DBSV.org

Social icon

Rounded squareOnly use blue and/or white.

For more details check out ourBrand Guidelines.

twitter.com/DBSV

Gestaltung: hahn images, Berlin Druck: produtur GmbH, Berlin Rat und Hilfe erhalten blinde und sehbehinderte Menschen unter der bundesweiten Rufnummer 01805 – 666 456 (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min., Stand 08/2019).

Wie Sarah Saus den blinden Herrn Weißstock kennen lernt, erfährst du in dieser kunterbunten Geschichte. Außerdem, wie ein blinder Mensch ein Buch liest oder den Weg zum Bäcker findet, woher er die Uhrzeit weiß und vieles mehr! Da lässt sogar Karl Knickohr seinen Knochen liegen … Über den Herausgeber Der DBSV und seine Mitgliedsvereine setzen sich für eine inklusive Welt ein, in der blinde und sehbehinderte Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Unterstützen Sie uns dabei!

--

www.engagement.dbsv.org