Ein Verfahren zum Nachweis sehr geringer Mengen von Metallen

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234 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytisehe Ueber die I)ampfspannungen von Mischungen leieht fllichtiegr ~ltissigkeiten hat C. L. L i n e b a r g e r ~) ausftihrliche Untesruchungen angestellt, auf welche ich nicht verfehle hinzuweisen. ~.in Verfahren zum Nachweis sehr geringer Mengen yon Metallen, z. B. zum ~Nachweis yon Kupfer im Blut, theilt K ais e r ~) mit. Es be- steht darin, das Metall unter dem Mikroskop, bei st~trkster ¥ergr6sserung, durch einen elektrischen Strom zu f~llen. Aus der ¥ergrSsserung der Kathode kann man die Menge des betreffenden KSrpers ann~thernd bestimmen. Zu L6sliehkeitsbestimmungen bei h~herer Temperatur, insbe. sondere bei Anweudung leicht fliiehtiger Liisungsmittel, benutzt Ch. Rice ~) einen kleinen Apparat, welchen er ~Lysimeter~ nennt. Der- selbe besteht aus einem circa 15 cm langen, 1 Cm weiten Rohr und kann durch zwei eingeschliffene Glasstopfen luftdicht verschlossen werden. Der untere Theil ist etwas eingeschniirt, so dass derselbe dadurch die Form einer Glocke erhalt, in welche ein kleines, im Boden mit einer Oeffnung versehenes Beeherchen eingeschliffen ist. Zum Gebrauch wiegt man den Apparat, bringt etwas gereinigte Baumwolle in das Becherchen, setzt dieses in den cnteren Theil ein und stellt alas Rohr in die be- treffende Fliissigkeit, welches einen Ueberschuss der gelSsten KSrper enthiilt. Nachdem das R6hrchen die Temperatur tier Fltissigkeit angenommen hat, 6ffnet man den oberen Stopfen und es vollzieht sich nun eine Filtration yon unten nach 0ben. Bei derselben kann keine Verfltichtigung des L6sungsmittels eintreten, und ebenso ist durch Constantbleiben der Temperatur jede Ausscheidung des gel6sten K6rpers vermieden. Man verschliesst nun das obere Ende mit dem Stopfen, zieht das Rohr aus der Fltissigkeit, kehrt es urn, entfernt alas Beeherehen mit Wattefilter, setzt den zweiten Stopfen ein und w~tgt nach entspreChender Reinigung und nach dem Erkalten. Die Flt~ssigkeit wird eingedampft und der Rilckstand gewogen, Einen neuen gasanalytischen Apparat hat G. B o d 1~ n d e r 4) c0n- struirt und mit dem ~Namen ~Gasgravimeter,, belegt. Auch bier werden, wie 1) The Journal of the Americ. chemical society 17, 615. ~) Chemiker-Zeitung 18, 1538. F) The Journal of the Americ. chemical society 16, 715. 4) Zeitsehrift ffir angew. Chemie 1895,. S. 49.

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234 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytisehe

Ueber die I)ampfspannungen von Mischungen leieht fllichtiegr ~lt iss igkei ten hat C. L. L i n e b a r g e r ~) ausftihrliche Untesruchungen

angestellt, auf welche ich nicht verfehle hinzuweisen.

~.in Verfahren zum Nachweis sehr geringer Mengen yon Metallen, z. B. zum ~Nachweis yon Kupfer im Blut, theilt K a i s e r ~) mit. Es be-

steht darin, das Metall unter dem Mikroskop, bei st~trkster ¥ergr6sserung,

durch einen elektrischen Strom zu f~llen. Aus der ¥ergrSsserung der

Kathode kann man die Menge des betreffenden KSrpers ann~thernd

bestimmen.

Zu L6sliehkeitsbestimmungen bei h~herer Temperatur, insbe. sondere bei Anweudung leicht fliiehtiger Liisungsmittel, benutzt

Ch. R i c e ~) einen kleinen Apparat, welchen er ~Lysimeter~ nennt. Der-

selbe besteht aus einem circa 15 cm langen, 1 Cm weiten Rohr und kann

durch zwei eingeschliffene Glasstopfen luftdicht verschlossen werden.

Der untere Theil ist etwas eingeschniirt, so dass derselbe dadurch die

Form einer Glocke erhalt, in welche ein kleines, im Boden mit einer

Oeffnung versehenes Beeherchen eingeschliffen ist. Zum Gebrauch wiegt

man den Apparat, bringt etwas gereinigte Baumwolle in das Becherchen,

setzt dieses in den cnteren Theil ein und stellt alas Rohr in die be-

treffende Fliissigkeit , welches einen Ueberschuss der gelSsten KSrper

enthiilt.

Nachdem das R6hrchen die Temperatur tier Fltissigkeit angenommen

hat, 6ffnet man den oberen Stopfen und es vollzieht sich nun eine

Fil t rat ion yon unten nach 0ben. Bei derselben kann keine Verfltichtigung

des L6sungsmittels eintreten, und ebenso ist durch Constantbleiben der

Temperatur jede Ausscheidung des gel6sten K6rpers vermieden.

Man verschliesst nun das obere Ende mit dem Stopfen, zieht das

Rohr aus der Fltissigkeit, kehrt es urn, entfernt alas Beeherehen mit

Wattefilter, setzt den zweiten Stopfen ein und w~tgt nach entspreChender

Reinigung und nach dem Erkalten. Die Flt~ssigkeit wird eingedampft

und der Rilckstand gewogen,

Einen neuen gasanalytischen Apparat hat G. B o d 1 ~ n d e r 4) c0n-

struirt und mit dem ~Namen ~Gasgravimeter,, belegt. Auch bier werden, wie

1) The Journal of the Americ. chemical society 17, 615. ~) Chemiker-Zeitung 18, 1538. F) The Journal of the Americ. chemical society 16, 715. 4) Zeitsehrift ffir angew. Chemie 1895,. S. 49.