ein wegweiser durch chinas mehrwertsteuersystem ( Chinabrieing 2009 04)

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Volumen X - NummberIII In dieser Ausgabe Grundlegendes zur chinesischen Mehrwertsteuer Steuersätze und Berechnung der Mehrwertsteuer für normale Steuerzahler und mittelständische Unternehmen Steuernachlässe im Exportbereich Reformmaßnahmen im chinesischen Mehrwertsteuer-System Chinas Steuereinnahmen 3TC: Anshan, Hangzhou, Zhuhai, Manzhouli, Xi’an Kostenloses Abonnement für dieses Magazin unter: www.china-briefing.com E IN W EGWEISER D URCH C HINAS M EHRWERTSTEUERSYSTEM Der praktische Ratgeber für Firmen in China English French German Italian Spanish Die mehrsprachigen Ausgaben sind als kostenloses Abonnement unter www.china-briefing.com erhältlich.

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In dieser Ausgabe der China Briefing werfen wir einen detaillierten Blick auf Chinas scheinbar komplexes Mehrwertsteuersystem. Chinas Mehrwertsteuersystem trägt einen wesentlichen Teil der jährlichen Steuereinnahmen des Landes bei und ist ein wichtiger Teil des Steuersystems der Regierung. Anfang 2009 leitete die chinesische Zentralregierung eine landesweite Mehrwertsteuer-Reform ein, nachdem sie als Pilotprojekt in einigen ausgewählten Regionen des Landes bereits getestet worden war. Die Charakteristik des Steuersystems verlagerte sich durch die Mehrwertsteuer-Reform von einem produktionsorientierten hin zu einem konsumorientierten System und änderte die steuerlichen Vorteile, die einige Unternehmen in China genießen. Unser Hauptartikel erklärt die Funktionsweise des chinesischen Mehrwertsteuer-Systems und wirft einen Blick auf Steuersätze und Kalkulationen für normale Steuerzahler und Geringverdiener. Ferner werden die Export-Steuernachlass Möglichkeiten, sowie die eigentlichen Refor

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Volumen X - NummberIII

In dieser AusgabeGrundlegendes zur chinesischen MehrwertsteuerSteuersätze und Berechnung der Mehrwertsteuer für normale Steuerzahler und mittelständische UnternehmenSteuernachlässe im ExportbereichReformmaßnahmen im chinesischen Mehrwertsteuer-SystemChinas Steuereinnahmen3TC: Anshan, Hangzhou, Zhuhai, Manzhouli, Xi’an

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EIN WEGWEISER DURCH CHINAS

MEHRWERTSTEUERSYSTEM

Der praktische Ratgeber für Firmen in China

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Titelbild in diesem Monat

Das Titelbild dieser Ausgabe stammt vom Künstler Liu Sunzhen und trägt den Titel „Guanyu“. Das Gemälde (Öl auf Leinwand) ist von einer Figur aus dem Roman „Die Romanze der drei Königreiche“ inspiriert. Liu wurde 1983 in Xiamen (Fujian) geboren und hat seinen Abschluss in Ölmalerei am Xiamen Jimei Art College gemacht. Momentan lebt und arbeitet er in Shanghai. Das Gemälde erscheint mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Fellini-Galerie, in welcher auch weitere Werke des Künstlers zu besichtigen sind.

Die Fellini-Galerie ist auf zeitgenössische Malereien, Skulpturen und Fotografien von lokalen und internationalen Künstlern spezialisiert. Die Ausstellungsräume befinden sich in #339 Changle Lu, ‚15, nähe Xiangyang Lu, Shanghai, China.www.fellinigallery.com; [email protected]

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Diese Ausgabe ist unter der Mitarbeit von Esad Fazlic und Jasper Schulz entstanden.

In dieser Ausgabe werfen wir einen genaueren Blick auf Chinas komplexes Mehrwertsteuer-System. Chinas Mehrwertsteuer macht einen großen Anteil der jährlichen staatlichen Einnahmen aus und wird als wichtiger Teil des staatlichen

Steuersystems betrachtet. Anfang 2009 leitete die chinesische Zentralregierung eine landesweite Mehrwertsteuer-Reform ein, nachdem sie als Pilotprojekt in einigen ausgewählten Regionen des Landes bereits getestet worden war.

Die Charakteristik des Steuersystems verlagerte sich durch die Mehrwertsteuer-Reform von einem produktionsorientierten hin zu einem konsumorientierten System und änderte die steuerlichen Vorteile, die einige Unternehmen in China genießen. Unser Hauptartikel erklärt die Funktionsweise des chinesischen Mehrwertsteuer-Systems und wirft einen Blick auf Steuersätze und Kalkulationen für normale Steuerzahler und Geringverdiener. Ferner werden die Export-Steuernachlass Möglichkeiten, sowie die eigentlichen Reformmaßnahmen genauer untersucht.

Auch in dieser Ausgabe setzten wir unsere monatlich erscheinende Regionalserie über zweit- und drittrangige Städte in China fort. In dieser Ausgabe befassen wir uns mit den Städten Anshan, Hangzhou, Zhuhai, Manzhouli und Xi’an.

Diese Ausgabe wurde von der Redaktion der China Briefing in Zusammenarbeit mit Dezan Shira & Associates, der Firma für ausländische Direktinvestitionen mit mehr als 17 Jahren Erfahrung in China verfasst. Sollten Sie bei einem der angesprochenen Themen Unterstützung oder eine Beratung benötigen, wenden Sie sich bitten an [email protected] oder besuchen Sie unsere Website unter www.china-briefing.com

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.

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3China Briefing

Chinas Mehrwertsteuersystem[ Von der Wirtschaftsprüfungs- und Buchhaltungsabteilung von Dezan Shira & Associates ]

Die Mehrwertsteuer macht einen großen Prozentsatz der jährlichen

Steuereinnahmen der chinesischen Regierung aus und ist der maßgebliche Anteil der Steuerbelastungen für viele chinesische Firmen. Sie betrifft Unternehmen, die Güter verkaufen, produzieren, weiterverarbeiten oder reparieren und kann mitunter sehr komplex sein. 2003 begann China mit einer fundamentalen Reform seines Mehrwertsteuersystems und startete im Zuge dessen einige Pilotprogramme in Nordostchina. Im Anschluss an den Erfolg der Pilotprogramme in den Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning wurde die Reform 2009 landesweit implementiert.

1984 wurde erstmals eine Mehrwertsteuer auf damals 24 spezifische zu versteuernde Güter erhoben. Am 13. Dezember 1993 verkündete die Zentralregierung „Die vorläufigen Richtlinien zur Mehrwertsteuer der Volksrepublik China“ mit der Absicht „das Steuerwesen zu vereinheitlichen, die Steuerbelastungen anzugleichen, das Steuersystem zu vereinfachen und Staatseinnahmen zu garantieren“. Dieses System bildet seitdem die Grundlage der Mehrwertsteuer.

Um die alten Industriezentren Nordostchinas z u r e v i t a l i s i e r e n w u r d e n 2 0 0 4

Mehrwertsteuerreformen in den Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning umgesetzt. Eine Art „schrittweise Steuersenkung“ wurde als Methode eingeführt und beschränkte sich auf acht Industrien: Ausrüstungsherstellung, Petrochemie, Metallurgie, Automobilbau, Schiffbau, Hightech und der Verarbeitung von Agrarprodukten. Um an den Erfolg der Pilotreformen im Nordosten anzuknüpfen wurde die Methode 2007 auf 26 traditionelle Industriestädte in den Zentralprovinzen Henan, Hunan, Hubei, Shanxi, Anhui und Jiangxi ausgeweitet. Im dritten Quartal 2008 kamen noch fünf Regionen innerhalb der östlichen Inneren Mongolei und die vom Erdbeben zerstörte Region Wenchuan in der Sichuan Provinz als Pilotgebiete für Mehrwertsteuerreform hinzu.

C h i n a s E n t w i c k l u n g v o n e i n e m p r o d u k t i o n s b a s i e r t e n z u e i n e m konsumbasierten Mehrwertsteuersystem wurde 2009 mit der landesweiten I m p l e m e n t i e r u n g e n d g ü l t i g durchgese tz t . Mi t Ausnahme von einigen spezifischen Industriebranchen sind jetzt alle Industriezweige von der Mehrwertsteuerreform betroffen. Firmen können jetzt die gesamte Mehrwertsteuer neuer Maschinen und Ausrüstung gegen die Mehrwertsteuer aus dem Verkauf ihrer Produkte verrechnen.

Mehrwertsteuersätze Die Mehrwertsteuer in China wird von der Staatlichen Steuerbehörde (State Administration of Taxation, SAT) verwaltet. Die Einfuhrmehrwertsteuer wird vom Zoll für die SAT erhoben und die Steuereinnahmen, mit Ausnahme der Einfuhrmehrwertsteuer, werden zwischen der Zentralregierung (75%) und der Lokalregierung (25%) aufgeteilt. Die Mehrwertsteuer ist die größte Einnahmequelle für alle Provinz-R e g i e r u n g e n , u n d i n s b e s o n d e r e auch für die Zentralregierung. Die Mehrwertsteuereinnahmen beliefen sich 2007 auf 1,547 Billionen RMB und machten 33,9 % der Steuereinnahmen in 2007 aus – Sie machen den größten Anteil der jährlichen Steuereinnahmen aus (siehe Seite 7).

Die chinesische Regierung hat festgelegt, dass jede Firma und jedes Individuum, dass Güter verkauft, weiterverarbeitet, i m p o r t i e r t o d e r A u s t a u s c h - u n d Reparaturdienstleistungen durchführt, eine entsprechende Mehrwertsteuer zahlen muss. Es gibt einige Ausnahmen wie zum Beispiel von den Herstellern selbst verkaufte Agrarprodukte, empfängnisverhütende Medikamente und Produkte, antike Bücher, importierte Instrumente und Ausrüstung die direkt zur Forschung, bei Experimenten oder

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4 China Briefing

in der Bildung eingesetzt werden, kostenlose Ausrüstung oder Maschinen die von anderen Regierungen oder Organisationen zur Verfügung gestellt werden, Produkte für körperlich Benachteiligte und Produkte, die vom Hersteller schon benutzt worden sind. Allerdings ist so gut wie jedes Unternehmen mehrwertsteuerpflichtig.

Für normale Steuerzahler bet rägt die Mehrwertsteuer 17% bzw. 13% für spezielle Produkte (siehe Tabelle unten). Für Steuerzahler, die Güter oder Dienstleistungen verkaufen, die anderen Steuersätzen unterliegen, wird der anders zu versteuernde Betrag separat abgerechnet. Versäumt man dies, muss der höhere Steuersatz gezahlt werden.

Mehrwertsteuerkalkulation für normale Steuerzahler Die zu zahlende Mehrwertsteuer ergibt sich aus der Ausgangssteuer, nachdem die Vorsteuer subtrahiert wurde – Vorsteuerabzug. Hieraus ergibt sich die Formel:

Fällige MwSt. = Ausgangssteuer – Vorsteuer

Die Ausgangssteuer errechnet sich aus dem Wert der Verkäufe, wobei Ausgangssteuer = A*B, wo A = Verkaufswert und B = Steuersatz

E i n n o r m a l e r S t e u e r z a h l e r w i r d üblicherweise im Tagesgeschäft Güter oder eine zu versteuernde Dienstleistung

erwerben, worauf eine Vorsteuer erhoben wird. Die Vorsteuer wird von der Umsatzsteuer abgezogen und verringert so den fälligen Endbetrag.

Mehrwertsteuerberechung für mittelständische Unternehmen Seit dem ersten Januar 2009 veränderte sich der Schwellenwert, der ein Unternehmen als normalen Steuerzahler qualifiziert. Zuerst wurde der Rahmen für mittelständische Unternehmen von 1,8 Millionen RMB bzw. 1 Million RMB auf RMB 800.000 bzw. RMB 500.000 reduziert. Außerdem müssen sich „nicht-wirtschaftliche“ (non-enterprise) Unternehmen und Gesellschaften, die sonst keine zu versteuernden Aktionen durchführen, entscheiden, ob sie als Mittelständler Steuern zahlen wollen oder nicht. Individuelle Steuerzahler (natürliche Personen) deren Umsatz den Rahmen für Mittelständler überschreitet, werden auch weiterhin wie ein mittelständisches Unternehmen besteuert. Der Steuersatz hierfür liegt zurzeit bei 3 Prozent.

Wie schon angemerkt gilt dies für Steuerzahler, die unter einer bestimmten jährlichen Umsatzgrenze liegen (500.000 RMB für Unternehmen, die primär Güter produzieren oder zu versteuernde Dienstleistungen verkaufen; 800.000 RMB für Firmen, die im Groß-, und Einzelhandel tätig sind).

Diese Steuerzahler können die Vorsteuer nicht abziehen, daher ist die Formel wie folgt: Fällige MwSt. = Verkaufswert * Steuersatz (3 Prozent)

Bei dem Verkauf von Gütern oder zu versteuernden Dienstleistungen wird die Mehrwertsteuer in dem Moment fällig, an welchem die Verkaufssumme empfangen, oder ein Dokument über das Anrecht auf die Verkaufssumme erhalten wurde. Bei importierten Gütern ist dies das Datum der Zolldeklaration.

Die Import-Mehrwertsteuer wird im Auftrag der Steuerbehörde durch den Zoll erhoben. Produkte, die für den persönlichen Bedarf nach China mitgebracht oder geschickt wurden, werden ebenfalls vom Zoll mit einer Mehrwertsteuer versehen.

Steuererleichterungen für den Export

S e i t 1 9 8 5 g i b t e s i n C h i n a e i n Steuerrabattsystem um den Export von Waren zu begünstigen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Firmen in dieser Branche zu stärken.

Innerhalb der letzten Jahre hat die chinesische Regierung aktiv versucht die Entwicklung von Industriezweigen, die viel Energie und natürliche Ressourcen verbrauchen und die Umwelt stark belasten, zu bremsen, indem sie die Steuererleichterungen verringerte und das Nutzen von „Processing Trade Modellen“ (Export von halbfertigen Vorprodukten zur Weiterverarbeitung) verbat.

U m d a s s c h n e l l e Wa c h s t u m d e r Außenhandelsbilanz und die damit verbundenen Exporte zu drosseln, hat die Regierung erhebliche Änderungen bei Steuererleichterungen veranlasst.

Diese häufigen Änderungen innerhalb des Systems, wie beispielsweise bei den Steuererleichterungen für den Export mit allen dazugehörigen Ausnahmen sind zu einer großen Sorge für viele ausländische Firmen geworden.

Die globale Wirtschaftskrise hat die chinesische Regierung jedoch dazu bewegt die Rückerstattung der Mehrwertsteuer in einigen Industrien wieder auszuweiten um die Produktion wieder anzukurbeln. Zum Beispiel wurde innerhalb der letzten sechs Monate der Steuernachlass für die Textilindustrie viermal erhöht, zuletzt im Februar von 14 auf 15 Prozent.

Zu versteuernde Güter SatzExportgüter (wenn nicht anders von der Regierung festgelegt)

0%

Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Viehwirtschaft, Fischerei; genießbare Pf lanzenö le und Saa tzuch t ; Leitungswasser, Heizen, Kühlen, Heißluftversorgung, Warmwasser, Kohlegas, Flüssiggas aus Petroleum, Erdgas, Methangas, Kohleprodukte für Haushalte; Bücher, Zeitungen, Magazine (Ausnahme: Magazine und Zeitungen von der staatlichen P o s t ) ; F u t t e r , c h e m i s c h e Dünger, l andwir t schaf t l i che Chemikalien, landwirtschaftliche Maschinen und Plastikfolie für den landwirtschaftlichen Bedarf; Veredelung von Metallprodukten und nichtmetallischen Veredelungen, Kohle

13%

Rohöl, Salze und Güter, die oben nicht aufgelistet sind; andere Arten der Weiterverarbeitung, Reparatur und des Ersetzens

17%

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Chinas Mehrwertsteuersystem

5China Briefing

Im Oktober letzten Jahres hat das Finanzministerium die Steuernachlässe für Exporte bei 2.486 verschiedenen Produkttypen geändert. Dies entspricht etwa einem Viertel aller Exportprodukttypen, die beim chinesischen Zollamt registriert sind.

Wie genau qualifiziert man sich also für Steuernachlässe? Hierzu muss man zwei grundlegende Konzepte verstehen: die Methode des „Freistellens, Abziehens und der Rückerstattung“ (FAR-Methode), sowie der „maximal rückerstattungsfähige Betrag“.

Die FAR-Methode ist als Formel generell nur für Produktionsbetriebe, die als normale Steuerzahler gelten und ihre Güter entweder direkt exportieren, oder an andere Exporteuren weitergeben, anwendbar (wie oben bereits angemerkt, gibt es für Mittelständler keine Rückerstattung). Die FAR-Methode wird wie folgt definiert:

Freistellen – Güter, die von den P r o d u k t i o n s b e t r i e b e n d i r e k t oder als Konsignationsware von Handelsgesellschaften exportiert werden sind von der Ausgangssteuer befreit

A b z i e h e n – k a n n v o n F i r m e n angewandt werden, die ihre selbst produzierten Güter exportieren (oder durch dritte exportieren lassen) oder im Inland verkaufen. Die Vorsteuer, die auf Produktionsmaterialien für Exportgüter erhoben wird, wird von der Ausgangssteuer subtrahiert

Rückerstattung – ist möglich, wenn der Vorsteuerbetrag über dem einbehaltenen Betrag für die Ausgangssteuer liegt (dies passiert fortlaufend)

FAR-Methode - BerechnungZu zahlende MwSt. = Ausgangssteuer – Vorsteuer + nicht rückerstattungsfähige MwSt.

Nicht rückerstattungsfähige MwSt. = (exportierte – importierte zollfreie

Rohmate r i a l i en ) × (S teue r sa tz – Steuernachlass)

Wenn der zu zahlende Betrag positiv ist, muss die Firma die Mehrwertsteuer and das Steueramt zahlen, wenn der Betrag negativ ist, wir das Steueramt der Firma den Betrag rückerstatten.

Berechnung der Obergrenze des erstattungsfähigen BetragsObergrenze des erstattungsfähigen Betrags = (Summe der Überseeexporte – steuerfrei importierte Rohmaterialien) × Rückerstattungsrate

Wenn der absolute Betrag der zu zahlenden MwSt. kleiner als der maximal erstattungsfähige Betrag ist, wird der Rückerstattungsbetrag genauso hoch wie die zu zahlende Mehrwertsteuer.

Sollte der gesamte Betrag der fälligen M w S t . g r ö ß e r a l s d e r m a x i m a l rückerstattungsfähige Betrag sein, dann entspricht die Rückerstattung dem Maximalwert (die entstandene Differenz wird in die nächste Periode überführt).

Die folgende Tabelle zeigt ein Beispiel für diese Rechnung (in diesem Fall wurden keine Zollabgaben entrichtet)

Die Rückerstattung berechnet sich wie folgt:

Da die fällige Mehrwertsteuer kleiner als der maximal erstattungsfähige Betrag ist, wird die Steuerbehörde 21.3 RMB an die Firma rückerstatten. Es muss bedacht werden, dass auf importierte Rohmaterialien, die für Exportprodukte verwendet werden die Mehrwertsteuer und der Zoll nur entfallen, wenn das Unternehmen das „Handbuch der Zollbehörde“ für Import und Export verwendet; importierte Rohmaterialien, die im Inland verkauft werden sind mehrwertsteuer- und zollpflichtig. Nehmen wir an, Verkäufe im Inland generierten ein Fünftel der gesamten Umsätze, dann würde demnach auch ein Fünftel der importieren Rohmaterialien im Inland verkauft.

Da die Rückerstattungsrate nicht gleich dem Steuersatz ist, werden exportorientierte Unternehmen noch mit zusätzlichen Steuern belastet, die letztendlich die Gewinne und Verluste beeinflussen.

Steuernachlass für Exporte und AusnahmeverfahrenThe application period for a tax refund is from the 1st until the 15th of the following month. When an enterprise applies for a VAT payment and exemption or deduction the following documentation needs to be provided:

Deklarationsformular Gewerbeerlaubnis Genehmigung des Exportgeschäftes

ausgestellt vom Handelsministerium (MOC)

KalkulationAusgangssteuer 100*17% 17Vorsteuer 300*17% + 50*(1/5)*17% 52.7Nicht - erstattungsfähig (400-50*(4/5)) * (17%-13%) 14.4Fällige MwSt. (17–52.7) + 14.4 -21.3Maximal erstattungsfähiger Betrag (400-50*(4/5))*13% 46.8

G. u. V. für den obigen Fall RMBVerkäufe 500Kosten der Rohmaterialien 350Nicht – erstattungsfähig 14.4Deckungsbeitrag 135.6

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2004 20092008200720062005

Pre i s de r loka l e rworbenen Rohmaterialien

300

Preis der importierten Rohmaterialien 50Lokaler Verkaufspreis 100Verkaufspreis für den Export (falls dieser im laufenden Monat erhalten wurde)

400

Steuersatz 17%Rückerstattungsrate 13%

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6 China Briefing

Nachdem eine Produktionsfirma ihre Exporte abgewickelt und im Finanzbericht dokumentiert hat – abhängig von den Anforderungen an ihr Buchhaltungssystem – kann s ie be im S teueramt e ine Mehrwertsteuerfreistellung, -rückerstattung und -abzug beantragen.

Steuerrückerstattungen kann man jeweils vom 1. bis zum 15. des Folgemonats beantragen. Wenn eine Firma eine Mehrwertsteuerzahlung, -freistellung oder -abzug beantragen möchte müssen folgende Dokumente eingereicht werden.

Deklaration der Mehrwertsteuerzahlung und inkl. dazugehörigen Formularen

Z u s a m m e n f a s s u n g d e s Mehrwer t s teuernach lasses , des -abzugs und der -rückerstattung von der Produktionsfirma, ausgestellt und genehmigt von der lokalen Behörde für Steuerrückerstattungen

Exportbeleg, Deklarationsformular für Import und Export, Annullierung und Beglaubigung der Staatlichen A u ß e n h a n d e l s b e h ö r d e i n Übereinstimmung mit dem Zollhandbuch

Andere Dokumente, die vielleicht vom Steueramt benötigt werden könnten

Neu gegründete Produktionsfirmen, deren zu zahlender Mehrwertsteuerbetrag negativ ist, können diesen in den ersten 12 Monaten zurückerstattet bekommen – dieser Betrag wird im 13. Monat als Pauschalbetrag zurückerstattet. Sollte das Unternehmen die Zahlungen für Exportverkäufe von den ausländischen Kunden nicht rechtzeitig erhalten, kann es auch die Rückerstattungen nicht rechtzeitig bekommen. Wenn eine Firma ihre Mehrwertsteuer EDR Ablage für den Export nicht innerhalb von 90 Tagen vervollständigen kann (z.B. die Waren werden ins Ausland verschifft, und die Ausfuhrdeklaration wird im Januar erhalten, aber die Mehrwertsteuer EDR Ablage ist nicht vor Ende März fertig), sind diese Exporte wie Inlandsverkäufe zu versteuern und müssen mit 17% MwSt. versteuert werden.

MehrwertsteuerreformAls Teil des andauernden Reformprozesses hat die Regierung im vierten Quartal 2008 angekündigt, dass ab Januar 2009 die Mehrwertsteuer in allen Industrien gesenkt werden soll, um den Wandel von einem produktionsbasierten auf ein konsumbasiertes Mehrwertsteuersystem voranzutreiben. Mit dem neuen System ist die Mehrwertsteuer für Importe und inländische Käufe von Produktionsausrüstung absetzbar, was die zu erwarteten Steuerbelastungen für alle Industrien um mehr als 120 Milliarden RMB im Jahre 2009 verringern soll.

Die wichtigsten Änderungen der vorläufigen Regulierung des Mehrwertsystems der Volksrepublik China sind wie folgt:

Volle Mehrwerts teuerent lastung für Anlagevermögen; Vorsteuer auf Konsumgüter, die vom Steuerzahler selbst verwendet (z.B. Autos und Yachten) werden können nicht entlastet werden

D e r M e h r w e r t s t e u e r s a t z f ü r Mittelständler wurde von 4% bzw. 6% auf 3% reduziert

Die Mehrwertsteuerentlastungen für importierte Ausrüstung in „unterstützten“ Industrien wurden gestrichen

Mehrwertsteuerrückerstattungen bei im Inland produzierten Ausrüstungen in „unterstützten“ Industrien wurden gestrichen

Die Befreiung von der Mehrwertsteuer bei importierten Ausrüstungen für Lohnveredelung, Fertigung oder Kompensationshandel wurde gestrichen

Dies sind gute Neuigkeiten für die meisten Unternehmen, da erwartet wird, dass diese Maßnahmen die steuerlichen Belastungen für die Firmen reduziert. Es muss jedoch bedacht werden, dass diese Änderungen den Cash Flow in „unterstützten“ Industrien negativ beeinflussen können, da jetzt die Mehrwertsteuerbegünstigungen, wie oben beschreiben, wegfallen. Mit den gestrichenen Mehrwertsteuerbefreiungen müssen die betroffenen Unternehmen ihre Rücklagen für die im Voraus zu zahlende Mehrwertsteuer erhöhen. Es könnte ihnen auch an ausreichenden Ausgangssteuern fehlen um den Vorsteuerkredit des Anlagevermögens zu absorbieren sollten die meisten oder alle ihrer Produkte exportiert werden.

Die Mehrwertsteuerreform wird auch eine zusätzliche Steuerbelastung für F&E Zentren sein, die in der Vergangenheit steuerfrei Ausrüstung importiert haben. Auch hier wird in Zukunft Mehrwertsteuer auf importiertes Equipment gezahlt

werden müssen und es wird den Zentren nicht möglich sein etwas von ihrer neuen Steuerlast abzuziehen. Firmen, die in Transferverkäufe mit hiesigen Kunden eingebunden sind, sollten bedenken, dass die Vorsteuer auf importiertes Equipment nicht erstattungsfähig ist. Mit anderen Worten wird die Vorsteuer ein zusätzlicher Kostenfaktor des neuen Mehrwertsteuersystems werden.

Firmen könnten sich überlegen neue Gesellschaften in zollfreien Zonen zu gründen, um die Auswirkungen auf ihren Cash Flow zu verringern und die erhöhte Steuerlast, die aus den gestrichenen Steuervergünstigungen für die „bevorzugten“ Industrien resultiert, abzufangen, da man in zollfreien Zonen weder Mehrwertsteuer noch Zoll auf importiertes Equipment zahlen muss.

Chinas landesweite Mehrwertsteuerreform bringt fundamentale Veränderungen für die früheren Steuergesetze mit sich. Während sich das Land von einem produktionsbasierten zu einem konsumbasierten Steuermodell bewegt, werden neue Investitionen in den Maschinenbau und in d ie Technologiesektoren fließen. Das System soll Firmen ermutigen ihre Produktion auszuweiten und technologische Neuheiten zu fördern. Die Zentralregierung wird auch weiterhin die Exporte genau beobachten und es wird erwartet, dass sie nicht nur die Steuern für Exporte stetig verringern, sondern die Exporteure auch finanziell unterstützen wird, um erneuten Absatzeinbrüchen i m E x p o r t e n t g e g e n z u w i r k e n . Wirtschaftsminister Chen Deming teilte den chinesischen Staatsmedien im März mit, dass die Regierung die Steuersätze für Exportprodukte kontinuierlich bis auf null senken werde, aber energie- und rohstoffintensive Exporte schmälern will. Durch das erfolgreiche Nutzen der sich verändernden Rahmenbedingungen und mittels gut geplanter und durchgeführter Steuerrückgewinnungsmaßnahmen, wird es Firmen ermöglicht ihre Kosten zu senken und Cash Flow Einbußen zu lindern, die andernfalls in Kauf genommen werden müssten.

Dezan Shira & Associates ist ein voll lizenziertes Buchhaltungsunternehmen und bietet Rechts- und Steuerberatung, sowie Due Diligence und Wirtschaftsprüfungsdienstleistungen in China, Hong Kong, Vietnam und Indien an. Das Unternehmen bietet Beratung zur Mehrwertsteuer und Steuerrückgewinnung an; bei Fragen oder für mehr Informationen schreiben sie bitte an [email protected] oder besuchen sie www.dezshira.com.

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Chinas Mehrwertsteuersystem

7China Briefing

Chinas Steuereinnahmen 1978-2007Jahr Körperschaftliche

EinkommensteuerMehrwert-

steuerGewerbe-

steuerVerbrauchs-

steuerGebühren Agrarsteuern Gesamt

1978 2.88 2.84 51.931980 3.35 2.77 57.171985 69.61 14.77 21.11 20.52 4.21 204.081990 71.60 40.00 51.58 15.90 8.79 282.191991 73.11 40.64 56.40 18.73 9.07 299.021992 72.08 70.59 65.87 21.28 11.92 329.691993 67.86 108.15 96.61 25.65 12.57 425.531994 70.85 230.83 67.00 48.74 27.27 23.15 512.691995 87.84 260.23 86.56 54.15 29.18 27.81 603.801996 96.85 296.28 105.26 62.02 30.18 36.95 690.981997 96.32 328.39 132.43 67.87 31.95 39.75 823.401998 92.55 362.85 157.51 81.49 31.30 39.88 926.281999 81.14 388.19 166.86 82.07 56.22 42.35 1,068.262000 99.96 455.32 186.88 85.83 75.05 46.53 1,258.152001 263.09 535.71 206.41 93.00 84.05 48.17 1,530.142002 308.23 617.84 245.03 104.63 70.43 71.79 1,763.652003 291.95 723.65 284.45 118.23 92.31 87.18 2,001.732004 395.73 901.79 358.20 150.19 104.38 90.22 2,416.572005 534.39 1,079.21 423.25 163.38 106.62 93.64 2,877.852006 703.96 1,278.48 512.87 188.57 114.18 108.40 3,480.442007 877.93 1,547.02 658.22 220.68 143.26 143.91 4,562.19

a) Die Agrarsteuern und die damit verbundenen Steuern beinhalten die Agrarsteuer, die Viehsteuer, die Landnutzungssteuer, Steuern für spezielle landwirtschaftliche Produkte, die Grundsteuer und die Tabaksteuer.

b) Vor 2001 beinhaltete die körperschaftliche Einkommensteuer nur die Einkommensteuer von Staats- und Kollektivunternehmen. Seit 2001 werden ihr auch die Einkommensteuern von anderen Unternehmensarten zugerechnet, daher sind die Zahlen von vor 2001 mit den nachfolgenden nicht vergleichbar.

c) Die Mehrwertsteuer beinhaltet nicht die Mehrwertsteuer aus Importen und die Verbrauchssteuer beinhaltet nicht die Verbrauchssteuer aus Importen.

(RMB Milliarden)

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Geistiges Eigentum in China

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Geschäfte in China zu machen bedeutet längst nicht mehr nur in Peking,

Shanghai oder Guangzhou präsent zu sein. Das Jahr 2009 hindurch werden wir über zweit- und drittrangige Städte in China berichten, da gerade diese Kategorie von Städten immer mehr zum Ziel ausländischer Direktinvestitionen geworden ist. Jeden Monat werden wir Ihnen jeweils eine Stadt aus einer der fünf Regionen Chinas vorstellen. Diese Übersichten werden von unseren Mitarbeitern vor Ort erstellt und können in voller Länge in unserer China Briefing Regional Business Guide Serie nachgelesen werden.

Weitere Informationen zu Chinas Städten finden Sie in der Sparte „City Guide“ auf der China Expat Website unter www.chinaexpat.com.

NORDOST CHINAAnshan

Das in der Provinz Liaoning liegende Anshan zählt zu den wichtigsten Stahl produzierenden Städten Chinas und ist zugleich der Standort von Chinas größtem Stahlerzeuger „Angang Steel“. Mit gigantischen Eisenerzvorkommen von mehr als 10 Milliarden Tonnen wird die Stadt auch für die nächsten Jahrzehnte ein wichtiger Standort für die Stahlindustrie bleiben. Das in Liaoning zentral liegende Anshan ist die drittgrößte Stadt der Provinz und befindet sich ca. 92 Kilometer südlich von Shenyang. Erst mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts gewann die Stadt an Bedeutung. Dies hatte Anshan sowohl seiner idealen Lage an der Süd-Mandschurischen Eisenbahnstrecke, als auch der Entdeckung der riesigen Erzvorkommen zu verdanken.

Infrastruktur Anshan wird durch den ca. 90 Kilometer nördlich entfernten Hafen in Shenyang

bedient . Die S tadt l ieg t an zwei Autobahnverbindungen, dem Harbin-Dalian Highway, sowie dem Shenda Highway, welcher nach Shenyang und Dalian führt. Anshan ist über mehrere Eisenbahnlinien mit Peking, Dalian und Shenyang, sowie den im Nordosten liegenden Provinzen Heilongjiang, Jilin und der Inneren Mongolei verbunden. Mit dem Bus lässt sich Peking innerhalb von 7 Stunden erreichen.

Wirtschafts- und InvestitionsklimaAls ein chinesisch-japanisches Jointventure wurde das Unternehmen Zhenzing Iron Ore Company Unlimited 1918 gegründet. Als daraufhin Japan 1931 Nordost-China besetzt hatte, wurde das Unternehmen in ein japanisches Monopol umgewandelt. Anshan wurde zu einem industriell bedeutsamen Teil des japanisches Marionettenstaates Manchuko, was wiederum zur Folge hatte, dass sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Industriezweigen um die Eisen- und Stahlminen der Stadt ansiedelten. Aufgrund seiner industriellen Bedeutung war die Stadt während des 2. Weltkrieges Ziel mehrerer Bombenangriffe durch die Alliierten.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges und der Gründung der VR China trug Anshan einen wichtigen Teil zur industriellen Entwicklung des Landes bei. Die 1948 gegründete Anshan Iron and Steel Company - auch bekannt als „Angang“ nahm die Produktion mit dem Ende des Krieges wieder auf und entwickelte sich konsequent zum größten Stahlproduzenten Chinas. Weitere Industriezweige folgten, so dass sich schließlich auch die Eisenindustrie und der Kohlebergbau in Anshan niederließen. Die Herdfeuer-Öfen der Stahlwerke stießen große Mengen an Staub und anderen giftigen Stoffen aus, weshalb Anshan zugleich mit seinem steigenden Bekanntheitsgrad, auch den Ruf erhielt, eine dreckige und verschmutzte Stadt zu sein.

In den 1980ern wurden die Schmelzöfen des Stahlwerks überarbeitet. Das Ergebnis war eine gesteigerte Produktion und eine Reduktion der Verschmutzung, da bei der neuen Konstruktion der Sauerstoff von der Front eingeblasen wurde. In den 1990ern wurde die Konstruktion weiter verbessert, so dass der Sauerstoff nun auch von oben eingeblasen wurde, was wiederum zu einer

weiteren Produktionssteigerung und einer erneuten Reduktion der Verschmutzung führte. Seit Dezember 2000 sind alle drei Produktionswerke der Anshan Iron and Steel Company vom Blockguss- auf das Strangguss-Verfahren umgestiegen. Diese neue Technologie hat die Staubemission und die Verschmutzung in der Stadt deutlich reduziert.

Heute besitzt Angang 13 Walzwerke und mehrere dazugehörige Betriebe und Fabriken, die für die Kokserzeugung, die Herstellung von feuerfesten Materialien und die Bereitstellung der Maschinen zuständig sind. Das Unternehmen hat eine jährliche Produktionskapazität von 10 Millionen Tonnen Roheisen, 10 Millionen Stahl, sowie 9,5 Millionen Walzstahl.

Entwicklungszonen Anshan City High-tech Industr ies Development ZoneAnshan Economic Development ZoneHaicheng Development ZoneTeng’ao Economic Development Zone

Kurzinfo 3,5 Millionen Einwohner ein Drittel der weltweiten Talkum-

Reserven ein Viertel der weltweiten Magnesit-

Reserven der größte jemals produzierte Jadestein,

woraus eine Buddhastatue geformt wurde, stammt aus Anshan und stellt eine wichtige lokale Touristenattraktion dar

Für eine Investitionsberatung oder Fragen zu Anshan wenden Sie sich bitte an [email protected].

YANGTZE RIVER DELTAHangzhouHangzhou ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Provinz Zhejiang. In geschäftlicher und touristischer Hinsicht gewinnt die Stadt immer mehr an Bedeutung und reiht sich allmählich in die Gruppe der bekanntesten Städte Chinas. 2005 wählte das Forbes-Magazin Hangzhou zur Stadt mit den besten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Diese Auszeichnung hat Hangzhou vorwiegend seinem jährlichen BIP von 15%, aber auch dem hohen Lebensstandard, der guten Infrastruktur

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und dem wir t scha f t s f reund l ichen Investitionsklima zu verdanken. Aufgrund seiner strategischen Lage im Herzen des Yangtze-Flussdeltas zählt Hangzhou mittlerweile zu den reichsten Städten Chinas und konnte sich vor allem in den Bereichen Informationstechnologien, Software-Entwicklung und Elektronik einen guten Namen machen.

Infrastruktur Hangzhou ist mit sämtlichen Städten der Umgebung über ein ausgedehntes Netz von Autobahnen verbunden. Dadurch beträgt die Fahrtzeit nach Shanghai nur noch zwei Stunden bzw. weniger als 5 Stunden für alle restlichen Städte der Umgebung. Das gesamte Autobahnnetz dieser Region bedient ein Gebiet von mehr als 120 Millionen Menschen.

H a n g z h o u i s t e i n w i c h t i g e r Eisenbahnknotenpunkt Ostchinas. Die Shanghai-Hangzhou- , Zhejiang-Jiangxi- , Xiaoshan-Ningbo- , sowie die Xuanchen-Hangzhou-Linie treffen hier zusammen. Der Xiaoshan International Airport wird von mehr als 90 internationalen Luftfracht- und Passagierlinien angeflogen. Die Fluglinien bieten dabei Flüge in mehrere ostasiatische Länder, wie z.B. Japan, Südkorea, Hong Kong oder Singapur an. Insgesamt betrachtet stellt der Flughafen vor allem für ansässige Geschäftsleute, die nach Shanghai fliegen möchten, einen kleinen Segen dar. Die Einführung von Direktflügen in die USA, sowie weitere asiatische Länder sind im Gespräch.

Die Häfen von Shanghai und Ningbo sind innerhalb von 1,5-2 Stunden erreichbar. Der Beijing-Hangzhou Grand Canal und der Qiantang Fluss sind ebenfalls in unmittelbarer Nähe.

Wirtschafts- und Investitionsklima Lokale Investoren bevorzugen Hangzhou aufgrund von mehreren Faktoren. Neben den im Vergleich zu Peking und Shanghai weitaus günstigeren Gründungskosten für ein Büro, sprechen auch die konkurrenzfähigen Steueranreize der Regierung, sowie das stark ausgebaute Netzwerk zahlreicher IT-Firmen für die Metropole mit ihren 6,7 Millionen Einwohnern. Im Jahre

2007 verzeichnete Hangzhou ein BIP von 410,39 Milliarden US-Dollar (61 313 RMB pro Kopf). Die Stadt zieht mit ihrem attraktiven Investitionsklima insbesondere Unternehmen aus der Fertigungs- und der High-Tech-Industrie an. Zu den traditionellen Industriezweigen von Hangzhou zählen die Textil- und Seidenindustrie, sowie der Maschinenbau. Seit 1992 hat sich auch die Elektronikbranche, die Lebensmittel- und die Leichtindustrie rapide weiterentwickelt.

Die Hangzhou Bay Area ist das wichtigste Zentrum der IT-Industrie innerhalb der Provinz Zhejiang und beherbergt 70 Prozent aller Elektronikunternehmen, 80 Prozent aller IT-Produkthersteller und 90 Prozent aller Software-Firmen. Nahezu alle Unternehmen der Mirkoelektronik- und Software-Entwicklungsindustrie sind in diesem Gebiet vertreten. Große IT- und Elektronikkonzerne wie IBM, Toshiba und Siemens haben sich in einer der drei Haupt-Entwicklungszonen niedergelassen. Die Hangzhou Bay Area ist dabei sich zu einem der weltweit bedeutendsten IT-Zentren zu entwickeln.

U n t e r n e h m e n , d i e i n H a n g z h o u investieren, können auf eine solide Basis ausgebildeter Arbeitskräfte zurückgreifen. Es existieren sechs Bildungszentren und 36 Bildungsinstitutionen, wie beispielsweise die Zhejiang University, an der 350 000 Studenten eingeschrieben sind.

Zusätzlich existieren noch 80 spezielle Forschungseinrichtungen mit mehr als 300000 wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern.

Der Xiasha High Education Park, welcher sich in der Hangzhou Economic and Technology Development Area befindet, deckt ein Gebiet von 10,91 km² ab und beherbergt 15 Hochschulen mit 150 000 Studenten. Mehr als 39 000 Studenten machen hier jährlich ihren Abschluss. Zu den wichtigsten Fächern gehören Informationstechnik, Informatik und Maschinenbau.

EntwicklungszonenHangzhou Economic Development Area

Kurzinfo die Weltbank bezeichnete Hangzhou als

die Stadt mit dem insgesamt betrachtet bestem Investitionsklima innerhalb der VR China (ein Sprecher der Weltbank sagte: „...während Unternehmen sich in Shanghai im Durchschnitt 60 Tage mit Regierungsbeziehungen beschäftigen, benötigt man in Hangzhou in der Regel nur 8 Tage)

Als regionales Wirtschaftszentrum ist Hangzhou für ein Viertel des gesamten

provinziellen BIP von Zhejiang verantwortlich

Im 13. Jahrhundert bezeichnete Marco Polo Hangzhou als „die schönste und prachtvollste Stadt der Welt“ und „ein Paradies auf Erden“

die Wachstumsraten von Hangzhou liegen seit 15 Jahren im zweistelligen Bereich

Für eine Investitionsberatung oder Fragen zu Hangzhou wenden Sie sich bitte an [email protected].

SÜDCHINAZhuhai

Zhuhai befindet sich im Zentrum der Perlfluss-Deltas und gehörte neben Hong Kong zu den aufstrebendsten Städten innerhalb Chinas Wirtschaft. Neben dem Bau der Hong Kong-Zhuhai-Macau Brücke, sind auch die geografisch günstige Lage und die zahlreichen Steueranreize ein Indiz dafür, dass sich Zhuhai zu einer wirtschaftlichen Großmacht in dieser Region entwickeln wird.

Infrastruktur Aufgrund seiner geographischen Nähe zu Hong Kong und Macau konnte Zhuhai innerhalb der letzten Jahre beachtenswerte wirtschaftliche Fortschritte machen. Ausländische Direktinvestitionen, der Technologietransfer, sowie die Einführung von bestimmten Managementmethoden haben den wirtschaftlichen Boom der Stadt angekurbelt. Als Ergebnis steht der Stadt nun ein weit ausgebautes Verkehrsnetzwerk (Luft, Land und See) innerhalb der Sonderwirtschaftszone zur Verfügung. Zhuhai ist mit allen größeren Städten innerhalb des Perlfluss-Deltas über den Guangzhou-Shenzhen-Zhuhai Superhighway verbunden.

Die 2317 Kilometer lange sich noch im Bau befindliche Beijing-Zhuhai Fernstraße wird Peking mit Zhuhai verbinden und durch die Provinzen Hebei, Henan, Hunan und Guangdong führen.

Die Guangzhou-Zhuhai Zugverbindung befindet sich ebenfalls noch in Bau und wird voraussichtlich Ende 2009 in Betrieb

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genommen werden können. Dadurch wird die Reisezeit von 1,5 Stunden auf 40 Minuten und auch für die restlichen im Perlfluss-Delta liegenden Städte auf weniger als eine Stunde reduziert.

Vom Zhuhai-Airport aus gehen täglich mehr als 30 Flüge in die großen Städte Chinas. Im Umfeld von Zhuhai befinden sich zudem 4 internationale Flughäfen, die mit dem Auto innerhalb von einer Stunde zu erreichen sind.

Zhuhai hat den einzigen Tiefsee-Hafen an der Westküste des Perlfluss-Deltas. Die Stadt hat eine Küstenlänge von 731 Kilometern mit 146 Inseln. Die Provinzregierung von Guangdong plant einige der unbewohnten Inseln an Investoren zu versteigern, jedoch mit der Bedingung dass deren ökologischer Status bewahrt bleibt.

Die Stadt hat sieben First-class- und sieben Second-class-Häfen und 40 dazugehörige Docks. Der Gaolan-Hafen hat als wichtiger Transport-Knotenpunkt in Chinas Küstengebiet eine Kapazität von über 100 Liegeplätzen für 10 000 bis 25 000 Tonnen. Von Zhuhai aus fahren täglich 30 Direktfähren nach Hong Kong und Shenzhen.

Wirtschafts- und InvestitionsklimaDa Zhuhai ein High-Tech Forschungsgebiet werden sollte, verbat die Zentralregierung jeglichen Unternehmen der Schwerindustrie sich in diesem Gebiet niederzulassen. Dennoch basiert die Wirtschaft der Stadt zumindest teilweise auch auf einigen Unternehmen aus der Leichtindustrie. Zu den Industriezweigen gehören die Textil- und Elektronikindustrie, die Fischerei und der Tourismus. Des Weiteren entwickelt sich Zhuhai auch immer mehr zu einer Art Back-Office-Center für die Tourismus- und Glücksspielbranche in Macau.

Mehrere FIEs wie z.B. BP Zhuhai Chemical, Canon, Mitsumi und Matsushita haben sich in Zhuhai niedergelassen. Macau ist als Partner des CEPA-Vertrages (Closer Economic Partnership Arrangement) an der Errichtung des grenzüberschreitenden Zhuhai-Macau-Industr ieparks , der gemeinsamen Erforschung der Hengqin-Insel in Zhuhai, der Errichtung des Transportnetzwerks, sowie an den Tourismus und Hafendienstleistungs-Koopera t ionen be te i l ig t . Be i der Entwicklung des Industrieparks werden die Vorteile der Verfügbarkeit an Niedriglohn-Arbeitskräften in Kombination mit dem Handelsnetzwerk von Macau genutzt.

W ä h r e n d Z h u h a i d e r z e i t i g e i n bedeutender Produktionsstandort für

die Elektronikindustrie ist, fördert die Regierung mittlerweile auch die Errichtung weiterer wertschöpfender Industriezweige. Der natürliche Tiefsee-Hafen von Zhuhai trägt entscheidend zur Entwicklung der ansässigen Petrochemie bei. Die Stadt besitzt bereits 9 Ladeplätze, die ausschließlich für die Abfertigung von Petrochemikalien bestimmt sind. Die Regierung plant die Anzahl der Ladeplätze zu steigern, um Zhuhai nach Guangzhou und Huizhou zum drittgrößten Standort für die Petrochemie im Perlfluss-Delta zu machen.

Sowohl BP als auch der taiwanesische Erdöl-Konzern Eternal haben bereits in Zhuhais Petrochemie-Anlagen investiert. Während der letzten 10 Jahre investierte BP beispielsweise mehr als 360 Millionen US-Dollar. Einige Experten sagen voraus, dass Zhuhai sich zu einem führenden Produktionsstandort für Polyester und Kunstharze entwickeln wird.

Auch die Aquakultur ist dabei sich zu einem wertschöpfendem Wirtschaftszweig zu entwickeln. Die Wanshan Marine Economy Development Zone vermarktet die natürlichen Ressourcen der Stadt und bietet Zugang zu neuen Technologien, welche die Methoden in der Wasserlandwirtschaft verbessern.

Die städtische Wasserlandwirtschaft profitiert von ihrer strategisch günstigen Lage. In Kooperation mit dem High-Tech Research and Development Program führten mehrere Pilotprojekte zu einer effektiven Verbesserung der angewandten Zucht-Technologien.

EntwicklungszonenZhuhai National Hi-Tech Industrial Development ZoneZhuhai Harbor Industrial ZoneGaolan Port Economic ZoneHengqin Economic Development ZoneZhuhai-Macau Cross-border Industrial Park

Kurzinfo Zhuhai wird auch als die “Stadt der

hundert Inseln” bezeichnet, da 146 Inseln zum Territorialgebiet gehören

z ä h l t z u e i n e r d e r e r s t e n Sonderwirtschaftszonen Chinas

weltweit größter Produktionsstandort für Elastan und Klimaanlagen

Für eine Investitionsberatung oder Fragen zu Zhuhai wenden Sie sich bitte an [email protected].

ZENTRALCHINAManzhouli Obwohl die Einwohnerzahl von Manzhouli nicht besonders hoch ist, ist die Stadt dennoch ein wichtiges Zugangstor nach

Russland und entwickelte sich gerade in den letzten Jahren immer mehr zu einer bedeutsamen Handelsstadt. Die Stadt liegt in den Hulunbuir-Grasslands. Der Hulun- See liegt im unmittelbaren Süden der Stadt und ist Chinas fünftgrößtes Frischwasser-Reservoir mit einer Fläche von 2600 Quadratkilometern.

Infrastruktur Züge welche von Peking nach Moskau fahren passieren Manzhouli als Zwischenstopp und benutzen dafür den Trans-Mandschurischen Teil der Transsibirischen Eisenbahnstrecke. Ferner existieren auch Zugverbindungen in russische Städte wie Chita, Krasnokamensk, Irkutsk und Ulan Ude. Der Flughafen von Manzhouli bietet Flugverbindungen nach Peking, sowie in die Provinz-Hauptstadt der Inneren Mongolei (Hohhot). Der Flughafen ist 9 Kilometer von der Stadt südwestlich entfernt und zu einem der Schlüsselprojekte des 10. Fünf-Jahres-Plans der VR China (2001-2005). Die Investitionskosten betrugen 158 Millionen RMB. Im Jahre 1996 wurde eine Freihandelszone errichtet. Zudem wurden in letzter Zeit neue Pläne veröffentlicht, die auf die Weiterentwicklung der städtischen Exporthandelszone abzielen. Die Shangri-La Hotelkette wird ihr neues 200-Zimmer Hotel Ende 2009 in Manzhouli eröffnen.

Als größte Sino-Russische Landesgrenze für den bilateralen Handel gibt Manzhouli 1,6 Milliarden RMB für ein neues Mega-Projekt aus - die Errichtung eines riesigen internationalen Güterbahnhofes, dessen erste Bauphase 2010 beendet sein soll. Der Bürgermeister von Manzhouli Wu Haofeng sagte, dass der 16 Quadratkilometer große Güterbahnhof sich innerhalb der Sino-Russischen Freihandelszone befinden wird. Damit ist er sieben Kilometer vom Eisenbahn-Grenzübergang und drei Kilometer vom Flughafen entfernt. Logistische Dienstleistungen, wie die Containerabfertigung, Umladung sowie die Lagerung von Zollverschlusswaren sind damit nun problemlos möglich.

Der Manzhouli Eisenbahn-Grenzübergang ist innerhalb der VR China der größte seiner Art und fertigt mehr als 65 Prozent des Sino-Russischen Handels ab. Der Handelsumsatz

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stieg in 2007 auf 27,1 Prozent zum Vorjahr und betrug 8,43 Milliarden US-Dollar.

Wirtschafts- und InvestitionsklimaManzhouli grenzt an die russische Stadt Zabaykalsk mit einer gemeinsamen Freihandelszone, die den Bewohnern beider Städte Grenzüberschreitungen ohne ein Visum genehmigt. Viele russische Staatsbürger haben sich auf der chinesischen Seite Immobilien und Land gekauft, da Häuser dort billiger sind und in der Regel auch eine bessere Qualität vorweisen können.

Die Gesamtbevölkerung der beiden angrenzenden Städte beträgt ca. 400 000, wobei 250 000 davon auf der chinesischen Seite leben. Obwohl Manzhouli als kleine Stadt angesehen werden kann, so ist es dennoch ein wichtiges Zugangstor nach Russland und entwickelt sich immer mehr zu einer Handelsstadt.

1992 war Manzhouli eine der ersten Grenzstädte, die von der chinesischen Regierung geöffnet wurden und liegt an der d i rek ten Verb indung zum Commonwealth of Independent States. Die Stadt fertigt 37 Prozent des Handels mit der Inneren Mongolei und 15 Prozent des Gesamthandels mit 14 angrenzenden Ländern ab.

Der Fokus der Handelsgüter hat sich von Metallschrott, chemischen Dünger, Früchten, Gemüse und Textilien auf Holz, Erdöl und Technologien verlagert. Zu den aufsteigenden Industriebranchen gehören die Verpackungsindustrie, das Lagerwesen, sowie die Konsolidierung und Distribution von Waren . Die Schwer indus t r i e bleibt jedoch weiterhin der wichtigste Industriezweig der Stadt (Kohlebergbau und Lebensmittelverarbeitung)

Kurzinfo ist verantwortlich für 60 Prozent aller

Im- und Exporte von und nach Russland und Osteuropa

250 000 Einwohner Zwischenstation auf der Zugstrecke

zwischen Peking und Moskau

Für eine Investitionsberatung oder Fragen zu Manzhouli wenden Sie sich bitte an [email protected].

WESTCHINAXi’anAufgrund seiner Lage scheint Xian die erste Wahl als Zugangstor zum Westen Chinas zu sein. Investitionen, die durch Xian in die ärmeren westlichen Regionen fließen, bringen auch der Stadt selbst

potentielle Vorteile. In dieser Hinsicht hat Xian gegenüber Chengdu einiges einbüßen müssen. Doch obwohl Xian aufgrund von früheren Entwicklungsförderungen in Chengdu ein wenig ausgebremst wurde verzeichnete die Stadt innerhalb der letzten 5 Jahre ein beachtliches BIP-Wachstum. Xian profitierte zweifellos von den Investitionen, welche durch die Stadt in den Westen Chinas geflossen sind und wird auch weiterhin von seiner Lage als logistischer Umschlagplatz im Herzen Chinas profitieren.

Infrastruktur Xian ist mit den umliegenden Städten der Region über mehrere Straßen verbunden. Weiter entfernte Provinzhauptstädte wie z.B. Taiyuan, Wuhan, Hefei, Chongqing oder Lanzhou sind über eine der 9 Autobahnen, die durch Xian führen oder dort beginnen, innerhalb von einer Tagesfahrt gut zu erreichen.

Ein Bauprojekt für die Errichtung einer Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung zwischen Zhengzhou und Xian wurde in die Wege leitet. Der „China Star“ ist der erste Hochgeschwindigkeitszug, der in China entwickelt wurde und voraussichtlich eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 Stundenkilometern erreichen kann. Die geplante Zugstrecke wird auch die längste Brücke der Welt überqueren, deren Bau 2005 begonnen hat und deren Länge nach Fertigstellung fast 80 Kilometer betragen wird. Die Zugverbindung ist Teil eines riesigen Zugverkehr-Projekts, welches den Bau eines 3000 Kilometer langen Hochgeschwindigkeits-Zugstreckennetzwerks vorsieht. Momentan fertigt der Güterbahnhof von Xian jährlich 30 Millionen Tonnen Güter ab.

Der Xian Xianyang International Airport ist ein wichtiger Flugverkehrsknotenpunkt und der viertgrößte Flughafen Chinas. Es werden über 80 inländische und 10 internationale Ziele angeflogen. Obwohl die Stadt keinen Großhafen besitzt, können Güter, die für den Export bestimmt sind bei der Zollbehörde in Xian freigegeben werden, bevor sie mit dem Zug zu Häfen

in Tianjin, Shanghai, Qingdao oder Lianyun transportiert werden.

Wirtschafts- und Investitionsklima Xian hat in den letzten Jahren seine Position als wirtschaftliches Zugangstor in zweierlei Hinsicht verbessern können. Einerseits dient es als Durchgangsstation für den weniger entwickelten Teil Westchinas, andererseits als Brückenkopf der Trans-Eurasian Continental Bridge, einer modernen Version der Seidenstraße. In den letzten Jahren hielt sich das BIP der Stadt kontinuierlich über 13 Prozent. 2007 konnte man 173,7 Milliarden RMB und damit sogar eine Steigerung von 14,6 Prozent verzeichnen.

Zu den wichtigsten Industriezweigen Xians gehören das Ingenieurwesen (Spezialgebiet Raumfahrt), die Rüstungsindustrie, Energie (Transformatoren), die Elektronikindustrie und der Automobilbau. Darüber hinaus trägt auch die Landwirtschaft (Weizen, Mais, Baumwolle, Öl, Gemüse und Früchte) ihren Teil zur lokalen Wirtschaft bei.

Xian hat sich in den letzten Jahren auch zu einem IT-Standort entwickelt. Der Großteil der Software-Unternehmen aus Shaanxi haben sich hier niedergelassen. Des Weiteren ist Xian auch einer der 15 staatlich-kontrollierten Export-Standorte für pharmazeutische Produkte.

In der Vergangenheit war Xian häufig das Ziel ausländischer Direktinvestitionen und zählt auch heute noch zu den beliebtesten Investitionszielen in Westchina. Von 2005 auf 2006 verdoppelte sich sogar die Summe der Auslandsinvestitionen. 2007 betrug die FDI-Summe 1,44 Milliarden US-$, wovon 1,12 Milliarden US-Dollar aktiv genutzt wurden. ABB, Rolls Royce und IBM haben in Xian signifikante Investitionen getätigt. 2007 erhöhte sich die Anzahl der Importe um 32 Prozent auf 1,89 Milliarden US-Dollar, während auch die Exporte um beachtliche 27 Prozent auf 3,47 Milliarden US-Dollar gestiegen sind.

Kurzinfo Xian ist Startpunkt der historischen

Seidenstrasse die legendäre Terrakotta-Armee befindet

sich hier und zählt zu den bekanntesten Attraktionen Chinas

in den letzten 5 Jahren hat sich Xians BIP verdoppelt

nach Fertigstellung wird die größte Brücke der Welt mit einer Länge von 79,6 Kilometern Xian mit Zhengzhou

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Ningbo Büro: Lily Wang, [email protected]+86 574 8733 8682

Guangzhou Büro: Rosario DiMaggio, Senior Associate [email protected]+86 20 3825 1725

Zhongshan Büro: Lisa Qian, [email protected]+86 760 8826 9592

Shenzhen Büro: Alberto Vettoretti, Managing [email protected]+86 755 8366 4120 Hongkong Büro: Joe Sze, [email protected]+852 2376 0334

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