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Einbauanleitung für die offene Verlegung von Steinzeugmuffenrohren nach DIN EN 295 Deutsche Wasser GmbH Steinzeugmuffenrohre EINBAUANLEITUNG

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Einbauanleitung für die offeneVerlegung von Steinzeugmuffen rohren nach DIN EN 295

Deutsche Wasser GmbH

SteinzeugmuffenrohreE I N B A U A N L E I T U N G

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Die DIN EN 1610 in der aktuellen Ausgabe ist der

europäisch harmonisierte Standard für die „Verlegung

und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen“. Das

Arbeitsblatt der DWA – DWA-A 139 in der aktuellen

Ausgabe „Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen

und -kanälen“ definiert ergänzende nationale Stan-

dards. Diese Einbauanleitung stellt die sogenannte

Herstelleranleitung dar, deren Beachtung in der DIN

EN 1610 und dem DWA-A 139 in Detailpunkten eingefor-

dert wird.

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I N H A LT

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04 Produktnormierung und -qualität

04 Lieferung, Entladung, Transport auf der Baustelle

05 Leitungsgraben

09 Einbau

09 Schachtanbindung

10 Nachträglicher Anschluss

11 Nachträglicher Einbau von Abzweigen

12 Verdichtung

13 Anwendung Zubehör

14 Dichtheitsprüfung – Luft

15 Dichtheitsprüfung – Wasser

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LIEFERUNG, ENTLADUNG UND TRANSPORT AUF DER BAUSTELLE

PRODUKTNORMIERUNG UND -QUALITÄT

DIN EN 1610 – 5.1 Bauteile und Baustoffe

„Bauteile und Baustoffe müs-sen nationalen Normen, die, falls vorhanden, europäische Normen umsetzen, oder europä-ischen technischen Zulassun-gen entsprechen.“

Steinzeugrohre, die gemäß der DIN EN 295 „Steinzeugrohre und Formstücke sowie Rohrverbindungen für Abwasserleitungen und -kanäle“ produziert werden, erfüllen die Anforderun-gen der nebenstehend zitierten DIN-Norm EN 1610 – 5.1. Eine gleichbleibende Produktqualität wird durch eine kontinu-ierliche Eigen- und Fremd überwachung gewährleistet. Die Eigenüberwachung dokumentiert täglich die Anforderungspa-rameter der DIN EN 295. Für die Fremdüberwachung ist ein unabhängiges Prüfinstitut verantwortlich. Deutsche Wasser Steinzeugrohre werden von der Material- und Prüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (MPA NRW), Dortmund fremdüberwacht. Prüfzeugnisse dokumentieren die Prüfergebnisse im Abgleich mit den normativen Anforderungen. Auf Anfrage stellen wir Ihnen gerne entsprechende Prüfzeugnisse zur Verfügung.

DIN EN 1610 – 8.2 Lieferung, Be- und Entladen und Transport auf der Baustelle

„Rohre, Rohrleitungsteile und Verbindungszubehör müssen bei der Lieferung überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie ausreichend gekenn-zeichnet ¹ sind und mit den Planungsanforderungen über-einstimmen. Herstelleranwei-sungen sind einzuhalten.

Bauprodukte müssen sowohl bei der Lieferung als auch unmit-telbar vor dem Einbau sorg-fältig untersucht ² werden, um sicherzustellen, dass sie keine Schäden aufweisen.“

Deutsche Wasser-Rohre und -Formteile sind produktspezifisch geprägt. Informationen wie z.B. Scheiteldruckkraft sind mit den Planungsanforderungen abzugleichen (siehe nebenstehend 1 ).

Um transportbedingte Haarrisse optisch zu detektieren, sind die Bauteile am Spitzende und im Muffenbereich mit Talkum-pulver auszuwischen. Diese Prüfung ist akustisch mit einer Klangprobe zu verifizieren. Der Polyurethanverguss im Muffen-bereich und am Spitzende muss auf festen Sitz und etwai-ge transportbedingte Beschädigungen geprüft werden (siehe nebenstehend 2 ). Das Abladen und der Transport der Produk-te hat mit geeigneten Geräten zu erfolgen. Der Transport einzelner Produkte in der Bagger- oder Laderschaufel wird nicht empfohlen. Der Spitzendverguss ist bei der Zwischenlagerung einzelner Rohre unter Verwendung geeigneter Kanthölzer zu schützen.

Formteile sind senkrecht auf der Muffe zu lagern. Um das Anfrieren am Boden zu vermeiden, sind Dichtelemente durch geeignete Unterlagen zu schützen.

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LEITUNGSGRABENDie nachstehende Skizze beschreibt die Grabengeometrie gem. DIN EN 1610.

DIN EN 1610 – 7.2 Ausführung der Bettung

„Die Bettung muss eine gleich-mäßige Druckverteilung un-ter dem Rohr im Auflagerbe-reich sicherstellen. Dadurch werden Risse, Verformungen, Punktlagerungen und somit Un-dichtigkeiten vermieden. Die Lagerungsdichte der oberen Bettungsschicht muss mindes-tens der Lagerungsdichte der unteren Bettungsschicht ent-sprechen.“

Abbildung 1: Rohr, Hauptverfüllung und Leitungszone

1 Oberfläche

2 Unterkante Oberbau

(Planum der Straßen oder Gleiskon-struk tion, soweit vorhanden

3 Grabenwände

4 Hauptverfüllung

5 Abdeckung

6 Seitenverfüllung

7 Obere Bettungs schicht

8 Untere Bettungs schicht

9 Grabensohle

10 Überdeckungshöhe

11 Dicke der Bettung

12 Dicke der Leitungs zone

13 Grabentiefe

14 Verbau

15 ggf. Gründungs schicht

a Dicke der unteren Bettungsschicht

b Dicke der oberen Bettungsschicht

c Dicke der Abdeckung

OD Außendurchmesser des Rohrs in mm

x/2 Mindestarbeitsraum zwi-schen Rohr und Graben-wand bzw. Grabenverbau

10

13

1

2

4

14

5

6

7

8

9

15 11

12

3

a b

c

OD

x/2 OD x/2

Mindestwerte für a und b siehe Tabelle 1

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Die DIN EN 1610 beschreibt drei Bettungstypen. Deutsche Wasser empfiehlt den Bettungstyp 1.

Dieser Bettungstyp kann mit einem Kies-Sand-Auflager (KSA) oder Betonauflager erstellt werden. Aus statischen Gründen sind die Auflager über die gesamte Grabenbreite auszufüh-ren. Das Bettungsmaterial muss wasser- und frostfrei sein. Dies gewährleistet die Einhaltung der statisch geforderten Verdichtungsgrade. An den Muffenverbindungen ist die Bettung durch ein sogenanntes Muffenloch zu unterbrechen. Nur so ist ein homogenes Auflager über den gesamten Rohrschaft zu re-alisieren. Bodensetzungen werden durch die flexiblen Steck-muffenverbindungen amortisiert. Empfohlen wird grundsätzlich ein sandiger Kies bis zu einer Korngröße von 22 mm bis ein-schließlich DN 200, 40 mm für die Nennweiten größer DN 200. Bei gebrochenem Material ist die Korngröße von 11 mm nicht zu überschreiten.

Die untere Bettungsschicht a ist mit einer Mindestschicht-dicke von 100 mm auszubilden. Aufgrund der Muffengeometrie ist die untere Bettungsschicht ab DN 600 mit einer Mindest-schichtdicke von 150 mm auszubilden. Ist der gewachsene Boden als Fels oder steinreicher Boden einzustufen, so ist die untere Bettungsschicht ebenfalls mit einer Mindest-schichtdicke von 150 mm auszubilden. Die Schichtdicken sind im verdichteten Zustand zu ermitteln.

Abbildung 2: Bettungstyp 1, Kies-Sand-Auflager (KSA)

a b

DIN EN 1610 – 7.2.1 Bettung Typ 1 (Rege-lausführung)

„Bettung Typ 1 darf für jede Leitungszone angewendet wer-den, die eine Unterstützung der Rohre über deren gesam-te Länge zulässt und die un-ter Beachtung der geforderten Schichthöhen a und b herge-stellt wird. Die Dicke b der oberen Bettungsschicht muss der statischen Berechnung entsprechen.“

Sofern nichts anderes vor-gegeben ist, darf die Dicke der unteren Bettungsschicht a, gemessen unter dem Rohr-schaft, folgende Werte nicht unterschreiten:- 100 mm bei normalen

Bodenverhältnissen– 150 mm bei Fels oder felsge-lagerten Böden

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Der Rohrgraben ist unter Beachtung der planerischen und stati-schen Maßgaben sowie der Unfallverhütungsvorschriften auszuhe-ben. Die nachstehenden Mindest rohrgrabenbreiten gem. DIN EN 1610 – 6.2.2 (siehe Tabelle 2 und 3) sind einzuhalten. Baubedingte Abweichungen sind mit dem Planer insbesondere in statischer Hin-sicht zu überprüfen.

Tabelle 1: Mindestschichtdicken der unteren (a) und oberen (b) BettungsschichtNormallast

Hochlast

DN d3 BettungsschichtdickeSand-Kies-Auflager 90° Sand-Kies-Auflager 120°

[mm] [mm] a [mm] b [mm] a [mm] b [mm]

100 131 ± 1,5 100 20 100 35

150 186 ± 2 100 30 100 50

200 242 ± 4 100 40 100 65

250 296 ± 6 100 45 100 75

300 350 ± 7 100 55 100 90

350 404 ± 7 100 65 100 105

400 460 ± 8 100 70 100 120

450 524 ± 8 100 80 100 135

500 581 ± 9 100 90 100 150

600 687 ± 12 150 105 150 175

700 790 ± 15 150 120 150 210

800 895 ± 15 150 140 150 230

900 1002 ± 20 150 160 150 260

1000 1109 ± 23 150 180 150 290

200 262 ± 5 100 40 100 70

250 318 ± 6 100 50 100 85

300 374 ± 7 100 60 100 100

350 430 ± 7 100 65 100 110

400 490 ± 8 100 75 100 130

450 548 ± 8 100 85 100 145

500 607 ± 9 100 90 100 155

600 721 ± 12 150 110 150 190

700 831 ± 15 150 130 150 210

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DWA A-139 – 7.3.1 Betonbettung

„Betonbettungen für Rohre ohne Fuß werden in der Re-gel in den folgenden Arbeits-schritten eingebracht:

• Einbringen der unteren Be tonschicht in der Dicke a abzüglich des 1,5-fachen des größten Zuschlagkorn-durchmessers (Abbildung 3)

• Rohre müssen auf ausrei-chend wassergesättigte Holzkeile gelegt werden.

• Einbringen der oberen Be-tonschicht in der Dicke b zuzüglich des 1,5-fachen des größten Zuschlagkorn-durchmessers mit mindes-tens plastischem Beton.

Als Beton für die Bettung muss mindestens ein Beton der Festigkeitsklasse C 12/15 eingebracht werden. Wird eine Bewährung vorgesehen, muss mindestens ein Beton der Fes-tigkeitsklasse C16/20 ver-wendet werden. Die Exposi-tionsklassen müssen nach den vorhandenen Randbedingungen festgelegt werden.

Es ist sicherzustellen, dass eine Belastung des Rohres durch die Einbettung und Überschüttung erst nach aus-reichendem Erhärten des Be-tons erfolgen kann.

Bei Einbau in Gräben wird empfohlen, bis an die Graben-wand bzw. bis an die Trenn-schichten zum Verbau zu be-tonieren.“

Zwischen Verbau und Betonauflager ist eine flexible Trennschicht vorzusehen. Unzulässige Belastungen der Rohrleitung werden somit vermieden.

Abbildung 3: Bettungstyp 1, Betonauflager (BA)

Differieren Werte aus Tabelle 2 und Tabelle 3, ist der grö-ßere Wert maßgebend.Auch Betonauflager sind im Verbindungs-bereich durch geeignete Mittel zu unterbrechen.

Grabentiefe Mindestgrabenbreite[mm] [mm]

≤ 1,00 keine Mindestgrabenbreite vorgesehen

> 1,00 ≤ 1,75 0,80

> 1,75 ≤ 4,00 0,90

> 4,00 1,00

Tabelle 3: DIN EN 1610 – Mindestgraben-breite in Abhängigkeit der Grabentiefe

Tabelle 2: DIN EN 1610 – Mindestgraben-breite in Abhängigkeit der Nennweite DN

DN Verbauter Graben Unverbauter Graben[mm] Mindestgrabenbreite OD + x [m] ß > 60° ß ≤ 60°

≤ 225 OD + 0,40 OD + 0,40 OD + 0,40

> 225 ≤ 350 OD + 0,50 OD + 0,50 OD + 0,40

> 350 ≤ 700 OD + 0,70 OD + 0,70 OD + 0,40

> 700 ≤ 1200 OD + 0,85 OD + 0,85 OD + 0,40

OD = Außendurchmesser Rohrschaft [m]ß = Böschungswinkel unverbauter Graben gemessen gegen die Horizontale

a

b

Betonierfuge

1,5-facher

größter Korndurch-messer

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EINBAU DIN EN 1610 – 8.5.3 Verbindungen

„Die Teile der Rohroberfläche, die mit den Verbindungsmate-rialien in Berührung kommen, müssen unbeschädigt, sauber ¹ und, falls erforderlich, tro-cken sein. Steckverbindungen sind mit dem vom Hersteller empfohlenen Gleitmittel und Verfahren zu behandeln 3.“

„Wenn Rohre nicht manuell ver-bunden werden können, sind geeignete Geräte ² zu verwen-den. Die Rohre sollten unter stetigem Aufbringen axialer Kräfte zwängungsfrei verbun-den werden, ohne die Bauteile zu überlasten“

Ein beschädigter oder unsauberer Muffen- oder Spitzendverguss kann eine spätere Undichtigkeit hervorrufen (siehe neben-stehend 1).

Deutsche Wasser empfiehlt den Einsatz von Greifzügen oder Win-den. Die ma nu elle Verbindung wird unter Verwendung von Kant-holz und Brechstange erstellt (siehe nebenstehend 2).

Deutsche Wasser empfiehlt den Einsatz von Gleitmittel Stein-zeug Blau (siehe nebenstehend 3) Nicht geeignet sind Gleit-mittel für Kunstoff-, Beton, Guss- und GFK-rohre. Die Verar-beitungshinweise auf der Verpackung sind zu beachten. Für das Verbindungsystem F ist das Gleitmittel Steinzeug Blau auf dem Spitzende und den äußeren und inneren Bereich des Dichtelements aufzutragen.

SCHACHTANBINDUNG DIN EN 1610 – 8.8 Schächte und Inspekti-onsöffnungen

„Schächte und Inspektionsöff-nungen müssen entsprechend der Prüfung nach Abschnitt 13 dicht sein und mit den Pla-nungsanforderungen überein-stimmen.

Vorgefertigte Bauteile ¹ sind entsprechend der ergänzenden Herstelleranweisungen zusam-menzusetzen und einzubauen.Ergänzend zu den Aussagen aus DIN EN 1610 Abschnitt 8.8 müssen das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 157 und das Merkblatt DWA-M 158 beachtet werden.“

DIN EN 1610 – 9.6 Anschluss an Schächte und Inspektionsöffnungen„Anschlüsse an Schächte und Inspektionsöffnungen müssen so hergestellt werden, dass sie Setzungsbewegungen sicher aufnehmen können, ohne dass Undichtigkeiten im Verbin-dungsbereich und unzulässige Rohrbelastungen auftreten.“

Der Einsatz von Gelenkstücken im Zu- und Ablauf (GZ, GA) ge-währleistet die Anforderungen der nebenstehenden Regelwerke. Alternativ können auch Rohre in Verbindung mit einem Pass-ring (P-Ring) genutzt werden. Hierbei ist aber die Geometrie der originalen Gelenkstücke einzuhalten.

Außenliegende Abstürze sind auf einer gemeinsamen Beton-Gründungssohle auszuführen. Der vertikal verlaufende Lei-tungsteil inkl. Bögen ist großzügig in Ortbeton zu fassen.

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NACHTRÄGLICHER ANSCHLUSS DIN EN 1610 – 9.3 Anschluss durch An-schlussformstücke

„Anschlussformstücke sind Bau-teile, die in kreisförmige, in die Rohrwand gebohrte Öff-nungen eingesetzt werden und eine dichte Verbindung erge-ben. Das Rohr ist mit einem Bohrwerkzeug aufzuschneiden, um ein Rundloch passend zum Anschlussformstück zu erhal-ten, wobei darauf zu achten ist, dass kein unerwünschtes Material in das Rohr gelangt.

Das Anschlussformstück soll-te in der oberen Hälfte des Rohrumfangs angeordnet wer-den, vorzugsweise im Winkel von 45° zur Lotrechten auf der Längsachse des Rohres.Einzelheiten des Einbaus von Anschlussformstücken sind den Herstelleranleitungen zu entnehmen.“

Hauptsammler größer DN 300 können über einen Anbohrstutzen ange-bunden werden. Deutsche Wasser bietet Anbohrstutzen in den Nenn-weiten DN 150 und DN 200 gemäß DIN EN 295 Teil 4 mit einer Schaft-länge von 5 und 7 cm an. Die Anbohrstutzenschaftlänge darf die Wandstärke des Hauptsammlers nicht überschreiten. Aufständerungen (0° zur Lotrechten) sind zu vermeiden. Sollten die planerischen Vorgaben bzw. Rahmenbedingungen dies erfordern, ist der senkrecht verlaufende Leitungsbereich in Ortbeton zu fassen. Das Schaftende und der B-Ring sind radien angepasst. Während des Einbaus ist der Sitz von Stutzen und B-Ring auf korrekten Sitz zu überprüfen. Für den Einbau von Stutzen und B-Ring sind folgende Toleranzen der Bohrlochdurchmesser einzuhalten.

Tabelle 4: Bohrlochdurchmesser und Toleranzen für Anbohrstutzen

Abblidung 4: Anbohrstutzen mit Bohrring

DN Bohrlochdurchmesser Toleranz [–] Toleranz [+][mm] [mm] [mm] [mm]

150 200 0 1

200 257 0 1

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NACHTRÄGLICHER EINBAU VON ABZWEIGEN

Abzweige können nachträglich mit einem herkömmlichen Abzweig und einem Passstück oder mit einem Reparaturabzweig eingebaut werden. Für beide Varianten sind jeweils zwei geeignete PE-Manschetten erforderlich.

Reparaturabzweige sind in Normal- und Hochlastausführung bis zur Nennweite DN 300 erhältlich. Bei nachträglich einzusetzenden Abzweigen in eine vorhandene Haltung aus Hochlastrohren empfeh-len wir den Einsatz eines Abzweiges mit Muffe und einer vor Ort anzufertigenden Passlänge. Zur Montage werden zwei Manschetten-dichtungen und ein Passring benötigt.

Abbildung 6: Anschließend Abzweig mit der Muffe über den Passring einschieben. Die Passlänge wird mit zwei Manschetten eingebaut. Die Spitzendichtung des Abzweigs ist vorher abzuschälen!

Abbildung 5: Zunächst Länge Abzweig plus Länge Passlänge heraus-trennen. Dabei die Gesamtlänge einen Zentimeter größer wählen, um einen Abstand zwischen den Keramikspitzenden im Bereich der Manschettendichtungen zu gewährleisten.

s1

d3 d7d1

L1

d4d8

m1

s1

d3d1

L1

d8

m1Passstück mit

Manschettendichtungen

s1

d3 d7d1

L1

d4d8

m1

s1

d3d1

L1

d8

m1aufgeschobener Passring

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Die letzte Schicht der Leitungszone (Abdeckung) ist mit einer Mindestschicht dicke von 150 mm über dem Muffenscheitel auszubilden. Mittlere und schwere Verdichtungsgeräte dürfen erst ab einer Schichtdicke von 1 m über dem Rohrscheitel – gemessen im verdichteten Zustand – zum Einsatz kommen.

VERDICHTUNGAus statischen Gründen empfiehlt es sich, soweit dies nicht planerischen Vorgaben widerspricht, den anstehenden Boden zur Grabenverfüllung zu nutzen. Das Entfernen des Verbaus (Pölzung) hat sukzessive zu erfolgen. Damit ist die statisch bedeutende Verdichtung gegen den gewachsenen Boden gewährleistet. Wird der Verbau erst nach der Verfüllung gezogen, so ist ein gesonderter statischer Nachweis erforderlich.

Die nachstehende Tabelle aus der DWA-A 139 zeigt die Einsatzbe-reiche der Verdichtungsgeräte, Schütthöhen etc.:

Tabelle 5: Einsatzbereiche von Verdichtungsgeräten, Schütthöhen, Übergangszahlen

DIN EN 1610 – 11 Verfüllung des Lei-tungsgrabens

„Der Einbau von Seitenverfül-lung und Hauptverfüllung darf erst vorgenommen werden, wenn die Rohrverbindungen und die Bettung zur Aufnahme von Las-ten bereit sind.Die Herstellung der Leitungs-zone und der Hauptverfüllung sowie die Entfernung des Verbaus (Pölzung) sollte so ausgeführt werden, dass die Tragfähigkeit der Rohrleitung den Planungs anforderungen entspricht.“

Geräteart Dienst-gewicht

Verdichtbarkeitsklassen

V 1* V 2* V 3*Eignung Schütt höhe Zahl der

ÜbergängeEignung Schütthöhe Zahl der

ÜbergängeEignung Schütthöhe Zahl der

Übergänge[kg] [cm] [cm] [cm]

1. Leichte Verdichtungsgeräte (vorwiegend für die Leitungszone)

Vibratons-stampfer

leicht mittel

bis 25 25 – 60

+ +

bis 15 20 – 40

2 – 4 2 – 4

+ +

bis 15 15 – 30

2 – 4 3 – 4

+ +

bis 10 10 – 30

2 – 4 2 – 4

Flächen-rüttler

leichtmittel

bis 100 100 – 300

+ +

bis 20 20 – 30

3 – 53 – 5

00

bis 15 15 – 25

4 – 64 – 6

– –

– –

– –

Vibratons-walzen

leicht bis 600 + 20 – 30 4 – 6 0 15 – 25 5 – 6 – – –

2. Mittlere und schwere Verdichtungsgeräte (oberhalb der Leitungszone ab 1 m Überdeckungshöhe)

Vibratons-stampfer

mittelschwer

25 – 6060 – 200

+ +

20 – 4040 – 50

2 – 4 2 – 4

+ +

15 – 3020 – 40

2 – 4 2 – 4

+ +

10 – 3020 – 30

2 – 4 2 – 4

Explosions-stampfer

mittelschwer

100 – 500> 500

00

20 – 4030 – 50

3 – 4 3 – 4

+ +

25 – 3530 – 50

3 – 4 3 – 4

+ +

20 – 3030 – 40

3 – 5 3 – 5

Flächen-rüttler

mittelschwer

300 – 750> 750

+ +

30 – 5030 – 70

3 – 5 3 – 5

00

20 – 4030 – 50

3 – 5 3 – 5

– –

– –

– –

Vibratons-walzen

mittel 600 – 8000 + 20 – 50 4 – 6 + 20 – 40 5 – 6 – – –

+ = empfohlen0 = meist geeignet – = ungeeignet* V 1 = Nichtbindige bis schwachbindige, grobkörnige und gemischtkörnige Böden (GW, GI, GE, SW, SI, SE, GU, GT, SU, ST) V 2 = Bindige, gemischte Böden (GU, GT, SU, ST) V 3 = Bindige, feinkörnige Böden (UL, UM, TL, TM)

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ANWENDUNG ZUBEHÖR

Steinzeugmuffenrohre von Deutsche Wasser sollten, wenn mög-lich, mit einer geeigneten Diamanttrennscheibe getrennt werden. Bis DN 300 N, insbesondere unter beengten Ver-hältnissen, ist der Einsatz einer geeigneten Schneidkette möglich.

Fortsetzung von Seite 12

DIN EN 1610 – 11.1 Verdichtung

„Der Grad der Verdichtung muss mit den Angaben in der stati-schen Berechnung für die Rohr-leitung übereinstimmen. Der erforderliche Verdichtungs-grad ist mittels einer geräte-spezifischen Vorschrift (Ver-dichtungsgeräte) zu prüfen oder, falls erforderlich, durch Mes-sung nachzuweisen.

Die Verdichtung der Abdeckung direkt über dem Rohr sollte, falls gefordert, von Hand erfol-gen. Die mechanische Verdich-tung der Hauptverfüllung direkt über dem Rohr sollte erst erfol-gen, wenn eine Schicht mit einer Mindestdicke von 300 mm über dem Rohrscheitel eingebracht worden ist. Die erforder liche Gesamt-dicke der Schicht direkt über dem Rohr bevor mit mechanischer Verdichtung begonnen werden darf, hängt von der Art des Verdichtungs gerätes ab. Die Wahl

des Verdichtungsgerätes, die Zahl der Verdichtungsdurchgänge und die zu verdichtende Schicht-dicke ist abzustimmen auf das zu verdichtende Material und die einzubauende Rohrleitung. Die häufigsten Ursachen für Schä-den an den Rohren sind die von der Planung abweichende Ver-dichtung der Rohrbettung, Sei-tenverfüllung und Abdeckung. Um Lastkonzentrationen zu vermeiden, muss eine einheitliche Verdich-tung der gesamten Leitungszone sichergestellt werden.“

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DICHTHEITSPRÜFUNG – LUFT DIN EN 1610 – 13.1 Allgemeines

„Die Prüfung auf Dichtigkeit von Rohr leitungen, Schächten und Inspektionsöffnungen ist entweder mit Luft (Verfahren „L“) oder mit Wasser (Verfah-ren „W“) durchzuführen. Die getrennte Prüfung von Rohren und Formstücken, Schächten und Inspektionsöffungen, z.B. Rohre mit Luft und Schächte mit Wasser, darf erfolgen. Im Falle von Verfahren „L“ ist die Anzahl der Korrektur-maßnahmen und Wiederholungs-prüfungen bei Versagen unbe-grenzt. Im Falle einmaligen oder wiederholten Nichtbe-stehens der Prüfung mit Luft ist der Übergang zur Prüfung mit Wasser zulässig, und das Ergebnis der Prüfung mit Was-ser ist dann allein entschei-dend.“

Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Prüfvarianten Luft mit den jeweiligen Prüfzeiten. Vor jeder Prüfung ist der entsprechende Luftdruck aufzubauen und eine Beruhigungszeit von mindestens fünf Minuten einzuhalten.

Der gewählte Prüfdruck ist zu Beginn um ca. 10 % zu überschreiten. Bei anstehendem Grundwasser ist der höchste Grundwasserstand auf der Prüfstrecke zu berücksichtigen, indem pro 10 cm Grundwasser über dem Rohrscheitel, der Prüfdruck um 1 kPa zu erhöhen ist. Der maximale Prüfdruck von 20 kPa ist dabei niemals zu über-schreiten.

Weitere Prüfverfahren wie Einzelmuffenprüfung und Vakuumprüfung mit Luft sind zulässig.

Tabelle 6: Prüfdruck, Druckabfall und Prüfzeiten für die Prüfung mit Luft

Prüfverfahren LA Prüfverfahren LB Prüfverfahren LC Prüfverfahren LD

P0 [kPa] 1 5 10 20∆P [kPa] 0,25 1 1,5 1,5DN [mm] Prüfzeiten [min]

150 5 4 3 1,5

200 5 4 3 2

250 6 5 3 2

300 7 6 4 3

350 8 7 5 2

400 10 7 5 3

450 11 8 6 3

500 12 9 7 3

600 14 11 8 4

700 17 13 9 5

800 19 15 11 5

900 22 17 12 6

1000 24 19 14 7

P0 = Prüfdruck über Atmosphärendruck in kPA

ΔP = Zulässiger Druckverlust in kPa

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Deutsche Wasser GmbH

DIN EN 1610 – 13.3 Prüfung mit Wasser (Verfahren „W“) 13.3.1 Prüfdruck

„Der Prüfdruck ist der sich aus der Füllung des Prüfan-schnittes bis zum Gelände-niveau des, je nach Vorga-be, stromaufwärts gelegenen Schachts ergebende Druck von höchstens 50 kPa und min-destens 10 kPa, gemessen am Rohrscheitel.“

Nach der Befüllung ist die Vorbereitungszeit von ca. 1 h einzuhalten. Die Prüfungsanforderungen gelten als erfüllt, wenn das zugefügte Wasservolumen innerhalb der Prüfdauer von 30 Min. nicht größer ist als:

0,15 L/m² für Rohrleitungen

0,20 L/m² für Rohrleitungen einschließlich Schächte

m² = benetzte innere Oberfläche

Für jede Prüfung ist ein Prüfprotokoll zu erstellen.

Tabelle 7: Erforderliche Wasservolumina und zulässiger WasserverlustDN Erforderliche

WasservoluminaZulässiger Wasserverlust Rohrleitung

Zulässiger Wasserverlust Rohrleitung und Schacht

[mm] [L/m] [L/m] [L/m]

150 18 0,07 0,09

200 31 0,09 0,13

250 49 0,12 0,16

300 71 0,14 0,19

350 96 0,16 0,22

400 126 0,19 0,25

450 159 0,21 0,28

500 196 0,24 0,31

600 283 0,28 0,38

700 385 0,33 0,44

800 503 0,38 0,50

900 636 0,42 0,57

1000 785 0,47 0,63

DICHTHEITSPRÜFUNG – WASSER

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