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WO H N U N G S E I G ENTU M S G EM E I N SC HAF T
VE I TS D O R FER WEG 5 , 4210 GALLN EU K I R C H EN
I N H A L T
Inhalt / Impressum 2
Vorwort 3
Theorie 4
Architektur 6
Innenräume 10
Projektbeschreibung 12
Soziales 13
Ökonomie 14
Ökologie 16
Psychologie 18
Miteinander leben 18
Raum regt an 19
Raum eröffnet neue Räume 21
Raum braucht Ordnung 22
Wohnform fordert 25
Mit Kindern leben 27
Kindertheater 30
Ein Sommertag 32
Die Bewohner 34
Chronik 35
I M P R E S S U M
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T E X T K O N Z E P T : A L O I S S T Ö G E R U N T E R M I T H I L F E A L L E R B E W O H N E R .
G R A F I K U N D S A T Z : J O H A N N W E I S B Ö C K • L I T H O S U N D V E R V I E L F Ä L T I G U N G :
T E X T . B I L D . M E D I A • F O T O S : F A M I L I E N V O M V E I T S D O R F E R W E G 5 , L U F T A U F -
N A H M E : Z U R V E R F Ü G U N G G E S T E L L T V O N D E R S T A D T G A L L N E U K I R C H E N .
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U N S E R E B E S C H R I E B E N E W O H N A N L A G E L I E G T I M N O R D W E S T E N V O N G A L L N E U K I R C H E N
3
V O R W O R TV O R W O R T
Im Jahr 2001 wurden wir auf den Wettbewerb des
Landes Oberösterreich zum Thema „Familien-
freundliches Wohnen und Wohnumfeld in Ober-
österreich“ aufmerksam.
Bei einer Gemeinschaftssitzung wurde der Ent-
schluss gefasst, bei diesem Wettbewerb einzu-
reichen. Auch das 10-jährige Bestehen unserer
Wohnanlage war ein Anlass, das Leben im
Veitsdorferweg 5 genauer unter die Lupe zu
nehmen.
Unter den Bewohnern, insbesondere den
Kindern, ist eine hohe Identifikation mit
der Wohnform spürbar geworden. Die Kinder
präsentieren sich auf den Seiten 32 und 33.
3
W O H N U N G S E I G E N T U M S G E M E I N S C H A F T V E I T S D O R F E R W E G 5
T H E O R I E
Die Auseinandersetzung mit dem Thema bringt
drei Leitbegriffe zu Tage.
Familie – Raum – Leben.
Alle Begriffe sind in ihrer Bedeutung einem zeit-
lichen Wandel unterlegen.
Familie wird in unserer Gesellschaft noch
immer mit patriarchalischen Erfahrungen ver-
bunden. Der Landeswettbewerb „Familie braucht
Raum zum Leben“, „Familie braucht Lebensraum“
setzt an der Familie an. Familie ist die Wechsel-
wirkung zwischen Individuum und Gemein-
schaft, wobei das Gemeinsame in den Vorder-
grund gestellt wird.
Raum definiert sich durch seine Grenzen. Das
Erleben von Grenzen ist auch für die Entwick-
lung von Beziehungen wichtig.
Leben vollzieht sich in Beziehungen und
Räumen.
4
T H E O R I E
Manche Unzufriedenheit mit dem Leben in der
Kleinwohnung führte zu einer Auseinander-
setzung mit den uns möglichen Lebensformen
und zur Vision von einem eigenen Wohnprojekt.
In der Kleinstfamilie werden Kinder meist von
den Frauen betreut, während ihre Partner den
Tag mit Lohnarbeit verbringen. Diese Form der
Arbeitsteilung spaltet die Familie und führt
manchmal zu Frustrationen auf allen Seiten.
Unzufriedenheit mit Wohnungsgenossenschaf-
ten, die den Bezug zum Bewohner verloren
haben, regten dazu an selbstbestimmt Wohn-
bau zu betreiben. Die Idee eines eigenständigen
Wohnprojektes wurde von uns aufgegriffen und
mitentwickelt.
Über Inserate suchten wir weitere Interessierte
für unser mitbestimmtes Wohnprojekt.
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A R C H I T E K T U R
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A R C H I T E K T U R
Der Architekt war auch ein Begleiter, ein Anre-
ger, manchmal Provokateur und ein Sammler
der vielen verschiedenen Gesichtspunkte, die
die Lebenswelt von unterschiedlichen Menschen
verbinden sollen.
Das Ergebnis ist die Verknüpfung der verschie-
denen Gesichtspunkte des Einzelnen und der
gesamten Gruppe, begrenzt durch die Möglich-
keiten der Technik und der Finanzen. Der Ent-
wicklungsprozess war eine Anregung für uns
alle. Wünsche und Wertvorstellungen wurden
angesprochen, Bilder vom Glück wurden tan-
giert, Lebenskonzepte wurden verdeutlicht.
A L S A R C H I T E K T O N I S C H E G R U N D -
E L E M E N T E W U R D E N V E R E I N B A R T :
• Gemeinsame Nutzung der Außenanlagen,mit dem Recht auf einen abgegrenzten, derfamiliären Nutzung überlassenen Garten
• Gemeinsame Nutzung von Kinderspielgerätenund -anlagen sowie die Errichtung einesVolleyballfeldes als freien Spielraum
• Schaffung eines Gemeinschaftsbereiches fürgemeinsame Aktivitäten (Gemeinschaftsraum)
• Errichtung einer gemeinsamen Werkstätte
• Gemeinsamer Fahrradabstellraum zuroptimalen Nutzung des Fahrrades
• Die einzelnen Wohnungen sind durch Gängeso zu verbinden, dass in Hauskleidung jedeandere Wohneinheit erreichbar ist
• Individuell gestaltete Innenräume nach denBedürfnissen der Familie
• Baukosten, welche die Förderungsrichtliniendes Landes OÖ. nicht überschreiten
• Eigenleistung der Bewohner ist erwünscht,jedoch nicht verpflichtend vorgesehen
• Abstimmung der äußeren Baukörper in derGemeinschaft
• Kostenzuordnung soweit wie möglich
• Reduktion von möglichen Konflikten
Diese Grundelemente wurden verwirklicht.
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Am Beginn des Projektes standen zentrale Fragen wie:
• Was braucht der/die Einzelne?
• Was gehört in die Familie?
• Was kann gemeinsam organisiert werden?
• Wollen wir individuell Eigentümer eines
Grundstücks sein oder wollen wir den Raum
gemeinsam nutzen?
Wir haben uns für eine gemeinsame Nutzung
entschieden und das Projekt in Wohnungseigen-
tum gestaltet.
A R C H I T E K T U R
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I N N E N R Ä U M E
Die Innenräume wurden nach den Bedürfnissen
der Bewohner mit den Erfahrungen des Archi-
tekten in Einklang gebracht. Keine Wohnung
gleicht der anderen. Alle Wohnungen haben
unterschiedliche Grundrisse. Die einzelnen
Gestaltungselemente sind ebenfalls sehr ver-
schieden. Gleich ist ihnen, dass ein Trend zum
Holz und zur Offenheit erkennbar ist.
Ziegel als heimischer Baustoff bezieht sich
auf traditionelle Wohnkultur. Beton und Holz
werden den statischen Bedürfnissen entspre-
chend verwendet. Stahl dient als Abgrenzung
und Schutz bei den Treppen.
Raum wird bestens genutzt. Räume, die dem
Gemeinsamen dienen, werden der Gemeinschaft
zur Verfügung gestellt. So entstehen für alle
Familie nutzbare Räume in bester Qualität.
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Durch das Pultdach gibt es zwar keinen Dach-
boden dafür viel gut belichteten Raum zum
günstigen Preis.
Flexibilität ist möglich. Der Gemeinschaftsraum
hat bereits mehrere Gestaltungen erlebt. Derzeit
findet wieder eine neue Planung statt. Verände-
rungen in der Familiengröße und des Alters
bewirken natürlich eine neue Raumverteilung
in den einzelnen Wohnungen. Hier sind die
Grenzen bedeutend enger, jedoch sind immer
wieder Anpassungen möglich.
I N N E N R Ä U M E
1 E I N G A N G I N D E N G E M E I N -S C H A F T S R A U M
2 E I N E S P I E L E M P O R E F Ü R U N S E R EK I N D E R I M G E M E I N S C H A F T S R A U M
3 D E R K O R R I D O R V O N D E R M I T T EA U S I N R I C H T U N G H A U P T E I N G A N G
4 D E R K O R R I D O R V O N D E R M I T T EZ U M A U S G A N G Z U R G U S E N H I N
P R O J E K T -B E S C H R E I B U N G
Das Projekt wurde in verdichtetem Flachbau auf
einem rund 2.700 m2 großen, leicht ansteigenden
Grundstück errichtet. Sieben Familien haben ihre
Wohnungen als Reihenhäuser konzipiert. Ein
großzügiger Korridor, der die Häuser verbindet,
dient bei Schlechtwetter als rund 180 m2 großer
Spielraum. Die Wohnanlage wird durch einen
ca. 70 m2 großen Gemeinschaftsraum (zuzüglich
Spielempore) für unterschiedliche Nutzungen,
einer gemeinsamen Werkstätte sowie gemeinsamer
Wirtschaftsräume aufgewertet.
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S O Z I A L E S
D E R V O L L E G E M E I N S C H A F T S R A U M B E I M E R S T E N N A C H B A R S C H A F T S F E S T
Mitbestimmtes Wohnen setzt am Sozialen an.
Jede Mitbewohnerin, jeder Mitbewohner ist ge-
fordert zu kommunizieren, sich einzubringen.
Der Bau setzt eine Lernbereitschaft nach allen
Seiten voraus. Soziale Investitionen kommen
in Form von Erfahrungen, von neuen Freund-
schaften und von gegenseitiger Hilfe mehrfach
zurück.
Die neuen Beziehungen zu den bereits hier
wohnenden Nachbarn haben wir als spannend
erlebt. Gemeinsam mit ihnen feierten wir das
sogenannte „Baustellenfest“, bei dem schon die
ersten Kontakte geknüpft wurden. Das Ge-
schenk der Nachbarn – ein junger Baum –
haben wir als Symbol der neuen Verwurzelung
gerne angenommen.
E I N G R O S S E R G E M E I N S A M E R B E R E I C H F Ü R V I E L E A K T I V I T Ä T E N
Ö K O N O M I E
Die Schaffung von Wohnraum ist die wahr-
scheinlich größte Investition im Leben einer
Familie. Daher war es notwendig, die Bedürf-
nisse gut zu kennen um die wichtigen Dinge zu
verwirklichen und die weniger wichtigen Dinge
für spätere Möglichkeiten offen zu lassen. Es
galt zu klären, inwieweit durch eine gemein-
same Nutzung die Kosten reduziert werden kön-
nen. Eckpfeiler waren die Richtlinien des Landes
Oberösterreich, in denen die förderbaren Wohn-
kosten festgelegt sind. Diese Richtlinien wurden
zum Bestandteil des Werkvertrages mit dem
planenden Architekten. Sie wurden auch ein-
gehalten.
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15E I N I G E B E I S P I E L E F Ü R Ö K O N O M I S C H E E I N R I C H T U N G E N
Als besonders ökonomisch erweist sich die
Nutzung der Gemeinschaftsflächen. Uns stehen
große Flächen zur Verfügung, die bezogen auf
die einzelnen Wohneinheiten nur wenigen Qua-
dratmetern Grund entsprechen. Die Pflege der
großen Gemeinschaftsflächen ist leistbar, da
sie durch alle Familien wahrgenommen wird.
Jede Familie muss höchstens zweimal im Jahr
Rasen mähen und zwei Wochen im Jahr Schnee
schaufeln.
Die Anschlüsse an die öffentliche Versorgung
wurden durch die gemeinschaftlichen Nutzun-
gen billiger. Die Werkstätte, in der wir unser
Werkzeug gemeinsam nutzen, wurde zu einem
Kommunikationsbereich.
Ö K O N O M I E
G R A N I T S T E I N E I M E I N G A N G S B E R E I C H
Z I E G E L D Ä C H E R A U F A L L E N U N S E R E N H Ä U S E R N
Wir wollen die Räume optimal nutzen, den
bebauten Raum den familiären Bedürfnissen
entsprechend anpassen sowie befestigte Flächen
möglichst gering halten. Die Verwendung von
umweltverträglichen Baustoffen aus der nähe-
ren Umgebung (Holz, Granit ...) war unser Ziel.
Viele Entscheidungen wurden nach Umwelt-
gesichtspunkten getroffen.
Ein Experiment war die von der OÖ. Umwelt-
akademie geförderte Regenwassernutzungsan-
lage. Wir bauten diese für WC-Spülung, Garten-
anlagen und Waschmaschinen ein.
Gemeinsame Organisation reduziert auch den
Verkehrsbedarf der Familien. So ist durch
Koordination beim Kindertransport zum Kin-
dergarten und zur Schule, bei gemeinsamen
Ausflügen und am Weg zur Arbeit die Verkehrs-
belastung für die Umwelt geringer.
Ö K O L O G I E
E I N E R E G E N W A S S E R P U M P E N A N L A G E I N D E R W E R K S T A T T
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E I N A U S F L U G , B E I D E M D E R V E R K E H R S B E D A R F R E D U Z I E R T W E R D E N K O N N T E
E I N K I N D E R G E B U R T S T A G I M G E M E I N S C H A F T S R A U M
Der Gemeinschaftsraum ermöglicht auch Ver-
anstaltungen im Haus, sodass keine Verkehrs-
mittel benötigt werden.
Es gibt auch ein Gemeinschaftsauto, das von
drei Familien benützt und finanziert wird.
Die Situierung des Fahrradabstellraumes neben
der Eingangstüre auf gleicher Ebene erlaubt die
problemlose Nutzung des Fahrrades.
Zusätzlich wurde von der Gemeinde in diesem
Wohnviertel eine 30 km/h-Zone eingerichtet.
P S Y C H O L O G I E
Mitbestimmt ist nicht immer selbstbestimmt.
Es gilt den eigenen Standpunkt zu wahren und
dabei den Standpunkt der anderen zu hören,
zu integrieren. Oft – aber keinesfalls immer –
haben sich durch diesen Prozess sogenannte
„win-win“-Situationen ergeben. Jeder hat auch
Niederlagen erfahren. Geschwindigkeit spielt
im Kommunikationsprozess eine große Rolle.
Schnelle Entscheidungen sind weniger demokra-
tisch, bei langsameren ist die Beteiligung aller
besser möglich.
Entscheidungen werden nicht immer mit ratio-
nalen Gesichtspunkten verknüpft. Eine Vorer-
fahrung, ein emotionaler Vorbehalt beeinflus-
sen den Prozess. Wir haben viele solcher Situa-
tionen erlebt, uns diesen gestellt und einen für
uns gangbaren Weg gefunden.
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R A U M R E G T A N
Wenn ein geeigneter Raum vorhanden ist, ist
der Aufwand für Veranstaltungen gering. Alle
Kindergeburtstage werden gefeiert. Die runden
Geburtstage der Erwachsenen haben sich zu
Events entwickelt, bei denen die Gäste – meist
Freunde und Kollegen der Geburtstagskinder –
von den kreativen Aktionen der Familien im
Hause immer wieder überrascht sind.
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M I T E I N A N D E R L E B E N
Der Gang als Kommunikationszentrum.
Immer wieder trifft man sich. Beim Zeitung
holen in der Früh, beim Gang zur Wasch-
maschine, zur Schule oder zur Arbeit. Nicht
selten werden hier kurzfristig Fahrgemeinschaf-
ten vereinbart. Dieser Raum dient im Winter zur
Aufstellung der Containerblumen, dem Erlernen
des Dreiradler fahrens, für die ersten Fahrver-
suche mit den Rollerskates, für Hockeymatches,
für Tischtennisspiele und Wettläufe.
Gegenseitige Anregungen erfolgen im Sport.
Durch die Situierung des Objektes in der Nähe
des Sportzentrums gelingt es, die Einrichtungen
Freibad, Tennisplätze etc. optimal zu nutzen.
Im Winter spuren wir entlang der nahe gelege-
nen Gusen eine Loipe. Ein Fitnesstraining im
Gemeinschaftsraum motivierte uns zum Besuch
des Fitnesscenters. Beim Langsamlauftreff wer-
den Wettbewerbstermine bekannt – und der eine
oder die andere wurde bereits beim Gusental-
Genussmarathon gesehen.
G E M E I N S A M E F E I E R N U N D F I X E
B E S T A N D T E I L E D U R C H S G A N Z E J A H R
• Das Jahr beginnt mit einem Gulaschessen.
• Ein Schitag wird im Jänner ausgemacht.
• Ostern wird mit einer Nachtwanderung zurAuferstehungsfeier und anschließendem Früh-stück begangen.
• Der Schulschluss ist eine Motivation zu einemGartenfest.
• Der engere Familienkreis wird zum Beispiel beiTaufen und anderen kirchlichen Festlichkeitenausgeweitet. Zu diesen Feiern werden auchdie Nachbarn in die Kirche und den Gemein-schaftsraum eingeladen.
• Wandertage, Frauen- und Männerrunden ziehensich durchs ganze Jahr.
• Jeden Freitag um 15 Uhr treffen sich dieBewohner zum Kaffee und reden über Alltäg-liches. Dieser Kommunikationspunkt verführtgeradezu zur gemeinsamen Teilnahme anKulturveranstaltungen, zum Austausch überEntwicklungen im Ort, zur Politik und natürlichauch zum Tratsch.
• Der Nikolaus kommt in den Gemeinschafts-raum.
• Natürlich wird das Jahr mit einem Silvesterfestverabschiedet.
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R A U M E R Ö F F N E T N E U E R Ä U M E
Der Gemeinschaftsraum wird für verschiedene
Veranstaltungen genutzt. Er wird von Freunden
und Bekannten gerne in Anspruch genommen.
Dieser Raum fördert die Integration der Institu-
tionen der gesamten Gemeinde. Unsere Bewoh-
ner arbeiten in mehreren kirchlichen Arbeits-
kreisen und in verschiedenen Vereinen (SPÖ,
Gemeinderat, Laufgemeinschaft und Eltern-
verein) führend mit. Ein Treffen im Wirtshaus
erübrigt sich, weil hier Besprechungen in priva-
ter Atmosphäre abgehalten werden können.
Unsere Räume zeichnen sich durch Flexi-
bilität aus. Der Gemeinschaftsraum und der
Gang werden verschiedenen Nutzungserforder-
nissen angepasst. Sogar Veranstaltungen von
Universitätsinstituten fanden hier schon statt.
An der Fassade ist einer unserer Bezugs-
punkte zur Welt erkennbar: Durch eine Funk-
antenne sind alle hier wohnenden Familien mit
dem Internet verbunden.21
R A U M B R A U C H TO R D N U N G
Leben ist nicht immer vollständig planbar.
Die unendlichen Möglichkeiten des Zusammen-
lebens zwingen zur Regelung der Entschei-
dungsmechanismen. Als Strukturelement wur-
den bereits in der Planungsphase die Gemein-
schaftssitzungen entwickelt. In der Bauphase
wurden sie meist von Männern besucht und
vom Architekten geleitet. Nach Bezug der
Wohneinheiten kam es zu einer Veränderung.
Die sich in der Bauphase entwickelte Arbeits-
teilung wurde aufgelöst und durch neue Auf-
gaben ersetzt. Es wurde eine autonome Leitung
gewählt. Wir vereinbarten die Verwaltung des
Wohnprojektes durch eine Familie für jeweils
ein Kalenderjahr im Rotationsprinzip. Jede
Familie ist periodisch für das Gesamte verant-
wortlich. Einmal im Monat findet eine Gemein-
schaftssitzung, geleitet von der Verwalterfami-
lie, statt. Entscheidungen sind erstmals nur
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E I N E G E M E I N S C H A F T S S I T Z U N G I N D E R P L A N U N G S Z E I T
E I N E G E M E I N S C H A F T S S I T Z U N G – F A S T Z E H N J A H R E N A C H D E M E I N Z U G
R A U M B R A U C H T O R D N U N G
dann verbindlich, wenn sie einstimmig er-
folgen. Im Falle der Uneinstimmigkeit ist die
Angelegenheit zu vertagen, erst nach weiteren
drei Wochen ist eine mehrheitliche Abstimmung
verbindlich.
Gemeinschaft kostet Geld. Die Anschaffungen
werden über ein gemeinsames Konto abge-
rechnet.
Gemeinsames gehört gemeinsam gepflegt.
Ein klarer Plan regelt die Reinigung. „Putztage“
im Frühjahr und im Herbst beginnen meist mit
einem gemeinsamen Frühstück, das die Motiva-
tion zur Bewältigung der Aufgaben erhöht.
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A U C H K I N D E R F Ü H L E N S I C H F Ü R D I E P F L E G E D E R G E M E I N S C H A F T F L Ä C H E Z U S T Ä N D I G
R A U M B R A U C H T O R D N U N G
Das Leben in der Familie wird durch Haus-
tiere bereichert. Diese brauchen eine konse-
quente Pflege und können auch Probleme
schaffen. Haustiere, welche sich auch in den
Gemeinschaftsbereichen aufhalten bzw. auf-
halten können, benötigen die Zustimmung der
Gemeinschaft. Wenn bei uns nach der Susi oder
dem Ferdinand gerufen wird, dann wird nicht
nach Verstecken-spielenden Kindern gesucht,
sondern nach Katzen.
Auf einem von uns gepachteten Grundstück –
zwischen unseren Gemüsegärten und der an-
grenzenden Gusen – haben Kaninchen und
einige Hühner einen Stall.
Miteinander leben – miteinander lernen.
Kinder erleben mehr Spaß an der Hausübung,
wenn sie diese gemeinsam machen. Die Wohn-
form fördert auch solche Interessen. Erwachsene
lernen z. B. das Tarockieren. Es ist DAS Karten-
spiel, welches zum fixen Bestandteil des Ge-
meinschaftslebens wurde.
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A D S C H I . . . . . . U N D D I E H Ü H N E R
F E R D I N A N D S U S I
W O H N F O R MF O R D E R T
G E M E I N S A M Z U P A C K E N H I E S S E S , A L S D I E G U S E N A M 6 . A U G U S T 2 0 0 0 Ü B E R D I E U F E R T R A T
Diese mitbestimmte Wohnform fordert alle
Mitbewohner heraus. Sie kann auch über-
fordern. Wir haben eine Familie als Mitbewoh-
ner verloren, weil sich herausgestellt hatte, dass
die Verbindlichkeit für sie zu hoch war. Der Aus-
zug und die Auseinandersetzung mit den Ver-
änderungen hat jedoch für das gesamte Projekt
eine Neubewertung und Vertiefung der Bezie-
hungen ermöglicht.
Einander helfen konnten wir uns beim Gusen-
hochwasser am 6. August 2000. Durch gemein-
sames Arbeiten ist es uns in dieser Stress-Situa-
tion gelungen, ein Eindringen des Wassers in
den Wohnbereich zu verhindern. Der Garten
war zwar nicht zu retten, trotzdem konnten wir
uns an diesem Abend noch zu einer Geburts-
tagsfeier zusammenfinden. Am nächsten Tag
unterstützten alle Mitbewohner die Nachbarn
bei der Schlammbeseitigung.
25
W O H N F O R M F O R D E R T
Eine spannende Diskussion entsteht immer
wieder rund um das Thema Zäune. Wo grenzen
wir uns ab? Wo wollen wir offen bleiben?
Ein im Bedarfsfall aufstellbarer Zaun schützt
die Kinder vor den Gefahren der Straße. Rund
um den Gemüsegarten haben wir den einzigen
fixen Holzzaun.
Mit den Nachbarn im Wohnviertel pflegen wir
regelmäßigen Kontakt. Aus dem sehr gelunge-
nen Baustellenfest entwickelten sich weitere
Straßenfeste.
Im gemeinsamen Austausch ist es leichter die
örtlichen Gegebenheiten zu nutzen, Initiativen
aufzugreifen und durchzuführen und einander
zu unterstützen. Besonders hilfreich ist die vor-
handene Infrastruktur zur Festgestaltung.
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M I T K I N D E R NL E B E N
Eines der Ziele unseres Projektes war eine kinder-
freundliche Wohnform. Wir wollten unsere Kinder
integrieren und Möglichkeiten schaffen auch im
Alter gut hier leben zu können. Wer Menschen in
den Mittelpunkt stellt, muss alle Lebensphasen –
also Kleinkinder, Schulkinder, Jugendliche, Er-
werbstätige, Alte, Kranke – und geschlechts-
spezifische Besonderheiten gleichermaßen berück-
sichtigen. Daher verstehen wir kinderfreundliches
Wohnen als Motor für altengerechtes Wohnen.
Kinder brauchen einerseits Klarheit und Be-
ständigkeit, andererseits Platz für Kreativität. Das
nahe Gusenufer ermöglicht viele offene Spielsitua-
tionen. Der Hügel, die Schaukel, die Sandgrube,
der Basketballkorb und die Feuerstelle sind auch
für die Erwachsenen Fixpunkte im Garten.
27
M I T K I N D E R N L E B E N
Der Wohnbereich der Kleinfamilie konnte durch
den gemeinsamen Spielraum erweitert werden
und die Vorteile der individuellen Förderung
durch die Eltern erhalten bleiben. Den Wert des
gemeinsamen Lebensraumes kann man an den
Entwicklungen der Kinder und ihrer sozialen
Integrationsfähigkeit in der Schule erkennen.
Nicht selten verwenden die Kinder die Modelle
der Gemeinschaftssitzung zur Regelung ihrer
eigenen Angelegenheiten in Schule und Wohn-
projekt.
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Unter unseren Kindern ist auch ein schwerst-
behindertes Mädchen. Marisa wird so akzeptiert
wie sie ist und nimmt natürlich auch an den
gemeinschaftlichen Aktivitäten teil. Das Leben
und der Umgang mit ihrer Behinderung lässt
Berührungsängste verschwinden. Die guten
Einrichtungen der Behindertenbetreuung in
Gallneukirchen erleichtern die Förderung in der
Familie.
Die Jugendlichen haben auch schon ihre kauf-
männischen Fertigkeiten trainiert. Das Projekt
„AMA“ – nach den Anfangsbuchstaben von
Arno, Mario und Astrid benannt – wurde
gegründet. Dienste wie z. B. Babysitten, Gang-
wischen, Einkaufen, Rasenmähen wurden von
ihnen angeboten. Produkte wie hit-ice und hit-
drink wurden auf einem von ihnen gestalteten
Plakat angepriesen. „AMA“ tanzte auch und
spielte Theater.
M I T K I N D E R N L E B E N
D I E J U G E N D G R U P P E A M A B E I E I N E M I H R E R A U F T R I T T E
M A R I S A I N E I N E R G E M Ü T L I C H E N K I N D E R R U N D E
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K I N D E R T H E A T E R
Ein Siedlungsfest im Sommer 1994 war Anlass,
uns mit unseren Kindern in der Welt des Thea-
ters zu versuchen. Wir spielten die Mäuse-
geschichte des „Frederik“, die wir mit einem
eigenen Lied ergänzten. Die Uraufführung
fand in unserem Gemeinschaftsraum statt. An-
schließend spielten wir das Stück noch für den
Kindergarten St. Josef und bei einer Kinder-
messe.
Durch den Erfolg ermuntert wagten wir uns
1995 an die Rabengeschichte von Schreiber-
Wicke „Als die Raben noch bunt waren“. Wir such-
ten einen Namen für unsere Kindertheater-
gruppe. In Anlehnung an unsere Wohnform
nennen wir uns seither „Projekis“. Auch dies-
mal wurde das Stück durch zwei Lieder und erst-
mals auch mit zwei Tänzen bereichert. Außer-
dem nahmen wir die Lieder und die Musik der
Tänze in einem Tonstudio auf. Die Aufführun-
gen fanden im Pfarrsaal für die Volksschule 1
und im Rahmen des Pfarrfestes statt.
Nach diesen beiden Stücken kamen wir so rich-
tig auf den Geschmack. Im Jahr 1996 erarbeiten
wir ein Stück von Georg Bydlinski „Der him-
beerrote Drache“. Diesmal wurde das ganze
Stück und die eigens dafür komponierten Lieder
auf Kassette aufgenommen. Wir spielten das
Stück mehrere Male auf der Pfarrhofbühne, die
produzierten Kassetten waren schnell verkauft.
1997 bearbeiteten wir das Stück „Ein Schnabel
voll für Hoppala“ von Mira Lobe – wozu wir
von der Caritas Gallneukirchen einen Auftrag
erhielten. Zum Stück wurden sieben Lieder
komponiert und auf CD aufgenommen. Die
erste Aufführung fand beim Gallneukirchner
Marktfest statt. Im November spielten die „Pro-
jekis“ im Rahmen eines dreitägigen Caritasfe-
stes im ausverkauften Pfarrsaal ein weiteres
Mal.
Im folgendem Jahr 1998 realisierten wir ein
integratives Stück. Die „Projekis“ spielten mit
der Gallneukirchner Theatergruppe „Malaria“
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des Diakoniewerkes und einem Instrumental-
ensemble der Musikschule Gallneukirchen ein
Stück von Michael Ende „Tranquilla Trampel-
treu“. Die Uraufführung fand in der Gusenhalle
statt und war ein voller Erfolg. Deshalb mussten
wir am 16. Jänner 1999 unsere „Tranquilla“ im
Pfarrsaal noch einmal „marschieren“ lassen.
Auf Einladung spielten wir das Stück noch in
Peuerbach und Treffling. Zum krönenden Ab-
schluss führten wir im Juli „unsere Tranquilla“
noch beim großen Spielefest im Kinderwelt-
museum Schloss Walchen auf, wo wir das
Schildkrötenstück noch dreimal vor großem
Publikum zeigten.
Den Reinerlös unserer Theaterprojekte spende-
ten wir immer für soziale Zwecke. So überreich-
ten wir im Sommer 1999 35.000 Schilling an
Frére Han Yol von der Gemeinschaft von Taizé.
Es wurde damit Reis für die Ärmsten in Nord-
korea angekauft.
Nach einjähriger Pause spielten wir mit unseren
jüngeren Kindern im Jahr 2000 im Rahmen des
Pfarrfestes noch „Die Abenteuer von Knozi &
Knazi“.
Zusammenfassend war unser Kindertheater für
alle Beteiligten eine große Bereicherung. Wir
haben mit unserem Gemeinschaftsraum, der
Werkstatt und dem Gang sehr gute Vorausset-
zungen zum Proben. Neben den engagierten
Kindern waren auch die Eltern mit Schneidern
von Kostümen, mit Kulissen malen und schie-
ben, mit Beleuchtung und natürlich mit der
Betreuung der manchmal sehr aufgeweckten
und auch etwas aufgeregten Kinderschar
beschäftigt.
L I N K E B I L D R E I H E , V O N O B E N N A C H U N T E N :
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E I N S O M M E R T A G I N D E R W O H N G E M E I N S C H A F T
Die Sonne ist gerade damit beschäftigt langsam
aufzugehen. Die Vögel versüßen durch ihren
Gesang den frühen Morgen. Ein neuer Tag hat
begonnen. Zur Zeit schläft noch alles im Veits-
dorferweg 5. Schließlich erwachen schon die
ersten Frühaufsteher. Die Haustüren bleiben
jedoch noch verschlossen. Nach einiger Zeit
werden nach und nach Autos müde aus der
Garage gefahren um Einkäufe und Ähnliches zu
erledigen. Manche nutzen ihre Terrassen, um
in den ersten Sonnenstrahlen zu frühstücken.
Nun versammeln sich immer mehr Kinder aller
Altersgruppen auf dem größten Gemeinschafts-
grund, genannt die „große Wiese“. Man unter-
hält sich über Gott und die Welt, erzählt über
spannende Abenteuer, denkt zum Beispiel an
den letzten Gemeinschaftsausflug oder träumt
von Urlaub, Ferien und stellt sich die Frage:
„Was wäre wenn? Oder wie wird das sein?“ Die
von unseren Eltern gebuddelte Sandgrube
haben auch schon die ältesten Jugendlichen
voll ausgenutzt. Wenn es das Wetter erlaubt,
wird sie in kürzester Zeit in ein Schlammbad
verwandelt. Wenn dann mit Hilfe des Garten-
brunnens zumindest das Schlimmste von den
Händen und Füßen abgespült wurde, sollte man
sich mit einer Runde „Räuber und Gendarm“
vom kalten Grundwasser, das der Brunnen von
sich gibt, aufwärmen.
Sobald das nur 300 Meter entfernte Freibad
seine Türen geöffnet hat, findet sich schnell-
stens eine kleine oder auch größere Gruppe, die
das Erlebnisbad inklusiver Rutsche, dessen Was-
sertemperatur um die 24 Grad Celsius beträgt,
dem kalten Brunnenwasser vorzieht.
Da die beginnende Mittagshitze immer mehr
zunimmt und sich die Warteschlange an der
Kassa von Stunde zu Stunde verlängert, ziehen
wir es vor, gemütlich unsere Sachen zu packen
und langsam durch den Hinterausgang zu ver-
schwinden. Mittlerweile verspüren die meisten
schon den täglichen Mittagshunger. Für die-
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jenigen ist es dann eine Erlösung, wenn sie von
den Eltern zum Mittagessen gerufen werden. Für
andere ist es oft weniger gut, wenn sie so von
lustigen Vorhaben aufgehalten werden. Diese
bewegen sich dann erst, nachdem sie in etwa
dreimal gerufen wurden, zögernd und jam-
mernd in Richtung heimatlichen Esstisch.
An den Nachmittagen unternehmen oft einzel-
ne Familien Bekanntenbesuche oder Ausflüge.
Die, die zurückbleiben trödeln dann wieder
gesättigt auf der großen Wiese ein. Aufgrund
der gnadenlosen Sonne verziehen wir uns in
den angenehm kühlen Verbindungsgang.
Da es kaum Sinn ergibt sich zum Freibad
durchzukämpfen, weil man dort ohnehin keine
Chance hat sich zu bewegen, geschweige denn
einen Platz zu ergattern, muss der Garten-
schlauch herhalten. Der Gemeinschaftsgrund
wird zur Liegewiese. Um sich vor Langeweile zu
schützen wird die Gusen zum Erlebnisbad um-
funktioniert und erkundet.
Sobald die Hitze nachlässt werden Mannschaf-
ten für ein tägliches Fußballmatch gewählt. Der
Sprecher bzw. das Tonband des oft parallel
laufenden Fußballspieles der Sportvereinigung
Gallneukirchen (SVG), am drei Häuser weiter-
gelegenen Fußballplatz übernimmt, wenn auch
unbewusst, unsere Unterhaltung. Manchmal
oder zu besonderen Anlässen werden in der
Dämmerung am Gusenufer Grillabende oder
einfach nur ein gemütliches Zusammenkom-
men der Bewohner am Lagerfeuer veranstaltet.
Da jedes der Kinder nach und nach von der
Müdigkeit eingeholt wird, bleibt nach kurzer
Zeit nur eine kleine Gruppe unermüdlicher
Erwachsener über, die am wärmenden Feuer
einen für manche stressigen Tag ausklingen
lassen – während ihre Kinder wahrscheinlich
schon vom nächsten Tag im Veitsdorferweg 5
träumen.
Erarbeitet von den Kindern Astrid, Elisabeth, Teresa, Magdalena, Jakob,
Paul, Florian, Matthias, Mario. Geschrieben von Astrid.
D I E B E W O H N E R D E R H I E R B E S C H R I E B E N E N W O H N A N L A G E – V E R S A M M E L T A M S O G E N A N N T E N „ R E I T E R K O G E L “
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D I E B E W O H N E R
C H R O N I K
Standort:
4210 Gallneukirchen, Veitsdorferweg 5
Planung und Bauleitung:
Projektgruppe 4100
Arch. Dipl. Ing. Adalbert Böker, Ottensheim
Bauherr:
die einzelnen Bewohner für sich
und gemeinsam als Gruppe
Ideenentwicklung:
ab Juni 1988
Interessentensuche und Planung:
1988 bis 1991
Baubeginn:
August 1991
Fertigstellung:
1993
Einzug der Familien:
November 1992 bis März 1993
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