Eine Determinante der Leistungsfähigkeit€¦ · • Vitamin + Mineralstoffreich • Ev....

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Science behind Nutraceuticals Sporternährung Eine Determinante der Leistungsfähigkeit M. Lamprecht European Nutraceutical Association, MedUni Graz, Green Beat

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    Sporternährung

    Eine Determinante der Leistungsfähigkeit

    M. Lamprecht

    European Nutraceutical Association, MedUni Graz, Green Beat

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    „Programm“

    1. Beschreibung Sporternährung, Allgemeines2. Bsp. f. Kohlenhydratapplikation vorher,

    während, nachherwährend, nachher3. Proteine u. „Hot Topics“ d. Eiweißaufnahme4. Körperfettreduktion vs. Fettstoffwechseltraining5. Auszug aus d. Flüssigkeits- u. Getränkelehre6. Spezielle Nahrungsergänzungen im Sport

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    Was ist Sporternährung?

    • Ernährung bei Energieverbrauch > 5.000 kcal/Woche durch Training = mind. 6 Std.

    intensives Trainingintensives Training• Ernährung (Essen + Trinken!) der letzten

    Hauptmahlzeit vor der Belastung, unmittelbar vor der Belastung, während der Belastung und

    unmittelbar nach der Belastung

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    Was ist Sporternährung?Zusammensetzung und Gehalt an • Energie, • Makro- u. Mikronährstoffe, • Flüssigkeiten/Getränke • Ballaststoffe, Prä- u. Probiotika

    (in) der Nahrung von SportlerInnen

    unter Berücksichtigung des Faktors ZEIT (v.a. vorher, während, nachher)und der• individuellen/persönlichen Voraussetzungen („Bedürfnisgerecht“)

    sowie der • sportartspezifischen Voraussetzungen für den Athleten

    („Bedarfsgerecht“).

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    Ziele der Sporternährung:

    - Optimierung der Leistungsfähigkeit- Optimierung der Leistungsfähigkeit

    +- Gesunderhaltung der AthletInnen!

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    KH in d. letzten Hauptmahlzeit vor der Belastung(2-4 Std vor Belastungsbeginn)

    • Ballaststoffarm• Nudeln, Reis, Mischbrot• Nudeln, Reis, Mischbrot• Fruchtsäurearmes Obst, Trockenfrüchte• Wenig Fleisch• Wenig Fett• Flüssigkeitsaufnahme: mind. 500mL zur Mahlzeit• Vitamin + Mineralstoffreich• Ev. Supplementation eines Multivitamin –

    Mineralstoffpräp. (B-Vitamine, Mg, K, Zn)

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    KH unmittelbar vor u. während d. Belastung

    • = die letzten 30 Min. Vor dem Training/Wettkampf• Keine Ballaststoffe!• Keine Ballaststoffe!• Mischbrot, Energieriegel, Banane, Gels (wähend)• Trockenfrüchte (in Maßen)• Flüssigkeit!• Kleinste Portionen!

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    KH unmittelbar nach Belastungsende

    • = 1. Stunde nach Belastungsende• Glykogensynthese im Maximum• KH mit Eiweiß (EW v. 6% bis 35%-Anteil)• KH mit Eiweiß (EW v. 6% bis 35%-Anteil)• Müsliriegel, Müsli (!)• Bananen• KH-Eiweiß-Shake mit entrahmter Frischmilch• Mineralwasser (ohne Kohlensäure)• Fruchtsäfte

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    !

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    75g Kohlenhydrate in:

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    Proteinbedarf

    • Lt. ÖGE u. DGE 0,8 g/KG

    • Leistungssportler benötigen bis 2,5 g/kg KG• Leistungssportler benötigen bis 2,5 g/kg KG

    • Extremsport bis 3 g/kg KG

    • 1,5 g/KG mit Normalkost abdeckbar

    • Überdosierung (> 4g/kg KG) führt zu Schädigungen (Nieren, Leber, ZNS)

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    Eiweißaufnahme

    • Denaturiert• Käse (< 35 % i. Tr.)• Milchprodukte• Milchprodukte• Schinken mager• Fleisch, Fisch• Proteinbar• Eiweißshake• Sojamilch, Tofu

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    Eiweißpräparate (Bedarf > 1,5 g/KG)

    • Ultralangzeitausdauer• Ultralangzeitausdauer• Etappenrennen• Gewichtsklassen• Sportarten mit geringer Energieaufnahme• Kraftsport• Veganer• Rehabilitation

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    „Hot“ Topics rund um die Eiweißaufnahme im Sport

    • 4 – 6g Protein/kg KG und Tag (Bedarf durch Training, neg. Energiebilanz, Fettverbrennung, lean body mass etc.: „no go“!

    • 2 - 2,5g Protein/kg KG ist Maximum!• 2 - 2,5g Protein/kg KG ist Maximum!• „Proteincycling“: „no go“!• „Protein-flodding“ post-exercise: 0,5g/kg KG oder max. 40g/Std

    (Langzeitfolgen?!) Fehlen von Studien!• EW-Katobolismus/Zeiteinheit: erst nach 10 Std frühestens bei

    Vagus-Stoffwechsellage• Casein, Molkeprotein, Soja: Unterschiede in zeitlicher Bio-

    verfügbarkeit, Mehrkomponentenprotein sinnvoll (retardierte Aufnahme über Nacht oder schnelle Aufnahme post-exercise?)

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    Körperfettreduktion(2-4 Makorzyklen, 8-16 Wo)

    Prämissen:

    • Negative Energiebilanz (-300kcal bis -800kcal/Tag)• 0,5 – max. 4kg/Monat an Körpergewicht reduzieren• Ausdauertrainingszustand verbessern („aerobe Fitness“, VO , • Ausdauertrainingszustand verbessern („aerobe Fitness“, VO2max,

    IANS)• Belastungskomponenten in Makrozyklen abstimmen (Intensität,

    Dauer, Umfang, Häufigkeit, Dichte)• Energieträger : 40-50% KH, 20-30% EW, 25% Fett• Ernährungsqualität (Auswahl d. Fette, Nährstoffdichte,

    Flüssigkeitsversorgung etc.)• Ev. Supplementation mit Nahrungsergänzung, Meal replacement etc.• Zeitliche Anordnung von Ernährung und Training• Übergangs-, Aufbau- und/oder Vorbereitungsperiode

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    Energiebilanz und -anteile

    1 Stunde Training, je nach Intensität

    F : KHin %

    Gesamt in kcal

    F : KHin kcal

    Herzfrequenz ca. 125 50 : 50 300 150 : 150

    Herzfrequenz ca. 150 30 : 70 600 180 : 420

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    Energiebilanz und –anteile

    2 Stunden Training, je nach Intensität

    F : KHin %

    Gesamt in kcal

    F : KHin kcal

    Herzfrequenz ca. 125 70 : 30 600 420 : 180

    Herzfrequenz ca. 150 60 : 40 1.200 720 : 480

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    KörperfettreduktionVorschlag f. d. prakt. Vorgangsweise bei Leistungss portlerInnen

    Istzustandsanalyse:

    • Anamnese• Leistungsdiagnostische/Sportmed. Befundung• Leistungsdiagnostische/Sportmed. Befundung• Körpermassenbestimmung• Verzehranalytik• Mikro- und Makrozyklen, Trainingsperioden• Labor: Blut, Harn

    Prognose• Indiv. Trainingsadaptation über 12-16 Wochen• Fachliche Begleitung

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    Fettstoffwechseltraining(10-14 Tage)

    • Prämisse: negative Energiebilanz !!!- ca.1000kcal/Tag oder 60% d. geeigneten Energieaufnahme= ca. 2 kg pro cycleca. 2 kg pro cycle

    • Energieträger: 40-50% KH, 30% EW (1,5g – 2,5g/kg KG), 20% Fett

    • Overnight fast günstig: 12 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme

    • So lange wie möglich danach nüchtern bleiben (Achtung Fressattacken!)

    • Mittelintensives Ausdauertraining, Krafttraining• Mind. 6 Std/Woche, mind. 5 Trainingseinh./Woche

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    Fettstoffwechseltraining(10-14 Tage)

    1. Istzustandsanalyse: Anamnese, LD/Sportmed, Körpermassen- u. Verzehranalyse, Mizi/Mazi, Labor

    2. Trainingsintensität im aerob-anaeroben Mischbereich = ca. Hf 150

    1. Je länger , desto besser (mind. 1 Std!)2. Je häufiger , desto besser (mind. 5x/Woche!)3. Kombination AD mit Kraft- od KAD-training4. Ev. Nahrungsergänzung/Functional Food: KH-

    Protein-Shakes im Verh. 2:1 bzw. 3:1

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    Schweißverlust

    • Bei 0.5 % des KG: Durstempfinden• Bei 2 % des KG: signif. Verschlechterung d.

    AusdauerleistungsfähigkeitAusdauerleistungsfähigkeit• Bei 4 % des KG: Krämpfe, verminderte

    Kraftleistung• Bei 6 % des KG: Erschöpfung, schwere

    Koordinationsstörungen• Bei 10 % des KG:

    Nierendurchblutungsstörungen, Somnolenz, Bewusstlosigkeit, Lebensgefahr!

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    Resorption

    • Bis 1,5 L/Std in Ruhe• 1 L/Std bei leichter Belastung (IAS)• 0,7 L/Std bei intensiver Belastung (IANS)

    Verlust > als max. ResorptionDehydratationsproblem!!!

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    Flüssigkeitsaufnahme

    • Vor d. Belastung: 6 – 8 mL/kg Körpergewicht

    • Während d. Belastung: 100 mL/Portion,6 – 10 x/Stunde

    • Unmittelbar nach Belastungsende: 500 mL, danach stündlich 1 L (je nach Flüssigkeitsverlust)

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    Getränkemöglichkeiten

    • Wasser + Fruchtmolke + Prise NaCl 60 : 40 bis 80 : 20

    • Wasser + Traubensaft + Prise NaCl deto• Wasser + Apfelsaft (pasteurisiert) + Prise NaCl • Wasser + Apfelsaft (pasteurisiert) + Prise NaCl

    50 : 50 bis 70 : 30• Sportgetränke-Pulver (Isostar, Gatorade, Powerbar):

    Verdünnungsvorschläge bis auf 1/3 reduzieren (hyperton)! • Fertige Sportgetränke-Lösungen: bis auf 1 : 2 (H2O)

    verdünnen (hyperton)!• Ausnahme: Peeroton (hypoton)

    Getränke variieren!!

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    Bier, Cola & Co

    • Vor und während d. Belastung ungeeignet• Bier: hyperton, Kohlensäure• Bier: bei zeitlicher u. mengenmäßiger • Bier: bei zeitlicher u. mengenmäßiger

    Kombination mit Sportgetränk nach d. Belastung einsetzbar

    • Cola, Red Bull: Mineralstoffarm, hyperton, Kohlensäure

    • Eistee, Limonaden etc.: in unverdünnter Form unbrauchbar u. kontraproduktiv

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    Ziele von Supplementationen

    • Vermeidung von Nährstoffmängel• Vermeidung von Nährstoffmängel

    • Leistungssteigerung

    • Gewichtsveränderung

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    Kreatin

    • Synthese aus Arginin, Glycin, Methionin (1-2 g/Tag)• Fisch, Fleisch• Mischkost liefert ca. 1g/Tag• Bedarf: ca. 2 g/Tag• „Responder – NonResponder“• 1g bindet 23g Wasser (Gewichtszunahme, Leistung,

    Technik!)• Muskelkrämpfe, Erbrechen, Durchfälle möglich• Positive Effekte bei hoch-intensiven Belastungen

    und Kraftzuwachs möglich

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    Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs)

    • Valin, Leucin, Isoleucin• = 20 % vom gesamten Muskelprotein• Gluconeogenese, Citratzyklus• „Energietheorie“• „Ermüdungstheorie“• Keine Evidenz und deshalb keine separate

    Supplementation notwendig!

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    L-Carnitin

    • Seit ca. 25 Jahren auf dem Markt!• Synthese aus Methionin + Lysin; ca. 20 mg/Tag• Bedarf: ca. 20 mg/Tag• Gesamtkörpercarnitin: ca.27 g• Gesamtkörpercarnitin: ca.27 g• In Skelett- und Herzmuskulatur (98%)• Plasma: ca. 50µMol/L• Muskelzelle: ca. 5000µMol/kg Muskelgewebe• In Fleisch und Milchprodukten• Zum Fettsäurentransport in die Mitochondrien• Aufgrund des Konzentrationsgefälles ist kurz-

    zeitige Mono-Supplementation sinnlos

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    Koffein

    • In Kaffee, Tee, Guarana• Aktivier Sympathikus, erhöht Adrenalinspiegel (>

    FFS), Diurese, Dehydratation• Kein Doping seit 2004!• 500 mg Tabletten/Pulver/Kapseln• Kaffee, Cola, Red Bull: 50-120 mg• Kopfschmerzen, Tachykardie,

    Koordinationsstörungen, Tremor• Achtung v.a. bei Hitze!• Effekte auf ZNS evident (Vigilanz, Ermüdungs-

    verzögerung, Ausdauerleistung)

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    Basenpulver/Alkalisalze

    • Bikarbonate, Phosphate• Senken den ph-Wert• Laktatkonzentration! (Hypothese)• Laktatkonzentration! (Hypothese)• Wirkung durch andere Inhaltsstoffe!• Supplementation eher nachteilig• Magenbeschwerden, Blähungen, Diarrhoe,

    Muskelkrämpfe• Bessere Evidenz für Pufferung

    bei ß-Alanin!

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    Supplemente mit möglicher positiver Wirkung

    (wenn, nur unter induzierten Bedingungen!!!)• Kreatin, Koffein• Vitamine C, D, Pantothensäure, B12 • Mg, K, Fe, Zn• Mg, K, Fe, Zn• ß-Alanin• L-Citrullin-Malat• Leucin-Zusätze• Glutamin• Obst- u. Gemüsesaftkonzentrate• Ptersostilbene, Quercetin…• Prä- u. Probiotika• Kolostrum-Protein• W-3 Fettsäuren

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    Conclusio• Sporternährung ist ein komplexes Feld (mehrere Fachgebiete)• Status quo Erhebungen durchführen: LD, Blut,

    Verzehranalyse..• Abstimmung d. Basisernährung lt. Verzehranalyse• Abstimmung d. Basisernährung lt. Verzehranalyse• Abstimmung d. Intensivernährung (KH, EW, NEM, Fett, FF…)

    auf Trainingsperiode, Makro-/Mikrozyklus u. Trainingseinheit• Evidenznachweise und -kriterien f. NEM u. FF prüfen („testing

    on the product“?)• Wahrscheinlichkeit der Notwendigkeit v. NEM u. FF steigt v.a.

    mit Energieverbrauch u. Stressprofil an• Vorteile – Nachteile/Risiken – Zielvergleich/Notwendigkeit• Dokumentation – Auswertung - Rückkoppelung

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