Eine europäische Automobilhandelsgruppe · Unabhängige Automobilhandelsgruppe Die AVAG Holding SE...

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Unabhängige Automobilhandelsgruppe Die AVAG Holding SE ist eine der führenden unabhängigen Automobilhandels- gruppen Deutschlands. Unter dem Dach der von der Augsburger Zentrale aus geführten operativen Management- und Finanzholding befinden sich zum 31. August 2015 insgesamt 37 inländische und 14 internationale „Operative Gesellschaften“ an europaweit 147 Betriebsstätten. Die drei Zwischenholdinggesellschaften DIO, DIA und AVI, die nach Herstellern und Regionen gegliedert sind, koordinieren die Handelsaktivitäten. Die AVAG beteiligt sich mehrheitlich an Automobilhandels- betrieben in Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn. Zusätzlich unterstützt die AVAG Holding SE mit ihren zahlreichen Experten die „Operativen Gesellschaften“ in ihrer täglichen Geschäftstätigkeit vor Ort und entlastet sie somit in der Administration bzw. in der nicht direkt zur Wertschöpfung beitragenden Tätigkeiten. GESCHÄFTSBERICHT Eine europäische Automobilhandelsgruppe 20 15 20 14

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Unabhängige Automobilhandelsgruppe

Die AVAG Holding SE ist eine der führenden unabhängigen Automobilhandels-

gruppen Deutschlands. Unter dem Dach der von der Augsburger Zentrale aus

geführten operativen Management- und Finanzholding befi nden sich zum 31. August

2015 insgesamt 37 inländische und 14 internationale „Operative Gesellschaften“ an

europaweit 147 Betriebsstätten. Die drei Zwischenholdinggesellschaften DIO,

DIA und AVI, die nach Herstellern und Regionen gegliedert sind, koordinieren die

Handelsaktivitäten. Die AVAG beteiligt sich mehrheitlich an Automobilhandels-

betrieben in Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn. Zusätzlich

unterstützt die AVAG Holding SE mit ihren zahlreichen Experten die

„Operativen Gesellschaften“ in ihrer täglichen Geschäftstätigkeit vor Ort und

entlastet sie somit in der Administration bzw. in der nicht direkt zur Wertschöpfung

beitragenden Tätigkeiten.

G E S C H Ä F T S B E R I C H T

Eine europäische Automobilhandelsgruppe

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Übersichtskarte Betriebsstätten

Unter dem Dach der von der Augsburger Zentrale aus geführten operativen Management- und Finanzholding befi nden

sich zum 31. August 2015 insgesamt 37 inländische und 14 internationale „Operative Gesellschaften“ an europaweit

147 Betriebsstätten. Davon sind 37 „Operative Gesellschaften“ an 118 Betriebsstätten in Deutschland sowie 14

internationale „Operative Gesellschaften“ an europaweit 29 Betriebsstätten aktiv.

AVAG Holding SE Betriebsstätten, Stand 08/2015

SchwedtOPEL

BerlinOPEL, FORD

WarschauOPEL

GöttingenTOYOTA

HalleTOYOTA, NISSAN

DresdenOPEL, NISSAN,

TOYOTA / LEXUS

ChemnitzOPEL, NISSAN

HofOPEL, SUBARU, KIA

NürnbergOPEL, FORD

IngolstadtOPEL, HYUNDAI

LandshutOPEL, SUBARUAugsburg

OPEL, FORD, HONDA, NISSAN

StuttgartOPEL

KaufbeurenFORD

WienOPEL, FORD, NISSAN, KIA

BudapestOPEL, SUZUKI

KemptenOPEL, FORD, SUBARU, KIA

Traun bei LinzOPEL

GießenOPEL, HYUNDAI,

HONDA

SalzburgOPEL, NISSAN

GrazFORD

RijekaOPEL, FIAT, ALFA ROMEO

SplitOPEL

ZagrebOPEL, FIAT, ALFA ROMEO Osijek

OPEL, CITROËN

AmbergOPEL, FORD,SUBARU

LeipzigOPEL, NISSAN

RegensburgOPEL, SUBARU

MünchenOPEL, FORD, TOYOTA/LEXUS, HYUNDAI, KIA, SUBARU

CoburgFORD, VOLVO

ReutlingenOPEL

MemmingenOPEL, KIA

Übersichtskarte Betriebsstätten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Organigramm des Konzerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

der AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Konzern und Muttergesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Jahresabschluss AVAG Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Bilanz AVAG Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Gewinn- und Verlustrechnung AVAG Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Kommentar zum Konzernabschluss AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . 61

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Jahresabschluss AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Bilanz AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Gewinn- und Verlustrechnung AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Kommentar zum Jahresabschluss AVAG Holding SE . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

und Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

DER KONZERN

VOR WORT

BER ICHT DES AUFS ICHTSRATES

Z I ELE UND STRATEG IEN

LAGEBER ICHT

JAHRESABSCHLUSS

ORGANE DER GESELLSCHAFT

F INANZKALENDER

InhaltÜbersichtskarte Betriebsstätten

Unter dem Dach der von der Augsburger Zentrale aus geführten operativen Management- und Finanzholding befi nden

sich zum 31. August 2015 insgesamt 37 inländische und 14 internationale „Operative Gesellschaften“ an europaweit

147 Betriebsstätten. Davon sind 37 „Operative Gesellschaften“ an 118 Betriebsstätten in Deutschland sowie 14

internationale „Operative Gesellschaften“ an europaweit 29 Betriebsstätten aktiv.

AVAG Holding SE Betriebsstätten, Stand 08/2015

Organigramm des Konzerns

Augsburg• AAC SiGG GmbH• Filiale Augsburg: Sigg-Haunstetten• Filiale Augsburg: Sigg-Donaustraße• Filiale Augsburg: Sigg-Donauwörther Straße• Filiale Meitingen: Sigg-Meitingen

Augsburg• HAAS AUTOMOBILE GmbH & Co. KG• Filiale Königsbrunn: Haas Automobile-Königsbrunn• Filiale Schwabmünchen: Haas Automobile-Schwabmünchen

Kempten• AUTOHAUS HAEBERLEN GmbH• Filiale Füssen: AH Haeberlen-Füssen• Filiale Immenstadt: AH Haeberlen-Immenstadt• Filiale Kaufbeuren: AH Schmitz & Haeberlen• Filiale Landsberg: AH Haeberlen-Landsberg

Gießen• AUTOHAUS NAU GmbH• Filiale Stadtallendorf: AH Nau-Stadtallendorf• Filiale Gießen: AH Nau-Gießen• Filiale Wetzlar: AH Nau-Wetzlar• Filiale Butzbach: AH Nau-Butzbach

München• WICKENHÄUSER GmbH & Co. KG• Filiale München: Wickenhäuser am Olympiapark• Filiale München: Wickenhäuser-Meglinger Straße• Filiale Wolfratshausen: Wickenhäuser im Loisachtal

München• AUTOHAUS KUTTENDREIER GmbH

Memmingen• AUTOMOBILZENTRUM MEMMINGEN GmbH• Filiale Mindelheim: AMZ Mindelheim

Regensburg• SIEBER AUTOMOBILE GmbH & Co. KG• Filiale Straubing: Sieber Automobile-Straubing• Filiale Neutraubling: Sieber Automobile-Neutraubling

Landshut und Ingolstadt• AUTOHAUS SIEBER GmbH• Filiale Dingolfi ng: AH Sieber-Dingolfi ng• AMZ INGOLSTADT

Nürnberg• KROPF AUTOMOBILE GmbH• Filiale Amberg: AH Schwarzkopf-Amberg

Hof• AUTO EXNER GmbH & Co. KG• Filiale Naila: Auto Exner-Naila• Filiale Selb: Auto Exner-Selb• Filiale Hof: Auto Exner-Mehrmarken Centrum• Filiale Gera: Auto Exner-Gera• Filiale Hermsdorf: Auto Exner-Hermsdorf

Chemnitz • AUTO CENTER NORD GmbH• Filiale Chemnitz: Auto Center Süd• Filiale Chemnitz: Auto Center Lange• Filiale Röhrsdorf: Auto Center Röhrsdorf• ACN ZENTRALLAGER GmbH (RSL)

Dresden• AUTOHAUS DRESDEN GmbH• Filiale Dresden: AH Dresden-Possendorfer Straße• Filiale Freital: AH Dresden-Freital

Berlin• KADEA BERLIN GmbH• Filiale Berlin: KADEA-Köpenick• Filiale Berlin: KADEA-Britz• Filiale Berlin: KADEA-Wilmersdorf• Filiale Berlin: KADEA-Neukölln

Leipzig• AUTOMOBILZENTRUM LEIPZIG GmbH• Filiale Leipzig: AMZ-Grünau• Filiale Leipzig: AMZ-Schönefeld• Filiale Leipzig: AMZ-Johannisplatz• Filiale Leipzig: AMZ-Markkleeberg• Filiale Leipzig: AMZ-Staiger-Waldstraße• Filiale Schkeuditz: AMZ-Schkeuditz

Schwedt• SCHWEDTER AUTOHAUS GmbH

Stuttgart• AUTO STAIGER GmbH• Filiale Stuttgart: Staiger Leinfelden-Echterdingen• Filiale Stuttgart: Staiger Waiblingen• Filiale Stuttgart: Staiger Esslingen• Filiale Stuttgart: Staiger Schwäbisch-Gmünd• Filiale Stuttgart: Staiger Göppingen• Filiale Stuttgart: Staiger Abelsbergstraße• Staiger ZENTRALLAGER GmbH (RSL)

Reutlingen• AUTOMOBILFORUM Pfullingen-Reutlingen GmbH

Dresden• AIS DRESDEN GmbH• Filiale Dresden: AIS Dresden-Altkaitz• Filiale Freital: AIS Dresden-Freital• Filiale Lexus: Lexus Forum Dresden

Halle• DIT HALLE GmbH• Filiale Halle-Neustadt: DIT Halle-Angersdorf• Filiale Bernburg: DIT Halle-Bernburg

München• DIT MÜNCHEN GmbH• Filiale München: DIT München-Berg am Laim• Filiale München: DIT München-Frankfurter Ring• Filiale München: DIT München-Landsberger Straße• Filiale Lexus: Lexus Forum München

Göttingen• DIT GÖTTINGEN GmbH• Filiale Goslar: DIT Göttingen-Goslar• Filiale Osterode: DIT Göttingen-Osterode

Dresden• AUTOCENTER DRESDEN GmbH• Filiale Dresden: AC Dresden-Bremer Straße• Filiale Dresden: AC Dresden-Kaitz

Halle• AUTOCENTER HALLE GmbH• Filiale Angersdorf: AC Halle-Angersdorf

Augsburg• AUTOCENTER HAAS GmbH

Chemnitz• AUTO CENTER CHEMNITZ GmbH• Filiale Chemnitz: AC Chemnitz• Filiale Röhrsdorf: AC Chemnitz-Röhrsdorf

Leipzig• AUTOCENTER LEIPZIG GmbH• Filiale Leipzig: AC Leipzig-Grünau

München• AUTOARENA MÜNCHEN GmbH• Filiale Ingolstadt: Autoarena Goethestraße

Gießen• AUTOARENA NAU GmbH• Filiale Marburg: Autoarena Nau - Gisselberger Straße

Augsburg• AUTOHAUS ALBERT STILL GmbH• Filiale Augsburg: AH Still-Augsburg

Augsburg• AUTOMOBILFORUM SIGG & STILL GmbH• Filiale Augsburg: AMF Sigg & Still am Kobelweg

Kaufbeuren• AUTOMOBILFORUM KAUFBEUREN GmbH• Filiale Landsberg: AMF Landsberg

München• AUTOMOBILFORUM KUTTENDREIER GmbH• Filiale München: AMF Kuttendreier-AHG• Filiale München: AMF Kuttendreier-Olympiapark• Filiale München: AMF Kuttendreier-Meglinger Straße• Filiale Wolfratshausen: AMF Kuttendreier im Loisachtal

Nürnberg• AUTOMOBILFORUM KROPF GmbH• Filiale Amberg: AMF Schwarzkopf

Berlin• AUTOMOBILFORUM KADEA GmbH• Filiale Berlin: AMF KADEA-Goerzallee• Filiale Berlin: AMF KADEA-Bessemerstraße• Filiale Berlin: AMF KADEA-Seesener Straße

Coburg• HOMMERT Auto Zentrum GmbH • Filiale Sonneberg: Auto Zentrum Sonneberg

KroatienZagreb• PSC ZAGREB d.o.o.• Filiale Zagreb: PSC Zagreb-Dubrava• Filiale Zagreb: PSC Zagreb-Velika Gorica

Rijeka• PSC PRIMORJE d.o.o.

Split• PSC DALMACIJA d.o.o.

Osijek• PSC OSIJEK d.o.o.

Osijek• PSC SLAVONIJA d.o.o.

PolenWarschau• AUTO ZOLIBORZ Sp. zo.o.• Filiale Warschau: Auto Praga• Filiale Piaseczno: Auto Piaseczno

UngarnBudapest• AUTOSZALON DUNA Kft.

ÖsterreichWien• OPEL & BEYSCHLAG GmbH• Filiale Wien 21: Beyschlag-Leopoldau• Filiale Wien 22: Beyschlag-Donaustadt• Filiale Klosterneuburg: Beyschlag-Klosterneuburg• LOGISTIK PARK 19 GmbH (RSL)

Wien• BERNHARD KANDL GmbH• Filiale Wien 3: Kandl-Rennweg• Filiale Wien 10: Kandl-Favoriten• Filiale Wien 13: Kandl-Speising

Salzburg• ÖFAG GmbH• Filiale St. Johann: ÖFAG-Pongau• Filiale Zell am See: ÖFAG-Pinzgau• Filiale Straßwalchen: ÖFAG-Flachgau

Traun bei Linz• AUTOHAUS SULZBACHER GmbH & Co. KG

Graz• AUTOMOBILFORUM REISINGER GmbH• Filiale Bärnbach: AMF Reisinger-Bärnbach

Wien• AUTOMOBILFORUM BEYSCHLAG GmbH• Filiale Wien 22: AMF Beyschlag-Donaustadt

Zentrale Dienste

• Fahrzeug-Zentrallager • Fachbereichsberatung • Finanzdienstleistung • Car Fit Service GmbH • Car Fit Auto-Teile-Zubehör GmbH, Augsburg• VH DAC AUTOMOBILCENTER GmbH • Car Fit Österreich GmbH• Autofutura d.o.o., Zagreb • AVAG Investments Sp. z o.o., Warschau• Duna Immobilien Kft., Budapest • DIA Dienst am Auto GmbH, Traun

Stand: 08/2015

AVAG Holding

DIO DIA AV-International

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 54

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Markus Kruis Finanzvorstand

Roman Still Vorstandssprecher

Albert C. Still Vorstandssprecher

Ulf PfeifferVertriebsvorstand

Vorstand der AVAG Holding SE

Das Geschäftsjahr 2014/15 war ein sehr erfolgreiches Jahr für unsere Automobil-

handelsgruppe. Wir konnten unsere Unternehmensbereiche gezielt weiter entwi-

ckeln und unsere strategischen Initiativen erfolgreich umsetzen. Die Märkte in Europa

und speziell der deutsche Markt profitieren unter anderem von den positiven ge-

samtwirtschaftlichen Impulsen, wie z. B. der niedrige Ölpreis und die Geldpolitik der

Europäischen Zentralbank (EZB) bewirken. Unsere volumenstärksten Hersteller

entwickeln sich in diesem wachsenden Umfeld ebenfalls mehrheitlich positiv, so dass

unsere Gruppe von diesem Trend entsprechend partizipieren konnte.

Der auf das AVAG-Geschäftsjahr angepasste deutsche Kfz-Gesamtmarkt lag mit

einem Zulassungsvolumen von rund 3,15 Millionen Fahrzeugen ca. 4,87% über dem

Vorjahr. Dabei performten die von uns vertretenen Marken mehrheitlich besser als

der Marktdurchschnitt. Die für unser Haus volumenstärkste Marke Opel konnte sich

mit einem Wachstum von 7,1% deutlich vom Markt abheben. Vor allem die Model-

le Adam und Mokka, die fünfte Generation des Corsa, der wieder stärker werdende

Astra sowie der Kleinwagen KARL waren die Treiber des Marktes. Mit 6,77% Wachs-

tum konnte auch Ford seinen starken Trend der vergangenen Jahre weiter stabilisieren.

Ford konnte dieses Jahr ungefährdet arbeiten und mit den neuen Produkten Fiesta

und Focus punkten. Wir haben die neuen Modelle gut in unsere Verkaufsprozesse in-

tegriert. Toyota entwickelte sich leider schlechter als der Markt. Mit Blick auf die AVAG

haben wir die Zulassungszahlen stabilisiert. Die Umstrukturierung des Händlernetzes

hatte keine großen Auswirkungen auf unsere Betriebe. Toyota möchte mit weniger

Autohäusern die gleiche Stückzahl an Fahrzeugen verkaufen, um das Händlernetz

profitabler aufzustellen. Der japanische Hersteller setzt auch in Zukunft auf seine Hy-

bridstrategie und hat eine höhere Produktmenge versprochen, so dass wir hier auf

einen Aufwärtstrend hoffen dürfen. Nissan bleibt dagegen weiterhin in der Erfolgsspur,

vor allem durch das Erfolgsmodell Qashqai, das ein hervorragendes Preis-Leistungs-

verhältnis präsentiert, gefolgt vom Micra. Neu in unserem Portfolio ist auch die Marke

Hyundai, mit der wir die ersten Anfangserfolge erzielen konnten.

Im ersten Jahr ohne Chevroletgeschäft haben wir es geschafft, das fehlende

Volumen durch verschiedene Maßnahmen mehr als auszugleichen. Zum einen ist

es uns gelungen, Kunden von Chevrolet auf Opel-Fahrzeuge „umzuparken“, zum

anderen haben wir durch ein verbessertes Gebrauchtwagenmanagement – dies

gilt für alle AVAG-Betriebe – unsere Ertragsstärke in diesem Bereich nachhaltig

gestärkt. Auf Basis einer aktiven Zukaufpolitik, einer Verbesserung unserer Abläufe und

einem effektiven Bestandsmanagement, haben wir die Vermarktung mit einem Plus

von 3.800 FastNEUwagen und rund 5.000 Gebrauchtwagen deutlich gesteigert.

Außerdem haben wir in einigen Autohäusern, die vom Rückzug der Marke Chevrolet

betroffen waren, KIA und Dacia erfolgreich integriert. Dadurch wurden entsprechende

Freiflächen in den Autohäusern optimal genutzt sowie qualifiziertes Personal langfristig

an die Betriebe gebunden. Nicht nur der Ausstieg der Marke Chevrolet, sondern auch

die positive Entwicklung unseres Großprojektes Auto Staiger zeigt, dass wir in der Lage

sind, schwierige Situationen rechtzeitig zu erkennen und zu meistern. Denn nach fast

einem Jahr Betrieb in Stuttgart konnten wir unsere Ergebnisziele bereits übertreffen.

Über alle Marken hinweg haben wir auch 2014/15 unser Marktgewicht weiter aus-

gebaut. In diesem Geschäftsjahr erreichten wir wieder mehr als 1% Marktanteil in

Deutschland.

Vorwort des Vorstandes

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 76

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Wie im vergangenen Geschäftsjahr entwickelte sich in diesem Jahr der österrei-

chische Kfz-Markt – auf das AVAG-Geschäftsjahr gesehen - rückläufig. Dennoch

konnte die AVAG trotz schwieriger Marktlage Stabilität beweisen und erzielte

einen nationalen Marktanteil von 2,32 Prozent am Neuwagenmarkt. Während

unser Hauptpartner Opel sich besser

als der Markt behauptete und Markt-

anteil zulegen konnte, entwickelten sich

Ford und KIA im Verhältnis schlech-

ter als der Markt. Nissan stemmte sich

gegen den Trend.

Unsere osteuropäischen Beteiligungen

in Polen, Ungarn und Kroatien entwi-

ckelten sich ausnahmslos positiv. Un-

ser drittgrößter Markt Polen verlief rund

13% über dem Vorjahr. Auch wir konn-

ten mit einem Plus von 7,8% von diesem Wachstum profitieren. Die wirtschaftliche

Entwicklung in Kroatien zeigt stabile Entwicklungstendenzen und sorgt somit für

ein freundlicheres Gesamtbild. Der Markt legte mit +4,3% zu. Aufgrund unse-

res starken Chevrolet-Engagement in den Vorjahren und der leicht rückläufigen

Verkäufe von Opel, verlieren wir hier leicht. Die wirtschaftliche Situation in Un-

garn bleibt stabil. Der ungarische Markt erholt sich weiterhin und legte mit einem

Wachstum von 16,7% bereits das dritte Jahr in Folge zu. An unserem Standort in

Budapest konnten wir mit Suzuki unsere Verkaufszahlen auf über 180 % steigern.

Die in Summe positive Entwicklung der Märkte und unserer Hersteller-Marken

sowie die konsequente Umsetzung unserer Optimierungsstrategie haben uns

den nötigen Rückenwind verliehen, die Unternehmensgruppe im vergangenen

Geschäftsjahr weiter nach vorne zu entwickeln. Mit insgesamt 48.754 Neuwa-

gen verstärkten wir unsere Markt-Präsenz unverkennbar. Auch der Absatz von

Gebrauchtwagen liegt mit 47.922 Einheiten deutlich über dem Vorjahr. Ebenfalls

gelang es uns, den After-Sales-Level trotz des harten Wettbewerbs durch die

Fast-Fit-Gruppen weiter zu verbessern.

Es bleibt festzuhalten, dass unsere strategische Neuausrichtung sich bewährt hat.

Die gezielte Optimierung von Service- und Verkaufsabläufen in den Autohäusern

sowie das kontinuierliche Schulen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein

Bestandteil unseres guten Ergebnisses. Zudem war die von uns eingeleitete strikte

Markentrennung in den Autohäusern ein weiterer wesentlicher Erfolgstreiber. Die Ver-

bindung der Markentrennung mit dem Area-Konzept lässt es zu, den Fokus auf die

Ausschöpfung sämtlicher Markt- und Markenpotentiale innerhalb einer Area zu

legen. Dies und unsere mittelständische Ausrichtung mit dezentraler Struktur und

geschäftsführenden Gesellschaftern vor Ort sind besondere Alleinstellungsmerk-

male unserer Gesellschaft. Durch die flachen Hierarchien setzen wir Maßnahmen

schnell um und wirken mit unseren geschäftsführenden Gesellschaftern nega-

tiven Markttrends und wirtschaftlichen Fehlent-

wicklungen schnell entgegen. Umgekehrt sind

wir sofort in der Lage, neue Ideen einzuführen

und mögliche Potentiale wahrzunehmen. So ist

es uns erneut gelungen, unser Ergebnisziel von

mindestens 1% Umsatzrendite zu übertreffen.

Für das kommende Jahr blicken wir optimistisch

in die Zukunft. Die wirtschaftlichen Rahmenbe-

dingungen werden sich aus unserer Sicht sta-

bil entwickeln. Auch unsere Hersteller sind gut

aufgestellt. Opel hat gleich zu Beginn unseres

Geschäftsjahres 2015/16 den neuen Opel Astra

eingeführt, der sich gegenüber dem Golf positiv

positionieren konnte. Der neue Astra gewann

zudem souverän das Goldene Lenkrad 2015 –

Deutschlands begehrtester Autopreis – des Axel-Springer Verlages in der Katego-

rie Kompaktwagen. Außerdem erhielt der Astra die Auszeichnung „Car oft the year“

in Europa, der wichtigste europäische Branchen-Preis. Ford hat Ende September

den neuen S-Max, den neuen Galaxy und den imageträchtigen Mustang einge-

führt. Hinzu kommen 2016 der neue Edge, ein großer SUV oberhalb des Kugas.

Alle Produkte werden gut von den Kunden angenommen und stärken uns in un-

seren Vertriebsaktivitäten. Demzufolge sehen wir das neu gestartete Geschäfts-

jahr auf einem guten und stabilen Niveau wie das vergangene. Die Umsetzung

unserer neuen Ausrichtung hin zu einer Optimierungsstrategie hat uns geholfen,

jede einzelne Area ein wenig besser zu machen und damit den Gesamtkonzern

zu stabilisieren und weiter zu entwickeln. Dabei stehen im neuen Geschäftsjahr

ein kostenbewusstes Verhalten und ein stringentes Bestandsmanagement im

Vordergrund. Mit unseren bewährten Instrumenten, wie der internen

Gebrauchtwagenbörse, unserem Neuwagen-Zentrallager und unserem exzellenten

Controlling, den Betriebsvergleichen und Best-Practice-Beispielen sind wir für

die Herausforderungen des Marktes optimal aufgestellt.

»Strategie der Optimierung ist ein Erfolgsrezept« »Strikte

Markentrennung wurde gezielt umgesetzt«

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 98

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Voraussetzung unserer Erfolgsbilanz sind selbstverständlich unsere aus-

gezeichneten Mitarbeiter. Deswegen gebührt an dieser Stelle unser Dank allen

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und natürlich unseren geschäftsführenden Ge-

sellschaftern, die im vergangenen Jahr hochmotiviert und unter höchstem per-

sönlichen Einsatz für unser Unternehmen eingetreten sind und auf diese Weise

einzigartig zum Erfolg der AVAG beigetragen haben.

Augsburg im Februar 2016

Der Vorstand

Roman Still Albert C. Still Markus Kruis Ulf Pfeiffer

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 1110

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Der Aufsichtsrat von links nach rechts: Dr. Guido Schacht, Johannes Hall, Albert K. Still (Aufsichtsratsvorsitzender), Erhard Paulat, Dr. Walter Eschle, Prof. Dr. Heinz-Dieter Assmann

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der Gesellschaft während des Geschäftsjah-

res regelmäßig überwacht. In gemeinsamen Sitzungen hat der Vorstand den

Aufsichtsrat schriftlich und mündlich über die wirtschaftliche und finanzielle Lage

des Unternehmens unterrichtet.

Die Buchführung, der Jahresabschluss 2014/2015 und der Lagebericht der AVAG

Holding SE sowie der Konzernabschluss wurden von der

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Steuerberatungsgesellschaft, München,

geprüft und sind mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen

worden. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis dieser Prüfung zustimmend

Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der AVAG

Holding SE und den Konzernabschluss zum 31. August 2015, sowie den Lage-

bericht und Konzernlagebericht geprüft und in seiner Sitzung vom 27.01.2016

gebilligt; er ist damit festgestellt.

Auch der vom Vorstand erstellte Bericht über Beziehungen zu verbundenen

Unternehmen für das Geschäftsjahr 2014/2015 (Abhängigkeitsbericht) ist von

der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft, Wirtschafts-

prüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, München, geprüft und mit

einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Abhän-

gigkeitsbericht und der von der KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Akti-

engesellschaft erstellte Prüfungsbericht ist vom Aufsichtsrat, namentlich im

Hinblick auf die in die Berichterstattung einbezogenen Unternehmen und die

berichtspflichtigen Rechtsgeschäfte, geprüft worden. Nach dem, in der

Sitzung des Aufsichtsrats am 27.01.2016 festgestellten abschließenden Ergeb-

nis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Aufsichtsrat sind gegen

die Schlusserklärung des Vorstands nach § 312 Abs. 3 AktG keine Einwände zu

erheben. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Abschlussprüfers, der diesen

Bericht mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen hat:

„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

(1) die tatsächlichen Angaben im Bericht richtig sind,

(2) bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistungen der

Gesellschaft nicht unangemessen hoch waren oder Nachteile ausgeglichen

worden sind.“

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss 2014/2015 von Euro 12.858.623,28

zunächst mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von Euro 14.208.141,10

zu verrechnen; anschließend erfolgt eine Einstellung in gesetzliche Rücklagen in Höhe

von Euro ./. 642.931,16 und eine Zuführung zum Nennbetrag eigner Anteile in Höhe

von EUR 1.533.653,85. Diesem Vorschlag schließt sich der Aufsichtsrat an. Mit

dem Bilanzgewinn in Höhe von Euro 27.957.487,07 soll wie folgt verfahren werden:

1. Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,51 Euro

je dividendenberechtigter Aktie, insgesamt Euro 1.958.910,00

2. Zuweisung in die Gewinnrücklagen Euro 10.000.000,00

3. Vortrag auf neue Rechnung Euro 15.998.577,07

Euro 27.947.487,07

Augsburg, im Januar 2016

Der Aufsichtsrat

Bericht des Aufsichtsrates

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 1312

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Ziele und Strategien

Foto: Opel Bild: Opel & Beyschlag, Wien

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 1514

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Das AVAG-Marketing: Professionelle Bearbeitung der Märkte

Die Möglichkeiten der Marktbearbeitung sind heute vielfäl-

tiger und feingliedriger denn je. Hinzu kommt, dass unsere

Zielgruppen und deren Medienverhalten zunehmend

inhomogen werden. Um alle Potenziale auszuschöpfen,

müssen demzufolge alle Kanäle ausgewogen zueinander

„bespielt“ werden. In der Marketing-Fachsprache heißt es

„orchestrieren“. Dazu ist es notwendig, die Medien, deren

Wirkweisen, vor allem aber die Zielgruppen und deren

Nutzungsgewohnheiten genau zu kennen.

Als Dienstleister für unsere Autohäuser sehen wir es als unsere

Aufgabe, den ausgewogenen Marketing-Mix für jedes Fabrikat

zu definieren. In Abstimmung mit den jeweiligen Herstellern

und Importeuren transformieren wir die nationalen Kam-

pagnen ins lokale Marketing. Dabei achten wir stets darauf,

unsere eigenen Stärken deutlich in den Vordergrund zu

stellen und uns damit vom Wettbewerb abzugrenzen. Denn

vor Ort ist eine Kampagne letztlich erst dann erfolgreich,

wenn sie den Absatz fördert.

Im Detail kann der Marketing-Mix, abhängig vom Fabrikat,

von der Region und teilweise auch von der Vertriebsmann-

schaft, sehr unterschiedlich aussehen. Unsere Aufgabe ist

es, den Ansprüchen aller gerecht zu werden.

Bei der Marktbearbeitung unterstützen wir unsere Auto-

häuser seit Jahren mit unserem eigenen Call Center. Sowohl

im Vertrieb als auch im Service, haben wir uns dort darauf

spezialisiert Kunden und Interessenten zu qualifizieren. Als

weiterer Dienstleister versetzt unser Lettershop unsere

Autohäuser in die komfortable Situation, sich nicht um die

Durchführung teilweise sehr aufwendiger Mailingaktionen

kümmern zu müssen.

Unsere hauseigene Neu- und Gebrauchtwagengarantie ist nicht

nur ein USP, sondern eines unserer wichtigsten Kundenbin-

dungsinstrumente. Als Händlereigengarantie bieten wir diese

inzwischen mit Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren an.

Exklusiv für unsere Kunden ist unsere Garantie europaweit in

allen AVAG-Betrieben erhältlich. Der durchschlagende Erfolg

unserer Garantie hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr

wieder eindrucksvoll bestätigt.

After Sales-Strategien

Nachdem wir die Ausstattung und die Optik der Direktannah-

men optimiert haben und die Abläufe transparenter gestal-

tet wurden, liegt unser Fokus nun auf dem eigentlichen Ver-

kaufsgespräch in der Direktannahme. Um einen gesteuerten

Prozess im Verkaufsgespräch einzuhalten und zu managen,

haben wir uns entschlossen, eine eigene Tablett-Variante zu

entwickeln und zum Einsatz zu bringen. Diese wird derzeit

ausgerollt. Im nächsten Schritt werden wir mit unseren Mitar-

beitern die Best-Practice-Abläufe herauszufiltern und für alle

anwendbar machen.

Begleitend hierzu findet eine intensive Betreuung und Schu-

lung der Mitarbeiter vor Ort statt. Wir gehen gemeinsam mit

den Mitarbeitern die einzelnen Abläufe von der Terminvergabe

bis zur Rückgabe an den Kunden durch, optimieren diese und

stimmen die einzelnen Positionen besser aufeinander ab. Es

zeigt sich, dass dieses Vorgehen zu einer höheren Mitarbeiter-

zufriedenheit führt. Daraus folgt ein effizienter und serviceorien-

tierter Umgang mit dem Kunden, der zu höherem Umsatz führt.

Ebenfalls neu eingeführt wurde die zentrale Beratung zur Un-

fallabrechnung. Um Konflikte mit den Versicherungen zu ver-

meiden und den Zahlungsfluss so schnell wie möglich abzu-

wickeln, werden die Unfallrechnungen über eine Cloud an die

Zentrale übermittelt, geprüft, korrigiert und zur Einreichung

zurückgesendet.

Ziele und Strategien der AVAG Holding SE

Das Firmen- und Gewerbekundengeschäft im Umbruch

Das Firmen- und Gewerbekundengeschäft ist für den Auto-

handel die zweite zentrale Säule und mit einem Anteil von

rund 25 Prozent relevanten Flottenzulassungen ein Kern-

geschäftsfeld.

Die Rahmenbedingungen im Firmen- und Gewerbekunden

haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend ver-

ändert. Daher hat die AVAG Holding SE das Firmen- und

Gewerbekundengeschäft in nahezu allen Autohäusern stra-

tegisch neu aufgestellt.

Verkaufen im dynamischen Firmen- und Gewerbekundenge-

schäft bedeutet nicht nur das Produkt zu verkaufen, sondern

eine auf Kundenbedürfnisse ausgerichtete Dienstleistung

zu erbringen. Dies fordert eine persönliche, fachliche und

verkäuferische Qualifikation des Verkaufsberaters. Auch der

Bereich Service muss professionell im gewerblichen Bereich

aufgestellt sein, um den Kunden eine perfekte Service- und

Mobilitätslösung anzubieten.

Damit dieses „Aktiv sein“ heute angesichts des immer

härter werdenden Wettbewerbs umgesetzt wird, stehen den

Autohäusern alle wichtigen Instrumente, wie ein CRM-Tool

(abgestimmt auf B2B), konsequente Außendienst-Betreuung,

Marketingkampagnen, interne Schulungen und ein professio-

nelles Call-Center zur Verfügung.

Unternehmenskommunikation

Die zentrale Aufgabe der Unternehmenskommunikation ist

es, die interne und externe Kommunikation der AVAG Hol-

ding SE sowie der einzelnen Autohäuser aufzubauen und zu

verbessern. Es wird dabei zu jeder Zeit authentisch, glaub-

würdig und relevant kommuniziert. Auf dieser Basis sollen

ein positives Image erzeugt sowie ein nachhaltiges Vertrauen

bei Kunden und Mitarbeitern aufgebaut werden.

In der internen Kommunikation erfolgte ein Relaunch der

Mitarbeiterzeitung „AVAG Inside“, um die Mitarbeiter in den

Autohäusern und innerhalb der AVAG Holding umfassend

und regelmäßig über die Automobilbranche sowie über

interne Themen zu informieren.

In der externen Kommunikation hat die Abteilung im

abgelaufenen Geschäftsjahr die Beziehung und das

Vertrauen zu regionalen Lokal- und Wirtschaftsjournalisten

sowie bundesweiten Fachjournalisten der Automobilbranche

stark verbessert und insgesamt über 1.000 veröffentliche

Presse-Artikel für die Autohäuser bewirkt.

Zudem wurde im Rahmen der 100-Jahrfeier die Firmenge-

schichte des Familienunternehmens (Sigg / AVAG) in einem

Buch festgehalten sowie durch zehn Episodenfilme neu

aufbereitet. Darüber hinaus wurde ein Messekonzept ent-

wickelt, um die Autohäuser und die AVAG Holding SE auf

Fach- und Ausbildungsmessen professionell zu repräsen-

tieren und neue Mitarbeiter zu rekrutieren.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 1716

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Weiterentwicklungen in der IT-Systemwelt

Im April 2015 wurden wir von Microsoft bzgl. eines

Lizenzaudits kontaktiert. Mit erheblichem Aufwand haben wir

die in allen nationalen und internationalen Gesellschaften des

AVAG Konzerns eingesetzten Software-Produkte erfasst und

mit den vorhandenen Lizenzen abgeglichen. Im Vergleich zum

letzten Audit im Jahr 2011 war der Aufwand für die Nachlizen-

zierung wesentlich geringer, obwohl das Audit umfangreicher

und komplexer war. Hier zeigen der Einsatz einer dedizierten

Asset Management Software sowie unsere Anstrengungen

bezüglich der Standardisierung der IT-Infrastruktur erste spür-

bare Erfolge.

Zudem haben wir eine eigene Online Video Plattform

pilotiert. Damit ist es in der Zukunft dem Verkäufer oder

Serviceberater möglich, unseren Kunden eine persönliche

Videomessage zu senden. Wir erhoffen uns von dieser

inno vativen Software eine bessere Penetration im

Ge braucht wagen- und After Sales Bereich sowie ein

wei teres AVAG Alleinstellungsmerkmal gegenüber unseren

Konkurrenten.

Im Bereich Technik setzte das Team im abgelaufenen

Geschäftsjahr zahlreiche Projekte erfolgreich um. Unter ande-

rem stellten sie ca. 3.100 PCs und Notebooks auf Windows

7 um und migrierten alle österreichischen Betriebe auf einen

neuen VPN Anbieter. Darüber hinaus wurden acht neue AVAG

Autohaus Standorte mit 160 PC-Arbeitsplatzen, neun Servern

und 91 Druckern ausgestattet und in Betrieb genommen.

Neben der Integration der neuen Standorte und der

Verbesserung der Markenanbindung Dacia/Hyundai/

KIA/Volvo ins Dealer Management System lag der Focus

im Team Software auf der Weiterentwicklung des eASC

(elektronischen Direktannahme).

Professionelles Treasury und Cash Management

„Cash is fact, profit is opinion!“ – Vor genau diesem Hinter-

grund ist das professionelle Treasury der AVAG Holding SE

zu sehen. Knappe Margen und hoher Kapitalbedarf auf der

einen Seite sowie vertriebsorientierte Geschäftsführer, die

als Vollprofis im Handel keine Chance auslassen dürfen, auf

der anderen Seite, fordern jeden Tag eine kostenoptimale

Liquiditätsbereitstellung.

Es ist die Aufgabe der AVAG Holding SE, die Konzernfinan-

zierung sicherzustellen, den operativen Gesellschaften Liqui-

dität bereitzustellen und deren Verwendung zu überwachen.

Zu Sicherung der Betriebsmittelfinanzierung auch in

schwierigeren Zeiten haben wir im abgelaufenen GJ die

Festschreibung unserer Betriebsmittellinien auf zwei

Jahre bei Geschäftsbanken vorangetrieben. Zielgröße war

ein Volumen von ca. 50% unserer Kreditlinien. Erreicht

haben wir knapp 60%. Diese Maßnahme war vorrangig an

diejenigen Banken gerichtet, die uns bis dato ausschließ-

lich im Kurzfristbereich finanziert hatten. Nachdem sich

jetzt alle wichtigen Banken entweder ohnehin langfristig

oder über die 2-Jahres-Festschreibung zu einer länger-

fristigen Zusammenarbeit mit uns comitted haben, ist

aus unserer Sicht hiermit ein Höchstmaß an Sicherheit im

Bereich der Betriebsmittelfinanzierung erreicht. Die

Besicherung der Zwei-Jahres-Linien erfolgt einheitlich über

einen EK-Covenant, so dass dieser Finanzierungsbaustein

auch sauber und einheitlich strukturiert ist.

Folgerichtig konnten wir uns im weiteren Verlauf des

abgelaufenen Geschäftsjahrs verstärkt der Optimierung von

Zinsaufwand und Bankgebühren in einem ersten Schritt bei

unseren Geschäftsbankverbindungen in Deutschland und

Österreich widmen. Hier haben wir in beiden Bereichen deut-

liche Verbesserungen realisiert.

Eine Konsequenz dieser Maßnahmen war, dass wir uns

in Österreich sogar von unserer langjährigen Hausbank

Bank Austria, sowie von der BAWAG PSK trennten und

den Zahlungsverkehr völlig neu organisierten. Hier steht

im kommenden Jahr zeitgleich mit der SEPA-Umstellung

von Kartenzahlungen am 1. Februar auch ein Switch des

Haupt-Kommunikationsstandards MBS auf den deutschen

Standard EBICS an. Die technischen Voraussetzungen

in unseren Systemen sind bereits seit einiger Zeit erfüllt.

Spannend wird, ob/wie die österreichischen Banken alle nö-

tigen Daten im neuen Standard zu liefern in der Lage sind.

Nächster Schritt wird im GJ 2015-16 die Optimierung der

nicht-deutschsprachigen „AVAG-Länder“ sein.

Nachdem wir durch die Finanzierungsmaßnahmen der

letzten Jahre über eine hervorragende Liquiditätsausstattung

verfügen, können wir teilweise die Betriebsmittellinien bei

unseren Geschäftsbanken nicht angemessen beanspruchen.

Eine wichtige Aufgabe im nächsten Geschäftsjahr wird des-

halb darin bestehen, ein Instrumentarium zu schaffen, diese

Inanspruchnahmen bei Bedarf durch Transferierung geeig-

neter Tranchen aus den gewöhnlich deutlich stärker bean-

spruchten Captive-/Non-Captive-Linien kontrolliert zu be-

einflussen.

Personalmanagement

Die Experten des Personalmanagements der AVAG Holding

SE sind in allen personalrelevanten Fragen die Ansprechpart-

ner für die Führungskräfte in der Zentrale in Augsburg und

für die Geschäftsführer der Autohäuser vor Ort.

Die Personalabteilung hat ihren Schwerpunkt in der Rekru-

tierung von Geschäftsführern und Spezialisten. In der Folge

ist das Thema Personalentwicklung bzw. Qualifizierung von

Führungsnachwuchskräften ein wichtiger Schwerpunkt und

wird in 2015 weiter ausgebaut und perfektioniert werden.

Auch das Coaching vor Ort von Potentialträgern gewinnt

an Bedeutung. Die Trainings und Coachings führen interne

Führungskräfte durch.

Eine weitere Aufgabe der Personalabteilung ist der Sup-

port für die Personalsachbearbeiter vor Ort, insbesondere in

abrechnungsrelevanten Fragen, aber auch bei allgemeinen

Themen der Personalbetreuung.

Arbeitsrechtliche Unterstützung und Beratung gehören eben-

falls zu den Kernaufgaben des Personalmanagements. Ein

wichtiges Thema ist die Gewährleistung definierter Prozesse

in der täglichen Personalarbeit. Diese wirken sich speziell auf

die Richtigkeit der Gehaltsabrechnung und des Personalcon-

trollings aus. Daher ist die Einhaltung von Standards und die

kontinuierliche Prüfung dieser Prozesse wesentlich, u.a. für die

Effizienz im Personalwesen.

Unser Ziel ist es, die Menschen in den Autohäusern bei ihrer

täglichen Arbeit zu unterstützen und Impulse für die Weiter-

entwicklung des Personalbereichs zu geben.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 1918

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Projektentwicklung / Immobilienmanagement

Durch kontinuierliche Instandsetzungen und Investitionen

halten wir unseren Immobilienbestand im In- und Aus-

land attraktiv und gewährleisten unseren Kunden auf diese

Weise ein angenehmes Kauferlebnis in unseren modernen

Autohäusern.

Im Lauf des Geschäftsjahres erwarben wir ein neues Grund-

stück in Stuttgart-Zuffenhausen, welches im Folgejahr mit

einem neuen Autohaus bebaut wird. Zudem wurde in

Nürnberg ein Mehrmarken-Autohaus errichtet. Im Gegen-

zug verkauften wir ein nicht mehr genutztes Autohaus in

Budapest sowie einen Filialstandort in Leipzig, welchen wir

unverändert als Mieter weiter betreiben.

Eine wichtige Aufgabe der Abteilung liegt in der Instandhaltung

der bestehenden Immobilien sowie einer vorausschauenden

Immobilien-Entwicklung.

Ein großer Teil der Aufmerksamkeit lag im vergangenen

Geschäftsjahr auf der weiteren Fertigstellung der neuen

CI-Vorgaben des Herstellers Opel. Wir gehen davon aus, die

Umsetzung – auch bei den neu hinzugekommenen Standor-

ten – im folgende Geschäftsjahr zu finalisieren.

Die im Vorjahr eingeführte Marke KIA wurde im Geschäfts-

jahr auch in Kempten und Memmingen aufgenommen. Neu

hinzugekommen ist im Geschäftsjahr die Marke Dacia an

den Standorten in Nürnberg und Ingolstadt. Darüber hin-

aus ist Hyundai in München und ebenfalls in Ingolstadt er-

öffnet worden.

Aufgabenschwerpunkte im kommenden Geschäftsjahr

sind die Neubauprojekte in Stuttgart und München, diverse

weitere Immobilienerwerbe sind in Planung oder bereits in

konkreten Verhandlungen.

Konkret sind wir in der Überlegung, eine neue Stabsstelle mit

dem Fokus auf Standortsuche und Entwicklung möglicher

Standorte aufzubauen und hochwertig zu besetzen.

Versicherungsgeschäft

Die Tatsache, dass wir das Ertragsfeld Versicherungen nach-

haltig und konsequent durch unsere ausschließlich auf das

Versicherungsgeschäft ausgerichteten zentralen AVAG-

Abteilung bzw. spezialisierten Mitarbeiter und Sachbear-

beiterinnen vor Ort bearbeiten, hat auch im vergangenen

Jahr wieder Früchte getragen. Es ist uns gelungen, den

kontinuierlichen Ausbau des Versicherungsvolumens mit den

jeweiligen Geschäftspartnern konsequent und erfolgreich

weiter fortzusetzen

So wurden im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2014/2015

insgesamt 17.785 (Vorjahr: 18.265) Kraftversicherungsab-

schlüsse generiert, wovon Stück 8.153 (Vorjahr: 7.834) auf

unsere internationalen Beteiligungsgesellschaften und 9.632

(Vorjahr: 10.431) auf das Inland entfallen. Auf diese Weise

konnte die Gesamt-Penetration auf 31,5% (Vorjahr: 29,3%)

erhöht werden, woraus ein Bestandsvolumen von 46.847

Verträgen (Vorjahr: 45.322) mit einem Beitragsvolumen von

23,9 Mio. Euro (Vorjahr: 21,8 Euro) resultierte.

Finanzdienstleistungen

Es ist seit Jahren die erklärte Philosophie der AVAG Hol-

ding SE, das alle von uns vertretenen Marken ihre eigene

Herstellerbank bzw. ihren gewählten Bankenpartner in die

AVAG-Geschäftsbeziehung einbringen. Somit ist die AVAG

Holding SE bei der Einkaufs- und Absatzfinanzierung partner-

schaftlich mit der Opel-, Toyota-, Ford-, Nissan- und Honda-

Bank, den sog. Captive Banken, verbunden. Einen Großteil

des Gebrauchtwagengeschäftes realisieren wir mit den

Non Captive Banken.

Im letzten Geschäftsjahr lag das an unsere Automobilbanken

in Deutschland vermittelte Absatzvolumen bei 360,9 Mio.

Euro. In Österreich konnten 32,1 Mio. Euro vermittelt werden.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Balance der

o.g. Einkaufs- und Absatzfinanzierung. Hier werden Bank-

partner mit einer leistungsstarken und leistbarer Kreditbereit-

stellung priorisiert. Dies ermöglicht uns die bewährte Strate-

gie der Risikodiversifizierung fortzuführen, um mit notwendi-

ger Flexibilität die Herausforderungen am Markt anzunehmen

und die Entwicklung des Finanzdienstleistungsbereiches

voranzutreiben.

In den vergangenen vier Jahren entwickelte sich das Absat-

zinstrument Leasing wieder zu einem wichtigen Kundenbin-

dungsinstrument. Die Opel Betriebe der AVAG Holding SE

nutzen und unterstützen somit die Vertriebsstrategie der

Adam Opel AG, welche zum 01.07.14 etabliert wurde.

Finanzierung/Leasing Deutschland

Zeitraum GJ

Leasing- und Finanzierungsanträge

(Stück)Volumen

(Mio. Euro)

Deutschland

2010/11 24.165 312,0

2011/12 24.588 326,0

2012/13 23.605 307,1

2013/14 25.495 343,0

2014/15 * 26.589 360,9

Finanzierung/Leasing Österreich

2014/15 ** 3.084 32,1

Alle Partner (Captive & Non-Captive), Deutschland & Österreich.* Ab GJ 2014/15 Deutschland separat dargestellt.** Ab GJ 2014/15 Österreich separat dargestellt.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 2120

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Controlling und Transparenz

Mit steigender Unternehmensgröße und einer zunehmen-

den Internationalisierung wird ein aussagekräftiges und

effizientes Controlling zum entscheidenden Erfolgsfaktor.

Von der Planung bis hin zum Soll-/Ist-Vergleich gilt es,

Informationen zielgerichtet zu erfassen, auszuwerten und

verdichtet aufzubereiten, als Grundlage für operative als

auch für strategische Unternehmensentscheidungen.

Nicht mehr wegzudenken ist unsere Controlling- und Aus-

wertungsplattform „Infoportal“. Dieses Tool ist mit unseren

Dealer-Management-Systemen verbunden und schafft eine

noch nie dagewesene Transparenz in nahezu allen Bereichen

und Abteilungen des Autohauses. Ganz gleich, ob es um

Stückdeckungsbeiträge eines Verkaufsberaters in einem

bestimmten Zeitraum, um noch nicht abgerechnete Werk-

stattaufträge, um eine Auswertung der eingelagerten

Winterreifen oder um die abgewickelten Unfallschäden,

aufgeteilt nach Versicherungsgesellschaften, geht. Das

Infoportal liefert immer die passenden Antworten. Auch

aufgrund der Nutzerfreundlichkeit des Systems hat sich das

Infoportal zu einem echten USP in den AVAG-Betrieben

entwickelt.

Ergänzt wird das Infoportal durch unseren AVAG Händlerbe-

triebsvergleich, der sich auf die vergleichende Darstellung

von Kennzahlen konzentriert. Dies kann auf Areaebene, aber

auch hinunter bis zum Vergleich ausgewählter Standorte

geschehen. Im Handumdrehen lassen sich Stärken und

Potenziale von Abteilungen, Standorten und ganzer Areas

erkennen. Unser Fokus im abgelaufenen Wirtschaftsjahr lag

beispielsweise auf der Verbesserung des Gebrauchtwagen-

geschäfts. Infoportal und Händlerbetriebsvergleich lieferten

dafür wertvolle Informationen.

Diese Tools bringen eine hohe Transparenz in unser Geschäft

und führen zu einer deutlichen Versachlichung vieler Diskus-

sionen innerhalb der Führungsebene.

Einer unserer wesentlichen Erfolgsfaktoren ist die ständige

Präsenz unseres Controlling-Teams in den Betrieben. Hierdurch

gewährleisten wir eine kontinuierliche Weiterbildung unserer

Buchhaltungs- und Finanzleiter in den Autohäuser. Zudem

können Schwachstellen zeitnah erkannt und eliminiert werden.

Dadurch ist auch innerhalb der AVAG ein hoher Bezug zum

Tagesgeschäft in den Betrieben garantiert.

Economies of scale und Bestandsmanagement

Über eine zentrale Vernetzung unserer Neuwagenlager-

bestände in Deutschland, Österreich und Kroatien für die

Marken Opel, Ford, Toyota, Nissan, KIA, Hyundai und

Subaru, bietet sich den Verkaufsberatern unserer Betriebe in

den jeweiligen Ländern eine Zugriffsmöglichkeit in realtime auf

ca. 5.000 verkaufbare Neufahrzeuge. Damit ist nahezu jeder

Kundenwunsch in kürzester Zeit realisierbar. Daneben befin-

den sich ca. 5.500 als Vorführwagen, Vermietfahrzeuge oder

auch zur Auslieferung an Kunden anstehende Neufahrzeuge

permanent bei uns im „Durchlauf“. Durch einen ständigen Op-

timierungsprozess gelingt es uns, die Auslieferungszeit für ein

abgerufenes Fahrzeug auf lediglich zwei bis drei Arbeitstage

zu halten und damit auch unsere Kapitalbindung zu senken.

Daneben haben die Verkäufer über ihren Verkäuferarbeits-

platz direkten Zugriff auf den gesamten Gebrauchtwagen-

bestand des Unternehmensverbundes. Die große Auswahl

an gebrauchten Fahrzeugen – wir verfügen über einen Be-

stand von durchschnittlich ca. 5.800 bis 6.800 PKW – und

ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis tragen dazu bei,

nahezu allen Anforderungen und Wünschen unserer Kunden

gerecht zu werden. Eine intelligente IT-Applikation ermöglicht

es jedem unserer Betriebe, seinen Fahrzeugbestand zu ver-

walten, zu bebildern und automatisch an vordefinierte On-

linebörsen zu verteilen. Dasselbe System erfasst und über-

wacht die Bearbeitung eingehender Interessentenanfragen

bis hin zum Kaufvertrag. Über diverse Filterfunktionen und

Plausibilitätsprüfungen werden gezielt Fahrzeuge identifiziert,

die preislich falsch positioniert sind. Alles in allem hat sich

dieses Tool zu einem wesentlichen Steuerungsinstrument

in unserem Gebrauchtwagengeschäft entwickelt.

In Deutschland und Österreich betreibt die AVAG jeweils ein

regionales Stützpunktlager für den Hersteller Opel. Weiter-

hin wachsen wir gemeinsam mit dem Hersteller Ford und

sind Teilehandelspartner in Chemnitz, Berlin und Wien.

Unsere Erfahrung und Zuverlässigkeit, die wir täglich als

kompetenter Logistiker im Teile- und Zubehör-Bereich für

Opel, Ford, Toyota, Nissan und KIA unter Beweis stellen,

werden wir zukünftig weiter ausbauen. Die Teile-Zentral-

lager haben sich zu Garanten einer hohen Lieferfähigkeit

entwickelt und tragen damit entscheidend dazu bei, die

kurze Verweildauer der Kundenfahrzeuge in unseren Werk-

stätten sicherzustellen.

Unsere Logistikzentren verfügen über eine hohe Kompetenz

sowie fachliches Know-how. Damit qualifizieren sie sich

zu attraktiven Logistikpartnern. Die gemeinsam entworfenen

Konzepte in Zusammenarbeit mit Versicherungen zur

Versorgung qualifizierter Werkstätten mit kostengünstigen

Ersatzteilen für Reparaturen eingesteuerter Schadensfälle

werden wir auch weiterhin aktiv ausbauen.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 2322

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Lagebericht

Foto: Opel Bild: Autohaus Exner, Hof

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 2524

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A. Grundlagen des Konzerns

Die AVAG Holding SE, Augsburg, ist eine der führenden

unabhängigen Automobilhandelsgruppen Europas mit 51 ope-

rativen Händlerbetrieben an insgesamt 147 Betriebsstätten.

Die drei Zwischenholdinggesellschaften DIO, DIA und AVI, die

nach Herstellern und Regionen gegliedert sind, koordinieren die

Handelsaktivitäten. Neben Deutschland ist die AVAG auch in

den Ländern Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn aktiv. Die

umsatzstärksten Marken innerhalb der AVAG sind Opel, Ford,

Toyota/Lexus, Nissan und Hyundai. Darüber hinaus werden

die Marken Honda, Subaru, Peugeot, KIA, Fiat, Alfa Romeo,

Suzuki und Citroën vertrieben. Im vergangenen Jahr brachte

die AVAG rund 97.000 Fahrzeuge auf die Straße und tätigte

einen Gesamtumsatz in Höhe von 1,57 Mrd. Euro.

Im Geschäftsjahr 2014/2015 ergaben sich die folgenden

Veränderungen:

Zum 01.04.2015 wurden von der Automobilforum Reut-

lingen GmbH und Auto-mobilzentrum Stuttgart GmbH die

beiden Standorte in Pfullingen und Stuttgart mittels Asset

Deal übernommen. Die Übernahme des Opel-Betriebs in

Pfullingen ist durch die im Geschäftsjahr neu gegründete

Gesellschaft Automobilforum Pfullingen-Reutlingen GmbH

erfolgt. Der Opel-Betrieb in Stuttgart wurde an die Autohaus

Staiger GmbH angeschlossen.

Darüber hinaus wurden zum 01.05.2015 von der insolventen

Autohaus Hofmann KG die beiden Standorte in Mindelheim

und Memmingen mit dem Ziel übernommen den Kunden der

Region auch weiterhin einen zuverlässigen Partner für die Mar-

ke Opel und KIA zu sein. Die Übernahme erfolgte mittels Asset

Deal durch die im Geschäftsjahr neu gegründete Tochterge-

sellschaft Automobilzentrum Memmingen GmbH.

Im Geschäftsjahr 2014/2015 hat die AVAG die folgenden

Marken neu in ihr Portfolio aufgenommen:

Seit Mitte November 2014 vertreibt die AVAG Fahrzeuge der

Hyundai Motor Company an Standorten in München, Ingol-

stadt, Gießen und Marburg. Die AVAG freut sich auf eine

erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit und möchte

Kapazitäten in den entsprechenden Autohäusern besser und

effektiver ausnutzen.

Seit Ende 2014 werden zudem Fahrzeuge der Marke

Dacia an ausgewählten Standorten in Nürnberg, Amberg

und Ingolstadt vertrieben.

Des Weiteren wurde am Standort in Kempten bei der

Autohaus Haeberlen GmbH im Juni 2015 die Marke KIA in-

stalliert, die bereits seit dem Geschäftsjahr 2013/2014 an

einigen weiteren Standorten vertrieben wird.

Im Ausland wurde im Geschäftsjahr die Gesellschaft P.S.C.

SPLIT d.o.o. neu gegründet, die ihren Betrieb zum Anfang

des Geschäftsjahres 2015/2016 aufgenommen hat.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im ersten

Halbjahr 2015 wächst langsam aber stetig. Der Einfluss des

niedrigen Ölpreises, der Abwertung des Euros und die lo-

ckere Geldpolitik bringen den Patienten „Europa“ deutlich

in seiner Genesung nach vorne. Nicht alle Mitgliedsstaaten

profitieren von den positiven Impulsen. Während die Konjunktur

in Großbritannien und Spanien sehr gut verläuft und Osteuropa

insgesamt ein positives Wachstum vorweisen kann, verläuft

die Konjunktur in den westlichen Ländern - insbesondere in

Frankreich, Niederlande und Italien - auf dem stabilen Niveau

des Vorjahres.

Infolgedessen bestätigen die Europäische Kommission

und die OECD im ersten Halbjahr 2015 einen moderaten

Wirtschaftsaufschwung in der Eurozone von 1,5%.

In Deutschland konnte im ersten Halbjahr 2015 ein

Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,6% verzeichnet

werden. Die Prognose für das gesamte Jahr 2015 beläuft

sich laut Institut für Weltwirtschaft (IfW) auf 1,8%. Insgesamt

er-scheinen uns die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

als sehr stabil mit positiven Erwartungen.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die internationalen Automobilmärkte entwickelten sich in

den ersten acht Monaten des Jahres 2015 sehr positiv.

Damit setzte der Automarkt seine vor zwei Jahren

begonnene Erholung weiter fort.

In den ersten acht Monaten des Jahres 2015 gab es mit

9,4 Millionen PKW-Neuzulassungen in Europa eine Steige-

rung um 8,5% gegenüber der Vorjahresperiode. Weiterhin

liegt in fast allen Ländern eine robuste positive Grunddyna-

mik bei den Neuzulassungen vor. Die Zulassungszahlen der

einzelnen Länder bestätigen diese Entwicklung.

Im Einzelmonat August 2015 konnte der deutsche Auto-

markt im Vergleich zum Vorjahr mit 226.314 PKWs über-

raschend deutlich zulegen (+6,2%). Ähnlich positiv ist der

August in Spanien (+23,3%), Italien (+10,6%) und in Groß-

britan-nien (+9,6%) gegenüber dem Vorjahresmonat verlau-

fen. Auch Frankreich verzeichnete mit 10% gegenüber dem

Vorjahresmonat ein deutliches Plus.

Insgesamt verbleibt ein anhaltend positiver Trend in

sämtlichen westeuropäischen Märkten für die ersten acht

Monate des Jahres 2015. Aufgrund der erhöhten Nachfra-

gedynamik der vergangenen Monate in den europäischen

Ländern wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2015 auf

über 13 Millionen Neuzulassungen – ein Plus von 7,8%

gegenüber Vorjahr – angehoben.

Lagebericht und Konzernlagebericht der AVAG Holding SE, Augsburgzum 31. August 2015

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 2726

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Für den deutschen Markt wurden kumuliert von Januar bis

August 2015 2.135.459 (Vj.: 2.021.609) Neuzulassungen

registriert, was einem Anstieg von rund 5,6% entspricht.

Von allen Zulassungen sind rund 65,2% gewerblicher

Natur, 11,5% mehr als im Vergleichsmonat. Das Wachs-

tum im deutschen Markt resultiert somit mehrheitlich aus

den gewerblichen Zulassungen, während der Privatmarkt

sich wie in den vergangenen Jahren, im Vergleich zu den

Vorkrisenjahren 2000 – 2007, zögerlich entwickelt. Beim Blick

auf die einzelnen Segmente bildet die Kompaktklasse mit

28,1% den größten Anteil, gefolgt von der Mittelklasse

(13,6%). Vans (-11,9%), Kleinwagen (-8,2%) und Fahrzeuge

der oberen Mittelklasse (-0,9%) wiesen Rückgänge aus.

DeutschlandSept. 14 bis Aug. 15 in% Sept. 13 bis Aug. 14

  Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

zu 2013/14

Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

Volkswagen 683.914 21,71 4,79 652.656 21,72

Mercedes 282.965 8,98 5,16 269.081 8,96

BMW 281.104 8,92 5,70 265.935 8,85

Audi 268.745 8,53 4,96 256.041 8,52

Opel 223.208 7,08 2,87 216.979 7,22

Ford 213.321 6,77 1,60 209.956 6,99

Renault 107.344 3,41 5,14 102.092 3,40

Hyundai 103.533 3,29 4,10 99.451 3,31

Fiat (inkl. Alfa + Lancia) 74.356 2,36 2,82 72.314 2,41

Nissan 69.133 2,19 11,18 62.180 2,07

Toyota/Lexus 68.501 2,17 -6,34 73.138 2,43

Peugeot 53.702 1,70 -1,89 54.736 1,82

Kia 53.647 1,70 1,22 52.998 1,76

Mazda 53.469 1,70 4,34 51.243 1,71

Dacia 46.611 1,48 -2,71 47.910 1,59

Volvo 34.207 1,09 14,89 29.774 0,99

Suzuki 31.321 0,99 14,25 27.415 0,91

Honda 20.976 0,67 -1,79 21.359 0,71

Subaru 6.414 0,20 9,66 5.849 0,19

G E S A M T 3.150.623 100,00 4,87 3.004.220 100,00

In nachfolgender Tabelle fi ndet sich der auf das AVAG-

Geschäftsjahr abgestimmte Neuwagenmarkt. Der Neuwa-

genmarkt konnte sich in diesem Geschäftsjahr kontinu-

ierlich verbessern. Somit zeigt unser Wirtschaftsjahr mit

bundesweit 3.150.623 (Vj.: 3.004.220) zugelassenen Fahr-

zeugen ein Plus von ca. 4,9% im Vergleich zum Vorjahr auf.

Insgesamt hat sich unser Hersteller Opel auf dem deutschen

Markt, bezogen auf das AVAG-Geschäftsjahr, bei den Neu-

zulassungen weiter stabilisiert. Der Gesamtmarktanteil be-

läuft sich auf 7,08%. Trotz des Rückzugs aus Russland ver-

kauft Opel in Europa deutlich mehr Neuwagen als im Vorjahr.

Im August 2015 steigerte der Hersteller seinen Absatz um

12,8% auf rund 64.500 Neuwagenzulassungen. Von

Januar bis August verkaufte die Marke mit dem Blitz mit

rund 735.000 Fahrzeugen in Europa 4% mehr als im Vor-

jahreszeitraum. In Deutschland waren es in diesem Zeitraum

151.274 Fahrzeuge. Basis dieser Entwicklung seien die neuen

Modelle, sagte Verkaufschef Christian Küspert. Vor allem der

SUV Mokka (+21,7%), der Adam (+10,5%) und der Opel Vivaro

(+25,6%) verkaufen sich gut.

Bei der diesjährigen Preisverleihung des „Plus X Award“

wurde Opel zum vierten Mal in Folge zur innovativsten

Marke gekürt. Der Newcomer Opel KARL wurde direkt zum

„Kleinstwagen des Jahres 2015/2016“ gewählt, der Vivaro

ist „Nutzfahrzeug des Jahres“ und der Zafi ra Tourer „Van

des Jahres“. Und für die nächste Astra-Generation – un-

ser wichtigstes Volumenmodell – gibt es bereits mehr als

40.000 Vorbestellungen. Seit Oktober steht der neue Ast-

ra in unseren Autohäusern und nur sechs Wochen später

gewinnt die neue Generation das „Goldene Lenkrad 2015“

der Kompaktklasse. Diese Auszeichnung ist der Oscar unter

den Autopreisen und wird vom Axel-Springer-Verlag verlie-

hen. Mit dem Astra steht ein komplett neues Fahrzeug zur

Verfügung, das erstmals mit dem modernen Kommunikati-

onssystem OnStar auf den deutschen Markt gegangen ist.

Modellpolitisch hat sich neben dem neuen Astra einiges

zum Positiven verändert. Im Januar kam pünktlich zum

Angrillen der überarbeitete Corsa auf den Markt, im Juni

wurde der Opel KARL eingeführt. Der KARL ist ein Fahr-

zeug unterhalb des Corsa und tritt in Konkurrenz zu einem

VW up oder dem Hyundai i10. Gegen beide Wettbewerber

konnte er den ersten Vergleichstest in der Auto Bild gewinnen.

Wir besetzen mit dem KARL ein zusätzliches Fahrzeugseg-

ment und gehen davon aus, dass dies unsere Marktposition

stärken wird.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 2928

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Nach einem Anstieg der Neuzulassungen im Vorjahr

hat Ford in diesem Geschäftsjahr nochmals zugeleg

(+1,6%). Der Marktanteil hat im Geschäftsjahr bereits

wieder das Niveau von 2011/2012 erreicht.

Der Ford Mustang begeistert die Sportwagen-Fans in

Deutschland und Europa. Im Zeitraum von Januar bis

August 2015 liegen in Deutschland knapp 600 Bestellungen

vor, europaweit wurden bisher über 8.000 Modelle verkauft.

Der Verkauf in Deutschland und damit in unseren Ford-Stores

in München und Berlin startete mit großem Erfolg am 12. Sep-

tember 2015. Mit der emotionalen Wiederbelebung des Klas-

sikers hat Ford ins Schwarze getroffen und damit sein Marke-

nimage weiter verbessert.

Wir freuen uns auch auf den neuen Edge, ein großer SUV

über dem Kuga, der uns auch bei Ford ein weiteres und dazu

auch ertragreiches Segment öffnet. Der neue Edge wurde

auf der Internationalen Automobil-Ausstellung im September

2015 offiziell vorgestellt. Zusammen mit dem EcoSport und

dem Kuga bildet der neue Edge ein attraktives Trio, mit dem

Ford die richtigen Antworten auf die steigende Nachfrage nach

SUVs in Europa gibt.

Der neue Ford Mondeo, der seit Anfang Februar 2015 in

unseren Ford-Autohäusern steht, ist mit über 13.000 ver-

kauften Modelle positiv in den Markt gestartet. Die SUV-

Strategie des Herstellers ist ebenfalls aufgegangen: Der

Ford EcoSport hat in diesem Zeitraum mit 166,4% zu-

gelegt, der Kuga um 11%. Auch der C-Max zeigte über

das AVAG-Geschäftsjahr betrachtet mit einem Plus von

45,5% gute Absatzzahlen. Zudem ist der Ford Fiesta

im ersten Halbjahr mit über 174.000 Einheiten europa-

weit der meistverkaufte Kleinwagen. „Dass sich der Ford

Fiesta so großer Beliebtheit erfreut, liegt an den vielen

innovativen Technologien und besonders sparsamen

sowie leistungsstarken Motoren, die für das Erfolgsmodell

angeboten werden“, sagte Wolfgang Kopplin, Geschäfts-

führer Marketing und Verkauf der Ford-Werke GmbH.

Verstärkt wurde das PKW-Ergebnis von den guten Zah-

len im Nutzfahrzeug-Bereich. In diesem Segment hebt

sich der Ford Transit Connect mit einem Plus von 131%

in den ersten acht Monaten 2015 hervor. Betrachtet man

das AVAG-Geschäftsjahr, so feierte der neue Transit Cou-

rier mit 3.194 verkauften Fahrzeugen einen schönen Ab-

satz-erfolg. Das Nutzfahrzeuggeschäft der Marke Ford hat

erneut zugelegt (26,6%) und baute damit seinen Erfolg auch

in diesem Geschäftszweig weiter nachhaltig aus.

Der Gesamtmarktanteil von Ford (PKW und Nutzfahr-

zeuge) in Deutschland beträgt zum August 2015 nun 7,6%

(Vj.: 7,4%). Das Nutzfahrzeuggeschäft hat bei Ford einen

besonders hohen Stellenwert. Die europaweit durchge-

führte Produktoffensive der vergangenen Monate mit den

vier eigenständigen Baureihen – Courier, Connect, Customso-

wie Transit – kommt beim Kunden sehr gut an, wie die oben

genannten Zahlen belegen.

Die Neuzulassungen von Toyota sind bundesweit im

Geschäftsjahr 2014/2015 von 73.138 auf 68.501 zurück-

gegangen. Wir sehen die Marke aber mit neuem Schwung,

denn der neue Avensis und das Sondermodell AYGO

x-cite sind seit Mitte Juni 2015 erhältlich und versprechen

großes Marktpotenzial. Als erstes Toyota Modell fährt der

neue Avensis außerdem mit Toyota Safety Sense vor, das

verschiedene Systeme wie einen Notbremsassistenten

mit autonomer Notbremsfunktion bündelt und somit die

Sicherheit der Insassen erhöht.

Und im Herbst 2015 kam der neue Auris auf den Markt, der

viel Potential verspricht. In den ersten acht Monaten des

Jahres 2015 konnten die Modelle Avensis (+12,1%) und

Aygo (+24,2%) deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vor-

jahr verzeichnen. Das Mittelklasse-Flaggschiff Avensis wurde

grundlegend überarbeitet, was sich zugleich bei den Ver-

kaufszahlen bemerkbar machte.

Zugpferde des japanischen Herstellers sind in den ersten

acht Monaten des Jahres der Toyota Aygo (+24,2%), der

Prius Plus (+30,6%) und das SUV RAV 4 mit einem Plus

von 31,2%. Mit dem Toyota RAV 4 Hybrid steht zudem das

nächste Modell in den Startlöchern. Mit ihrer konsequenten

Hybridstrategie verkaufte der Hersteller mit seinen Marken

Toyota und Lexus bis zum 31. Juli 2015 weltweit acht Mil-

lionen Hybridfahrzeuge – innerhalb von nur zehn Monaten.

In Deutschland werden aktuell sechs Hybridmodelle ange-

boten, Lexus hat acht Modelle im Programm. Dies zeigt, wie

zukunftsfähig die Hybridtechnik bereits heute ist und dass

Toyota durch die konsequente Aufstockung der Hybridmodelle

dieses Marktfeld erfolgreich besetzt hat.

Die „Auto Trophy 2015“ geht an den Toyota Mirai. Das erste

Brennstoffzellenfahrzeug der Marke gewinnt bei der gleichna-

migen Leserwahl der „Auto Zeitung“ sowie 25 weiterer Fach-

magazine des Bauer-Verlags den Sonderpreis „Innovation“.

Das innovativste Modell 2015 ist demnach der Toyota Mirai.

In seiner Brennstoffzelle wird Wasserstoff in elektrische Ener-

gie umgewandelt, die wiederum den 113 kW/154 PS starken

Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht dabei lediglich

Wasser. Deutschland ist nach Großbritannien und Dänemark

der dritte Markt für den Toyota Mirai in Europa.

Nachdem Nissan seine komplette Modellpalette überarbeitet

hat, ist der Hersteller mit frischem Wind in das Jahr gestartet.

Das belegen auch die Neuzulassungen. Nach einer signifi-

kanten Erholung in 2013/2014 (+16,11%) hat der Hersteller

im abgelaufenen Geschäftsjahr nochmals zugelegt (+11,2%).

Im August 2015 verzeichnete das Unternehmen mit 4.804

PKW-Neuzulassungen einen Zuwachs von 21,6% gegenüber

dem Vorjahresmonat und hat damit gegenüber den Wettbe-

werbern weiterhin die Nase vorn. Der Marktanteil kletterte

um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2%.

Der Nissan Qashqai erfreut sich ungebrochen einer hohen

Beliebtheit unter den Neuwagenkäufern. Der SUV wurde im

August 2015 rund 2.000 mal neu zugelassen. Betrachtet

man die ersten acht Monate des Jahres, so ist der Verkauf

um 10,4% angestiegen auf 18.074 Fahrzeuge. Zu einer wei-

teren wichtigen Säule entwickelt sich das Kompaktmodell

Pulsar, das in diesem Zeitraum auf 5.360 Einheiten kam. Auf

den X-Trail entfielen 3.746 Neuzulassungen. Im bisherigen

Jahresverlauf summieren sich die Neuzulassungen des japa-

nischen Autoherstellers auf dem deutschen Markt auf 46.325

Einheiten.

Mit 5.655.451 (Vj.: 5.444.926) Besitzumschreibungen von

Januar bis August 2015 konnte das Gebrauchtwagen-

geschäft das Niveau im Vergleich zum Vorjahr übertreffen und

ist um 3,8% gestiegen. Das Gebrauchtwagengeschäft wird

nach Ansicht des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe

(ZDK) in 2015 über Vorjahresniveau liegen und mit mehr als

sieben Millionen Besitzumschreibungen abschließen.

Das vergangene Geschäftsjahr hat sich bundesweit im

Servicegeschäft bzw. in der Werkstattauslastung leicht

über Vorjahr entwickelt. Bezüglich des weiteren Bedarfs

an Reparatur- und Wartungsarbeiten im Jahr 2015 wird

es sehr darauf ankommen, wie stark der Fahrzeugbestand

in Deutschland bewegt werden wird. Insgesamt geht der

Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) für

das restliche Kalenderjahr von einer vernünftigen Nach-

frageentwicklung aus und dass der Aftersales-Bereich im

Kalenderjahr 2015 sich insgesamt auf Vorjahresniveau

bewegen wird. Dieser Meinung schließen wir uns an.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 3130

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a) Österreich

Rücken wir Opel in den Fokus, ist der Hersteller in Österreich stark vertreten und

entwickelte sich sogar besser als der Gesamtmarkt. Opel konnte in Österreich

im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 seine Verkäufe um 9,11% steigern,

während der Gesamtmarkt um -2,16% zurückgegangen ist. In Zahlen

gesprochen: Opel hat 22.215 Neuzulassungen erzielt (Vj.: 20.360) während sich

am Gesamtmarkt die Einheiten von 308.725 (2013/2014) auf 302.045

(2014/2015) reduziert haben.

In nachfolgender Tabelle fi ndet sich der auf das AVAG-Geschäftsjahr abge-

stimmte Neuwagenmarkt.

AustriaSept. 14 bis Aug. 15 in% Sept. 13 bis Aug. 14

  Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

zu 2013/14

Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

Volkswagen 53.304 17,65 -4,11 55.591 18,01

Opel 22.215 7,35 9,11 20.360 6,59

Skoda 20.417 6,76 -5,87 21.690 7,03

Ford 17.808 5,90 -7,83 19.320 6,26

Audi 17.446 5,78 -8,36 19.038 6,17

Renault 15.866 5,25 -3,13 16.379 5,31

BMW 15.294 5,06 -5,10 16.116 5,22

Mercedes 12.315 4,08 10,01 11.194 3,63

Peugeot 10.127 3,35 -4,58 10.613 3,44

Kia 8.294 2,75 -7,27 8.944 2,90

Nissan 7.080 2,34 8,82 6.506 2,11

Toyota 6.333 2,10 -18,07 7.730 2,50

Suzuki 5.196 1,72 3,42 5.024 1,63

G E S A M T 302.045 100,00 -2,16 308.725 100,00

Für den österreichischen Markt wurden kumuliert von Januar bis August 2015

211.227 (Vj.: 212.500) Neuzulassungen registriert, was einem Rückgang von

lediglich 0,6% entspricht.

Hauptvolumenträger bei Opel im Zeitraum 09/2014 bis 08/2015 sind der Corsa,

Astra und der Mokka (4.858 / 4.351 / 4.195 Stück), gefolgt vom Zafi ra mit 2.540

Einheiten.

Mit 552.663 (Vj.: 551.208) Besitzumschreibungen von Januar bis August 2015 ist

das Gebrauchtwagengeschäft stabil geblieben. Opel machte dabei mit 36.078

Ummeldungen einen Anteil von 6,5%. Der Opel Marktanteil bei Neuzulassungen

liegt im Vergleich dazu im genannten Zeitraum bei 6,8% (Vj.: 6,1%). Das

klassische Gebrauchtwagengeschäft wird von dem überdurchschnittlichen Angebot

von „jungen Gebrauchten“ in Form von händler- und herstellereigenen Neuzulas-

sungen nach wie vor stark beeinfl usst.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 3332

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b) Kroatien

Die wirtschaftliche Entwicklung in Kroatien zeigt stabile Entwicklungstendenzen

und sorgt somit für ein etwas freund-licheres Gesamtbild. Der Absatzmarkt für

Neufahrzeuge konnte somit von September 2014 bis August 2015 mit einem

Wachstum von geschätzten 4,3% seine Erholung fortsetzen. Mit etwas rückläu-

figen Verkäufen stabilisiert die Marke Opel ihren Platz im Markt. Die Opel-AVAG

Betriebe sind davon im Berichtszeitraum ebenfalls betroffen und verlieren leicht.

Mit dem AVAG-Einstieg der Marke Toyota sind wir für den kurzen Zeitraum

zufrieden.

KroatienSept. 14 bis Aug. 15 in% Sept. 13 bis Aug. 14

  Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

zu 2013/14

Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

Volkswagen 5.467 15,70 1,11 5.407 16,19

Opel 3.653 10,49 -0,84 3.684 11,03

Skoda 2.984 8,57 -10,61 3.338 10,00

Renault 2.816 8,09 38,17 2.038 6,10

Kia 1.744 5,01 34,57 1.296 3,88

Citroen 1.581 4,54 -21,23 2.007 6,01

Toyota 1.321 3,79 -9,15 1.454 4,35

Fiat/Alfa 550 1,58 -8,94 604 1,81

G E S A M T 34.824 100,00 4,28 33.395 100,00

Der lokale Gebrauchtwagenmarkt weist eine stabile Nachfrage auf, obwohl das

Angebot an Gebrauchtwagen immer noch zu wünschen lässt. Dadurch werden

die privaten Eigenimporte zunehmend durch Angebote gewerbsmäßiger

Importeure ergänzt, wodurch die Preise etwas unter Druck geraten sind.

Die Umsätze im Servicebereich sind trotz des Rückzugs der Marke Chevrolet

erfreulich stabil und in Kombination mit unseren letztjährigen Optimierungspro-

grammen konnte die Durchschnittsrendite durch sinkende Kosten in allen

Betrieben weiterhin angehoben werden.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 3534

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c) Polen

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Polen ist – im Vergleich zu den umlie-

genden Ländern – deutlich positiv zu bewerten. Daher verzeichnet der Markt für

Neufahrzeuge im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus von 5,3%. In Stückzahlen

heißt das 334.843 Neuzulassungen (Vj.: 318.076). Unter diesen positiven Rah-

menbedingungen konnte Opel den Marktanteil in Polen deutlich auf 8,6% (Vj.:

7,3%) steigern.

Der Verlust von Chevrolet wurde durch die guten Absatzzahlen (28.701 Neuzu-

lassungen) von Opel aufgefangen (Vj.: 23.096). Der AVAG-Anteil an Opel beträgt

hier gute 8,8%, damit sind wir sehr zufrieden. Mit Blick auf die Area Warschau

hält die AVAG einen Marktanteil von rund 30%.

PolenSept. 14 bis Aug. 15 in% Sept. 13 bis Aug. 14

  Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

zu 2013/14

Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

Skoda 42.563 12,71 -1,94 43.407 13,65

Volkswagen 31.908 9,53 9,10 29.246 9,19

Opel 28.701 8,57 24,27 23.096 7,26

Ford 22.704 6,78 -0,91 22.913 7,20

Renault 17.428 5,20 9,42 15.927 5,01

Fiat 7.623 2,28 -10,26 8.495 2,67

G E S A M T 334.843 100,00 5,27 318.076 100,00

Die Ertragslage im Servicebereich ist weiterhin gut. Bislang durchgeführte

Restrukturierungsmaßnahmen sowie die damit einher gehenden Kostensen-

kungen wirken fort und gewährleisten mit der oben beschriebenen

Umsatzentwicklung eine kontinuierlich positive Gewinnsituation des Unter-

nehmens.

d) Ungarn

Die wirtschaftliche Situation in Ungarn bleibt trotz der Flüchtlingskrise stabil.

Bezogen auf den Automobilsektor geht damit ein deutlicher Anstieg der Verkaufs-

zahlen um 16,7% im Gesamtmarkt einher.

Die Marktteilnehmer gehen von einer ähnlichen Tendenz für den Rest des Jahres

aus. Der Markt wird weiterhin vom Flottenverkauf geprägt, dies entspricht 75%

der Gesamtanzahl der verkauften Wagen. Die Leasinggesellschaften spielen

weiterhin eine bedeutende Rolle auf dem Markt. Durchschnittlich eines von zehn

zugelassenen Autos wird ins Ausland verbracht.

Dieses Jahr hat Opel unter den unsererseits angebotenen Marken zwar knapp

1,3%-Punkte Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr verloren, besitzt jedoch wei-

terhin einen Marktanteil von mehr als 10%. Die Zulassungszahlen von Suzuki sind

erheblich mit mehr als 19,5% gestiegen, dadurch konnte der Marktanteil weiter

erhöht werden und macht nunmehr knapp 8,0% aus.

Nach der rekordträchtigen Stückzahl im Vorjahr hat das Neuwagengeschäft

unseres Autohauses im letzten Geschäftsjahr einen gemischten Eindruck erweckt.

Während die Opel-Stückzahlen sowohl bei den Großkunden als auch bei den

Privatkunden erheblich zurückgingen, erlebten die Suzuki-Verkäufe einen dyna-

mischen Aufschwung.

UngarnSept. 14 bis Aug. 15 in% Sept. 13 bis Aug. 14

  Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

zu 2013/14

Zulassungen in Stück

Marktanteil in%

Opel 8.558 11,81 5,04 8.147 13,12

Ford 8.063 11,13 34,56 5.992 9,65

Volkswagen 5.853 8,08 13,28 5.167 8,32

Suzuki 5.639 7,78 19,52 4.718 7,60

Renault 2.807 3,87 7,96 2.600 4,19

Fiat 2.408 3,32 83,40 1.313 2,11

G E S A M T 72.443 100,00 16,65 62.101 100,00

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 3736

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Lagebericht

Bild: AC Dresden , DresdenFoto: Nissan

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 3938

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3. Geschäftsverlauf des AVAG Konzerns

3.1. Geschäftsfeld Sales

Die AVAG Holding SE hat mit ihren 37 deutschen und 15

internationalen im Verkauf aktiven Beteiligungsgesellschaf-

ten im zurückliegenden Geschäftsjahr 2014/2015 an insge-

samt 156 Standorten (Vj.: 140) 96.676 (Vj.: 85.687) neue

und gebrauchte Fahrzeuge abgesetzt. Die Umsatzerlö-

se im Fahrzeugbereich sind im Geschäftsjahr weiter auf

TEUR 1.195.215 (Vj.: TEUR 1.036.168) angestiegen.

Der Anstieg resultiert sowohl aus dem Umsatz im Neu-

wagen als auch im Gebrauchtwagensegment, wobei vor

allem das Gebrauchtwagensegment ein sehr deutliches, im

zweistelligen Prozentbereich liegendes Wachstum verspürt

hat. Der Umsatz im Neuwagensegment konnte trotz der

Beendigung der Vertriebsaktivitäten der Marke Chevrolet

Ende März 2014 in all unseren Regionen gesteigert werden.

3.1.1. Neuwagenverkauf

Die Autohäuser der AVAG Holding SE haben im zurück-

liegenden Geschäftsjahr 2014/2015 insgesamt 48.754

Neuwagen (Vj.: 45.624) im In- und Ausland verkauft.

Die Absatzleistung unserer 37 inländischen Betriebe mit

Verkaufsaktivität konnte im Neuwagengeschäft mit

36.948 Neuzulassungen (Vj.: 33.362) um beinahe 11,0%

gesteigert werden. Dabei konnten sowohl die Betriebe der

DIO mit 22.138 Fahrzeugen (Vj.: 19.911) als auch der DIA

mit 14.810 Fahrzeugen (Vj.: 13.451) die Absatzleistung

jeweils in gleichem Maße erhöhen.

Unsere 15 Engagements mit Verkaufsaktivität im europäi-

schen Ausland, welche an insgesamt 29 Vertriebsstandorten

in den Ländern Österreich, Kroatien, Polen und Ungarn ver-

treten sind, konnten zusammen insgesamt 11.806 Neuwagen

(Vj.: 12.262) vermarkten und liegen damit wieder auf dem

Niveau vom vorletzten Geschäftsjahr.

3.1.2. Gebrauchtwagenverkauf

Unsere Betriebe haben im zurückliegenden Geschäfts-

jahr mit insgesamt 47.922 vermarkteten Gebrauchtwagen

(Vj.: 40.063) den Vorjahreswert wiederum deutlich übertreffen

können. Unter Berücksichtigung der Gesamtmarktentwicklung

ist dieser Anstieg als sehr positiv zu bewerten.

Sowohl die Betriebe der DIO GmbH mit 28.108 Stück

vermarkteten Gebrauchtwagen (Vj.: 20.889) als auch

die Unternehmen der DIA Albert Still GmbH und der AV

Holding International GmbH/AV International GmbH

konnten im Vergleich zum Vorjahr den Gebrauchtwagen-

absatz weiter steigern. Insbesondere in der DIO konnte

in diesem Geschäftsjahr eine Steigerung von über 30,0 %

erzielt werden.

Dieser ist unter anderem auf das von Opel for cier te Pro-

gramm „Junge Opel“ zurückzuführen, das bei den Kunden

extrem guten Anklang ge-funden hat und erfolgreich aus-

gebaut werden konnte. Insbesondere die Betriebe der DIA

Albert Still GmbH konnten durch aktive Zukaufspolitik die

Gebrauchtwagenabsätze weiter steigern. Im Ausland ist das

planmäßige Wachstum durch die Intensivierung des freien

Zukaufs verursacht. Die DIA-Betriebe liegen mit 12.034 (Vj.:

11.729) gebrauchten Fahrzeugen um zirka 305 Einheiten

über ihrer letztjährigen Zulassungsleistung; die Unterneh-

men der AVI haben zusammen 7.780 (Vj.: 7.445) abgesetzt

und konnten das Niveau des Vorjahres ebenfalls übertreffen.

10000

20000

30000

40000

50000

Gesamt

AVI

DIA

DIO

2014/152013/142012/132011/122010/11

38.258 36.501 36.21240.063

47.922

10000

20000

30000

40000

50000

Gesamt

AVI

DIA

DIO

2014/152013/142012/132011/122010/11

48.321 47.71444.909 45.624

48.754

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 4140

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3.2. Geschäftsfeld After-Sales

Der After-Sales-Bereich ist die zweite tragende Säu-

le des Automobilhandels. Allerdings besteht ein erhebli-

cher Wettbewerbsdruck durch Fast-Fit-Gruppen, wie ATU

oder pitstop, dem wir uns auch in diesem Geschäftsjahr

erfolgreich gestellt haben. Qualitativ sehr gute Produkte, die

damit in Zusammenhang stehenden verlängerten Wartungs-

intervalle der Fahrzeuge und die gesunkenen Gewährleis-

tungsfälle zwingen uns durch aktives After-Sales-Marketing

die Auslastung unserer Werkstätten zu stabilisieren bzw.

zu verstärken. Dennoch ist es uns gelungen den After-Sa-

les Umsatz im vergangenen Jahr mit insgesamt 349,5 Mio.

Euro (Vj.: 311,2 Mio. Euro) deutlich zu steigern. Dies ist vor

allem durch deutlich ausgebaute Marketingaktivitäten und

Kundenkontaktprogramme gelungen. Ein kleinerer Teil des

Wachstums entfällt auf die neu erworbenen Unternehmen.

Die Umsätze im Teile- und Zubehörbereich und im

Servicebereich liegen deutlich über Vorjahresniveau. Der

Anstieg im Teile- und Zubehörbereich ist auf Wachstum bei

den bestehenden Betrieben als auch durch neu erworbene

Betriebe zurückzuführen.

4. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des AVAG Konzerns sowie der AVAG Holding SE

4.1. Der AVAG Konzern

4.1.1. Ertragslage

Die Umsatzerlöse konnten im abgelaufenen Geschäfts-

jahr um 14,7% von 1,37 Mrd. Euro auf 1,57 Mrd. Euro er-

höht werden, während das Ergebnis der gewöhnlichen

Geschäftstätigkeit von 20,1 Mio. Euro auf 22,7 Mio. Euro deut-

lich gesteigert werden konnte. Das entspricht einer prozentu-

alen Verbesserung von 13,2%. Unter Berücksichtigung der

Entwicklung des Gesamtmarktes ist das Ergebnis des AVAG

Konzerns als Erfolg zu betrachten. Zurückzuführen ist dies

unter anderem auf die Synergieeffekte, die sich aus den ge-

schaffenen Strukturen innerhalb des AVAG Konzerns ergeben.

Außerdem hat sich die Verbesserung des Finanzergebnisses

sehr positiv auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstä-

tigkeit ausgewirkt.

Während die Umsatzerlöse um 14,7% gestiegen sind,

konnte der Rohertrag ebenfalls zweistellig um 12,8% auf

280,1 Mio. Euro gesteigert werden. Dies ist im Wesentli-

chen auf das Service- und Teile-Geschäft zurückzufüh-

ren. Die leicht verschlechterte Materialaufwandsquote von

82,2% (Vj.: 81,9%) hat ihre wesentliche Ursache im deutlich

gestiegenen Fahrzeug-Umsatz in Relation zu den Erträgen

im Bereich After-Sales. Gegenläufig haben sich die sonsti-

gen betrieblichen Erträge im abgelaufenen Geschäftsjahr

wieder vermindert, nachdem im Vorjahr durch den Verkauf von

Immobilien noch Veräußerungsgewinne erzielt wurden.

Das Betriebsergebnis konnte um 3,8% von 28,1 Mio. Euro

auf 29,2 Mio. Euro gesteigert werden. Kostensteigerungen

im Bereich des Personalaufwands, im Wesentlichen verur-

sacht durch neue Betriebsstätten, die sich gerade in der

Anlaufphase befinden, haben das Ergebnis belastet. Die

Personalaufwandsquote ist mit 9,5% insgesamt jedoch

nahezu unverändert zum Vorjahr.

Der Personalaufwand ist im Geschäftsjahr 2014/2015 vor

allem wegen der in der zweiten Jahreshälfte neu erworbe-

nen Unternehmen um 12,8% gestiegen. Darin enthalten sind

gewöhnliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von ca. 2 bis

3% p.a.. Diese Gehaltsanpassung sowie die Erweiterung um

verschiedene Standorte führen zu einer Erhöhung der Per-

sonalkosten. Insgesamt hat sich der Personalaufwand von

133,1 Mio. Euro auf 150,1 Mio. Euro erhöht.

Das Finanzergebnis hat sich vor allem wegen eines verbes-

serten Bestandsmanagements im Bereich der Fahrzeuge

und wegen verbesserter Zinskonditionen bei der Working

Capital Finanzierung und Darlehensneuaufnahmen von -8,0

Mio. Euro auf -6,4 Mio. Euro verbessert.

Der Saldo aus Betriebs- und Finanzergebnis führt zu einem

operativen Ergebnis von 22,7 Mio. Euro (Vj.: 20,1 Mio. Euro)

und liegt somit 2,6 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau.

Ein im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegenes

Steueraufkommen von 7,9 Mio. Euro (Vj.: 7,1 Mio. Euro),

das im Wesentlichen auf die weiter verbesserte Entwicklung

in den operativen Tochtergesellschaften zurückzuführen ist,

führt zusammen mit dem konzernfremden Gesellschaftern

zustehenden Gewinn in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vj.: 2,3

Mio. Euro) zu einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von

12,0 Mio. Euro (Vj.: 10,7 Mio. Euro).

Die Umsatzrentabilität, bezogen auf das Ergebnis vor

Ertragsteuern, beläuft sich im abgelaufenen Geschäftsjahr

nahezu unverändert auf ungefähr 1,5% und liegt oberhalb

unserer angestrebten Mindest-Umsatzrendite von 1,0%.

4.1.2. Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme beläuft sich zum Bilanzstichtag auf

383,4 Mio. Euro (Vj.: 371,8 Mio. Euro) und liegt somit 11,6

Mio. Euro über dem Vorjahresniveau. Auf der Aktivseite hat

sich das Anlagevermögen im Vergleich zum Vorjahr um 3,5

Mio. Euro auf 178,6 Mio. Euro (Vj.: 175,1 Mio. Euro) und das

Umlaufvermögen von 195,1 Mio. Euro auf 203,1 Mio. Euro

um 8,0 Mio. Euro erhöht.

Die Veränderung im Anlagevermögen ist im Wesentlichen

auf den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden sowie

den Bau eines neuen Autohauses in deutschen Großstäd-

ten zurückzuführen. Gegenläufig ist eine Anleihe mit einem

Nominalwert von 5,1 Mio. Euro im Geschäftsjahr fällig ge-

worden.

Im Umlaufvermögen haben sich die Vorräte um 7,6 Mio. Euro

auf 140,3 Mio. Euro und die sonstigen Vermögensgegen-

stände von 21,5 Mio. Euro auf 24,5 Mio. Euro erhöht. Der

Anstieg der Vorräte ist im Wesentlichen auf einen höheren

Neuwagenbestand zurückzuführen. Die Umschlagshäufigkeit

ist dabei nahezu unverändert geblieben. Die Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen sind um 1,9 Mio. Euro auf 34,9

Mio. Euro stichtagsbedingt leicht rückläufig. Im Bereich der

sonstigen Vermögensgegenstände sind gestiegene

Forderungen gegen Hersteller für den Anstieg verantwortlich.

Eine Aussage über die Kapitalstruktur des Konzerns lässt sich

anhand der Höhe der Eigenkapitalquote treffen, welche, un-

ter Einbezug der eigenkapitalähnlichen Finanzierungen, bei

20,3% (Vj.: 18,3%) liegt. Dabei liegt das bilanzielle Eigen-

kapital bei 70,8 Mio. Euro und die Eigenkapitalsurrogat

belaufen sich zum Stichtag auf 7,0 Mio. Euro. In der Haupt-

versammlung vom 17.03.2015 wurde beschlossen, dass vom

Bilanzgewinn der AVAG Holding SE per 31.08.2014 in Höhe

von 15,8 Mio. Euro 0,41 Euro je dividendenberechtigter Aktie,

insgesamt 1,6 Mio. Euro, ausgeschüttet werden. Der nach

Ausschüttung der Dividende verbleibende Bilanzgewinn wird

auf neue Rechnung vorgetragen. Von den Gewinnrücklagen

wurden 10,0 Mio. Euro in gezeichnetes Kapital umgewandelt.

Die Umwandlung der Gewinnrücklagen dient der nachhalti-

gen Stärkung der Gesellschaft. Die gesetzliche Rücklage zum

31.08.2015 hat sich um 0,6 Mio. Euro aufgrund der gesetzlich

vorgeschriebenen Erhöhung verändert.

Die eigenkapitalähnlichen Mittel setzen sich zum Stichtag mit

7,0 Mio. Euro aus Genussrechten, die ein Bankenkonsortium

hält, zusammen.

Die Rückstellungen haben sich um 7,9 Mio. Euro auf

50,6 Mio. Euro erhöht. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf

den Anstieg von Rückstellungen für Kundenbindungsins-

trumente, von Steuerrückstellungen, von Personalrückstel-

lungen und der Pensionsrückstellungen zurückzuführen.

Die Kundenbindungsprogramme wurden im Geschäfts-

jahr 2014/2015 weiter forciert und sollen in kommenden

Jahren zu positiven Effekten im Service führen. Die Perso-

nalrückstellungen sind im Wesentlichen wegen dem guten

Geschäftsjahr angestiegen.

Die Gesamtverbindlichkeiten (ohne nachrangige Verbind-

lichkeiten) des AVAG Konzerns haben sich mit 251,1 Mio.

Euro um 4,2 Mio. Euro reduziert. Die Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten sind von 205,3 Mio. Euro auf

203,3 Mio. Euro gesunken, was im Wesentlichen auf die

planmäßige Tilgung von langfristigen Darlehen zurückzu-

führen ist. Die dazu verwendeten liquiden Mittel stammen

aus dem positiven Cash-Flow des operativen Geschäfts.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 4342

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Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

haben sich stichtagsbedingt von 21,0 Mio. Euro auf

17,2 Mio. Euro verringert.

Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten ist auf

gestiegene Verbindlichkeiten aus Steuern zurückzuführen,

die im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lohn- und

Umsatzsteuer enthalten.

Der passive Rechnungsabgrenzungspoten ist wegen der

planmäßigen Vereinnahmung von erhaltenen Zahlungen

betreffend kommende Geschäftsjahre um 1,7 Mio. Euro

gesunken.

4.1.3. Finanzlage

Aussagen über die finanzielle Lage des Konzerns lassen sich

an Hand der Analyse der Kapitalflussrechnung treffen. Am

Ende des Geschäftsjahres beläuft sich der Finanzmittelfonds

des AVAG Konzerns auf 3,3 Mio. Euro (Vj.: 4,2 Mio. Euro). Der

Jahres-Cash Flow liegt mit 38,2 Mio. Euro 8,5 Mio. Euro über

Vorjahresniveau (29,7 Mio. Euro).

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit liegt bei 32,4

Mio. Euro (Vj.: 15,4 Mio. Euro). Dies ist insbesondere auf die

geringere Zunahme der Neu- und Gebrauchtwagen und For-

derungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.

Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit beträgt -26,5 Mio.

Euro (Vj.: 21,1 Mio. Euro). Der Cash Flow aus Finanzierungs-

tätigkeit liegt bei 6,9 Mio. Euro (Vj.: 4,3 Mio. Euro).

4.2. Die AVAG Holding SE

4.2.1. Ertragslage

Die AVAG Holding SE ist als operative Management- und

Finanzholding zur Förderung aller Geschäftsfelder „rund

um’s Automobil“ aufgestellt. Sie entlastet die operativen

Gesellschaften von nicht direkt wertschöpfenden Tätigkei-

ten, da sie bestimmte Kompetenzen, z. B. in den Bereichen

Marketing, Einkauf, IT, Treasury, Qualitäts- und Umwelt-

management etc. in der Zentrale bündelt und mittels Einsatz

ihrer Spezialisten allen operativen Gesellschaften als Dienst-

leistung zur Verfügung stellt. Durch die Bündelung dieser

Aufgaben erzielen wir erhebliche Synergieeffekte. Mit dieser

professionellen Hilfe wird es den Autohäusern ermöglicht,

sich in erster Linie auf den aktiven Verkauf und die individuelle

Kundenbetreuung zu konzentrieren. Hierbei wirkt die AVAG

Holding SE unterstützend, weil sie mit dem Einsatz ihrer Spe-

zialisten zusätzlich z. B. in den Fachbereichen After-Sales,

Großkundenbetreuung, Versicherungen etc. in den operati-

ven Einheiten, direkte Unterstützung im Hinblick auf deren

Tagesgeschäft anbietet. Dieser Effekt wird durch die Zugriffs-

möglichkeit der Autohäuser auf unsere Fahrzeug-Zentrallager

verstärkt, was einen weiteren Wettbewerbsvorteil gegenüber

unseren Mitbewerbern darstellt.

Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmen-

bedingungen im Geschäftsjahr 2014/2015 ist der Vorstand

mit dem erzielten Jahresüberschuss in Höhe von 12,9 Mio.

Euro (Vj.: 12,6 Mio. Euro) sehr zufrieden. Die Umsatzerlöse,

bestehend aus Zentrallagertätigkeit, Mieterlösen und Kon-

zernumlagen, haben sich im Berichtsjahr von 263,1 Mio.

Euro im Vorjahr auf 312,5 Mio. Euro erhöht. Dies ist vor

allem durch den deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse im

Bereich der Fahrzeug-Zentrallagerfunktion begründet, wel-

cher im Wesentlichen auf die gestiegenen verkauften Stück-

zahlen im Konzern zurückzuführen ist. Die sonstigen be-

trieblichen Erträge sind von 6,4 Mio. Euro auf 2,6 Mio.

Euro zurückgegangen nachdem diese im Vorjahr durch

den Verkauf von Grundstücken und Gebäuden positiv

beeinflusst waren.

Der Materialaufwand im Verhältnis zum Umsatz liegt leicht

über Vorjahresniveau und ist im Wesentlichen durch den

Einkauf und Verkauf von Neuwagen durch das Zentrallager

beeinflusst.

Bedingt durch das gute Geschäftsjahr 2014/2015 hat

sich der Personalaufwand wegen zusätzlicher Mitarbeiter,

speziell zur Verbesserung des Bereichs Service, und

erfolgsbezogener Vergütungskomponenten um 1,2 Mio. Euro

auf 9,1 Mio. Euro erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im

Wesentlichen beeinflusst durch Rechts- und Beratungskos-

ten. Insgesamt haben sich die sonstigen be-trieblichen Auf-

wendungen von 4,6 Mio. Euro auf 4,8 Mio. Euro erhöht.

Angesichts der geschilderten Entwicklungen hat sich das

Betriebsergebnis der AVAG Holding SE um 3,4 Mio. Euro

auf 2,3 Mio. Euro verringert.

Das Finanzergebnis konnte im Berichtsjahr deutlich um 2,9

Mio. Euro auf 11,4 Mio. Euro gesteigert werden. Dabei hat

sich der Zinsaufwand aufgrund niedrigeren internen Zinsen

reduziert, andererseits konnten die Erträge aus Beteiligungen

im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die positive Entwicklung

der Beteiligungen im operativen Bereich um 2,9 Mio. Euro auf

11,4 Mio. Euro gesteigert werden.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft

sich somit zum Stichtag auf 13,7 Mio. Euro nach 14,2 Mio.

Euro im Vorjahr. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 12,9

Mio. Euro (Vj.: 12,6 Mio. Euro).

4.2.2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme der AVAG Holding SE ist innerhalb des

letzten Geschäftsjahres um 3,1 Mio. Euro auf 212,5 Mio.

Euro (Vj.: 215,6 Mio. Euro) gesunken.

Diese Entwicklung ist auf der Aktivseite auf mehrere Themen

zurückzuführen. Das Sachanlagevermögen hat sich wegen

neu erworbener Grundstücke und Gebäude bzw. wegen Neu-

bauten von 57,9 Mio. Euro auf 60,7 Mio. Euro und damit um

2,8 Mio. Euro erhöht, während sich gleichzeitig die Ausleihun-

gen an verbundene Unternehmen wegen der Rückführung

von Darlehen an verbundene Unternehmen um 2,6 Mio. Euro

vermindert haben. Des Weiteren liegt das Umlaufvermögen

mit 95,6 Mio. Euro (Vj.: 94,7 Mio. Euro) über Vorjahresniveau.

Beim Umlaufvermögen belaufen sich die Forderungen und

sonstige Vermögensgegenstände zum Stichtag auf 70,9 Mio.

Euro (Vj.: 72,5 Mio. Euro) und die Vorräte liegen bei insgesamt

24,7 Mio. Euro (Vj.: 22,2 Mio. Euro). Die Vorratsbestände sind

damit im Geschäftsjahr um 2,5 Mio. Euro angestiegen. Die

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen im

Wesentlichen aus Forderungen aus dem Cash-Management

der AVAG und Beteiligungserträgen.

Auf der Passivseite erhöhte sich das bilanzielle Eigenkapital

wegen den guten Ergebnissen der letzten Geschäftsjahre um

11,3 Mio. Euro auf 78,6 Mio. Euro (Vj.: 67,3 Mio. Euro). In

der Hauptversammlung vom 17.03.2015 wurde beschlossen,

dass vom vorjährigen Bilanzgewinn in Höhe von 15,8 Mio.

Euro 0,41 Euro je dividendenberechtigter Aktie, insgesamt

1,6 Mio. Euro ausgeschüttet werden. Der nach Ausschüt-

tung der Dividende verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von

14,2 Mio. Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen. Von

den Gewinnrücklagen wurden 10,0 Mio. Euro in gezeichne-

tes Kapital umgewandelt. Die Umwandlung der Gewinnrück-

lagen dient der nachhaltigen Stärkung des Eigenkapitals der

Gesellschaft. Die gesetzliche Rücklage zum 31.08.2015 hat

sich um 0,6 Mio. Euro aufgrund der gesetzlich vorgeschriebe-

nen Erhöhung verändert.

Die eigenkapitalähnlichen Mittel setzen sich mit 7,0 Mio. Euro

aus einem Bankenkonsortium zusammen. Damit beläuft sich

das wirtschaftliche Eigenkapital in Summe auf 85,6 Mio.

Euro (Vj.: 75,3 Mio. Euro) und unsere wirtschaftliche Eigen-

kapitalquote hat sich aufgrund des Jahresüberschusses auf

40,3% erhöht. Die Gesamtverbindlichkeiten bewegen sich

mit 133,9 Mio. Euro deutlich unter Vorjahresniveau (Vj.: 148,2

Mio. Euro), nachdem die AVAG Holding SE im Geschäfts-

jahr planmäßige Tilgungen von Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten vorgenommen hat und die Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt deutlich zu-

rückgegangen sind.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 4544

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4.2.3. Finanzlage

Der Finanzmittelfonds der AVAG Holding SE liegt zum

Ende der Berichtsperiode bei -8,3 Mio. Euro nach

-2,5 Mio. Euro im Vorjahr. Einem Cash Flow aus laufender

Geschäftstätigkeit von 15,3 Mio. Euro (Vj.: 12,7 Mio. Euro)

steht ein Cash Flow aus Investitionstätigkeit in Höhe von

insgesamt 2,8 Mio. Euro (Vj.: 2,1 Mio. Euro) gegenüber. Der

Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit hat sich von -7,4 Mio.

Euro vor allem durch die Rückzahlung von Eurokrediten auf

23,9 Mio. Euro verändert.

4.3. Finanzinstrumente

Eine der wesentlichen Aufgaben der AVAG Holding SE als

Management- und Finanzholding besteht in der Gestaltung

und Steuerung der Finanzinstrumente im Konzernverbund.

Im Betriebsmittelbereich setzt sich die Finanzierung im

Wesentlichen aus zwei Bausteinen zusammen:

Den volumenmäßig größeren Teil stellt die Finanzierung unse-

rer Lagerwagenbestände dar. Herstellerbanken auf der einen

Seite, sog. Captives, und herstellerunabhängige Fahrzeug-

finanzierer, sog. Non-Captives, stehen uns hier als Partner

für die Finanzierung unserer Neu- bzw. Gebrauchtwagenbe-

stände zur Verfügung.

Die Finanzierung des sonstigen Geschäftsbetriebs

erfolgt über Betriebsmittelkreditlinien bei Geschäftsbanken.

Hierfür sind die deutschen und österreichischen Betrie-

be in Cash-Pool-Konstruktionen mit der AVAG Holding SE

verbunden.

Während des Geschäftsjahres und zum Bilanzstichtag stan-

den dem Konzern in beiden Bereichen ausreichende Kredit-

linien zur Verfügung; die Beanspruchung unterliegt starken

saisonalen Schwankungen.

Sowohl Teile der Lagerwagenfinanzierung, als auch die

Betriebsmittelfinanzierung über Geschäftsbanken unterlie-

gen einem Zinsänderungsrisiko, dem wir Zins-Swaps mit

unterschiedlichen Laufzeiten sowie CAP-Vereinbarungen,

gestaffelt nach Fälligkeit und Strike-Rate entgegengestellt

haben. Die Zinsen befinden sich seit Ende 2009 auf einem

historischen Tief. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen

Situation gehen wir mittelfristig nicht von stark steigenden

Zinsen aus.

Unsere kurzfristigen Kontokorrent-Finanzierungen bei

Geschäftsbanken sind grundsätzlich unbesichert. Zur

Sicherung/Stabilisierung unserer Betriebsmittelfinan-

zierung haben wir mittlerweile für mehr als die Hälfte unserer

Kreditlinien zweijährige Laufzeiten mit automatischer

Verlängerungsoption vereinbart.

Im Bereich der mittel- bis langfristigen Fremdfinanzie-

rung unterscheiden wir zwischen klassischem langfristigem

Fremdkapital aus Bankdarlehen und den Positionen mit

eigenkapitalähnlichem Charakter. Im abgelaufenen Ge-

schäftsjahr haben wir einen über eine Anleihe (aus un-

serem Anspardepot zur Rückzahlung der mezzaninen

Mittel) gesicherten, fälligen Lombardkredit sowie ein

kleineres Darlehen nach Ablauf der Festschreibung

zurückbezahlt und durch ein neues, immobiliengesicher-

tes Darlehen ersetzt. Der relativ hohe Rückgang unseres

Darlehensbestandes resultiert somit fast ausschließlich aus

Regeltilgungen. Unser aktuelles Darlehensportfolio bei

Banken besteht überwiegend aus festgeschriebenen

Positionen, die keinem nennenswerten Zinsänderungsrisiko

unterliegen.

Die Genussrechte mit Nachrangcharakter haben mittlerweile

nur mehr untergeordnete Bedeutung.

4.4. Gesamtaussage zur Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage im Konzern

Seit Jahren praktizieren wir erfolgreich die Strategie der

Risikodiversifizierung. D.h. wir streuen das Risiko für den

AVAG Konzern dadurch, dass wir auf verschiedenen

Märkten und darüber hinaus mit unterschiedlichen Marken

unterwegs sind. Bekanntermaßen sind wir in fünf Ländern

Europas mit insgesamt 14 Marken aktiv. Auf diese Weise

gelingt es uns, das Risiko auf verschiedene Schultern zu

verteilen. In unseren Augen hat sich diese Methode der

Risikoreduzierung für uns als nachhaltig richtig erwiesen.

Damit gelingt es uns, auch bei widrigen Marktsituationen

in einzelnen Regionen und/oder Sondereinflüssen bei ei-

ner einzelnen Marke, befriedigende bzw. gute Ergebnis-

se zu erwirtschaften. So haben wir im letzten Jahr einen

Konzernumsatz von 1,57 Mrd. Euro getätigt und ein ope-

ratives Ergebnis in Höhe von 22,7 Mio. Euro erzielen kön-

nen. Mit der erzielten Umsatzrendite von beinahe 1,5%

zeigen wir uns angesichts der gegenwärtigen Situation

und des weiterhin notwendigen Anpassungsbedarfs an

die Veränderungen auf dem europäischen Kfz-Markt sehr

zufrieden. Auch finanziell sind wir grundsolide aufgestellt.

Wir verfügen über ein (bilanzielles) Eigenkapital von 70,8

Mio. Euro, hinzu kommen 7,0 Mio. Euro an Mitteln mit eigen-

kapitalähnlichem Charakter, so dass unsere wirtschaftliche

Eigenkapitalquote 20,3% unserer Bilanzsumme beträgt. In

den kommenden Jahren wollen wir unsere EK-Basis weiter

stärken. Das mittelfristige Ziel der AVAG ist eine Eigenkapi-

talquote von mehr als 20,0% nachhaltig zu erreichen. Mit

dieser Maßnahme möchten die Gesellschafter der AVAG

Holding SE ihr Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit ihres

Unternehmens untermauern.

Im Vergleich zur Prognose des Vorjahres haben vor allem

die stabile Marktent-wicklung und vorgenommene Optimie-

rungsmaßnahmen zur Ergebnisverbesserung beigetragen.

5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Das operative Geschäft steuert die Gesellschaft auf

Basis der Umsatzerlöse, des Jahresergebnisses und der

Umsatzrendite. Weiterer wichtiger Leistungsindikator ist die

Mitarbeiterzahl des Unternehmens.

Die Mitarbeiteranzahl der AVAG hat sich im Geschäftsjahr von

3.508 auf 3.767 erhöht. Wesentlicher Einflussfaktor hierbei

sind die neu erworbenen Unternehmen.

Die Mitarbeiter sind für den Erfolg der AVAG das wichtigste

Kapital. Daher werden in den unterschiedlichen Abteilungen

regelmäßig interne Schulungsveranstaltungen durchgeführt,

um die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu fördern.

Ergänzt wird die Weiterbildung der Mitarbeiter durch exter-

ne Fortbildungsmaßnahmen bei Herstellern oder anderen

Anbietern.

C. Nachtragsbericht (§ 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB)

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Bilanzstichtag eingetreten sind, liegen nicht vor.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 4746

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D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht und Risikomanagementsystem

Die AVAG hat ein zentrales Risikomanagementsystem

installiert, welches in allen Autohäusern der AVAG

Anwendung findet. Dadurch sollen Risiken frühzeitig erkannt

werden, deren Auswirkung durch geeignete Maßnahmen

reduziert sowie eine Bestandsgefährdung des Unterneh-

mens vermieden wird. Es leistet einen wesentlichen Beitrag

zur Erreichung der strategischen, operativen und finanziel-

len Ziele der AVAG und der einzelnen Autohäuser und soll

zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswer-

tes beitragen. Es beinhaltet ein umfangreiches Berichts-

wesen. Es umfasst unter anderem eine tägliche Analy-

se, die Veränderungen im Absatzmarkt schnell erkennen

lässt. Darüber hinaus erfolgt ein tägliches Management der

Fahrzeugbestände und der Verkaufszahlen. Im Bereich

Service erfolgt eine tägliche Analyse der Auslastung und der

Wertschöpfung.

In regelmäßigen Meetings der Geschäftsführung mit dem

Bereichsvorstand werden auf Markenebene die Entwick-

lung der einzelnen Autohäuser und der vertriebenen Marken

analysiert und das weitere Vorgehen bzw. zukünftige Entwick-

lungen besprochen.

Gesamtwirtschaftliche Risiken können unterschiedliche Ur-

sachen haben. Konjunkturelle Risiken erwachsen aus einer

ungünstigen Entwicklung globaler oder regionaler Märkte,

so beispielsweise aus einer möglichen Verschärfung der

politischen Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten, die

zu erheblichen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft

und Konjunktur führen können.

Die weltweiten konjunkturellen Risiken werden durch die

Präsenz im lokalen deutschen Markt begrenzt. Damit ist

die Entwicklung der Gesellschaft stark von der konjunktu-

rellen Entwicklung in Deutschland abhängig. Das Eintreten

solcher Risiken kann den Absatzerfolg der Gesellschaft

wesentlich beeinflussen.

Marktrisiken

Änderungen im branchenspezifischen Umfeld können sich

ebenfalls negativ auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögens-

lage auswirken.

Die Treiber der Risikoeinschätzung im Automobilhandel sind

die Entwicklung der Inlandsnachfrage insgesamt, der je-

weiligen Marke des Autohauses sowie dessen Positionie-

rung im regionalen Markt. Dabei führt ein im Wesentlichen

gesättigter Kfz-Markt in Deutschland, verstärkt um die seitens

der Hersteller umgelenkten Warenströme, zusätzlich zu einer

weiteren Verschärfung des Wettbewerbs und schlussend-

lich zu einer Bereinigung der Händlerschaft. In der AVAG ist

daher eine tägliche Analyse installiert, die Veränderungen im

Absatzmarkt schnell erkennen lässt.

Ähnliches gilt für unsere internationalen Aktionsräume, d.h.

die Märkte Österreichs, Kroatiens, Polens und Ungarns. Be-

kanntermaßen praktiziert die AVAG seit Jahren eine Strategie

der Risikodiversifizierung, d.h. wir agieren in ver-schiedenen

europäischen Märkten mit mehreren Marken – unverändert

ist das Schwergewicht in unserem Gesamtportfolio die Mar-

ke Opel.

Die fehlende Profitabilität des Autoherstellers Opel ist nach

wie vor die wesentliche Unsicherheit. Allerdings befindet sich

Opel seit 2013 auf einem sehr guten Weg. Die Zulassungen

und der Marktanteil steigen stetig. In 2016 soll die Rückkehr

in die Gewinnzone gelingen und bis 2022 strebt Opel in Eu-

ropa eine Umsatzrendite von 5% an.

Mit einem Marktanteil von 2,1% liegt die Marke Toyota auf

dem deutschen Markt hinter ihren Ansprüchen zurück.

Diese Entwicklung hat die AVAG ebenfalls im Fokus und

der Hersteller sieht den deutschen Markt nach wie vor

als wichtigen Markt und möchte sich dem weiteren Aus-

bau und der Stärkung des Händler- und Vertriebsnetzes

widmen.

Auf Gruppenebene haben sich neben der Marke Opel vor

allem die Marken Toyota und Nissan bereits etabliert und

die jüngste Volumenmarke Ford hat bereits die zweite Posi-

tion in unserem Markenranking inne, auch wenn noch nicht

sämtliche Tochtergesellschaften ihre angestrebten Größen

erreicht haben.

Ein wesentlicher Risikofaktor im Autohandel ist das Manage-

ment der Neuwagen- und Gebrauchtwagenbestände. Dies

erfolgt in der AVAG vornehmlich zentral je Fahrzeugmarke.

Hier werden beispielsweise die Vorteile des zentral gesteu-

erten Bestandsmanagements genutzt, das dem einzelnen

Autohaus einen Zugriff auf sämtliche Fahrzeuge erlaubt. So

kann dem Kunden eine breite Angebotspalette an Neu- und

Jungwagen präsentiert werden. Monatlich erfolgt eine konse-

quente Bestandsbereinigung der Gebrauchtwagenbestände

der länger stehenden Gebrauchtwagen über eine konzernin-

terne Auktion, die sogenannte Motorbay.

Grundsätzlich sind auch mit dem Thema „Leasing-Rück-

nahmeverpflichtung“ für die AVAG Risiken verbunden. Beim

Leasing unterscheiden wir grundsätzlich zwischen Rest-

wert- und Kilometerverträgen. Bei Leasinggeschäften mit

Rückkaufverpflichtungen für bereits festgelegte Rückkauf-

werte besteht in der Regel kein Risiko, wohingegen Rück-

kaufverpflichtungen für Kilometer-Verträge grundsätzlich ri-

sikobehaftet sind. Die AVAG favorisiert Leasinggeschäfte

mit festen Restwerten und fokussiert auf eine etwa hälftige

Aufteilung der Gesamtanzahl auf die beiden Vertragsarten.

Operativ stellen die Leasing-Rücknahmeverpflichtungen für

uns gegenwärtig kein wesentliches Risiko dar. Das Rest-

wertrisiko der Leasingrückläufer steuern wir über eine sorg-

fältige Kalkulation beim Vertragsabschluss und regelmäßi-

ge Überwachung der Restwerte. Zusätzlich bilden wir eine

Rückstellung, die eventuelle nicht kalkulierte Risiken auffängt.

Die Einkaufs- und Absatzfinanzierung im Automobilhandel

ist heute wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Finanzierung der

Autohäuser sowie die Absatzfinanzierung in der AVAG wer-

den über die AVAG Holding SE gesteuert. Die auf diversen

Standbeinen basierende Neuwagenbestands- und Neuwa-

genendkundenfinanzierung beruht im Wesentlichen aufden

Herstellerbanken. Im Gebrauchtwagenbereich arbeiten wir

mit mehreren Finanzpartnern, sowohl bei der Einkaufs- als

auch Absatzfinanzierung, zusammen.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 4948

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Rechtliche Risiken

Rechtliche Risiken können im Wesentlichen aus Rechts-

streitigkeiten, Reklamationen oder Garantieansprüchen er-

wachsen.

Für die gegenwärtig anhängigen Verfahren wurden Rück-

stellungen in angemessener Höhe gebildet. Einzelrisiken

mit wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft und

damit das Ergebnis des Unternehmens liegen nicht vor.

Finanzrisiken

Finanzwirtschaftliche Risiken umfassen in erster Linie

Liquiditäts-, Zins-, Ausfall- und Steuerrisiken.

Liquiditätsversorgung und Liquiditätssteuerung erfolgen im

Konzernverbund ebenfalls durch die AVAG Holding SE. Die

Verfügbarkeit von Liquidität und die Stabilität der Gesamtfi-

nanzierung haben oberste Priorität. Ein Teil dieser Finanzie-

rungspositionen unterliegt einem Zinsänderungsrisiko, wel-

ches teilweise durch den Abschluss entsprechender Zinssi-

cherungsvereinbarungen auf Ebene der AVAG Holding SE

gruppenweit fixiert oder nach oben hin gedeckelt ist.

Unser professionelles Cash-Management ermöglicht uns eine

taggenaue Liquiditätsdisposition über alle Länder und Bank-

verbindungen hinweg. Seit Jahren ist die erklärte Philosophie

der AVAG Holding SE, dass alle von uns vertretenen Marken

ihre eigene Herstellerbank bzw. ihren gewählten Bankenpartner

in die AVAG-Geschäftsbeziehung einbringen. Demnach ist die

AVAG Holding SE bei der Absatzfinanzierung partnerschaftlich

mit der Opel-, Toyota-, Ford-, Nissan- und Honda-Bank ver-

bunden. Die seit Ende 2008 neu aufgenommenen Geschäfts-

beziehungen zu den sog. Non-Captives BDK, S-Kreditpartner,

Santander-Bank, Getin Bank und akf-Bank sind mittlerweile

fester Bestandteil unserer Lagerwagenfinanzierung. Die kurz-

fristigen Zinsen bewegen sich seit Ende 2009 auf konstant

niedrigem Niveau. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Si-

tuation gehen wir auch mittelfristig von einem ähnlichen Zins-

niveau in 2016 aus.

Im Hinblick auf das Forderungs-Ausfallrisiko bei gewerb-

lichen Kunden genießt das Autohaus im Rahmen des mit

der AVAG Holding SE geschlossenen Betreuungs- und

Beratungsvertrages und darüber hinaus durch die mit

Euler/Hermes geschlossene Forderungsausfallversicherung

Schutz bei Ausfällen. Diese stellen demnach ebenso kein

wesentliches Risiko für den Handelsbetrieb dar.

Steuerrisiken bestehen im Wesentlichen durch den Export

von Fahrzeugen und Ersatzteilen ins europäische und nicht

europäische Ausland. Diesem Risiko wird durch einheitliches

Vorgehen bei Exporten innerhalb der gesamten AVAG begeg-

net, welches zur Risikominimierung beitragen soll.

Gesamtaussage zur Risikosituation des

Unternehmens

Die Einschätzung der gesamten Risikosituation ist das

Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen

Einzelrisiken. Risiken, die den Fortbestand des Unterneh-

mens gefährden können, sind uns derzeit nicht bekannt.

2. Chancen- und Prognosebericht

2.1. Erweiterte Rahmenbedingungen

Wir sehen die deutsche Wirtschaft auf einem herausfordern-

den Weg. Die OECD hat die Prognose für 2014 für Deutsch-

land von 1,9% auf 1,5% reduziert und für 2015 von 2,1% auf

ebenfalls 1,5%. Dies spiegelt sich auch im ifo Geschäftskli-

maindex wider, der im September 2015 auf 108,5 Punkte

(August 2015 108,4 Punkte) leicht gestiegen ist. Die Unter-

nehmen bewerten ihre Lage etwas weniger gut als im August.

Aber mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf nahm der

Optimismus zu. Die deutsche Wirtschaft zeigt sich robust.

„Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr ganz so

rund“, erklärte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Die wachsenden

Sorgen um internationale politische Krisen in der Ukraine und

dem Nahen Osten drücken auf die Stimmung in der deut-

schen Wirtschaft.

Die Weltwirtschaft wird 2015 ihren langsamen Gene-

sungskurs fortsetzen. Die internationalen Organisationen

wie IWF und OECD rechnen mit einer leichten Zunahme

des weltwirtschaftlichen Wachstums um rund einen Vier-

telprozentpunkt des BIP auf rund 3,5% im laufenden Jahr.

Hintergrund dieser positiven Entwicklung sind die guten

Konjunkturdaten aus den USA und die gesunkenen Öl-

und Rohstoffpreise generell. Sollten die Öl- und Rohstoff-

preise im Jahresverlauf nicht deutlich über das aktuelle Ni-

veau wieder ansteigen, dann profitieren vor allem die USA,

Japan, Indien und die Länder im Euroraum, während

Kanada, Russland, Brasilien und einige der Nettoölexpor-

teure in Lateinamerika, Afrika und der Golfregion Einbußen

erdulden müssen.

2.2. Ausblick 2015/2016

Die aktuellen Wirtschaftsprognosen für Deutschland sind

trotz der verhaltenen Nachfrage der wichtigen Handelspart-

ner Russland und China durchweg positiv. Ein robuster Ar-

beitsmarkt, Lohnzuwächse und der private Konsum haben

die Konjunktur in Deutschland beflügelt.

Die automobile Zukunft hängt sehr stark von der weiteren

Entwicklung der wirtschaftlichen Gesamtsituation ab. Das

Zusammenspiel der europäischen Märkte wird dabei eine

zentrale Rolle spielen. Insofern ist es schwer, präzise Prog-

nosen auszugeben. Dennoch ist ein Aufschwung der letzten

zwölf Monate spürbar, der uns zuversichtlich in die Zukunft

schauen lässt. Stützt man sich auf die Einschätzungen des

ZDK, ist bis zum Ende des laufenden Kalenderjahres ein

Volumen von drei Millionen Neuzulassungen realistisch. Die

Erwartungen an das Autojahr 2015/2016 sind gleichermaßen

positiv. Das zeigen die Werte des ZDK-Geschäftsklimainde-

xes, dessen Wert für das vierte Quartal 2015 gegen-über

dem dritten Quartal um 11,1 auf 113,2 Punkte kletterte.

Auch im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Zuwachs um 8,2

Punkte. Wir gehen ebenfalls davon aus, dass sich der Markt

bei ca. 3,1 Millionen Neuzulassungen konstant entwickeln

wird. Auf dieser Grundlage basiert auch unsere Mengenpla-

nung für das kommende Geschäftsjahr.

Die Opel-Führung um Dr. Karl-Thomas Neumann, dem neu-

en Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert, Marketingvor-

stand Tina Müller und dem Deutschlandchef Jürgen Keller

hat gezeigt, dass sie die Marke Opel wieder auf Kurs ge-

bracht hat. Bis Mitte der Dekade soll die Rückkehr in die

Gewinnzone gelingen. Nach Dr. Karl-Thomas Neumann, Vor-

standsvorsitzender der Adam Opel AG, soll Opel in Europa

bis 2022 eine Umsatzrendite von 5% erwirtschaften und den

Marktanteil auf 8% steigern. In Deutschland soll der Marktan-

teil Jahr für Jahr mit den neuen Produkten, Segmenten und

Motoren gesteigert werden. In acht Jahren soll Opel wieder

die zweitgrößte PKW-Marke Europas sein.

Der neue Opel Astra ist der Champion der Kompaktklasse.

Die neue Generation basiert auf einer Leichtbau-Architektur

und stellt in Sachen Effizienz und Vernetzung einen Quan-

tensprung in der Kompaktklasse dar. Der vom weißen Blatt

Papier entwickelte Leichtbau fährt ausschließlich mit Moto-

ren der jüngsten Generation vor. Er verfügt über zahlreiche

Sicherheits- und Assistenzsysteme, die in dieser Klasse ih-

resgleichen suchen und sogar Premiere feiern – wie das

blendfreie „Matrix-Lichtsystem IntelliLux LED“. Ein längerer

und breiterer Lichtkegel sorgt für sicheres, stressfreies Fah-

ren bei Nacht, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 5150

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Zugleich verfügt der Astra direkt ab Marktstart über das Si-

cherheitssystem Opel OnStar, der erste der aktuellen Opel-

Modellreihe. Über den persönlichen Service-Assistenten ha-

ben Autofahrer 365 Tage im Jahr einen direkten Ansprech-

partner, der das Autofahren sicherer macht. Den Kunden

steht das gesamte Leistungsportfolio, wie automatische

Unfallhilfe, 24 Stunden-Notrufservice, Pannenhilfe, Dieb-

stahl-Notfallservice und der leistungsstarke 4G/LTE-WLAN-

Hotspot mit schneller und stabiler Mobilfunkanbindung zur

Verfügung – die ersten zwölf Monate ab Erstzulassung sind

kostenlos. Hier treffen Innovationen der Oberklasse auf eine

Konnektivität, die ihresgleichen sucht.

Die Modelle der Marke Ford erfreuen sich immer größerer

Beliebtheit. Die Strategie, bis 2015 in Europa mit 15 neuen

Modellen auf den Markt zu gehen, hat sich als erfolgreich

herausgestellt.

Ford erweitert in Europa sein Angebot an Sport Utility Ve-

hicles (SUV). Der Konzern will damit seinen Absatz in die-

sem dynamisch wachsenden Fahrzeugsegment weiter

ausbauen. Den Anfang dieser SUV- und AWD-Offensive

markiert der neue Edge. Die europäische Version dieses

großen SUV präsentierte Ford im September 2015 auf der

Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). Danach geht

es mit hoher Schlagzahl weiter: Innerhalb der kommenden

drei Jahre wird Ford fünf komplett neu entwickelte oder

zumindest umfassend überarbeitete Modelle für die SUV-

und Crossover-Segmente vorstellen.

Der neue EcoSport, seit 2014 auf dem Markt, überzeugt als

Lifestyle-SUV vor allem durch seine technischen Highlights.

Der kompakte Allrounder basiert auf der modernen, globalen

B-Segment-Architektur, die auch die Basis des Ford Fiesta

bildet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Ford EcoSport

mit 5.070 verkauften Fahrzeugen (+280%) nennenswerte

Impulse gesetzt.

Voraussichtlich Ende 2015 wird der neue Ford Focus RS

gebaut. Zu seinen innovativen Technologien gehören der

Ford Performance Allradantrieb und Dynamic Torque Vecto-

ring Control. Auch in Sachen Leistung muss der neue Ford

Focus RS sich nicht verstecken: Der speziell abgestimmte

2,3-Liter-EcoBoost-Benzinmotor erbringt über 235 kW (320

PS). Mit dem neuen Ford Vignale Mondeo bedient Ford ein

Premium-Segment. Mit exklusiver Ausstattung auf höchstem

Niveau, erstklassiger Verarbeitung und einzigartigen Service-

Dienstleistungen versucht der Hersteller, ein ganzheitliches

Kundenerlebnis zu schaffen.

Der neue Ford Ranger ist ab Anfang 2016 erhältlich. Mit ei-

ner in seiner Klasse führenden Nutz- und Anhängelast ist er

ebenso vielseitig einsetzbar wie zuverlässig, auch unter ext-

remsten Bedingungen. Der neue Ford Ranger überzeugt mit

einer Serie optimierter Motoren, die hervorragende Leistung

mit reduziertem Kraftstoffverbrauch und geringen Emissio-

nen verbinden.

Toyota strukturiert sein Händlernetz neu und kehrt zum

einstufigen Netz zurück. Zu diesem Zwecke wurden

Verträge der Vertriebspartner fristgerecht zum 31. Mai 2016

gekündigt. Wir begrüßen die Umstrukturierung im Händler-

netz, um es an den richtigen Stellen effizienter zu gestalten.

Die Neustrukturierung wird uns als Händler mehr Effizienz

bringen und eine höhere Rentabilität.

Das neue Geschäftsjahr startet mit der offiziellen Marktein-

führung des Kompaktklassemodells Auris. Entsprechend der

Wettbewerbsentwicklung und der sich ändernden Kunden-

bedürfnisse hat Toyota bei der Überarbeitung des Auris fünf

Schwerpunkte gesetzt: das Design, die wahrnehmbare Qua-

lität, den Hybridantrieb, die Sicherheitsausstattung und das

Motorenangebot. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro

6. Toyota zählt zu den umweltfreundlichsten Marken 2015.

Bei der Leserwahl „Die besten Marken“ der Fachzeitschrift

„Firmenauto“ überzeugte der japanische Autohersteller mit seiner

breiten Palette effizienter Motoren und alternativer Antriebe und

sicherte sich so die prestigeträchtige Auszeichnung.

Der Toyota Yaris kommt 2016 mit neuen starken Farben

und einem hochwertigen Innenraum-Konzept. Dabei sind

die beiden auffälligen und besonders dynamischen neuen

Ausstattungsstufen „Lounge“ und „Style“ erstmals auch für

den Yaris Hybrid erhältlich. Die Verkaufszahlen des Yaris in

Europa steigen seit der Markteinführung der aktuellen Gene-

ration im Jahr 2011 kontinuierlich. Für 2015 erwartet Toyota

über 200.000 Käufer. Dies entspräche einem Marktanteil von

6,6% bei den Kleinwagen.

Der Lexus RX 450 h feierte auf der Internationalen Automobil

Ausstellung am 15. September 2015 seine Europapremiere.

Der neue RX stellt mit seiner dynamisch gezeichneten Ka-

rosserie eine Evolution in Sachen Styling dar. Zu den neuen

Komfort- und Technikmerkmalen in diesem hochentwickel-

ten Premium-SUV zählen beispielsweise ein Head-up Display,

das Lexus Premium Navigationssystem mit 12,3 Zoll großem

Bildschirm und dem neuesten Remote Touch Bedienelement,

eine 360°-Kamera sowie eine kabellose Ladevorrichtung für

Smartphones und andere mobile Geräte. Im Oktober 2015

begann die Produktion des neuen RX, der ab Januar 2016

zum Verkauf in Deutschland bereit stehen wird. Toyota zeigt

sich auf diese Weise auch modellpolitisch weiterhin sehr aktiv

auf dem deutschen Markt und bietet den Kunden ein breites

Spektrum an attraktiven Fahrzeugen.

Es sind vor allem die erfolgreichen Crossover, die einen star-

ken Beitrag zum anhaltenden Wachstumskurs von Nissan in

Europa leisten. Rekordabsatz und kräftige Nachfrage kenn-

zeichnen aber nicht nur den Crossover-Markt; auch seine

führende Position auf dem Gebiet der Elektromobilität hat

Nissan weiter ausgebaut.

Voller innovativer Ideen steckt der Nissan Gripz Concept,

der eine markante neue Designsprache einführt. Er verbindet

die Praxistauglichkeit eines kompakten Crossover-Modells

mit der Performance und dem Fahrspaß eines klassischen

Sportwagens. Der Nissan Gripz Concept illustriert nicht nur

den Design-Ansatz der Marke, er zeigt auch das technische

Potenzial von Nissan auf. Der Gripz ist mit einem seriellen

Hybridantrieb ausgerüstet und verfügt damit über den

Prototyp eines Hybridantriebs, der auf den Technologien

basiert, die Nissan für seine Elektrofahrzeuge entwickelt hat.

Modellpolitisch liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf den

volumenstarken Modellen – Qashqai, Micra und Juke – und

dem neuen Elektroauto Leaf. Seit 2014 hat Nissan neun neue

Modelle eingeführt. Diese Produktoffensive und die klare Kon-

zentration auf neue Segmente und wachstumsintensive Märk-

te lassen die europäischen Absatzzahlen weiter in die Höhe

schnellen. In den ersten acht Monaten 2015 setzte die Marke

501.150 Einheiten ab, ein Zuwachs von 9% gegenüber dem

gleichen Zeitraum des Vorjahres.

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 5352

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Nissan bestätigt seine Absatzprognose für das Geschäfts-

jahr 2016. Das Unternehmen erwartet eine weltweite

Absatzsteigerung von 4,4% auf 5,55 Millionen Einheiten. Um

2016 diese Vorgabe zu erreichen, wird auch Nissan zukünftig

weiter bemüht sein, uns zu unterstützen, hochwertige Fahr-

zeuge zu liefern und für den Kunden attraktive Angebote und

Konditionen bereitzustellen.

Der japanische Automobilhersteller geht in sein zweites Jahr

als offizieller Automobilpartner der UEFA Champions League.

In mehr als 40 weiteren Ländern, darunter in Brasilien, Chi-

na, Japan und den USA, zeigt Nissan ab sofort Flagge und

begleitet beispielsweise die dortigen TV-Übertragungen der

Fußballspiele.

Grundsätzlich blicken wir zuversichtlich in die Zukunft und

vertrauen fest auf unsere eigenen Stärken! Unsere Strategie

ist im Wesentlichen darauf ausgerichtet, mit dem von uns

angenommenen Markt von 3,1 Millionen Neuzulassungen in

2016, nachhaltig profitabel zu arbeiten.

Für das neue Geschäftsjahr planen wir im Konzern bei kon-

stanter Marktentwicklung mit insgesamt steigenden Um-

satzerlösen im mittleren einstelligen Prozentbereich. In Ver-

bindung mit den Maßnahmen, die wir auf der Kostenseite in

den letzten Jahren eingeleitet haben und weiter fortführen,

erwarten wir ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau.

Im neuen und darauffolgenden Geschäftsjahr wird somit eine

leicht rückläufige Umsatzrendite erwartet.

Für die AVAG Holding SE wird für 2015/2016 ein Jahres-

überschuss im hohen einstelligen Millionenbetrag erwartet.

Dieser wird im Wesentlichen durch die Beteiligungserträge

der Tochtergesellschaften getrieben sein.

Alles in allem sehen wir uns in einem weiterhin herausfor-

dernden Umfeld gut für die kommenden Aufgaben gerüstet

und gehen davon aus, mit unserer Optimierungsstrategie,

unserem Kostenbewusstsein und unserer insgesamt vorsich-

tigeren Ausrichtung auf dem richtigen Weg zu sein.

Wir weisen darauf hin, dass durch

1) gravierende Gesamtmarktschwankungen

2) wesentliche Marktanteilsschwankungen der vertriebenen Fabrikate oder

3) unvorhergesehene Restrukturierungen, z. B. Veränderungen der Zahl der Standorte, innerhalb des Gesamtunter-

nehmens

4) Maßnahmen bzw. die Entwicklung unserer Hauptlieferanten

5) Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen die tatsächlichen Ergebnisse durchaus von den

Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können.

E. Aktionärsstruktur und Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die Still Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, Augs-

burg, ist seit 2006 mehrheitlich an der AVAG Holding So-

cietas Europaea beteiligt. Gemäß § 17 Aktiengesetz gilt die

AVAG Holding SE, Augsburg, als ein von der Still Vermö-

gensverwaltungs GmbH & Co. KG, Augsburg, abhängiges

Unternehmen.

Demgemäß haben wir einen Bericht über die Beziehungen

unserer Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen aufge-

stellt. Dieser Bericht enthält die Schlusserklärung, dass die

Gesellschaft nach den Umständen, die uns in dem Zeit-

punkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vor-

genommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine ange-

messene Gegenleistung erhalten hat und andere Maßnah-

men im Interesse oder auf Veranlassung von verbundenen

Unternehmen weder getroffen noch unterlassen wurden.

Augsburg, 21. Dezember 2015

AVAG Holding Societas Europaea

Der Vorstand

Roman Still Albert C. Still Markus Kruis Ulf Pfeiffer

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Jahresabschluss AVAG Konzern

Bild: Ford Store Kadea, BerlinFoto: Ford

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Aktiva 31.8.2015 31.8.2014

EUR EUR EUR EUR

A . A N L A G E V E R M Ö G E N

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 554.404,55 742.024,35

2. Geschäfts- oder Firmenwerte 2.454.475,99 3.008.880,54 2.383.411,02 3.125.435,37

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 112.718.230,49 111.568.852,27

2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 53.619.118,37 47.646.949,90

3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.508.628,34 168.845.977,20 1.578.166,92 160.793.969,09

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 155.259,72 151.849,35

2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.636.499,86 4.609.917,42

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 5.115.500,00

4. Sonstige Ausleihungen 958.713,53 6.750.473,11 1.254.769,19 11.132.035,96

178.605.330,85 175.051.440,42

B . U M L A U F V E R M Ö G E N

I. Vorräte

1. Betriebsstoffe 294.257,99 357.294,48

2. Waren 143.810.488,37 135.166.625,45

3. Geleistete Anzahlungen 209.261,11 42.408,00

4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -3.968.025,09 140.345.982,38 -2.878.216,82 132.688.111,11

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34.932.421,32 36.777.741,53

2. Sonstige Vermögensgegenstände 24.542.627,30 59.475.048,62 21.451.420,94 58.229.162,47

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 3.250.239,84 4.229.155,16

203.071.270,84 195.146.428,74

C . R E C H N U N G S A B G R E N Z U N G S P O S T E N 1.750.864,98 1.576.538,30

383.427.466,67 371.774.407,46

Passiva 31.8.2015 31.8.2014

EUR EUR

A . E I G E N K A P I TA L

I. Gezeichnetes Kapital 50.000.000,00 40.000.000,00

Nennbetrag eigene Anteile -3.834.134,62 -2.300.480,77

Ausgegebenes Kapital 46.165.865,38 37.699.519,23

II. Gewinnrücklagen

1. Gesetzliche Rücklagen 4.489.290,05 3.846.358,89

2. Andere Gewinnrücklagen 0,00 10.000.000,00

III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 27.678,00 -78.201,00

IV. Bilanzgewinn 12.724.935,38 1.473.526,66

V. Anteile im Fremdbesitz 7.385.416,92 7.239.310,48

70.793.185,73 60.180.514,26

B . R Ü C K S T E L L U N G E N

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.596.326,19 6.178.315,64

2. Steuerrückstellungen 5.578.482,98 4.462.792,34

3. Sonstige Rückstellungen 38.396.871,57 32.021.172,78

50.571.680,74 42.662.280,76

C . V E R B I N D L I C H K E I T E N

1. Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten 7.000.000,00 8.000.000,00

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 203.265.318,79 205.286.394,92

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17.244.504,70 20.992.528,68

4. Sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern TEUR 22.870 (i. Vj. TEUR 21.870) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 912 (i. Vj. TEUR 747) – 30.629.758,49 28.997.294,06

258.139.581,98 263.276.217,66

D . R E C H N U N G S A B G R E N Z U N G S P O S T E N 3.923.018,22 5.655.394,78

383.427.466,67 371.774.407,46

AVAG Holding SE Konzernbilanz zum 31. August 2015

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 5958

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2014/2015 2013/2014

EUR EUR EUR EUR

1. Umsatzerlöse 1.573.963.742,26 1.372.278.867,32

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 80.000,00 12.000,00

3. Sonstige betriebliche Erträge 3.686.901,31 1.577.730.643,57 8.051.735,17 1.380.342.602,49

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.274.357.258,99 1.103.943.131,23

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 19.520.195,14 1.293.877.454,13 20.089.849,84 1.124.032.981,07

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 124.712.291,75 110.293.264,04

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung EUR 640.229,21 (i. Vj. EUR 982.315,10) – 25.381.382,86 150.093.674,61 22.776.694,87 133.069.958,91

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegen-stände des Anlagevermögens und Sachanlagen 23.647.175,29 21.338.027,34

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 80.935.737,44 73.781.135,06

29.176.602,10 28.120.500,11

8. Erträge aus Beteiligungen 271.936,69 221.514,16

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 287.730,66 320.330,02

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 354.583,63 427.662,50

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 49.000,00 98.000,00

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7.291.996,86 -6.426.745,88 8.887.458,36 -8.015.951,68

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.749.856,22 20.104.548,43

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 7.941.265,75 7.111.565,41

15 Jahresüberschuss vor Fremden 14.808.590,47 12.992.983,02

16. Konzernfremden Gesellschaftern zustehender Gewinn 2.857.926,26 2.294.867,87

17. Konzernjahresüberschuss 11.950.664,21 10.698.115,15

18. Verlustvortrag (i. Vj. Gewinnvortrag) -116.451,52 1.404.967.25

19. Zuführung Nennbetrag eigene Anteile 1.533.653,85 0,00

20. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0,00 -10.000.000,00

21. Einstellung in gesetzliche Gewinnrücklage -642.931,16 -629.555,74

22. Bilanzgewinn 12.724.935,38 1.473.526,66

AVAG Holding SE Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. September 2014 bis 31. August 2015

Der Konzernabschluss ist in verkürzter Fassung dargestellt, d.h. in diesem

Bericht sind Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht abgedruckt.

Nicht abgedruckt sind der Anhang, die Kapitalflussrechnung sowie der Eigen-

kapitalspiegel. Der vollständige Konzernabschluss der AVAG Holding SE wird

im elektronischen Bundesanzeiger unter www.ebundesanzeiger.de offengelegt.

Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschafts-

prüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft erteilte zum vollständigen

Konzernabschluss am 08.01.2016 folgenden uneingeschränkten Bestätigungs-

vermerk.

Kommentar zum Konzernabschluss AVAG Holding SE

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 6160

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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der AVAG Holding SE, Augsburg, aufgestellten Konzernab-

schluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapi-

talflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und ihren Bericht über die Lage der

Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. September 2014

bis 31. August 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Kon-

zernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der

Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Kon-

zernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so

zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die

Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-

chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche

und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-

legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben

im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse

der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des

Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs-

grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Wür-

digung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlage-

berichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des

Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt

die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Augsburg, den 8. Januar 2016

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

Querfurth Krucker

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 6362

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Jahresabschluss AVAG Holding SE

Foto: Toyota Bild: DIT Halle, Halle

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 6564

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Aktiva 31.8.20145 31.8.2014

EUR EUR EUR EUR

A . A N L A G E V E R M Ö G E N

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 243.852,00 256.628,00

2. Geleistete Anzahlungen 20.735,00 264.587,00 0,00 256.628,00

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 58.230.313,44 56.314.001,01

2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 882.932,00 1.033.327,00

3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.612.875,70 60.726.121,14 536.851,05 57.884.179,06

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.563.453,31 21.533.453,31

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 27.337.869,47 29.930.865,30

3. Beteiligungen 85.025,18 85.025,18

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.636.499,74 4.609.917,42

5. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 5.115.500,00

6. Sonstige Ausleihungen 895.823,04 55.518.670,74 1.046.884,02 62.321.645,23

116.509.378,88 120.462.452,29

B . U M L A U F V E R M Ö G E N

I. Vorräte

1. Betriebsstoffe 7.300,00 15.700,00

2. Waren 24.736.773,82 24.744.073,82 22.229.769,54 22.245.469,54

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 36.570,97 77.772,26

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 69.473.601,71 70.228.387,82

3. Sonstige Vermögensgegenstände 1.340.002,75 70.850.175,43 2.155.688,10 72.461.848,18

III. Kassenbestand 2.719,13 3.126,37

95.596.968,38 94.710.444,09

C . R E C H N U N G S A B G R E N Z U N G S P O S T E N 377.789,50 401.903,47

212.484.136,76 215.574.799,85

Passiva 31.8.20145 31.8.2014

EUR EUR

A . E I G E N K A P I TA L

I. Gezeichnetes Kapital 50.000.000,00 40.000.000,00

Nennbetrag eigene Anteile -3.834.134,62 -2.300.480,77

Ausgegebenes Kapital 46.165.865,38 37.699.519,23

II. Gewinnrücklagen

1. Gesetzliche Rücklage 4.489.290,05 3.846,358,89

2. Andere Gewinnrücklage 0,00 10.000.000,00

III. Bilanzgewinn 27.957.487,07 15.782.951,10

78.612.642,50 67.328.829,22

B . R Ü C K S T E L L U N G E N

1. Steuerrückstellungen 1.474.886,66 624.076,00

2. Sonstige Rückstellungen 2.831.060,00 2.622.442,50

4.305.946,66 3.246.518,50

C . V E R B I N D L I C H K E I T E N

1. Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten 7.000.000,00 8.000.000,00

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.306.647,87 70.898.389,28

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 751.639,21 6.129.477,70

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 43.569.536,59 45.296.958,12

5. Sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern EUR 13.132.042,87 (i. Vj. EUR 13.140.214,49) – 14.772.762,66 14.396.548,96

129.400.586,33 144.721.374,06

D . R E C H N U N G S A B G R E N Z U N G S P O S T E N 164.961,27 278.078,07

212.484.136,76 215.574.799,85

AVAG Holding SE Bilanz zum 31. August 2015

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 6766

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AVAG Holding SE Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. September 2014 bis 31. August 2015

2014/2015 2013/2014

EUR EUR EUR EUR

1. Umsatzerlöse 312.504.011,32 263.094.345,54

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 80.000,00 12.000,00

3. Sonstige betriebliche Erträge 2.632.744,97 315.216.756,29 6.405.559,66 269.511.905,20

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für bezogene Waren 292.505.579,31 244.638.685,37

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.312.115,03 296.817.694,34 4.640.367,84 249.279.053,21

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 8.408.105,68 7.281.992,64

b) Soziale Abgaben 707.293,38 9.115.399,06 631.971,25 7.913.963,89

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.184.105,25 1.978.360,91

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.837.192,26 4.595.325.13

2.262.365,38 5.745.202,06

8. Erträge aus Beteiligungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 11.149.203,26 (i. Vj. EUR 8.290.000,00) – 11.408.233,07 8.508.186,97

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.590.534,81 (i. Vj. EUR 1.781.276,26) – 1.876.837,47 2.211.664,75

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.304.733,29 (i. Vj. EUR 2.965.117,99) – 2.463.485,17 3.177.848,26

11. Zuschreibungen auf Finanzanlagen 825.000,00 566.000,00

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 549.000,00 848.000,00

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon an verbundene Unternehmen EUR 609.065,60 (i. Vj. EUR 1.363.766,58) – 4.635.069,00 11.389.486,71 5.172.595,19 8.443.104,79

14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 13.651.852,09 14.188.306,85

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -793.228,81 -1.597.192,00

16. Jahresüberschuss 12.858.623,28 12.591.114,85

17. Gewinnvortrag 14.208.141,10 3.821.391,99

18. Zuführung Nennbetrag eigene Anteile 1.533.653,85 0,00

19. Einstellung in gesetzliche Rücklage -642.931,16 -629.555,74

20. Bilanzgewinn 27.957.487,07 15.782.951,10

Der Jahresabschluss ist in verkürzter Fassung dargestellt, d.h. in diesem

Bericht sind Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht abgedruckt.

Nicht abgedruckt ist der Anhang. Der vollständige Jahresabschluss der AVAG

Holding SE wird im elektronischen Bundesanzeiger unter www.ebundesanzeiger.de

offengelegt.

Die KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprü-

fungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft erteilte zum vollständigen Jahres-

abschluss am 08.01.2016 folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Kommentar zum Jahresabschluss AVAG Holding SE

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 6968

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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und

Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung der

AVAG Holding Societas Europaea, Augsburg, und ihren Bericht über die Lage

der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. September

2014 bis 31. August 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von

Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen

Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unse-

re Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine

Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und

über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsät-

ze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung

so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf

die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen-

der Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen wer-

den die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und

rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-

legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben

in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht über-wiegend auf der Basis

von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands

sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des

Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der

Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermit-

telt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Augsburg, den 8. Januar 2016

KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft

Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steuerberatungsgesellschaft

Querfurth Krucker

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 7170

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Aufsichtsrat

Albert K. Still

Kaufmann

- Vorsitzender -

Stadtbergen

Prof. Dr. Heinz-Dieter Assmann LL.M.

Hochschullehrer an der Universität Tübingen

- stellvertretender Vorsitzender -

Tübingen

Dr. Walter Eschle

Mitglied des Vorstands der Stadtsparkasse Augsburg

Augsburg

Dr. Guido Schacht

Direktor

Senior Advisor Automotive

HypoVereinsbank, Member of UniCredit

München

Erhard Paulat

Geschäftsführer der GMAC Bank GmbH

Potsdam

Johannes Hall

Unternehmer

Wien

Vorstand

Ulf Pfeifer

Kaufmann

- Vorstandsmitglied -

München

Roman Still

Dipl.-Kaufmann

- Sprecher -

Augsburg

Albert C. Still

Kaufmann

- Sprecher -

Neusäß

Markus Kruis

Kaufmann

- Vorstandsmitglied -

Diedorf

2016

20. Januar 2016

1. Quartalsbericht Geschäftsjahr 2015/16 (per November 2015)

27. Januar 2016

Ordentliche Aufsichtsratssitzung der AVAG Holding SE

15. März 2016

Ordentliche Hauptversammlung der AVAG Holding SE

Ordentliche Aufsichtsratssitzung der AVAG Holding SE

20. April 2016

2. Quartalsbericht Geschäftsjahr 2015/16 (per Februar 2016)

20. Juni 2016

3. Quartalsbericht Geschäftsjahr 2015/16 (per Mai 2016)

21. Juni 2016

Ordentliche Aufsichtsratssitzung der AVAG Holding SE

20. Oktober 2016

4. Quartalsbericht Geschäftsjahr 2015/16 (per August 2016)

20. Oktober 2016

Ordentliche Aufsichtsratssitzung der AVAG Holding SE

Organe der Gesellschaft Finanzkalender

Herausgeber:

AVAG Holding SE

Robert-Bosch-Straße 7

86167 Augsburg

www.avag.eu

Unternehmenskommunikation:

Holger Zander

[email protected]

Tel.: 0821.74017-58

Fax: 0821.7420-83

Design und Satz:

creationell® – die Werbeagentur

Impressum

AVAG HOLD ING GESCHÄFTSBER ICHT 2014 | 2015 7372

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Eine europäische Automobilhandelsgruppe

AVAG Holding SE; Robert-Bosch-Straße 7, 86167 Augsburg, Tel.: 0821.740170; [email protected]; www.avag.eu