Eine kurze Einführung in LaTeX - Zentraler...

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Was ist L A T E X? Grundaufbau Textsatz Bilder, Gleitobjekte, Labels Mathematik Literaturverzeichnis Eine kurze Einführung in L A T E X Albert Georg Passegger Fakultät für Mathematik, Universität Wien Wintersemester 2017/2018, Sommersemester 2018 Albert Georg Passegger L A T E X-Einführung TEX lion drawing by Duane Bibby; thanks to www.ctan.org

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Was ist LATEX? Grundaufbau Textsatz Bilder, Gleitobjekte, Labels Mathematik Literaturverzeichnis

Eine kurze Einführung in LATEX

Albert Georg Passegger

Fakultät für Mathematik, Universität Wien

Wintersemester 2017/2018, Sommersemester 2018

Albert Georg Passegger LATEX-EinführungTEX lion drawing by Duane Bibby; thanks to www.ctan.org

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Inhalt

1 Was ist LATEX?

2 Grundaufbau

3 Textsatz

4 Bilder, Gleitobjekte, Labels

5 Mathematische Formeln und Umgebungen

6 Literaturverzeichnis

Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Was ist LATEX?

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TEX ist ein Textsatzprogramm. Es kann für alle Arten vonTexten verwendet werden, insbesondere für Bücher undwissenschaftliche Arbeiten.LATEX ist ein Softwarepaket, das die Benützung von TEXvereinfacht indem es vorgefertigte Anweisungen und Elemente(Makros) verwendet.

Dokumente werden nicht visuell entworfen (kein WYSIWYG).Struktur (z.B. Überschriften, Kapitel, Unterkapitel, Listen,Tabellen, mathematische Formeln) des Textes werden in Form vonBefehlen in Codesprache angegeben und von LATEX bzw. TEXinterpretiert und gesetzt.

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Vorteile:Rechnerunabhängig!Wenige, verständliche Befehle für die Eingabe der Struktur;LATEX verwendet automatisch ein zur angegebenen Strukturgeeignetes Layout (z.B. Zeilenlänge, Abstände)Einfaches Setzen von mathematischen FormelnEinfaches Erzeugen von z.B. Inhaltsverzeichnis, Fußnoten,Literaturverzeichnis, TabellenQuerverweise werden automatisch aktualisiertZahlreiche vordefinierte Layouts, aber auch Anpassung anDetails möglichFür umfangreiche Dokumente sehr gut geeignetViele Erweiterungen, Zusatzprogramme, Pakete (z.B. BibTeX,JabRef, PGF/TikZ, . . . )

LATEX ist im wissenschaftlichen Bereich mittlerweile Standard!Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Text und LATEX-Befehle eines Dokuments werden in eineEingabedatei (mit Endung .tex) geschrieben, beliebig korrigiert underweitert, und mit LATEX bearbeitet. Die Ausgabe des fertigenDokuments erfolgt in eine PDF-, DVI- oder PostScript-Datei.Dafür werden zwei Dinge benötigt:

Eine LATEX-Software (Distribution), die alle notwendigenProgramme und Zusatzpakete enthält und im Hintergrundarbeitet (z.B. MiKTeX für Windows oder TeX Live)Eine auf LATEX angepasste Eingabesoftware (Editor), die einebequeme Eingabe des Codes erlaubt (z.B. TeXnicCenter,WinShell, Texmaker, TeXstudio, Kile)

Mithilfe von pdfLaTeX (in den LATEX-Distributionen bereitsenthalten) können dann aus LATEX-Dokumenten PDFs erzeugtwerden (meistens direkt im Editor aufrufbar).

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Grundaufbau

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Ein Minimalbeispiel ♣

\ documentclass article \begin document Hello World!\end document

Präambel: \documentclass<klasse> legt die Art desSchriftstückes fest, z.B. article, report, book, beamer.Pakete, die Makros enthalten, können in der Präambel mittels\usepackage[<optionen>]<paket> geladen werden(siehe später).Hauptteil: Mit \begindocument beginnt das zu setzendeDokument. Es folgen Text und LATEX-Befehle für den Textsatz(Formeln, Tabellen, Bilder, etc.). \enddocument markiertdas Ende des Dokuments. Eingaben nach diesem Befehlwerden ignoriert.

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Die gewählte Dokumentenklasse kann durch Optionen verfeinertwerden, die das Layout bestimmen. Mehrere Optionen werdendurch Kommas getrennt. Der Aufbau ist\documentclass[<optionen>]<klasse>. TypischeKlassenoptionen:

10pt, 11pt, 12pt: Schriftgröße des Dokuments.Voreinstellung ist 10pt.a4paper: Papierformat in DIN A4. Voreinstellung istamerikanisches Papierformat.onecolumn, twocolumn: Ein- oder zweispaltiger Textsatz.Voreinstellung ist onecolumn.oneside, twoside: Seitenränder für ein- oder zweiseitigenDruck. Voreinstellung ist oneside (außer in der Klasse book).

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Schriftkodierung

Für spezielle Schriftzeichen (z.B. Umlaute, Akzente) gibt esverschiedene Pakete, welche die Eingabekodierung festlegen.Die Schriftart und Kodierungstabelle wird mittels\usepackage[T1]fontenc eingebunden.Für die Kodierung im Unicode-Standard wird\usepackage[utf8]inputenc verwendet. Alle anderenüberhaupt darstellbaren Zeichen (auch diejenigen, die nicht imZeichensatz enthalten sind), können über spezielleLATEX-Befehle erzeugt werden.Für eine schöne Darstellung in PDF-Dateien wird meistensLatin Modern Font verwendet: \usepackagelmodern

Zur Sprachanpassung muss für Texte, die auf Deutsch verfasstwerden, das Paket babel geladen werden:\usepackage[ngerman]babel

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Weitere nützliche Pakete

amsmath, amssymb: Mathematischer Formelsatz, Schriften,Symboleamsthm: Vorgefertigtes Design für Theorem-Umgebungengeometry: Veränderung des Seitenlayoutsgraphicx: Einbindung von Graphiken, viele Optionenhyperref: Automatische Erzeugung von Hyperlinks zwischenQuerverweisen und externen Dokumentenlongtable: Tabellen über mehrere Seitenxcolor: Unterstützt Farbausgabe

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Aufteilung und Inhaltsverzeichnis

Die Titelseite des Dokuments wird mit \maketitle nach\begindocument erzeugt; deren Inhalt wird in der Präambel (!)mit den Befehlen \title, \author und \date festgelegt.

Der Befehl \tableofcontents erzeugt automatisch einInhaltsverzeichnis basierend auf den Kapiteln und Unterkapitelndes Dokuments: Ein typisches Dokument wird in Kapitel undUnterkapitel aufgeteilt. Die Hierarchie ist\part \chapter \section \subsection\subsubsectionwobei es \chapter für die article-Klasse nicht gibt.

Befehle wie \section* etc. erzeugen einen Abschnitt, der nichtins Inhaltsverzeichnis aufgenommen wird.

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Beispiel ♣

\ documentclass [11pt ,a4 paper ] article \ usepackage [utf 8] inputenc \ usepackage [T1] fontenc \ usepackage lmodern \ usepackage [ ngerman ] babel

\date \ today \ author Der Autor \ title Titel dieser Arbeit

\ begin document \ maketitle\ tableofcontents

\ section Ein Abschnitt Hier beginnt diese Arbeit . % Unsichtbarer Kommentar

\ section Noch ein Abschnitt Und hier endet sie.

\end document

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Textsatz

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Zeilen- und Seitenumbruch, Abstände

LATEX formatiert Text im Blocksatz; Zeilen- und Seitenumbrüchewerden automatisch durchgeführt. Falls nötig werden Wörterabgeteilt. Das Ende von Wörtern und Sätzen wird durch (einebeliebige Anzahl von) Leerzeichen gekennzeichnet. Absätze werdenautomatisch eingerückt und werden durch eine (oder mehrere)Leerzeile(n) erzeugt.

Falls dennoch eine manuelle Anpassung nötig sein sollte:kleiner Abstand zwischen Zeichen \,Leerstelle ohne Zeilenumbruch ~Zeilenumbruch ohne neuen Absatz \\ oder \newlineZusätzlicher vertikaler Abstand \smallskip, \medskip, \bigskipSeitenwechsel \newpage

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Spezielle Zeichen

„Deutsch“ "‘ Deutsch"’ oder \glqq Deutsch\grqq“english” ‘‘english’’– — -- ---. . . \ldots$ % & # _ \$ \% \& \# \_ \ \

Es gibt eine riesige Zahl weiterer Sonderzeichen aus verschiedenenSprachen und Zeichensätzen (mithilfe zusätzlicher Pakete).

Siehe „The Comprehensive LATEX Symbol List“ von Scott Pakin (Liste von 14283Symbolen, Stand Januar 2017),http://tug.ctan.org/info/symbols/comprehensive/symbols-a4.pdf

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Fußnoten

Fußnoten1 werden automatisch nummeriert2 und am Seitenendeausgedruckt.

Fußnoten\footnoteHier kommt ein Text. werdenautomatisch nummeriert\footnoteUnd noch ein Text.und am Seitenende ausgedruckt.

1Hier kommt ein Text.2Und noch ein Text.

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Schriftgröße

Relativ zur festgelegten Schriftgröße kann die Schriftgröße durchverschiedene Befehle geändert werden. Die Größenänderung istinnerhalb einer durch geschwungene Klammern definierten Gruppegültig.Abc \tiny AbcAbc \scriptsize AbcAbc \footnotesize AbcAbc \small AbcAbc \normalsize AbcAbc \large AbcAbc \Large AbcAbc \LARGE Abc

Abc \huge Abc

Abc \Huge Abc

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Schriftstil ♣

fett \textbffett oder \bfseries ...kursiv \textitkursiv oder \itshape ...typewriter \texttttypewriter oder \ttfamily ...Capital \textscCapital oder \scshape ...

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Umgebungen

Umgebungen sind vom normalen Text abgesetzte Bereiche. Siehaben die Form

\begin umgebung

\end umgebung

und können auch verschachtelt werden:

\begin umgebung 1\begin umgebung 2

\end umgebung 2\end umgebung 1

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Umgebungen: Zentrieren

Horizontal zentrierter Text

\begin center Horizontal zentrierter Text\end center

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Umgebungen: Listen

Listemit Punktendie man auch verschachteln kann

Erster UnterpunktZweiter Unterpunkt

Ende

\ begin itemize \item Liste\item mit Punkten\item die man auch verschachteln kann

\ begin itemize \item Erster Unterpunkt\item Zweiter Unterpunkt\end itemize

\item Ende\end itemize

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Umgebungen: Listen

1 Durchnummerierte2 Liste3 die man auch verschachteln kann

1 Erster Unterpunkt2 Zweiter Unterpunkt

4 Ende

\ begin enumerate \item Durchnummerierte\item Liste\item die man auch verschachteln kann

\ begin enumerate \item Erster Unterpunkt\item Zweiter Unterpunkt\end enumerate

\item Ende\end enumerate

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Umgebungen: Tabellen ♣

Das ist eine Tabelle mit verschiedenenTextausrichtungen in den Spalten

\ begin tabular |c|l|r|\ hline Das ist & eine Tabelle & mit verschiedenen \\\ hline Textausrichtungen & in & den Spalten \\\ hline\end tabular

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Bilder, Gleitobjekte, Labels

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Bilder

Mit dem Paket graphicx kann man Bilder über den Befehl\includegraphics einfügen. Im Argument ist der Dateinamedes Bildes anzugeben. Erlaubte Formate sind u.a. PNG, JPEG,PDF.

\ includegraphics [ scale =0.5] felsenbirne .jpg \;\ includegraphics [ width =1 cm ] felsenbirne .jpg

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figureDie figure-Umgebung setzt Abbildungen geeignet (gleitend) insDokument.\ begin figure [ hbt]

\end figure

Die Optionen h, b, t bzw. p befehlen LATEX, die Abbildung hier, amSeitenende (bottom), am Seitenanfang (top) bzw. auf einereigenen Seite (page) zu platzieren. Dabei setzt LATEX die Abbildungdort hin, wo zuerst Platz gefunden wird. Werden keine Parameterangegeben (in diesem Beispiel: entferne [hbt]), ist dieVoreinstellung tbp.

\centering zentriert die Abbildung. \caption bestimmt derenNamen. Danach (!) kann mittels \label ein Label festgelegtwerden, womit die Abbildung via \ref im Text angesprochenwerden kann.Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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figure ♣

Abbildung 1: Felsenbirnen

Die Frucht der Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) ist in Abb. 1 zusehen.\ begin figure [ hbt]\ centering\ includegraphics [ width =3 cm ] felsenbirne .jpg\ caption Felsenbirnen \ label obst\end figure Die Frucht der Kupfer - Felsenbirne ( Amelanchier lamarckii )

ist in Abb. \refobst zu sehen .

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table

Analog zur figure-Umgebung für Abbildungen können Tabellen ineine table-Umgebung gesetzt werden, um geeignet platziert undvor Seitenwechsel geschützt zu werden. \caption und Labelsfunktionieren genauso wie für figure.

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Labels

Der Befehl \label kann nicht nur für figure- undtable-Umgebungen verwendet werden, sondern auch fürAbschnitte des Dokuments, z.B.:\ section Abschnitt der Arbeit \ label abc

...

\ section Ein neuer Abschnitt

In Abschnitt \refabc ...

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Mathematische Formeln und Umgebungen

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LATEX besitzt einen eigenen Mathematik-Modus der es erlaubt,mathematische Formeln3 im Fließtext oder in einer eigenenabgesetzten Umgebung darzustellen. Besonders praktisch(zusätzliche Befehle und Umgebungen) ist das Paket amsmath, dasmeistens zusätzlich verwendet wird.

3Damit sind alle mathematischen Textteile, Gleichungen, Variablennamenund Symbole wie z.B. griechische Buchstaben gemeint.Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Mathematik-Modus

Innerhalb eines Absatzes werden mathematische Ausdrücke durchDollarsymbole eingeschlossen: $...$.Größere mathematische Formeln oder Gleichungen werden meistensvom Fließtext abgesetzt. Dafür gibt es die equation-Umgebung,die auch automatisch eine Gleichungsnummer generiert.\ begin equation ...\end equation

Ausdrücke ohne Gleichungsnummer stellt man zwischen \[ und \].Leerzeilen sind in diesen Umgebungen nicht erlaubt!

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Mathematik-Modus

Mit \label und \eqref kann man Gleichungsnummern imText aufrufen.

a+ b = c (1)

Gleichung (1) ist besonders wichtig.\ begin equation a + b = c\ label gleichung \end equation Gleichung \ eqref gleichung ist besonders wichtig .

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Mathematische Symbole

Es gibt viele mathematische Symbole wie Buchstaben, Operatoren,Pfeile, Klammern, . . . . Zum Beispiel:α, β, γ,Θ,Φ,Ω $\alpha,\beta,\gamma,\Theta,\Phi,\Omega$

∅,∞, ∃, ∀ $\emptyset,\infty,\exists,\forall$

6=,∈, /∈,≡, <,≤, >,≥ $\neq,\in,\notin,\equiv,<,\leq,>,\geq$

⊂,⊆,⊃,⊇ $\subset,\subseteq,\supset,\supseteq$

≈,∼,',∼= $\approx,\sim,\simeq,\cong$

·, ,×,⊗,⊕,∪,∩ $\cdot,\circ,\times,\otimes,\oplus,\cup,\cap$

→, 7→,⇒,⇔ $\to,\mapsto,\Rightarrow,\Leftrightarrow$

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Mathematische Schriftarten

ABCabc $ABCabc$ABCabc $\mathrmABCabc$ABCabc $\mathbfABCabc$ABCabc $\mathsfABCabc$ABCabc $\mathttABCabc$ABC $\mathcalABC$ABCabc $\mathfrakABCabc$ (benötigt Paket amsfonts)CNQRZ $\mathbbCNQRZ$ (benötigt Paket amssymb)CNQRZ $\mathdsCNQRZ$ (benötigt Paket dsfont)

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Verzierungen

a1, aij , x2, e−x2

, a2ij $a_1, a_ij, x^2, e^-x^2, a_ij^2$√

x, 3√4 $\sqrtx, \sqrt[3]4$

x+ y, a $\overlinex+y, \underlinea$

x, xyz $\tildex, \widetildexyz$

a, abc $\hata, \widehatabc$

f ′, f ′′, f $f’, f’’, \dotf$

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Funktionen, Brüche ♣

sin, cos, tan, exp,det, inf, sup,min,max, lim, ker, ln, log$\sin,\cos,\tan,\exp,\det,\inf,\sup,\min,\max,\lim,\ker,\ln,\log$

Brüche werden mittels \frac...... erzeugt.x2

a+ b$\fracx^2a+b$

xab $x^\fracab$

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Summe, Produkt, IntegralSummen-, Produkt- bzw. Integralzeichen werden mit \sum, \prodbzw. \int eingegeben. Mit \limits werden Ober- undUntergrenze festgelegt.

10∑i=0

$\sum\limits_i=0^10$

4∏j=1

$\prod\limits_j=1^4$

∞∫0

$\int\limits_0^\infty$

Auch für Limes: limn→∞

$\lim\limits_n\to\infty$

Für Fließtext werden Ober- und Untergrenze ohne den\limits-Befehl neben das Symbol gesetzt, z.B.$\sum_i=0^10$ für

∑10i=0.

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KlammernIm Mathematik-Modus gibt es viele verschiedene Klammern. ( )und [ ] werden einfach über die Tastatur eingegeben. Außerdem: $\ \$〈 〉 $\langle \rangle$| | $| |$ oder $\lvert \rvert$ mit amsmath‖ ‖ $\| \|$ oder $\lVert \rVert$ mit amsmath

Setzt man \left vor öffnende und \right vor schließendeKlammern, wird die Größe der Klammern automatisch auf dieAusgabegröße des Ausdrucks zwischen den Klammern angepasst.Analog kann man mit \bigl, \Bigl, \biggl, \Biggl bzw.\bigr, \Bigr, \biggr, \Biggr die Größe manuell anpassen.

a+(b

c

)2−[(a+ b)(b− c)

]4\[ a + \left(\fracbc\right)^2 - \Bigl[(a+b)(b-c)\Bigr]^4 \]Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Punkte und Abstände

Drei Punkte in mathematischen Formeln:x1, . . . , xn $x_1,\ldots,x_n$x1 + · · ·+ xn $x_1+\cdots+x_n$... $\vdots$. . . $\ddots$

Die Abstände in mathematischen Formeln werden automatischgewählt (insbesondere werden Leerzeichen ignoriert), können aberangepasst werden. In aufsteigender Größe können Abstände mitden Befehlen \,, \:, \;, \quad und \qquad erzeugt werden. Mit\! wird der Abstand um die Größe von \, verkleinert.

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Matrizen

Matrizen werden mit der array-Umgebung eingegeben, die wie dietabular-Umgebung funktioniert.

A =

a11 a12 a13a21 a22 a23a31 a32 a33

\[A =\left( \ begin array ccca _11 & a _12 & a _13 \\a _21 & a _22 & a _23 \\a _31 & a _32 & a _33\end array \ right )\]

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Mehrzeilige Gleichungen: align

Das amsmath-Paket enthält Umgebungen, die eine Eingabe vonmehrzeiligen Formeln oder Gleichungssystemen ermöglichen.

Mit der align-Umgebung können mehrere Gleichungenuntereinander ausgerichtet werden.Das Symbol & bestimmt die Position der Ausrichtung (meist voreinem Relationszeichen).Die Zeilen werden durch \\ getrennt und werden automatischnummeriert. Das kann mit dem Befehl \nonumber in einzelnenZeilen unterdrückt werden. In der align*-Umgebung werden, wiebei \[...\], global keine Gleichungsnummern hinzugefügt.

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Mehrzeilige Gleichungen: align

f(t) = sin(t) (2)f(t) = cos(t)

t∫0

f(s) ds = sin(t) (3)

\ begin align f(t) & = \sin(t) \\\dotf(t) & = \cos(t) \ nonumber \\\int\ limits _0^ t \dotf(s) \, \ mathrm ds & = \sin(t)\end align

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Mehrzeilige Gleichungen: gather ♣Für die Zentrierung mehrerer Gleichungen (unabhängig von einerbestimmten Ausrichtung) gibt es die gather- (mit Nummerierung)bzw. gather*-Umgebung (ohne Nummerierung).

f(t) = sin(t) (4)f(t) = cos(t)

t∫0

f(s) ds = sin(t) (5)

\ begin gather f(t) = \sin(t) \\\dotf(t) = \cos(t) \ nonumber \\\int\ limits _0^ t \dotf(s) \, \ mathrm ds = \sin(t)\end gather

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Definitionen, Sätze, Beweise ♣Mathematische Arbeiten enthalten Definitionen, Sätze und derenBeweise. Das Paket amsthm wird dafür meistens verwendet. In derPräambel wird dann mit Befehlen der Form\ newtheorem name Angezeigter Name

eine Theorem-Umgebung erzeugt. Dabei wird im ersten Argumentder Referenzname der Umgebung und im zweiten Argument dervon LATEX gedruckte Name angegeben. Zum Beispiel definiert\newtheoremsatzSatz eine Umgebung namens satz, diemit \beginsatz...\endsatz aufgerufen wird, wobei in derAusgabe „Satz“ angezeigt wird. Mit einem optionalen Argument ineckigen Klammern, z.B. \beginsatz[Ref], kann eine Referenzangegeben werden.Die Umgebung wird automatisch nummeriert. Für nichtnummerierte Umgebungen wird der Befehl \newtheorem*verwendet, z.B. \newtheorem*nameName.Albert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Definitionen, Sätze, Beweise

In einem optionalen Argument (in eckigen Klammern)

\ newtheorem satz Satz [ section ]

kann angegeben werden, nach welcher Struktur (section,subsection, . . . ) die Umgebung nummeriert werden soll. Hier wirdz.B. nach section nummeriert, also wird der dritte Satz im zweitenAbschnitt als „Satz 2.3“ gedruckt.Standardmäßig verwendet jede durch \newtheorem definierteUmgebung ihren eigenen Zähler. Üblicherweise werden aber gleicheStrukturen (z.B. Satz, Lemma, Proposition, Korollar) durchlaufendnummeriert. Hier werden z.B. alle Umgebungen an dersatz-Umgebung orientiert:\ newtheorem satz Satz [ section ]\ newtheorem defn [ satz ] Definition \ newtheorem lemma [ satz ] Lemma

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Definitionen, Sätze, Beweise ♣

Die Darstellung kann mit \theoremstyle<stylename> vor derDefinition der theorem-Umgebung geändert werden.\theoremstyleplain ist die Standardeinstellung.\theoremstyledefinition wird meistens für Definition- undBeispiel-Umgebungen verwendet. Ein nützlicher Grundaufbau istalso z.B.\ newtheorem satz Satz [ section ]\ newtheorem prop [ satz ] Proposition \ newtheorem cor [ satz ] Korollar \ newtheorem lemma [ satz ] Lemma \ theoremstyle definition \ newtheorem defn [ satz ] Definition

Beweise werden in der proof-Umgebung eingegeben. Am Ende desBeweises wird automatisch eingefügt.

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... und weiter?

Noch mehr Funktionen im Mathematik-Modus, z.B. weitereGleichungsumgebungen, Gleichungslayout, Formatierungen,Klammern über mehrere Zeilen (für z.B. Fallunterscheidungen),Definition eigener Operatoren und Befehle, . . . sind hiernachzulesen:

http://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Advanced_Mathematics

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Literaturverzeichnis

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Einfaches Literaturverzeichnis ♣

Das Literaturverzeichnis wird mit derthebibliography-Umgebung am Ende des Dokuments erzeugt.Literatureinträge werden durch den Befehl \bibitem<label>angegeben und automatisch nummeriert. Der Eintrag kann durchdas festgelegte Label mit dem Befehl \cite<label> im Textaufgerufen werden. Eine Referenz auf eine genaue Stelle kann alsOption angegeben werden, z.B. \cite[Kapitel 2]<label>.

\ begin thebibliography 99\ bibitem laL.~ Lamport : \ textit Das \LaTeX - Handbuch , Addison -Wesley ,

1995\end thebibliography

Der Parameter 99 gibt die maximale Breite der Nummernangabean, hier also maximal zweistellige Nummern.

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LiteraturdatenbankenEine Literaturdatenbank ist nützlich, wenn viele Literatureinträgeverwendet werden. Diese besitzt eine eigene Syntax für dieVerwaltung der Einträge. Besonders praktisch ist folgendeKombination:

biblatex-Paket und Bibliotheksdatenbank im .bib-Format,z.B.\ documentclass article \ usepackage [ style =<stylename >] biblatex % Zitierstil ;

de. sharelatex .com / learn / Biblatex _ citation _ styles\ bibliography <datenbank > % muss .bib sein\ begin document \cite<ref > % Aufruf eines Eintrages\ printbibliography % Druck des Literaturverzeichnisses\end document

JabRef für die komfortable Verwaltung der .bib-DatenbankMehr Details zu Literaturverzeichnissen in LATEX: https://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Bibliography_ManagementAlbert Georg Passegger LATEX-Einführung

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Das war’s!

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