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EINE REGION. VIELE CHANCEN.

TÄTIGKEITSBERICHT 2019

MEHR WACHSTUM.

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INHALT

6–7

FACTS AND FIGURES

8–9

LEARNINGS

10–19

WELTWEIT VERNETZEN INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

20–23

IN DIE ZUKUNFT INVESTIERENFLÄCHEN & INVESTORENSERVICE

24–27

INNOVATIONEN STÄRKEN LEITMÄRKTE & PROJEKTENTWICKLUNG

28–29

VERBINDUNGEN KNÜPFENFÖRDERMITTEL & INNOVATION

30–33

CHANCENREGION GESTALTEN STRUKTURPOLITISCHE FRAGESTELLUNGEN

34–37

NEUE WEGE GEHENBMR INTERN

38

IMPRESSUM

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TÄTIGKEITSBERICHT 20194 // VORWORT

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VORWORT

Kraftwerksstandorten und den Regionalen Kooperations-

standorten eröffnen sich in Zukunft ganz neue Entwick-

lungsmöglichkeiten für neues Wachstum und Arbeits-

plätze. Die BMR ist Moderator und nunmehr die regionale

Plattform für diese Entwicklung. Wir sorgen dafür, dass

diese Chancen für Wachstum auch genutzt werden.

Der neue Messestand auf der Expo Real in München un-

terstrich das neue Selbstbewusstsein. Wir sind der nächste

A-Standort in der Immobilienwirtschaft. Mit 16,9 Millionen

Quadratmetern Mietfläche ist das Ruhrgebiet schon heute

der zweitgrößte Büroimmobilienmarkt in Deutschland nach

Berlin. In München waren wir mit dem größten Stand der

Messe gut sichtbar. Aber auch in Cannes, Düsseldorf, Bar-

celona und Tel Aviv bauten wir dem Ruhrgebiet eine Bühne.

NEUE IDEEN

Innovation ist unser Geschäft. Wir machen Top-Angebote

zur Vernetzung und müssen auf Augenhöhe mit Konzer-

nen, Hochschulen, Politik und Verwaltung sein. All dies

wäre nicht möglich, wenn sich die BMR nicht selbst stän-

dig weiterentwickelte. Nach unserem Umzug in den neuen

Open Space im RUHR Tower haben sich unsere Struktu-

ren massiv gewandelt. Die Digitalisierung verändert auch

unsere Geschäftsmodelle und damit Innovationsprozesse,

räumliche Strukturen und das People-Management. Wir

haben uns bereits vor Jahren auf den Weg hin zu einer

neuen, agilen Unternehmensorganisation gemacht. 2019

haben wir sie abgeschlossen.

Orientierung gibt uns dabei unsere Wertepyramide, die

Visualisierung unserer selbst entwickelten Kultur. Vertrau-

en durch Selbststeuerung ist die Basis, auf der Kreativität

durch Kommunikation und Lernen durch Exzellenz auf-

bauen. An der Spitze steht: Erfolg durch Innovation.

Nur durch Innovation gelingt Wachstum.

Das Ruhrgebiet ist ständig in Bewegung – nach vorne in

eine neue Zukunft. Kurs halten ist dabei wichtig, der Nord-

stern heißt Wachstum. Nur mit klarer Orientierung können

die Potenziale der Region gemeinsam genutzt werden. Es

gilt: Eine Region. Viele Chancen. Mehr Wachstum.

Auf diesem Weg war 2019 ein Jahr der Beschleunigung.

Die Arbeit der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR)

wurde noch internationaler, technologiegetriebener und

innovativer.

NEUE MÄRKTE

Vor 400 Gästen haben wir im chinesischen Shenzhen den

Grundstein für die Innovation Bridge China gelegt, um

Unternehmen aus der Metropole Ruhr mit den Technolo-

giehotspots in China zu vernetzen. Ein Konzept, das wir

schon zusammen mit Israel erfolgreich umgesetzt haben.

Die Innovation Bridge Israel hat im vergangenen Jahr wei-

tere starke Themen aufgegriffen wie Smart Health, Urban

Mobility und Green Tech. Das entwickelt neue Perspek-

tiven für unsere sich ständig wandelnde Chancenregion.

Mit Vorfreude arbeiten wir an einer weiteren Innovation

Bridge. In naher Zukunft wollen wir den Austausch über

Künstliche Intelligenz (KI) mit Nordamerika stärken. Hier

liegen in der Metropole Ruhr viele Potenziale, wie eine

BMR-Studie zur KI zuletzt klar analysierte. Wir haben

schon heute die Möglichkeit, nicht nur von anderen zu ler-

nen, sondern auch unser Know-how zum Exportschlager

zu machen: bei Green Tech, Cybersecurity und Ressour-

ceneffizienz sind wir heute schon mit dabei an der Spitze.

NEUE TECHNOLOGIEN

Das Ruhrgebiet erlebt einen Schub des Wandels durch

neues Wachstum. Regionale Debatten darüber sind heute

auch stärker in der öffentlichen Wahrnehmung. Mit den

Rasmus C. BeckGeschäftsführer (Vorsitzender)Business Metropole Ruhr GmbH

Markus SchlüterGeschäftsführerBusiness Metropole Ruhr GmbH

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 5VORWORT

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FACTS AND FIGURES

FACTS AND FIGURES

BMR 2019

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FACTS AND FIGURES

Mitarbeiter37

Social-Media-Fans (12.261: 2018) +35 %

16.550

monatliche Reichweite in Social Media

176.000

Projekte 2019 bearbeitet

863,4 Mio.

Fördergelder ins Revier geholt

2019 rund

5,34 Mio.

Umsatz

+40,4 %Umsatz von 2014 bis 2019+329,5 %

mehr Einnahmen durch Fördermittelwettbewerbe von 2014 bis 2019

+35Neue Projekte

11 Fremdsprachen +

9 Programmiersprachen sprechen wir in der BMR

623 qmStandfläche auf der

Expo Real

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 7

Länder hat die BMR bespielt

11

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LEARNINGSUnsere Erkenntnisse

LEARNINGS TÄTIGKEITSBERICHT 20198 //

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Wandel ist und bleibt im Ruhrgebiet ein kontinuierlicher

Prozess. Mittlerweile kann man aber erfolgreiche Meilen-

steine klar erkennen. Dennoch dürfen wir die Grundlagen

für zukünftiges Wachstum nicht aus den Augen verlieren.

Für die Business Metropole Ruhr GmbH war 2019 ein Jahr,

in dem wir wichtige Projekte für unsere Region auf den

Weg gebracht haben. Das sind unsere Erkenntnisse des

vergangenen Jahres:

TEMPO AUFNEHMEN

Die Welt verändert sich radikal. Digitalisierung, Klima-

wandel und Globalisierung stellen gewohnte Prozesse

disruptiv infrage. Wer mithalten will mit den Technologie-

hotspots in den USA, in China, Israel und Europa, darf es

nicht bei Rufen vom Spielfeldrand belassen. Wer interna-

tional mitgestalten will, muss bereit sein, zu lernen, An-

gebote zu machen und selbstbewusst aufzutreten. Das

geht nicht zuhause, dafür muss man nach draußen. Und es

braucht Strukturen, die Wissen aufnehmen und weiterver-

arbeiten. Die BMR hat 2019 hat mit den Innovation Bridges

grundlegende Voraussetzungen dafür geschaffen.

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND

Die Wahl der richtigen Partner und der richtigen Anknüp-

fungspunkte an neue Netzwerke ist für die Suche nach In-

novation entscheidend. Sie ist eine der zentralen Aufgaben

moderner Wirtschaftsförderung. Die BMR hat 2019 ihre

internationalen Aktivitäten stark ausgeweitet. Ähnlich der

etablierten Innovation Bridge Israel haben wir in Shenzhen

den Grundstein für die Innovation Bridge China gelegt.

MEHR BETA-MODUS STATT PERFEKTION

Smart City in Shenzhen oder in Gelsenkirchen. Cybersecu-

rity aus Tel Aviv oder aus Bochum. KI aus Toronto oder aus

UNSERE ERKENNTNISSE DES JAHRES

Essen. Die neuen Technologien verändern Branchen und

verlangen mehr technologisches Know-how. Sie bieten

auch neue Perspektiven für die Metropole Ruhr. Wir sind

da erfolgreich, wo wir einfach loslegen und ausprobieren.

Abwarten und zuschauen, bis Standards durch andere ge-

setzt wurden, reicht nicht mehr. Wir müssen Technologien

nicht nur entwickeln, sondern sie auch selbst schneller an-

wenden – eben mehr Beta-Modus statt Perfektion.

ERFOLG DURCH INNOVATION

Neue Themen schnell verarbeiten, dafür braucht es

die richtigen Strukturen. Innovation entsteht heute an

Schnittstellen von Märkten, Branchen und gesellschaft-

lichen Trends. Deshalb bringen wir Partner international

wie regional zusammen. Das gilt auch für die BMR selbst.

2019 wurde die neue agile Arbeitswelt ausgerollt. The-

menspezifische HUBs statt abgeschotteter Bereiche, fla-

che Hierarchie statt tradierter Silodenke, innovative Pro-

jekte statt statischer Daueraufgaben. Klarer Fokus auf

Geschwindigkeit und Innovation statt Warteschleifen am

„Grünen Tisch“. Die BMR hat sich mit neuen Projekten in-

haltlich und personell neu erfunden.

LEARNINGSTÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 9

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WELTWEIT VERNETZEN

Internationalisierung & Standortmarketing

TÄTIGKEITSBERICHT 201910 // INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

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Austausch mit digitalen Impulsgebern in Shenzhen.

Hoch hinaus geht es in Shenzhen. Die Innovation Bridge China verbindet das Ruhrgebiet mit der Techno-logiemetropole.

INNOVATION BRIDGE CHINA

Alle Welt redet von Smart City, in Shenzhen wird sie be-

reits gebaut. Selbstfahrende Busse, KI in der Produktion

oder Hochgeschwindigkeits-Internet: China ist mittler-

weile Vorreiter bei den Themen Smart City, Mobilität und

Digitalisierung. Mit der neuen Innovation Bridge China er-

möglicht die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR) den

Unternehmen aus dem Ruhrgebiet dauerhaften Zugang

zu den chinesischen Technologiehotspots.

Anlässlich der Greater China Xceleration Days in Shenzhen

unterzeichneten im Dezember Rasmus C. Beck, Geschäfts-

führer der BMR, und Jens Hildebrandt, geschäftsführen-

des Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in

China, vor 400 Gästen die Kooperationsvereinbarung. Die

neue Innovation Bridge China eröffnet Konzernen, mittel-

ständischen Unternehmen, Start-ups sowie den Kommu-

nen der Metropole Ruhr neue Zugänge zum chinesischen

Markt, der sich zur größten digitalen Wirtschaft der Welt

entwickelt und disruptive Geschäftsmodelle hervorbringt,

die auch den europäischen Markt stark verändern können.

„Wir als AHK erleben diese dynamische Entwicklung hier

vor Ort und betreuen Unternehmen beim Markteinstieg

in dieses Umfeld. Wir freuen uns, jetzt auch Brückenkopf

für das Ruhrgebiet zu sein. Zusammen können wir eine

ganz besondere Partnerschaft zum Nutzen beider Länder

schaffen“, sagt Jens Hildebrandt.

Das Ruhrgebiet ist schon auf vielfältige Weise mit China

verbunden. Die 22 Hochschulen der Region bilden viele

Studierende aus Fernost aus, viele Unternehmen unter-

halten mit China starke Geschäftsbeziehungen. Der Duis-

burger Hafen ist Endpunkt der neuen Seidenstraße in Eu-

ropa und Drehscheibe für Produkte und Dienstleistungen.

„Duisburg ist der Anfangs- und Endpunkt der Seiden-

NEUER BRÜCKENKOPF ZUR INNOVATION

straße. Dadurch eröffnet sich für unsere Unternehmen ein

riesiger Markt, was durch unsere aktuellen Zahlen belegt

wird“, sagt Andree Haack, Beigeordneter für Wirtschaft

der Stadt Duisburg und Mitglied im Beirat der BMR.

Bereits im September konnte eine Delegation der BMR

ebenfalls in der südchinesischen Technologiemetropole

Shenzhen sowie in der Hauptstadt Peking neue Kontakte

zu Unternehmen und staatlichen Stellen knüpfen.

Besonderes Augenmerk verdient die Entwicklung der

Mobilität in China. Der Ausbau von E-Fahrzeugen ist weit

fortgeschritten, selbstfahrende Fahrzeuge und smarte

Verkehrssteuerung sind weiter als nirgendwo sonst. Das

Car Symposium China im April versammelte die interna-

tionale Auto-Elite in Shanghai. Die BMR konnte in diesem

Umfeld die Vorzüge des Standorts Ruhrgebiet bei einem

Symposium und mit einem Stand präsentieren.

Wie attraktiv das für chinesische Unternehmen ist, zeigte

die Resonanz auf dem Business and Investors Forum Chi-

na in Köln. Viele Fragen zu den Potenzialen der Region

wurden am eigenen Stand beantwortet. Auch dies zeigt:

Die Innovation Bridge China ist keine Einbahnstraße.

INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETINGTÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 11

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INNOVATION BRIDGE ISRAEL

Starkes Fundament für die Innovation Bridge Israel, zu-

kunftsträchtige Themen für die Metropole Ruhr: Mit Cy-

bersecurity, Smart City, Energie, Mobilität und E-Health

hat die Business Metropole Ruhr GmbH 2019 Unterneh-

men und Kommunen aus dem Ruhrgebiet mit dem Start-

up-Ökosystem Israels zusammengeführt.

Der Austauschgedanke wurde in diesem Jahr noch sicht-

barer, die Bridge ist keine Einbahnstraße. Unternehmen

und Kommunen aus dem Ruhrgebiet lernen nicht nur

Start-ups mit innovativen Produkten und Dienstleistungen

kennen, sondern auch israelische Kreativität und den dor-

tigen Macher-Spirit. Das rund um Tel Aviv ansässige Start-

up-Ökosystem ist gemessen an der Bevölkerungszahl das

größte der Welt. Umgekehrt sind die Israelis stark an der

Erfahrung der deutschen Unternehmen bei den Themen

Produktion, Skalierung und Vertrieb interessiert.

INNOVATION SCOUTING

Neben Delegationsreisen blieb das Innovation Scouting

Herzstück der Innovation Bridge. Unternehmen aus dem

Ruhrgebiet erhalten hierdurch gezielt Einblick in die is-

raelische Innovationsszene und werden monatlich mit

vier individuell auf sie zugeschnittenen Start-ups ver-

bunden. Die sieben teilnehmenden Unternehmen konn-

ten so 2019 insgesamt rund 250 israelische Start-ups

kennenlernen. Innovationen gemeinsam entwickeln und

nutzen, im Austausch miteinander lernen und so schnel-

ler vorankommen. Was für Unternehmen gilt, nützt auch

den Kommunen der Metropole Ruhr. Das ist das Ziel des

CityTech-Netzwerks, das die BMR initiiert hat. Das sicher

einmalige Innovationsprogramm unterstützt die Kommu-

nen bei der Lösung technologischer Herausforderungen

bei Smart-City-Strategien.

HIGHTECH UND MACHER-SPIRIT

In Tel Aviv arbeiteten die Vertreter der CityTech-Kommu-

nen zusammen mit dem Innovations-Lab Creators bei ei-

nem mehrtägigen Workshop ihre Challenges aus, die sie

fortan in diesem Prozess gemeinsam bearbeiten wollen.

Zentral dabei die Impulse aus Israel, nicht nur was Tech-

nologie betrifft, sondern auch in puncto Denk- und Heran-

gehensweise.

Außer mit CityTech beschäftigte sich ein zweiter Strang

während der Delegationsreise im November mit der Zu-

kunft der Gesundheitswirtschaft. Neben den Pitches mit

Start-ups stand der Besuch der Digital.Health.Now im

Vordergrund. Die Messe verbindet Gesundheitssektor und

Tech-Branche. 350 Start-ups und 55 Gesundheitsorgani-

sationen aus aller Welt trafen sich in Tel Aviv. In Vorträgen

und Panels wurden Case-Studies an genau dieser Schnitt-

stelle diskutiert. Klar ist: Die Digitalisierung des Gesund-

heitssektors ist der Wachstumsmotor einer Wachstums-

branche. Das Ruhrgebiet präsentierte sich nicht nur mit

dem Uniklinikum Essen als Standort auf Augenhöhe.

Ebenfalls an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung

und etablierten Branchen setzt RICA an, der Ruhr-Israel

Cyber Activator. Studierende aus dem Ruhrgebiet und Is-

rael werden sich hier gemeinsam Anfang 2020 vier Chal-

lenges stellen, die von Ruhr-Unternehmen ausgeschrieben

werden. Gesundheitswirtschaft, Medien oder Wohnungs-

wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete

digitale Herausforderung.

ECOMOTION

Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge und Sharing-

modelle: Die Ecomotion versammelte im Juni in Tel Aviv

Auf der Digital.Health.Now 2019 dreht sich alles um die digitalen Tech-Innovationen in der Gesundheitsbranche.

TÄTIGKEITSBERICHT 201912 // INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

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STATEMENT

Monika RozalskaInnovation Architect & Startup

Ecosystem Strategist,

CEO CREATORS, Tel Aviv, Israel

„Thanks to Innovation Bridge Ruhr-Israel, these two complementary ecosystems support mutual growth in a systematic and holistic way. The Ruhr Metropolis is known in the Israeli ‚Startup Nation‘ as a place full of business opportunities, collaboration potential, dense B2B and B2C landscape and a good place to establish a presence in Germany. Israel, on the other hand, brings innovation and technology, which may then be scaled jointly with the German business partners to achieve a win-win.“

~250 Start-ups auf dem Schirm

des Innovation Scouting

Beim Netzwerkabend präsentiert Rasmus C. Beck die Metropole Ruhr in Tel Aviv.

Auf der Messe Digital.Health.Now war der Stand der Kampagne „Stadt der Städte“ Anlaufpunkt für Unternehmen und Start-ups.

Beispiele für die Mobilität der Zukunft. Das Ruhrgebiet

war neben dem Bundesland Bayern die einzige deut-

sche Region, die sich auf dieser Messe mit einem eigenen

Stand präsentierte. Mit Unterstützung der Stadt-der-Städ-

te-Kampagne baute die Business Metropole Ruhr den mit-

gereisten hochrangigen Vertretern von Unternehmen und

Kommunen eine Bühne für viele konstruktive Gespräche.

Durch passgenaue Matching-Termine mit Start-ups wur-

den auf dieser Reise weitere Bande geknüpft.

Umgekehrt profitiert Israel vom Know-how des Ruhrge-

biets. Über Speichertechnik, smarte Netze und Energie-

effizienz informierte sich eine Delegation staatlicher und

unternehmerischer Vertreter in Essen und Bottrop. Die

BMR empfing die Teilnehmer der Reise, die von der Re-

newables Academy (Renac) und der Deutsch-Israelischen

Auslandshandelskammer organisiert wurde.

Israel ist ein spannender Partner. Aber auch Herzensan-

gelegenheit. Um das Land noch besser kennenzulernen,

aber auch um die Verbundenheit auszudrücken, engagiert

sich BMR-Geschäftsführer Rasmus C. Beck bei ELNET.

Das European Leadership Network unterstützt als Nicht-

regierungsorganisation die Zusammenarbeit zwischen

Europa und Israel. Beck wurde zusammen mit der ehema-

ligen Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und anderen

in den Beirat von ELNET Deutschland berufen.

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MWC BARCELONA 2019

Hyperkonnektivität, 5G oder Internet of Things: Den Puls

der globalen Kommunikationsindustrie fühlt die Branche

einmal im Jahr auf dem Mobile World Congress (MWC) in

Barcelona. Die Metropole Ruhr darf da nicht fehlen. Zu-

sammen mit den Städten Gelsenkirchen und Bochum so-

SMART CITIES

Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barce-lona informieren sich Oberbürgermeister Frank Baranowski und Rasmus C. Beck über Neuheiten der Konzerne und Start-ups im Mobilfunksektor.

INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

wie einer Delegation aus Dortmund und Unternehmen aus

Essen reiste die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR)

zur MWC und koordinierte dort die Aktivitäten vor Ort.

Smart-City-Ansätze sind in Deutschland ein noch junges

Feld, gleich mehrere Kommunen aus dem Ruhrgebiet ha-

ben sich jedoch an die Arbeit gemacht. Die MWC führte

die Ruhr-Delegation mit hochrangrigen Vertretern von

internationalen Telekommunikationsunternehmen wie der

Deutschen Telekom zusammen.

Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsen-

kirchen, nutzte die Bühne beim Pitch, um der globalen

Community das Innovation Lab seiner Stadt zu präsentie-

ren. Mit diesem Projekt erforscht Gelsenkirchen rund um

die Arena auf Schalke die Möglichkeiten der Smart City.

Baranowski zeigte die Potenziale zielgerichtet auf der 4

Years from Now (4YFN), die alleine 23.000 Teilnehmer

zählte. Während die MWC die Kommunikationstechnolo-

gie von morgen zeigt, beschäftigt sich die Start-up-Platt-

form 4YFN mit der Technologie von übermorgen. Insge-

samt zählte die MWC 2019 rund 109.000 Teilnehmer der

Mobile Industry aus fast 200 Ländern und Regionen.

TÄTIGKEITSBERICHT 201914 //

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METROPOLE RUHR MEETS GELDERLAND

Wertschätzung und Neugierde prägen die stark gewach-

sene Zusammenarbeit zwischen den Ost-Niederlanden

und dem Ruhrgebiet. Zusammen mit dem Deutsch-Nie-

derländischen Businessclub Gelderland organisierte die

Business Metropole Ruhr GmbH 2019 gleich mehrere De-

legationsreisen.

Beim Unternehmertag im April erlebten Unternehmer und

Vertreter der Kommunen aus dem Ruhrgebiet in Arnheim

spannende Einblicke in neue Mobilität, wie einen neuarti-

gen E-Bus und seine Stärken. Die Stadt präsentierte sich

als Energiestadt. So haben sich im Industriepark Kleefse

EUROPÄISCHE VERNETZUNG FÜR NEUES WACHSTUM

Waard – Cleantech Campus (IPKW), der besichtigt wurde,

viele Start-ups aus dem Energiesektor niedergelassen.

Gesundheitswirtschaft im Ruhrgebiet war beim Gegenbe-

such im November der Schwerpunkt, so wurde zum Bei-

spiel das Medicos-Zentrum in Gelsenkirchen ausführlich

besichtigt. Beeindruckt zeigten sich die rund 100 Gäste

aber auch beim Thema Cybersecurity. Zuvor hatten sie

den Campus von G DATA in Bochum besucht. Der Tag en-

dete dort, wo die Ruhrgebiets-Niederlande-Freundschaft

Tradition hat: in der Veltins-Arena auf Schalke.

Der Blick über den Tellerrand ist etabliert: Auch 2020 sind

gegenseitige Besuche bei Innovationstreibern fest geplant.

STATEMENT

Petra WassnerGeschäftsführerin von

NRW.INVEST

„Ausländische Investoren schätzen die Standortvor-teile der Metropole Ruhr als innovativer Wirtschafts-region in Nordrhein-Westfalen. 2019 bevorzugten Un-ternehmen aus China, der Türkei, den Niederlanden und Großbritannien den Standort. Für uns ist die BMR ein wichtiger Partner, mit dem wir den Wirtschafts- und Innovationsstandort international vermarkten, etwa bei Investorenseminaren in China oder Israel oder auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes. Auch 2020 steht ganz im Zeichen dieser internationalen Zusammenarbeit.“

G DATA in Bochum öffnet seinen Showroom im Security Lab für die Business-Delegation aus den Niederlanden.

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EXPO REAL

Dynamisches Wachstum treibt den Immobilienmarkt im

Ruhrgebiet. Dynamik und Wachstum prägten auch den

Auftritt der Metropole Ruhr auf der Expo Real in München.

Der neu gestaltete Stand der Business Metropole Ruhr

überzeugte durch klare Linien und helles Design. Die Me-

tropole Ruhr hatte gemessen an gemieteter Standfläche

den größten Stand der gesamten internationalen Immobi-

lienmesse mit 2.190 Ausstellern.

Gute Argumente für den Standort waren geringe Kauf-

preise, steigende Mieten und damit ein hervorragendes

Risiko-Rendite-Profil – und das bei einem fortwährend

niedrigen Zinsniveau. „Wer A sagt, muss jetzt B sagen“,

der Claim zur Messe brachte es auf den Punkt: Für Inves-

toren bietet das Ruhrgebiet eine hervorragende Alternati-

ve zu den überhitzten A-Standorten.

Die Zahlen des Immobilienmarktberichts Ruhr waren die

Basis für diesen Auftritt. Mit 16,9 Millionen Quadratme-

tern Mietfläche ist die Metropole Ruhr der zweitgröß-

te Büroimmobilienmarkt in Deutschland. Rund 257.000

Quadratmeter Mietfläche entstanden in der Region neu.

Das Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden Euro mach-

te die Hälfte des gewerblichen Immobilien-Investment-

marktes in der Region aus.

Die Business Metropole Ruhr baute ihren 104 Standpart-

nern eine große Bühne vor rund 47.000 Messeteilneh-

mern: 623 Quadratmeter, dazu eine zusätzliche Etage

mit 13 exklusiven Lounges. Nach der offiziellen Stander-

öffnung durch Ministerin Ina Scharrenbach, Staatssekre-

tär Christoph Dammermann, Essens Oberbürgermeister

Thomas Kufen und Regionaldirektorin Karola Geiß-Nett-

höfel wurden auf den drei Standflächen gute Geschäfte

gemacht.

WER A SAGT, MUSS JETZT B SAGEN

INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

Impressionen vom größten Messestand auf der Expo Real in München.

TÄTIGKEITSBERICHT 201916 //

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INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

STATEMENT

Ina ScharrenbachMinisterin für Heimat, Kommunales,

Bau und Gleichstellung des Landes

Nordrhein-Westfalen

„Das Ruhrgebiet ist eine Region der Chancen. Inno-vation setzt Flächen voraus – und genau dafür ist die Business Metropole Ruhr die kompetente Ansprech-partnerin für Investoren. Mit dem gemeinsamen Standortmarketing rückt die BMR das Potenzial des Ruhrgebiets ins Rampenlicht.“

STATEMENT

Eckhard BrockhoffGeschäftsführer der Brockhoff &

Partner Immobilien GmbH

„Der Immobilienmarkt im Ruhrgebiet rückt zuneh-mend in das Interesse von (inter)nationalen Investo-ren, die das Potenzial unserer Region erkennen. Die Arbeit der BMR leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie weltweit für die Metropole Ruhr wirbt. In vertrauensvoller Zusammenarbeit siedeln wir erfolg-reich Unternehmen im Ruhrgebiet an.“

104

Standpartner

Am Abend zuvor hatte der mittlerweile traditionelle

Chancenabend Entscheider aus Immobilienwirtschaft

und Kommunen zusammengeführt – in diesem Jahr mit

Rolf Buch, dem Vorstandsvorsitzenden der Vonovia SE,

als Dinnerspeaker.

VIEL POTENZIAL IN DER METROPOLE RUHR

Die Potenziale der Metropole Ruhr diskutierten Oberbür-

germeister Thomas Eiskirch und Bernd Tischler mit Uli

Paetzel und Karola Geiß-Netthöfel auf der Bühne zusam-

men mit Claudia Goldenbeld von Vivawest.

Fest etabliert im Programm der Expo Real ist der In-

vestoren-Roundtable. Wichtige Neubau- und Stadtent-

wicklungsprojekte an zentralen Stellen ihrer Städte prä-

sentierten Oberbürgermeister Thomas Kufen für Essen,

Oberbürgermeister Sören Link für Duisburg und Oberbür-

germeister Ullrich Sierau für Dortmund auf einer Presse-

konferenz. Neue Quartiere konnten Dortmund und Duis-

burg auch während eines Standtalks mit Staatssekretär

Jan Heinisch detailliert erklären.

Neue Lagen durch grüne Infrastruktur waren Thema der

zweiten Pressekonferenz. RVR-Beigeordnete Nina Frense

zeigte die Vision der IGA 2027 auf, die RAG Montan Im-

mobilien GmbH erklärte der Presse die Dimensionen des

Projektes Freiheit Emscher. Nicht nur die Pressekonferen-

zen erhielten Resonanz in den Medien, auch in den sozia-

len Netzwerken erreichten die Beiträge der BMR und ihrer

Standpartner gute Sichtbarkeit. Mit der neuen B-Cloud

der BMR konnten alle Standpartner schnell auf Videos und

Fotos vom Standleben zugreifen.

Gemeinsam für die Metropole Ruhr – die Oberbürgermeister machen sich auf der Expo Real für das Ruhrgebiet stark.

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 17

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MIPIM

Auf der globalen Landkarte der Immobilienwirtschaft ist

die MIPIM in Cannes ein zentraler Anlaufpunkt – die Me-

tropole Ruhr hat auf dieser Karte einen starken Marker ge-

setzt. Der Auftritt der Kommunen auf der internationalen

Messe stellte auch 2019 viele Kontakte zu Investoren her.

So viel Ruhrgebiet war in Cannes noch nie.

Gleich fünf Oberbürgermeister aus dem Ruhrgebiet wa-

ren auf der MIPIM vertreten. Neben Bochum, Dortmund,

Duisburg und Essen feierte Herne seine MIPIM-Premiere.

Auch Oberhausen präsentierte sich mit der Wirtschafts-

förderung. Ein starkes Zeichen der Zusammenarbeit

setzten die Oberbürgermeister bei einer gemeinsamen

Pressekonferenz. „Als Metropole Ruhr können wir interna-

tional mehr erreichen als einzelne Städte“, sagte Thomas

Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen.

Fest etabliert ist auf der MIPIM auch der Investoren-Round-

table, auf dem sich die Oberbürgermeister und Wirt-

schaftsförderer intensiv mit neun ausgesuchten Investoren

über Potenziale und Projekte austauschen konnten.

Die 30. Auflage der MIPIM lockte rund 26.000 Akteure der

globalen Immobilienwirtschaft aus mehr als hundert Län-

dern nach Cannes. „Die MIPIM hat sich für Herne gelohnt.

Wir konnten die Wahrnehmung des Standorts bei Investo-

ren erhöhen und mit unseren Flächenangeboten überzeu-

gen“, sagte Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt

Herne, auch stellvertretend für seine Amtskollegen.

DAS REVIER JAGT GEMEINSAM

Die Metropole Ruhr wirbt auf der MIPIM mit vereinten Kräften für Investitionen im Ruhrgebiet.

Die fünf Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (Bochum), Ullrich Sierau (Dortmund), Sören Link (Duisburg), Thomas Kufen (Es-

sen) und Dr. Frank Dudda (Herne) vertreten gemeinsam die Me-tropole Ruhr auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM.

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CAMPFIRE FESTIVAL

Ein Zeltdorf auf der Wiese vor dem Landtag in Düsseldorf:

Allein das Ambiente zeigt, dass das Campfire Festival ein

besonderes Format für den Austausch ist. Auch das Ruhr-

gebiet nahm am großen Debatten-Lagerfeuer Platz. Die

Business Metropole Ruhr GmbH baute mit einem eigenen

Zelt den Zukunftsthemen eine Bühne.

Das Campfire vereinigt gesellschaftliche Positionen und

Akteure unterschiedlicher Couleur, eine Wirtschaftsför-

derung erwarten die Besucher nicht. Schon gar nicht aus

dem Ruhrgebiet. Grund genug, hier zu überraschen.

Debatte führen, Neues lernen: Die Diskussion mit dem Pu-

blikum stand im Mittelpunkt des Festivals. Gut war die Re-

sonanz gerade bei Fragestellungen wie der gesellschaftli-

chen Verantwortung von Unternehmen. Hier bezogen Sven

Liebert, Manager Public Policy Germany der Metro AG, und

DAS DEBATTEN-LAGERFEUER

Jasmin Buck vom Initiativkreis Ruhr klar Position: Unter-

nehmen sind integraler Bestandteil der Gesellschaft und

übernehmen dementsprechend unbedingt Verantwortung.

Lebenslanges Lernen ist ein oft wiederholtes Mantra. Doch

woran scheitert es im Alltag von Unternehmen? Prof. Ste-

fan Tewes, Professor für digitale Transformation, und Oli-

ver Weimann, Geschäftsführer des ruhr:HUB, diskutierten

mit dem Publikum Strategien für Life Long Learning in der

digitalen Transformation.

Mit insgesamt zehn Vorträgen und Panel-Diskussionen

wurde im BMR-Zelt der Zusammenhang zwischen wirt-

schaftlicher Entwicklung und Nachhaltigkeit beleuchtet.

Jan Lubitzsch, Geschäftsführer karmaticket, und Andreas

Allebrod, Geschäftsführer eShare, präsentierten neue Sha-

ringmodelle als Baustein für moderne Mobilitätskonzepte.

Beate Röcker, Geschäftsführerin CSR Consulting Services

Röcker, erklärte, wie in Unternehmen Ressourcen durch

Corporate Social Responsibility gespart werden können.

Sie sind allesamt übrigens Mitglieder des BMR-Netzwerks

STATEMENT

Nina FrenseRVR-Beigeordnete für den Be-

reich IV Umwelt, RVR Ruhr Grün,

Landschaftsentwicklung und Um-

welt und Flächenmanagement

„Die grüne Transformation der Städtelandschaft wird zum Game-Changer für den Wirtschaftsstandort Metropole Ruhr. Die IGA 2027 ist dazu das große Infrastrukturprojekt. Die BMR präsentierte sie im Reigen großer Stadtentwicklungsprojekte erfolgreich auf der polis Convention 2019. Darauf bauen wir 2020 auf und zeigen die IGA, die Haldenlandschaft und das regionale Radwegenetz als zukunftsweisen-de Standortinvestitionen – für die klimaschützende, ökologische und biodiverse Stadt der Zukunft.“

Greentech.Ruhr, genauso wie Landschaftsarchitekt Tho-

mas Dietrich, der die Bedeutung öffentlicher Freiräume

erläuterte. Börje Wichert von der BMR thematisierte, dass

die Aktivierung von Brachflächen eine Lösung für urba-

ne Platzprobleme darstellt. Kooperation ist der Schlüssel

auch in Gewerbegebieten, um Ressourcen zu schonen, so

Monika Hiß in ihrem Vortrag zum BMR-Projekt Ressource-

neffiziente Gewerbegebiete.

Innovative Ansätze aus der Metropole Ruhr.

Auf Augenhöhe: Beim Campfire Festival diskutieren Besucher auf Augenhöhe mit den Experten.

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 19INTERNATIONALISIERUNG & STANDORTMARKETING

Page 20: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

IN DIE ZUKUNFT INVESTIEREN

Flächen & Investorenservice

TÄTIGKEITSBERICHT 201920 // FLÄCHEN & INVESTORENSERVICE

Page 21: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

INVEST.RUHR

Frischer, aktueller, natürlich mobil und sogar ausgezeich-

net: Pünktlich zur internationalen Immobilienmesse Expo

Real im Oktober wurde die digitale Plattform Invest.Ruhr

relauncht. Erweitert wurde sie um Funktionen zum Thema

Fläche und Gewerbeimmobilien. Der digitale Flächenatlas

ruhrAGIS und die Immobilienbörse Ruhrsite sind nun inte-

griert. Die Plattform erhielt 2019 eine Auszeichnung des

Spitzenverbandes der deutschen Immobilienwirtschaft.

„Individuell kombinierbare Marktdaten für drei Nutzungs-

arten in 15 Städten ermöglichen Investoren einen raschen

Überblick über die Märkte des Ruhrgebiets. Hinzu kom-

men Informationen zu den Schlüsselbranchen der Region

und wichtigen Einzelprojekten. Eine investoren- und ent-

wicklerfreundliche Plattform, die auch bei anderen Kom-

munen Schule machen sollte.“ So bewertete die Jury die

digitale BMR-Plattform Invest.Ruhr im ZIA-Innovationsbe-

richt 2019, der jährlich Best-Practice-Innovationen in der

Immobilienbranche auszeichnet. Nach der Belobigung

beim Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin im Juni mit

2.000 Entscheidern erhielt die Business Metropole Ruhr

GmbH auf der Expo Real in München aus den Händen von

ZIA-Geschäftsführerin Sun Jensch die Best-Practice-Aus-

zeichnung.

Alle Infos auf einen Blick: Wer im Ruhrgebiet investieren

will, erhält auf der digitalen Plattform Invest.Ruhr einen

Überblick zum Immobilienmarkt der Metropole Ruhr als

Region im Ganzen, aber auch zu den einzelnen Kommu-

nen im Speziellen. Die Plattform bündelt aktuelle Zahlen

und Analysen zum Immobilienmarkt Ruhr und zu den Leit-

märkten, Wirtschafts- und Strukturdaten sowie Angebo-

te des Investorenservice. Kommunen und Unternehmen

haben die Möglichkeit, eigene Flächen, Immobilien und

Projekte gezielt zu vermarkten. Sämtliche für Investitio-

AUSGEZEICHNETE PLATTFORM

nen relevanten Informationen und Daten der Metropole

Ruhr sind aktuell abrufbar: Auf Basis der Marktstudien

des Researchinstituts bulwiengesa AG können etwa Mie-

ten, Renditen und Wirtschaftskraft pro Einwohner in jeder

Stadt der Region ausgelesen werden. Auch spezifische In-

formationen zur Marktentwicklung in den verschiedenen

Assetklassen wie Büro, Logistik, Einzelhandel und Unter-

nehmensimmobilien sind mit einem Klick verfügbar.

Mit ruhrAGIS erhalten Nutzer investmentrelevante Infor-

mationen zu allen Gewerbegebieten in der Metropole

Ruhr. Über die Immobilienbörse Ruhrsite können Nutzer

zudem den Markt der Gewerbeimmobilien in der Metro-

pole Ruhr nach Angeboten absuchen oder selbst welche

einstellen. Die zielgerichtete Ansprache von Immobilien-

investoren in und außerhalb der Metropole Ruhr ist eine

der Kernaufgaben der BMR. Mit ihrem Investorenservice

unterstützt sie Unternehmen bei der Standortsuche in den

53 Kommunen der Metropole Ruhr – ganz egal ob persön-

lich vor Ort oder digital auf einen Klick. Die BMR konnte

im Jahr 2019 49 Anfragen aufnehmen und zielgerichtet

an die kommunalen Partner weiterleiten. Basis für diesen

Erfolg ist die breite Präsenz der BMR in den Fachkreisen

der Immobilienwirtschaft.

FLÄCHEN & INVESTORENSERVICE

STATEMENT

Sun JenschGeschäftsführerin ZIA Zentraler

Immobilien Ausschuss e. V.

„Ich sehe Herausforderungen: einerseits angespannte Märkte in den A-Städten. Dort braucht es Entlastung. Andererseits jene Städte, die vom Strukturwandel geprägt sind. Hier bestehen erhebliche Potenziale für eine positive und nachhaltige Stadtentwicklung.“

Rasmus C. Beck bekommt stellvertre-tend für die BMR den ZIA-Award von Sun Jensch und Achim Menge auf der Expo Real verliehen.

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 21

Page 22: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

INVESTORENTOUR UND IMMOBILIENKONFERENZ

Ein Tag, viele Potenzialflächen und alle Entscheider direkt

vor Ort: Bei der Investorentour Ruhr konnten Investoren

und Projektentwickler Flächen und Objekte mit Wachs-

tumspotenzial in der Metropole Ruhr direkt in Augen-

schein nehmen. Oberbürgermeister, Landräte und Wirt-

schaftsförderer standen für Fragen rund um die Flächen

im persönlichen Gespräch zur Verfügung. Nach dem Er-

folg der letztjährigen Investorentour Ruhr hat die BMR das

Format in Zusammenarbeit mit Stony Real Estate Capital

ÜBERBLICK ÜBER MARKT UND POTENZIALFLÄCHEN

weiterentwickelt. Im September – einen Tag vor der Im-

mobilienkonferenz Ruhr in Herne – konnten drei thema-

tische Touren durch das Ruhrgebiet stattfinden. Tour 1

fokussierte die Assetklassen Büro, Wohnen und Freizeit.

Oberhausen, Duisburg und Mülheim an der Ruhr präsen-

tierten ihre Filetstücke: die Entwicklungsfläche Flughafen

Essen/Mülheim, das Gelände am Güterbahnhof in Duis-

burg und den BusinessPark.O in Oberhausen. Bei Tour

2 standen Freizeit, Dienstleistungen und Produktion/

Logistik im Mittelpunkt. Das Quartier am Ostring in der

Bochumer Innenstadt, der Arena Park Gelsenkirchen und

Prosper-Haniel in Bottrop wurden angesteuert. Bei Tour

3 wurden Potenzialflächen für die Bereiche Einzelhandel,

Freizeit, Hotel, Büro und Wohnen vorgestellt: die Graben-

straße Hagen-City, das Hafenquartier Speicherstraße in

Dortmund und der Dienstleistungspark Schloss-Campus

Herne. Für die angereisten Investoren ein guter Einblick,

den sie am Folgetag auf der Immobilienkonferenz in Her-

ne vertiefen konnten. „Das Ruhrgebiet ist für Außenste-

hende auf den ersten Blick nicht sofort zu begreifen. Mit

der Investorentour in Kombination mit der anschließen-

den Immobilienkonferenz Ruhr erhalten Investoren, Archi-

tekten und Projektentwickler einen perfekten Überblick

über diesen Markt“, so Dirk Leutbecher, Geschäftsführer

von Stony Real Estate.

BMR-Geschäftsführer Rasmus C. Beck gab eine Analyse

des Immobilienmarktes der Metropole Ruhr. Das Neu-

bauvolumen bei Büroimmobilien summierte sich 2019 auf

ca. 173.000 Quadratmeter Mietfläche für gewerblichen

Bei der Investorentour sind Entscheider direkt vor Ort: hier in Bochum.

Dr. Christopher Schmitt zeigt Potenziale in Gelsenkirchen auf.

TÄTIGKEITSBERICHT 201922 // FLÄCHEN & INVESTORENSERVICE

Page 23: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

In Bottrop hat man von der Halde Haniel aus einen guten Blick auf die Flächenpotenziale.

Raum (MFG) und verpasste damit das hohe Volumen aus

dem Vorjahr, lag aber dennoch oberhalb des mehrjähri-

gen Durchschnitts. Verglichen mit den A-Städten musste

sich die Metropole Ruhr lediglich der Hauptstadt Berlin

geschlagen geben, die einen Flächenneuzugang von rund

257.000 Quadratmetern MFG verzeichnete.

16,9 Mio.

Der Büroflächenbestand der Metropole Ruhr betrug Ende 2018 ca.

qm MFG. Damit stellt sie nach Berlin weiterhin den zweitgrößten Büromarkt in Deutschland dar.

Dr. Stefan DietzfelbingerHauptgeschäftsführer der

Niederrheinischen IHK

STATEMENT

„Das Ruhrgebiet muss wirtschaftlich mehr zulegen als andere Regionen. Wir brauchen mehr Arbeits-plätze und Investitionen. Das geht nur mit einer gu-ten Infrastruktur und einem ausreichenden Angebot an Gewerbeflächen. Deshalb ist es gut, dass sich die BMR an unserer Seite für einen attraktiven Wirt-schaftsstandort Rhein-Ruhr starkmacht.“

STATEMENT

Thomas WestphalGeschäftsführer der

Wirtschaftsförderung

Dortmund

„Eine Metropole wird man nicht durch Verordnung, sondern durch Veränderung und Vertrauen auf die Kraft des Neuen. Das hat die BMR früh verstanden und durch Kooperationen der Städte unsere Kraft vergrößert.“

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 23FLÄCHEN & INVESTORENSERVICE

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beträgt
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INNOVATIONEN STÄRKEN

Leitmärkte & Projektentwicklung

TÄTIGKEITSBERICHT 201924 // LEITMÄRKTE & PROJEKTENTWICKLUNG

Page 25: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

WIRTSCHAFTSBERICHT RUHR

Dynamisches Wachstum im Ruhrgebiet macht der Wirt-

schaftsbericht Ruhr sichtbar: 2018 arbeiteten so viele

Menschen in einem Job wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Rund 1,75 Millionen Menschen waren 2018 in der Metropo-

le Ruhr sozialversicherungspflichtig beschäftigt – das ist

der höchste Wert seit 1981. Die Wirtschaft in der Region

verbuchte damit schon im zwölften Jahr in Folge einen

starken Zuwachs der Beschäftigung und der Umsätze.

Besonders dynamisch entwickelten sich so die Leitmärkte

Digitale Kommunikation (+6,5 %), Mobilität (+4,6 %) und

Bildung und Wissen (+3,4 %). Auch die Zahl der Unterneh-

men ist hier teils deutlich gestiegen. Die anhaltend gute

Konjunktur zeigt sich auch in den Umsätzen der Unterneh-

men, die insgesamt über 10 Prozent gewachsen sind.

Der Industrielle Kern mit über 21.000 Unternehmen und

einem Umsatz von 73,7 Milliarden Euro bleibt das Rück-

grat der regionalen Wirtschaft. Mit 330.309 Beschäftig-

ten (+2,2 %) ist fast jeder Fünfte im Ruhrgebiet in der In-

dustrie beschäftigt.

SO VIELE JOBS WIE SEIT 1981 NICHT MEHR

Der Wirtschaftsbericht Ruhr wird seit dem Jahr 2011 von

der BMR herausgegeben. Er weist die aktuellen regional-

ökonomischen Kennzahlen in den acht Leitmärkten und

im Industriellen Kern aus. Die Erkenntnisse zur Entwick-

lung in den Leitmärkten werden für die Initiierung und

Entwicklung neuer Projekte mit Mehrwert für den Wirt-

schaftsstandort Ruhr nutzbar gemacht. Seit 2016 wird der

Wirtschaftsbericht Ruhr ausschließlich digital veröffent-

licht und in die BMR-Homepage integriert.

STATEMENT

Sabine WißmannAmtsleiterin Wirtschaftsförderung

und Standortmanagement der

Stadt Bottrop

„Kooperation wird im Ruhrgebiet großgeschrieben. Themenbezogene Zusammenarbeit, wie beispielswei-se auf der Expo Real oder bei den Ruhr.Innovations-partnern, ist der richtige Weg, um eine nachhaltige Entwicklung in der Metropole Ruhr voranzutreiben.“

1,75 Mio.

Rund

Menschen waren 2018 in der Metropole Ruhr sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Dynamisches Wachstum in den Leitmärkten:

(+6,5 %)

Digitale Kommunikation

(+4,6 %)

Mobilität

(+3,4 %)

Bildung und Wissen

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 25LEITMÄRKTE & PROJEKTENTWICKLUNG

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sind
Page 26: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

GREENTECH.RUHR

Die starke Umweltwirtschaft des Ruhrgebiets steht nicht

nur für den Wandel von der Montan- zur Zukunftsindus-

trie, sondern auch für Wachstum. Beim Netzwerktreffen

von Greentech.Ruhr stärkten die Mitgliedsunternehmen

ihre erfolgreiche Zusammenarbeit.

Seit 2016 ist Greentech.Ruhr auf mittlerweile 131 Mitglie-

der angewachsen. Start-ups, KMU, große Unternehmen

und Forschungseinrichtungen stehen jeweils für diese

Wachstumsgeschichte. Greentech.Ruhr präsentiert die

NETZWERKEN FÜR EINE STARKE UMWELTWIRTSCHAFT

Region auf Messen, Events, Business-Speed-Datings und

vor internationalen Delegationen und bringt sie so über

unterschiedliche Formate ins Gespräch – als einen welt-

weit führenden Standort der Umweltwirtschaft.

WERBUNG AUF DER E-WORLD

Auf dem Karriereforum der E-world energy & water stellte

Greentech.Ruhr die Stärken der Metropole Ruhr mit ihren

vielseitigen Jobchancen Studenten und Absolventen vor.

Die konkreten Stellenausschreibungen für Fachkräfte, Ab-

schlussarbeiten oder Praktika, die die Netzwerkpartner

Nina Frense (RVR) gibt dem Netzwerktreffen Greentech.Ruhr Impulse.

Mitgliedsunternehmen

zur Verfügung gestellt hatten, stießen bei den Besuchern

auf großes Interesse – und machten Lust auf eine Karriere

in der Metropole Ruhr.

REGIONALES UND INTERNATIONALES MATCH-MAKING

Auf Einladung des niederländischen Partnernetzwerks

Cleantech.Regio reiste im März eine Greentech.Ruhr-De-

legation zum Circular Economy Day, an dem auch Unter-

nehmen des Netzwerks GREEN WIN aus Belgien teilnah-

men. Neben intensivem Match-Making stand der Besuch

des Industrieparks Kleefse Waard auf dem Programm.

„Netzwerken für eine starke Umweltwirtschaft“: Das The-

ma der diesjährigen Netzwerkveranstaltung, die in der

Produktionshalle des Netzwerkpartners Siloxa Enginee-

ring AG stattfand, zog sich wie ein roter Faden durch das

Jahr 2019, einschließlich des Summit Umweltwirtschaft.

NRW im Dezember.

Nach drei erfolgreichen Aufbaujahren ging Greentech.Ruhr

im Herbst in die nächste Phase: Die Themen Fachkräfte, Di-

gitalisierung und Innovationstransfer aus den Hochschulen

stehen jetzt im Mittelpunkt der Netzwerkarbeit.

131

TÄTIGKEITSBERICHT 201926 // LEITMÄRKTE & PROJEKTENTWICKLUNG

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INNOVATION CALL

Ideen brauchen Raum und Netzwerke: Beides bot der In-

novation Day 2019 im Mai in Essen. Kreative Unterneh-

men, Gründerinnen und Gründer präsentierten ihre Pro-

duktvisionen an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft

und Umweltwirtschaft. Mit der dynamischen Veranstal-

tung stärkte die Business Metropole Ruhr GmbH das

Ruhrgebiet als Innovationsraum.

Der bundesweite Ideenwettbewerb Innovation Call fand

bereits zum dritten Mal in Folge statt und hat sich mit

dem Innovation Lab im Impact Hub Ruhr und dem Inno-

vation Day auf Zollverein zu einem etablierten Format der

BMR entwickelt. Das Event stand 2019 ganz im Zeichen

IDEEN FÜR INNOVATIVE GESCHÄFTSMODELLE

des ressourceneffizienten Wirtschaftens und suchte in-

novative Lösungen aus den Bereichen Umweltwirtschaft

und Nachhaltigkeit.

„Branchenübergreifende Kooperationen sind eine wichtige

Quelle für Innovationen in Nordrhein-Westfalen. Gerade im

Bereich Green Tech bieten solche erfolgreichen Cross-In-

novationen zwischen kreativen und technologieintensiven

Unternehmen starke Wachstumsimpulse für unseren Di-

gitalstandort“, so Wirtschafts- und Innovationsminister

Andreas Pinkwart.

Ein neuartiger 3D-Drucker und ein Kleiderreinigungsgerät,

das ohne Wasser und Chemie auskommt, waren am Ende

die Preisträger. Das Dortmunder Projekt FilChange sowie

STATEMENT

Oliver WeimannGeschäftsführer der ruhr:HUB GmbH

„Seit vielen Jahren arbeiten wir daran, die Start-up-Szene der Region zu promoten und einzelne Teams mit potenziellen Kunden zu vernetzen. Gemeinsame Projekte wie die Challenges und gegenseitig geteilte Netzwerke und Partner helfen uns hierbei enorm!“

LEITMÄRKTE & PROJEKTENTWICKLUNG

das Team der RefresherBoxx aus Aachen erhielten von Mi-

nister Pinkwart das Preisgeld und die Auszeichnung.

Die Veranstaltung wurde außer vom Initiativkreis Ruhr von

der NRW-Bank, dynamis, der :agile Accelerator GmbH

und dem Regionalverband Ruhr unterstützt.

2020 sucht die vierte Auflage nach innovativen Lösungen

für urbanes Leben. Smart Home, Sensorik oder digitale

Arbeitstechniken verändern das Zusammenleben in den

Metropolen. Das Ruhrgebiet geht voran, der Innovation

Call bietet Ideen dafür eine Bühne. Professor Michael Braungart stellt auf dem Innovation Day sein Cradle-to-Cradle-Designkonzept vor.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, fordert traditio-nelle Unternehmen und junge Start-ups zum Austausch auf.

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 27

Page 28: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

FÖRDERMITTEL & INNOVATION

VERBINDUNGENKNÜPFEN

Fördermittel & Innovation

TÄTIGKEITSBERICHT 201928 //

Page 29: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

KOMPASS FÜR FÖRDERPROGRAMME

Die Förderprogramme des Landes NRW, des Bundes und

der EU stellen Unternehmen für Einzel- und Kooperati-

onsprojekte finanzielle Ressourcen zur Verfügung. Die

Bandbreite der Fördermöglichkeiten reicht dabei von der

klassischen Finanzierung über die Förderung des Wis-

senstransfers bis hin zu Beratungsleistungen externer

Dienstleister.

Wie können Unternehmen in der Metropole Ruhr besser

von diesen Förderprogrammen profitieren? Die BMR hat

sich mit dem Projekt Förderscout, das das Ministerium für

Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des

Landes NRW finanziell unterstützt hat, der Aufgabe ge-

stellt, die Teilhabe von KMU an den Förderprogrammen

zu steigern.

In verschiedenen Veranstaltungsformaten informierte die

BMR in enger Kooperation mit den kommunalen Wirt-

schaftsförderungen, Kammern und anderen regionalen Ak-

teuren über passgenaue Fördermöglichkeiten. Zielgruppen

waren dabei sowohl Unternehmen als auch Multiplikatoren,

die durch Workshops und Newsletter in das Netzwerk mit-

einbezogen wurden. Inhaltliche Schwerpunkte lagen auf

den Themen Ressourcen- und Energieeffizienz, Mobilität,

Innovation und Digitalisierung, Industrie 4.0 und EU-För-

derung. Das Projekt Förderscout, das im Oktober 2016 ge-

startet ist, wurde im Dezember 2019 abgeschlossen.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Die Stärkung der regionalen Innovationsstrukturen hat

sich das Projekt Ruhr.Innovationspartner auf die Fahnen

geschrieben. Die Business Metropole Ruhr GmbH über-

nimmt als Koordinator die zentrale Projektsteuerung so-

wie die Organisation von Workshops und Veranstaltungen.

INNOVATIONEN ERMÖGLICHEN

Bei einer Exkursion zum Kompetenzzentrum Maschinelles

Lernen Rhein-Ruhr (TU Dortmund) im Mai 2019 konnten

sich die Innovationspartner der Metropole Ruhr über die

Forschungsschwerpunkte und Dienstleistungen des ML2R

informieren. Darüber hinaus wurde bei dieser Exkursion

das Gutachten „Künstliche Intelligenz in der Metropole

Ruhr“ vorgestellt und im Kreis der Partner diskutiert.

In einer gemeinsamen Veranstaltung der NRW.Innovati-

onspartner Metropole Ruhr und Bergisches Städtedreieck

informierten sich Wirtschaftsförderer und Innovations-

berater an der Bergischen Universität über regionale Ini-

tiativen zum Thema Künstliche Intelligenz. Dazu gehört

das neu gegründete Interdisziplinäre Zentrum Machine

Learning and Data Analytics mit der Bergischen Innovati-

onsplattform für Künstliche Intelligenz, das neue 5G.NRW

Competence Center sowie das Projekt Bergisch.Smart.

Mobility. Die praktische Umsetzung wurde in drei Showca-

ses von den Firmen Lorent IT und Entrance vorgeführt.

Die Förderung des Projektes erfolgt aus dem Landespro-

gramm NRW.Innovationspartner im Rahmen der „Mittel-

standsinitiative Forschungsförderung“.

FÖRDERMITTEL & INNOVATION

21 Für 21 Prozent aller Start-ups in NRW hat KI großen Einfluss auf ihr Geschäftsmodell (Quelle: NRW Startup Monitor, Mai 2018)

STATEMENT

Dorothee FellerRegierungspräsidentin der

Bezirksregierung Münster

„Die Zukunft gehört denen, die sich heute auf den Weg machen. Das gelingt am besten dort, wo starke Partner ihre Potenziale und Ideen vernetzen und sich gegenseitig voranbringen. Als Bezirksregierung en-gagieren wir uns im Verbund mit vielen Akteuren der Region für Strukturen des Gelingens. Wir brauchen keine weiteren Rankings, die lediglich das Gestern ab-bilden, sondern Menschen, Unternehmen und Institu-tionen, die gemeinsam Erfolgsgeschichten schreiben. Eine starke Einbindung und Vernetzung aller Akteure in der Region bringt auch starke und nachhaltige Ergebnisse hervor. Wer auf die Wirklichkeit blickt, kann schon heute erkennen, dass in der Emscher-Lip-pe-Region gerade eine neue Zeit mit vielen innovati-ven Ideen, Gründungen und Projekten anbricht.“

TÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 29

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CHANCENREGION GESTALTEN

Strukturpolitische Fragestellungen

STRUKTURPOLITISCHE FRAGESTELLUNGEN TÄTIGKEITSBERICHT 201930 //

Page 31: EINE REGION. VIELE CHANCEN. MEHR WACHSTUM. · wirtschaft erhoffen sich innovative Lösungen für konkrete digitale Herausforderung. ECOMOTION Digitale Vernetzung, autonome Fahrzeuge

GEWERBLICHES FLÄCHEN- MANAGEMENT RUHR

Für die Ansiedlung neuer Jobs im Ruhrgebiet sind Gewer-

be- und Industriegebiete zentral. Ihre Bedeutung hat in

den vergangenen Jahren sogar noch zugenommen. Gan-

ze 61 Prozent der zwischen den Jahren 2012 und 2017 neu

entstandenen Arbeitsplätze für sozialversicherungspflich-

tig Beschäftigte entstanden hier.

Dies war eine der Kernerkenntnisse des Projektes Ge-

werbliches Flächenmanagement Ruhr (GFM) IV, das

2019 erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde. Beim

BMR-Flächenkongress in Herne wurden die Ergebnisse

präsentiert und mit Experten diskutiert. NRW-Baumi-

nisterin Scharrenbach erklärte: „Innovation setzt Flä-

chen voraus.“ Wirtschaft brauche Rahmenbedingungen,

Brachflächen müssten revitalisiert werden. Auch das eine

Botschaft des GFM-Berichts: Von 180 Hektar, die jährlich

an Gewerbe- und Industrieflächen in Anspruch genom-

men werden, entfallen schon rund 60 Prozent auf vorma-

lige Brachflächen.

Der Stellenzuwachs in Industrie- und Gewerbeflächen

fiel der untersuchten Zeitraum mit 11,9 Prozent höher aus

als im Beschäftigungszuwachs der gesamten Metropole

Ruhr mit 8,7 Prozent. Insgesamt 142.860 neue Arbeits-

plätze. Eine Erkenntnis ist aber auch: Das Angebot re-

striktionsfreier Flächen ist weiter gesunken, der Anteil an

planerisch gesicherten Flächen mit Restriktionen ist auf

52,5 Prozent angestiegen. Die Flächen sind dabei in den

Kommunen sehr unterschiedlich verteilt. Durch das GFM-

IV-Projekt selbst konnten bei 367 Hektar Fortschritte bei

der Flächenmobilisierung erreicht werden.

Die Ergebnisse des Projektes GFM-IV waren im vergange-

nen Jahr ein sachlicher Beitrag zur Debatte um Flächen-

INNOVATION SETZT FLÄCHEN VORAUS

planung in der Metropole Ruhr. Mit dem neu gestarteten

Projekt GFM Phase V werden Flächenreserven nun stärker

in den Fokus genommen. Untersucht werden die Potenzi-

ale der Nachverdichtung und die zukunftsfähige Optimie-

rung bestehender Gewerbegebiete.

der 2012–2017 entstandenen Jobs fallen auf Gewerbe- und Industriegebiete.

61 %Mark 51°7 in Bochum.

STRUKTURPOLITISCHE FRAGESTELLUNGENTÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 31

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REGIONALE KOOPERATIONSSTANDORTE

Die Bereitstellung von marktverfügbaren Großflächen

bleibt eine Herausforderung für die Metropole Ruhr. Flä-

chen mit über 10 Hektar sind selten, ihre Bedeutung für

das wirtschaftliche Wachstum ist jedoch groß. Mit dem

Instrument der Regionalen Kooperationsstandorte und

den Flächen der Steinkohlekraftwerke bieten sich in den

kommenden Jahren neue Chancen. Um diese nutzen zu

können, hat die Business Metropole Ruhr GmbH im Jahr

2019 wichtige Vorarbeiten geleistet.

Das Ruhrgebiet betritt mit den Regionalen Kooperati-

onsstandorten Neuland für Kommunen in Deutschland,

die BMR moderiert die Ausgestaltung bis hin zur Ver-

LANGER ATEM FÜR GROSSE FLÄCHEN

marktung. Das vom Regionalverband Ruhr initiierte In-

strument umfasst 24 Flächen. Ursprünglich im verzö-

gerten Regionalplan vorgesehen, sollen sie nun schon

vorher im Rahmen eines vorgezogenen sachlichen Teil-

plans planerisch gesichert werden. Mit der Veranstaltung

„Gemeinsam für Wachstum“ bei der Funke Mediengrup-

pe brachte die BMR im November Experten, Planer und

Politik zusammen, um Modelle zur Entwicklung zu erar-

beiten.

Neben der Frage der planerischen Sicherung der Koope-

rationsstandorte bedarf es innovativer Lösungen: Wie

können verschiedene Kommunen Flächen gemeinsam

erschließen? Wie gestalten sie die Aufteilung der Gewer-

besteuern? Mit Vorträgen zur nachfrageorientierten An-

STRUKTURPOLITISCHE FRAGESTELLUNGEN

siedlung in Bayern oder zur interkommunalen Zusammen-

arbeit in Mitteldeutschland zeigte die Veranstaltung erste

Wege auf. Martin Grimm und Sebastian Hauptmann von

Aulinger Rechtsanwälte skizzierten juristische Möglichkei-

ten dieser neuartigen Kooperation.

5-STANDORTEPROGRAMM

Der bis 2038 geplante Ausstieg aus der Steinkohlever-

stromung eröffnet zusätzlich neue Potenziale auf den

Flächen der Steinkohlekraftwerke in der Metropole Ruhr.

Gleichzeitig bedarf es intensiver strukturpolitischer An-

strengungen, um die negativen Effekte des Ausstiegs

zu kompensieren. Insgesamt fallen einige Tausend Ar-

beitsplätze weg. Mit dem Strukturstärkungsgesetz hat

Der Wandel in der Metropole Ruhr eröffnet viele Potenziale.

TÄTIGKEITSBERICHT 201932 //

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STATEMENT

Karola Geiß-NetthöfelRegionaldirektorin

Regionalverband Ruhr

„Für die wirtschaftliche Entwicklung der Metropole Ruhr ist es entscheidend, Unternehmen ausreichend Flächen für Investitionen bereitstellen zu können. Im Kern des Ruhrgebiets gibt es jedoch kaum noch größere Gewerbeflächen. Regionale Kooperations-standorte sind daher das Instrument der Zukunft in diesem dicht besiedelten Ballungsraum. Der Regio-nalverband Ruhr wird 24 solcher Standorte mit rund 1.300 Hektar Fläche, darunter auch Areale ehemali-ger bzw. stillzulegender Steinkohlekraftwerke, kurz-fristig planerisch sichern. Mit der Planung werden wir gleichzeitig alle Aspekte der regionalen Entwicklung berücksichtigen, vor allem auch die Lebensqualität in der Region. Das muss miteinander einhergehen. Kein Unternehmen will heute in einer Betonwüste arbeiten.“

STATEMENT

Christoph DammermannStaatssekretär des Ministeriums

für Wirtschaft, Innovation, Digita-

lisierung und Energie des Landes

Nordrhein-Westfalen

„Das Ruhrgebiet national und international zu ver-markten, eine gemeinsame Marke zu etablieren, ohne die Eigenständigkeit und Sichtbarkeit der einzelnen Städte in Frage zu stellen, das ist eine herausragen-de Aufgabe. BMR und kommunale Wirtschaftsför-derungen arbeiten eng mit der Landesregierung zusammen, diesen wichtigen Ballungsraum ökono-misch und regionalplanerisch als hochinnovativen und lebenswerten Raum weiterzuentwickeln. Das geplante Ende der Kohleverstromung ist dabei eine der großen Herausforderungen, auf die wir gemein-sam eine Antwort finden wollen.“

der Bund den betroffenen Regionen Unterstützung zu-

gesagt. Die BMR hat im Herbst 2019 den Auftrag des

Landes Nordrhein-Westfalen erhalten, diesen Prozess in

der Region zu moderieren. Ein breiter Ansatz und eine

nachhaltige Regional- und Flächenentwicklung sollen

technologische Lösungen und gesellschaftliche Her-

ausforderungen mitdenken. Die Handlungsfelder lauten

dementsprechend Flächenentwicklung, Mobilität und

Infrastruktur, Energie und Klimaschutz sowie Innovation

und Bildung.

Die BMR hat ein Projektbüro eingerichtet, das die Kommu-

nen unterstützen wird. Gemeinsam werden in Workshops

Handlungsbedarfe analysiert. Projektideen werden pri-

orisiert und schlussendlich qualifiziert. Erklärtes Ziel der

BMR ist es, den Strukturwandel proaktiv zu gestalten.

Moderator Tom Hegermann im Gespräch mit Landrat Michael Makiolla (l.).

STRUKTURPOLITISCHE FRAGESTELLUNGENTÄTIGKEITSBERICHT 2019 // 33

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NEUE WEGE GEHEN

BMR intern

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KURATORIUM

Neue Brücke nach China, neue Pfade nach Europa: In ei-

ner globalisierten Welt braucht es Kompass und Lotsen.

Für die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR) sind dies

die 15 Mitglieder des Kuratoriums. Als hochrangige Ver-

treter renommierter Unternehmen geben sie wichtige Im-

pulse für neue Projekte und Themen. Damit unterstützen

sie die BMR als Brückenbauer zu den Unternehmen in der

Metropole Ruhr und in der ganzen Welt.

Feierlich konnte bei einer Delegationsreise im Dezember

die Innovation Bridge China eröffnet werden, die auf die

Initiative des Kuratoriums zurückgeht. Mit Marcel Abel,

geschäftsführender Direktor von Jones Lang LaSalle SE,

war das Kuratorium bei der Unterzeichnung der Koopera-

IMPULSE FÜR VERNETZUNG

tionsvereinbarung vor 400 Gästen in Shenzhen vertreten.

„Die technologischen Innovationen aus China sind mittler-

weile in vielen Branchen Taktgeber, das gilt auch für die

Immobilienbranche. Die Zukunft der Smart City kann und

muss man in Shenzhen kennenlernen. Die chinesischen

Start-ups sind herzlich eingeladen, ihr Können bei uns an-

zuwenden“, sagte Abel.

Bei zwei Sitzungen vertieften die 15 Mitglieder die Themen

Fachkräftesicherung und Digitalisierung als Hauptheraus-

forderung der Wirtschaft in der Metropole Ruhr. Neues

Mitglied im Gremium ist Tobias Nadjib, der Geschäftsfüh-

rer der VW Infotainment GmbH in Bochum.

Ausgehend vom Kuratoriumsworkshop im Vorjahr wurde

das Thema Cybersecurity 2019 konkret. Im Herbst star-

tete RICA, der Ruhr-Israel Cyber Activator. Er wird 2020

Studierende aus Israel und dem Ruhrgebiet mit digita-

len Cybersecurity-Challenges der Gesundheitswirtschaft

konfrontieren.

Die BMR konnte im vergangenen Jahr auch stärker den

Fokus auf Europa legen. Durch den Einsatz einiger Ku-

ratoriumsmitglieder war zuvor Kontakt zum damaligen

EU-Kommissar Günther Oettinger entstanden, der den

Blick für die Möglichkeiten in Brüssel schärfte. Aus diesen

Ansätzen heraus erwuchs 2019 die Teilnahme am EU-Pro-

jekt COHES3ION. In dem europäischen Verbundprojekt

erarbeitet die BMR Strategien zur intelligenten Speziali-

sierung für die Region.

Das Engagement beim TCI-Network wurde ebenfalls aus-

gebaut. BMR-Geschäftsführer Rasmus C. Beck wurde im

Oktober ins Board of Directors gewählt. Die TCI Learning

Group „Smart digital Ecosystems through Clusters“ traf

sich in Barcelona und in Essen zu Arbeitssitzungen.

Das Kuratorium setzt Impulse: Minister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner im Dialog mit den 15 Mitgliedern.

Bei einer Delegationsreise nach Peking und Shenzhen werden die Pfeiler der Innovation Bridge China aufgebaut.

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HUBS, REVIEWS UND OPEN SPACE

Aus der BMR wurde im Jahr 2019 die BMR 2.0: Flache

Hierarchien, agile Arbeitsweise, Selbststeuerung und kla-

re Projektorientierung prägen die neue Struktur der BMR.

Nach nur einem Jahr Planungs- und Vorbereitungszeit

wurde die neue Unternehmensstruktur zum Anfang des

Jahres ausgerollt. Nach dem Umzug in die neuen Räume

im Mai wurde sie vollends mit Leben erfüllt.

Der Open Space im RUHR Tower und der gläserne Kon-

ferenzraum schaffen mehr Durchblick. Keine Wände,

wo nicht nötig. Ein neuer Kommunikationsraum ist ent-

standen, der für die neue Arbeitsweise unerlässlich ist.

Dazu dienen auch Gesprächsnischen, Stehtische oder die

großzügige Küche.

Die Mitarbeiter sind in HUBs organisiert, deren Zusam-

menarbeit mit den Stabstellen für jedes einzelne Projekt

Vorausetzung ist. Projekte können so schneller und fle-

xibler angedacht und umgesetzt werden. Die Kommuni-

kation intern, aber auch extern kann nun ohne Hürden

erfolgen.

Innovation ist für uns kein Selbstzweck: Der Wandel

der Wirtschaft durch Digitalisierung und Globalisierung

UNTERNEHMENSENTWICKLUNG

zwingt auch Wirtschaftsförderungen zur Veränderung.

Neue Produkte für Kommunen und Unternehmen müssen

für neue Anforderungen entwickelt werden. Lernprozes-

se und Weiterentwicklung der Unternehmenskultur sind

bei der BMR in einer Wertepyramide festgehalten: Ver-

trauen durch Selbststeuerung ist die Basis. Darauf bau-

en Kreativität durch Kommunikation und Lernen durch

Exzellenz auf. Das alles führt zu Erfolg durch Innovation.

Um diese Werte zu realisieren, wurden auf der Struk-

turebene wesentliche Veränderungen vorgenommen.

So wurde ein Innovationsteam gegründet und ein In-

novationssystem etabliert, das durch neue Methoden

neue Ideen generiert und zu Projekten verdichtet. Um

Selbststeuerung zu ermöglichen sowie Kommunikation

als Voraussetzung für Innovation zu erleichtern, wurde

konsequent eine Hierarchiereduktion vorgenommen:

Das Team der BMR im Open Space des RUHR Tower.

Mitarbeiter

37

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Angefangen bei einem neuen Führungsverständnis über

den Verzicht von Statussymbolen bis hin zu einer Ent-

schärfung des Dress Codes und einer unternehmenswei-

ten Politik des konsequenten Du.

Dieser Change-Prozess ist noch nicht abgeschlossen,

kann auch nicht abgeschlossen sein. Die BMR versteht

sich als lernfähige und agile Projektorganisation. Die at-

STATEMENT

Tobias Nadjib Geschäftsführer der Volkswagen

Infotainment GmbH

„Austausch und Vernetzung sind wichtige Treiber für Innovation. Das gilt für Unternehmen, aber auch für Regionen. Eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung bedarf einer gemeinsamen Anstrengung zusammen mit der Wirtschaft. Im Kuratorium der Business Me- tropole Ruhr wird das Engagement gelebt.“

Anlaufpunkte für Meetings und Austausch.

traktive Arbeitsumgebung ist wichtig, um Talente als Mit-

arbeiter zu gewinnen und zu binden. Vor allem gelingt

es so, auf Veränderungen mit zeitgemäßen Produkten zu

reagieren.

Basis für das neue Arbeiten – die BMR-Wertepyramide.

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Seite Bild Nachweis02 Kampagnenmotiv © RVR/Stadt der Städte04 Halde Haniel © BMR05 Rasmus C. Beck © BMR/Volker Wiciok05 Markus Schlüter © BMR/Volker Wiciok06 RUHR Tower © BMR08 Gerüst © BMR/Rupert Oberhäuser10 Gruppenfoto © BMR11 Gruppenfoto © BMR11 Tower in Shenzhen © BMR12 Digital.Health.Now © BMR/Inga vom Hagen-Hülsberg13 Rasmus C. Beck – Netzwerkabend © BMR13 Messestand © BMR13 Monika Rozalska © CREATORS14 Messe MWC © BMR15 Showroom G DATA © BMR15 Petra Wassner © NRW.INVEST16 Impressionen Messe Expo Real © BMR/Frank Elschner17 Gruppenfoto © BMR/Frank Elschner17 Eckhard Brockhoff © Brockhoff & Partner Immobilien GmbH17 Ina Scharrenbach © MHKBG 2019/F. Berger18 Impressionen MIPIM © BMR19 Campfire Festival © BMR19 Nina Frense © RVR/Volker Wiciok20 Luftbild Chemiepark Marl © BMR/Volker Wiciok21 Jensch, Menge, Beck © BMR21 Sun Jensch © ZIA22 Impressionen Investorentour Gelsenkirchen © Stadt Gelsenkirchen/Uwe Jesiorkowski22 Impressionen Investorentour Bochum © BMR23 Blick von der Halde Haniel © Stony Real Estate Capital/Dirk Leutbecher23 Thomas Westphal © Wirtschaftsförderung Dortmund 23 Dr. Stefan Dietzfelbinger © Niederrheinische IHK/Michael Neuhaus24 Roboterarm © BMR/Rupert Oberhäuser25 Wasserstoffsysteme von Hydrogenics © BMR/Rupert Oberhäuser25 Sabine Wißmann © Stadt Bottrop26 Nina Frense beim Netzwerktreffen Greentech.Ruhr © BMR27 Impressionen vom Innovation Day © BMR27 Oliver Weimann © ruhr:HUB GmbH28 Zollverein Essen © Thomas Robbin 29 Dorothee Feller © Bezirksregierung Münster30 Luftbild Industriegebiet Knepper Castrop-Rauxel © BMR/Volker Wiciok31 Luftbild Mark 51°7 Bochum © BMR/Volker Wiciok32 Industrie © iStock33 Makiolla, Hegermann © BMR33 Christoph Dammermann © MWIDE NRW/F. Wiedemeier33 Karola Geiß-Netthöfel © RVR/Volker Wiciok34 BMR-Mitarbeiter © BMR35 Minister Holthoff-Pförtner © BMR35 Gruppenbild in Peking © BMR36 Team BMR © BMR37 Impressionen aus der BMR-OpenSpace © BMR37 Tobias Nadjib © Volkswagen Infotainment GmbH

BILDNACHWEIS IMPRESSUM

HERAUSGEBER:

Business Metropole Ruhr GmbH

Am Thyssenhaus 1-3

45128 Essen

PROJEKTLEITUNG:

Benjamin LegrandPressesprecher

GESTALTUNG:

FREIWILD KommunikationAlfredstraße 55

45130 Essen

freiwild-kommunikation.de

Stand: Februar 2020

business.ruhr

TÄTIGKEITSBERICHT 201938 // IMPRESSUM

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