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www.schweizer-soldat.ch | 94. Jahrgang | Fr. 8.– Guter Einsatz am WEF – Seite 17 Bundesrätin Amherd: Erster Armeebesuch Unsere Uof-Reportage – Seiten 40–41 Spannende Schulung bei den Kanadiern Trumps Vertragsbruch – Seiten 46–47 USA kündigt INF – auf Kosten Europas März 2019 Die führende, unabhängige Militärzeitschrift der Schweiz Gutes muss gesagt sein Eine Frage der Ehre

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www.schweizer-soldat.ch|94.Jahrgang

|Fr.8.–

Guter Einsatz am WEF – Seite 17

Bundesrätin Amherd:Erster Armeebesuch

Unsere Uof-Reportage – Seiten 40–41

Spannende Schulungbei den Kanadiern

Trumps Vertragsbruch – Seiten 46–47

USA kündigt INF –auf Kosten Europas

März 2019 Die führende, unabhängige Militärzeitschrift der Schweiz

Gutes mussgesagt sein

▲ Eine Frageder Ehre

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Inhalt

Schweiz

7 Neuer Anlauf im VBS

9 Die RUAG modernisiertacht Cougar-Helikopter

11 Brigadier Fredy Keller löste alsStabschef CdA Raynald Droz ab

12 Mutiger Feldprediger

13 Wiler Tag: Thomas Brunner übergibtAmt an Andreas Blank

14 KOG ZH: Referat von Oberst i Gst Lezzi

15 Simplon: Art Abt 49im scharfen Schuss

16 KKdt Schellenberg ziehtgute Bilanz zum WEF

17 Viola Amherd: «Wozu die Armeefähig ist»

18 Geb Inf Bat 85 sorgt für Sicherheitam WEF

21 «AIR2030»: Bundesrätinholt Zweitmeinung ein

22 Saab reicht Angebot für Gripen-E ein

23 Bern: Offerten von Eurofighter,F/A-18, Rafale, F-35A, Gripen-E

24 Sieben Tage im «HADES» –Was junge Schweizer leisten

28 Eine Frage der Ehre

30 Zentralschule: 200 Jahre Erfolg

32 Rapport Ter Div 4:Training wird robust

34 Mech Br 1: Semper fidelis

36 Europa im Spagat

38 Oberst Dario Casa:Adieu nach 45 Jahren

40 Berufsunteroffiziere bestehenTop-Programm in Kanada

42 Inf Of: Verein zählt schon1200 Mitglieder

43 Wider Treu und Glauben

44 Historischer Moment – für die Zukunft

Ausland

45 Russland testet Hyperschall-Rakete

46 Trump kündigt INF –auf Europas Kosten

48 Manöver «RED FLAG»:Angreifer sind die F-35

49 Israel: Generäle gegen Premier

Geschichte

50 1943: Schwarzer Herbst für Luftwaffe

52 «T-O-R-T-U-R-E» – Neues Schiffehrt den Vietnam-Helden Denton

Rüstung + Technik

55 Minidrohnen

56 Radar warnt vor Kollisionen

57 Heavy Trucks

Info + Service

58 Blickpunkt Heer / Luftwaffe

60 SUOV/Agenda

61 Zu guter Letzt

WEF-Berichte Seiten 16–20.

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STELLUNGNAHME

19. Mai 2019: Die SOG lehntneue EU-Waffenrichtlinie abGestützt auf die am 26. Januar 2019 inBern durchgeführte Präsidentenkonfe-renz der kantonalen Offiziersgesell-schaften und Fach-Offiziersgesell-schaften spricht sich die SchweizerischeOffiziersgesellschaft (SOG) gegen eineVerschärfung des Schweizer Waffen-gesetzes und damit gegen die Über-nahme der EU-Waffenrichtlinie aus,über die das Volk am 19. Mai 2019 ab-stimmen wird.

Die SOG stellt sich somit gegeneine Verschärfung des Schweizer Waf-fengesetzes. Im Abstimmungskomiteenimmt sie nicht Einsitz. Sie wird jedochdie Interessengemeinschaft SchiessenSchweiz (IGS), die das Referendumangestrebt hat, mit einem finanziellenBeitrag unterstützen.

Im Weiteren ist es den 40 Mit-gliedsorganisationen der SOG freige-stellt, in welcher Form sie sich im Ab-stimmungskampf engagieren wollen.• Wie die SOG schon mehrfach er-

läutert hat, schiesst die EU-Waf-fenrichtlinie am Ziel vorbei.

• Sie trifft den legalen Waffenbesit-zer, nicht aber den gefährlichenHandel mit illegalen Waffen .

• Das liberale, dem Milizwesen ver-pflichtete Schweizer Waffenrechtwird unnötig eingeschränkt.

• Die EU-Waffenrichtlinie stelltkeine nachhaltige Massnahme ge-gen die terroristische Bedrohung inder Schweiz dar.

Oberst i Gst Stefan HolensteinPräs. Schweiz. Offiziersgesellschaft

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Wir könnten den Kopf inden Sand stecken und Roboter auf demGefechtsfeld weit von uns weisen – «derartunethisch handeln wir doch nicht!»

Und wir könnten ausrufen: «Alles nurZukunftsmusik, irreal, das geht uns nichts an».

Der Einwand 1 scheitert an der Tatsache,dass die Grossmächte, die Roboter besitzen,ihren Vorsprung gegen jeden einsetzen werden –da kann der Kleine noch so laut schreien.

Und das Argument 2 zerstört die Militärge-schichte. Als Austro-Daimler 1906 dem KaiserFranz Joseph I. den Panzer vorführte, lehnte derMonarch ab, weil der Motorenlärm seine Pferdeaufscheuche. 1916 setzten die Briten Tanks ein.

*Die Kriegsrobotik ist weiter fortgeschritten, alsGutmenschen wahrhaben wollen. Kaum setzteSuchoi den Su-57, den Stealth-Jet der 5. Gene-ration, mit Erfolg ein, gibt Russland Bildervom Su-70 Okhotnik-B frei, einer unbemanntenKampfmaschine der sechsten Generation.

Minidrohnen werden in Schwärmen aufmobile und ortsfeste Ziele angesetzt. Sie kommenin derart dichter Formation daher, dass sie dieangestammte Abwehr total überfordern.

Russland treibt seinen unbemannten Atom-Torpedo Status-6 voran, der selbständig weiteMeereswege geht, mit 100 Megatonnen TNTeinen Tsunami auslöst, Hunderttausende tötetund mit seiner Kobalthülle ausgedehnte Küstenfür Jahrzehnte verseucht.

Die Liste liesse sich verlängern. Schon 30Armeen betreiben Roboter, die sie politischkorrekt «autonome Waffen» nennen.

Wie die Geschichte belegt, setzen Armeenim Krieg rasch ein, was technisch möglich undgut zu produzieren ist – vom Schiesspulver undder Kanone über das MG, Giftgas und Panzernbis zum Flugzeugträger und der Atombombe.

Der Roboter wirft ethische Fragen auf, zudenen bündige Antworten fehlen. Gemäss demVorrang der Politik vor demMilitär verantwortenin Demokratien Regierungen denWaffeneinsatz.Und im Gefecht entscheiden (noch) Menschenüber Leben und Tod.

Mit der Robotik tötet nicht der Mensch – erlässt töten: Automatische Waffen nehmen ihmultimative Entscheide ab. Das führt zu einemBündel kritischer Fragen – zum Beispiel: «Werträgt die Verantwortung, wenn sich der Roboterirrt und das autonome System nicht Kombat-tante, sondern Zivilpersonen tötet?»

*Ich hörte mich in Bern zu den Gefahren um, dieKampfroboter auch der Schweiz bringen. Wiezu erwarten war, fehlen Patentrezepte. Aberfeststeht: Die Schweizer Armee gehört nicht zuden Streitkräften, die den Kopf in den Sandstecken.

Denn wer das täte, der wäre – laut einemWiener Professor – «entweder faul oder dumm».

Entweder fauloder dumm?

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Editorial 5

Peter Forster, Chefredaktor

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Wahlkampfspenden: CH91 0900 0000 6189 6569 3

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Und in den Regierungsrat:Natalie Rickli und Ernst Stocker

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Um gleich mit den beiden letzteren akutenGefahren zu beginnen: Wenn wir demMissbrauch des Ersatzdienstes und dengrassierenden Dispensationen nicht Ein-halt gebieten, fahren wir die Armee an dieWand – mit 200 km/h, wie es ein überleg-ter Troupier ausdrückt, der die Problemevon Grund auf kennt.

Der Tüchtige ist der Dumme

Zu den Zivis besteht Gefahr, dass wir unswiederholen. Darum nur soviel:• Wenn es so weit kommt, dass der

junge Schweizer, der die Härte desMilitärdienstes auf sich nimmt, ja wei-termacht, am Schluss der Dummeist, dann ist unsere Wehrgerechtigkeitzerstört – endgültig, irreversibel.

• Und wenn sich an einer Zürcher Kan-tonsschule 95% der Maturanden vomMilitär drücken und der Armee einSegment der Jugend teilweise weg-bricht, dann tönen die Politiker mit ih-rer cohésion nationale, ihrer Klammerder Willensnation, nur noch hohl.

Alarmglocken aus dem WK

Womit auch das nochmals gesagt ist.Alarmglocken schrillen ebenso in der WK-Armee. Ausufernde Dispensationen dro-hen Wiederholungskurse zur Farce zu ma-chen. So deutlich, so krass ist das festzu-halten. Konkret:• Am Jahresrapport der Mech Br 11 be-

richtete deren neuer Kommandant,Brigadier Benedikt Roos, von einemhöchst angesehenen Bataillon, in denKompanien habe der Einrückungsbe-stand noch 50% betragen. Folge: Die

Einheiten seien mit einem, höchstenszwei Zügen zum Einsatz angetreten.Am WK-Ende sei der 50%-Bestandüberall unterschritten gewesen.

• Denn der WK fiel ins Uni-Semester!Das Bologna-Regime lässt grüssen.

• Von einer anderen Waffenfarbe rap-portiert der Chef, im System A könn-ten im WK noch 25% der Feuerquel-len besetzt werden, im B noch 33%.

• Die Dispensationen gingen zulastendes Feuers: «Den Kommandozug mussder Kadi aufstocken, soll der Ladenfunktionieren. Also muss er die Feuer-quellen schwächen.»

Jekami-Armee?

Was heisst das im Klartext? Bei aller Be-deutung des hybriden Krieges, des Cyber-wars und der Informationsoperationenbleiben Feuer und Bewegung konstituie-rende Elemente einer jeden Armee.

Ja, es stimmt. Bereits in der Armee 61erlebten die Artillerie-Rekruten ihre Batte-rien mit sechs Kanonen, um dann im WKnoch vier alimentieren zu können. Damalsschon entstand für Kader und Soldaten einschiefes Bild. Vier Geschütze sind nichtsechs, vier gehorchen anderen Regeln.

Aber wenn jetzt, in einer anderenWaffe, im WK noch fünf statt 16 Feuer-quellen und nochmals in einer anderennoch jede vierte eingesetzt wird, werdendie Kader, aber auch die Mannschaftenfalsch trainiert und für dumm verkauft.

Solche Rumpf-Einheiten lassen einkomplett falsches Bild entstehen. Sie nä-hern sich dem Jekami an: Jeder kann, mussaber nicht mitmachen.

Es liegt uns fern, den Teufel an dieWand zumalen. Doch zur personellen Ali-mentierung der Armee und der WK-Trup-pen besteht dringender Handlungsbedarf.

Kampfjet und BODLUV

Zur Rüstung liegt vorrangig das Projekt«Air2030» auf demTisch. Ab 2025müssenselbst die «unzerstörbaren» F/A-18 Schrittfür Schritt ersetzt werden, wie auch BOD-LUV das überholte Flab-Trio Kanone,Rapier, Stinger ablösen muss.

Zu «Air 2030» trat Bundesrätin Amherdmindestens politisch kein leichtes Erbe an.Guy Parmelins Planungsbeschluss, derden Vorteil hat, dass er die Finanzen vonder Typenwahl trennt, ist bei SP, CVP undFDP aufgelaufen.

Mitte Februar 2019 teilte das VBSmit, die Bundesrätin verlange zum Exper-tenbericht vom Mai 2017 eine Zweitmei-nung. Ebenso erforderte das Geschäft imVBS weitere Abklärung. Diese Zusatz-schlaufe ist rein politisch, überhaupt nichtmilitärisch zu begründen.

Der Wortlaut der VBS-Mitteilungvom 14. Februar 2019 und der Hintergrunddazu finden sich auf Seite 21.

Klartext zum Heer

Zum Heer redet Div René Wellinger Klar-text. Die Bodentruppen brauchen denSchutz gegen Gefahren aus der Luft. Den-noch bestehe Handlungsbedarf, so:• zur Infanterie, die ihre Piranha-2 stark

beansprucht, neben den GMTF;• zum Schützenpanzer CV-90, bei dem

sich die Streichung der zweitenTranche nun bitter rächt und dessenKawestierung zu prüfen ist;

• zur Artillerie, deren Flächenfeuernicht mehr zeitgemäss ist;

• generell zu den Silbergrauen, ohne dienichts rollt, nichts schiesst, nichts fliegt;da stehen Grossprojekte an.

Top 20 – lesenswerter Rapport

Jahr für Jahr veröffentlicht das VBS seinenBericht zu 20 Top-Projekten. Dem neues-ten Rapport ist zu entnehmen, dass vieleVorhaben auf Kurs sind. Die meisten Pro-jekte betreffen die Armee, schwergewich-tig auch zur Informatik und Führungsun-terstützung.

Es lohnt sich stets, den Bericht gründ-lich zu studieren. fo.

Neuer Anlauf im VBSAm 20. Dezember 2018 übergab Bundesrat Guy Parmelin sym-bolträchtig den Schlüssel zum VBS seiner Nachfolgerin ViolaAmherd. Auf die Walliser Bundesrätin wartet in Sachen Armeeein gewaltiger Erneuerungsbedarf – nicht mit Bezug auf derenFührung, wie das zivile Medien in ihrem Herdentrieb suggerie-ren, sondern mit Blick auf «Air2030», den Nachholbedarf imHeer und zwei Gefahren, die unser Wehrwesen in den Grund-festen bedrohen: die Zivis und WK-Dispensationen.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 7

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Bis Mitte 2022 wird RUAG die im Jahr1998 beschafften Cougar-Helikopter derLuftwaffe in Emmen auf den neuestenStand der Technik bringen.

Umfassend erneuert

Dabei werden die elektronischen Systemefür die Flugsteuerung und Navigation so-wie für die Kommunikation umfassendmodernisiert. Die Helikopter erhalten:• neue Flugmanagement-Computer,• ein Präzisions-Navigationssystem für

den Instrumentenflug,• ein Kollisionswarnsystem, das vor ge-

fährlichen Annäherungen mit anderenLuftfahrzeugen warnt,

• ein von der RUAG entwickeltes Sys-tem, das beim Verlassen einer defi-nierten Flughöhe Alarm schlägt.

Helmdisplays projizieren den Piloten zu-künftig die wichtigsten Flugdaten direktins Sichtfeld.

Funkgeräte der neuesten Generationund Satellitentelefone ermöglichen sichereund effiziente Kommunikation.

IDAS-3 zum Selbstschutz

RUAG wird die Helikopter auch mit demSelbstschutzsystem IDAS-3 ausrüsten.Dieses System warnt die Besatzungen vorder Erfassungmit Radar-, Laser- oder elek-tro-optischer Strahlen sowie vor dem Be-schuss mit Raketen. Ausserdem umfasst esAbwehrmassnahmen, wie beispielsweiseden Ausstoss von Täuschkörpern.

Mit dem Upgrade werden die Heli-kopter der Luftwaffe bei RUAG vonGrund auf überholt.

Dabei zerlegen die Experten vonRUAG die Transporthelikopter, prüfenalle relevanten Einzelteile auf Verschleissund Schäden und reparieren oder ersetzen

sie nötigenfalls. Wenn die Luftwaffe dieHelikopter zurückerhält, befinden sie sichquasi im Neuzustand.

Quasi im Neuzustand

«Die Einsatzbereitschaft der Helikopter-flotte der Schweizer Armee sicherzustel-len, ist Teil unseres Kernauftrags. Mit die-sem Upgrade ist gewährleistet, dass die

Luftwaffe auch im kommenden Jahrzehntüber eine Transporthelikopterflotte ver-fügt, die dem aktuellen Stand der Technikentspricht und erfolgreiche Missionen ge-währleistet», erklärt Philipp Berner, SeniorVice President Military Aviation RUAG.

Heli als Lebensretter

Zusätzlich zu den 10 Cougar-Helikopternsetzt die Luftwaffe 15 weitere Transport-helikopter ein, die Ende der 1980er-Jahrebeschafft wurden – damals noch unter derBezeichnung Super Puma.

Die Serienausstattung der älterenMo-delle hat RUAG bereits zwischen 2011und 2014 modernisiert.

Die Transporthelikopter sind flie-gende Schwerarbeiter und Lebensretter:Sie transportieren Menschen und Mate-rial, sie helfen bei der Suche und Rettungvon Vermissten und leisten wertvolle Un-terstützung bei Katastropheneinsätzen imIn- und Ausland. ruag.

Die RUAG modernisiertacht Cougar-HelikopterDie RUAG wird acht Cougar-Helikopter der Schweizer Luft-waffe runderneuern. Eine entsprechende Vereinbarung unter-zeichneten Vertreter der Armasuisse und der RUAG in Bern.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 9

Heli sind Schwerarbeiter und Lebensretter – und sie eignen sich gut für Displays.

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Der 51-jährige Oberst i Gst Keller warnach der Ausbildung zum Berufsoffiziervon 1996 bis 2000 in verschiedenen Funk-tionen in den Kader- und Rekrutenschulendes Heeres eingesetzt.

Geradlinige Laufbahn

Von 2000 bis 2003 folgte im Rahmen derArmee XXI eine Verwendung als Projekt-offizier in verschiedenen Funktionen, soauch als Projektleiter Stabschef des ChefsPlanungsstab der Armee. 2003 erwarbOberst i Gst Keller den Abschluss als Exe-cutive Master of Corporate Management.

Im Jahr 2004 führte er einen Einsatzals Nationaler Kontingentskommandantder SWISSCOY. Von 2005 bis 2007 war

Keller als Gruppenchef, Stabscoach undProjektleiter an der Generalstabsschule inKriens eingesetzt. Nach der Absolvierungdes Senior Course am Nato Defence Col-lege in Rom wurde Oberst i Gst Keller2008 zum Kommandanten des Ausbil-dungszentrums SWISSINT ernannt.

2011–2018: SWISSINT

Von 2011 bis Oktober 2018 war er alsKommandant des KompetenzzentrumsSWISSINT für die operationelle Umset-zung des Armeeauftrages Friedensförde-rung in Stans-Oberdorf verantwortlich. Indieser Zeit hat SWISSINT insbesondereim Rahmen der Partnerschaft für den Frie-den die Ausbildungszusammenarbeit in-

tensiviert. Als Milizoffizier kommandierteer das Radfahrerbataillon 5 und war Stabs-chef der Infanteriebrigade 7.Er folgt auf Br RaynaldDroz, der per 1. Feb-ruar 2019 zum SC des Kommando Opera-tionen ernannt wurde. vbs.

Brigadier Fredy Keller löste alsStabschef CdA Raynald Droz abDer Bundesrat hat am 30. Januar 2019 Oberst i Gst FridolinKeller per 1. Februar 2019 als Nachfolger von BrigadierRaynald Droz zum Stabschef Chef der Armee ernannt und den51-jährigen Berufsoffizier gleichzeitig zum Brigadier befördert.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 11

Der neue Stabschef des Armeechefs.

Bild

:VBS

Ein Brigadier mit reicher Erfahrung in der internationalen FriedensförderungNach Brigadier Stefan Christen, dem tat-kräftigen Kdt LVb G/Rttg/ABC, wurdeam 1. Februar 2019 erneut ein ehemaligerKommandant des Schweizer Kontingentsim Kosovo zumHöheren Stabsoffizier be-

fördert: Fredy Keller, der 2004 das Natio-nale Kontingent geführt hatte und der von2008–2018 in Stans ein Jahrzehnt langumsichtig und energisch im Kompetenz-zentrum SWISSINT diente.

Fredy Keller in seinem Element: Kommandant des Kompetenzzentrums SWISSINT. Pristina 2011: Keller hinter Div Halter.

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Wer ist Urs Corradini? Der 49-jährige Ar-meeseelsorger arbeitet als Gemeindeleiterin Schüpfheim im Entlebuch und ist Chefder katholischen Armeeseelsorge.

Spitalsoldat mit Pistole

Vor 30 Jahren absolvierte er, wie er amFernsehen einleitend berichtete, die RS alsSpitalsoldat. Dann rückte er zu mehrerenWiederholungskursen ein, bis er Armee-seelsorger wurde.

Als Soldat hatte er eine Pistole gefasst.Er sei an ihr ausgebildet worden, und siegehöre heute, wo er als Hauptmann undOffizier diene, noch immer zu ihm.

Hptm Corradini erinnerte daran, dassjetzt wieder gut 11 000 junge Schweizerin-nen und Schweizer in die RS einrückten.

Man werde ihnen nun an den Wochenen-den wieder in der Eisenbahn und aufBahnhöfen begegnen.

Unter Bezugnahme auf seine persönli-che Waffe warf Urs Corradini die zentraleFrage auf, ob er diese einsetzen würde. Ge-wiss, er kenne das Gebot: «Du sollst nichttöten». Und doch gebe es auch das Gebot,dass Stärkere Schwächere schützen.

Jeder müsse helfen, wenn Schwacheunter die Räder gerieten. Wenn Unschul-dige Opfer würden, dann dürfe man nichttatenlos zuschauen.

Man müsse die Angegriffenen schüt-zen: «Stellen Sie sich vor, Ihre Liebstensind an Leib und Leben bedroht – und Siehaben eine Waffe. Ich glaube, ich würdealles tun, die Bedrohten zu schützen.»

Im zweiten Teil des «Wortes zum Sonn-tag» legte Hauptmann Corradini ein über-zeugendes, vorbehaltloses Bekenntnis zurSchweizer Armee ab, wie sie ist:• Die Armee trägt dazu bei, den Frieden

zu bewahren.• Sie verteidigt das Volk.• Sie hilft rasch bei Katastrophen.• Sie dient dem Frieden auch im Aus-

land.• Es sei moralisch kein Problem, Mili-

tärdienst zu leisten.

GSoA: Die Ehrenmeldung

Urs Corradini wünschte den Rekruteneinen guten Dienst und bat sie, sich in Notihren Armeeseelsorgern anzuvertrauen.

Dass wie auf Knopfdruck die GSoA-Sekretärin Judith Schmid und der Ex-Na-tionalrat Lang schrill aufheulten, darf dermutige Feldprediger Corradini als «Ehren-meldung» abbuchen.

Urs Corradinis beherztes «Wort zumSonntag» fällt in eine Phase, in der Kaderund Eltern melden, sie vermissten an Bre-vetierungen ein geistliches Wort. Wie Re-cherchen ergeben, liegt das nicht an denSchulkommandanten, sondern an Asg, dienicht auftreten wollen.

Corradinis Mut hebt sich ab von die-ser lauen Haltung. Dem trefflichen Haupt-mann ist für den unerschrockenen Auftrittzu danken. Zu seiner Bravour ist ihm zugratulieren. So wie er hinsteht, ist zu erwar-ten, dass ihn nicht der erstbeste pazifisti-sche Windstoss umhaut. fo.

Mutiger FeldpredigerAm 19. Februar 2019 hatte der Armeeseelsorger Hptm UrsCorradini einen mutigen Auftritt am Schweizer Fernsehen.In einer Zeit, in der sich andere Armeeseelsorger weigern,an Brevetierungen ein geistliches Wort zu reden, sprach eraufrecht in der Ausgangsuniform der Armee das «Wort zumSonntag» – und wie! Ohne Schnörkel, ohne Umweg legte erdar, dass es auch zum christlichen Glauben gehört, denSchwachen zu schützen, notfalls mit der Waffe in der Hand.

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201912

«Wort zum Sonntag» – das neue Team mit fünf Theologen, von links: NathalieDürmüller, Urs Corradini, Veronika Jehle, Simon Gebs und Antje Kirchhofer.

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Hptm Urs Corradini, ein Feldpredigerim ursprünglichen Sinn, beim «Wortzum Sonntag» vom 19. Januar 2019.

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Jeweils zu Jahresbeginn treffen sich dieMitglieder der Gesellschaft der Artillerie-offiziere der Ostschweiz im Hof zu Wilzum traditionellen Wiler Tag.

Urs Gerber zu Korea

Am 6. Januar 2019 referierte Urs Gerber,Divisionär und ehemaliger Chef derSchweizer NNSC-Delegation an derGrenze zwischen Nord- und Südkorea,über die aktuellen Herausforderungen aufder koreanischen Halbinsel. Seine Analyseliess auf kein schnelles Ende des eingefro-renen Konfliktes schliessen.

Seit 1938 besteht die «Gesellschaftder Artillerieoffiziere der Ostschweiz» un-

ter dem heutigen Namen. Zwischen 1913und 1938 trug sie noch den NamenGesell-schaft der Artillerieoffiziere der 5. und 6.Division. Als solche ist sie am 5. Januar1913 aus der Vereinigung der Zürcher Ar-tillerie Offiziersgesellschaft mit der Wiler-tag Gesellschaft hervorgegangen.

Rund 250 Mitglieder

Heute sind rund 250 Offiziere in der Ge-sellschaft organisiert.

Da in der modernen Schweizer Artille-rie nur noch zwei Abteilungen in derDeutschschweiz beheimatet sind, hat sichdas Einzugsgebiet stark über die Ost-schweiz hinaus ausgedehnt. Traditionell

wird das neue Jahr von den Offizieren vordem Hof zu Wil mit zwei Salutsalven ausdem Miniaturgeschütz begrüsst.

Zwölf erfolgreiche Jahre

Nach zwölf erfolgreichen Amtsjahrenübergab der Berufsoffizier Oberst i GstThomas Brunner das Amt des Präsidentenan den Milizoffizier Oberstlt AndreasBlank, an den Kommandanten der Artille-rieabteilung 10.

Ebenfalls wurde, turnusgemäss, dergesamte Vorstand neu besetzt. Die Teil-nehmer des Wiler Tags 2019 wählten:• Oberleutnant André Rubitschon zum

neuen Geschäftsführer,• Oberleutnant Sandro Frei zum neuen

Aktuar• und Hauptmann Roman Schlegel zum

neuen Kassier.• Neue Revisoren sind Oberst i Gst

Marc Rüdin und Hauptmann NilsBissegger aus Zofingen.

In den Farben der Artillerie

Als letzte Amtshandlung nach zwölf erfüll-ten Jahren überreichte Oberst i Gst Tho-mas Brunner der Wiler StadtpräsidentinSusanne Hartmann ein Foulard in den Far-ben der Artillerie.

Wiler Tag: Thomas Brunnerübergibt Amt an Andreas BlankAm Wiler Tag 2019 wählten die Ostschweizer ArtillerieoffiziereOberstlt Andreas Blank, den Kommandanten der Art Abt 10,zu ihrem neuen Präsidenten. Er löst den Obersten i GstThomas Brunner ab, der das Amt zwölf Jahre innegehabt hatte.

Aus dem Hof zu Wil berichtet in Wort und Bild Kevin Guerrero, Major der Artillerie

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 13

Im 800 Jahre alten Hof zu Wil: Oberst i Gst Thomas Brunner; Brigadier GregorMetzler, Kdt LVb Pz/Art; Stadtpräsidentin Susanne Hartmann mit Foulard in denFarben der Artillerie; Oberstlt Andreas Blank, Kdt Art Abt 10 und neuer Präsident.

Auf dem geschichtsträchtigen «Golde-nen Boden» zu Wil wird das Jahr je-weils mit zwei Salutsalven aus diesemgezogenen Miniaturgeschütz begrüsst.

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Oberst i Gst Lezzi zog den Bogen weit:• USA: Trump bricht mit allen Regeln /

Auseinandersetzung mit Nordkorea /Handelsstreit mit China.

• Nahost: Zunehmenden Konfronta-tion zwischen Iran und Israel / Stabili-sierungspolitik hat versagt.

• NATO: kräfteraubende Zusammenar-beit mit der EU / Europa befindet sichaktuell in einer Wertekrise.

• Problematik der Entwicklungen imBereich Nuklearwaffen: Aufrüstung /kommt kaum zur Sprache und wird inden Übungen der NATO auch nichtintegriert.

• Zunehmende Bedeutung des Welt-raumes auch für das Militär.

Cyberangriffe und -Abwehr

Die Diskussion entspann sich zwischenGeneralmajor Gert-Johannes Hagemann,Div Rolf Siegenthaler und Bruno Lezzi.

Hagemann wies auf die zunehmende Be-deutung der Gefahr von Cyberangriffenund auch der Möglichkeiten der Cyberab-wehr und Cyberangriffe hin.

Sind wir im hybriden Krieg?

Insbesondere im Bereich des psychologi-schen Krieges sei es heute leicht möglich,Personen über die sozialenMedien und viaihren elektronischen Geräte zu beeinflus-sen. Deutschland schafft 2020 drei digitaleDivisionen. Rolf Siegenthaler bestätigtediese Aussagen und sagte ebenfalls, dassneben konventionellen Waffen der Infor-mationskrieg immer wichtiger wird.

Bruno Lezzi warf die Frage auf, ob wiruns bereits in einem hybriden Krieg befin-den und was denn genau ein hybrider Kriegbedeutet (zum Beispiel Cyberangriffe).Gemäss General Hagemann und auch ge-mäss Div Siegenthaler braucht es für einenhybriden Krieg einen Nährboden (Minder-

heiten, Ängste, Radikalisierungen). Weiterfragte Oberst i Gst Lezzi, was Verteidigunggenau bedeutet und ob die Bedeutung derVerteidigung des eigenen Landes in denletzten Jahren zunahm. Und haben Aus-landeinsätze an Bedeutung verloren?

Autonome Waffen + Roboter

Für Gert-Johannes Hagemann sind Aus-landeinsätze nach wie vor nötig und wich-tig, allerdings ist eine fehlende Geduld derPolitik feststellbar; es fehlt an Ausdauerund Bereitschaft, eine lange Zeit in einemfremden Land zu bleiben.

Für die Streitkräfte selber werden dierasche Verlegung und die Sicherstellungder Kommunikations- und Datenübermitt-lungslinien zu einer immer grösseren Her-ausforderung. Bruno Lezzi fragte Rolf Sie-genthaler, welche Bedeutung autonomeWaffensysteme/Roboter für die geplantenRüstungsbeschaffungen haben. Siegentha-ler antwortete, dass autonome Waffen undRoboter an Bedeutung gewinnen.

Es war ein kompetentes Referat undeine hochstehende Diskussion, wofür diedrei Redner bürgten. kog.

KOG Zürich: Referatvon Oberst i Gst LezziWenn es einen erfahrenen OG-Präsidenten gibt, dann ist esder Zürcher Oberstlt i Gst Marc Lüthi. Er führte schon dieAOG Zürich mit Erfolg, und jetzt steht er schwungvoll der KOGvor. Seiner Einladung zur Versammlung folgten am 19. Januar2019 rund 130 Offiziere. Das Referat hielt der Experte Obersti Gst Bruno Lezzi, der dann auch das Podium mit GeneralGert-Johannes Hagemann und Div Rolf Siegenthaler leitete.

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201914

Der Mitgliederanlass fand im voll besetzten Forum St. Peter (Credit Suisse) statt.Der initiative Präsident Marc Lüthi.

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Für Andreas Juchli wurde Major Tho-mas G. Albert in den Vorstand gewählt.

Br Walter Gieringer präsentiertesouverän den Jahresbericht der ZürcherWinkelriedstiftung.

Oberst i Gst Stefan Holensteinsprach zur Sicherheitspolitik.

Yvonne Bürgin, Präsidentin desKantonsrats, hob die Bedeutung der Ar-mee für die Sicherheit hervor.

Major Albert gewählt

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Zu den legendären Truppenkörpern derArmee gehört die Tessiner Art Abt 49. Mitden Art Abt 1 (Waadt), 10 (Bern) und 16(Zürich) überstand sie den Abbau, den dieArtillerie von einstmals gut 30 auf jetztnoch vier Abteilungen durchmachte.

Unter dem Kommando von Major iGst Francesco Galli stellt die Art Abt 49die Feuerunterstützung für eine Mechani-sierte Division oder eine Einsatzbrigadesicher. Die Abteilung 49 erbringt folgendeGefechtsleistung:• Die Wirkung mit präzisem Feuer bis

21 km Tiefe innerhalb von Minuten.

• Beitrag zur Zielidentifikation, Zielor-tung, Zielverfolgung und Wirkungs-analyse für die Feuerleitung auf StufeEinsatzbrigade.

Hauptkampfmittel sind die Panzerhau-bitze M-109 KAWEST und das Aufklä-rungsfahrzeug 97 (Eagle) von Mowag. Inder Art Abt 49 sind 876 Mann eingeteilt.

Die Bilder gelangen Marius Schenkerim WK, den die Art Abt 49 im November2018 bestand. Die Aufnahmen «schoss» erauf dem Simplon, dem Hauptschiessplatzder Artillerie, als sich die Art Abt 49 imscharfen Schuss bewährte. red.

Simplon: Art Abt 49im scharfen Schuss

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 15

«Schuss ab!» – dieses Bild gelang Marius Schenker auf dem Schiessplatz Simplon. Links oben erkennbar die Granate.

Die Hauptwaffe der Art Abt 49, die PzHb M-109 KAWEST, auf dem Simplon.

Das Aufklärungsfahrzeug 97: der bewährte Eagle (Mowag). Nächtliches Beleuchtungsschiessen in den Walliser Alpen.

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Die Armee erfüllte sämtliche Aufträge inder Luft und am Boden. Durchschnittlichstanden 4052 Kader und Soldaten aus derMiliz seit dem 18. Januar 2019 zu Gunstendes Kantons Graubünden für die Sicher-heit des WEF im Assistenzdienst. Am 25.Januar 2019 wurde die Truppe durch diezivilen Behörden vom Auftrag entbundenund der Luftraum wieder freigegeben.

Österreichs Beitrag

Der Einsatz der Armee verlief ohne sicher-heitsrelevante Zwischenfälle oder gravie-

rende Unfälle. Die Luftwaffe verzeichnetekeine Regelwidrigkeiten im eingeschränk-ten Luftraum in der Schweiz. Auch Öster-reich leistete einen wertvollen Beitrag andie Sicherheit rund umdasWEF2019.Dieösterreichische Luftwaffe registrierte überihrem Staatsgebiet ebenfalls keine Regel-widrigkeiten im eingeschränkten Luftraum.

Der Bündner Regierungsrat PeterPeyer zeigte sich beeindruckt von denLeistungen der Armee: «Während meinesAufenthaltes inDavos konnte ichmich vonder reibungslosen Zusammenarbeit zwi-

schen der Armee und den zivilen Kräftenüberzeugen. Mein Respekt gilt besondersden Soldaten, die ihren Dienst auch beiMinustemperaturen zuverlässig leisteten».

Respekt und Anerkennung

KKdt Aldo C. Schellenberg, Chef Kom-mando Operationen, zieht ebenfalls einepositive Bilanz: «Ich bin beeindruckt vonder Leistung der Truppe. Berufsorganisa-tion und Milizformationen haben profes-sionell zusammengearbeitet und die gefor-derte Leistung praktisch aus dem Standerbracht. Die Leistungen der Truppe undder Kader verdienen grossen Respekt undAnerkennung. Vor allem aber meinenherzlichen Dank!». vbs.

KKdt Schellenberg ziehtgute Bilanz zum WEFDie Armee hat ihren Einsatz am WEF 2019 in Davos beendet.KKdt Aldo C. Schellenberg, Kommandant des Einsatzes,zieht eine positive Bilanz: Es gab weder sicherheitsrelevanteZwischenfälle noch gravierende Unfälle. Die Bündner Behördenzeigen sich betreffend den Armee-Einsatz beeindruckt.

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201916

In einer Zone – mit dem Radius 25 nautische Meilen = 46 km, im Zentrum Davos –war der Flugverkehr über schweizerischem, österreichischem, liechtensteinischemund italienischem Hoheitsgebiet vom 21. bis zum 26. Januar 2019 eingeschränkt.

Oberst Walter Schlegel, Kdt Kapo Grau-bünden, mit KKdt Aldo C. Schellenberg.

KKdt Schellenberg führte als Kdt sub-sidiärer Sicherungseinsatz (KSE) denEinsatz der Armee. Die wichtigstendem KSE unterstellten Mittel und Or-ganisationen waren:• Die Ter Div 3 unter Div Lucas

Caduff mit dem Geb Inf Bat 85,• die Luftwaffe,• die Logistikbasis der Armee,• die Führungsunterstützungsbasis,• die Militärpolizei,• das Komp Zen ABC-KAMIR,• das Komp Zen Gebirgsdienst,• das Kommando Sonderkräfte,• der Armeestab,• Mittel des Kdo Ausbildung.

Die Gliederung

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Der Cuminaivel-Redaktor Cattani führtedas Interview professionell, wie es demStandard der informativen Truppenzei-tung entspricht.

Zur Luftraumsperre

Cattani schnitt im Gespräch die Luft-raumsperre über Davos an. Sollte ein Pilotdie Sperre durchbrechen und mehrereWarnungen missachten, dann liegt der ab-schliessende Entscheid über Abschussoder Nicht-Abschuss bei der VBS-Chefin.

Der Redaktor fragte Bundesrätin Am-herd, wie sie diese Verantwortung belaste.Die neue Vorsteherin des VBS gestand,im Vorfeld habe sie gedacht, das sei einegrosse Belastung. Dann aber hatte sie inDübendorf eine Schulung. Dort sah sie,wie die Eskalationsstufen abgearbeitetwerden, bis effektiv ein Befehl erteilt wird.

Das habe sie, führte Viola Amherdaus, beruhigt. Sie habe gesehen: «Wennjemand alle Warnung missachtet, dannstimmt etwas wirklich nicht.» Es sei nichteinfach, den Entscheid zu fällen. Aber essei ein gutes Procedere, und das beruhige.Weiter wollte Cattani wissen, welchen

Eindruck die Bundesrätin bei ihrem Trup-penbesuch am WEF gewonnen habe.

Viola Amherd hob die Chance hervor,die das WEF der Armee gebe, sich ineinem Ernstfall zu bewähren. Es sei nichtnur Theorie, sondern real. Die Truppe ma-che einen sehr positiven Eindruck; eswerde professionell gearbeitet. Speziell fie-len «die vielen jungen Leute» auf.

Visibilität für die Armee

Dann sprachCattani die neue Bundesrätinals Walliserin an, welche die Kälte kenne:«Haben Sie Tipps oder Wünsche?»

Viola Amherd wünschte, es möge sogut weitergehen wie bisher, dass keine gra-vierenden Fälle einträten und keine Un-fälle passierten. Zu den Temperaturenhoffte sie, dass die Rotationen gut organi-siert und die Kältegrade erträglich seien.

Für Bundesrätin Amherd steht derErnstfallcharakter des WEF-Einsatzes imVordergrund. Es sei nicht bloss eineÜbung, sondern es gelt ernst. Zudem gebedas WEF der Armee Visibilität: DieTruppe könne sich gut präsentieren undzeigen, wozu sie fähig ist. cum/ac/red.

Viola Amherd: «Wozudie Armee fähig ist»Im Januar 2019 stattete Bundesrätin Amherd der Armeeihren ersten Truppenbesuch ab. Am WEF in Davos wurde sievon KKdt Aldo C. Schellenberg, Chef Operationen, und Div LucasCaduff, Kdt Ter Div 3, empfangen. In einem Gespräch mitder Zeitung Cuminaivel hielt sie positive Eindrücke fest.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT17

Bundesrätin Amherd: Guter Eindruck.

Oberwachtmeister Klein im Gespräch.

Viola Amherd, Aldo C. Schellenberg.

Frauen flogen eine Frau: Siegenthaler,Widmer, Bundesrätin Amherd, Landolt.

Trittsicher im tief verschneiten Davos,geführt vom Kp Kdt Carlo Kaufmann.

Viola Amherd landete um 9.56 Uhr undflog um 14.18 Uhr wieder ab. Zmittaggab es in der Thurgauer HöhenklinikamWolfgangpass. Auf dem Speisezettelstanden Rösti und Kalbsbratwurst mitZwiebelsauce und Broccoli.

Das Besuchsprogramm führte auchin eine Stellung der Fliegerabwehr.

Von 9.56 bis 14.18 UhrVon Bern nach Davos und zurück flogBundesrätin Amherd mit einer Frauen-Crew der Luftwaffe.

Die erfahrene BerufsmilitärpilotinInes Widmer, eine der ersten Frauen ineinem Militärheli-Cockpit, führte denCougar T-331 – mit der Co-Pilotin Sie-genthaler und Loadmaster Landolt.

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Das intensive Training umfasst• Sanitätsdienst,• Betrieb eines Checkpoints,• ABC, Wachtdienst, Brandbekämpfung

und vieles mehr.• Dazu gibt es immer wieder Theorien

zum WEF-Einsatz selbst.

Im Dienst der Ter Div 3

Das Detachement der Hundeführer trai-niert mit den Hunden für die Zulassungs-prüfung. Erst mit Bestehen dieser Prüfungkann der Hundeführer mit seinem Schutz-hund effektiv am Einsatz teilnehmen.

Adj Uof David Huber vom Komp ZenVet D + A Tiere erlebte, dass Hundeführermit ihren Hunden nicht zugelassen wur-den. Sdt Fischer hat keine Zweifel. Er wirddie Prüfung bestehen: «Ich trainiere mitJaguar, meinem belgischen Schäferhund,meist mehr als die 26 Pflichttrainings, diewir zivil absolvieren müssten».

Unbeeindruckt vom Schnee und demschlechten Wetter beginnt das Bat am 14.Januar 2019 den Dienst mit der Fahnen-übernahme. Der Bat Kdt ,Oberstlt i GstMichael Käser, betont, dass das Bat imDienste der Ter Div 3 Bestandteil einergrossen Vielfalt an eingesetzten Kräften ist.

Beifall für Wachtmeister

Der Einsatz beginnt nicht erst mit demWEF, sondern nach Abschluss der EBAund der letzten Trainingsszenarien. Langebevor die Politiker und Wirtschaftsvertre-ter anreisen, ist das Bat im Einsatz. Auchdie Bat Werkstatt in Chur steht im Dauer-

einsatz. Wm Derungs spricht vom «TCSder Armee». Auch die Fahrzeuge der Kan-tonspolizei werden hier repariert.

Die Küchenmannschaften offerierenpraktisch durchgehend warmes Essen undheisse Getränke. Gute, warme Mahlzeitenbeeinflussen auch die Moral, wie Küchen-chef Wachtmeister Antonio Santano ausder Kompanie 1 weiss. Für seine Kochküns-te erhielt er im Ess-Saal den stehenden Bei-fall der versammelten Truppe!

Wind, Kälte, Dunkelheit

Es ist ein bekanntes Bild: Bewaffnete Sol-daten der Schweizer Armee stehen vorwichtigen Zugängen und sensibler Infra-struktur, die es zu bewachen gilt.

Daneben steht oft auch ein Hunde-führer mit einem Schutzhund, dem manbesser nicht zu nahe kommt. Die Hunde-führer sind mit Infanteristen auf Wacheund werden oft nachts eingesetzt, wennder Hund deutlich mehr wahrnimmt alsseine Begleiter. Bei –16° sorgt das Tier für

etwas Ablenkung, erklärt Soldat Kantha-samy von der Stabskompanie im men-schenleeren Wald abseits von Davos.

Der Führungsstaffelsoldat hat sichseinen erstenWK etwas anders vorgestellt,findet es aber spannend, am WEF-Einsatzdabei zu sein. Die Überraschung kommtdann am 23. Januar 2019, als hoher Be-such eintrifft: Bundesrätin Viola Amherdwird vom Kp Kdt, Hptm Carlo Kaufmann,herumgeführt und ist beeindruckt.

Es gilt TOZZA

Einblick in und um Davos ist nur begrenztmöglich. Die Objekte können hier nichtgenauer beschrieben werden. Für die ge-samte Berichterstattung gilt die TOZZA-Regel: Truppen, Orte, Zahlen, Zeiten undAufträge sind vertraulich.

Doch einige Objekte sind so abgele-gen, fern von den geschäftigen Strassenund warmen Kongressräumen in Davos,dass man sie ohnehin kaum finden würde.Der Besuch bei den entlegenen Standor-ten ist dem Bataillonsstab vorbehalten.

Die Meldungen von Truppe und Part-nern werden im Lageverfolgungszentrumdes Bat gebündelt. Hier flimmern 24 Stun-den am Tag die Bildschirme mit Überwa-chungskameras, elektronischen Kartensys-temen und Verbindungen. Für den Nof,HptmThomas Schiesser, und die Soldatenaus der Stabskp gibt es viel zu tun. Sdt Ma-nuel Trottmann findet es das Spannendste,was er bisher in seinen WK erlebt hat.

Reaktion auf Salisbury

Sichtbarer ist dafür die Wache der Solda-ten der Kompanie 3 vor den Sanitätsein-richtungen mitten in Davos. Diese bietenviel Platz für die Versorgung von Soldatenund zivilen Sicherheitskräften.

Hier ist die Kooperation mit den zivi-len Behörden besonders intensiv: Ret-tungsfahrzeuge der Kantonsspitäler undSanitäter in gelben, orangen, blauen Wes-ten teilen die Einrichtung mit dem Militär.Für Wm Sandy Ulrich ist dies eine Berei-cherung, da sie im zivil nicht im Gesund-heitsbereich arbeitet: «Wir führen auch dieAusbildung weiter, wenn wir nicht im Ein-satz sind, und proben die Triage der Pa-tienten. Das kann stressig werden.»

Ebenfalls vom Geb Inf Bat 85 be-wacht wird eine Patienten-Dekontamina-tionsstelle. Dies ist eine Reaktion auf den

Geb Inf Bat 85 sorgtfür Sicherheit am WEFAnfang Januar 2019 rücken neben dem Kader des Geb Inf Bat85 auch die Unteroffiziere und Offiziere der Sanitätskompanie6 und ein Detachement der Hundeführerkompanie 13/5 ein.Im KVK steht die einsatzbezogene Ausbildung (EBA) an, die vonFachkräften verschiedener Lehrverbände durchgeführt wird.

Vom WEF-Einsatz in Davos berichtet Fachof (Hptm) Thomas Schmutz, PIO Geb Inf Bat 85

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201918

Bat Kdt: Oberstlt i Gst Michael Käser,Teamleiter bei Novartis. Bat Kdt Stv:Major Flurin Sievi, BO. Kdt Stabskp:Hptm Daniel Ezgeta, Kaufmann. KdtKp 1: Hptm Carlo Kaufmann, Ge-schäftsführer. Kdt Kp 2: Oblt ChesterHuber, Anw BO. Kdt Kp 3: Hptm UrsPfister, Lehrer. Kdt Ustü Kp 4: HptmAndreas Büel, Unternehmensberater.

Kdt im Geb Inf Bat 85

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Nowitschok-Anschlag in Salisbury, erklärtHptm Fassora, Kdt San Kp 6. Er kooperiertmit den ABC-Spezialisten.

Kooperation ist alles

In Davos selbst sieht man in den Strasseneher selten Militärfahrzeuge. Das 85zgihat weder GMTF noch Radschützenpan-zer gefasst. Umso grösser ist die Präsenzder zivilen Kräfte. Diese regeln den Ver-kehr, schützen Personen und sind direkt imZentrum des Geschehens am Forum.

Kooperation wird beim WEF-Einsatzgross geschrieben. Einerseits ist da die Zu-sammenarbeit mit den zivilen Behördenvon Sicherheit und Rettung, anderseits

jene mit den Hundeführern und der SanKp, und last but not least natürlich auch imBat, bis zu jedem einzelnen Soldaten.

Soldaten aus der Ustü Kp 4 sind beiden Inf Kp eingesetzt, auch die Späher.Alle haben im Einsatz dieselben Aufträge.Diese Nivellierung ist unumgänglich,schweisst die Soldaten aber noch mehr zu-sammen. Wm Yanik Freund aus der Kp 1freut sich über den Zuwachs seinerGruppe um drei Späher. Gerade an seinemObjekt entscheidet ein scharfer Blick.

Praktisch, einfach, aber gut

Kp Kdt Hptm Urs Pfister fand es eineschöne Abwechslung, dass seine Soldaten

auch mit Hundeführern zusammenarbei-ten. Für ihn ist speziell die Kooperationmitder Polizei interessant, zumal er einen Teilihrer Unterkünfte bewacht. Ausdauer undTeamwork charakterisieren den Einsatzdes Bataillons am WEF, das abseits derÖffentlichkeit Dienst leistet – und doch imRampenlicht der Medien steht.

Dabei bleibt es seinem Motto treu:Praktisch, einfach, aber gut.

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Fachof (Hptm) Thomas Schmutz ist PIOim Stab des Geb Inf Bat 85. Zivil stu-diert er an der Universität das klassi-sche Fach Geschichte, in dem er der-zeit mit einer Arbeit zur Diplomatie desspätosmanischen Reiches doktoriert.

Sdt Fischer mit seinem belgischen Schäfer «Jaguar».

Fahnenübernahme Bat Kdt Oberstlt i Gst Michael Käser.

Auf einem Wachtposten kurz vor Davos, gut geschützt.

Das perfekte Team: Küchenchef Wm Santana und FourierLüdi. Wachtmeister Santana bekam von seiner Kompaniestehenden Beifall, weil er so gut kochte.

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Tag und Nacht, rund um die Uhr, wachen unsere Piloten. Der F/A-18 J-5007 startet im winterlichen Meiringen.

Im vergleichweise grünen Payerne setzt die Staffelmaschine 18 der «Panthers» zu einer Landung an.

Lauberhorn-Rennen: Patrouille Suisse.

Nachtanflug eines Jets der Luftwaffe.

J-5009 im tiefverschneiten Meiringen.

Franz Knuchel dokumentiert den ge-lungenen WEF-Einsatz der Luftwaffe.Im winterlichen Meiringen und in Pay-erne gelangen ihm meisterliche Bilder.

Und zum Dessert zwei unverrück-bare Schweizer Grössen auf einem Bild:Die Patrouille Suisse am Lauberhorn-Rennen vor der Eigernordwand. fk.

Knuchels schönste Fotos

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Bevor Bundesrätin Viola Amherd demBundesrat einen konkreten Antrag vorlegt,will sie sich ein umfassendes Bild vom Vor-haben machen.• Dazu holt sie eine externe Zweitmei-

nung zum Expertenbericht über dieLuftverteidigung der Zukunft ein.

• Zudem lässt sie innerhalb des VBSeine Analyse der heutigen Bedro-hungslage erstellen, um sie mit denbisherigen Einschätzungen zu verglei-chen und daraus allfällige Konsequen-zen für das Programm «Air2030» ab-zuleiten.

Im Grundsatz entschieden

Der Bundesrat hat zur Beschaffung neuerKampfflugzeuge und eines Systems zur bo-dengestützten Luftverteidigung grössererReichweite in früheren Zusammensetzun-gen Vorentscheide gefällt.

Dazu gehört der Grundsatzentscheid,die nötigen Mittel zum Schutz der Men-schen vor Bedrohungen aus der Luft zu be-schaffen. Bevor die neue Chefin VBS demBundesrat einen konkreten Antrag vorlegt,will sie sich ein umfassendes Bild machen.Sie hat deshalb den Bundesrat informiert.

Weitere Arbeiten im VBS

Zunächst wird die Chefin VBS weitereGespräche mit VBS-internen Fachleutenaus den Bereichen Verteidigung, Arma-suisse und Generalsekretariat führen.

Das VBS wird auch eine externe undunabhängige Zweitmeinung zum Exper-

tenbericht über die Luftverteidigung derZukunft vom Mai 2017 einholen. Die Ge-spräche diesbezüglich finden zurzeit statt.

Ein weiteres Element ist eine neueVBS-interne Erarbeitung einer aktuellenAnalyse der Bedrohungen und ein Ver-gleich mit früheren Einschätzungen.

Einfluss auf den Zeitplan

In einem weiteren Schritt geht es um dieFrage, wie ein Referendum ermöglichtwerden soll. Dies entspricht dem Auftrag,den das Parlament dem Bundesrat im ver-gangenen Dezember mit der Annahme derMotion 17.3604 gegeben hat.

Sobald das VBS diese Fragen geklärthat, soll sich der Bundesrat erneut mit derErneuerung der Mittel zum Schutz desLuftraums befassen. Es ist vorgesehen,dass dies noch im ersten Halbjahr 2019 derFall sein wird.

Diese Arbeiten können einen Einflussauf den Zeitplan des Vorhabens haben.Die Evaluation wird wie bisher geplantfortgeführt. vbs/kal.

HINTERGRUND

Politisch ist es das gute Recht von Bundes-rätin Viola Amherd, sich vertieft in einschwieriges, womöglich sogar das schwie-rigste Geschäft einzuarbeiten, das ihr GuyParmelin hinterliess.

Jeder Aspirant lernt die FaktorenRaum, Zeit, Kraft. In den Fokus rückt jetzt

zunächst das, was man militärisch denKampf um Zeitgewinn nennt. Offensicht-lich geht es darum, etwas Zeit zu gewin-nen, ohne zuviel Zeit zu verlieren.

Bisher war der Expertenbericht vomMai 2017 unbestritten. Er trägt die Hand-schrift von Divisionär Claude Meier, eineshervorragenden F/-18-Piloten und ange-sehenen Generalstabsoffiziers.

Wenn das VBS zu einer derart gutqualifizierten Arbeit eine Zweitmeinungbraucht, dann ist ganz entscheidend, werdiese Meinung abgibt. Der Name der Per-sönlichkeit, die genannt wird, bürgt fürKompetenz, Distanz, Objektivität undloyale Haltung zum Land, zur Armee undzur Luftwaffe.

Wie auch der diesbezügliche Zeit-plan! Dieser ist so angelegt, dass ViolaAmherd mit dem Geschäft noch vor derSommerpause in den Bundesrat geht.

Positiv zu werten ist, dass der Militäri-sche Nachrichtendienst unter der kundi-gen Ägide von Brigadier Alain Vuitel dieGrundlagen zur aktuellen Lage liefert: Dieangefragte Persönlichkeit für die Zweit-meinung kann sich so auf die Bewertungdes vorliegenden Expertenberichts kon-zentrieren.

Die Zusatzschlaufe ist rein politischund überhaupt nicht militärisch zu verste-hen. Es steht Bundesrätin Amherd zu, ih-rem wohl bedeutsamsten Geschäft ihreneigenen Stempel aufzudrücken. In ihrerneu konstituierten Entourage herrscht derEindruck, es müsse vieles, was vom «alten»VBS kommt, in Frage gestellt werden.

Unter den Bundesräten Maurer undParmelin wurden jedoch bis in die Veräste-lungen gute Vorarbeiten geleistet. Im Bun-deshaus-Ost sind die Schubladen voll vonvalablen Detailstudien und x-fach durch-gespielten Varianten.

Gesamthaft ist zu hoffen:• die Schlaufe möge nicht den Armee-

abschaffern Aufwind geben;• der Zusatzaufwand möge nicht zuviel

Zeit kosten und die präzis angebahnteEvaluation nicht gefährden;

• die neue VBS-Equipe möge nicht al-les in Bausch und Bogen verdammen,was sie im Bundeshaus-Ost vorfand;

• die Armee möge rechtzeitig, ab 2025,ihre Luftverteidigung erneuern – wasBODLUV und den neuen Jet ein-schliesst. Peter Forster

«Air2030»: Bundesrätinholt Zweitmeinung einDie Chefin des VBS, Bundesrätin Amherd, informierte denBundesrat am 13. Februar 2019 über ihre Absichten zum wei-teren Vorgehen in der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge undeines Systems zur bodengestützten Luftverteidigung grössererReichweite. Zu «Air2030» holt sie eine Zweitmeinung ein. DieEvaluation der Kampfjets wird wie bisher geplant fortgeführt.

Die Mitteilung des VBS zum weiteren Vorgehen zum neuen Kampfjet und zu BODLUV im Wortlaut

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 21

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Das Angebot, bestehend aus den Optio-nen für 30 und 40 neu gebaute Gripen-E-Kampfflugzeuge, ist eine Antwort auf denRequest for Proposal (RFP), den Arma-suisse am 6. Juli 2018 veröffentlicht hatte.Die Schweiz muss ihre Flotte von F/A-18Hornet und F-5 E/F Tiger ersetzen.

Integrierte Luftverteidigung

«Die vorgeschlagene Gripen-E-Lösungzeichnet sich durch modernste Technolo-gie und niedrige Anschaffungs-, Betriebs-und Supportkosten aus, die der Schweiz inden kommenden Jahrzehnten eine opti-male Flottengrösse mit der umfassendstenoperativen Wirkung ermöglichen», sagtJonas Hjelm, Leiter des Saab-Geschäfts-bereichs Luftfahrt.

«Die Avionik des Gripen-E ermög-licht kontinuierliche und rasche Anpassun-gen, um in allen zukünftigen Missions-szenarien einen Schritt voraus zu sein.Sämtliche relevanten Datensysteme liegenin den Händen der Schweizer Armee unddie Schweiz kann ihre volle Souveränitätbehalten.

Ich bin zuversichtlich, dass der Gri-pen-E die richtige strategische Kompo-nente für die integrierte Schweizer Luft-verteidigung ist», sagt Martin Büsser, Ma-naging Director Gripen Switzerland.

100% Beteiligung

Im Rahmen des Angebots an die Schweizbietet Saab eine Schweizer Industriebetei-ligung von 100% des Auftragswerts an. Die

Zusammenarbeit mit der Schweizer Indus-trie in allen Landesregionen in den Berei-chenHerstellung,Wartung und Technolo-gie soll die Kompetenz und Leistungs-fähigkeit zur Erhaltung des Gripen-E-Sys-tems in der Schweiz verbessern.

Saab verfügt hierzulande über einbreites Lieferantennetzwerk, das mit die-sem Programm weiter ausgebaut wird, umeine nachhaltige kosteneffiziente Zusam-menarbeit zu gewährleisten.

Planmässiger Verlauf

Das Gripen-E-Programm schreitet plan-mässig voran, während die Produktionläuft und die Kunden ab 2019 beliefertwerden. Modernste Technologien werdeneingesetzt, um Luftwaffen mit operativenFähigkeiten gegen die Bedrohungen vonheute und morgen zu bekämpfen.

Zu den wichtigsten Meilensteinen derletzten sechs Monate gehören Flüge mitIRIS-T und METEOR sowie der zweiteGripen E, der den Flugdienst aufgenom-men hat. saab/jw.

Saab reicht Angebotfür den Gripen-E einSaab reichte am 25. Januar 2019 das Angebot für den neuenKampfjet bei der Armasuisse ein. Saab bietet den Gripen-Eund ein umfassendes Beteiligungsprogramm für die SchweizerIndustrie an, das 100% des Auftragswerts entspricht.

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Am 28. November 2018 absolvierte der zweite Gripen-E seinen Erstflug, den er nach 33 Minuten erfolgreich abschloss.

Werkb

ild

Fünf Nationen betreiben den Gripen:Schweden, Südafrika, Tschechien, Un-garn, Thailand. Schweden und Brasi-lien haben den Gripen-E bestellt.

In fünf Nationen

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Am 25. Januar 2019 reichten fünf Anbieterbei der Armasuisse ihre Offerten für denneuen Kampfjet ein:• Airbus mit dem Eurofighter,• Boeingmit demF/A-18 Super Hornet,• Dassault mit dem Rafale,• Lockheed Martin mit dem F-35A,• Saab mit dem Gripen-E.

Kriterien für die Evaluation

Am 23. März 2018 hatte das VBS fest-gelegt, welche Anforderungen die neuenMittel – das neue Kampfflugzeug undBODLUV, das System zur bodengestütz-ten Luftverteidigung grösserer Reichweite –zum Schutz der Bevölkerung vor Gefahrenaus der Luft erfüllen müssen.

Überdies legte das VBS die Kriterienfür die Evaluation und weitere rüstungs-politische Vorgaben fest, so auch zu denKompensationsgeschäften – politisch fürviele pièce de résistance.

Bereits ist im Jahr 2019 die Evaluationangelaufen:• In den Monaten Februar und März

2019 testen die Armasuisse und dieLuftwaffe die fünf Konkurrenten aufSimulatoren, und zwar bei den Her-stellern selbst.

• Gleichzeitig finden die Produkt-Sup-port-Audits statt. Dabei geht es umBetrieb, Instandhaltung und Training.

• Dann werden die Antworten ausge-wertet, die die Firmen auf den Fragen-katalog in der ersten Offerte gaben.

Ab April: Brennpunkt Payerne

Spannend wird es im April, Mai, Juni undJuli in Payerne – auch für die SchweizerÖffentlichkeit.

Denn dann geht es so richtig los. Diefünf Anbieter erhalten – einer nach demandern – Gelegenheit, ihre Kampfjets zuzeigen. Das VBS plant für jedes Flugzeug

einen Besuchstag – ein Angebot, das gewissauf reges Interesse stösst; denken wir nur anden F-35A oder auch an den Super Hornet.

Dann werden Fachberichte für jedenTyp geschrieben und die Bewerber mitein-ander verglichen. Armasuisse erstellt einezweite Offertanfrage und ermittelt dannden Gesamtnutzen pro Jet.

Es folgt der Evaluationsbericht. DenTypenentscheid fällt der Bundesrat aufAntrag des VBS. red.

Bern: Offerten von Eurofighter,F/A-18, Rafale, F-35A, Gripen-E

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 23

In der Phase Boden- und Lufterpro-bung sind in Payerne Besuchstage ge-plant. Wer teilnehmen will, muss sichanmelden.

Anfang April 2019 veröffentlichtdas VBS auf seiner Internetseite die De-tailangaben zu den Besuchstagen. vbs.

Anmeldung erfordlich

Airbus steigt mit dem Eurofighter Typhoon ins Rennen. Lockheed Martin, USA: F-35A Hier die Navy-Version B.

Boeing, USA: F/A-18 EF – Navy-Version landet auf Träger.Dassault tritt mit dem Rafale zur Schweizer Evaluation an.

Werkb

ilder

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Geführt wird die DHU von Oberst i GstTony Schmid, dem Kommandanten derFU OS 30. Regie führt sein Stellvertreterund Stabschef, Oberstlt i Gst Nico Kern,unseren Lesern bekannt auch als Kdt FUBat 41. Phasen leiten:• Oberstlt i Gst Alexander Gori; Major i

Gst Diego Ettlin; Major i Gst PatrickFetz; die Majore Marc Niederhauserund Mirco Häusermann.

• Hptadj Bruno Abgottspon; StabsadjMichael Bonadimann; die Adj UofChristian Sahli, Sven Engeler undMarcel Roth.

Tag 1: Bülach–Trimbach

Montag, 12. November. Die Aspirantensind früh eingerückt. Von 15–17 Uhr kon-trolliert Adj Uof Sahli ganz genau die Aus-rüstung. Schon Napoleon I. wusste: «DerTeufel steckt im Detail.» Die Schule er-stellt die Nachtkampftauglichkeit. In den

ersten Tagen ist kein Schlaf angesagt. Eineschwere Prüfung nach der anderen wartetin den kalten, langen Novembernächtenauf die Aspiranten.

Die Phase «BICYCLE» führt die An-wärter auf dem Rad über 66,6 km von Bü-lach nach Trimbach. Start zugsweise um17.30 Uhr, Ankunft gegen 23 Uhr, dannRadverlad und um Mitternacht Übergangzur Phase «UNDERGROUND».

Durch den SBB-Tunnel

In der nächsten Prüfung erkennen dieAspiranten den Einfluss von starker phy-sischer/psychischer Herausforderung aufihre Wahrnehmung und geistige Leistung.

Um 00.15 Uhr sperren die SBB denTunnel durch den Unteren Hauenstein.Major i Gst Fetz zieht die Prontokontrolledurch: Leuchtgamaschen, Marschstreckeauf drei Karten 1:50’000, Feldflaschen ge-füllt, Notfallzettel, keine langen Gegen-

stände, denn die Fahrleitungen (4,80 mhoch) bleiben unter Spannung.

Um 00.30 Uhr starten die Klassen zumMarsch. Bald treten sie in den 2,6 kmlangen Tunnel ein – Zug 1, Zug 2, Zug 3.Streng befolgen sie die Weisungen des V-Mannes von der SBB. Nach dem Tunnel-austritt erhalten sie um 2 und um 4.30 Uhrin Buckten und Ramlinsburg je eine Zwi-schenverpflegung. Nach 25 km erreichensie gegen den Morgen das Ziel.

Eine erste Nacht ohne Schlaf neigtsich dem Ende zu.

Tag 2: Eier, Bratspeck, Saft

In Sichteren erfolgt um 7 Uhr die Befehls-ausgabe «BREAKFAST». Auf dem Stern-OL gilt es, an den Posten Eier, Bratspeckund Orangensaft zu gewinnen. Von 7.15bis 9 Uhr tragen die Aspiranten ihrMorgen-essen zusammen, das sie dann über demNotkocher auf dem Spaten zubereiten.

Zügig geht es auf den WaffenplatzSand zur Phase «SUMMIT». Dann führtder Radmarsch über 63 km von Schönbühlauf den 1607 Meter hohen Chasseral. Aufdem Marsch erhält jeder Aspirant eineBüchse Ravioli und zwei Scheiben Brot.Der Aufstieg hängt an – Ankunft in denAbendstunden und Übertritt in die Phase«GRAND CANYON».

Sieben Tage im «HADES» –Was junge Schweizer leistenVon der Durchhalteübung «HADES» der FU OS ist nüchtern zuberichten. Die Abfolge vom 12.–19. November 2018 spricht fürsich selbst: Marsch um Marsch, Entbehrung um Entbehrung,Mutprobe um Mutprobe – eine Frau und 40 Mann zusammen-gehalten vom Willen, die extrem harte Prüfung zu bestehen.

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201924

Im Stern-OL zusammengetragen: Früh-stück mit Ei und Bratspeck auf Spaten.

Früher hiessen sieÜberlebensübung,jetzt genügt Durch-halten. Doch leich-ter ist es mitnichtengeworden.

Die Codes be-zeugen in aller Re-gel Härte, Entbeh-rung, Leiden, Aus-dauer – und ebendas Bestehen unterunerhörtem Druck:

«INFERNO» oder «HADES.» Hades istin der griechischen Mythologie die Un-terwelt oder Hades, der Herr der Finster-nis mit seinem dreiköpfigen Höllenhund.

Auch Phasennamen lassen auf denCharakter der Teilübungen schliessen:«UNDERGROUND» für den Marschdurch einen Eisenbahntunnel, «ES-CAPE» für Flüchten, «SUMMIT» fürden Chasseralmarsch.

Da lässt man sich auch «CATCH»für Fischen in der Zuchtanlage gefallen –mit feinem Forellenschmaus.

Hades – mit seinem dreiköpfigen Höllenhund

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Zuerst kommt die Verschiebung aufLastwagen nach Neuenburg. Dort um 22Uhr Start zum Nachtmarsch über 21,6 kmauf den 1464 Meter hohen Creux du Vanmit seinem atemberaubenden Felsenkes-sel. Jede Stunde gibt es Bouillon und Tee.Ankunft in den frühen Morgenstunden.

Eine zweite Nacht ohne Schlaf. EinKamerad hilft dem anderen.

Tag 3: Über den See

Dann geht es motorisiert nach St. Aubinan den Neuenburgersee zum Start derPhase «AQUA», zur Seeüberquerung imSchlauchboot M6 unter kundiger Leitung.

Gut 10 km rudern die starken Aspiran-ten in Patrouillen von Sauges nach Esta-vayer-le-Lac. Gegen 14 Uhr wassern sieaus. Zum Mittagessen offeriert der Fourierkalten Hering mit Tomatensauce.

Schlag auf Schlag, ohne Verschnauf-pause, fordert Oberst i Gst Tony Schmidseine Aspiranten: Motorisierte Verschie-bung auf den Schiessplatz Pré de Blonay,Einführung, Befehlsausgabe und Material-fassung zur Phase «FIGHT».

«FIGHT» hat es in sich. Am drittenTag geht es bis Mitternacht um• ein SIM-Gefecht,• eine Sequenz Aktennotvernichtung• und den Bau eines Notbiwaks.

Befehlen am Geländemodell

Die Aspiranten befehlen vor demGefechts-schiessen ihre Kameraden am Gelände-modell und führen den Einsatz. Die An-greifer nehmen und halten im Ortskampfein Objekt. Sie bereiten die Notvernich-

tung von Akten vor und verbrennen diese.Im Notbiwak bauen sie ihre Kenntnisseaus; sie erstellen eines, aber sie beziehen esnicht.

Denn Schlaf ist erneut nicht angesagt.

Tag 4: Abenteuerliche Flucht

Von 1 bis 2 Uhr schreiben die AnwärterTests. Darauf verschieben sie auf Lastwa-gen nach Payerne zur Phase «ESCAPE».

Um 3 Uhr teilt die Übungsleitung dieSchule in neun Vierer- und einen Fünfer-trupp auf, quer durch die Klassen gemischt.Jeder erhält ein Stück Brot und eine Mili-tärschokolade. Am Ziel wartet eine «Zwi-schenverpflegung klein».

Die Flucht «ESCAPE» führt vonPayerne über 11,4 km nach Grolley. DiePatrouillen finden den Ausweg mit einer

behelfsmässigen, von Hand skizziertenFluchtkarte und der Bussole. Wenn der mitHunden verstärkte Gegner die Flüchtigenentdeckt, werden diese um mindestenszwei Kilometer zurückverschoben. Es gilt:• sich im Trupp zu organisieren und sich

nachts im schwierigen Gelände zu ori-entieren;

• sich taktisch und gefechtstechnischgut und korrekt zu verhalten;

• am Schluss mit Frustrationen umzuge-hen, weil dann die von 1 bis 2 Uhr ge-schriebenen Tests vernichtet werden.

Auto kommt: in Deckung!

Das Fluchtszenario ist spannend. DerGegner hat die Trupps gefangen genom-men. Auf dem Gefangenentransport ge-schieht ein Unfall, und die Aspiranten kön-

Phase «AQUA»: Von St. Aubin-Sauges rudern die Aspiranten in Patrouillen rund 10 Kilometer weit nach Estavayer-le-Lac.

Bild

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UOS

Oberstlt i Gst Nico Kern, Kdt Stv und SCder FUOS 30, erinnert an die Bedeutungder Aktennotvernichtung: «Zum Rüst-zeug jedes silbergrauen Offiziers gehörtes, dass er auch in Not unter Zeitdruckklassifizierte Akten vorschriftsgemässvernichten kann. Spezialisiert dazu sinddie Stabssekretäre.»

In der Phase «FIGHT» erleben alleAspiranten die Notvernichtung von kriti-schen Akten durch Ordner mit Brand-blättern und Brandplatten aus Magne-sium. Der Reisszünder, ein Ring amOrd-ner, wird gezogen, und die Aktenverbrennen in 15 Sekunden.

Notvernichtung von Akten mitten in der Nacht

Aktenvernichtung durch Magnesium.

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SCHWEIZER SOLDAT | März 2019

nen unverhofft fliehen. Sie meiden Haupt-strassen und werfen sich sofort inDeckung,wenn ein Automobil auftaucht.

Die Trupps bleiben um jeden Preis zu-sammen. Wenn einer gefasst wird, wird derganze Trupp zurückversetzt. Vier ScheibenBrot und die kernige Militärschokoladeverleihen Energie.

Nach der Ankunft am frühen Morgenstehen Parkdienst, Innerer Dienst und beiBedarf eine Arztvisite auf dem Programm.

Wieder eine Nacht ohne Schlaf!

42 Meter an der Staumauer

War schon die Flucht ein Abenteuer, sofolgen nun die Höhepunkte Schlag aufSchlag. Müde, aber immer noch leistungs-fähig, erleben die Aspiranten:• die Fahrt auf Lastwagen hinauf zum

Lac de Hongrin – in den sagenumwo-benen Hongrin, den Kenner für denbesten, weil vielseitigsten Infanterie-Schiessplatz der Armee halten;

• in der Phase «CLIMB» das Abseilenüber 42 Meter hinweg an der Stau-mauer des Lac de Hongrin – eine Mut-probe, auf die sie in Andermatt imKompetenzzentrum Gebirgsdienst ge-bührend vorbereitet worden waren;

• in der Phase «FLY» den Helikopter-flug im Super Puma vom Hongrinnach Sion, ins Herzen des Wallis.

Tunnel und Radmarsch

In der Walliser Hauptstadt geht es wiederin den Untergrund. Anderthalb Stundenmarschieren die Züge durch einen Bach-tunnel. Um 21 Uhr setzt die Phase«NIGHTHAWK» ein:• Zuerst fahren die Gruppen die 27,8

km von Sion zum Flugfeld Turtmannim Radmarsch.

• Nach Mitternacht beginnt der Tag 5noch einmal mit einem anforderungs-reichen Nacht-OL, bei dem es in sie-ben Gruppen an sieben Posten erneut

das Morgenessen – diesmal üppiger –zu erringen gilt: Eier, Bratspeck, Nu-tella, Butter, Konfitüre, Zopf, Toma-ten, Kaffee, Orangensaft.

Tag 5: Über die Gemmi

Die Phase «CROSS» bringt auch in Me-tern über Meer den Höhepunkt der ganzenOffiziersschule. Jetzt geht es von Leuker-bad über den 2314 Meter hohen Gemmi-pass ins Berner Oberland nach Kandersteg.Zwischen dem Daubenhorn im Westenund den Plattenhörnern imOsten führt derPfad über die alpine Wasserscheide – vomWallis (Rhone) in den Kanton Bern (Aare).

Dann verschiebt die OS nach Ueten-dorf bei Thun. Dort fordert das 8° kalteFreibad die Anwärter. Es gilt:• das Schwimmtenu anzuziehen: Bade-

hose plus Regenschutz komplett;• die NATO-Packung zu erstellen: An-

zug und Ausrüstung in einer wasser-festen Blache zu verstauen, das Sturm-gewehr auf die Packung zu binden undmit Schnur und PET-Flasche vor demSinken zu bewahren;

• das Freibad schwimmend 2 × zudurchqueren und dabei die Blache vorsich her zu stossen.

Tag 6: Start mit ABC-Marsch

Tee, Bouillon, Schwartenmagen und diewarme Dusche belohnen die Aspirantenfür ihre amphibische Sonderleistung.

Auf dem Waffenplatz von Thun gehtder Tag 5 nahtlos in den Tag 6 über. DieAusrüstung wird ordentlich dem Parkdienstunterzogen, die Waffe sogar der grossenZerlegung.

Eine Stunde nach Mitternacht gilt esnochmals bitter ernst: Die Schule geht aufden ABC-Marsch. Die Aspiranten erstel-len das ABC-Tenu im BG 4 mit:• Vollschutz,• Grundtrageinheit/Kampfrucksack,• Sturmgewehr 90 (4,1 kg schwer),• der obligaten Leuchtgamasche,• Stirn- und Taschenlampe.

Fünfte Nacht ohne Schlaf

Wie Oberstlt i Gst Nico Kern betont, führtder nächtliche Spuk vernünftigerweiseüber den Waffenplatz. 41 Gestalten imABC-Vollschutz bieten von 2 bis 4.30 Uhreinen gespenstischen Anblick, den die Ar-mee der Bevölkerung besser erspart.

Phase «CLIMB» an der Staumauer des Lac de Hongrin: Abseilen über 42 Meter.

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT

Im Ziel folgt korrekt der Grosspark-dienst an der Schutzmaske 90.Wieder gehteine schlaflose Nacht zu Ende, schon diefünfte – ohne Erholung bei strengstem Pro-gramm.

Fischzucht, Festmahl, Forelle

Auf die «CONTAMINATION» folgt diePhase «CATCH» – endlich ein Abschnittmit ein wenig Entspannung, aber hand-werklich auch nicht ohne!

Im Morgengrauen fährt die Schulehoch nach Sigriswil zur Fischzucht in derGrubenmühle. Hier leitet Major i GstDiego Ettlin das Forellenessen:• Phase 1: Ausbildung am «FISCH».• Phase 2: Der Fisch, die Forelle, wird

fachgerecht zubereitet und mit ver-dientem Hochgenuss gegessen.

• Phase 3: Weiter, immer weiter: Um-stellen zur Phase «IRONMAN».

Achtung: 1,5 kg Fisch!

Zur Forelle stehen auf dem Fourierzettel:Gewürzmischung, Zitronen, Kartoffelngeschält oder schon gekocht zum Aufwär-men im Kochgeschirr, Bidon Tee undWas-sersack gefüllt.

«CATCH» unterliegt Übungsbestim-mungen. Die gefangenen Fische werdenvor dem Ausnehmen gewogen und durchden Fourier per Kilogramm abgerechnet.Die Fischzucht stellt Brennholz bereit.Fängt einer eine Forelle, die mehr als an-derthalb Kilo wiegt, dann wird diese aufge-teilt und kein zusätzlicher Fisch gefangen –versteht sich.

Der Stabschef Nico Kern ist dankbarfür den Kurs «Leben im Felde», den er imVal Serdena zu bestehen hatte: Dort instru-ieren ihn die Grenadiere meisterhaft in derZubereitung von Forellen auf der Glut.

Schwimmen, Rad, Laufen

Die nächste Phase «IRONMAN» kündigtim Raum Stettlen–Niederhünigen–Jass-bach nochmals eine Herausforderung an.Die Schule unterzieht die Anwärter demklassischen Triathlon Swim-Bike-Run:• Um 12.30 Uhr treffen sechs Gruppen

im schönen Hallenbad Stettlen ein. ImBassin schwimmen sie, jeder in seinemStil, 40 Längen = einen Kilometer.

• Nach dem Verpflegungsposten Stett-len (Riegel, Getränke) geht es ein letz-tes Mal auf das Militärrad

• und dann im Laufschritt hinauf nachJassbach, ins silbergraue Mekka derElektronischen Kriegsführung, derenAnwärter gut vertreten sind.

• Als Lohn für den Kraftakt gibt es zumNachtessen exquisite Spareribs.

Tag 7: Befohlene Ruhe

Damit wäre, für den Moment, das Gröbsteüberstanden, am Samstagabend gegen 20Uhr, am Übergang zur Phase «RELAX».

Für denMoment! Denn noch steht diePhase bevor, deren Code nicht umsonst«EMOTIONS» heisst: der abschliessendeHunderter.Wie in jederOS gibt dieÜbungs-leitung vor dieser ausserordentlichen Härte-probe den Aspiranten Gelegenheit, sich gut

und reichlich zu verpflegen, erstmals zuschlafen und sich mental und physisch aufdie 100 Kilometer vorzubereiten.

In der Kaserne Wangen an der Aarelautet der Tagesbefehl ab Mitternacht:Befohlene Ruhe. Den 41 Aspiranten mussman das nicht befehlen. Nach dem«Nachtbueb» mit Wienerli, Senf, Käse,und Fleischplatte – «alle Güte», schwärmteiner – schlafen sie bis 13.15 Uhr.

Physisch, seelisch, geistig

Es seien Worte der Anerkennung erlaubt:• Zunächst an die Aspiranten: Was sie

zum Abschluss einer langen Phase inihren jungen Leben vom Einrücken indie RS bis zum Bestehen der OS leis-ten, ist in jeder Hinsicht ausserordent-lich: Physisch, psychisch, mental.

• Dann aber auch an den Schulstab:Was in einer DHU ein Dutzend Be-rufsunteroffiziere und Berufsoffizierean Präsenz, Sorgfalt und Planung er-bringen, ist ebenso ausserordentlich:Siehe die Synchromatrix «HADES» –ein Meisterwerk an Teamwork und ge-neralstäblerischem Handwerk.

Unvergleichliches Epos

Am Sonntag dann treten die Aspirantennoch immer konzentriert zum Epos an, dasunsere Armee von anderen Streitkräftenabhebt: zu den 100 Kilometern, bei der FUvon Murgenthal nach Bülach. Die einenwerden 21 Stunden 45 Minuten brauchen,andere fast acht Stunden mehr. fo.

Phase «CROSS»: Die Route führt über den 2314 Meter hohen Gemmipass vomWallis ins Berner Oberland. Hier der Abstieg vom Pass ins Gasterental.

Phase «CATCH»: Forelle in der Glut,gelernt im Kurs «Leben im Felde».

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Und das ging so: In der damaligen Ik RS 61fielen dem abverdienenden ZugführerFabian Jost, zivil Student, zwei tüchtigeRekruten auf: Samuel Lüscher, Informati-ker, und Badr Benkebil, Student.

Josts Versprechen

Lt Jost motivierte den angehenden Infor-matikspezialisten Lüscher und den poten-ziellen Stabssekretär Benkebil zum Wei-termachen – und versprach ihnen: «Wennihr bis zum OS-Hunderter gelangt, dannmarschiere ich nochmals mit.»

Jost beobachtete die Fortschritte unddenWerdegang von Lüscher und Benkebilgut; vor allem aber hielt er sich auch phy-sisch gut in Form. Er rechnete fest damit,

dass es seine beiden Rekruten in die OSschafften – Lüscher als Ik Of, Benkelbil alsStabssekretär (und dank seiner Arabisch-Kenntnissen potenziell als Sprachspezialistim FU Bat 41).

Als es in derDurchhalteübung (DHU)der FU OS 30 so weit war, holte Oberstlti Gst Nico Kern, Stabschef und Stellvertre-ter von Schulkommandant Oberst i GstTony Schmid, den topfiten MarschiererJost rechtzeitig ab.

Mit Lüscher und Benkebil

Fabian Jost wusste: Die Uem OS zog denHunderter nach einer strengen, anforde-rungsreichen DHU im Patrouillen-Modusdurch. Oberst i Gst Tony Schmid, der OS-

Kdt, sorgte dafür, dass Jost in die Gruppemit Lüscher und Benkebil eingeteiltwurde. Für Fabian Jost lag das Ziel von An-fang an auf der Hand: «Ich gehe gut trai-niert an den Start. Ich marschiere so zügig,dass ich die Patrouille nie bremse. Im Ge-genteil: Ich trage zum Erfolg bei – eineFrage der Ehre.»

In den Knochen die DHU

Auch Nico Kern hatte die Hausaufgabenerfüllt. Er versah Lt Jost mit allem, was erfür die 100 Kilometer brauchte: «Ich gabihm sogar Leuchtgamaschen mit, manweiss ja nie.»

Fabian Jost kam ausgeruht aus demZivilleben an den Start bei Murgenthal ander Aare. Die Aspiranten Lüscher undBenkelbil hatten am 18. November 2018um 16 Uhr schon gut sechs Tage DHU inden Knochen. Präzis gesagt:.• Auf dem Rad 177 Kilometer mit einer

Höhendifferenz von 1730 Metern.• Zu Fuss 93 Kilometer mit happigen

4722 Höhenmetern.

100 Stunden ohne Schlaf

In den ersten sechs Tagen der DHU hattedie Übungsleitung das Programm Schlagauf Schlag so ausgerichtet, dass die Aspi-ranten kaum einmal Schlaf fanden. Kernberichtet: «Wir setzten sie so unter Druck,dass alle an die Grenze der Leistungsfähig-

Eine Frage der EhreVor langer Zeit, in der Inf-OS-Ära Jolliet, Mudry und Müller,berichteten wir vom Leutnant, der den 101-km-Marsch der OSfreiwillig nachholte, weil ihm der Arzt die 101 km untersagthatte, als er Aspirant war. Sein Marsch trug den Titel: «Unequestion d’honneur», eine Sache der Ehre. Gleiches gilt jetztfür Lt Jost, der beim Abverdienen den Rekruten Lüscherund Benkebil versprochen hatte, mit ihnen den Hunderter zuwiederholen – so es die beiden denn in die OS schafften.

Nach 25 Stunden und 21 Minuten am Ziel: Aspirant Samuel Lüscher, Leutnant Fabian Jost und Aspirant Badr Benkelbil.

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keit gelangten. Vor dem Marsch schliefensie ausgiebig in der Kaserne Wangen; undsie erhielten schon vorher mehrmals Pastaund Bouillon, um die Speicher aufzuladen.Aber spurlos waren die 126 harten Stun-den an keinem vorbeigegegangen.»

Zügig der Aare entlang

Von Murgenthal legten Jost, Lüscher undBenkebil der Aare entlang zügig vor. In derkühlen Nacht trafen sie um 4 Uhr in derKaserne Brugg ein, wo sie dankbar Koh-lenhydrate in guter Menge tankten.

Über Beznau, Klingnau, Koblenz undZurzach ginges zum nächsten Verpfle-gungsposten: In Mellikon am Kilometer78,3 neutralisierte die Rennleitung diePatrouille für eine halbe Stunde – erneutstand vornehmlich Pasta auf dem Menu.

Der Kilometer 85,7 lag bei Kaiserstuhlam Rhein. Langsam schwanden die Kräfte;doch das Ziel in der Kaserne Bülachlockte. Über Zweidlen, Rheinsfelden undder Glatt entlang bissen alle noch einmalzünftig auf die Zähne. Fabian Jost undseine «Rekruten» hielten durch und er-reichten Bülach um 16.15 Uhr.

Ein Tag und 15 Minuten

Mit anderen Worten: Ihre reine Marsch-zeit betrug für die 100 Kilometer 23 Stun-den und 15 Minuten. Gestartet am Vortagum 16 Uhr, war die Achter-Gruppe mitzwei Neutralisationen insgesamt 24 Stun-den und 15 Minuten unterwegs.

Sie lief geschlossen ins Ziel ein undmachte mit der 100-Kilometer-Tafel fürden Fotografen einen passablen Ein-druck – nicht mehr ganz so taufrisch, aberstolz, mit dem lachenden Zugführer Jostund seinen «Rekruten».

Brot, Wurst und Bier

Dann ging es zum obligaten Treffen mitFamilien und Freunden – beim üppigenSchmaus mit Brot, Wurst und Bier. DieSiegerpatrouille feierte zu Recht ihre 20Stunden und 45 Minuten reine Marsch-zeit. Sie war schon um 13.15Uhr in der Ka-serne Bülach eingetroffen. Bald war Schlafangesagt, bis zur ordentlichen Tagwacheam Dienstagmorgen um 6 Uhr.

Von einem anderen Epos berichtetNico Kern mit Blick auf die letzte Pa-trouille. In dieser Gruppe war ein Kameradschon lädiert zum Marsch angetreten. Er

litt unsäglich, wollte aber nicht ausstei-gen – und die ganze Patrouille hatte ge-schworen: «Wir erreichen das Ziel allemiteinander, geschehe, was wolle.»

Lob für Lt RKD Berger

So marschierten die Letzten 29 Stundenund 5 Minuten nach dem Start ein.

Ihre reine Marschzeit betrug 28 Stun-den fünf Minuten. Ankunftszeit war um21.05 Uhr. Nico Kern verschweigt nicht,dass sich die Stärkeren in der Gruppe fürden Angeschlagenen aufopferten, um ihnins Ziel zu bringen – für den Stabschef «derAusdruck guter Kameradschaft.»

Ein Kränzchen windet der OS-Kom-mandant der RKD-Ärztin Leutnant Flavia

Berger: Sie sei hilfsbereit und kompetentvon unschätzbarem Wert gewesen. Stetshabe sie richtig entschieden.

193 + 177 + 10 Kilometer

Um zu erkennen, was die silbergrauenAspiranten vom 12.–19. November 2018bei nasskaltem Wetter leisteten, gibt NicoKern die Schlussdaten an:• Jeder Anwärter marschierte 193 Kilo-

meter mit 5239 Höhenmetern.• Mit dem Rad fuhr er, wie gesagt, 177

Kilometer mit 1730 Höhenmetern.• Und er ruderte quer über den Neuen-

burgersee gut 10 Kilometer imMilitär-schlauchboot M6 von Saint-Aubinnach Estavayer. Peter Forster

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT

Die Achter-Gruppe: Stehend zweiter von links Asp Lüscher, zweiter von rechtsLt Jost. Kniend rechts Asp Benkebil. Die Patrouille erreichte geschlossen das Ziel.

Bild

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UOS30

Die Patrouille 4 im Ziel, angespornt und bejubelt von Familien und Freunden.

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Die Geschichte der heutigen HKA nahmam 1. August 1819 mit der Eröffnung derEidgenössischen Central-Militärschule inThun ihren Anfang.

Die bedeutendste und prägendste Fi-gur ist bis heute der Mitbegründer und spä-tere General Guillaume Henri Dufour.

Wie ein roter Faden

Das Wirken der Zentralschule zieht sichwie ein roter Faden durch die jüngereschweizerische Militärgeschichte.

Nur von 1996 bis 2003 firmierte sieunter dem Namen «Stabs- und Komman-dantenschule» beziehungsweise «Armee-Ausbildungszentrum Luzern», um 2004

unter dem neu gebildeten Dach der Höhe-ren Kaderausbildung der Armee wieder als«Zentralschule» aufzutreten.

Seitdem gehören nebst der Zentral-schule auch die Generalstabsschule, dieMilitärakademie an der ETH Zürich, dieBerufsunteroffiziersschule und seit 2012 dieOperative Schulung zur HKA und prägenden Leitgedanken «Vielfalt in der Einheit».

Gestern – heute – morgen

200 Jahre Zentralschule bedeuten auch200 Jahre erfolgreiche Kaderausbildung.

Diese Erfolgsgeschichte wurde am Ju-biläumsanlass vom 31. Januar aus verschie-denen Perspektiven beleuchtet. Brigadier

Peter Baumgartner, 48. Kommandant derZentralschule, eröffnete den Anlass undstellte seine Rede unter das Motto «gestern– heute – morgen».

Nebst dem historischen Rückblick be-tonte er die konsequente Umsetzung derAusbildungsstrategie und damit die stetigeWeiterentwicklung der Kaderausbildungan heutige Ansprüche. Dazu gehörtenTrainings im Rahmen anspruchsvollerSzenarien, um so polyvalente Kader aus-zubilden, die fit seien für den Einsatz, soBaumgartner.

Regierungsrat Paul Winiker, Vorste-her des Justiz- und Sicherheitsdeparte-ments des Kantons Luzern, betonte, dass

Zentralschule:200 Jahre ErfolgDie Zentralschule/Höhere Kaderausbildung der Armee(ZS/HKA) feiert dieses Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Am 31.Januar 2019 fand der Jubiläumsanlass im Armeeausbildungs-zentrum Luzern (AAL) statt, an dem Brigadier Peter Baum-gartner, Kommandant Zentralschule, knapp 200 Gäste ausPolitik, Wirtschaft, Bildung und Armee begrüssen konnte.

Vom Jubiläumsanlass der Zentralschule in Luzern berichtet Michelle Steinemann, C Komm HKA

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Brigadier Peter Baumgartner, Kommandant Zentralschule bei seiner Rede.

Guillaume Henri Dufour.

KKdt André Blattmann im Gespräch mit KKdt Da

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die Ausbildung an der Zentralschule nichtnur in taktischen Belangen wichtig sei,sondern auch, um die angehenden höhe-ren Kader zu verantwortungsvollen Bür-gern in Uniform zu formen.

«TOUCH» – zum Anfassen

Nach dem offiziellen Teil konnten sich dieBesucher von der heutigen Kaderausbil-dung selbst ein Bild machen. Die einzel-nen Bereiche präsentierten im Rahmen ei-ner Erlebnismesse ihre vielfältigen Aufga-ben, Produkte und Ausbildungen.

So erklärten beispielsweise Stabsoffi-ziere in kurzen Clips, wie die vernetzte Ar-beit in einem Stab funktioniert.

Weiter war es möglich, beim Kom-mando für Management-, Informations-und Kommunikationsausbildung vor derKamera ein Spontaninterview zu geben,die Ausbildung von angehenden Einheits-kommandanten zu beobachten oder sichbezüglich Mehrwert und zivile Anerken-nung der militärischen Führungsausbil-dung zu informieren.

Divisionär Rouliers Rat

Ein spezielles Element der Ausstellungstellte der Stand zu Augmented Reality (er-weiterte Realität) dar, wo gezeigt wurde,wie mit Hologrammen die Ausbildung re-volutioniert wird. An der breiten Produkte-

palette der Zentralschule zeigten sich dieBesucher sehr interessiert.

Div Alfred Roulier war von 1995 bis1998 selbst Kommandant HKA undmerkte an, dass sich besonders die Leuteund die Lehrinhalte verändert hätten.Während seiner Zeit war der Golfkrieg be-endet worden, und an hybride Bedrohun-gen hatte damals noch niemand gedacht.

Der HKA rät er: «Fahrt so weiter wiejetzt, denn was ihr bietet, kann sich sehenlassen.» Mit dem Auftritt am Jubiläumsan-lass zeigte sich die Höhere Kaderausbil-dung der Armee als zeitgemässe Ausbil-dungsstätte, die sich inhaltlichen und tech-nischen Herausforderungen stellt.

Kdt Daniel Baumgartner. Dufour: Mit Br Peter Baumgartner, Hauptadj Martin Zurbuchen, Div Daniel Keller.

Der Kommandant der Compagnie Vieux-Grenadiers de Genève befehligt seine Formation – korrekt in der Achtungstellung, imGegensatz zu Bildern, die man lange in anderen Formationen sah, wo der «historische» Chef nicht wusste, dass auch derKommandant der Truppe Achtung erweist, indem er selber Stellung annimmt.

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Div Willy Brüslisauer hat per 1. Jui 2018das Kommando der Ter Div 4 übernom-men und konnte am Jahresrapport vom 25.Januar 2019 in St. Gallen auf das erste Jahrder neu gegliederten Ter Div 4 zurück-blicken. «Alle Aufträge wurden erfüllt»,sagte er zu den rund 950 Aktiven.

Nur noch 25%

Als Bürger unseres Landes beschäftigt ihndie Tatsache, dass lediglich 25% der jun-gen Männer unser Land verteidigen wür-

den. Er erinnerte an die Tatsache, dass dieArmee zur Alimentierung ihres Bestandesrund 18 000 ausexerzierte Wehrpflichtigebenötigt. «OhneMenschen keine Armee.»

RR Fredy Fässler (SG) sagte, dass dasWEF für die Sicherheitskräfte und Polizei-korps derOstschweizer Kantone eine grosseBelastung darstelle. Die eingespielte Zu-sammenarbeit von Armee und Polizei seiausserordentlich effizient.

«Dieser Einsatz ist auch ein Beleg fürdie Leistung der Miliz.» Mit der WEA ha-

ben die Ter Div eine stärkere Gewichtungerhalten. Die Armee werde effizienter,wenn sie mit der Region vertraut sei.

Rückkehr der Machtpolitik

Laut dem Chef des MND, Brigadier AlainVuitel, gilt es, mehrere Herausforderungenim Auge zu behalten. Er nannte Spionage,Cyber oder Terror. Die Schweiz sei zwarkein primäres Ziel für Terror, aber Teil derwestlichen Welt. Gleichzeitig ist unserLand in hohem Masse abhängig von Kriti-

Rapport Ter Div 4:Training wird robustDie 2018 neu aufgestellte Ostschweizer-Zürcher Territorial-division 4 blickt auf ein intensives Arbeitsjahr zurück. Mit derUnterstellung von vier Infanteriebataillonen und einem Genie-bataillon bildet sie präzis massgeschneiderte Einsatzverbände.

Vom Jahresrapport der Territorialdivision 4 berichtet unser Redaktor Fachof Andreas Hess

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201932

950 Aktive der Ter Div 4 nahmen in St. Gallen, dem Standort des Verbandes, am Jahresrapport teil.

Div Brülisauer, führt durch seinen ers-ten Jahresrapport als Kdt Ter Div 4.

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scher Infrastruktur und Systemen. Weiterwies er auf die weltweit wachsenden Rü-stungsausgaben und die Rückkehr der pu-ren Machtpolitik hin. Dies bedeute für un-ser Land, dass es sicherzustellen gelte, dassdie Armee als einzige strategische Reserveunseres Landes funktioniere. Ihre Leistungmüsse unabhängig von der Lage gewährlei-stet sein.

Kritische Infrastruktur

Polizeimajor Ueli Zoelly, Kdt der Flugha-fenpolizei Zürich, präsentierte Erkennt-nisse aus der Übung «SKILL 2018» derTer Div 4 und der Flughafenpolizei. AlsMilizoffizier war Oberst i Gst Zoelly Pro-jektleiter der «SKILL» im Stab Ter Div 4.

Ziel von «SKILL» war, den Ausbil-dungstand der Truppe zu überprüfen. DasSzenario lag unterhalb der Kriegsschwelle.Jedoch: «Wer hier besteht, besteht bei an-deren kritischen Infrastrukturen auch.»

Per Lufttransport

«SKILL» steht für Schutz kritischer Infra-struktur, Lernen, Leisten. Der Einsatz er-folgte in der Rechtsform des Assistenz-dienstes. Die Einsatzverantwortung liegtbei den zivilen Behörden, die Führungs-verantwortung bei der Armee. Gestaffeltbeübt wurden vom 11.–15. Juni 2018 zweiverstärkte Kp des Geb Inf Bat 85.

Die erste Einheit wurde am frühenMorgen des 11. Juni im Raum Walenstadtalarmiert und teils per Lufttransport in ih-ren Bereitschafts- und Einsatzraum Flug-hafen Zürich verlegt. Nach dem Abspra-cherapport mit der Polizei wurde das Dis-

positiv bezogen und während 2,5 Tagenbetrieben. Danach erfolgte die Ablösung.

Beobachten, alarmieren, melden

Auftrag der Kp war, einen Raum zu über-wachen, mehrereObjekte zu schützen undmit der Flughafenpolizei den Zutritt unbe-fugter Personen zum Flughafengelände zuverhindern. Zoelly stellte klar, dass die ein-gesetzte Truppe in den zugewiesenen Räu-men beobachtet, alarmiert und meldet.Die Intervention ist Sache der Polizei.

Zoelly hielt fest, dass die eingesetzteTruppe mit beeindruckender Ernsthaftig-keit überzeugte. Die beübten Kompanienhaben den anspruchsvollen Auftrag erfüllt.

Kooperation vertiefen

Es sei unerlässlich, die Kooperation zwi-schen der Polizei und der Armee zu vertie-fen. Lehren aus «SKILL»:• Gemeinsames Können muss gemein-

sam geübt werden;• Der Flughafen Zürich ist ein bestens

geeignetes Übungsobjekt;• Für Härtungsmaterial ist auf das Ge-

nie- oder Rettungsbataillon der TerDiv zurückzugreifen;

• Die zivil-militärische Kooperation istSache des gegenseitigen Vertrauens

WK-Bestände: 59–77%

Div Willy Brülisauer ging auf die aktuellenHerausforderungen ein. Er führte dabeidie personelle Alimentierung der Offiziereund Soldaten, die Mobilmachung der Mi-lizformationen mit erhöhter BereitschaftMmhB sowie die materielle Einsatzbereit-

schaft der Verbände Ter Div 4 an. Die derTer Div 4 unterstellten Bataillone wiesenin den Wiederholungskursen 2018 Ali-mentierungsgrade zwischen 59% und 77%auf. Mit 101% war das Rettungsbataillon 4eine Ausnahme. Dies führte im personel-len Bereich zu grossen Problemen. Inbe-sondere dann, wenn einsatzbezogen undmit verstärkten Kompanien Ausbildungbetrieben werden sollte.

«Zielsetzung der Armee ist, dass alleBat eine Alimentierung von 129% haben».Die Fakten sprechen jedoch eine deutli-che Sprache. Er wies darauf hin, dass diegegenwärtige Situation «alles andere alsoptimale Voraussetzungen für WK seien.»

Vier Jahresziele

Für 2019 legte der Kdt vier Ziele fest:• Einsätze erfüllen: Die Armee wird an

den Einsätzen gemessen. Das Volk er-wartet, dass die Armee ihre Aufträgegemäss Leistungsprofil erfüllt. Daraufhat sich die Ter Div auszurichten.

• Kadernachwuchs: Die Milizkader sinddas Fundament der Milizarmee. «DieMiliz ist die Quelle für Kdt und Füh-rungsgehilfen.» Es muss gelingen, dienötigen Kader zu gewinnen.

• Mobilmachung: Die Mob ist der kriti-sche Erfolgsfaktor der Armee. OhnefunktionierendeMob kann die Truppenicht rechtzeitig antreten. Deshalbmuss die Mob in jährlichen Übungengetestet werden. Es geht darum, dieMob weiter auszubauen.

• Effektives Training: Jeder Verbandmüsse seine Vorgaben im Bereich sei-ner Kernkompetenzen beherrschen.Das effektive Training spiele dabeieine entscheidende Rolle. Die Kaderseinen verantwortlich für die anforde-rungsreiche, intensive Ausbildung.

Ausbildung wird robust

«Die Anforderungen an die Ausbildungwerden in den kommenden Jahren deut-lich robuster werden.». Der Kdt wies dar-auf hin, dass sich die Ausbildung der Trup-penkörper auf robuste Einsätze verlagernwerde. «Wer verteidigen kann, kann auchschützen!». Die Inf Bat werden ihren Aus-bildungsfokus auf Verteidigung und Angriffin überbautem Gebiet legen.

Und die Inf erhält neue Panzerab-wehrsysteme.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 33

Br Vuitel, Chef MND, erläutert kompe-tent und gewandt die strategische Lage.

Oberst i Gst Zoelly ist zivil Polizeimajorund Kdt der Zürcher Flughafenpolizei.

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So freimütig der Kommandant seine Ein-schätzung kund tat, so offen zog er denRapport durch. Er wolle, dass jeder wisse,was er fordere; und die Kader sollten erfah-ren, was sie vom Chef erwarten dürfen.

Starkes Stabsbataillon

Mathias Tüscher gestand der Brigade zu,sie sei kompetent, zäh, luzid. Er stellte dreiObersten i Gst vor: seinen Stv AlexandreVautravers, den neuen Stabschef DanielSetz und dessen Vorgänger Serge Pignat.• Das neue Mech Br Stabsbat 1 umfasst

jetzt über 900 Mann, den Stab undsechs Einheiten: die Stabskp; die Be-triebskp; die Übermittlungskp; dieFührungsstaffelkp; die Sicherungskp;die Feuerführungszentrum Bttr.

• Das Aufkl Bat 1 bestand den WK imRaum Solothurn und ging von DanielSpillmann zu Martin Häni über.

• Das Pz Bat 12 (Oberstlt i Gst Chris-tian Hug) bestritt den WK mit hohenBeständen in Bure. 2019 folgt der WK

in Wichlen und Hinterrhein. Anerken-nend hob Br Tüscher die Verknüpfungmit dem Sanitätsdienst hervor, überdie Hptm Stefan Bühler, Kdt Pz Kp12/1, in unserer Zeitschrift berichtete.

• Das Mech Bat 17 (Oberstlt i GstPierre-Olivier Moreau, Präsident OGPz) bestand den WK mit ausgedünn-tem Bestand in Bure. 2019 geht es aufdie Schiessplätze Hinterrhein undWichlen. Die Pz Gren Kp 17/4 ge-wann den Bieler 100-Kilometer-Lauf.

• Im Mech Bat 18 übertrug der Miliz-offizier Xavier Rey das Kommandodem Berufsoffizier Simon Berger.

Spontanhilfe in Lausanne

• Die Art Abt 1 absolvierte den WK inBière. Unter Oberstlt i Gst AntoineGarnier halfen die Artilleurs beimHochwasser Lausanne spontan. 2019schiesst die Abt auf dem Simplon.

• Das neue Pz Sap Bat 1 (Oberstlt i GstAdrian Freiburghaus) bestand den

Umschulungs-WK. Kräfte aus derMech Br 11 und dem LVb Pz/Art tru-gen zum Erfolg bei. 2019 geht es aufden Schiessplatz Petit Hongrin.

1000 × der Schweizerpsalm

Wohltuend glaubensstarke Worte richteteHptm Asg Vincent Guyaz, ev. Pfarrer inEcublens, an die versammelten höherenUnteroffiziere und Offiziere.

Mit der Würdigung verdienter Offi-ziere und der Nationalhymne klang derRapport gemessen aus. Der Schweizer-psalm wurde vom Spiel der Ter Div 1 vor-getragen und von allen gesungen. fo.

Semper fidelisDer 8. Februar 2019 war in Montreux ein splendider Winter-tag – der Léman ein Spiegel, die Savoyer Alpen tief verschneit,die Palmen am See. Im Auditorium Strawinsky nahmen 1000höhere Unteroffiziere und Offiziere der Mech Br 1 Stellung an,bevor ihr Chef, Br Tüscher, dem Kommandanten Heer, DivWellinger, den Verband meldete. Zur Erziehung und Disziplinnahm Mathias Tüscher kein Blatt vor den Mund: Wer glaube,er könne instruieren, ohne zu erziehen, sei fehl am Platz.

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201934

Nationalrat LaurentWehrli, Syndic vonMontreux, knüpfte an das Wappen derWaadt an: Die Kader und Soldaten derBrigade verteidigten Freiheit und Vater-land, wofür er ihnen danke. Sie legtenden Willen an den Tag, dem Land, derEidgenossenschaft, zu dienen.

Seine Gemeinde Montreux stellteLaurent Wehrli als «perfektes Abbildder Schweiz» vor.

Liberté et PatrieNachDivWellingers Rede hielt sichMa-thias Tüscher zurück: «Nie würde ich eswagen, meinen Chef zu qualifizieren».Worauf Wellinger einwarf: «C’est nou-veau», das ist mir neu.

Mit Bildbeweis tadelte der Brigade-kommandant einen Wachtsoldaten, derin Bière in der Sonne auf einem Stuhl vorder Wache sass, die geladene Waffe ir-gendwo. Wellinger teilte mit, er ordne in

Bière an, dass dort keine Stühle entferntwerden: «Brigadier Tüscher und ich wer-den diese gemeinsam verbrennen.»

Nach Mathias Tüschers direkter Be-urteilung seiner Truppe begann Wellin-ger seine Rede mit der Bemerkung, heutesei alles umgekehrt. Sonst sei immer erder Kommandant, der geradeaus zur Sa-che komme. Jetzt aber sei alles anders:«Einer muss ja noch nett sein.»

Die Geschichte vom Wachtsoldaten und dem Stuhl

Brigadier Tüscher, Kdt Mech Br 1.

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT 35

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Aus dem Referat von Div Wellinger:• «Silodenken ist unangebracht, un-

zweckmässig und hinderlich. Nurder Verbund bringt den Erfolg.»

• «Das Heer ist mehr als eine MechDiv. Es trägt zentraleVerantwortungfür die Schweiz als Lebensraum.»

• Zu den Kadern: «Sie sind das Beste,das unser Land hervorbringt». DieMech Br 1 erfüllt ihre Aufträge.

Div Wellinger: Klartext

Vincent Guyaz, ev. Pfarrer in Ecublens. Es dominiert die Waffenfarbe Gelb.

Div René Wellinger: Gegen Silodenken.

Br Mathias Tüscher setzt die Ziele für 2019. Karabiner für den Kdt Mech Bat 18, Oberstlt i Gst Xavier Rey.

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Die Türkei wurde 1952 zusammen mitGriechenland aus geostrategischen Grün-den – Stichwort: NATO-Südostflanke – indas Nordatlantikbündnis aufgenommen.

Lange stand die Türkei als Vorzeige-modell für einen gemässigten Islam in Ver-bindung mit dem Kapitalismus, sagte Prof.Maurus Reinkowski, Leiter des Seminarsfür Nahoststudien an der Universität Basel.

Türkei: Neuordnung

Der gescheiterte Putsch vom Sommer2016 war eine Wendemarke – hin zurZweiten türkischen Republik. Mit der Nie-derschlagung des Putsches ging die Auflö-sung der kemalistischen Elite in Militär,Verwaltung und im Bildungswesen einher.

Das Präsidialsystem der Türkei unterRecep Tayyip Erdoğan steht in Wider-spruch zur parlamentarischen Republik.Mit der Hinwendung zu Russland und demEinmarsch in Syrien ist eine Entfremdungvon Türkei und NATO feststellbar.

Widersprüche zuhauf

Reinkowski sieht in der wirtschaftlichenVerflechtung eine grundsätzliche Europa-Anbindung der Türkei. Die engen Wirt-schaftsbeziehungen der Türkei zu Europabedeuten aber nicht automatisch auchKonsens in Fragen der politischen Kultur.

Sehr wohl habe sich in der Türkei bis2016 die Zivilgesellschaft europäisch ori-entiert. Erdogan dränge sie an die Wand.

Kontakte von europäischen Staatenmit der Türkei bestehen über die türkei-stämmige Diaspora. Der Status dieser oftan den Rand gedrängten Gemeinden inseien nicht versöhnungsförderlich.

Zwar führe die NATO-Mitgliedschaftzu einer Verbundenheit mit Europa und

der EU, sagte Reinkowski. Er gab aber zubedenken, dass die NATO-Mitgliedschaftvon der Türkei schon immer als grundsätz-liches etwas anderes als das Verhältnis zuEuropa gesehen wurde.

Hagemann: Sorgen zu USA

Generalmajor Gert-Johannes Hagemann,Stellvertretender Kommandant Headquar-ter NATO Rapid Deployable Corps inLille, betrachtet den tendenziellen Rück-zug der USA als ordnungspolitischeMachtim globalen Umfeld mit grosser Sorge.

«Wenn die EU diese Rolle überneh-men soll, würde dies ein ungeheurer Auf-wuchs an Kräften und ein viel grösseresEngagement als bisher bedeuten.» Zwarleiste die EU ein grosses Mass von unzähli-gen Aktivitäten, jedoch sei der Erfolg sehrbescheiden. Das EU-Engagement sei inglobalem Vergleich sehr klein.

Hagemann erinnerte an die Hauptauf-träge der NATO, die da lauten:• Militärischer Beistand,• Abschreckung,• Verteidigung,• Stabilitätstransfer mit Auslandopera-

tionen in Krisenregionen,• Partnerschaft für den Frieden (PfP).

24 Stunden, sieben Tage

Die NATO garantiert während 24 Stun-den und sieben Wochentagen Sicherheit.Sie schuf neue Instrumente:• Dazu gehören auch die drei Brigaden

der NATO Rapid Response Forces,• oder kleinere, regional ausgerichtete

Hauptquartiere der NATO Force In-tegration Units (NFIU) in Riga ,Tal-linn oder im polnischen Bydgoszcz.

• Diese HQ seien eine bedeutungsvolle

Europa im SpagatDas Colloquium Sicherheitspolitik befasste sich mit Europa imsicherheitspolitischen Spagat. Erörtert wurden die Rolle derTürkei und der Schutz Europas. Zur Lage der Schweiz hieltBrigadier Daniel Lätsch ein packendes, aufrüttelndes Referart.

Vom Colloquium Sicherheitspolitik aus Zürich berichtet unser Redaktor Fachof Andreas Hess

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201936

Lätsch: «Die regionale Verankerung istin der WEA nicht besser geworden.Nicht einleuchtend ist die Unterstel-lung der Inf Bat unter die Ter Div.»

Tatsache sei, dass bei einem nichtplanbaren Einsatz eines Infanterie-oder Geniebataillons unter der Füh-rung einer Ter Div das Bat zum Einsatzkommt, das im Dienst steht. Unabhän-gig von der Unterstellung. ah.

Lätsch zur Verankerung

Br Lätsch hielt ein packendes Referat.

Generalmajor Hagemann.

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Massnahme: Viele NATO-Staaten er-höhten den Bestand ihrer Streitkräfte.

Lätsch: WEA gut gestartet

Der ex-Kdt der Generalstabsschule, BrDaniel Lätsch, trat auf die WEA ein. JedeArmeereform biete Gelegenheit, die Ar-mee den geopolitischen Herausforderun-gen anzupassen, Missstände zu benennenund Lösungen herbeizuführen.

Die bisherigen Reformen waren durchknappe Finanzen und Personalmangel er-zwungen worden. Die Armeen 95 und XXIdauerten zu kurz, als dass man gleichzeitigauch Mängel beheben konnte. Lätsch istder Meinung, die WEA sei gut gestartet.

Höhere Bereitschaft

Die höhere Bereitschaft mit dem abgestuf-ten System und die Wiedereinführung derMobilmachung hält Lätsch für richtig undmeint, dass die Abläufe in den nächstenJahren eingespielt werden. Er bezweifelt,dass der Bundesrat bei einem Terroran-schlag 35 000 Soldaten aufbieten würde.

«Die Kaderausbildung der Miliz wirdmit der WEA verbessert», sagte Lätsch:• Die Armee müsse wieder lernen, auf-

tragstaktisch zu arbeiten. So erhaltendie Milizkader die Chance, zu führen.

• Wichtig sei, dass die Armee genügendMilizkader findet, die den verlänger-ten Ausbildungszyklus durchlaufen.

• Derzeit seien die Anzeichen ungün-stig: Eine Milizlaufbahn fördere denberuflichen Weg nicht mehr.

• Vakanzen in den Stäben!

Lücken in der Ausrüstung

Zur vollständigen Ausrüstung der Armeemeinte Lätsch, dass diese erreicht werdenkann, wenn neues Material beschafft wird.

Mit der WEA wurde der Materialetatgekürzt, die Armee habe schwerwiegendeAusrüstungslücken: «Es wird Jahre dauern,bis diese Lücken gefüllt sind.»

Gleichzeitig mahnte Lätsch: «Wennman die Ausrüstungslücken nicht als sol-che bezeichnet, heisst das noch langenicht, dass es keine Lücken mehr vorhan-den sind!» Der jetzige Mittel-Mix der Ar-mee mache nicht nur die Ausbildungschwierig, sondern vermindert auch dieEinsatzmöglichkeiten des Verbandes.

Hoher Investitionsbedarf

Mit der neuen Struktur verfüge die Armeeüber geringe Verteidigungskräfte undkönne deshalb kein Schwergewicht bilden.Dies sei eine ernsthafte Schwäche derArmee. Wichtig sei, dass das neue Kriegs-bild auch in der Ausbildung verinnerlichtwird.

Die Herausforderung dabei sei, dashybride Konfliktbild zu erfassen und dieArmee bezüglich Organisation, Ausrüs-tung und Ausbildung darauf auszurichten.Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürgersowie die Politik müssten überzeugt wer-den, dass die Armee einen gewaltigen In-vestitionsbedarf hat.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 37

Die NATO diskutiert scharf über ihrestrategische Ausrichtung.

Hagemann wies darauf hin, dass dieStaaten im Osten über die Entwicklungin Russland – wie Grossmanöver, Verle-gungen von Verbänden oder Rüstungs-programme – besorgt sind. Demgegen-über sind die südlichen NATO-Mitglied-länder im Mittelmeer stets mit

Flüchtlingen, Drogen- und Waffen-schmuggel und ihren Begleiterscheinun-gen konfrontiert.

Die NATO müsse es schaffen, undsie schaffe es auch, diese unterschiedli-chen Ausrichtungen zu harmonisierenund gleichberechtig zu behandeln. Hage-mann: «Dieses Miteinander ist die hoheKunst der Diplomatie.» Andreas Hess

Ost gegen Süd: «Die hohe Kunst der Diplomatie»

Die Schweiz nimmt am NATO-Pro-gramm Partnerschaft für den Friedenteil, wies aber 1996 beim Beitritt daraufhin, dass eine NATO-Vollmitglied-schaft nicht in Frage kommt ah.

Schweiz und NATO

Die NATO Forces Integration Units NIFU in Osteuropa sind eine wirkungsvolleMassnahme.

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«Du kannst den Menschen nicht ändern,trete in seine Fussstapfen und mache esbesser!» Dieser eindrücklichen Weisheitseines Grossvaters mütterlicherseits ver-dankt Oberst Dario Casa die Erfolge imMilitär und im Geschäftsleben.

Es ist nicht leicht, in der Zentrale derTaxi 444 AG an der Ausstellungsstrasse 36in Zürich bis zum Geschäftsführer DarioCasa vorzudringen. Im Vorraum wird manaufgefordert, den Telefonhörer abzuhebenund ja keine Nummer zu wählen.

Bevor uns Casa empfängt, rennt er mitPapieren von einem Büro ins andere. DerHändedruck ist kräftig: Der Eindruck ent-steht, dieserMann weiss, wie man anpackt.

Bis Oberst im Führungsstab

Im Eckbüro mit gläsernen Tischen zeigtCasa stolzer auf eine Tafel an der Wand:

«In Anerkennung der geleisteten DiensteOberst Dario Casa 2004–2018, Bern imNovember 2018, Kommando Operatio-nen, Brigadier Michaud, Stabschef»

Dankbar lächelnd erzählt er von sei-ner militärischen Karriere und wie allesbegann. Auf seiner Website schrieb er überdas Ende seiner Militärkarriere: «Am31.12.2018 beende ich nach 45 Jahren ak-tiver Militärzeit meinen Einsatz für dieSchweizer Armee. Es waren wertvolle, ka-meradschaftliche, lehrreiche und interes-sante Jahre, die ich nie missen möchte.»

Als Panzergrenadier absolvierte DarioCasa die ersten Schulen derWeiterbildungund wirkte am Ende als Oberst im Füh-rungsstab der Armee wirken. Ein Höhe-punkt war «STABILO DUE» 2012.

Film: falsche Darstellung

Er habe tausende Ereignisse in all den Jah-ren erlebt, verriet er und wies schmun-zelnd auf den Einsatz imWK 2003 hin, alsseine Soldaten in der Stadtkaserne Frauen-feld bei den Dreharbeiten zum Film «Ach-

Adieu nach 45 JahrenDer 65-jährige Oberst Dario Casa führte die Soldaten wie eineFamilie. Wir sind zu Gast bei einem der ältesten Wehrmänner,der Ende 2018 der Armee nach 45 Jahren aktiver Dienstzeitschweren Herzens adieu sagte. Er drängte sich jetzt nicht insRampenlicht. Freunde machten uns auf Casa aufmerksam.Ihn vorzustellen, lohnt sich militärisch und zivil.

Von unserem erfahrenen, seit Jahrzehnten profesionell arbeitenden Korrespondenten Josef Ritler

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201938

Dario Casa mit Helm und Feldstecher. Der Taxi-Profi Casa mit einem Relikt aus vergangenen Zeiten – Fahrpreis Fr. 2.50!

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tung fertig Charlie» mitwirkten. Der Filmsei amüsant gewesen, habe aber die Reali-tät der Armee falsch dargestellt.

Auf seiner Visitenkarte und auf denRevers seiner Kittel sticht ein Modell desFA-18 hervor und erinnert ihn an den er-folgreichen Abstimmungskampf vor 23Jahren, als es um das neue Kampfflugzeugging. An vorderster Front ging Dario Casaauf die Strasse und warb für den FA-18.

Weniger erfolgreich waren seine Be-mühungen, als es um den Gripen ging.Nach dem Nein zeigte sich Dario Casaenttäuscht, genervt und traurig. Er schrieb:«Aber-Milliarden fliessen ins Ausland, kei-ner weiss so richtig wofür und für wen. Fürunsere Sicherheit und für die Armee ist dasErgebnis ein Desaster. Das ich dies nach40 Jahren Dienstleistung erleben musste,enttäuscht gewaltig. Diese Lücke werdenwir teuer bezahlen.» Recht hatte er.

Sun Tzu: Die Kriegskunst

Dario Casa war immer überzeugt, dass unsdie Kunst des Krieges lehrt, nicht darauf zuhoffen, dass der Feind nicht kommt, son-dern darauf zu bauen, dass wir bereit sind,ihn zu empfangen; nicht auf die Möglich-keit, dass er nicht angreift, sondern auf dieTatsache, dass wir unsere Stellung unein-nehmbar gemacht haben. Dabei stützt ersich auf Sun Zsu: Die Kunst des Krieges.Noch heute ist es die Lektüre für ostasiati-sche Manager und Militärstrategen auf derganzen Welt.

Privat war Dario Casa ein Hansdampfin allen Gassen. In jungen Jahren turnteer im TV Veltheim, war Hof-Fotograf undLeiter der Abendunterhaltungen. SeineLiebe bis heute gilt den schwerenMotorrä-dern. Im Jahre 2002 gründete er einenTöffclub, den er noch heute präsidiert.Casa ist Mitglied der Kantonalen Schiess-kommission und betreut Schützenvereineim Grossraum Winterthur und Tösstal.

Politisch war er in der Autopartei,dann in der Freiheitspartei und der SVPaktiv. Mit Christoph Blocher führte er oftangeregte Gespräche.

Zur Armee heute

Casa: «Da bin ich hässig. Ich habe grosseFragezeichen zu unsererGesellschaft, sie istnicht mehr armeetauglich. Es fehlt der nö-tige Portion von Patriotismus. Es fehlt dienötige Einstellung zumLand, woman gebo-

ren ist und leben darf. Es ist keine Wert-schätzung mehr da.» Zum VBS: «Ichmöchte nicht in der Haut von Viola Amherdstecken. Sie übernimmt das VBS in einemunsicheren Zustand. Politiker machten GuyParmelin fertig.Man hat ihm nicht geglaubt,er konnte die Armeespitze nicht im ge-wünschtemMass in der Politik vertreten.»

Konkret zu Viola Amherd: «Auch siewird dies nicht schaffen. Der Widerstandist viel zu gross. Das tut mir leid für sie. Siewurde gezwungen, das VBS zu überneh-men. Ich hätte es lieber gesehen, wennGuy Parmelin die Arbeit hätte fertig ma-chen können.»

Noch drei Jahre Chef

Dario Casa wird noch drei Jahre als Ge-schäftsführer 500 Taxichauffeuren vorste-hen und dann mit dem Töff grosse Reisenunternehmen.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 39

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Casa: «Die Hoffnung liegt nicht mehr beiden Politikern, sondern beim Volk. Esmuss erkennen, dass unser Land schüt-zenswert ist. Wir reden von Luftangriffenmit Raketen und Terrorismus. Für dasmuss eine Armee gewappnet sein. Wir

müssen mit massiven Waffen, auch mitPanzern die Grenzen schützen.»

Zu den neuen Medien: «Ich glaubegewissen Aussagen im Facebook, Twit-ter, Instagramm mehr als der Tageszei-tung.» dc/jr.

Der gelernte Panzergrenadier zu Panzern heute

Der passionierte Motorradfahrer Dario Casa.

Oberst Casa – Herkunft Grenadier.

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Das Senior Leadership Programme istGrundvoraussetzung zur Erreichung deshöchsten Grades für kanadische Unteroffi-ziere; das ist• Chief Warrant Officer (CWO)• oder Chief Petty Officer 1. Class.

Beförderungsdienst

Es ist somit kein internationaler Kurs, son-dern ein Beförderungsdienst für kanadi-sche NCO, an dem einige ausländischeGäste teilnehmen dürfen. Das Programmbesteht aus zwei Teilen:• dem Distance Learning Programme

(DLP), das zehn Wochen dauert,

• und einem dreiwöchigen Kurs amRoyal Military College in Saint-Jean,Kanada.

Distance Learning

Sehr bald nach Kursbeginn haben wir fest-gestellt, dass wir dieWeiterbildung und ins-besondere das Fernstudium massiv unter-schätzt hatten.

Letzteres galt es nämlich zu bestehen,um überhaupt am eigentlichen Kurs teil-nehmen zu dürfen. Dabei wurde für unsSchweizer keine Ausnahme gemacht!

Das Fernstudium war in drei Moduleund neun sogenannte «Tasks» gegliedert.

Wir mussten unsere Arbeiten jeweils biszum Montag der Folgewoche abliefern.Jede Arbeit wurde korrigiert, bewertet undauf Plagiat überprüft.

Zudem wurde erwartet, dass man aktivan den Diskussionen im eigens dafür eröff-neten Internetforum teilnimmt.Inhaltlich wurde eine breite Palette vonThemen aus dem Bereich der Führungs-ausbildung behandelt, worin die Kader derSchweizer Armee gut ausgebildet sind.

Jedoch galt es zu beachten, dass sichdie Inhalte nicht auf unsere, sondern aufdie kanadischen Streitkräfte bezogen, wasein vertieftes Studium eben jener bedeu-tete. Ebenfalls nicht zu unterschätzen wardas Verfassen der Berichte in einer Fremd-sprache, was einige Zeit in Anspruchnahm.

Senior Leadership

Nach dem erfolgreichen Abschluss desFernstudiums konnten wir unsere Reiseendlich antreten. Hptadj David Buchmannwurde für den Kurs im September 2017aufgeboten. Stabsadj Armin Schlittler hattesich im kühlen Januar 2018 in Saint-Jeaneinzufinden.

Der Residental Course findet zweimaljährlich statt und umfasst rund 70 Teilneh-mer, die jeweils in fünf bis sechs Klassenaufgeteilt werden.

Der Tagesablauf

Da Kanada ein mehrsprachiges Land mitzwei Sprachregionen ist, werden die Klas-seneinteilungen nach Muttersprache vor-

Wir, das heisst Hptadj David Buchmann und Stabsadj ArminSchlittler, hatten die Möglichkeit und das Privileg, am SeniorLeadership Program der kanadischen Streitkräfte teilzuneh-men. Der Lehrgang richtet sich an höhere Unteroffiziere abdem Rang eines Hptadj und findet in Kanada statt.

Von Hptadj David Buchmann, FU Br 41/SKS und Stabsadj Armin Schlittler, LVb FU, FU S 63

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201940

Schweizer Berufsunteroffizierebestehen Top-Programm in Kanada

Hptadj David Buchmann und Stabsadj Armin Schlittler.

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Schweiz 41

genommen. Die Amts- und Kurssprache istjedoch Englisch.

Unser Tagesablauf war in aller Regelgleich:• Zum Arbeitsbeginn erhielten wir im

Plenum eine Einführung zu einem be-stimmten Thema,

• danach wurden die erhaltenen Auf-träge im Klassenrahmen vertieft unddie Resultate erarbeitet, die es amAbend im Plenum zu präsentieren galt.

• Vor Tagesabschluss wurden dann dieVorbereitungsaufträge für den Folge-tag erteilt.

Positives Fazit

Insgesamt absolvierten wir mit dem kanadi-schen Weiterbildungslehrgang für höhereUnteroffiziere ein sehr intensives und an-spruchsvolles Programm, das uns mehr alsnur einmal gefordert hat.

Es war nicht nur die Vertiefung derMa-terie Leadership, die für uns einen Mehr-wert generierte, sondern auch die Horizont-erweiterung im Bereich der Führung unddie differenzierte Wahrnehmung von Pro-blemen und deren Lösungsansätzen.

Zudem konnten wir feststellen, dassuns die kanadischen Unteroffiziere in vie-lerlei Hinsicht ähnelten, nicht nur in derDenkweise, sondern auch in den Berei-chen der Disziplin und der Organisation.

Die grösste Erkenntnis war jedoch,dass die Schweizer Armee gut ausgebildetist und wir uns nicht scheuen müssen, unsmit selbst sehr guten Ausbildungsmodellenanderer Armeen zu messen.

Das Royal Military College in Saint-Jean, Kanada.

Führungsausbildung in der Klasse. Man beachte den Anzug des Instruktors.

Traditionspflegeam Fort Saint-Jean.

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Der Verein bezweckt den Zusammen-schluss und die Vernetzung aller Offiziere,die ihre OS 2003 in Chamblon oder ab2004 in Colombier/Liestal absolvierten.

Also nicht nur Infanteristen, Aufklärer,Führungsstaffeloffiziere, Gebirgsspezialis-ten, sondern auchMP-Sicherungsoffiziere,MP-Grenadiere oder Flugplatz-Sicher-heitsoffiziere.

2019 in Baden

Der Verein soll jungen Offizieren ermögli-chen, Kontakte zu knüpfen und sich mitmilitärischen Fragen auseinanderzusetzen.Im Mittelpunkt steht jedoch die Pflege derKameradschaft.

Legen wir den Fokus auf das aktuelleJahr 2019: Baden – die hübsche Stadt imLimmattal war durch ihre Thermalquellenschon früh beliebter Treffpunkt für Ver-sammlungen und später bekannt als Tag-satzungsort der Eidgenossen: Quasi wiegeschaffen für den nächsten Austragungs-

ort des Jahrestreffens! Würdig soll dasTreffen im Kursaal, dem heutigen GrandCasino Baden, stattfinden. Durch dieWahl der Lokalität lag auf der Hand, dassdas Rahmenprogramm mit dem Glück-spiel in Verbindung steht.

Persönlichkeiten gewähren Einblickeund Wissenswertes aus den BereichenLuft, Boden und Cyber:• der Kdt LVb Inf, Br Franz Nager,• der Kdt der Inf Offizierssschule 10,

Oberst i Gst Jörg Baumann,• ein Vertreter des Projektteams Cyber

der Armee und ein FA-18 Pilot.

Jedes Jahr Freiwillige

Beim gemeinsamen Apéro im Anschlussfindet erfahrungsgemäss reger Austauschüber erwobene Kenntnisse statt und Ge-schichten aus der Zeit der Offiziersschulewerden zum Besten gegeben.

Bereits jetzt schon mit Spannung er-wartet wird, wo das Treffen 2020 stattfin-

det. Die Jahrestreffen werden jeweilsdurch ein freiwilliges Organisationskomi-tee durchgeführt. Ein Traktandumwird dieWahl des OK 2021 sein – Freiwillige vor.

Um vor dem letzten Programmpunktetwas zu verdauen, sind alle eingeladen ihrGlück an den Spieltischen zu versuchen.Wie sich in anderen Jahren bereits gezeigthat, war Fortuna auch schon grosszügig.

Anmelden für diesen unvergesslichenTag können sich alle Inf Of unterwww.alumni-ed.ch,wo alle zusätzlichen In-formationen zu finden sind.

Inf Of: Verein zähltschon 1200 MitgliederFühren durch Vorbild – ein Motto, das Kader täglich begleitet.Die Inf OS übersetzte es ins Latein und nutzt es als Ausdruckvon Leidenschaft, Zugehörigkeit, Pflichterfüllung und Beharr-lichkeit. Der Verein Alumni EXEMPLO DUCEMUS! feiert 2019sein 14-jähriges Bestehen. Er umfasst schon 1200 Mitglieder.

Von Oblt Fabian Knopf, Stellvertreter Präsident Organisationskommitte 2019, Anw Einh Kdt

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201942

Auch schon bot das Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken die würdige Kulisse für die jährliche Zusammenkunft.

Mitglieder von EXEMPLO DUCEMUS!

GV in würdigem, festlichem Rahmen.

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Bereits vor drei Jahren wurde das regulärePensionierungsalter um zwei Jahre ange-hoben. Die Arbeitsverträge sind das Papiernicht wert, auf dem sie verfasst wurden.

Der Übergang wurde so knapp festge-legt, dass die meisten Berufsmilitärs zwi-schen 40 und 50 Jahren Abstriche machen.

«Bedürfnisse der Truppe»

Wichtig zu wissen ist:• Die Berufsunteroffiere und Berufsoffi-

ziere haben einen Passus im Vertrag,nachdem sich die Arbeitszeit nach denBedürfnissen der Truppe richtet.

• Zudem wird nun bereits zum zweitenMal der Renten-Umwandlungssatz re-duziert. Was im Klartext zur Folge hat,dass für länger arbeiten noch wenigerRente ausbezahlt wird.

Und jetzt der Hammer: Damit sind wir dieeinzige Armee derWelt, die ihr Berufsmili-

tär bis 65 beschäftigt! Der BR hat es unter-lassen, aufzuzeigen, was denn 65-jährigeBerufsmilitärs noch bewältigen sollen.Draussen, an der Front usw.

60-Stunden-Woche

Schon heute gilt Altersjahr 50 als Grenzefür einen internationalen Einsatz! DieMotion Estermann im Nationalrat, dieeine Anpassung des Rentenalters verhin-dern wollte, wurde kläglich abgelehnt.

Weil die Ahnungslosen nicht wussten,was vor sich ging! Niemand setzte sich fürdie BM ein. Mehrfache Arbeitszeiterfas-sungen haben gezeigt, dass bei BM die 60-Stunden-Woche üblich ist.

Der Bundesrat will das Rentenalter«generell 67» einführen. Deshalb musstendie BM als erste dran glauben und müssenmit Unverlässlichkeit, Unzuverlässigkeitund hohlen Versprechungen leben.

Treu undGlauben wurden schändlichmissachtet. Es zeigt sich, dass auf Zusagendes Bundesrates kein Verlass ist.

Im Jahre 2018 haben bereits 40 BMgekündigt, und es werden weitere folgen.Wenn bei derart miserablen Bedingungenkein Nachwuchs bereitsteht, verwundertdas nicht. So führt die MILAK Studien-jahrgänge mit ganz wenig Teilnehmern!

Leistungen gestrichen

Seit 1991 wurden den BM Lohn- undLohnnebenleistungen im Umfang vonüber Fr. 2800.– (aufsummiert) gestrichen.Monatlich, wohlverstanden, bis auf ewig!

Jetzt muss das Berufsmilitär eine völligverfehlte Personalpolitik als erste ausba-den und (weiterhin) verzichten.

«In weiser Voraussicht» haben die stil-losen Akteure im Bundesrat und im Parla-ment diese miserable «Lösung» nochdurchgepaukt, bevor die Departementeneu verteilt wurden. Eine Schmierenko-mödie sondergleichen!

Moral und Ethik verloren

Damals an der MILAK haben wir in denVorlesungen gehört, dass man eine Hiobs-botschaft nicht vorWeihnachten überbrin-gen soll.

Offenbar ist in der Armee «universitä-res Wissen» zu Moral, Ethik, Achtung undCharakter verloren gegangen.

Auch so kann man die Armee aushun-gern. Absichtlich. Keiner schaut hin undbemerkt, dass kein «Nachschub» vorhan-den ist. Tis Hagmann

Wider Treu und GlaubenBerufsmilitärs (BM) werden betrogen, und die Armee wirdausgehungert. Nach über zwei Jahren von zähen, unwürdigenVerhandlungen der «Sozialpartner» und dem Stehenlassender BM im Regen hob der Bundesrat am 30. November 2018das Pensionierungsalter für Berufsmilitärs ab 2019 auf 65 an.

Ein pointierter Kommentar des ehemaligen Berufsoffiziers Tis Hagmann (Wochenbericht 03/19)

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Das Berufsmilitär besteht die BUSA und die MILAK – plus Kurse: Berufsunteroffiziere und -offiziere im Gefechtsschiessen.

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Die Polizei war diskret im Hintergrundpräsent. Fünf bewaffneteMänner in detail-getreuen Uniformen Ordonnanz 1861stellten die würdige Ehrenwache zur Über-gabe der Unterschriften. Punkt 10.30 Uhröffnete jemand den kleinen Transporter.

Viola Amherd kann stolz sein

Das Komitee, Schützen und Schützinnen,Jäger, Waffensammler und zugewandteOrte bildeten eineMenschenkette und wiefrüher bei Bränden die Löscheimer wur-den die Schachteln weiter gereicht und zueiner imposanten Mauer aufgestapelt.

Allein vom Kanton Bern waren es sie-ben prall gefüllte Schachteln. Auch ausdem Kanton Wallis waren es mehrere Kar-tons. Bundesrätin Viola Amherd sollteungemein stolz sein auf das Resultat ausihrem Kanton: Auch im Wallis pflegenSchützen und Jäger alte Traditionen!

Gegen EU-Waffendiktat

An diesem Tag wurde in der Schweizeri-schen Eidgenossenschaft ein deutlichesZeichen gesetzt. Wir lassen uns nicht vomAusland vorschreiben, was wir tun müssen.Das machen unsere eigenen Politiker unddas bestimmt unser eigener Souverän.

Nach dem Gruppenbild mit derSchachtelpyramide ging die Türe auf, unddie Schachteln wurden eine nach der an-dern ins Gebäude hinein gereicht.

Die Ehrenwache der Cp 1861 präsen-tierte ihre Gewehre und stand stramm. Eineindrücklicher Anblick, ein historischerMoment für unsere Freiheit. Hand inHand war von allen enorme Arbeit geleis-

tet worden. Das verdient Anerkennung. Innur drei Monaten kamen die 125 000 Un-terschriften zusammen, alle Erwartungenwurden weit übertroffen.

Der SUOV hatte an alle Mitgliedereinen Brief und den Unterschriftenbogenverschickt. Andere Vereine und Privatper-sonen verteilten weitere Bogen.

Das Resultat darf sich sehen lassen. Eszeigte einmal mehr: Wenn es wichtig ist,schliessen sich die Reihen: Man zieht amgleichen Strick. Am 19. Mai 2019 kommtdas Referendum zur Abstimmung.

Darum geht es jetzt

Luca Filippini, Präsident IGS, fasste zu-sammen, dass wir eine Schlacht gewonnenhaben, aber noch nicht die Abstimmung.Jetzt beginnt die zweite Runde. Wir müs-

sen uns bewusst werden, dass diese EU-Waffenrichtlinie, einmal akzeptiert undverankert, alle fünf Jahre verschärft werdenkann. Wir müssten es umsetzen. Es wäreeine Missachtung des Volkswillens. Stich-worte sind: Unrecht, freiheitsfeindlich,nutzlos, gefährlich, antischweizerisch!

Recht und Gesetz

Der Präsident IGS legt allen Anwesendennahe, jetzt erst recht aktiv zu werden. Esgehe nun darum, die Stimmberechtigtendavon zu überzeugen, dass das Referendumgegen das EU-Waffendiktat angenommenwerden muss. Ganz speziell müssen alleFrauen überzeugt werden, auch wenn sieselber keine Schützinnen sind und immernur waffenlosen Frieden wollen. Es gehtnicht um Krieg oder Frieden. Es geht umunsere Schweizer Rechte und Gesetze.

JA zum Referendum heisst klar unddeutlich NEIN zur Annahme der EU-Waffenrichtlinien im Lande WilhelmTells. Es geht um die Zukunft unserer eige-nen Rechte und Gesetze!

Historischer Moment –für die ZukunftTrotz Regen fanden sich am 17. Januar 2019 zahlreiche Mit-glieder der Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz (IGS)auf der Bundesterrasse ein. 125 000 Unterschriften für dasReferendum gegen das Waffengesetz wurden eingereicht.

Aus Bern berichten Four Ursula Bonetti (Text) und Wachtmeister Tobias Streiff (Bild)

Schweiz SCHWEIZER SOLDAT | März 201944

Die Ehrenwache der Cp 1861 in ihren würdigen Uniformen vor dem Bundeshaus.

Als positiv wurde die Medienpräsenzim Tele Züri eingestuft.

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Den Startbefehl gab der Avangard Präsi-dent Putin in einem Kommandozentrumbei Moskau höchst persönlich. Nachherbewertete er den ersten Avangard-Test alsvollen Erfolg. Die neue Hyperschallwaffehabe ihre Feuerprobe über 5954 Kilometerhinweg bestanden.

Mach 20? Mach 27?

Wie Juri Borissow, der Stellvertreter vonVerteidigungsminister Shoigu, nach demVersuch ausführte, habe der Avangard-Gleiter die Höchstgeschwindigkeit vonMach 27 erreicht. Schon am 1. März 2018hatte Putin angekündigt, der Gleiter werdeseine Ziele mit mehr als Mach 20 treffen.

Der Teststart erfolgte auf dem Ver-suchsgeländeDombarowksy bei Orenburgim Wolga-Oblast Sewernoje. In Orenburgbefindet sich die 31. Raketenarmee. 2017wurden in den Manövern «ZAPAD» und2018 in «WOSTOK» von Dombarowskymehrmals Raketen abgeschossen.

Das Avangard-Zielgebiet lag in Kuraauf der Halbinsel Kamtschatka im Pazifik.

Kura dient oft auch als Ziel für ICBM-Ver-suche von der Barentsee aus. Laut Putintraf die Avangard punktgenau.

Der Gleiter wurde von der kawestier-ten Startrakete UR-100-N-UTTKh. in dieäussere Atmosphäre gebracht. Dieser be-währte Träger dient auch dem System RS-26 und ist in 25 Minuten startbereit. DerNATO-Code lautet SS-19 Stiletto.

2000–2500 Grad heiss

Die UR-100 beschleunigt Avangard aufmehrere Mach, bevor sich die zweite Stufelöst und eigene Antriebe zündet. Danngleitet Avangard durch die obere Atmo-sphäre. Das Geschoss erhitzt sich auf2000–2500 Grad Celsius. Russland erfandspezielle Kompositwerkstoffe, die solchenTemperaturen widerstehen.

Präsident Putin ordnete die Serien-produktion an. Rasch soll die russische Ra-ketentruppe das System in Betrieb neh-men. Avangard soll die US-Abwehr gleichin Phase 1 ausschalten und den russischenICBM freie Bahn verschaffen. msa.

Russland testet Hyperschall-RaketeAm 1. März 2018, kurz vor der Wiederwahl, stellte PräsidentPutin neue Waffen vor: die Interkontinentalrakete Sarmat, dievom MiG-31 gestartete Hyperschallwaffe Kinschal, den Lang-strecken-Torpedo Status-6, das Cruise Missile Burewestnik,die Laserwaffe Pereswet und den Hyperschallgleiter Avangard.Den Gleiter testete Russland am 26. Dezember 2018 zwischenOrenburg an der kasachischen Grenze und Kamtschatka.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Ausland 45

Die Avangard-Flugbahn führte über 6000 Kilometer von Orenburg an der kasachischen Grenze nach Kamtschatka am Pazifik.

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Raketenystem in der Stadt Moskau.

Offizielles Bild: Der glühende Gleiter.

26. Dez. 2018: Putin erteilt Startbefehl,mit Generälen Shoigu und Gerassimow.

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Pompeos Ankündigung überrascht nie-manden. Schon die Obama-Regierungbeschuldigte 2013 Russland, der neueMarschflugkörper 9M729 verletzte INF.Der Vertrag verbietet Atomwaffen mit Ein-satzdistanzen von 500–5500 Kilometer.

Am 23. Januar 2019 führte die russi-sche Raketentruppe in Kalinka, einem süd-westlichen Vorort von Moskau, das «Cor-pus delicti» vor. Das neue Cruise Missile

respektiere INF, weil es nur auf 480 kmausgelegt sei. DieNATOnennt die 9M729SSC-X-8 Screwdriver. Sie gehört zur Is-kander-Familie, die vom Büro KBM in Ko-lomna bei Moskau entwickelt wurde:• Die ersten Iskander-Raketen, 9K720

und 9K723M, reichen 480 km weit.• Eine neue Version in Kaliningrad

verletze jedoch INF und treffe War-schau, Krakau, Breslau, ja Berlin.

Die Amerikaner verwerfen die Vorführungin Kubinka schlichtweg als «lächerlich».

Die Schau ging im Freizeitpark Patriotüber die Bühne. General Michail Mat-vejevski, der Befehlshaber der Raketen-truppe, beteuerte, 9M729 erfülle INF:• Die Waffe messe nur rund sechs Me-

ter,was das Band am Boden beweise.• Auch 9M729 fliege nicht weiter als

480 Kilometer.• Wenn die USA behaupteten, mit ge-

nug Treibstoff erreiche sie 2800 Kilo-meter, dann sei das gelogen. Denn fürmehr Treibstoff fehle der Platz.

Alles Humbug? Nur Röhre?

Alles Humbug, wandte im Pentagon dieStaatssekretätin Thompson ein: Matve-jevski habe nur eine leere Röhre vorge-führt, nicht aber die Waffe!

Der Vorwurf, 9M729 mache INF nullund nichtig, bleibe bestehen. Russland de-mentierte umgehend in aller Form. Dierussische Nomenklatura unterscheidet:• Einerseits dieMarschflugkörper: lang-

sam, dafür aber schwer zu erfassen. Sieschleichen sich 15–80 Meter überdem Boden ins Ziel, wie die 9M729.

• Anderseits die Mittelstreckenraketen:wohl schneller, aber etwas leichter zudetektieren, wie die Iskander.

Wettrüsten längst im Gang

Die Screwdriver verstösst nach amerikani-scher Lesart grob gegen INF. Was selbstrenommierte Institute wie Global Securityden Russen zutrauen, belegt die Phanta-siekarte auf der Seite rechts: Die 9M927startet in Sibirien und schlägt in der südka-lifornischen Stadt Los Angeles auf.

In der Schweizer Presse ist zu lesen,Trumps Kündigung löse ein Wettrüstenwie seinerzeit gegen Ende des Kalten Krie-ges aus. Dies widerspricht der bitterenRealität: Das Wettrüsten von China, Russ-land und den USA ist längst im Gange.Auch wenn es Russland wirtschaftlichnoch immer durchzogen geht, investiertPutin unerhörte Summen in die Rüstung.

Wie russische Beobachter melden,kommt Trumps Vertragsbruch dem Putin-Regime gelegen. Die Autokraten im Kremlsind überzeugt: Ronald Reagan zog 1987den «Versager» Gorbatschow über denTisch. Denn die USA hätten nur auf Rake-ten verzichtet, die sie von ihrem Territo-

Trump kündigt INF –auf Europas KostenAm 1. Februar 2019 gab Aussenminister Pompeo bekannt, dieUSA behandelten den INF-Vertrag jetzt wie null und nichtig.Anfang Februar lief das 60-Tage-Ultimatum ab, das PräsidentTrump Russland gestellt hatte – mit dem Begehren, die CruiseMissiles 9M729 zu vernichten. Präsident Putin verwarf dieForderung. Pompeo setzte Russland eine neue Halbjahresfrist.Sonst gelte INF vom 2. Juli 2019 an definitiv nicht mehr. Guterussische Quellen geben dem INF nur noch geringe Chancen.

Von Oberst Peter Forster – mit Informationen von Korrespondenten in Russland und den USA

Ausland SCHWEIZER SOLDAT | März 201946

Am 5. Februar 2019 teilte Aussenminister Lawrow mit, Russland forciere nun inder Hochrüstung alle Vorhaben. Hier ein MiG-31 mit der Rakete Kinshal (Dolch).

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rium ohnehin nicht einsetzen konnten.Umgekehrt habe INF der SowjetunionWaffen entzogen, die sie vom westlichenVorfeld ihres Imperiums auf Distanzenüber 500 Kilometer anwenden konnte.

INF verbietet landgestützte Waffenmit Schwergewicht Europa. Luft- und see-gestützte Raketen waren ausgenommen;und exakt diese besass die UdSSR nicht.

Besorgnis in Polen

Besorgnis herrscht in Polen und im Balti-kum zur Hochrüstung in Kaliningrad. InPravdinsk, Yuzhny und Ozersk brachteRussland Iskander in Stellung – mit Kom-mandozentrale Pravdinsk. Zudem statio-nierte die russische Armee Onyx-Raketengegen Schiffe (SS-N-26 Strobile), Buk-Boden-Boden-Raketen (SA-11 Gadfly)und die S-300 und S-400-Fliegerabwehr.

Die beiden ersten 9M729-Bataillonestehen in Kapustin Yar bei Wolgograd, frü-her Stalingrad, und bei Jekaterinburg öst-lich vom Ural – beide nicht an der Front.Auf dem Ladefahrzeug 9T250 ist das Sys-tem hochmobil. Einmal in Stellung, sinddie Cruise Missiles in kurzer Zeit bereit.

Jedes Bataillon verfügt über 24 Mis-siles und ist klassisch gegliedert:

• Es umfasst vier Plattformen zum Ab-schuss von je sechs Waffen.

• Miteinander führen die Bataillone 48Marschflugkörper ins Gefecht.

• Beide Bataillone können konventio-nell oder atomar laden.

USA: China im Blick

Die USA schauen dem russischen «Fort-schritt» nicht tatenlos zu. Putin wird Ame-rika vor, mit dem Anti-Raketen-SystemAegis Ashore Russland offensiv zu bedro-hen. Der erste Stützpunkt befindet sich inSüdrumänien auf dem Flugfeld Deveselu.Geplant ist zudem eine Stellung in Polen.

Im Blick haben die USA auch PekingsVorstoss in den Pazifik. China war 1987militärisch noch so schwach, dass Reaganund Gorbatschow Peking übergingen.

Das rächt sich jetzt. Die chinesischenStreitkräfte schütten im Meer Atolle undRiffe zu Stützpunkten auf, von denen aussie namentlich die US Navy bedrohen –ein Grund mehr für Trump, INF zu kündi-gen, wie seine Vorgänger ABM zur Rake-tenabwehr und KSE zu den Panzern undKanonen für obsolet erklärten.

Schon besitzt China mehr ballistischeRaketen als die USA. Diese fürchten be-

sonders die «Träger-Killer» Dongfeng-21(1700 km) und Dongfeng-26 (5000 km).Dongfeng heisst Ostwind.

Ambitiöse Rüstung

Die USA dagegen forcieren ihr ehrgeizigesProgramm Prompt Global Strike:• das neue Hypersonic Technology Ve-

hicle 2, lanciert von der Minotaur-4-Lite, von Lockheed Martin (LM).

• die AGM-183A Air-Launched RapidResponse Weapon Arrow, auch LM.

Anzumerken bleibt, dass Russland nichtallein die 9M729 vorantreibt. Der Gene-ralstab meldet gelungene Tests auch:• zur RS-28 Sarmat (SS-X-30-Stan-II),

105 Tonnen schwer, 17’000 km weitreichend, gestartet aus Silo, gebautvon Makejew in Miass (Südural).

• zur Hyperschallwaffe Ch-47M2 Kins-hal (Dolch), lanciert von einer StaffelMiG-31K, später von Tu-22M3, ato-mar bestückt, 2000 km Reichweite.

Europa zahlt den Preis

Das mögliche INF-Scheitern macht dieLage noch unsicherer. Die Friedensdivi-dende von 1989 war eine Luftblase, undjetzt platzt auch sie. Geht INF zugrunde,zahlt Europa den Preis. Ohne INF könnenRussland und die USA wieder Atomwaffenaufstellen. Schon meldet sich Polen in derNATO als erster Rampenstandort.

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General Matvejevski mit der 9M729. War es die Waffe? Oder nur eine Röhre?

Der kritische serbische Attaché. Hintendas geländegängige Ladefahrzeug9T250, basierend auf dem MZKT-7930.

USA: Phantasie zum Flug der 9M729von Sibirien nach Los Angeles!

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Deutsche Quellen melden, Russlandhabe zwei weitere 9M729-Bataillone inStellung gebracht: bei Shuja 300 kmnordöstlich von Moskau und bei Mos-dok im Nordkaukasus. Russische Quel-len dementieren die Stationierung vonAngriffswaffen so nahe bei Städten.

Zwei Bataillone mehr?Wie in den USA der Blog BreakingNews argwöhnt, gefährdet Trump dieNew-START-Gespräche zu den strate-gischen Atomwaffen. Der START-II-Vertrag läuft am 5. Februar 2021 ab.

Russland hält dagegen: Wer jetztspekuliere, giesse Öl ins Feuer.

Kippt Trump START?

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Die Piloten des 388th Fighter Wingnahmen mit ihren F-35A erstmals 2017 an«RED FLAG» teil und erzielten in Luft-kämpfen 20:1 Siege.

Lob für den F-35A

Wie die Flieger sagen, kann der F-35 imJahr 2019 noch mehr. Lt. Col. Yosef Mor-ris, Commander 4th Fighter Squadron:«Wir haben jetzt ein aufdatiertes Software-Paket mit einem besseren Sensornetz. Wirmanövrieren noch besser und wir sindfähig, mehr Waffen einzusetzen, inklusivedie 25-mm-Kanone.»

Morris weiter: «Wenn man all dies inBetracht zieht und weiss, dass wir in denzwei Jahren auch unsere Taktik verbesser-ten, dann wird klar, dass wir noch mehr

tödliche Wirkung in «RED FLAG 19-1»und letztlich ins Gefecht tragen.»

Die drei Wochen Luftmanöver der«BLUE FORCE» gegen die angreifende«RED FORCE» umfassen Luftkämpfeund Erdkampf. Der F-35 liefert «counterair, suppression of enemy air defense, closeair support» in hohem operationellemTempo Tag und Nacht. Ende 2019 werdendie Fighter Wings 388 und 419 in Hill ins-gesamt 78 F-35 stationiert haben.

«RED FLAG» 2019

Wie die Nellis Air Force Base anmerkt,finden 2019 vom 3.–16. März und vom14.–31. Juli in Nevada weitere Manöver«RED FLAG» statt. «RED FLAG» Mee-tings sind ebenso in Alaska geplant.

Manöver «RED FLAG»:Angreifer sind die F-35Die Piloten des 388th Fighter Wing von der Hill Air Force Basein Utah übernehmen mit Fliegern des 419th Fighter Wing imManöver «RED FLAG 19-1» auf dem Nellis-Luftstützpunkt inNevada eine führende Rolle. Vom 26. Januar–15. Februar 2019nehmen rund 200 Flieger aus Hill am erstrangigen Kampftrai-ning der Air Force teil. Insgesamt beteiligen sich etwa 2000Mann und mehr als 100 Flugzeuge an «RED FLAG». Die Ame-rikaner kooperieren dabei mit Grossbritannien und Australien.

Bericht aus der US Air Force von Andrew Lee, 388th Fighter Wing, Hill Air Force Base (Bild/Text)

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F-35 Lightning II auf der Nellis Air Force Base, dank 15000 Quadratmeilen Luftraum einer der grössten Stützpunkte der Welt.

F-35 Lighting II: «RED FLAG» Attacke.

Col. Regina Sabric, 419th Fighter Wing.

Col. Lee Kloos, 388th Fighter Wing.

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In Israel werden Generäle nach demRücktritt von den Parteien heftig umwor-ben. Oder sie gründen gleich eine eigenePartei wie Benny Gantz seine Resilienz-partei, die Partei der Widerstandskraft.

Starker Herausforderer

Einen stärkeren Herausforderer als Gantzkann die Opposition nicht aufstellen:• Als gelernter Fallschirmjäger führte er

das legendäre Bataillon 890, die 35.Fallschirmbrigade, das Heer, das Zen-tral- und das Nordkommando.

• Für vier Kommandojahre holte ihn dieLuftwaffe an die Spitze ihrer heraus-ragenden Sondereinheit Shaldag. AlsOberbefehlshaber gewann Gantz denZweiten und den Dritten Gazakrieg.

• Ein Fallschirmjäger schreibt: «Nach-dem ein unfähiger Kommandant ent-

lassen worden war, übernahm Gantz22-jährig unsere Kompanie. Souveränführte er uns durch alle Feuerproben.»Heute ist der Autor Professor.

• Gantz redet charismatisch. In Tel Aviverliess er einen patriotischen Aufrufvon durchschlagender Wirkung.

Netanyahus Gegenwehr

Doch Netanyahu ist nicht geschlagen. Erüberstand persönliche Tragödien wie denTod des Bruders Jonathan, der bei der Gei-selbefreiung in Uganda fiel. Der Premiersteht unter Korruptionsverdacht; aber erkämpft wie ein Löwe um das Amt.

Gantz studierte in Tel Aviv und Wa-shington. Er schloss in Geschichte, Wirt-schaft und Politik ab – ob ihm letzteresFach in Israels rauem Staatsleben zugutekommt, wissen wir am 9. April. fo.

Generäle gegen PremierIn einer packenden Rede forderte am 29. Januar 2019 GeneralGantz, Israels 20. Generalstabschef, den amtierenden PremierNetanyahu heraus. Netanyahu sitzt seit 2009 im Sattel. Jetzterwächst ihm erstmals ein Herausforderer, der ihn ernsthaftgefährdet. 36% zu 36% – so schätzen Umfragen die Chancender Rivalen ein. Gantz wird von seinen Vorgängern Yaalon undAshkenazi unterstüzt. Am 9. April wählt Israel die Knesset.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Ausland 49

Benny Gantz war von 2011–2015 der 20. Generalstabschef. Am 9. April will er Pre-mier werden. Benjamin Netanyahu, der Amtsinhaber, wehrt sich mit aller Kraft.

Die Stiefel und das Beret kennzeichnenGantz als Fallschirmjäger. Er befahl,dass jeder jederzeit die Waffe mitführt.Er trägt sein eigenes M-16-Gewehr.

Bild

er:IDF

Gantz nannte in Tel Aviv Kernpunkte:• «Meine Regierung will Frieden.»• «Sollte allen klar werden, dass es

derzeit keinen Weg zum Friedengibt, geben wir zur Realität unsereangemessene, starke Antwort.»

• «Wir stärken Israel als jüdischenStaat, befestigen die Siedlungenund bleiben auf dem Golan.»

• «Wir erlauben es den Palästinen-sern nicht, unsere Sicherheit zu ge-fährden. Jerusalem ist für alle Zei-ten Israels ungeteilte Hauptstadt.»

• «Israels Ostgrenze ist der Jordan.»• «Ich erlaube humanitäre Hilfe

nach Gaza, nicht aber Schutzgel-der in Koffern an Mörder.»

• «Wir bedrohen nicht Irans Souve-ränität. Aber wir dulden nicht, dassIran Israels Souveränität bedroht.»

Wehrhaftes Programm

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Der «Immelmann» sei ihm schlecht gelun-gen, beanstandeten seine Chefs. Deshalbmusste Yves-André Domenjoz die Kunst-flugfigur wiederholen. Der Genfer war imAktivdienst der Fl Kp 1 in Saanen statio-niert und flog am verhängnisvollen 23. Ok-tober 1943 die befohlene Akrobatikübung.

Zu spät abgesprungen

Um 09.55 Uhr stieg Domenjoz vom Flug-platz Saanen auf. Mit seiner Bücker Jung-meister setzte er erneut zum «Immel-mann» an. Er verlor nach dem Hochzie-hen mit zu grossem Radius Tempo undgeriet auf 800–1000 Metern Höhe in eineRückenvrille. Mindestens 2 x gab er Voll-gas, um aus der Vrille herauszukommen.

Nach längerem Sturz entschied ersich für den Absprung mit dem Fallschirm.Doch es war zu spät, die Höhe reichte

nicht. Zwar öffnete sich der Fallschirm,aber er blähte sich nicht mehr auf. Der 22-Jährige schlug auf einer Wiese auf und warsofort tot. Das Flugzeug zerschellte um10.02 Uhr auf dem Flugplatz.

Motor setzt aus

Glück im Unglück hatte 15 Tage zuvor derPilot Maurice Fleury. Dieser startete am12. Oktober um 15.07 Uhr in Zweisimmenmit zu wenig Treibstoff in Richtung Axalp,um zusammen mit seinem Patrouillenfüh-rer Schiessübungen zu bestehen.• Auf dem Rückflug verlor er den Pa-

trouillenführer kurz aus den Augen.Wegen der Sonne verlor er mit demSuchen etwas Zeit, sichtete aber sei-nen Führer wieder etwa einen Kilo-meter vor sich Richtung Niesen flie-gend.

• Doch dann setzte, kurz vor dem Mor-genberghorn, der Motor aus. Die ge-schlossene Wolkendecke, in derFleury seine Messerschmitt steuerte,erlaubte keinen Gleitflug.

• Also entschloss er sich zum Absprungund landete mit dem Fallschirm auf ei-nem Felsvorsprung, etwa 15 Meterunter der Krete am Osthang der Su-legg, westlich von Zweilütschinen.

• Der Fallschirm sackte zusammen. DerPilot stürzte etwa vier Meter tief undbrach den rechten Unterschenkel.

Ungenügend betankt

Helfer transportierten den 35-Jährigen aufeiner Leiter, dann auf einem Schlitten undschliesslich auf einer Bahre nach Lauter-brunnen und von dort nach Interlaken.

Später stellte sich heraus, dass derFliegersoldat beim Betanken wegen desFehlens einer Gummidichtung durch ei-nen Rückstrahl getäuscht worden war.

Dies zeigt, dass auch das Wartungs-personal eine sehr verantwortungsvolleAufgabe hat, erklärt der Buchautor PeterBrotschi: «Ich war in der RS Flugzeug- undWaffenwart und immer froh, wenn meineVenom nach dem Flug zurückkam.»

Piloten im Wrack verbrannt

Turbulenzen könnten der Grund gewesensein für den Flugzeugabsturz sechs Wo-chen später in der Bonderkrinde am Süd-hang des Grossen Lohners bei Adelboden.

1943: Für die Luftwaffeein schwarzer HerbstIm Aktivdienst kam es im Herbst 1943 zu drei Fliegerunfällenim Berner Oberland. In Saanen sprang der Pilot ab – zu spät.Ein zweiter Absturz kostete wieder Leben. Ein dritter verlief fürden Piloten glimpflich: Er brach ein Bein, doch er überlebte.

Geschichte SCHWEIZER SOLDAT | März 201950

Leutnant Yves-André Domenjoz verun-fallte als 22-Jähriger 1943 bei einemAkrobatikflug in Saanen.

Den sofortigen Tod fand LeutnantPierre César beim Absturz in der Bon-derkrinde in Adelboden.

Oblt Robert Braissant flog zusammenmit Lt Pierre César in der Bonder-krinde in den Tod.

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Der Unfall ereignete sich bei einemRekognoszierungsflug der Fl Kp 2 am 24.November 1943. Das Flugzeug startete um11:18 in Riaz, um die Geb Füs Kp II/37 zubeobachten und eventuell auf ihremMarsch von Adelboden nach Kandersteganzugreifen.

Als der Pilot mit seiner C-3603 dieBonderkrinde um 11.45 Uhr zum zweitenMal anflog, diesmal mit geringerer Über-flughöhe, machte er, um trotz der Enge derMulde noch wenden zu können, eineRechtskurve. Daraus entstand eine getru-delte Rolle, worauf das Flugzeug in einerVrille in die Mulde abstürzte.

Beim Aufprall geriet das Flugzeug inBrand. Die Piloten, Oblt Robert Braissantund Lt Pierre César, starben auf der Stelle.

Der 20-jährige César war erst kurz zu-vor zum Militärpiloten brevetiert worden.Kurze Zeit später überflog ein anderer Pi-lot mit demselben Auftrag dieselbe Stelleund berichtete über heftige Turbulenzen.

Zum Risiko bereit

Das Jahr 1943 war das schwärzeste Jahrder Schweizer Luftwaffe in der Aktiv-dienstzeit. Unter dem Berner Hans Bandi,Kommandant Flugwaffe 1936–1943, gin-gen 77 Maschinen verloren. 58 Piloten ka-men um, zwölf allein im Jahr 1943.

Die Gründe für die Verluste sieht Pe-ter Brotschi in der hohen Risikobereit-schaft der Piloten: «Die Piloten waren im-mer bereit, einen Auftrag sofort auszufüh-ren, auch wenn der Wind alles andere alsideal war.» Hans Heimann

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Geschichte 51

Archivb

ilder

Die tragische Figur «Immelmann» ist nach einem deutschen Flieger benanntDie Kunstflugfigur «Immelmann» istnach dem Flieger-Ass Max Immelmannbenannt wie auch das Taktische Luftwaf-fengeschwader 51 der Bundeswehr.

Die Figur besteht aus einem halbenÜberschlag und einer halben Rolle. Derhalbe Überschlag wird aus der Horizonta-len ansteigend bis zur Rückenlage geflo-gen. Mit einer halben Rolle wird dannwieder in die Normalfluglage gerollt.

Mit dem «Immelmann» lässt sich dieFlugrichtung schnell und auf sehr engemRaum umkehren und dabei gleichzeitigHöhe gewinnen. Es ist schwer vorstellbar,dass Max Immelmann sie im ErstenWelt-

krieg tatsächlich in dieser Form flog:Seine Fokker E III verfügte noch nichtüber Querruder. Mit dem Verwindungs-mechanismus ihrer Tragflächen wäre siekaum in der Lage gewesen, die Rolle imScheitelpunkt zu drehen.

Es ist davon auszugehen, dass seineLuftkampfgegner bei ihren Schilderun-gen zum Deutschen übertrieben.

Bei Immelmanns Manöver handeltees sich wohl um die Figur, die heute«Chandelle» heisst: eine steile Steig-kurve, aus der das Flugzeug in Normal-fluglage höher herauskommt, als es hin-eingeflogen ist. wi.Max Immelmann (1890–1916).

Die Bücker Jungmeister von Yves-André Domenjoz beim Flugplatz Saanen. Rechtsder Fallschirm, der Domenjoz hätte retten sollen.

Mechaniker warten im Aktivdienst im Thun eine Messerschmitt BF 109-E.

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Diese unterscheiden sich in der Bewaff-nung, der Elektronik und leicht bezüglichder äusseren Silhouette. Weitere sechs desFlights III sind bewilligt. Das ist eine aus-sergewöhnlich hohe Zahl an Schiffen der-selben Klasse. Bei den Zerstörern der Spru-ance-Klasse waren es 34 gewesen

Nebst den Arleigh Burkes verfügt dieUS Navy nur noch über drei Zerstörer derZumwalt-Klasse, von denen sich der drittenoch im Bau befindet.

Von den einst 50 leichteren Fregattender Oliver Hazard Perry-Klasse sind alleausser Dienst gestellt oder an Drittstaatenveräussert worden. Diese Kategorie ist in-zwischen durch 14 sogenannte LittoralCombat Ships (LCS) ersetzt worden, wei-

tere 16 sollen noch folgen. Derzeit schautsich die US Navy intensiv nach einemNachfolgemuster für eine neue Fregatteum, wobei sogar ausländische Produkte indie Prüfung einbezogen werden sollen. Dierestlichen Überwasser-Kampfschiffe derUS Navy sind die 22 betagten Kreuzer derTiconderoga-Klasse.

Stevens und Denton

Die beiden eben bewilligten Neubautender Arleigh Burke-Klasse haben einen Na-men erhalten. Der eine wird den Namendes ehemaligen Senators aus Alaska, TedStevens, der andere jenen des berühmtenKriegsgefangenen des Vietnamkrieges, Je-remiah Denton, erhalten.

Denton war Marineflieger und Staffel-kommandant der Attack Squadron 75, dieals erste die brandneue A-6A Intruder flog,ein Allwettertaugliches und auch nachtseinsetzbares Trägerflugzeug, das eine aus-serordentlich hohe Bombenlast mitführenkonnte. Diese Staffel verlegte 1965 an Borddes Flugzeugträger USS Independence(CV 62) erstmals in den Einsatz, von Nor-folk nach Vietnam.

Die Independence, das vierte Schiffder Forrestal-Klasse, verliess am 10 Mai1965 Norfolk mit rund 80 Flugzeugen desTrägergeschwaders 7 an Bord und erreichteam 5. Juni die Gewässer vor Vietnam.

Am 27. Juni wurden die ersten Ein-sätze geflogen. DreiWochen später, am 18.Juli 1965, führte Fregattenkapitän Jere-miah Denton mit seinem Radareinsatzoffi-zier, Oblt zur See William Tschudy, einenEinsatz von 28 Flugzeugen gegen dieThanh Hoa Brücke am Ma Fluss.

Es war sein 12. Einsatz über Nordviet-nam. Dabei wurde die Maschine von derFliegerabwehr 120 km südlich von Hanoi

«T-O-R-T-U-R-E» – Neues Schiffehrt den Vietnam-Helden DentonDie wichtigsten «Arbeitspferde» der US Navy sind die Zerstörerder Arleigh Burke-Klasse. 71 Schiffe der Lose I, II und IIAwurden in Dienst gestellt, stehen im Bau oder sind bewilligt.

Unser USA- und Navy-Kenner Oberst i Gst Jürg Kürsener zur Ehrung des Helden Jeremiah Denton

Geschichte SCHWEIZER SOLDAT | März 201952

Der in Nordvietnam gefangene Fregat-tenkapitän Jeremiah Denton bei seinemTV-Interview, in dem er mit den Augendie Morsenachricht TORTURE (Folter) indie Kamera blinzelte; das historischeBild ist leicht unscharf. Zum Konteradmiral befördert, besucht Denton mit seiner Frau Mobile, Alabama.

Archivb

ilder

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Geschichte 53

getroffen. Die beiden Flieger mussten mitdem Schleudersitz aussteigen und gerietenin Gefangenschaft. Sechs mit Machetenbewaffnete Männer und ein nordvietname-sischer Offizier hatten sie festgenommen.

Fast acht Jahre gefangen

Die Gefangenschaft sollte fast acht Jahredauern. Kapitänleutnant Hardy Carl, einF-4-Phantom-Pilot der Fighter SquadronVF-41 und guter Freund des Autors, warglücklicher. Er kam heil aus Vietnam zu-rück. Die beiden F-4-Staffeln an Bord (VF-41 und VF-84) hatten allerdings fünf Ma-schinen und zwei Piloten verloren, vierwurden gefangen. Vier Kameraden konn-ten gerettet werden.

Die Attack Squadron 75 sollte beimgut fünfmonatigen Einsatz vor Vietnamvier der total zwölf Intruder verlieren. Vonden acht Besatzungsmitgliedern starbenzwei, vier wurden gerettet und zwei kamenin Gefangenschaft, darunter Denton. Diebitteren Erfahrungen seiner harten Gefan-genschaft hat er in seinem BuchWhen Hellwas in Session festgehalten. 1979 wurdenseine Erlebnisse von NBC mit Hal Hol-brook und Eva Maria Saint verfilmt.

Der 1924 geborene Denton, Absol-vent der Marineakademie von Annapolis1946, wurdeMarine- und Testpilot. Mittenim Kalten Krieg und der nuklearen Kon-frontation hatte er 1957 die neue Taktik«Heuhaufen Konzept» entwickelt und sichdamit einen Namen gemacht. Er schlugvor, im Ernstfall Flugzeugträger mit demzivilen Schiffsverkehr zu vermischen unddamit deren Radarsignatur zu verschleiern.

Nachricht geblinzelt!

Er erwarb den Master der GeorgeWashington Universität und wurde Staffel-kommandant.

Weltberühmt wurde Denton wegen ei-nem Propaganda-TV-Interview mit einemjapanischen Journalisten, das er währendseiner Gefangenschaft 1966 geben konnte.ImMorsealphabet blinzelte er die Buchsta-ben T-O-R-T-U-R -E (Torture, Folter).Mit seiner Mitteilung bestätigte er denschon lange gehegten Verdacht, dass dieGefangenen gefoltert wurden.

Die Sendung erlangte weltweites Echound Proteste. Denton musste dafür undweil er als renitenter Gefangener galt bitterbüssen. Er kam Jahre in Isolationshaft, un-

ter anderem im berüchtigten Hanoi-Hil-ton-Gefängnis, aber auch in anderen Ein-richtungen, die als Zoo, Little Vegas oderAlcatraz, dem unweit vom Verteidigungs-ministerium gelegenen Gefängnis von HoaLo, fragwürdige Berühmtheit erlangten.

Hier waren die Bedingungen beson-ders unmenschlich, mussten die Gefang-nen doch in fensterlosen Räumen von etwaeinem auf 2.7 Metern ausharren, oft inMetallfesseln fixiert. Vier der acht Jahre alsPOW verbrachte Denton in Einzelhaft.

Denton, der schwermisshandelt wurde,war einer der am längsten gefangenen USFlieger und gehörte zur Alcatraz Gang, ei-nem Zirkel von mutigen, tapferen Gefan-

genen wie James Mulligan, Nels Tanner,der spätere Vizeadmiral James Stockdale,Harry Jenkins, Sam Johnson, GeorgeMcKnight oder Robert Shumaker.

Nach dem Pariser Friedensabkommenwurde Denton am 12. Februar 1973, mitvielen anderen Gefangenen, darunter auchTschudy, freigelassen. Tschudy hatte es alsPOW im Dezember 1970 auf die Front-seite von Time geschafft.

«Gott schütze Amerika»

Berühmt wurde Denton auch mit seinenWorten nach dem Betreten amerikani-schen Bodens: «Es war eine Ehre, unseremLand unter schwierigen Umständen zu die-

Das Time Magazin brachte am 7. Dezember 1970 eine Ausgabe zu Ehren der inNordvietnam Gefangenen (POW), auf der Titelseite, Oblt zur See Tschudy.

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Geschichte SCHWEIZER SOLDAT | März 201954

nen. Wir sind unserem Oberbefehlshaberund der Nation für diesen Tag zutiefstdankbar. Gott schütze Amerika».

Denton diente weiter in der Navy.Nach einem kurzen Spitalaufenthalt kamer in einen Marineflieger-Stab, wurde imJanuar 1974 zum Konteradmiral befördertund Kommandant des Armed Forces StaffCollege. 1977 trat er in den Ruhestand.

In der Folge arbeitete er zuerst fürden christlichen Nachrichtensender CBN.1980 kandidierte er für den Senat, wurdenicht zuletzt wegen seiner Berühmtheit ge-wählt und diente 1981–1987 als republika-nischer Vertreter von Alabama im Kon-gress. Denton war verheiratet und hatte sie-ben Kinder. Er starb im März 2014.

96 Vertikalstartrohre

Die USS Jeremiah Denton wird der 79.Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse und dasvierte Schiff des Flights III sein. Er wird9400 Tonnen verdrängen, 155 m lang sein,• über vier Gasturbinen,• zwei Helikopter,• ein 12,7 cm Geschütz,• 96 Vertikalstartrohre für Tomahawk-

Marschflugkörper, Standard-Flab-lenkwaffen und ASROC-Raketen,

• Torpedorohre, Gatling Kanonen so-wie über einen neuen leistungsfähige-ren Radar (Advanced Missile DefenseRadar, AMDR) verfügen.

Das Schiff wird in Pascagoula, Mississippi,gebaut und dürfte etwa 2023 in den Diensttreten. Wie seine Vorgägner wird der Zer-störer ein Mehrzweckschiff sein, das Zielein der Luft, auf dem Wasser und in derTiefe bekämpfen kann – wie auch ballisti-sche Lenkwaffen.

PERSÖNLICHE ERINNERUNG

Die USS Independence kehrte am 13. De-zember 1965 nach Norfolk zurück. An Bordfehlten 18 Marineflieger, entweder umge-kommen, vermisst oder in Gefangenschaft.

Sechs Monate später verliess die Indepen-dece Norfolk zu einem fast acht Monatedauernden Einsatz im Mittelmeer.

Vom 13.–17. August 1965 konnte derAutor, damals Korporal der Schweizer Ar-tillerie, vier Tage an Bord bis Neapel mit-fahren. Lt Hardy Carl, Pilot der VF-41, warmein Gastgeber. Noch waren die Eindrückevom Vietnam-Einsatz und vor allem die Er-innerungen an die Verluste der Fliegerkame-raden allgegenwärtig. Acht Flieger solltenbeim Mittelmeereinsatz sterben, darunterwiederum zwei der Attack Squadron 75, amAbend vor dem Einlaufen in Neapel, wo de-ren Ehefrauen warteten. Jürg Kürsener

Jeremiah Denton als republikanischer Senator des Staates Alabama.

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Die USS Jeremiah Denton (DDG 129), die etwa 2023 in Dienst treten wird.

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Der Artikel stellt den Kauf als Neuigkeitdar, von der die breite Öffentlichkeit keineAhnung hatte. In der Tat waren die Verant-wortlichen für die Evaluation dieses Ge-schäftes gehalten, Fragen zu diesemThema nicht zu beantworten. Die Vorbe-reitungen für den jetzt offenbar beschlos-senen Kauf dauerten mehrere Jahre undwurden nie aktiv publiziert.

Dunkelkammer

Das Projekt Minidrohne wurde in keinemRüstungsprogramm und in keinemMaster-plan erwähnt. Tatsache ist, dass die Armeenach Auskunft der Armasuisse eine Viel-zahl von Gütern und Dienstleistungen be-schafft, die in keinem Rüstungsprogrammkonkret aufgeführt werden.

Die Armee verfügt zu diesem Zweckneben den Rüstungsprogrammen übereine Reihe von anderen nicht unbedeuten-den Krediten, die ohne Rücksprache mitdem Parlament genutzt werden.

Die zur Diskussion stehenden Mini-drohnen werden über die Kredite Ausrüs-tungs- und Erneuerungsbedarf (AEB) fi-nanziert. Gemäss den Projektberichten

des VBS ist dafür ein Kredit von 8 Millio-nen Franken vorgesehen.

Aufklärung

In den VBS-Berichten wird der Zweck derBeschaffung von Minidrohnen so um-schrieben: «Mit Minidrohnen-Systemensollen künftig Kampf- und Aufklärungsfor-mationen der Schweizer Armee über eintragbares, autonomes und einfach einsetz-bares Luftaufklärungssystem verfügen.

Diese Lücke hat sich bei den Boden-truppen speziell auf der unteren Führungs-ebene akzentuiert. Diese müssen ohneLuftaufklärung auskommen, da die heuteund in Zukunft verfügbaren Mittel dieserFührungsebene nicht prioritär zur Verfü-gung stehen.»

Diskrete Kredite

Das VBS verfügt neben den allgemein be-kannten Krediten, die über Rüstungspro-gramme und Immobilienbotschaften ver-langt und bewilligt worden sind, über dreiweitere diskrete Kreditformen:

1. AEB (Ausrüstungs- und Erneue-rungsbedarf): Darunter befindet sich Aus-

bildungsmaterial, Bekleidung, Bewaff-nung, Flugmaterial, Genie- und Rettungs-material, Gepäck und besondere Aus-rüstungsgegenstände, Infanterie- und Pan-zerabwehrmaterial, Material für die Füh-rungsunterstützung, Material für den Ver-sorgungs- und Transportdienst, Panzer-,Sanitäts- und ABC-Material, Schuhwerkund übriges Armeematerial.

2. AMB (Ausbildungsmunition undMunitionsbewirtschaftung) dient der Be-schaffung von Munition, Wiederverwen-dung von demontierter Munition sowie dieInstandstellung von Munition, der Entsor-gung und Liquidation von Munition undArmeematerial.

3. PEP (Projektierung, Erprobungund Beschaffungsvorbereitung) erlaubtfolgende Käufe: Artillerie- und Festungs-material, Ausbildungs-, Flug-, Infanterie-und Panzerabwehrmaterial, Mittel für dieFührungsunterstützung, den Versorgungs-und Transportdienst, Panzermaterial, per-sönliche Ausrüstung und übriges Armee-,Sanitäts- und ABC-Material, technischeAbklärungen sowie Vorprüfungen und denBereich Wissenschaft und Technologie.

In der Armeebotschaft 2018 sind fürAusrüstungs- und Erneuerungsbedarf 420Millionen Franken, für Projektierung, Er-probung und Beschaffungsvorbereitung150Millionen Franken und für AMB: Aus-bildungsmunition und Munitionsbewirt-schaftung 172 Millionen Franken vorgese-hen. Das ergibt die stolze Summe von 742Millionen Franken.

Zwei Typen im Fokus

Bei dem offenbar beschlossenen Kauf vonMinidrohnen handelt es sich gemäss derBasellandschaftlichen Zeitung um denTyp «Orbiter 2b» der israelischen FirmaAeronautics Defense Systems (ADS). Aufder Einkaufsliste steht auch der Quad-copter «Indago 3» des amerikanischenUnternehmens Lockheed Martin.

Angesichts der weltweiten Diskussio-nen über die Gefahren, die der Einsatz vonKleindrohnen bewirken kann – die Läh-mung der Flughäfen Heathrow und Gat-wick mit verheerenden Folgen für denFlugbetrieb ist noch in negativer Erinne-rung – wäre es aus Sicht eines Bürgers zuüberlegen, ob man in Zukunft bei heikle-ren Geschäften nicht rechtzeitig aktiv in-formieren sollte. Peter Jenni

MinidrohnenIn der Wochenendausgabe der Basellandschaftlichen Zeitungvom 12. Januar 2019 wurde unter dem Titel «SchweizerArmee kauft Drohnen von umstrittener israelischer Firma»erläutert, dass die Armasuisse kleine Drohnen kauft.

März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Rüstung + Technik 55

Aus Russland kommt ein Bild vom Su-choi Okhotnik-B, den der Hersteller alsModell der sechsten Generation einstuft.

Okhotnik heisst Jäger. Bekannt ist:Grossdrohne für Kampf + Aufklärung.Stealth. Rund 20 Tonnen. 1000 km/h.Triebwerk AL-3F wie in der Suchoi-27-Reihe. Reichweite 4000–6000 km. Kon-kurrenz zu Boeing und Northrop.

Das Projekt Skat des Suchoi-Kon-kurrenten MiG wurde beendet. Suchoikönnte einzelne Skat-Elemente für denOkhotnik übernommen haben. msa.

Erstes (unscharfes) Bild vom Suchoi Okhotnik-B

Körniges Bild: Suchoi Okhotnik-B.Die Firma nennt das Modell die ersteMaschine der sechsten Generation.

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Die dramatischen Ereignisse in Englandum die beiden Grossflughäfen Heathrowund Gatwick herum, hervorgerufen durchDrohnen, die unerlaubt in der Nähe der

Pisten unterwegs waren und bewirkten,dass der gesamte Flugbetrieb eingestelltwerden musste, sind noch in Erinnerung.Hunderte von Flügen mit Tausenden von

Passagieren konnten ihr Ziel nicht recht-zeitig erreichen. Die Abklärungen über dieHintergründe dieser Tat sind immer nochim Gang.

Erfolgreiche Tests

Gerade zum richtigen Zeitpunkt teilt nundie Münchner Firma Hensholdt, ein Pio-nier der Technologie und Innovation imBereich der Verteidigungs- und Sicher-heitselektronik, mit, dass ein Kollisionsver-meidungs-Radar für Drohnen im Flug er-folgreich getestet worden ist.

Mit diesem «Detect-and-Avoid»-Ra-dar, das die neueste Radartechnologienutzt, können Drohnen in der Luft Ob-jekte in ihrem Flugweg entdecken und ausder Vermessung der Flugrichtung frühzei-tig vor einer drohenden Kollision warnen.

Der Sensor übernimmt auch alleFunktionen eines Wetterradars. Wie dasUnternehmen mitteilt, ergaben die ausge-dehnten Erprobungsflüge mit einer Ma-schine des Typs Do228 eine Bestätigungfür die bereits am Boden nachgewiesenenFähigkeiten.

Das AESA Radar

Das «Detect-and-Avoid»-Radar arbeitetmit der neuesten Technologie der elektro-nischen Strahlschwenkung (AESA: ActiveElectronically Scanning Array). Diesesneue Radar wird in die modernen Kampf-jets schon seit einiger Zeit eingebaut. Eserlaubt die Erfüllung mehrerer Detektions-aufgaben gleichzeitig und ermöglicht eineraschere Zielerkennung als mit den her-kömmlichen Radarsystemen.

Wie das Unternehmenmitteilt, ersetztes die optische Lagebeurteilung durch denPiloten. Für dieses Jahr ist eine zweiteFlugtestphase vorgesehen.

Schweizer Lösung

Die von der Schweiz in Israel bestelltenneuen Hermes-900-Drohnen von derFirma Elbit sollen ebenfalls mit einem«Sense-and-Avoid»-Radar ausgerüstet wer-den. Man darf gespannt sein, wann diesesSystem seine operationelle Fähigkeit er-reicht.

Radar warnt vor KollisionenDas Problem der zahllosen herumfliegenden Klein-Drohnen,die ohne ein Warnsystem zur Verhinderung von Kollisionenmit anderen Fluggeräten unterwegs sind, beschäftigt die Luft-fahrtbehörden aller westlichen Staaten immer mehr.

Der Ressortredaktor Oberstlt Peter Jenni zu einem neuen Produkt der Münchner Firma Hensholdt

Rüstung + Technik SCHWEIZER SOLDAT | März 201956

Das neue Kollisionsverhinderungsradar von Hensholdt basiert auf der elektroni-schen Strahlschwenkung AESA. Zur Erprobung wurde es in eine Do228 eingebaut.

Werkb

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Die Division in Liesing wiederum ist Teilder Rheinmetall MAN Military VehiclesGmbH mit Sitz in München. In Liesingwerden die schweren Transporter entwik-kelt, getestet, gebaut und verkauft.

Ersatz

Zur Zeit wird in zwei Schichten gearbeitet,und täglich verlassen 11 Fahrzeuge dasWerk. Das Geschäft erlebt seit einigenJahren einen Aufschwung, weil in vielenArmeen alte Lastwagen ersetzt werdenmüssen.

Der Unterhalt der bestehenden Fahr-zeuge ist zu aufwendig und zu kostspieliggeworden. Die Verantwortlichen für dieLastwagenflotten haben angesichts desvermeintlichen Friedens nach 1990 sehrwahrscheinlich zu lange mit der Erneue-rung des Fahrzeugparks gewartet.

Grosse Stückzahlen

Am Beispiel von Australien lässt sich dasAuftragsvolumen trefflich illustrieren:Zwischen 2016 und 2020 werden 2540Lastwagen und zwischen 2020 und 2024nochmals 1044 Laster ausgeliefert.

Für diese Beschaffung bezahlt dieaustralische Armee mehr als 2,5 Milliar-den australische $. Das deutsche Bundes-heer hat 2271 ungeschützte Lastwagen für750 Millionen Euro bestellt und teilweisebereits bekommen.

Vielseitiges Angebot

Das Angebot an Fahrzeugen umfasst eineganze Familie von schweren Lastwagen fürunterschiedliche Verwendung. Sie unter-scheiden sich nach Gewicht, Leistung,Zuladung, Schutzfaktor und Einsatzgebietwie feste Strassen, keine feste Unterlage,Steigungen, Gefälle und Wattfähigkeit.

Die Vehikel sind sowohl für grosseHitze (+49Grad) als auch für tiefe Tempe-raturen (–32 Grad) ausgelegt. Die Verant-wortlichen legenWert auf die Feststellung,dass es sich nicht einfach um Lastwagenhandelt, sondern um ein zusammenhän-gendes System von Transportfahrzeugen.Der Kunde äussert seine Bedürfnisse, unddas Unternehmen setzt diese zur Zufrie-denheit des Bestellers um.

Der Antrieb erfolgt mit verschiedenenDieselmotoren. Deren Leistung bewegt

sich zwischen 330 und 680 Pferdestärken.Die Einsatzdistanz reicht ohne Nachtan-ken normalerweise bis 800 Kilometer.

Der Kunde hat die Wahl zwischen ei-nem Modell mit zwei Achsen und einemmit fünf Achsen. Das totale Gewichtschwankt je nach Modell zwischen 20 und50 Tonnen. Die Zuladung bewegt sichzwischen 8 und 28 Tonnen.

Grosser Komfort

Die neuen Trucks lassen sich einfach fah-ren. Sie haben Lenkhilfen, automatischeGetriebe, klimatisierte Kabinen, und derFahrer wird mit den heute in zivilen Perso-nenwagen gängigen technischen Hilfenunterstützt.

Sehr angenehm sind die Sitze in derFahrerkabine, sie gleichen die Schwankun-gen während der Fahrt durch das Geländeautomatisch aus. Nur für jüngere und be-wegliche Soldaten sind die hohenEinstiegein die Kabine problemslos zu bewältigen.

Auftrag von Schweden

Die schwedischen Streitkräfte habenRheinmetall den Auftrag für 40 Lastkraft-wagen der HX-Baureihe erteilt. Sie sollenals Trägerfahrzeuge für das Flugabwehr-system Patriot eingesetzt werden.

Die Auslieferung startet im erstenQuartal 2021. Die neueste HX2-Fahr-zeuggeneration erfüllen die Bedürfnissenach Beweglichkeit, Robustheit, Vielsei-tigkeit und Funktionalität auch auf schwie-rigen Strassenverhältnissen und im Ge-lände. Peter Jenni

Heavy TrucksBei Wien befindet sich die Division Vehicle Systems andBusiness Unit Logistic Vehicles des Rheinmetall-Konzerns.

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Die schwedische Armee hat 40 Lastwagen des Typs der HX-Baureihe bei Rheinmetall fürs Flugabwehrsystem Patriot bestellt.

Werkb

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DEUTSCHLAND

Die Bundeswehr modernisiert ihre Scharf-schützengewehre G22 und G22A1. Accu-racy International Ltd. (AI) bringt bis 2020alle 780 Waffen auf den Standard G22A2.Markantester Unterschied ist die neueSchäftung der AX-Baureihe. Sie tritt an dieStelle des alten Standards AWM-F, wel-cher inzwischen nicht mehr in Produktionist. Die AX-Schäftung zeichnet sich durch

eine lange STANAG 4694/Mil-Std 1913-Schiene auf der Oberseite aus und verfügtüber seitliche patentierte AI KeySlot-Schnittstellen. Hierdurch bietet sie einehohe Modularität. Die Schulterstütze lässtsich an die rechte Waffenseite anklappen.

Das G22A2 kommt nun im Farbton AIPale Brown. Ebenfalls neu ist das Zielfern-rohr Steiner Military 5-25 × 56 mit demTReMoR 3-Absehen, welches auch aufdem Scharfschützengewehr G29 zum Ein-satz kommt. Hierdurch sollen sich Ausbil-dung und Handhabung vereinheitlichen .Das Kaliber 7,62 × 67 mm (.300 Winche-ster Magnum) bleibt beim neuen G22A2hingegen erhalten.

IEA Mil-Optics GmbH erhält einen weite-ren Auftrag der Bundeswehr zur Lieferungvon binokularen Fusions-Nachtsichtbril-len FGE (Fusion-Goggle-Enhanced) mitungefilmten schwarz/weiss Röhren der 3.Generation. Das Gesamtvolumen beläuftsich auf über 10Mio. €. Die FGE Brille istein binokulares System, welches ein 3-di-

mensionales Sehen erlaubt und dabei dieVorteile der Restlichtverstärker- und Wär-mebildtechnik vereint. Somit kann derNutzer detektieren und gleichzeitig identi-fizieren, was weit über die Möglichkeiteneiner herkömmlichen Nachtsichtbrille undeines Wärmebildgerätes hinausgeht.

NORWEGEN

Das norwegische Verteidigungsministe-rium hat den deutschen Handwaffenher-steller Heckler & Koch mit der Lieferungvon 11 000 HK416 Sturmgewehr-Sets be-auftragt. Der Lieferauftrag im Wert von 22Millionen Euro beginnt dieses Jahr undläuft über 36 Monate. Von den neuenWaf-

fen sollen unter anderem in der Heimwehr7000 Stück des alten Gewehr AG-3 ersetztwerden. Norwegen war der erste Kunde,der das HK416 als Standard-Sturmgewehreinführte. Das HK416N – so die offizielleBezeichnung für die Standard-Handwaffe– ist seit 2007 in der Truppe. In der Grund-konfiguration verfügt es über einen 16"-Lauf, einen Quadrail-Handschutz undträgt serienmässig die Aimpoint CompM4-Optik. Darüber hinaus gibt Norwegenauch noch eine Kurzversion mit 10.5"-Laufunter der Bezeichnung HK416K aus.

SLOWENIEN

Slowenien hat im Rahmen von ForeignMi-litary Sales über die US-Regierung 38 JointLight Tactical Vehicle (JLTV) imWert von16Mio. Euro bestellt, die ab 2021 unter der

Bezeichnung LKOV 4×4 (Lahko KolesnoOklepno Vozilo) in Dienst gestellt werdensollen. Für die Fahrzeuge sollen im erstenQuartal zudem ferngesteuerte Waffensta-tionen Kongsberg M153 für leichte undschwere MG sowie 40-mm-Granatwerferbestellt werden.

18 JLTV werden von Spezialkräftengenutzt. Die übrigen 20 Fahrzeuge werdender mittleren Bataillonskampfgruppe fürdie nationale Verteidigung und die Errei-chung der NATO-Ziele eingesetzt. DerAbschluss der Massnahmen ist für 2023vorgesehen.

USA

Die U.S. Army hat die intelligente Geräte-schiene T-Worx zertifiziert. Über Geräte-schienen – wie die bekannte PicatinnySchiene – wird Zubehör wie Optiken undOptronikenmechanisch und optisch sicher

und schnell an der Handwaffe befestigt.Die T-Worx-Schiene bietet zusätzlichEnergieversorgung für das Zubehör undDatenverbindungen an. Dies ermöglichteinfache Einbindung in Führungssysteme.

Zentrale Energieversorgung trägt zurGewichtseinsparung bei. Die T-Worx-Schiene soll in das Zukunftsprogramm«Next Generation Squad Weapons» ein-fliessen. Patrick Nyfeler

Blickpunkt Heer und Marine SCHWEIZER SOLDAT | März 201958

Neue intelligente Zubehörschiene T-Worx der U.S. Army.

Zusätzliche Bestellung von FGE-Nach-sichtbrillen der 3. Generation.

Oshkosh JLTV für Slowenien.

Modernisiertes ScharfschützengewehrG22A2 der Bundeswehr.

Norwegischer Soldat mit HK416.

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Blickpunkt Luftwaffe 59

DEUTSCHLAND

Mit einigen Monaten Verzögerung wurdedas Feld der Tornado-Nachfolgekandida-ten bei der Luftwaffe auf zwei Muster redu-ziert. Weitere Untersuchungen betreffennun noch den Eurofighter und die SuperHornet von Boeing. Neben dem Euro-fighter bleibt die F/A-18 Super Hornet imRennen um die Tornado-Nachfolge. Sie

könnte auch vom französischen Flugzeug-träger «Charles de Gaulle» aus fliegen.Nun müssen die verbliebenen Wettbewer-ber weitere detaillierte Unterlagen bezüg-lich Preisen, Leistungen und Lieferzeitenabliefern.Wichtiger Punkt dabei: die Zerti-fizierung des Musters für den Einsatz vonUS-Atombomben, damit die Bundeswehrweiterhin die «nukleare Teilhabe» auf-rechterhalten kann. Ein Termin für dieendgültige Wahl ist nicht bekannt.

Unabhängig von der Tornado-Nach-folge besteht offenbar dieAbsicht, die 33Eu-rofighter der Tranche 1, die nicht moderni-siert werden können, durch neueMaschineneiner sogenannten «Tranche 4» zu ersetzen.

ELFENBEINKÜSTE

Das Verteidigungsministerium der Elfen-beinküste hat eine Festbestellung über einmittelschweres C295-Transportflugzeugunterzeichnet. Mit ihrer hervorragendenLeistungsbilanz unter heissen und widrigenBedingungen sowie ihren günstigen War-tungs- und Betriebskosten wird die in derTransportversion georderte Maschine dieFähigkeiten der Streitkräfte des Landes er-

weitern. Die C295 habe bei Tests ihreüberlegene Leistungsfähigkeit unter denaussergewöhnlich harten Betriebsbedin-gungen im subsaharischen Afrika bereitsunter Beweis gestellt. Mit dem neuen Auf-trag wird die Elfenbeinküste das 28. Land,welches die C295 einsetzt.

FRANKREICH

Das französische Verteidigungsministe-rium hat bei Dassault 28 weitere RafaleKampfjets bestellt und erhöht damit denFestauftrag auf 180 Maschinen, zudemwurde zusätzliches Geld für die Weiterent-wicklung auf den F4 Standard freigegeben.Die französische Verteidigungsministerin

Florence Parly besuchte am 14. Januar2019 das Dassault Endfertigungswerk Me-rignac bei Bordeaux.

Die Auslieferung der 28 Rafale Jetssoll bis 2024 abgeschlossen sein; die Ma-schinen sollen bereits einige Weiterent-wicklungen aus dem F4 Standard haben.

RUSSLAND

Beim Besuch des russischen Verteidigungs-ministers zeigte das Flugzeugwerk Kasanden ersten «Blackjack»-Bomber, der der-zeit auf den M-Standard gebracht wird.Der erste serienmässig grundlegend mo-dernisierte strategische Bomber TupolewTu-160M soll 2021 bei den russischenLuft- und Weltraumkräften verfügbar sein,sagte Sergei Schoigu.

Das Flugzeug wird «mit einzigartigenWaffen ausgestattet sein, was seine Kampf-fähigkeiten beim Einsatz von konventionel-len und nuklearenWaffen erheblich erwei-tern wird», so das russische Verteidigungs-ministerium. Darüber hinaus wird es mitdem neuesten EloKa-System, einem mo-dernen, zuverlässigen Kommunikationssy-stem mit verbesserter Störsicherheit undNK-32-Triebwerken der zweiten Baureihe

ausgestattet sein, was die Reichweite undDauer des Fluges deutlich erhöhen wird.

Neben der Modernisierung vorhande-ner «Blackjacks» hat das russische Verteidi-gungsministerium im Januar 2018 auch denBau von zunächst zehn neuen Tu-160M2beauftragt, deren Lieferung 2023 beginnenkönnte.

USA

Das Pentagon hat Boeing einen Auftrag imWert von 2,458Milliarden Dollar für 19 P-8A Poseidon des Produktionsloses zehn er-teilt. Die Seefernaufklärer sollen bis März2022 geliefert sein. Der Festpreisvertragumfasst zehn Flugzeuge für die US Navy,vier für die Royal Air Force und fünf für dienorwegischen Luftstreitkräfte. Ausserdemsind Anpassungsarbeiten für Grossbritan-nien (Änderung 4 SilverBlock) und Mittelfür den möglicherweise notwendigen Aus-tausch veralteter Systeme einberechnet.

Im Einzelnen gehen 1,256 MilliardenDollar auf Kosten der Navy (125 Mio. Dol-lar pro Flugzeug), 694,9 Millionen Dollarzahlt Norwegen (139 Millionen pro Posei-don) und 506,87MillionenDollar kommenaus Grossbritannien (126,7Mio. pro P-8A).

Die Royal Air Force soll ihre erste Po-seidon noch vor Jahresende erhalten.Crews sind bereits in den USA in der Aus-bildung. Insgesamt sollen neun P-8A be-schafft und in Lossiemouth stationiert wer-den. Norwegen erhält fünf Flugzeuge. DieUSNavy hat bisher 111 P-8A bestellt, dazukommen je ein Dutzend für Australien undIndien. Patrick Nyfeler

Transportflugzeug C295.

Modernisierung des ersten Tu-160.

Britischer Eurofighter FGR4.

Bestellung von weiteren P-8A Poseidon.

Der Rafale wird modernisiert.

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Geheimtip Militaria-börse WaldBereits zum 24. Mal findetam Samstag, den 23. März2019 im Gasthaus Schwertin Wald ZH die Militariabörsestatt. Der Traditionsanlass, wel-cher unter dem Motto «1848 bis heute»durchgeführt wird, gilt unter Sammlern alsGeheimtip und bietet ein breites Spektrumvon Verkaufsobjekten. Kopfbedeckungen,Uniformen, Abzeichen aus vielen Ländernund Zeitepochen oder Blankwaffen gehö-ren zum Standardsortiment.

BüchersortimentAngeboten werden auch meist antiquari-sche Bücher und Graphiken aus der Zeitder beiden Weltkriege und der Nach-kriegszeit. Wie der OK-Chef Adj UofReinhardt Dünki erklärt, geht es inbeson-dere im Bücherbereich darum, der jünge-ren und mittleren Generation mit wertvol-len Exemplaren aufzuzeigen, unter wel-chen schwierigen Bedingungen sichunsere Armee in den beiden Weltkriegenbewähren musste. «Es ist wichtig, dass sichdie heutige Generation an diese Zeit erin-nert», sagt Dünki weiter.

Topographische Karten, Reglementeoder Postkarten und Fotos runden dasbreite Angebot ab.

Echtes BedürfnisDass die Börse Wald nach wie vor einemechten Bedürfnis entspricht, zeigt der Aus-steller- und Publikumsaufmarsch. «Wirwerden wieder rund 40 Aussteller aus der

NEUES AUS DEM SUOV

ganzen Schweiz vor Ort haben», so Dünki.Die Börse öffnet für die Aussteller um07.00 Uhr, Besucherinnen und Besucherwerden ab 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr einge-lassen. Zur schönen Tradition der BörseWald gehört das anschliessende gemein-same Mittagessen der Aussteller. Hier wirdweiter gefachsimpelt, manch einer freutsich über eine Neuerwerbung. Und für alleist klar: im kommenden Jahr ist man sicherwieder dabei. Andreas Hess

Bachtel-Winterwettkampf 2019Der traditionelle Bachtel-Winterlauf orga-nisiert vom Unteroffiziersverein ZürcherOberland ging in seiner 75. Ausgabe mitüber 150 Teilnehmern im tief winterlichenBäretswil erfolgreich über die Bühne.

Auch dieses Jahr haben sich wett-kampfbegeisterte Absolventen der Berufs-unteroffiziersschule der Armee BUSAmit12 Teilnehmern und der Infanterie-schule 11 mit 119 Teilnehmern sowieehemalige AdAs am Bachtel-Winterlauf inden Disziplinen Sturmgewehrschiessen,Geländelauf und «Mandarinliwerfen» ge-messen.

Mit einem Punktestand von 3475 undknapp 600 Punkten Vorsprung auf denzweiten Platz Hptfw David Blöchliger,2895 Punkte setzte sich Wm RaphaelKunz innerhalb der INF S 11 deutlichdurch. Hptfw Majore Michele hat mit3225 Punkten den ersten Platz (zweiterPlatz: Hptfw Marco Färber mit 3017Punkten) unter seinen Kameraden derBUSA ausgemacht.

VERANSTALTUNGEN

MÄRZ

9.–10. 57. Schweizerischer Winter Zwei-tage-Gebirgsskilauf Lenk. Infos:www.wintergebirgsskilauf.ch

23. Militaria-Börse Wald ZH, GasthausSchwert, ab 8 Uhr. Auskunft: Rein-hardt Dünki, Telefon 055 246 31 69.

APRIL

13. 100. Delegiertenversammlung KUOVZH & SH in Zürich.

26. Generalversammlung Verlagsgenos-senschaft SCHWEIZER SOLDAT inSt. Gallen.

MAI

11. Delegiertenversammlung SUOVin Aarau.

Info + Service / Agenda SCHWEIZER SOLDAT | März 201960

Als treffsicherste Teilnehmer beimSturmgewehrschiessen haben sich WmMeiler, Wm Schürmann und Wm Kretzder INF S 11 sowie Adj Uof Fuchs derBUSA mit der vollen Punktzahl von 1350Punkten bewiesen. Der Unteroffiziersver-ein Zürcher Oberland zeigte sich äussersterfreut über die rege Teilnahme.

Mit der BUSA und der INF S 11 sindbereits zwei Schulen der Armee mit ihrerUnterstützung fester Bestandteil des all-jährlichen Wintersport Events. DerUOVZO hat seine Türen auch für weitereinteressierte Schulen der Armee stets ge-öffnet.Wir freuen uns bereits auf den näch-sten Bachtel-Winterlauf im Jahr 2020.

Lt Marco Seitz, UOV ZO

Die vollständigen Ranglisten könnenunter www.uov-zo.ch abgerufen werden.

Schiesswettkampf unter winterlichen Bedingungen.

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Gerne publizieren wir Ihre Berichte (ca.1500 Zeichen mit Leerschlägen) oderVorschauen auf Anlässe aus den SUOV-Sektionen in der SUOV-Rubrik.

Termine, Berichte und Bilder inguter Auflösung (JPG-Format, ca. 2MB) von UOV-Anlässen per Mail sen-den an: [email protected]

Termine für die Agenda müssenmindestens 10 Wochen vor dem Anlassgemeldet werden. Redaktionsschluss istjeweils der 15. des Monats. Der Publi-kationsentscheid liegt beim SUOV-Rubrikredaktor. Andreas Hess,

Rubrikredaktor SUOV

Monatliche SUOV-Rubrik

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Zu guter Letzt 61

PERSONALIEN

Bundesrätin Viola Amherdernennt persönliche MitarbeiterBundesrätin Viola Amherd, seit dem 1. Ja-nuar 2019 Chefin des VBS, hat Personal-entscheide in ihrem persönlichen Stab ge-fällt.

Am 1. Februar 2019 wurde SandrineBossy persönliche Mitarbeiterin. Bereitsauf Anfang Jahr wurde Daniel Floris eben-falls zum persönlichenMitarbeiter ernanntund Brigitte Hauser-Süess zur persönli-chen Beraterin.

BrigitteHauser-Süess war bisherpersönliche Berate-rin der früherenDepartementsvor-steherin des UVEKund Referentin fürEFD-Geschäfte.

Zuvor war sie Kommunikationschefindes EFD und des EJPD sowie des Bundes-amtes für Migration. Vor ihren Funktionenin der Bundesverwaltung arbeitete sie alsFachlehrerin in Brig amKollegium SpiritusSanctus und am Institut St. Ursula und warPräsidentin der CVP-Frauen.

Die 35-jährige Sandrine Bossy warvon 2016 bis Ende 2018 als Referentin imGeneralsekretariat des UVEK für Ge-schäfte des EDI, des EFD und zu Energie-themen zuständig. Zuvor arbeitete sie achtJahre im Bundesamt für Gesundheit, zu-letzt als stellvertretende Chefin der Sek-tion Tarife und Leistungserbringer.

Daneben unterstützte sie zeitweise dasGeneralsekretariat des EDI als Fachrefe-rentin. Sandrine Bossy hat einen Master inPolitikwissenschaften der Universität Genf.

Der 28-jährige Daniel Floris war alsadministrativer Sekretär der CVP-Bundes-hausfraktion und als Projektleiter Finan-zen für die CVP Schweiz tätig. Zuvor warer in der Privatwirtschaft beschäftigt. Biszu seiner Ernennung amtete Daniel Floriszudem als Finanzchef und Vorstandsmit-glied der Jungen CVP Schweiz.

Der gelernte Betriebswirtschafter ab-solviert zurzeit den ExecutiveMaster of Pu-blic Administration an derUniversität Bern.

Seit über 20 Jahren ist er stark mit demSport verbunden, so auch als Fussballer inder 1. Liga und als Torhütertrainer im Ju-niorenbereich. vbs.

FORUM

Schützen, wacht auf!Mit gut 125 000 Unterschriften ist das Re-ferendum gegen die Übernahme des ver-schärften EU-Waffengesetzes durch dieSchweiz zustande gekommen.

Wie mit dem Schengen-Abkommen,in dem uns Schützen vor der Abstimmungversprochen wurde, dass unser Schiess-wesen bei Annahme nicht tangiert werde,wird es dann auch bei Annahme des ver-schärften EU-Waffengesetzes sein.

Das heutige Schengen-Abkommenentspricht in der Auslegung und punktoKosten schon lange nicht mehr dem da-mals zugestimmten Abkommen, denntrotz der abgegebenen Zusage, es werde

unser Schiesswesen nicht betreffen, wurdein den Jahren 2008 und 2015 unser Waf-fengesetz bereits deutlich verschärft.

Bei Annahme des neuen, verschärftenEU-Waffengesetzes, das gegen den Terrorabsolut sinn- und nutzlos ist, wird es dannauch so sein, denn im neuen EU-Gesetz istdie Klausel enthalten, dass die EU das Ge-setz alle fünf Jahre neu überprüfen will.

Im Klartext der EU-Bürokraten heisstdas: weiter verschärfen! Wie mit Schen-gen, wird dann der Bundesrat alle neuenVerschärfungen bereitwillig übernehmenund bei uns einführen. Wohin dieser Wegfür unser noch freies Schiesswesen undauch die ausserdienstliche Tätigkeit amEnde führen wird, ist leicht voraussehbar.

Es geht nicht um Magazingrössen,sondern um unsere Freiheit und Unabhän-gigkeit. Wir Schützen sind keine Terroris-ten, sondern Bürger, die zu unserem Staatund der Armee stehen. Mit meiner Stimmegegen die Übernahme des verschärften EUWaffengesetzes kämpfe ich dafür!

Hugo Schönholzer, Matten

Programm der HSG-OffiziereMein Name ist Dominik Ess, und ich binim Vorstand des Vereins der OffiziereOf@UniSG an der Universität St. Gallen.

Wie jedes Semester teile ich Ihnennachfolgend die Eventdaten fürs kom-mende Frühjahrssemester 2019 mit:• Mittwoch, 20. Februar 2019, ab 12

Uhr, Mittagsrapport, Universität SG.• Donnerstag, 28. Februar 2019, ab 18

Uhr, Restaurant Candela, Kaminfeu-ergespräch mit Div Willy Brülisauer

• Dienstag, 12. März 2019, ab 18.30Uhr, Curling-Event

• Mittwoch, 27. März 2019, ab 15 Uhr,Kaserne Kloten, Alumni-Event

• Mittwoch, 17. April 2019, ab 12 Uhr,Mittagsrapport , Universität SG

• Mittwoch, 24. April 2019, ab 19 Uhr,Hotel Einstein, St. Gallen, Stamm

• Dienstag, 7. Mai 2019, ab 12 Uhr,Obligatorisches Schiessen, Schiess-stand Wittenbach

• Freitag, 10. Mai 2019, ab 18 Uhr, Ho-tel Bad Horn, Offiziersball – 20 JahreOf@UniSG

• Mittwoch, 22. Mai 2019, ab 12 Uhr,Mittagsrapport , Universität SG

Besten Dank für die Publikation dieserDaten im SCHWEIZER SOLDAT.

Freundliche Grüsse, Dominik Ess

Bedrohung durch RusslandIn einem Ihrer letzten Exemplare ist vonder russischen Bedrohung durch Iskander-Raketen aus Kaliningrad für den Westendie Rede. Es wird ein Verweis auf einenbritischen Autor gemacht der fiktiv denDritten Weltkrieg behandelt.

Darin mache die NATO ein Com-mandounternehmen gegen die IskanderStellungen und leite die Raketen selbst ge-gen Russland um, was dann zur NiederlageRusslands führe. Schön wäre es, wenn dieNATO und die Neutralen so stark wären!

Da ich zwei Romane vonNATO-Offi-zieren las, würde mich nun das neuesteBuch aus diesem Genre interessieren. Vie-len Dank! Und auch dafür, dass Sie dieWehrpflichtarmee hochhalten und gegendie Zersetzung unserer Armee kämpfen!

Frank Lumpert (ex-Gefreiter Art PzHb Bttr I/19 und Fachstab Meteoschweiz)

Das lesenswerte Buch lautet: ShirreffRichard, War with Russia, Coronet-Verlag,ISBN 978-1-4736-3225-7. red.

Schiessen und Armee – untrennbar!

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Zu guter Letzt SCHWEIZER SOLDAT | März 2019

2 Räder.1 Schaden.

Kein Problem.

Felix HungerGeneralagentGeneralagentur Chur

Sie benötigen sicher die obligatorische Haft-pflichtversicherung für Motorfahrzeuge, diePersonen und Sachschäden gegenüber Drit-ten abdeckt. Weitere Versicherungen sindempfehlenswert: Die Teilkaskoversicherungdeckt Feuer- und Elementarschäden, Dieb-stahl, böswillige Beschädigung, Kollisionenmit Tieren oder Glasbruch ab. Je nach aktu-ellem Wert und Ausrüstung lohnt sich eine

Vollkaskoversicherung; sie übernimmt Schä-den am Fahrzeug bei eigenem Verschulden,beispielsweise wenn das Motorrad umstürzt.Als sinnvolle Ergänzung können Sie für dieseVersicherung Ihren Bonus für schadenfreiesFahren mit dem «Bonusschutz» absichern.Empfehlenswert sind auch die Zusatzversi-cherungen «Grobfahrlässigkeitsverzicht», eineAssistance-Deckung für Pannen unterwegsund eine Versicherung für Ihre Sicherheits-ausrüstung wie Helm oder Schutzkleidung.»helvetia.ch/motorrad

«Motorrad – wie richtigversichern?»

Seit Kurzem habe ich einMotorrad, mit dem ich in derFreizeit unterwegs bin undauch zum Bahnhof fahre.Wie versichere ich michund das Motorrad richtig?

Der Versicherungstipp

INSERAT

OG DER STADT BERN

Brillanter Ball im Berner BellevueSchon zum 13. Mal fand der Ball der Ber-ner Offiziere in den stilvollen Räumlich-keiten des Hotels Bellevue Palace gleichbeim Bundeshaus-Ost statt. Mehrere hun-dert Ballgäste hatten sich im Bellevue ein-

gefunden, um in den Sälen Royal und duPalais und auf der Tanzfläche im Salond’Honneur an diesem glanzvollen, rasan-ten und unterhaltsamen gesellschaftlichenEreignis teilzunehmen.

Traditionell begrüsste Oberstlt MarkKobel, der Ballpräsident, die Gäste. ZurTradition gehört auch eine Showeinlage

der Weltklasse – man erinnert sich an dieSchlangenfrau Frau Nina Burri. Am 12.Januar 2019 versetzte das AkrobatenduoOGOR das Publikum in Staunen.

Feste Werte waren auch die feineBellevue-Küche, die Moderatorin SaraHildebrand, das Tanzorchester Batal undder frische Zopf der Bäckerei Reinhard.Auf den nächsten Berner Ball freut sichschon männiglich – am 11. Januar 2020.

Tanz im Salon d’Honneur des Bellevue.

Weltklasse: Das Akrobatenduo OGOR.

FORUM

Dank von BuchautorDie Doppelseite zu meinem Buch überfremde Flieger ist ja Hammer – ganz herz-lichen Dank dafür. Seit Freitag habe ichschon 20 Buchbestellungen erhalten.Diese sind meiner Meinung nach auf dieBuchpräsentation zurückzuführen. Dasfreut mich sehr. Danke nochmals für dieMöglichkeit.

Beste GrüsseDani Egger, Buchautor und Historiker

Fels im FlussSoeben habe ich die Februar-Ausgabe fer-tig gelesen. Herzlichen Glückwunsch! Sieist ein Schwerpunkt in der bisherigenReihe, ein Fels im Fluss der Armee-Hasser, die heranschwimmen um – ver-deckt oder offen – mit Fake-News um sichzu werfen und die Bürger in Uniform zubeleidigen.

Die Themenwahl ist sehr aktuell undinformativ. Hoffentlich regt sie auch dieBundespolitiker dazu an, die Haltung ge-genüber der Armee zu überdenken.

Ich stelle sehr erfreut fest, dass derSCHWEIZER SOLDAT – unter IhrerLeitung – mehr und mehr geopolitischeThemen aufgreift. So wird die Leserschaftdazu angeregt, den Blick über die «Distanzzum Scheibenstand» hinaus zu richtenund den militärspezifischen und politi-schen Horizont zu erweitern.

Der Artikel zur Hybriden Kriegfüh-rung ist sehr gut placiert, ausgezeichnet be-bildert und leserfreundlich gestaltet. Herz-lichen Dank! Major Treumund E. Itin

Der aufrechte FeldpredigerLieber Peter,ein echter Feldprediger!Hier ein Thema, das Du unbedingt auf-greifen solltest:https://www.schweizamwochenende.ch/schweiz/wort-zum-sonntag-im-tenu-a-gesprochen-kritiker-riechen-armeepro-paganda-133977931Es handelt sich um den mutigen Armee-seelsorger Hptm Urs Corradini.

Freundliche GrüsseOberst Andreas Widmer, Wil

*Die Redaktion dankt Andi Widmer und ver-weist auf Seite 12 in dieser Ausgabe.

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März 2019 | SCHWEIZER SOLDAT Zu guter Letzt 63

94. Jahrgang, Ausgabe 3 / 2019, ISSN 1424-3482.Unabhängige, abonnierte, monatliche Fachzeitschrift für Verteidi-gung und Bevölkerungsschutz. Geht zusätzlich an aktive deutsch-sprachige Offiziere und Unteroffiziere, mit Mitteilungen des VBS.Copyright: Nachdruck, auch teilweise,ist nur mit Quellenangabe gestattet.Jahresabonnement (inkl. 2,5% MWSt): Schweiz Fr. 64.50,Ausland Fr. 98.–. www.schweizer-soldat.chHerausgeber: Verlagsgenossenschaft «Schweizer Soldat»,FrauenfeldPräsident: Robert Nussbaumer, 6300 Zug

Chefredaktor: Oberst Peter Forster, Weinbergstrasse 11,8268 Salenstein, E-Mail: [email protected] CR: Major Patrick Nyfeler, Hagneckdamm 2,3270 Aarberg, E-Mail: [email protected]üstung + Technik: Oberstlt Peter Jenni, Kräyigenweg 88,3074 Muri b. Bern, E-Mail: [email protected]: Oberst i Gst Mathias Müller, 2534 OrvinLiteratur: Oberst i Gst Adrian Türler: [email protected] SUOV: Fachof Andreas Hess, Postfach 713,8708 Männedorf, E-Mail: [email protected]: Wm Peter Gunz, Schiltenrain 5, 8360 Eschlikon,E-Mail: [email protected]: Hptm Konrad Alder (Aviatik); Oblt FrederikBesse (Armee); Heidi Bono (Reportagen); Hptm Stefan Bühler(Panzer); Br Dieter Farwick (Deutschland); Oberst Hans-Rudolf

Fuhrer (Geschichte); Oberst i Gst Georg Geyer (Österreich);Adj Uof Christian Graber (Armee); Div Fred Heer (Panzer);Hptm Asg Sabine Herold (Armeeseelsorge); Gfr Franz Knuchel(Aviatik); Oberst i Gst Jürg Kürsener (USA, Marine); JamesKramer (Schiessen); Hptm Marc Lenzin (Panzer); Wm JosefRitler (Reportagen); Oberst Gregor Roos (Sicherheitspolitik);Major Kaj-Gunnar Sievert (Spezialkräfte)Druckvorstufe/Layout: Gottwald Videoteam GmbH,9642 Ebnat-KappelDruck und Versand: NZZ Media Services AG, 9001 St.GallenAnzeigenleiter: Rolf Meier, Abasan GmbH, Hard-strasse 80b, 5430 Wettingen, Tel. 0565358408Abo-Services: Schweizer Soldat, Im Feld 6,Postfach 2362, 9001 St.Gallen, Tel. 0712727196,E-Mail: [email protected]

Member of the european^Titelbild: Am Ziel des 100-km-Marsches der FU OS. (Bild: FU OS 30) MILITARY PRESS ASSOCIATION (EMPA)

APRIL

Anerkennung, wem Anerkennung gebührt.

ZUM SCHMUNZELN

NachbarinnenE Frau hed alli Fenschter putzt. Wos fertiggsi ischt, heds no e Wiili in Garte abi glu-get.

Do rüeft d Noochbüüri vo de andereSiite: «So, etz gsiender wieder usi.» Doseid die ander: «Jo, ond Eer wieder ini.»

Tell und Radio EriwanFrage an Radio Eriwan: «Wir wollen in un-serer Schule Schillers Wilhelm Tell auf-führen – dürfen wir das?»

Antwort: «Im Prinzip ja – aber wohernehmt ihr den Apfel?»

Der Maler und der AdvokatImmene Dorf händ die nööblere Lüüt aag-fange öber de Husstör e so en vezierteSinnschpruch moole z loo.

De Apfokat häd em Mooler de Uftragggeh, er söll em au en passende Schpruchanimoole, s chömm em siche näbis Pas-sends in Sii.

Doo hed de Mooler anigschribe:«Hier ist guter Rat teuer.»

Der Tambour und der PfeiferUnd wer hat wohl dies Lied gemacht?Zwei Mann Soldaten auf der Wacht,Ein Tambour und ein Pfeifer;Und wer das Lied nicht singen kann,Der fang es an zu pfeifen.

Im Kreis herumIn Bern meint man es mit den Fribourgernnicht gut.

Berner erzählen den Witz: «Warumfliegen die Krähen über Fribourg immer imKreis? Weil sie sich mit einem Flügel denSchnabel zuhalten müssen.»

MUSEUM IM ZEUGHAUS

1944: Bomben auf SchaffhausenAm 1. April 1944 wurde Schaffhausen vonamerikanischen Fliegern bombardiert.

Am Montag, 1. April 2019, organisiertdie Stadt Schaffhausen um die MittagszeiteineGedenkveranstaltung in der Steigkirche.Anschliessend können die Ehrengäste undalle übrigenBesucherinnenundBesucher die

neue Sonderausstellung «Bomben aufSchaffhausen» besuchen und sich im Zeug-hausareal in derMuseumsbeiz verpflegen.

Am 2. Museumstag vom 6. April 2019findet dann die formelle Eröffnung der Aus-stellung statt. Richard Sommer

Schwere Stunden für Schaffhausen.

LETZTE MELDUNG

Forschungskooperation mitden USA im RüstungsbereichDie Schweiz verstärkt ihre Kooperationmit den USA für die Forschung und Ent-wicklung im Rüstungsbereich. Der Bun-desrat hat am 13. Februar 2019 eine ent-sprechende Vereinbarung genehmigt. ImVordergrund der Zusammenarbeit stehtdie Bearbeitung von Forschungsvorhaben.

Die Weiterentwicklung von zivil undmilitärisch nutzbaren Technologien wirdsich stark auf die Leistungsfähigkeit und

Verwundbarkeit von Schlüsselsystemender Armee auswirken.

So wird der Einsatz moderner Sensor-technologien noch einmal wesentlich zu-nehmen. Im Sinne der Antizipation ist esfür die Schweiz wichtig, diese technologi-schen Entwicklungen zu kennen.

Durch die verstärkte Zusammenarbeitmit der amerikanischen Forschung profi-tiert die Schweiz von einem Kompetenz-und Erfahrungstransfer.

Der Bundesrat erteilte dem Rüstungs-chef die Ermächtigung, die Vereinbarungzu unterzeichnen. Sie tritt mit der Unter-zeichnung beider Staaten in Kraft und wird20 Jahre gültig sein. vbs/zub.

Kooperation mit USA seit 1976: F-5.

Page 64: EineFrage Gutesmuss derEhre gesagtsein · 2019. 5. 23. · ch eiz oldatch Jetztmobil AufPC,TTaablebletoderSmartphone. ImmerzurHand,immerdabei, mitZugriffaufdasgesamteArchiv. w er-s

Zukunftsweisende Technologie zumSchutz der nächsten Generationen.

Mit der F-35 wird nationale Sicherheit neu definiert. Der Tarnkappen-Kampfjet wird bei Sicherungseinsätzen und Abfangflügen praktisch nichtvom Radar erfasst; die F-35 ist das weltweit modernste Kampfflugzeug,erreicht Überschallgeschwindigkeit, bietet eine grosse Reichweite und ist

mit hochmodernen Sensoren ausgestattet — damit nationale Sicherheit undSouveränität auch in den kommenden Jahrzehnten gesichert sind.

Erfahren Sie mehr unter www.lockheedmartin.ch.

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