Einfache Darstellung von salzsaurem Kreatinin aus dem Harn

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500 Bericht~: Specielle analytische ~ethoclen. Flussmittel hin, wenn es sich um kleine Meagen der beiden letzteren, namentlich tier Thonerde, handelt, was in der verschiedenen S i~ttigungs- cal)aeit~t seine Begrtindung finder. 2. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche Methoden. Von C. Neubauer. Einfache Darstellung yon salzsaurem Kreatinin aus dern Ham. Dieselbe gelingt nach M aly*) in folgender Weise leicht un4 sicher. ~ienschenharn (mehrere Liter) wird auf 1/3 oder 1/¢ abgedampft, yon den ausgeschiedenen Salzen abgegossen, mit Bleizueker gef~llt un4 das ilber- schiissige Blei aus dem Filtrat durch kohlensaures bTatron oder Schwefel- wasserstoff entfernt. Das Filtrat wird anni~hernd neutralisirt, im ersten Falle mit Essigsaure, im zweiten mit Soda und nun mit concentrirter Sublimatl0sung gefallt. Dieser Iqiederschlag, der Hauptmasse nach eine Yerbindung yon Kreatinin mit Quecksilberehlorid, wird unter Wasser mit Schwefelwasserstoff zerlegt, die Fliissigkeit mit Thierkohle entfhrbt un4 abgedampft. Die bleibende Krystallmasse wird aus starkem Weingeist ein oder zweimal umkrystallisirt. Man erh~lt weisse Krystallkrusten oder grosse harte gli~nzende Prismen yon salzsaurem Kreatinin. Neue 1~ethode Dextrin und Glykogen aus thierisohen ]~liissig- keiten und Geweben abzuscheiden. B r (i e k e**) hat gefunden, dass man die das Glykogen stets begleitenden stickstoffhaltigen Materien ieicht und "¢ollstgndig durch Jodquecksilberkalium beseitigen kann. Zur Darstellung der LOsung f~ll~ man SublimatlOsung mit Jodkalium, wOscht den Nieder- schlag aus und 10st ihn in heisser JodkaliumlOsung bis zur Si~ttigung derselben. Zur Gewinnung reinen Leberglykogens~ sowie zu dessert quan- titativer Bestimmung, bringt man das frische Organ auf einige Zeit in kochendes Wasser, zerreibt es dann und bringt den Brei in dasselbe Wasser zurtick, kecht noeh einige Zeit~ flltrirt und ktihlt dann schnell durch kaltes Wasser oder Schnee etc. ab. Hierauf fiigt man abweeh- selnd Salzsi~ure und QuecksilberlOsung hinzu, so lange noch ein ~Nieder- schlag entsteht, dann filtrirt ~nan und ftigt zu dem Filtrate so viel Wein- geist, class eine reichliche C~lykogenausscheidung beginnt; naeh einiger *) Sitzb. d. K. Acad. d. Wissenschaft. Maiheft 1871. **) Centralblatt f. d. reed. Wissenschaft. 1871, p. 388.

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500 Bericht~: Specielle analytische ~ethoclen.

Flussmittel hin, wenn es sich um kleine Meagen der beiden letzteren, namentlich tier Thonerde, handelt, was in der verschiedenen S i~ttigungs- cal)aeit~t seine Begrtindung finder.

2. A u f P h y s i o l o g i e und P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Von

C. Neubauer.

Einfache Darstellung yon salzsaurem Kreatinin aus dern Ham. Dieselbe gelingt nach M a ly*) in folgender Weise leicht un4 sicher. ~ienschenharn (mehrere Liter) wird auf 1/3 oder 1/¢ abgedampft, yon den ausgeschiedenen Salzen abgegossen, mit Bleizueker gef~llt un4 das ilber- schiissige Blei aus dem Filtrat durch kohlensaures bTatron oder Schwefel- wasserstoff entfernt. Das Filtrat wird anni~hernd neutralisirt, im ersten Falle mit Essigsaure, im zweiten mit Soda und nun mit concentrirter Sublimatl0sung gefallt. Dieser Iqiederschlag, der Hauptmasse nach eine Yerbindung yon Kreatinin mit Quecksilberehlorid, wird unter Wasser mit Schwefelwasserstoff zerlegt, die Fliissigkeit mit Thierkohle entfhrbt un4 abgedampft. Die bleibende Krystallmasse wird aus starkem Weingeist ein oder zweimal umkrystallisirt. Man erh~lt weisse Krystallkrusten oder grosse harte gli~nzende Prismen yon salzsaurem Kreatinin.

Neue 1~ethode Dextrin und Glykogen aus thierisohen ]~liissig- keiten und Geweben abzuscheiden. B r (i e k e**) hat gefunden, dass man die das Glykogen stets begleitenden stickstoffhaltigen Materien ieicht und

"¢ollstgndig durch Jodquecksilberkalium beseitigen kann. Zur Darstellung der LOsung f~ll~ man SublimatlOsung mit Jodkalium, wOscht den Nieder- schlag aus und 10st ihn in heisser JodkaliumlOsung bis zur Si~ttigung derselben. Zur Gewinnung reinen Leberglykogens~ sowie zu dessert quan- titativer Bestimmung, bringt man das frische Organ auf einige Zeit in kochendes Wasser, zerreibt es dann und bringt den Brei in dasselbe Wasser zurtick, kecht noeh einige Zeit~ flltrirt und ktihlt dann schnell durch kaltes Wasser oder Schnee etc. ab. Hierauf fiigt man abweeh- selnd Salzsi~ure und QuecksilberlOsung hinzu, so lange noch ein ~Nieder- schlag entsteht, dann filtrirt ~nan und ftigt zu dem Filtrate so viel Wein- geist, class eine reichliche C~lykogenausscheidung beginnt; naeh einiger

*) Sitzb. d. K. Acad. d. Wissenschaft. Maiheft 1871. **) Centralblatt f. d. reed. Wissenschaft. 1871, p. 388.