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Einführung in die Literaturtheorie Prof. E. Geulen Neuere deutsche Literaturwissenschaft Sprechstunde: Montags, 18.00 19.00 h oder nach Vereinbarung Kontakt: [email protected] Vorlesung 2 GER Q-2,2+2, Q-6,2, O-2,3 ; L3 FW 6, 1-2

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Einführung in die Literaturtheorie

Prof. E. Geulen

Neuere deutsche Literaturwissenschaft

Sprechstunde: Montags, 18.00 – 19.00 h oder nach Vereinbarung

Kontakt: [email protected]

Vorlesung 2

GER Q-2,2+2, Q-6,2, O-2,3 ; L3 FW 6, 1-2

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Achim Geisenhanslüke, Einführung in die Literaturtheorie, Einleitung 7-16

Dorothee Kimmich u.a. (Hg.), Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, Vorbemerkung

Claudia Benthin/Hans Rudolph Velten, Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neuere Theoriekonzepte

Terry Eagleton, Einführung in die Literaturtheorie, Einleitung

Jonathan Culler, Literaturtheorie, Vorwort

Sitzung: Theorie – Methoden – Wissenschaft

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1. Kapitel: Literatur – Wissenschaft – Theorie

Eine solche Auffassung von Literatur (als zeitlose Produkte genialer Autoren) ist sicherlich nicht ganz falsch. (… ) wissenschaftlich aber ist sie nicht.

Die Form der Erkenntnis, die die Literaturwissenschaft von ihrem Gegenstand gewinnen kann, ist jedoch besonderer Natur (…) weil sich der spezifische Gegenstand der Literaturwissenschaft, die Literatur, logischen Begründungszusammenhängen tendenziell entzieht. (…) Von ihrem Selbstverständnis her geht es der Literatur ja nicht um wissenschaftlich nachprüfbare Erkenntnisse und Letztebegründungen, sondern um etwas schwer benennbares „Anderes“.

Achim Geisenhanslüke. Einführung in die Literaturtheorie. Von der Hermeneutik zur Medienwissenschaft (2004), 2. Auflage

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Die systematische Reflexion der Differenz zwischen literarischen Texten und der Wissenschaft schreibt der Literaturtheorie ihren Gegenstandsbereich vor. (…) Ihre Aufgabe liegt vor allem darin, die letztlich nicht aufhebbare Differenz zwischen Literatur und Wissen zu reflektieren.

An die Stelle der lange vorherrschenden Idee, Wissenschaft habe es allein mit Letztebegründungen zu tun und die Literatur gehe auf ein geheimnisvolles Wesen des Literarischen zurück, tritt eine neue Form der Erkenntnis, die nicht das Wesen, sondern die Funktion der Literatur im Diskurs ihrer Zeit zu bestimmen versucht.

Zwar ist der Gegenstand der Literaturtheorie, die Literatur, immer auf Geschichte verwiesen, aber auf die Geschichte als einer kontingenten und letztlich nicht rational einholbaren Macht.

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Seit den sechziger Jahren erscheint Literatur nicht länger nur als Kunst, sondern auch als eine Form des Wissens, Literaturwissenschaft nicht nur als Wissen, sondern auch als eine Form der Kunst.

Erst im 20. Jahrhundert bricht die hermeneutische Selbstverständlichkeit, derzufolge die Literaturtheorie auf einer Lehre des Verstehens ruht, jedoch zugunsten neuer Herausforderungen auf.

Dabei ist es insbesondere die Frage nach der medialen Bedingtheit der Literatur, die in den letzten Jahren in den Vordergrund getreten ist: In der Form einer Medientheorie erhebt die Kulturwissenschaft den Anspruch auf eine Durchdringung des literarischen Gegenstandes, die nicht mehr dessen Eigengesetzlichkeit beachtet, sondern die Funktion der poetischen Sprache auf kommunikative Kodes festlegt, die sich zu wesentlichen Teilen medialen Einschreibeprozessen verdanken.

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Daß es nicht mehr die eine Theorie der Literatur, sondern vielfältige miteinander rivalisierende Ansätze gibt, kann zwar einerseits als Verlust von Eindeutigkeit beklagt werden, andererseits aber auch als Ausdruck einer Komplexitätsgewinnung begrüßt werden, die die Möglichkeiten der Literaturwissenschaft in den letzten Jahrzehnten enorm erweitert hat.

Die Untersuchung nimmt ihren Ausgang bei dem im 18. Jahrhundert entstandenen Doppel von philosophischer Ästhetik und literarischer Hermeneutik, um vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Strukturalismus im 20. Jahrhundert und darauf aufbauend die unterschiedlichen Positionen poststrukturalistischen Denkens bis hin zur Frage nach der Begründung einer neuen Kultur- und Medienwissenschaft zu skizzieren.

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Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart, hg. und kommentiert von Dorothee Kimmich, Rolf Günter Renner und Bernd Stiegler, Stuttgart, Reclam 2003

Inhalt:

Hermeneutik;

Literatur und Gesellschaft;

Kritische Theorie;

Psychoanalyse;

Strukturalismus und Semiotik;

Diskursanalyse und New Historicism;

Dekonstruktion;

Intertextualität;

Systemtheorie und Konstruktivismus;

Gender Studies;

Literatur und Medien

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Aus dem Vorwort:

Literaturwissenschaftliche Fragestellungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Dazu haben nicht nur heftige und folgenreiche Auseinandersetzungen über Fragen der Kanonbildung beigetragen, sondern insbesondere auch die Diskussion einer Vielzahl von neuen Theorien und Methoden. Nur in den seltensten Fällen handelt es sich um genuin literaturwissenschaftliche Theorien, vielmehr wurden theoretische Ansätze und Modelle aus der Philosophie, Soziologie, Ethnologie, Psychologie, Geschichtswissenschaft oder der Linguistik übernommen. Übertragbarkeit, sinnvolle Anwendung und die Bewertung von Ergebnissen wurden in zahllosen Debatten ausführlich diskutiert, ohne daß dies zu einer Systematisierung geführt hätte.

Methodenpluralismus (das Schlagwort, mit dem die aktuelle Situation charakterisiert wird), d.h. die Variation, Kombination und flexible Adaptation verschiedener theoretischer Ansätze.

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Claudia Benthien /Hans Rudolph Velten (Hg.), Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte, 2002

Inhaltsverzeichnis: Historische Anthropologie; Ordnungen des Wissens; Medien- und Kommunikationstheorie; New Philology, Textkritik; Performativität; Gender-Theorien; Alterität und Interkulturalität.

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Zahlreiche Abhandlungen und Sammelbände zu literaturwissenschaftlichen Theorien sind in den 1980er und 1990er Jahren erschienen. Die dort vorgestellten Methoden wurden zumeist additiv aneinander gereiht und waren durch Ausschließlichkeit gekennzeichnet. Man applizierte entweder die eine oder die andere Methode, gehörte zu dieser oder jener ‚Schule’. Mit der Wende zum dritten Jahrtausend hat sich dieses Bild von Grund auf verändert. Das Zeitalter des Methodenstreits scheint vorüber. Die gegenwärtigen Methoden nach den Methoden sind eklektizistisch und offen …

Der Band führt in kulturwissenschaftliche Gegenstandsfelder und Theorien ein, indem er nicht nur die jeweiligen wissenschaftshistorischen Prämissen und Theoreme veranschaulicht, sondern auch die konkrete Anwendung der Methoden beispielhaft zeigt.

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Terry Eagleton, Einführung in die

Literaturtheorie, 1997 (4.)

Inhalt:

Phänomenologie, Hermeneutik, Rezeptionstheorie; New Criticism, Strukturalismus und Semiotik; der Poststrukturalismus; die Psychoanalyse

Aus der Einleitung: Was ist Literatur?

a) Fiktion vs. Faktum

Literatur schließt zwar viele faktische Schriften mit ein, sondert aber auch viel Fiktives aus.

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b) Literatur als besondere Sprachverwendung vs. Normale Sprache:

Vielleicht ist Literatur nicht darüber definierbar, ob sie fiktional oder ‚imaginativ’ ist, sondern weil sie eine spezifische Weise der Sprachverwendung darstellt. Wenn Sie sich mir an der Bushaltestelle nähern und murmeln „Du noch unberührte Braut der Stille“ wird mir sofort bewußt, daß ich mich in der Gegenwart des Literarischen finde. (…) Literatur ist keine Pseudo-Religion, Psychologie oder Soziologie, sondern eine spezifische sprachliche Struktur. Sie hat ihre eigenen, speziellen Gesetze, die als solche untersucht und nicht auf etwas anderes reduziert werden sollten.

Verfremdungseffekt

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c) Was Literatur ist, bestimmt der Kontext

Der Kontext sagt mir, daß es literarisch ist: aber die Sprache selbst hat keine inhärenten Fähigkeiten oder Eigenschaften, die sie von anderen Diskursarten unterscheiden könnten.

…. daß Literatur mindestens ebensosehr davon abhängt, was Menschen mit Texten machen, wie davon, was die Texte mit ihnen machen.

Die Vorstellung, daß es eine einzige ‚normale’ Sprache gibt … ist eine Illusion

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d) Literatur als nicht-pragmatischer Diskurs und selbstreferentielle Sprache

Ein Text kann als Geschichte oder Philosophie auf die Welt kommen, um später als Literatur eingestuft zu werden; oder er kann seine Existenz als Literatur beginnen, um in späteren Zeiten wegen seiner archäologischen Bedeutung geschätzt zu werden.

So etwas wie ein Wesen der Literatur gibt es schlichtweg nicht. Jedes beliebige Stück Text kann ‚nicht-pragmatisch’ gelesen werden, genauso wie jeder Text poetisch gelesen werden kann.

Scharf zwischen praktisch und nicht-praktisch zu unterscheiden ist vielleicht nur in einer Gesellschaft wie unserer möglich, in der Literatur aufgehört hat, überhaupt noch eine praktische Funktion zu haben. Vielleicht legen wir so als allgemeine Definition eine Bedeutung von literarisch vor, die in Wirklichkeit historisch bestimmt ist.

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e) Definitionen von Literatur sind implizite Werturteile

Alles kann Literatur sein, und alles, was als unwandelbar und unbestreitbar als Literatur angesehen wird – Shakespeare beispielsweise – kann eines Tages keine Literatur mehr sein.

Wert ist ein transitiver Begriff: er bezeichnet immer das, was von bestimmten Leuten in spezifischen Situationen nach gewissen Kriterien und im Lichte bestimmter Absichten hoch bewertet wird.

Karl Marx beunruhigte die Frage, weshalb die griechische Kunst einen ‚ewigen Reiz’ behalten konnte … alle literarischen Werke werden von den Gesellschaften, die sie lesen, ‚neu geschrieben’. Unser ‚Homer’ ist weder identisch mit dem Homer des Mittelalters, noch ist ‚unser Shakespeare’ der seiner Zeitgenossen.

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Alle unsere beschreibenden Aussagen bewegen sich innerhalb eines oft unsichtbaren Systems von Wertkategorien, und tatsächlich hätten wir ohne sie nichts zu sagen. Interessen sind konstitutiv für unser Wissen und sind nicht einfach Vorurteile, die es gefährden. Der Anspruch, daß Wissen wertfrei sein soll, ist selbst schon ein Werturteil.

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f) Fazit:

Wir haben bisher also nicht nur entdeckt, daß Literatur nicht in dem Sinne existiert wie das Insekten tun, und daß die Werturteile, die sie konstituieren, historisch veränderlich sind, sondern auch, daß diese Werturteile selbst eine enge Verbindung zu den gesellschaftlichen Ideologien haben. Sie verweisen uns letzten Endes nicht auf einen privaten Geschmack, sondern auf die Grundannahmen, mit denen bestimme soziale Gruppen Macht über andere ausüben und erhalten.

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Jonathan Culler, Literaturtheorie. Eine kurze Einführung, Stuttgart 1997

Inhalt:

Was ist Theorie?

Was ist Literatur und wie wichtig?

Literatur und Kulturwissenschaft

Sprache, Bedeutung und Interpretation

Rhetorik, Poetik und Lyrik: Erzählen

Performative Sprache

Identität, Identifikation und das Subjekt

Anhang: Theoretische Schulen und Strömungen

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Aus der Einleitung: Was ist Theorie?

„Warum haben sich Laura und Michael getrennt?“ – „Also, meine Theorie ist, dass…“

Eine Theorie muss mehr sein als eine bloße Hypothese; sie darf nicht von vornherein offensichtlich sein; sie besteht aus komplexen Beziehungen mehr oder weniger systematischer Art zwischen einer Anzahl von Faktoren; und sie ist weder leicht zu bestätigen noch leicht zu beweisen.

Werke, die man als Theorie betrachtet, wirken über die angestammte Disziplin hinaus.

Der Haupteffekt der Theorie liegt darin, dass sie den so genannten ‚gesunden Menschenverstand‘ in Frage stellt: also vermeintlich vernünftige Ansichten über Dinge wie Bedeutung, Schrift, Literatur oder Erfahrung.

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Als Kritik des gesunden Menschenverstands und Erkundungsraum alternativer Sichtweisen, heißt theoriebewußtes Arbeiten, alle wesentlichen Prämissen und Grundannahmen literaturwissenschaftlicher Analyse in Frage zu stellen.

Theorie ist reflexiv, ein Denken über das Denken, eine Befragung der Kategorien, die wir in der Literatur wie in anderen diskursiven Praktiken gebrauchen, um uns die Welt zu erklären.

Eines der entmutigendsten Merkmale von Theorie ist, dass sie nie aufhört. Zuweilen stellt sich Theorie dar wie eine Strafe des Teufels, die einen zu schwerer Lektüre in unbekannten Gefielden verurteilt, in denen selbst die Bewältigung einer Aufgabe nicht zur Erlösung führt, sondern nur zu weiteren schwierigen Aufgaben.

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Theorie ist verbunden mit dem Wunsch nach Beherrschung: man hofft, dass die Lektüre theoretischer Texte einem die Konzepte zur Verfügung stellt, mit denen sich die für einen wichtigen Phänomene organisieren und verstehen lassen. Aber Theorie macht Beherrschung unmöglich, nicht deshalb, weil es stets noch mehr zu wissen gibt, sondern auch, weil, konkreter und schmerzhafter, die Theorie selbst immer wieder ihre vermeintlichen Ergebnisse und Prämissen in Frage stellt.