Einführung in die Pädagogik bei Beeinträchtigung des ... · Einführung in die Pädagogik bei...
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Einführung in die Pädagogik bei Beeinträchtigung des Sehens Ringvorlesung 20.12.2017 1 Prof. Dr. Dino Capovilla Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Rehabilitationswissenschaften – KSBF Abteilung Blinden- und Sehbehindertenpädagogik Unter den Linden 6, 10099 Berlin ☎ Telefon: +49 (030) 2093 66725 ✉ E-Mail: [email protected]
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Einführung in die Pädagogik bei Beeinträchtigung des SehensRingvorlesung
20.12.2017 1
Prof. Dr. Dino CapovillaHumboldt-Universität zu Berlin
Institut für Rehabilitationswissenschaften – KSBFAbteilung Blinden- und Sehbehindertenpädagogik
Unter den Linden 6, 10099 Berlin☎ Telefon: +49 (030) 2093 66725
✉ E-Mail: [email protected]
Der Homunkulus FehlschlussSehen als aktiver Prozess
▮ Sehen ist ein aktiver Prozess
▮ Sehen ist die aktive Suche nach...3
▮ räumlicher Nähe und Ähnlichkeit,
▮ guter Gestalt und passender Fortsetzung,
▮ Geschlossenheit und Einfachheit
▮ und vor allem Vertrautheit
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Sehen heißt interpolieren
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Sehen ist ein multimodaler Prozess2
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▮ Sehen ☞ Lichtwellen
▮ Hören ☞ Schallwellen
▮ Riechen ☞ Gase▮ Hygiene, Nahrung, Schutz, Gefühle...
▮ Schmecken ☞ Geschmacksrichtungen
▮ Gleichgewicht ☞ Kraft, Drehung...▮ Körperhaltung, Wachheit, Schutz...
▮ Propriozeption ☞ Vibration, Druck, Stellung...▮ Körperschema, Kraftregulation...
▮ Tasten ☞ Berührung, Temperatur, Schmerz...
Was bedeutet also „Sehen“?
▮ Unser Auge ist keine Camcorder
▮ Sehen ist Reizinterpretation zur...
▮ ...Rekonstruktion der Wirklichkeit
▮ Sehen ist ein aktiver Prozess
▮ Sehen ist Suchen nach Gestalt
▮ Sehen ist Suchen nach Vertrautheit
▮ Sehen ist interpolieren
▮ Sehen ist ein multimodaler Prozess
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Was bedeutet Sehbeeinträchtigung?
▮ Amaurose vs. Legaldefinitionen vs. Funktionales Sehen
▮ Sozialrechtliche Definition in Deutschland▮ Fernvisus des besseren korrigierten Auges / Gesichtsfeld
▮ Sehbehinderung <= 30%; Hochgradige Sehbehinderung <= 5%
▮ Blindheit <= 2% oder Gesichtsfeld <= 5°
▮ Allgemeine Definition (Reize / Zeiteinheit reichen nicht)
▮ Was folgt daraus? ▮ Sehbeeinträchtigung ist extrem vielfältig
▮ Sehbeeinträchtigung verlangt Kompensation und Förderung
▮ Kompensation und Förderung sind immer individuell orientiert
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SehbeeinträchtigungÄtiologie + Symptome + Diagnose
▮ Linsen-/Hornhauttrübung
▮ Morphologische Störungen (Iris, An-/Microphthalmus...)
▮ Netzhautstörungen (peripher, zentral, mix)
▮ Sehnervendefekte
▮ Zerebrale Störungen
▮ Störungen der Muskulatur
▮ Augeninnendruckstörung
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Die Menschen – Um wen geht es?
▮ Erwerbstätigenquoten5
▮ Allgemein: ~70-75%
▮ SB: 413T ☞ 58T / 129T = ~45%
▮ HSB: 54T ☞ 3T / 12T = ~25%
▮ BL: 104T ☞ 8T / 33T = ~26%
▮ Zahlen zum Bildungssystem6
▮ 480T (~4,5%) Förderbedarf (FB)
▮ 7.250 (~1,5%) FB Sehen
▮ Inklusionsquote FB Sehen24% (BE), 100% (SH),12% (BY)
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GeragogikAndragogikPädagogik
40%
25%
30%
5%0
15
65
80
120
Wo begegnen Sie Menschen mit Sehbeeinträchtigung?
▮ Regelschulen / Förderschulen
▮ Frühförderstellen / Kindertageseinrichtungen
▮ Berufsbildungswerke / Berufsförderwerke
▮ Organisierte Selbsthilfe / Blindenseelsorge
▮ Medienzentren / Bibliotheken
▮ Hilfsmittelfirmen / Beratung Zugänglichkeit
▮ Werkstätten / Förderstätten
▮ Internate / Seniorenheime / Wohngemeinschaften
▮ Hochschulen
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Warum für die Fachrichtung Sehen entscheiden?
▮ Pragmatische Gründe▮ Beste Jobaussichten (Inklusion, Lebenswartung...)
▮ Breites Aufgabenfeld mit vielen Spezialisierungsrichtungen
▮ Sehbeeinträchtigung ist nicht milieuspezifisch
▮ Inhaltliche Gründe▮ Interdisziplinäre Themen mit assistive Technologien
▮ Gestaltung einer „behindertenfreundlichen“ Welt
▮ Miteinander leben und soziale Räume gestalten
▮ Neu besetzte Abteilung
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Just ask... [email protected] 36, Büro 211
Literatur- und Bildverweise
1 Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Homunkulus [25.09.2016]2 Quelle: https://www.wbs-bramsche.de/downloads/diesinnessysteme.pdf [04.12.17]3 Orientiert an den Gestaltprinzipien nach Wertheimer.4 Bildquelle Gesichter: „The Forest Has Eyes“ von Dev Doolittle (1985)5 H.-W. Bach im horus 3/2014 und 4/2014: www.dvbs-online.de/horus [26.09.2016]6 Klemm, K. (2010). Gemeinsam Lernen. Inklusion leben. Bertelsmann Stiftung
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