Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

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Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie

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Einführung in die schulmedizinische

Tumortherapie

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der menschliche Körper besteht aus 100 Billionen Zellen

• eine 1 mit 14 Nullen 100.000.000.000.000• beim einem erwachsenem Menschen

werden in jeder Sekunde etwa 50 Millionen Zellen abgebaut

• und es bilden sich fast ebenso viele Zellen neu

• aber eben nur fast!• der erwachsene Mensch baut nach und

nach ab!

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der menschliche Körper besteht aus 100 Billionen Zellen

• unser Gehirn besitzt 20 Milliarden Nervenzellen

• täglich verlieren wir 100.000 Nervenzellen,

• dies entspricht ungefähr der Größe eines Fliegenhirns

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der menschliche Körper besteht aus 100 Billionen Zellen

• die Zellen unserer Lippen werden 2 Wochen alt

• die Leberzellen 8 Monate

• die Knochenzellen bis 30 Jahre alt

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Alle Zellen entstehen durch Zellteilung

• pro Menschenleben sind das 1016

Zellteilungen

• eine 1 mit 16 Nullen (10.000.000.000.000.000)

• eine Zellteilung dauert ungefähr 24 Stunden

• bei jeder Zellteilung wird die Erbinformation identisch an beide Tochterzellen weitergegeben

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Alle Zellen entstehen durch Zellteilung

• alle Zellen eines Organismus gehen auf eine befruchtete Eizelle zurück, also enthalten alle Zellen die gleiche genetische Information

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jeder Mensch besitzt etwa 28.000 Gene

• Gene machen uns zu dem was wir sind

• Gene bestimmen mit, welche Augen- oder Haarfarbe wir besitzen

• ob wir ein großes oder geringes Risiko haben, an Krankheiten, wie z.B. Krebs zu erkranken

• jedes Gen steuert eine definierte Funktion einer Zelle bzw. eines Gewebes

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jeder Mensch besitzt etwa 28.000 Gene

• die Gene liegen gut geschützt im Zellkern auf den Chromosomen

• jedes Chromosom besteht aus einzelnen DNA Fäden

• DNA ist die chemische Substanz der Gene

• besteht aus einer Strickleiter, der Doppelhelix

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jeder Mensch besitzt etwa 28.000 Gene

• die Sprossen der Strickleiter bestehen aus den Kernbasen:

• Adenin • Cytosin • Thymin • Guanin

• das Alphabet der Gene

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jeder Mensch besitzt etwa 28.000 Gene

• das Gen-Alphabet übersetzt die genetische Information in eine Anleitung für den Bau von Proteinen

• das Hämoglobin- Gen zum Beispiel beginnt mit CCCTGTGGAGCCACACCCTAG ……….

• und ist insgesamt 43.000 Bausteine lang

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jeder Mensch besitzt etwa 28.000 Gene

• seit dem Jahre 2003 wissen die Genforscher, das 3,2 Milliarden solcher Bausteine auf dem DNA-Faden des Menschen Platz haben

• nicht alle Abschnitte der DNA enthalten Informationen

• in einem recht großen Anteil scheinen tatsächlich keinerlei Informationen zu sein

• Junk - DNA , also Abfall - DNA

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Vom Gen zum Protein

• Grundbaustein der Proteine ist ein Satz von 20 Aminosäuren

• Proteine machen erst das Wesen der Zelle aus als

• Enzyme

• Hormone

• Immunoglobuline

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Vom Gen zum Protein

• sie transportieren im Körper bestimmte chemische Verbindungen z.B. Eisen (Transferrin)

• der komplette Energiehaushalt wird von Proteinen organisiert

• Zellen bestehen neben Wasser zum größten Teil aus Proteinen

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Vom Gen zum Protein

• Der Schritt vom Gen zum Protein ist aufgeteilt in

• Transkription:

geschieht im Zellkern, das Enzym RNA-Polymerase kopiert die DNA Information in RNA

• es entsteht die so genannte mRNA

Thymin wird durch Uracil ersetzt

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Vom Gen zum Protein

• das Überschreiben von DNA auf RNA ist vergleichbar mit einer Sicherheitsmaßnahme der Natur:

• die Orginalversion verlässt den schützenden Zellkern nicht

• zum Protein übersetzt wird lediglich eine Kopie

• dies geschieht außerhalb des Zellkerns in den Ribosomen

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Vom Gen zum Protein

• dieser zweite Schritt bei der Entstehung eines Proteins heißt :

Translation• jeweils drei Bausteine auf dem mRNA Faden

werden in bestimmte Aminosäuren umgewandelt

• aus CUU wird z. B. Leucin • aus AGA wird Arginin• die einzelnen Aminosäuren reihen sich

aneinander und aus der entstehenden Kette faltet sich das dreidimensionale Protein

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Vom Gen zum Protein

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Der Zellzyklus

• den Zellzyklus kann man in zwei Phasen einteilen

• Mitose, gleich Zellkernteilung, und der

• Interphase: Zeitraum zwischen den Kernteilungen, sie ist die längste Phase des Zellzyklus

• kann bei teilungsaktiven Zellen bis zu

90 % des gesamte Zellzyklus ausmachen

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Der Zellzyklus

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Der Zellzyklus

• Zellen, die sich im Zellzyklus befinden

bei denen sich Zellwachstum und Zellteilung fortwährend abwechseln werden als proliferierend bezeichnet

• die Anzahl der Zellteilungen pro Zeiteinheit ist die Teilungsrate

• diese ist für jeden Zelltyp spezifisch

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Regulation des Zellzyklus

• äußere Faktoren sind unter anderem das Nährstoffangebot

• die Anzahl der Nachbarzellen • Wachstumsfaktoren: Proteine, die als

Signal von einer Zelle auf die nächste übertragen werden

• Z. B. Fibroblast growth factor ( FGF ) Schlüsselrolle bei der Differenzierung der

Zellen

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Regulation des Zellzyklus

• innere Faktoren und Kontrollpunkte: so genannte Tumorsuppressorgene

überwachen die korrekte Abfolge der Basenpaare nach jeder Reduplikation

• entscheiden über die Notwendigkeit von Reparaturvorgängen, halten den Zellzyklus an, bis Reparaturen ausgeführt sind,

• und veranlassen gegebenenfalls den programmierten Zelltod = Apoptose

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Die Apoptose

• die Apoptose, also der Selbstmord einzelner Zellen, kann auch von außen angeregt werden, z. B. von Immunzellen

• während der Apoptose schrumpft die Zelle, die DNA wird von bestimmten Enzymen, den Endonukleasen abgebaut,

• die Apoptose gewährleistet, das die betreffende Zelle ohne Schädigung

von Nachbarzellen zugrunde geht

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Die Apoptose

Apoptose ist unerlässlich:• zur Kontrolle der Zellzahl und der Größe von

Geweben• bei der Verjüngung von Geweben z. B.

Riechepthel der Nase• bei Selektion und Abbau unnötiger Zellen des

Immunsystems• zur Eliminierung entarteter Zellen• zur Selektion von Keimzellen, 95% der Eizellen

werden über Apoptose abgetötet

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Die Apoptose

• ein Ziel der Krebsforschung ist es, kontrollierte Apoptose bei Tumorzellen auszulösen

dummerweise nutzen auch Krebszellen den Apoptosemechanismus um Abwehrzellen, so genannte

Tumorinfiltrierende Lymphozyten auszuschalten

an der Oberfläche verschiedener Tumorzelllinien ein Apoptose- auslösendes Protein, den CD95- Liganden

(Fas Ligand )

• diesen Mechanismus bezeichnet man als Tumor counterattack

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Wie entsteht Krebs

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Wie entsteht Krebs

• die Zellteilung, und deren korrekter

Ablauf wird von über 5000 Genen überwacht, • diese Gene nennt man treffenderweise auch

Wächtergene• = Tumorsuppressorgene , z. B.• p53, p16, p27 • eine Krebszelle entsteht, wenn in mindestens

einem der Wächtergene ein Defekt vorliegt

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Wie entsteht Krebs

• dieser kann spontan auftreten, durch äußere Einflüsse wie z. B.

• Strahlung

• oder wird in vielen Fällen auch von den Eltern geerbt

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Wie entsteht Krebs

• da es unglaublich viele Wächtergene gibt, die alle verschiedene Aufgaben haben, also für unterschiedliche Bereiche zuständig sind

• und weil die DNA ein sehr, sehr langes Band ist, führt der Defekt eines Wächtergenes nicht

zwangsläufig

• vor allem auch nicht sofort zu krankhaften Veränderungen

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Wie entsteht Krebs

• damit die mutierte Zelle nicht erkannt wird, muss der Aufgabenbereich des defekten Wächtergens und

• der Fehler, der bei der Kopie entsteht, exakt übereinander liegen

• ansonsten würde der Fehler von einem anderen Gen erkannt ,und somit repariert, oder die Zelle würde eliminiert

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Wie entsteht Krebs

• Aufgrund der millionenfachen Zellteilungen die täglich in unserem Körper stattfinden, wird der genetische Defekt mit fortschreitender Zeit immer wahrscheinlicher

• bis schließlich die eine fehlerhafte Zelle entsteht, die

• nicht repariert wird, und auch nicht dem programmierten Zelltod zugeführt wird,

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Wie entsteht Krebs

• diese eine fehlerhafte Zelle mit der Fähigkeit sich zu teilen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit

• Tochterzellen produzieren, die noch mehr

• Mutationen aufweisen

• die Ent-artung der Zellen steigt mit jeder neuen Teilung, und immer

• gefährlichere Tumorzellen entstehen

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Tumorstoffwechsel

• neben der Eigenschaft sich nun unkontrolliert zu vermehren ,entstehen völlig andere Stoffwechsel- Eigenschaften :

• die Abgabe von immunsuppressiven Substanzen

• Expression des Pyruvatkinase-Isoenzyms Typ2 = Tumor M2-PK

• Hemmung der ß – Oxidation = Fettstoffwechsel

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Tumorstoffwechsel

• hohe Aktivität der Glycolyse – Enzymen

• hohe Glutaminolyse - Kapazität

• anaerober Stoffwechsel unter Bildung von Laktat = Milchsäure

• die Vergärung von Glucose liefert wesentlich weniger Energie, daher

• nehmen Tumorzellen 20- bis 30-mal mehr Glucose auf

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Tumorstoffwechsel

• dabei produzieren sie große Mengen Laktat, welches in der Leber unter

• erheblichem Energieaufwand erneut

• in Glucose umgebaut werden muss, um dann wieder von den

• Tumorzellen als Energielieferant benutzt zu werden

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Tumorstoffwechsel

• erklärt auch den bei Tumorpatienten erhöhten Energiebedarf, die Kachexie = Auszehrung :

• anaerobe Glycolyse führt zu • Hypoglycämie und Azidose, dies• triggert die Ausschüttung von • Adrenalin, Glucocorticoiden und• Glucagon, daraus erfolgt• Lipolyse und Proteinlyse aus Muskel-• und Fettgewebe

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Tumorstoffwechsel

• die Abhängigkeit der Tumorzellen von Sauerstoff nimmt drastisch ab

• das Abschalten der Mitochondrien führt zu Resistenzen gegenüber vielen Chemotherapeutika

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Tumorformen

• in Abhängigkeit von seiner Fähigkeit Metastasen zu bilden ,unterscheidet man

• benigne = gutartige• maligne = bösartige• und semimaligne Tumoren = Basalgiom

• maligne Tumoren werden außerdem in• niedrig-maligne und• hochmaligne eingeteilt,

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Tumorformen

• benigne Tumoren = gutartige Gewebeveränderungen

• wachsen langsam, sind gut abgrenzbar, gut differenziert,

• bilden keine Metastasen• die Benennung erfolgt durch die

angehängte Endung “-om“ an den lateinischen Namen des Ursprungsgewebes

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Tumorformen

• Fibrom: Stielwarze, Fleischwarze• Chondrom: gutartiger Tumor des Knorpels• Adenom: gutartiger Tumor des Drüsengewebes• Meningeom: gutartiger Tumor der Hirnhaut• Adenomatoidtumor: gutartiger Tumor im

Bereich der Genitalien• Myom: gutartiger Tumor des Muskelgewebes, z.

B. Uterusmyom

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Tumorformen

• benigne Tumoren beeinträchtigen den Körper in der Regel nicht

• allerdings können einige benigne Tumoren zu malignen Zellen mutieren, z.B. Dickdarmpolypen die häufig zum Karzinom entarten

• Hormonproduzierende Adenome können durch ihre Hormonwirkung zu Erkrankungen führen

• Tumoren können durch ihre Raumforderungen

„ maligne“ sein: z.B. das Meningeom

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Tumorformen

• maligne Tumoren = bösartige Gewebeveränderungen

• wachsen schnell und invasiv, sind schlecht abgrenzbar,

• Zellen sind atypisch verändert• bilden Metastasen• auch bösartige Tumoren werden, soweit

noch erkennbar nach dem Ursprungsgewebe benannt

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Tumorformen

• Karzinome = das lateinische Wort für Krebs • machen 80 % der Krebserkrankungen aus, und gehen• vom Epithelgewebe aus:

• Plattenepithelkarzinome: Schleimhaut, verhornt und unverhornt

• Adenokarzimone: vom Drüsenepithel ausgehend• Urothelkarzinome: entstehen in der Epithelschicht• der ableitenden Harnwege• Chorionkarzinome: entstehen aus pluripotenten

Keimzellen

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Tumorformen

• Sarkome= das griechische Wort für Fleisch

• leiten sich aus dem Binde- und Stützgewebe ab

• sind mit 1% aller malignen Erkrankungen selten

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Tumorformen

• Osteosarkom: vom Knochen ausgehend• Rhabdomysarkome: von der quergestreiften

Muskulatur ausgehend• Angiosarkome: von den Blutgefäßen

ausgehend• Leiomyosarkome: von der glatten Muskulatur

ausgehend• Liposarkom: vom Fettgewebe ausgehend• Fibrosarkom: Form von Hautkrebs• Neurogenes Sarkom: vom peripheren

Nervensystem ausgehend

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Tumorformen

• Blastome = Tumoren die aus embryonalen Zellen, während der Gewebe- oder Organentwicklung entstehen

• Retinoblastom: von embryonalen Netzhautzellen ausgehend

• Medulloblastom: von embryonalen Kleinhirnzellen ausgehend

• Nephroblastom: ( Wilms-Tumor ) von embryonalen Nierenzellen ausgehend

• Hepatoblastom: von embryonalen Leberzellen ausgehend

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Tumorformen

• Hämatologische Tumoren= Tumoren die sich aus Blut- oder Blutstammzellen entwickeln:

• Leukämien: gehen von den Leukozyten aus

• Lymphome: gehen von den Lymphozyten aus

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Krebsauslösende Faktoren

• grundsätzlich sind Zellen während der Zellteilung besonders anfällig

• Physikalische Noxen:• Ionisierende Strahlung wie ultraviolettes

Licht, Röntgen –• oder Gammastrahlung,• elektromagnetische Felder wie Mobilfunk,

Mikrowelle

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Krebsauslösende Faktoren

• Chemische Noxen: die wichtigsten sind polyzyklische Kohlenwasserstoffe:

• Benzol: früher als Lösungsmittel verwendet, zu 1% im Benzin enthalten, in USA verboten

• Benzpyren: in Zigarettenrauch, Teer- und Abgasen• Chrom- VI – Verbindungen: Korrosionsschutzmittel in

Kühlschränken

• Nitrosamine: geräucherte Fleisch- und Fischware

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Krebsauslösende Faktoren

• Onkoviren: nach Schätzung der amerikanischen Krebsgesellschaft werden etwa 15-20 % der Krebsfälle durch Onkoviren verursacht

• wichtige Onkoviren sind:• Papillomaviren ( HPV )• Retroviren ( HIV )• Hepadnaviren ( HBV )• Herpesviren

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Krebsauslösende Faktoren

• Beispiel Papillomaviren:• eine HPV Infektion mit den so genannten high

risk Viren – Stämmen ist in• 99,7 % die Ursache für ein Zervixkarzimon • das Virus stimuliert die Zellproliferation• verzögert die Differenzierung der infizierten

Zelle,• Genprodukte des Virus unterdrücken

Reparaturen der DNA• und letztlich die Apoptose

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Krebsauslösende Faktoren

• es kommt zur genetischen Instabilität der befallenen Zervixzellen

• PAP III d = Dysplasie, Nachweis von Zellen mit leichten bis mittelschweren Zellveränderungen,

• wird in der Regel alle 3 Monate kontrolliert

• PAP IV = Konisation

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Krebsauslösende Faktoren

• Onkogene• Gene, die das Wachstum von Tumoren

auslösen können,• entstehen aus Proto-Onkogene, • durch Veränderungen an Gensequenzen=

Mutationen• Auslöser: ionisierende Strahlung,

chemische Substanzen• und Onkoviren

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Krebsauslösende Faktoren

• die Proliferation einer Zelle wird positiv von Protoonkogenen,

• und negativ durch Tumorsuppressoren wie p 53 oder

• p RB reguliert

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Krebsauslösende Faktoren

• Embryonale Stammzellen können unter bestimmten Umständen Krebs auslösen

• Stamm – und Krebszellen sind bildlich gesprochen, die zwei Seiten einer Medaille

• die embryonale Stammzelle ist „pluripotent“, kann sich also in jede einzelne Zellart wandeln, zum Beispiel in eine

• Knochen, Muskel – oder Nervenzelle• und• kann sich im Prinzip unendlich oft teilen, ist

unsterblich!

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Krebsauslösende Faktoren

• ausgerechnet diese Eigenschaft hat sie mit der tödlichen Tumorzelle gemeinsam

• man weiß erst seit wenigen Jahren , das es neben den guten Stammzellen, auch höchst gefährliche Krebs-Stammzellen gibt

• Forscher vermuten sogar das Tumoren durch einige wenige

• Krebs-Stammzellen überhaupt erst tödlich werden

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Statistik• Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer

im Laufe seines Lebens Krebs!

• die meisten Fälle treten im Alter über 60 Jahren auf

• einer US-Studie zufolge sterben weltweit jeden Tag etwa20.000 Menschen an den folgen einer Krebserkrankung

• demnach gab es in Deutschland erkranken jährlich rund 400.000 Menschen an Krebs 2008 7,6 Millionen Tote durch Krebs

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Statistik

• übrigens ist Krebs keinesfalls eine Erkrankung der Neuzeit

• die ältesten Krebsbefunde liefern Saurierknochen

• in Papyrusschriften sind Krebserkrankungen aus der Zeit1550 vor Christi Geburt erwähnt

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Statistik

• die 5 Jahres Überlebensrate betrug in den 80er Jahren:

• Frauen 53 % Männer 35%

• 2004 betrug die Überlebensrate:

• Frauen 55% Männer 47%

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Folgen des Tumorwachstums

• die meisten Patienten sterben nicht an der primären Tumorerkrankung, sondern an den Metastasen

• häufig betroffen sind:

• Leber, Lunge, Knochen,

• Gehirn, Lymphknoten

• Metastasen entstehen, indem sich Krebszellen vom Primärtumor ablösen

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Folgen des Tumorwachstums

• schon sehr kleine Tumoren können metastasieren, z.B. beim Brustkrebs

• sind ab einem Tumordurchmesser von 1cm schon 20% metastasiert

• Voraussetzung für die Metastasierung:

der Krebs wächst invasiv in angrenzende Strukturen mit Durchbruch in

• Blut- und Lymphgefäße

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Folgen des Tumorwachstums

• Fähigkeit körpereigene Strukturen wie:

• die Basalmembran

• die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen

• aktiv in ein Gefäß einzudringen

• bezeichnet man als Invasion

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Folgen des Tumorwachstums

• die Invasion ist eine aktive Leistung maligner Krebszellen

• abhängig von den jeweiligen genetischen Eigenschaften des Tumors

• wie verminderte Expression von Klebemolekülen auf der Zellmembran

• nur etwa 0,01% aller im Blut zirkulierenden Krebszellen schafft es eine metastatische Kolonie zu bilden

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Folgen des Tumorwachstums

• bei der Anheftung spielen wieder andere Membranstrukturen

• so genannte Integrine = Eiweißmoleküle, welche Zellen verbinden- eine Rolle

• dieses Thema ist Gegenstand aktueller Forschungen

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Folgen des Tumorwachstums

• Angiogenese

• Krebszellen sind im Gegensatz zu normalen Zellen in der Lage, umgebende Blutgefäße zum Ausspossen zu veranlassen

• Tumoren ohne diese angiogenetische Fähigkeit werden nicht

• Größer als 0,3mm

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Folgen des Tumorwachstums

• Knochenabbau

• im Skelett müssen körpereigene Osteoklasten gezwungen werden Knochensubstanz abzubauen

• damit die Metastase wachsen kann

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Metastasierung

• man unterscheidet gemäß der TNM- Klassifikation

• zwischen lokalen

• regionären- und

• Fernmetastasen

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Metastasierung

• Lokale Metastasen entstehen in unmittelbarer Nähe des Primärtumors durch Verschleppung bösartiger Zellenin das umliegende Gewebe

• entsteht diese Verschleppung über Stichkanäle ( Biopsien )

• oder Schnitte im Tumorgewebe spricht man von Impfmetastasen

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Metastasierung

• regionäre Metastasen entstehen wenn Tumorzellverbände in die Lymphgefäße abschilfern, und sich in den ortsnahen

• Lymphknoten festsetzen

• Einteilung der Lympfknotenmetastasen durch N-Kategorie

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Metastasierung

• Fernmetastasen entstehen, wenn Tumorzellverbände in Venen

abschilfern und in entfernte Organe absiedeln

• werden auch hämatogene Metastasen genannt, und durch

• die M- Kategorie klassifiziert•

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Metastasierung

• manche Tumorarten metastasieren in ganz spezifische Organe

• so gut wie nie von Metastasen betroffen sind:

• Herz, Milz und Nieren

• grundsätzlich ist der Zielmechnismus nicht völlig verstanden

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Metastasierungswege

• Lungentyp= arterieller Typ

• über das linke Herz in den großen Kreislauf :

• ZNS, Skelett, Leber, Nebennieren

• Bronchialkrebs

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Metastasierungswege

• Hohlvenen= Kavatyp

• über die Hohlvene zur Lunge, weiter über den arteriellen Kreislauf :

• Skelett, Lunge, Gehirn, Leber

• Nieren-, Knochen-, Schilddrüsenkrebs

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Metastasierungswege

• Pfortader- Typ

• über die Pfortader zur Leber, über die Hohlvene in den großen Kreislauf :

• Leber

• Krebs des Verdauungstraktes

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Metastasierungswege

• Vertebralvenen-Typ

• über Verbindung zum Venensystem:

• Skelett, Wirbelsäule

• Brustkrebs, Prostatakrebs

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TNM- System

• ist eine Klassifizierung von bösartigen Tumoren• eignet sich nicht für Leukämien

• T Primärtumor• Tis Tumor in situ / Frühform, Basalmembran

intakt• T1-T4 zunehmende lokale Ausdehnung• N regionärer Lymphknotenbefall• NO keine Anzeichen für Lymphknotenbefall• N1-N3 zunehmender Lymphknotenbefall• M Fernmetastasen

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Grading

• Grad der Entartung: G = grading

• G1 = niedriger Malignitätsgrad, Zellen sind recht gut differenziert

• G2 = mittlerer Malignitätsgrad

• G3 = hoher Malignitätsgrad, Zellen kaum differenziert

• G4 = sehr hoher Malignitätsgrad, vollkommen entdifferenzierte Zellen

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Resttumor

• Resttumor nach Operation

wird mit R bezeichnet

• RO komplett entfernt

• R1 Resttumormasse vorhanden

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Tumordiagnostik

• egal ob der Krebsverdacht aufgrund von Beschwerden oder

• einer Früherkennungsmaßnahme entstanden ist• die ersten Beweise für das tatsächliche

Vorhandensein • eines Tumors liefern in der Regel bildgebende

Verfahren:• Röntgen, Ultraschall, CT, Kernspin• Endoskopien bzw. Biopsien

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Tumordiagnostik

• Programm zur gesetzlichen Früherkennung

von Krebs in Deutschland

für Frauen:• Gebärmutterhalskrebs, ab dem 20. Lebensjahr

1x jährlich PAP-Abstrich• Brustkrebs, ab dem 30. Lebensjahr 1x jährlich

Abtastung der Brust incl. Achselhöhle, • ab dem 50. Lebensjahr Mammographie alle zwei

Jahre

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Tumordiagnostik

• für Männer:

• Prostatakrebs, ab dem 45. Lebensjahr

• 1x jährlich Abtastung der Prostata vom Enddarm aus

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Tumordiagnostik

• für Frauen und Männer:• Hautkrebs, ab dem 35. Lebensjahr

Untersuchung der Haut, einschließlich behaarter Kopfhaut, alle zwei Jahre

• Dickdarmkrebs, ab dem 50. Lebensjahr 1x jährlich digitale, rektale Austastung, plus Testbrief auf okkultes Blut

• ab dem 55. Lebensjahr eine Koloskopie, einmalige Wiederholung nach 10 Jahren möglich

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Tumordiagnostik

• die Teilnahme ist freiwillig / Beratung vorgesehen

• für Frauen, die nach dem 31. 03. 1987• und Männer, die nach dem 31. 03. 1962

geboren sind

• gilt eine Beratungspflicht über Vor-und Nachteile der Vorsorgeuntersuchungen

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Tumordiagnostik

• sollten gesetzlich versicherte Patienten an Krebs erkranken

• gilt dann die so genannte Chronikerregel=• maximal 1 % des Bruttoeinkommens müssen für

Arzneimittel• und andere medizinische Leistungen selbst

getragen werden,• ohne Beratung müssen 2% Eigenanteil getragen

werden

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Tumormarker

• sind Bestandteile oder Stoffwechselprodukte von Tumorzelle

• weisen unterschiedliche Organspezifitäten auf • wichtigste Bedeutung liegt in der Therapie- und

Verlaufskontrolle

• Tumormarker, die mit verschiedenen Untersuchungsmethoden

• erstellt wurden, sind nicht vergleichbar

• vor Bestimmung Konsequenzen bedenken

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Tumormarker

• AFP= wird physiologisch im Embryo gebildet

• primäres Leberzellkarzinom• Keimzelltumoren von Hoden• Eierstöcken• immer parallel ß-hCG bestimmen

• auch erhöht bei Leberzirrhose

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Tumormarker

• ß-hCG= Schwangerschaftserhaltendes Hormon

• außerhalb der Schwangerschaft:

• Chorionkarzinome= Keimzelltumoren zu 100% positiv

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Tumormarker

• CA 15-3

• Verlaufskontrolle des metastasierten Brustkrebses

• auch positiv bei Mastitis, Hepatitis, Pankreatitis

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Tumormarker

• CA 72-4

• Magenkrebs in Kombination mit CEA

• Ovarialkrebs in Kombination mit CA 125

• selten positiv: entzündliche Prozesse Magen-Darmtrakt, Ovarien

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Tumormarker

• CA 125

• Verlaufskontrolle beim Ovarialkarzinom

• auch positiv bei Leberzirrhose

• akute Pankreatitis

• gutartige gynäkologische Entzündungen

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Tumormarker

• CEA

• universeller Tumormarker, fast 80 % aller fortgeschrittenen

• Tumorerkrankungen zeigen erhöhte CEA- Werte

• Bestimmung immer zusammen mit einem Marker höherer

• Spezifität

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Tumormarker

• Darm-, Magen-, Pankreas-, Brust-, Bronchial-, Uterus-, Zervix- ,und Schilddrüsenkrebs

• auch positiv: bei Rauchern, Leberzirrhose, Colitis ulcerosa,

• Lungenemphysem

• 2-4 Wochen postoperativ durch entzündliche Veränderungen

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Tumormarker

• PSA, freies PSA = Prostataspezifisches Antigen

• Prostatakarzinom

• Empfehlung für die Krebsvorsorge bei Männern ab 50 Jahren

• auch positiv: Prostataadenom

• Prostatitis

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Tumormarker

• SCC = (squamous cell-antig)Plattenepithelkarzinom-Antigen

• der Zervix, • der Lunge,• der Speiseröhre, • des Kopf-Hals-Bereichs • auch positiv: entzündliche Lungenerkrankungen,

Leberschäden,• Hautexzeme, Schuppenflechte

Page 102: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• Ziel der Krebsbehandlung ist die Heilung= kurativer Ansatz

• oder das Langzeitüberleben des Patienten

• Prinzip: hit hard and early

• zeigt langfristig bessere Ergebnisse als weniger aggressives vorgehen

Page 103: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• manchmal ergibt sich schon bei der Diagnosestellung das eine Heilung nicht mehr möglich ist, hier spricht man

• von palliativer = Lebensverbessernder Therapie

Page 104: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• um einen Tumor komplett entfernen zu können, muss manchmal vor einer Operation mittels

• Strahlen - oder Chemotherapie

• eine Verkleinerung des Tumorgewebes versucht werden

• = neoadjuvante Therapie

Page 105: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• häufiger soll eine Nachbehandlung z.B. Resttumorzellen zerstören =

• adjuvante Therapie

• besteht die Möglichkeit den Tumor komplett zu entfernen,

• so erfolgt zunächst eine möglichst frühzeitige Operation

Page 106: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• benachbarte Lymphknoten werden entfernt, der so genannte

• Sentinel- Lymphknoten = • Wächterlymphknoten = 1. Lymphknoten• im Lymphabflussgebiet eines malignen

Tumors• wird insbesondere zu prognostischen

Zwecken bei Brust- und• Prostatakrebs gesucht

Page 107: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• auch wenn nur eine Verkleinerung des Tumorgewebes erreicht

• werden kann, kann die Operation im Sinne einer Palliation

• die Lebensqualität verbessern, z.B. bei einem Darmverschluss durch Tumorgewebe

Page 108: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• Strahlentherapie• Ziel der Strahlentherapie ist, Tumorzellen zum

Absterben zu bringen, meist soll das Risiko eines Lokalrezidivs vermindert werden,

• bei einigen Tumoren ist die Strahlentherapie alleinige Therapie,

• etwa bei Gehirntumoren die nicht entfernt werden können,

• hier werden höhere Dosen eingesetzt

Page 109: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen

• Strahlentherapie wird insbesondere auch in der Palliation

• bei Knochenmetastasen eingesetzt

Page 110: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• Zytostatika sind Zellgifte

• die Zellwachstum- und Vermehrung

hemmen

• werden nur selten als alleinige Therapie eingesetzt

• häufig als adjuvante Therapie um Mikrometastasen zu behandeln

Page 111: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• seltener werden Zytostatika direkt in Körperhöhlen eingebracht,

• z. B. beim Blasentumor

• die Nebenwirkungen auf den Gesamtorganismus sind viel geringer

Page 112: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• meistens werden Zytostatika in mehrtägigen Chemotherapiezyklenverabreicht

• etwa alle 3 Wochen wiederholt • gesunde Zellen erholen sich zwischen

zwei Zyklen rascher als• Tumorzellen, so dass Zytostatika stärker

auf Tumorzellen,• als auf gesunde Zellen wirken

Page 113: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• bei chronischen Leukämien werden niedrig dosierte Zytostatika als Dauerbehandlung verabreicht

• bei einer Hochdosis-Chemotherapie werden Zytostatika

• bis zu 30-mal höher dosiert, um möglichst alle bösartigen

• Zellen abzutöten, z.B. bei Leukämien vor einer • Blutstamm-Zell-Transplantation

Page 114: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• diese Therapie ist recht riskant

• wegen der Schleimhautschädigung

muss der Patient künstlich ernährt werden, bis sich die Zellen des Magen-Darm-Trakts erholt haben

Page 115: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• Allgemeine Nebenwirkungen der Chemotherapie

• Übelkeit, Erbrechen Ondansetron z.B Zofran • Schleimhautenzündungen , Mundhöhle, Darm• Venenreizungen bis hin zum

Venenverschluss • hier Portsystem sinnvoll, über

Schlüsselbeinvene direkt in die Hohlvene, hier große Verdünnung

Page 116: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• Haarausfall

• Mangel an Blutkörperchen, im Sinne einer Panzytopenie

• Infektionsgefahr!

• leichtere Leukopenien können mit G-CSF ( Neupogen ) stimuliert werden

• Anämien werden mit Erythrozytenkonzentraten behandelt

Page 117: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• Dauerfolgen der Chemotherapie• Unfruchtbarkeit , je nach Dauer und

Aggressivität der Chemo-Therapie

• bei Männern : Samenspenden, • bei Frauen: Tiefkühllagerung von

Eierstockgewebe• Männer und Frauen müssen während und nach

der Therapie für mindestens 2 Jahre sicher verhüten

Page 118: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapie mit Zytostatika

• Organschäden:• dauerhafte Schädigungen des Herzmuskels

durch Anthrazykline z.B. Epirubicin• Polyneuropathien durch Alkaloide wie z. B.

Taxol• Zweittumoren• durch ihre mögliche erbgutverändernden

Eigenschaften,• vor allem akute Leukämien, • in der Kombination mit Strahlentherapie steigt

das Risiko

Page 119: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Komplementärmedizin

• Hyperthermie: hier wird künstlich Fieber erzeugt mittels

• Ultraschall, Radio- oder Mikrowellen

• Hypertherme Perfusion: hier werden erwärmte Infusionen

• verabreicht, z.B. Zytostatika

Page 120: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Komplementärmedizin

• Therapeutische Ansatz:

• Tumorzellen sollen bei Temperaturen

über 42 Grad direkt geschädigt werden

• Tumorzellen sollen wieder strahlensensibler werden,

• über eine Erweiterung der zuführenden Venen sollen Chemotherapeutika Krebszellen besser erreichen

Page 121: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Komplementärmedizin

• Misteltherapie

• verringert die Nebenwirkungen der Standarttherapie, Immunmodulierende Wirkung

• Thymustherapie

• Regulation des Immunsystems, insbesondere nach Chemotherapie, aktiviert T-Lymphozyten Reifung

Page 122: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Komplementärmedizin

• Falktor AF 2

• Immunstimulierende Wirkung, Verbesserung der subjektiven Tumorbeschwerden

• auch während der Chemotherapie

Page 123: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Molekularer NK-Test

• NK Zellen können durch den Einsatz von Immunmodulatoren aktiviert werden

• auf die Stimulation schütten Zellen Zytokine wie

• Interleukine oder

• Tumor-Nekrose-Faktoren ( TNF ) aus

• welche wiederum NK-Zellen stimulieren

Page 124: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Molekularer NK-Test

• beim molekularen NK-Test isolieren wir NK-Zellen aus dem peripheren Blut, und

• inkubieren diese mit Interleukin 2• danach wird die Expression von

Aktivierungsfaktoren• wie z. B.TNF• in den stimulierten, • und nicht stimulierten NK-Zellen

verglichen

Page 125: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Molekularer NK-Test

• ist die NK-Zelle grundsätzlich aktivierbar• können verschiedene Immunstimulatien

getestet werden

• Pflanzen: Mistelextrakten, Extrakten aus Echinacea oder Thuja

• Thymusextrakte: Thymosin, Thymojekt

• Peptide: AF 2

Page 126: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

• gibt Auskunft über

• die numerischen Verhältnisse und

• den Aktivierungszustand

• der Immunzellen

• im Blut

Page 127: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

• Die Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung

• des Alters

• der Klinik ( Erkrankung, Therapie )

• dem Verlauf , da geringe Veränderungen

auch beim Gesunden auftreten

Page 128: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

• für eine funktionierende Immunabwehrsind eine Mindestmenge an Immunzellennotwendig

• Granulozyten• Monozyten• T- Lymphozyten• B- Lymphozyten• NK-Zellen

Page 129: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

• Verschiebungen der

• T- Helferzellen und

• T- Suppressorzellen = CD 4 / CD 8 - Ratio

• oder der NK-Zellen

• sind ein wichtiger Beitrag zur Diagnose /

• zur Verlaufskontrolle

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Zellulärer Immunstatus

• Der zelluläre Aktivierungsgrad gibt

Hinweise auf die Reaktionsfähigkeit

der T-Zellen

• Aktivierte T-Zellen (prämitotisch, früh)

• = CD3 / CD 25+

• Aktivierte T-Zellen (postmitotisch, spät)

• = CD3 / HLADR+

Page 131: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.
Page 132: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

Page 133: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zellulärer Immunstatus

Page 134: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Geschichte:

• während des 1. Weltkriegs stellten Ärzte

• fest, dass der Kampfstoff

• Schwefel-Lost ( Senfgas )

• wachstumshemmende Wirkung hat

• 1942 erstmals als das weniger giftige

• Stickstoff-Lost eingesetzt

Page 135: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Zytostatische Wirkung der • Platinkomplexe wurde 1965 zufällig• bei einem Versuch mit Zellkulturen• und einer Platinelektrode entdeckt• andere Substanzen wurden in der• Pharmaindustrie für völlig andere Bereiche• entwickelt, fielen jedoch beim Tierversuch• durch Wachstumshemmung auf

Page 136: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Alkylantien

• Übertragen Alkylgruppen auf die DNA

• zwei Stränge werden vernetzt

• = Hemmung der DNA Replikation

• Z.B. Cyclophosphamid, Ifofamid, Melphalan

Page 137: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Alkylantien sind• terratogen, mutagen, karzinogen• Übelkeit, Erbrechen• Anämie• Immunschwäche

• Lymphome, Leukämie, Brust-, Lungenkrebs, Hirntumore

Page 138: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Antimetaboliten

• werden als falsche Bausteine in die

• DNA oder RNA eingebaut

• stören Teilung und Stoffwechsel

• z.B. 5-Fluorouracil, Methotrexat

Page 139: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Antimetaboliten • werden niedrig dosiert bei Warzen oder

Rheuma eingesetzt• haben vergleichsweise geringe NW• Übelkeit, Erbrechen• Hand-Fuß-Syndrom• Anämie• Nierenschäden• solide Tumoren, Radiochemotherapie

Page 140: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Platinanaloga

verursachen Quervernetzungen der

DNA durch Bindung des Platinatoms

an zwei Nukleinbasen

z.B. Cisplatin, Carboplatin

Page 141: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Platine verursachen

• Übelkeit, Erbrechen

• Anämien

• Nierenschäden

• Nervenschäden

• Hoden-, Eierstockkrebs

Page 142: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Anthracycline sind Antibiotika

• verhindern die Nucleinsäuresynthese

• verursachen Doppelstrangbrüche der DNA

• verändern die Permeabilität der Zellmembran

• z.B. Epirubicin, Doxarubicin

Page 143: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Anthracycline verursachen

schwere, teilweise irreversible Schäden

• Knochenmark

• Herz

• Brust-, Lungen-, Hoden-, Blasenkrebs

• AML, ALL

Page 144: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Mitosehemmstoffe

• sind Pflanzenstoffe

• Spindelgifte hemmen die Mitose

• z.B. Vinca- Alkaloide aus Madagaska-

immergrün wie Vincristin

Taxane aus der Eibe

Page 145: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Mitosehemmstoffe (Vincristin)

verursachen:

• Übelkeit, Erbrechen• Anämien• Neurotoxisch

• Ovarial-, Brust-, Bronchialkrebs Lymphome, ALL

Page 146: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Taxane verursachen vielfältige NW:• Übelkeit, Erbrechen• fiebrige Neutropenie• Verschluss des Tränenkanals• neurotoxisch• Hand -Fuß- Syndrom• Fingernägel fallen ab• Brust-, Ovarialkrebs

Page 147: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Topoisomerase – Hemmer• Tpoisomerasen sind Enzyme, die an der

Zellteilung direkt beteiligt sind undgehören chemisch verschiedenen Gruppen anwerden alle aus giftigen Pflanzen gewonnendie Grundsubstanz stört die Topoisomerase I

z.B. Etoposid, Teniposid

Page 148: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

Topoisomerase – Hemmer verursachenstarke AnämienHerzrasenNieren- und Leberschädensind neurotoxisch

Lungen-, Hoden-, Ovarial-, DarmkrebsLymphdrüsenkrebs

Page 149: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Zytostatikagruppen

• Monoklonale Antikörper• bindet von der Zellaußenseite an den

Wachstumsfaktor –Rezeptor HER 2• Antikörper-abhängige Zerstörung

durch das Immunsystem• wird nur bei Pat. mit nachgewiesener• HER 2- Überexpression eingesetzt• Herceptin

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Immunstimulanzien

• Interferon alphaantiproliferierend und immunstärkendsind Zellhormone = Zytokineverursachen grippeähnliche Symptome,Übelkeit, ErbrechenDepressionen

Melanom, CML

Page 151: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Hormonantagonisten

• blockieren Östrogenrezeptoren• z.B. Tamoxifen• häufig meno- und postpausal• bei jungen Frauen GNR- Analoga • z.B Zoladex• aktuell Aromatasehemmer • z.B. Letrozol• Brustkrebs

Page 152: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Hormonantagonisten

• Voraussetzung ist ein • positiver Rezeptorstatus

• wird in der Histologie festgelegtTamoxifen:das Risiko von aggressiven, hormonunempfindlichen Zweittumoren ist deutlich erhöht

ER+ = Östrogen Rezeptor positivPR+ = Progesteron Rezeptor positiv

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Angiogenesehemmer

• Sorafenib = Nexavar

• neuer Ansatz in der Krebstherapie

• unterbindet die Neubildung von

• Blutgefäßen

• Nierenzellkarzinom, Studien

Page 154: Einführung in die schulmedizinische Tumortherapie.

Chemotherapien

• werden meistens als Kombinationen• eingesetzt • z.B. CMF, EC,• Standards festgelegt / Tumorkonferenz

• Tumorzellisolierung / Chemoaustestung!

• second- / thirdline Therapien