EINLADUNG ZUM DEUTSCH-AMERIKANISCHEN TAG IN … · Begleitung durch Susanne Kelling () 19.00-23.00...

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Federation of German-American Clubs e.V. Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Juli 2016 | N o 2 IN DIESER AUSGABE IN THIS ISSUE Einladung zum Deutsch-Amerikanischen Tag in München Courtney Hickey: VDAC Convention in Berlin DAFAK Mannheim: 65 Jahre DAFAK und 35 Jahre Pfenningbasar IWC Karlsruhe: Verabschiedung von Gie Kyrios » 04 » 15 » 25 » 31 ©Fotolia EINLADUNG ZUM DEUTSCH-AMERIKANISCHEN TAG IN MÜNCHEN 2016

Transcript of EINLADUNG ZUM DEUTSCH-AMERIKANISCHEN TAG IN … · Begleitung durch Susanne Kelling () 19.00-23.00...

Federation of German-American Clubs e.V.

Verband der Deutsch-Amerikanischen

Clubs

Juli 2016 | No 2

IN DIESER AUSGABE

IN THIS ISSUE

Einladung zum Deutsch-Amerikanischen Tag in MünchenCourtney Hickey: VDAC Convention in BerlinDAFAK Mannheim: 65 Jahre DAFAK und 35 Jahre PfenningbasarIWC Karlsruhe: Verabschiedung von Gie Kyrios

» 04» 15» 25» 31

©Fotolia

EINLADUNG ZUM DEUTSCH-AMERIKANISCHEN TAG IN MÜNCHEN 2016

2 gazette N° 2 | Juli 2016

John B. Emerson

Botschafter der

Vereinigten Staaten

von Amerika in der

Bundesrepublik

Deutschland

Prof. Dr. Werner

Weidenfeld

Centrum für

angewandte

Politikforschung

(Foto: CAP)

Georg Friedrich

Prinz von Preußen

(Foto: WikiMedia)

Horst Seehofer

Ministerpräsident des

Freistaates Bayern

(Foto: CSU)

Jürgen Hardt

Koordinator für

transatlantische

Zusammenarbeit im

Auswärtigen Amt

E H R E N M I T G L I E D E R I M V O R S T A N D | H O N O R A R Y B O A R D M E M B E R S

I M P R E S S U M

Herausgeber | Publisher:

Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.

c/o Sigrid Behnke-Dewath

Apollostraße 10 · 96178 Pommersfelden

Tel. 09548 8234 · [email protected]

Redaktion | Editorial office:

Dana Kittel · E-Mail: [email protected]

Alle englischen Texte ohne Namen sind von Anne

Hayner Hefner übersetzt.

All English texts without bylines are

translated by Anne Hayner Hefner.

Die „gazette“ ist die offizielle Zeitschrift des

„Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.“

The “gazette“ is the official publication of the

“Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs /

Federation of German-American Clubs e.V.“

(a registered non-profit organization).

Namentlich gekennzeichnete Beiträge

geben nicht unbedingt die Meinung der

Redaktion wieder. Die Redaktion behält

sich Änderungen und Kürzungen vor.

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Paul-Ehrlich-Str. 3 · 71229 Leonberg

[email protected]

Erscheinungsort: Stuttgart

gazette online: www.vdac.de

Titelbild:

Frauenkirche München © Fotolia

Die gazette 3/2016 erscheint im November 2016.

Redaktionsschluss: 15. Oktober 2016

Senden Sie bitte Ihre Beiträge als Worddatei und

Ihre Fotos in einer Mindestgröße von 1 MB / 1000 KB

ausschließlich an die gazette-Redaktion:

[email protected]

Bitte nicht vergessen: Autor und Fotograf müssen

immer genannt werden.

The gazette 3/2016 will be published

in November 2016.

Editorial Deadline: October 15, 2016

Please submit your articles as a Word file and

your photos in a minimum size of 1 MB / 1000 KB

to the gazette editor: [email protected] .

Please don’t forget to include the names

of authors and photographers.

Fred B. Irwin

Ehrenpräsident der

American Chamber of

Commerce in Germany

D A N K E ! Sie möchten die Arbeit des Verbandes der

Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) e.V. mit einer

Spende unterstützen?

Der VDAC e.V. ist als gemeinnützige und besonders

förderungswürdige Organisation im Sinne des § 5

Abs. 1 Nr. 9KStG durch das Finanzamt Wiesbaden

anerkannt und stellt Ihnen selbstverständlich gerne

eine Spendenbescheinigung aus.

Folgende Bankverbindung steht Ihnen zur

Verfügung:

T H A N K Y O U ! Do you wish to support the work of the Federation

of German-American Clubs (FGAC)

with a donation?

The FGAC is a non-profit organization for

the welfare of German-American international

friendship relations and given non-profit-

status under § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG by the

Federal German Tax Bureau in Wiesbaden.

Bank and Account information for your

kind consideration:

Der Schatzmeister bittet darum, auf dem Überwei-

sungsformular immer zuerst die Stadt, dann den Club

und dann den Verwendungszweck einzutragen.

The Treasurer requests: When making bank transfers

to the Federation, please always list the city first,

then the Club and then the intended use of the funds.

Kasseler Sparkasse · IBAN: DE17 5205 0353 0001 1932 20 · BIC: HELADEF1KAS

3gazette N° 2 | Juli 2016

heute darf ich zum 1.Mal als Präsidentin das Wort

an Sie richten und mich nochmals für das Vertrauen

bedanken, das Sie mir mit meiner Wahl entgegen-

gebracht haben.

In den kommenden zwei Jahren werde ich den

Fokus verstärkt auf die Zusammenarbeit zwischen den

einzelnen Clubs richten. Ich denke, wir müssen wieder

mehr Miteinander pflegen, im eigenen Club und mit

den anderen, regional und überregional.

In diesem Jahr erinnern wir an die vor 70 Jah-

ren in Stuttgart gehaltene Rede von Außenminister

James F. Byrnes, der „Speech of Hope“. Sie war der

Anstoß, dass sich Frauen zusammenschlossen, um

die ersten Deutsch-Amerikanischen Clubs zu gründen

und damit das Fundament zu legen für eine erneute

Deutsch-Amerikanische Freundschaft nach den fürch-

terlichen Jahren des 2. Weltkriegs. Das war vor 70

Jahren: Und heute?

Wir müssen uns wieder verstärkt um die tran-

satlantische Zusammenarbeit, das gegenseitige Ver-

stehen, bemühen. Die vielen positiven Aktionen, die

Unterstützung und Hilfe, die wir in der Vergangenheit

von den USA erhielten, verblassen in der Erinnerung

und negative Eindrücke scheinen zu überwiegen. Was

also können wir leisten, um unserer Vorstellung einer

Deutsch-Amerikanischen Freundschaft zu genügen?

Hier kann sich jeder Club einbringen und mit viel-

fältigen Aktionen unsere gemeinsame Aufgabe, den

deutsch-amerikanischen Schüler- und Studentenaus-

tausch durchzuführen, unterstützen. Dabei danke ich

schon jetzt den vielen Händen, die jedes Jahr die

jeweiligen Basare organisieren und damit einen we-

sentlichen Beitrag in Form von Spenden leisten.

Ich freue mich auf viele weitere gute Ideen und

Zusammenkünfte in freundschaftlicher Atmosphäre

und lade daher schon heute zu unserem Deutsch-Ame-

rikanischen Tag in München am 8. Oktober 2016 ein.

Ihnen allen eine erholsame Urlaubs-/Ferienzeit

See you in Munich

Ihre

Sigrid G. Behnke-Dewath, Präsidentin

I N H A L T | C O N T E N T SE D I T O R I A L

Today, I speak to you for the first time as President. I

would like to thank you for the confidence you have

placed in me at my election.

In the upcoming two years, I will intensify the focus

on cooperation between individual clubs. I believe

we must again cultivate interconnectivity within and

between the clubs, both regionally and nationwide.

In 2016, we remember the speech given by US

Secretary of State James F. Byrnes in Stuttgart 70

years ago. This “Speech of Hope” had a crucial impact

on the relationships between Germans and Americans.

It was the impetus which compelled women to join

together to form the first German-American Clubs

and to lay the foundation for a renewal of German-

American friendship after the horrible years of the

Second World War. That was 70 years ago: And today?

We must work harder to facilitate transatlantic

cooperation and mutual understanding. The many

positive activities, the support and the help which

we received from the USA in the past fade from our

memories and negative impressions seem to take the

upper hand. What can we do to satisfy our desire for

a fresh and flourishing German-American friendship?

One way is for every club to support our common

programs for German-American youth and student

exchange. And I would like to say “thank you” here to

the many helping hands who organize bazaars every

year and thereby make a major contribution to this

exchange by donations.

I am looking forward to sharing good ideas and

enjoying your company in a friendly atmosphere and

to that end invite you to our German-American Day

in Munich on October 8, 2016.

I wish you relaxing holidays.

See you in Munich

Sigrid G. Behnke-Dewath

President

VDAC AKTUELL | FGAC NEWSEinladung zum Deutsch-Amerikanischen Tag in München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Berlin ist immer eine Reise wert! Convention in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

FORUM | FORUMHermann Strasser: „Typisch Amerika!?“ . . . . 8GAC von Berlin: Club-Geschichte von 1962 bis heute . . . . . . . 10Alumni: Club-Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . .12

STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE VDAC Austauschstudenten 2016 / 2017 . . . . 14Courtney Hickey: VDAC Convention in Berlin 15Travis Sauer: Wie kann ich erklären, was für ein Abenteuer es ist? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Jose Alvarez: Eine positive Einstellung hilft gegen Heimweh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Taylor Wilson: Bielefeld has become a home away from home . . . . . . . . . . . . . . . . .17

VDAC – WICHTIGE ADRESSEN | FGAC – IMPORTANT ADDRESSES Vorstandsmitglieder, Internet Coordinator, American Liaison, Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . 18

STUDENTENAUSTAUSCH | STUDENT EXCHANGE Amelie Klein: VDAC Seminar vom 17. bis 19. Juni, Koblenz . . . . . . . . . . . . 20

VDAC JUGENDARBEIT | YOUTHWORKJugendseminar in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . 21

CLUB NEWS DAFC Heidelberg: Poster-Jugend- Wettbewerb des DAFC Heidelberg 2015 . . . .22Erstes Bürgerfest in Heidelberg auf dem ehemaligen US-Militärgelände . . . . . . . . . . 23DAFC im Europäischen Parlament . . . . . . . . . 23GAWC Stuttgart: Besuch im Landtag von Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . 24DIE BRÜCKE Gießen-Wetzlar: Besuch im Hauptquartier der US-Army für Europa . . . . . 24DAFAK Mannheim: 65 Jahre DAFAK und 35 Jahre Pfennigbasar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25DAFC Nürnberg-Fürth: Bayerngipfel – Vergnügungsreise unserer Damen . . . . . . . . 26IFC Bamberg: Nachruf Rosi Schwesinger . . .27DA Herrenclub München: Was ist ein Archaeopteryx?. . . . . . . . . . . . . . 28DAFC München: Weiter so! . . . . . . . . . . . . 29Alte Liebe rostet nicht? . . . . . . . . . . . . . . . . . 29IWC Karlsruhe: Verabschiedung von unserem Ehrenmitglied Gie Kyrios . . . . . .3149. Spendenvergabe in der Karlsburg . . . . . . .31DAG-SiWi: Generalkonsul Keller besuchte das Siegerland . . . . . . . . . . . . . . . . .32DAFC Hamburg: DAFC-Freundschaftstag – zum letzten Mal im „Kleinen Weißen Haus“ . . 33

VDAC ALUMNI CLUB NEWS Politisches Seminar in Trier im Februar. . . . . 34

Kurzinterview mit unseren Studenten . . . . . . . 35

Sigrid Behnke-Dewath

Präsident

PresidentLiebe Leserinnen und Leser der gazette,

Dear gazette Readers,

4 gazette N° 2 | Juli 2016

E I N L A D U N G I N V I T A T I O N

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz John B. Emerson, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika

in der Bundesrepublik Deutschland, Horst Seehofer, Ministerpräsident des Freistaates Bayern und

Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München lädt der Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs e.V. zur

Feier des Deutsch-Amerikanischen Tages am 08. Oktober 2016 um 12:00 Uhr

in den Alten Rathaussaal in München ein.

Als Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten wird der VDAC die Lucius D. Clay-Medaille

an den Vorsitzenden des Netzwerkes „Atlantik-Brücke“, Herrn Friedrich Merz, verleihen.

Seine Exzellenz der Botschafter ist anwesend.

Under the patronage of His Excellency John B. Emerson, Ambassador of the United States of America

to the Federal Republic of Germany, Horst Seehofer, Prime Minister of the Free State of Bavaria, and

Dieter Reiter, Mayor of the Capitol City of Munic, the Federation of German-American Clubs e.V. will celebrate the

German-American Day at October 8th, 2016 at 12 am

in the Alter Rathaussaal in Munich.

Highlighting our celebration this yearFGAC will award the Lucius D. Clay-Medal

to the Chairman of Atlantik-Brücke,Mr. Friedrich Merz.

His Excellency the Ambassador is present.

TagungsprogrammFreitag, 07. Oktober Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels ab 14.00 Uhr 18.00-23.00 Gemeinsames Get-together mit der Möglichkeit zu Abendessen und Drinks im Restaurant Ratskeller München, Raum Sumpf, Marienplatz 8, 80331 München, Tel. 089 - 21 99 890, www.ratskeller.com (Selbstzahler) Samstag, 08. Oktober 9.00-10.30 VDAC-Präsidententreffen in der Bayern SPD Landesgeschäftsstelle, Georg-von-Vollmar-Haus, Oberanger 38/II, 80331 München 12.00-15.00 Festakt zum Deutsch-Amerikanischen Tag 2016 im Alten Rathaussaal, Marienplatz 15, 80331 München mit anschließendem Empfang des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, musikalische Begleitung durch Susanne Kelling (www.susanne-kelling.de)19.00-23.00 Traditionelles Abendessen im Wappensaal des Hofbräuhauses München, Platzl 9, 80331 München (Selbstzahler) Sonntag, 09. Oktober 09.30-12.00 VDAC Vorstandssitzung in der Kanzlei Dr. Weigl Augustinowski Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), 80331 München

RahmenprogrammSamstag, 08. OktoberAufgrund der kurzen Zeitintervalle vor und nach dem Festakt zur Verleihung der Lucius D. Clay-Medaille findet kein festes Rahmenprogramm statt.In Ihren Informationsmappen, die Sie beim Einchecken in Ihre Hotels erhalten, finden Sie einige Vorschläge zum Besuch von Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt München.Die sehr empfehlenswerte Kunsthalle München in der Theatinerstr. 8 in den Fünf Höfen bietet zu der Zeit die Ausstellung „INSZENIERT ! – Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwart“ an. Sie ist von 10.00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

AgendaFriday, October 7thIndividual arrival and Registration at the Hotels from 2 pm 6.00 - 11.00 p.m. Joint get-together with an option for dinner and drinks at the Restaurant Ratskeller, Sumpf Room, Marienplatz 8, Munich, Tel. 089-21 99 890 www.ratskeller.com (payment on site) Saturday, October 8th9.00 - 10.30 a.m. Meeting of the FGAC Presidents at the Bayern SPD Administrative Office, Georg-von-Vollmar-Haus, Oberanger 38/II, 80331 Munich 12.00 noon - Ceremony on the occasion of the German-American Day 2016 at the 2.00 p.m. Alter Rathaussaal, Marienplatz 15, Munich, followed by a reception, hosted by the Mayor of the Capital City of Munich, accompanied with music by Susanne Kelling (www.susanne-kelling.de) 7.00 - 11.00 p.m. Traditional Dinner at the Coat of Arms Hall of the Hofbräuhaus München, Platzl 9, 80331 Munich (payment on site) Sunday, October 9th 9.30 - 12.00 noon FGAC Board Meeting at the Law Office Dr. Weigl Augustinowski Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), Munich

Social ProgramSaturday, October 8thBecause of the short time intervals before and after the ceremony of presentation of the Lucius D. Clay Medal there will not be a configured social program. In the information dossier which you will receive when checking in at your hotel you will find suggestions for visiting some of the sights in the center of Munich. High on the list of recommendations is the Kunsthalle München, Theatinerstraße 8, by the Fünf Höfe with the exhibition entitled “Staged ! – Spectacle and Role Play in Contemporary Art”. It is open from 10 a.m. to 6.00 p.m.

Sigrid Behnke-Dewath Präsident des VDAC

Sigrid Behnke-Dewath President FGAC

5gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Anmeldung / Registration Deutsch-Amerikanischer Tag 2016 in München

Name, Titel | Name, Title:

Vorname | First Name:

Anschrift | Mailing Address:

Telefon | Phone:

Email-Adresse | Email address:

Club:

Ich werde teilnehmen an (bitte ankreuzen) | I will participate in (Please mark check box). Bitte die entsprechende Zahl der Begleitpersonen (Parnter, Familie) einsetzen / Please fill in number of accompanying persons (spouse, family members)

Bis 05. September erbeten | reservation deadline September 5th

Freitag / Friday ab 14.00 Uhr / from 2 pm Individuelle Ankunft und Registrierung in den Hotels / Individual arrival an Registration at the Hotels

18 Uhr / 6 p.m. Get-together im „Ratskeller“/ Get-together at “Ratskeller” Marienplatz 8, München, Tel. 089 2199890, www.ratskeller.com, Selbstzahler / payment on site

Samstag / Saturday 09.00 - 10.30 Uhr VDAC PräsidentInnentreffen / FGAC President`s Meeting at 9.00 - 10.30 a.m. Bayern SPD,Oberanger 38, München, U-Bahn-Station Marienplatz, Tel. 089 2317110,

12.00 - 14.00 Uhr Verleihung der Lucius D. Clay Medaille 1016 im Historischen Ratssaal, 12.00 noon - 2.00 p.m. Presentation of the Lucius D. Clay-Medal 2016 at Altes Rathaus (Old City Hall)

Altes Rathaus, Marienplatz 15 München, Tel. 089 23396500 Im Anschluss Empfang / Reception Afterwards

19.00 - 23.00 Uhr Traditionelles Abendessen im „Hofbräuhaus”, Platzl 9, München Tel.: 089 290136100 / 7.00 -11.00 p.m. Traditional Dinner at “Hofbräuhaus“, Selbstzahler / payment on site

Sonntag / Sunday 09.30 - 12.00 Uhr VDAC Vorstandssitzung bei / FGAC Board Meeting at

9.30 -12.00 noon Kanzlei Dr. Weigl Augustinowski, Treuconsult GmbH, Platzl 4 (Orlando Haus), 80331 München

In Ihren Informationsmappen, die Sie beim Einchecken inIhren Hotels erhalten, finden Sie einige Vorschläge zum Besuch von Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt München. In the information dossier which you will receive when checking in at your hotel you will find suggestions for visiting some of the sights in the center of Munich.

Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine offizielle Bestätigung. Bitte bringen Sie eine Kopie Ihrer Anmeldung mit zum DA Tag! You will receive an official confirmation of your registration. Please bring a copy of your registration to the GA Day!

MOTEL ONE MÜNCHEN DEUTSCHES-MUSEUMRablstraße 2, 81669 München, Tel. 089 444 5558-0, Fax 089 444 5558-10EZ/Single: 88,50 € Nacht, DZ/Double:113 €; inkl. Frühstück/Breakfast incl.Reservierung bis/Reservation until 09.09.2016verfügbar/available: EZ/single: 10, DZ/double: 25Stichwort/Keyword: DA Tag 2016, Reserv.Nr. 717

NH HOTEL „DEUTSCHER KAISER“Maxvorstadt, Arnulfstraße 2, 80335 MünchenTel. 089 30 2238 0233, 0800 0115 0116e-mail: [email protected]/Single: 99€ Nacht, DZ/Double: 119 € Nacht, inkl. Frühstück/Breakfast incl. Reservierung bis/Reservation until:: 15.08.2016verfügbar/available: EZ/Single: 6, DZ/Double: 19Stichwort/Keyword: VDAC, Reserv.Nr. 22.775.882

ANMELDUNGEN | REGISTRATIONOnline: http://www.vdac.dePer E-Mail: [email protected] Post: Brigitte LeverenzIm Oberkämmerer 21, 67346 Speyer * Bitte kein Geld überweisen. Alle Kosten werden vor Ort bezahlt.* Please send no money. All costs will be paid directly on site.

Hotels | Accommodation

MARRIOTT MÜNCHENBerliner Straße 93, 80805 München,Tel. 089 36002-0, Fax 089 36002-200Deluxe Zimmer/Rooms:Einzelbelegung/Single: 125 € Nacht/Night, inkl. Frühstück/Breakfast incl.Doppelbelegung/Double: 140 € Nacht/Night inkl.Frühstück/Breakfast incl.Reservierung bis/Reservation until: 18.08.2016verfügbar/available: Einzelbel./Single: 5, Doppelbel./Double: 10, Code/Keyword: VDAC

Bitte nutzen Sie die Möglichkeit der Anmeldung über unser Onlineformular. / Please use the online form.

6 gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Berlin ist immer eine Reise wert …

Als gastgebender Mitgliedsclub des Verban-

des hatten wir befürchtet, dass der Termin der

diesjährigen Convention, das lange Himmel-

fahrtswochenende, nicht sehr viele Teilnehmer

nach Berlin locken würde. Sicher hatte der eine

oder andere an dem Wochenende eine Urlaubs-

reise vorgezogen, aber dafür kamen besonders

viele Familienmitglieder und vor allem viele

junge Leute.

Die meisten Teilnehmer waren schon am Freitag

angereist und trafen sich mit den Berlinern in der

„Schildkröte“, einem Alt-Berliner Restaurant mit re-

gionaler Küche. Es ging wie immer bei diesen Aben-

den, lebhaft und lautstark zu. Man tauschte sich über

Club- und Verbandsinterna aus, traf alte Bekannte und

knüpfte neue Kontakte.

Am Samstag, dem Tag der VDAC-Jahresversamm-

lung, hatten die Angehörigen der Delegierten die Ge-

legenheit an einer gebuchten Stadtkernfahrt in Mitte

teilzunehmen. Bei strahlendem Sonnenschein konnten

die Gäste an Deck sitzen und vom Wasser aus diesen

Teil Berlins erleben. Im Anschluss folgte ein Stadtspa-

ziergang, begleitet von Mitgliedern unseres Clubs.

Für den Nachmittag war eine Führung in der

Humboldt-Box vorgesehen, an der – vielleicht wegen

des schönen Wetters – nur wenige teilnahmen.

Die Besucher hatten das Vergnügen, von einem sehr

engagierten Kunsthistoriker über die Geschichte des

Stadtschlosses und die Hintergründe, die zu seinem

„Wiederaufbau“ führten, informiert zu werden.

Höhepunkt war sicher der Festabend im Ballsaal

des Best Western Hotels in Steglitz, an dem neben den

Teilnehmern der Mitgliederclubs eine große Gruppe

junger Leute, die diesjährigen amerikanischen Aus-

tauschstudenten, Ehemalige und Teilnehmer des

VDAC-Jugendseminars zu Gast waren.

Nach dem Begrüßungsdrink, vom Hotel Best Wes-

tern offeriert, nahmen die Gäste ihre Plätze ein und

wurden von dem Jazzmusiker Ralf Ruh und seiner

Band auf den Abend eingestimmt. Es folgten Begrü-

ßungsworte und Reden der Ehrengäste, von Jeremy

Fowler, dem stellvertretenden Kulturattaché der

US-Botschaft und René Rögner-Francke, dem Vorste-

her der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin

Steglitz-Zehlendorf.

Eine besondere Bedeutung für uns hatte der Re-

debeitrag von Herrn Zentel, dem Generalsekretär von

CARE Deutschland/Luxemburg, dem die Gelegenheit

gegeben wurde, die Arbeit von CARE vorzustellen

und damit im Jubiläumsjahr – 70 Jahre CARE – für

die Organisation zu werben.

Unser Club hatte es sich ja zum Ziel gesetzt, im

Vorfeld der Convention mit der Unterstützung ande-

rer Clubs des Verbandes und mithilfe verschiedener

Charity-Veranstaltungen, u.a. einer Lesung und einer

Kunstauktion, Geld für CARE zu sammeln. Obwohl die

Zeit, die zur Verfügung stand, sehr knapp war und sich

nur der Kasseler Club mit einer Spende beteiligt hatte,

konnten wir an dem Abend einen Scheck über 3.000

Euro an Herrn Zentel überreichen.

Besonders gelungen, deshalb auch von allen Sei-

ten gelobt, war das reichhaltige und vielseitige Buffet,

das die Küche vom Best Western gezaubert hatte.

Ein weiterer Höhepunkt dieses Abends war

der Auftritt der diesjährigen amerikanischen

Austauschstudenten, die unter dem Beifall der Gäste

und Juhurufen der anderen jungen Leute ihre Urkun-

den überreicht bekamen.

Die Platzierung der Gäste hatte uns viel Kopfzerbre-

chen bereitet. Am Ende war es uns offenbar gelungen,

Berliner, Mitglieder anderer Clubs und Studenten so

zu „mischen“, dass es zu interessanten Gesprächen

und Kontaktaufnahmen kam, die anschließend in der

Bar fortgesetzt wurden.

Am Sonntagvormittag stand für interessierte Gäste

der Besuch des Museums „Story of Berlin“ auf dem

Programm, das in über 20 Themenräumen auf sehr

anschauliche Art und Weise die Geschichte Berlins

von der Stadtgründung bis zum Fall der Mauer dar-

stellt. Bedrückend ist dabei die Führung im 1974 fertig

gestellten Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges.

Die Planung und Vorbereitung der Convention

war für die Beteiligten zeitaufwändig und anstren-

gend, aber wir konnten am Ende mit dem Ergebnis

sehr zufrieden sein und bekamen viele positive

Rückmeldungen.

Text Doris Linne Fotos Annika Fetzer und Mike Pilewski

Der neue Vorstand des VDAC: v.lks, Mike Pilewski (VDAC Alumni), Vorsitzender Studentenaustausch,

Schatzmeister Kai Zimmermann (DAFN/VDAC Alumni), Präsidentin Sigrid Behnke-Dewath (IFC Bamberg)

Vizepräsident Volker Schütten helm (DAG SiWi), gazette Redakteurin Dana Kittel (DAG Erfurt/VDAC Alumni),

Alumni Koordinatorin Anja Seitz (VDAC Alumni) und Eventbeauftragte Brigitte Leverenz (IFC Karlsruhe).

Nicht im Bild: Die Beauftragte für den Jugendaustausch, Antonia Schröter (DAG Erfurt/ IjT), der Vizebeauf-

tragte für den Jugendaustausch, Oliver Scheele (IjT), der Berater in Verfahrensfragen, Hans-Georg Augusti-

nowski (DAHC München) und der Medienbeauftragte Heiko Teigelkötter (VDAC Alumni).

7gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Rede des Vizepräsidenten Volker Schüttenhelm beim VDAC Convention Dinner

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitgliederclubs, sehr geehrte Ehrengäste,

Wir alle, die wir hier versammelt sind, haben uns

bereits sehr für die deutsch-amerikanische Freund-

schafts- und Kulturarbeit eingesetzt. Der VDAC und

seine Mitgliederclubs haben in der bundesdeutschen

Nachkriegszeit Pionierarbeit geleistet in der Aussöh-

nung und Völkerverständigung zwischen Deutsch-

land und den USA. Aber unsere Anstrengungen und

Bemühungen sind noch nicht am Ende. Als wahre

„citizen diplomats“, aber insbesondere als Team in der

VDAC-Familie, wissen wir: Nur zusammen können wir

nachhaltig etwas in erreichen.

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zum Sta-

tus-Quo der deutsch-amerikanischen Freundschaft

und dem kursierenden Anti-Amerikanismus sagen:

Historisch hat Deutschland den USA viel zu ver-

danken: die Freiheit und der wirtschaftliche Aufstieg

nach dem 2. Weltkrieg, die proaktive Unterstützung

bei der Wiedervereinigung. Aber auch Deutschland hat

den USA viel gegeben. Man denke an die Kultur- und

Wissenstransfers durch Emigration in die USA und

die heutigen ökonomischen Verflechtungen. Hundert-

tausende Amerikaner arbeiten in Niederlassungen

deutscher Unternehmen in den USA.

Wir teilen tief verwurzelte, gemeinsame Interes-

sen und Werte: Demokratie, Rechtstaatlichkeit und

Wohlstand, womit ich Wachstum und den nachhal-

tigen Schutz der Natur meine. Nicht zu vernachläs-

sigen ist aber in dieser Zeit die Kooperation auf den

Ebenen der Sicherheitspolitik: Der Terrorismus, in-

stabile Regionen im Nahen und Mittleren Osten mit

ihren offenkundigen Konsequenzen für Europa, und

auch das teilweise Zurückfallen Russlands in Aktio-

nen, wie wir sie nur aus dem „Kalten Krieg“ kannten

(Stichwort: Krim), der Klimawandel. All dies macht uns

eindrucksvoll klar: Nur in enger Zusammenarbeit der

demokratischen Völker der Erde können die Probleme

der Welt gemeistert werden.

In Zeiten des aufflammenden Anti-Amerikanismus

müssen wir als Kulturarbeiter vermitteln und aufklären.

Trotzdem: wir leben die engen Verbindungen zwischen

Deutschland und den USA. Wir schicken deutsche

Schüler und Studenten in die USA, und wir holen

US-amerikanische Studenten zu uns nach Deutsch-

land und vertiefen somit das Kulturverständnis auf

beiden Seiten des Atlantiks. Wir organisieren Vor-

lesungen von Wissenschaftlern aus beiden Ländern,

Wir fädeln Treffen ein zwischen Schülern, Studen-

ten und Personen der jeweiligen Zivilgesellschaften.

Diese gelebten persönlichen Kontakte machen die

deutsch-amerikanischen Beziehungen aus, und sie

lösen Feind- und Zerrbilder auf! Der auf Respekt ge-

baute Kulturaustausch und der Dialog zu kontroversen

Themen funktioniert doch trotz oder gerade deshalb

so gut, weil unsere beiden Länder auf demokratischen

und rechtsstaatlichen Prinzipien fußen wie z.B. Mei-

nungs- und Pressefreiheit.

Lassen Sie mich zum Schluss ein paar Fragmente

aus der Grundsatzdebatte im Bundestag vom 15. April

aufgreifen. Hier ging es um den Antrag mit dem

schönen Namen „Die transatlantischen Beziehungen

zukunftsfest weiterentwickeln“. Der Koordinator für

die Transatlantische Zusammenarbeit, Jürgen Hardt,

sagte:

„Der von den Regierungsfraktionen eingebrachte

und mit überwältigender Mehrheit verabschiedete

Antrag ‚Die transatlantischen Beziehungen zukunfts-

fest weiterentwickeln‘ sendet ein deutliches und

unmissverständliches Zeichen, dass die Bedeutung

dieser einmaligen Partnerschaft unterstreicht. Gera-

de in Zeiten, in denen Instabilität und Prozesse des

Staatszerfalls auf der Welt zunehmen, in denen die

Anzahl autokratischer Regime steigt und Presse- und

Meinungsfreiheit immer weiter eingeschränkt wird,

kommt der euroatlantischen Partnerschaft die zent-

rale Bedeutung zu, unser offenes, pluralistisches und

freiheitliches Gesellschaftssystem zu stärken, zu fes-

tigen und wo nötig zu verteidigen. Zugleich zeichnet

der Antrag den Weg auf, wie wir die bedeutenden

Beziehungen zu den USA, aber auch zu Kanada als

Säule unserer Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspo-

litik fortentwickeln und zukunftsfest machen wollen.“

Wir – der VDAC – sind ein gemeinnütziger Dach-

verband, also überparteilich. Ich bin der festen Über-

zeugung, dass die große Politik die gesetzten Ziele

nicht schaffen kann ohne uns „citizen diplomats“, die

wir die deutsch-amerikanische Freundschaft täglich

leben und in den Herzen tragen. Lassen Sie uns die be-

gonnene erfolgreiche Kulturarbeit weitertragen. Dies

möchte ich unterstützen im Team des VDAC Vorstands.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Bei der diesjährigen Mitgliederversamm-

lung waren 22 Clubs anwesend. Die anwe-

senden Vorstandsmitglieder berichteten über

ihre Tätig keiten, die Berichte der nicht anwe-

senden wurden vorgelesen. Es wurden wichtige

Änderungen der Satzung beschlossen, unter ande-

rem eine Aufhebung der zeitlichen Begrenzung von

Vorstandspositionen – ausgenommen hierbei Prä-

sident, Vizepräsident und Schatzmeister. Diese drei

Posi tionen bleiben auf zwei Wahlperioden beschränkt.

Der Nachmittag war der Neuwahl des Vorstan-

des vorbehalten. An dieser Stelle bedanken wir uns

nochmals für die gute Arbeit, insbesondere bei den

nicht wieder angetretenen Vorstandmitgliedern

Jacob Schrot (Präsident), Peter Schmid (Schatz-

meister), Rosemarie Kelle (Vizebeauftragte Jugendaus-

tausch), Roger Schmidt (Media Coordinator), Nadine

Hilbert (Alumni Coordinator) und Bettina Weißgerber

(Eventbeauftragte).

Es war eine spannende und knappe Wahl für die

Präsidentschaft. Sigrid Behnke-Dewath vom IFC Bam-

berg wurde mit 22 Stimmen zur Präsidentin gewählt.

Text: Dana Kittel

Verleihung des Federation Special Award an Ursula

Bell-Köhler

Sigrid Behnke-Dewath (Präsidentin) dankt Jacob

Schrot (Präsident a.D.) für die großartige Arbeit

8 gazette N° 2 | Juli 2016

Papers, Exposés für Dissertationen oder Projektberich-

te ausgiebig zu besprechen. Man traf sich sogar bei

einer Kommilitonin in der Wohnung, wo nach oder vor

den Diskussionen eine Messe von einem Kommilito-

nen zelebriert wurde. Die Hilfsbereitschaft war fast

grenzenlos, auch wenn ich an die ersten Hausarbeiten

denke, die von Jo Ruggiero genauestens gelesen und

kommentiert und von Louise Weston getippt wur-

den. Und die waren nicht nur ein paar Seiten lang.

Das studentische Dasein wurde zu unserem gesell-

schaftlichen Leben, mit viel Freude, auch wenn wir

manchmal das deutsche bzw. österreichische Essen

vermissten. So leisteten wir uns einmal im Monat eine

Einkaufstour im deutschen Viertel in der 86th Street,

um Brot, Wurst und Schnitzelfleisch, vor allem aber

Brot einzukaufen, das uns schmeckte.

Dass die Weihnachtsparty an einem mehr als

100 km entfernten Ort stattfand, war für die Ameri-

kaner nichts Besonderes. Distanzen kannte das weite

Land kaum. Typisch amerikanisch! Und so fuhren wir

mit Grant Walker im Auto gegen 17 Uhr von der Bronx

ab und kamen gegen 4 Uhr morgens wieder zurück.

Grant brachte mich einige Monate später zum Stau-

nen, als ich ihm am Campus begegnete, nachdem er

sich am Vortag einer Blinddarmoperation unterzogen

hatte. Mehr als 1-2 Tage Krankenhausaufenthalt für

solche Lappalien waren da nicht drin. Ebenso typisch

amerikanisch.

Text und Fotos Hermann Strasser

Typisch Amerika!?

Hermann Strasser, Jahrgang 1941, emeritierter

Professor für Soziologie der Universität Duisburg-

Essen, stellt seine Lektionen vor, die er aus seinen

Aufenthalten in den USA mitgenommen und in seiner

Autobiografie festgehalten hat:

HERMANN STRASSER

Die Erschaffung meiner Welt:

Von der Sitzküche auf den Lehrstuhl.

3. Auflage Amazon / CreateSpace, 2016.

€ 19,99, E-Book Kindle € 9,99

Kultur ist Lebensweise, auch bei Distanzen

Wir näherten uns Weihnachten 1968, die wir zum

ersten Mal weit von zu Hause entfernt verbrachten.

Einen Vorgeschmack erhielten wir beim amerikani-

schen Erntedankfest, dem „Thanksgiving Day“, der

in diesem Jahr mit meinem Geburtstag zusammenfiel

und uns zum Truthahnessen zu deutschen Freunden

brachte. Und in New York City kehrte der Winter re-

lativ früh ein und zu Weihnachten lag viel Schnee,

auch in den Straßen. Einige Tage vor Weihnachten lud

Jim O’Brien, ein Studienfreund, der im Nachbarstaat

Connecticut wohnte, zu einer Weihnachtsparty viele

Soziologen aus der Gruppe der graduate students

ein. Das war nur ein weiterer Beweis für den engen,

außerordentlich freundschaftlichen Zusammenhalt

der Studienfreunde, der uns immer wieder zu Treffen

zusammenkommen ließ. Da waren Priester und Non-

nen wie Charlene Tucker, Raymond F. Currie und Bob

Gaudet ebenso dabei wie Ehepaare wie wir und Diane

und Charles Keely, Nancy und Mike Lanier, Natalie

und Peter Hannon oder studierende Singles wie Lou-

ise Weston, Josephine Ruggiero, Ruth Cullen, Anna

Amera, Joan Reidy, Mary Lou Burns, Jim O’Brien, Ricky

Abad und Grant Walker, um nur einige zu nennen.

Das fing beim gemeinsamen Essen in der Mensa

an, reichte über den Besuch von Spielen der Rams, des

Fordham Football Teams, bis hin zu wissenschaftlichen

Diskussionsgruppen, die sich regelmäßig trafen, um

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, dass ich für weitere zwei

Jahre die Redaktion der gazette übernehmen

darf. Es war eine spannende Wahl. Vielen Dank

für Ihr Vertrauen in meine Arbeit.

Vielen Dank auch an den Berliner Club für

die gute Organisation. Zeitgleich zur Convention

fanden ebenso das Studentenseminar und das

Jugendseminar statt. Die Clubmitglieder, die

Studenten, die Schüler und die Gäste trafen alle

beim Festakt aufeinander und Dank guter Sitz-

ordnung kamen alle miteinander ins Gespräch.

Die Berichte der Seminare finden Sie natürlich

in der aktuellen Ausgabe.

Passend dazu stellt sich der Berliner Club

vor, welcher nun auch für Herren offen ist und

jetzt German-American Club of Berlin e.V. heißt.

Als ehemalige Austauschstudentin (Univer-

sity of Delaware), freue ich mich natürlich über

den Bericht des Alumni-Clubs und die alten

Fotos, die unseren aktuellen Vorsitzenden des

Studentenaustauschs Mike Pilewski zeigen.

In unserer Reihe „Typisch Amerika!?“

berich tet Herrmann Strasser über seine

„Weih nachtserlebnisse“.

Ich wünsche Ihnen eine interessante, span-

nende und zum Nachdenken anregende Lektüre –

vielleicht im Urlaub, am Strand oder in den Bergen.

Genießen Sie den Sommer.

Ihre

F O R U M | F O R U M

Neue Reihe:

Dana Kittel RedakteurinEditor

2009 Auf den Stufen des Capitols in Denver

9gazette N° 2 | Juli 2016

F O R U M | F O R U M

Über Empfehlung von Mike kauften wir einen

Weihnachtsbaum erst am 23. Dezember, denn dann

lagen die Preise auch für die schönsten Bäume bei

3 Dollar und nicht mehr bei 15 Dollar. Und ich bekam

einen sehr schönen Baum, den wir sogleich schmück-

ten und dabei auch nicht die Kerzen vergaßen, obwohl

im Staate New York die echten Kerzen wegen der Feu-

ergefahr nicht erlaubt waren. Die Kerzen, zusammen

mit dem Weihnachtsgebäck, kauften wir im deutschen

Viertel in Manhattan, auch wenn dort eine andere, viel

kommerziellere Stimmung herrschte. Dem Christbaum,

der oft auch ein künstlicher war, kam ohnehin nicht

die Bedeutung wie bei uns zu. Er war zu einem elektri-

schen Spielzeug geworden, vor allem mit den kleinen

Lämpchen, von denen die meisten den Kerzen ganz und

gar nicht ähnlich sahen. Wir erlebten die amerikani-

schen Weihnachten als Geschenkverteilerfest, woran

die über Wochen ausgedehnte Werbung in Radio und

Fernsehen einen nicht unbeträchtlichen Anteil hatte.

Übrigens scheiterte eine Gesetzesvorlage im ameri-

kanischen Kongress kläglich, die das kommerzielle

Radio und Fernsehen abschaffen sollte.

Darüber hatte sich ein Jahr zuvor der deutsche

Schriftsteller Uwe Johnson in seiner Weihnachtsge-

schichte vom 23. Dezember 1967 schon mächtig aufge-

regt. Dort seien die echten Tannenbäume mit Ständer

wie Luxusware angeboten worden und würden „für die

europäischen Immigranten feilgehalten, die der ers-

ten Generation. Für die der zweiten haben sie Stech-

palmenzweige schon adoptiert.“ Dennoch wäre der

Christbaum ohne die deutschen Auswanderer und

die Matrosen nicht nach Nordamerika gelangt. Leider

gab es keine Kerzenhalter, so dass wir die Kerzen mit

Wäscheklammern an den Ästen festmachen mussten.

Für uns stellte der traditionelle Christbaum vor allem

eine emotionale Verbindung mit der Heimat dar.

Für den 24. Dezember luden uns Mike und Nancy

ein, mit ihnen zu Freunden in der Nähe von Atlantic

City in New Jersey zu fahren und dort Weihnachten

zu feiern. Wir nahmen die Einladung gerne an. Ein

Geschenk für die Laniers hatten wir bereits besorgt,

so mussten wir noch schnell eines für die Gastgeber

finden. Und das fanden wir in der 86th Street: ein

Six-Pack deutschen Weines. Wir kamen am späten

Nachmittag des 24. Dezember bei den Freunden von

Mike und Nancy an und packten alles aus, um die

Geschenke unter den Kamin zu stellen. Denn dort

kam ja nicht das Christkind, sondern Santa Claus, der

Weihnachtsmann, durch den Kamin und das erst am

Morgen des 25. Dezember. Als Mike unsere Weinkiste

sah, erschrak er. Schnell wandte er sich an mich und

flüsterte mir ins Ohr, dass wir die Geschenke tauschen

müssten, denn ihre Freunde seien Mormonen, die

keinen Alkohol zu sich nähmen. Gesagt, getan, und

es wurde ein schönes Weihnachtsfest unter Freunden,

wenn auch unter anderen Vorzeichen. Am Nachmittag

des 25. Dezember mussten wir ohnehin schon wieder

in New York sein, denn da waren wir zu einem Dinner

eingeladen, ebenso am darauf folgenden Tag bei Wer-

ner und Käte Stark zu Hause in der Bronx.

Noch nie war mir wie in den vergangenen Wochen

so deutlich vor Augen geführt worden, was Kultur als

Lebensweise und die damit verbundenen Gefühls-

lagen bedeuten. Das wurde an Halloween, wovon man

in Deutschland oder Österreich noch nie etwas gehört

hatte, ebenso deutlich wie umgekehrt am Valentinstag,

von dessen Existenz auch meine Frau zuerst in Ameri-

ka erfahren sollte. Der Mensch überquert eben nicht

so sehr Landesgrenzen, wenn er außer Landes geht,

sondern seine eigenen, die Sinngrenzen der Kultur, der

Lebensweise – und wird so zum Lebens-, auch zum

Beziehungsweisen. Wie weise uns doch Augustinus

Aurelius, für den die Welt ein Buch war, schon vor

Jahrhunderten diese Einsicht auftischte: „Wer nie

reist, sieht nur eine Seite davon.“

Über 60 000 Zuschauer im Memorial Stadium at Owen Field (1970er Jahre)

1972 Typisch Oklahoma –endlos lange gerade Straßen und Stromleitungen über der Erde

10 gazette N° 2 | Juli 2016

Charity-Veranstaltung in den 70ern

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

Text Doris Linne Fotos DAC von Berlin

Damals und heuteGerman-American Club of Berlin e.V./Deutsch-Amerikanischer Club von Berlin e.V.

1962 wurde der German-American Women’s

Club of Berlin e.V. von deutschen und amerika-

nischen Frauen im legendären Harnack-Haus in

Berlin-Dahlem gegründet. Die ersten Anfänge zu

seinem Entstehen gehen allerdings in die frühe

Nachkriegszeit zurück, als Amerikanerinnen die

Ehefrauen der deutschen Partner ihrer Männer

im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen

Leben der Stadt einluden, um persönliche Kon-

takte zu knüpfen.

Aus den losen Verbindungen formierte sich 1958

die „German-American Group“ als Teil des bestehen-

den „American Women’s Club“, was schließlich zur

Gründung eines eigenen Clubs führte.

In der Gründungsversammlung wurden die Zie-

le festgelegt, die auch heute noch Gültigkeit haben:

Förderung der deutsch-amerikanischen und interna-

tionalen Verständigung, Mitarbeit an gemeinnützigen,

kulturellen und wohltätigen Aufgaben im Geiste in-

ternationaler Verbundenheit.

1965 gründeten Mitglieder der Welfare-Gruppe

eine Behinderten-Werkstatt, aus der der Verein „Das

Mosaik e.V.“ hervorging. Unvergessen bleibt hierbei

die maßgebliche Rolle von Frau Ruth Makowski, die

die Gründung initiierte und Frau Marianne Succhi, die

über viele Jahre das Projekt führte. Beide Damen wur-

den mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Neben dem Engagement für Mosaik setzte sich

die Welfare-Gruppe von Anfang an auch für andere

Menschen ein, die Hilfe benötigten, für Waisenkin-

der, alte und kranke Menschen, für Flüchtlinge. Wir

organisieren immer noch Feste für eine Mosaik-Werk-

statt, spenden u.a. für Einrichtungen wie das Ronald

McDonald Haus, SozDia in Lichtenberg, die Stiftung

„Schüler helfen leben“ und bringen uns bei diesen

Projekten auch mit unserer Arbeitskraft ein. Unsere

Welfare-Arbeit finanzieren wir durch Mitgliederspen-

den, Basare und Charitiy-Veranstaltungen.

1977 trat unser Club dem Verband der Deutsch-Ame-

rikanischen Clubs e.V. bei und wirkt seitdem bei der

Förderung des Studentenaustauschprogramms des

Verbands und des Jugendprogramms mit.

Unser Club unterstützt in der Regel jährlich zwei

amerikanische Austauschstudenten, die an der TU

Berlin oder seit neuestem auch an der Universität

Potsdam studieren, und zwei Berliner Studenten, die

für ein Jahr an Partner-Universitäten des Verbands in

den USA vermittelt werden.

Die amerikanischen Studenten werden von uns

während ihres Studienjahres in Berlin betreut. Wir

versuchen, die jungen Leute in das Clubleben einzu-

beziehen, indem sie zu Ausflügen, Feiern und anderen

Aktivitäten eingeladen werden. In unregelmäßigen

Abständen organisieren wir Studentenstammtische,

bei denen auch ehemalige Austauschstudenten und

am Austausch interessierte Studenten zu Gast sind.

1990, das Jahr der Wiedervereinigung Deutsch-

lands, in der Folge die Verabschiedung der amerika-

nischen Alliierten, bedeutete auch für unseren Club

den Abschied von Freunden und amerikanischen Club-

mitgliedern. Neben den vielen privaten und offiziellen

Kochen im Ronald-McDonald-Haus

>>> Ausflug mit den Kindern von SozDia ins Aquarium

11gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C A K T U E L L | F G A C N E W S

<<< 2008, Amerikafest am Brandenburger Tor, damalige Präsidentin A. Thor

1995, SKH Prinz Louis Ferdinand, Förderer des VDAC

Treffen zu Thanksgiving, bei Weihnachtsfeiern, Volks-

festen und gemeinsamen Reisen fehlte nun auch die

Unterstützung der Amerikaner an anderer Stelle, die

uns die Nutzung amerikanischer Einrichtungen ermög-

licht und z. B. der Welfare-Gruppe Transportbusse zur

Verfügung gestellt hatten.

Unser Club war mehrfach Gastgeber bei den vom

Verband organisierten überregionalen Veranstaltun-

gen, dem German-American Day und der Convention.

Der German-American Day 2005 war etwas ganz

Besonderes. Mit der Lucius D. Clay-Medaille wurde

Jürgen Graf ausgezeichnet, der bereits im August 1945,

als 17-jähriger unter amerikanischer Kontrolle den

RIAS mit aufgebaut hatte, den Sender, der in den

darauffolgenden Jahren „eine freie Stimme in einer

freien Stadt“ war. Jürgen Graf verkörperte diese Stim-

me. Unvergessen auch Jürgen Grafs Dokumentation

des siebenstündigen Besuchs von John F. Kennedy

1963 aus einem fahrenden Auto.

Der 4. und 5. Juli 2008 hatten eine besondere

Bedeutung für Berlin, für die öffentliche Wahrneh-

mung des Verbands und damit auch unseres Clubs:

Am 4. Juli fand die offizielle Feier zur Eröffnung der

Amerikanischen Botschaft am Pariser Platz statt.

Am 5. Juli war der Verband Gastgeber des Amerika-

festes am Brandenburger Tor, einer öffentlichen Veran-

staltung, die die Rückkehr der Botschaft an den Pariser

Platz und den amerikanischen Unabhängigkeitstag fei-

erte, mit Live Musik, mehreren Bühnen, Videoscreens,

Infoständen zu verschiedenen Regionen in den USA

und Ständen von Mitgliederclubs des Verbands.

Gegenwärtig hat unser Club 104 Mitglieder. Ne-

ben unseren zentralen Anliegen war und ist unser

Clubleben durch zahlreiche gemeinsame Aktivitäten

geprägt, die sich natürlich im Laufe der Jahrzehnte –

den Wünschen und Anregungen von Clubmitgliedern

entsprechend – gewandelt haben. Es gibt verschie-

dene Interessengruppen, die mit ihren vielseitigen

und interessanten Themen geselliges Miteinander,

Gedankenaustausch und gemeinsame Erfahrungen

bieten. Langjährige Freundschaften entstanden, neue

werden geschlossen. Man trifft sich zu Kunstführun-

gen, zum Bridgespiel, probiert neue Restaurants aus,

diskutiert englischsprachige und deutsche Literatur

und trifft sich privat in Lunchgruppen.

Nach einem langen Vorlauf, vielen Diskussi-

onen und Überzeugungsarbeit, hat die Mitglie-

derversammlung unseres Clubs am Ende letzten

Jahres die Öffnung des Clubs für Herren und da-

mit verbunden eine Namensänderung beschlos-

sen. Unser Name lautet jetzt: German-American

Club of Berlin e.V.

Ausflug nach Schloss Ulrichshusen mit Austauschstudenten

<<< 2005, Jürgen Graf mit Laudator Dr. Peter Frey, damaliger Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios

12 gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C A L U M N I

Wer könnte die Geschichte des VDAC Alumni

besser wiedergeben als unser Ehrenmitglied

Mike Pilewski es vor zwei Jahren zu unserem

40jährigen Jubiläum tat? Als „härtester“ Kern

des harten Kerns ist er seit Jahren der Fels in

der Brandung für Generationen von Studenten:

„Die Entstehung des Clubs 1974 hängt mit einem

Reifeprozess in der Arbeit des VDAC zusammen. Der

Studentenaustausch hatte schon 1958 begonnen – mit

einem einzelnen Studenten aus München – und im

Laufe der Jahre waren daraus zwei, dann fünf, dann

zehn geworden. Irgendwann erschien es sinnvoll, vor

deren Abreise eine Orientierung anzubieten.

Die zurückgekehrten Ehemaligen waren dabei

eine sehr nützliche Quelle aktueller Informationen

und Erfahrungen aus erster Hand. Diese Studenten

fragten sich auch, wie sie miteinander in Verbindung

bleiben konnten und wie sie den Studentenaustausch

unterstützen konnten. So kam der Deutsch-Amerika-

nische Austauschstudentenclub zustande. Die wohl

Text Julia Zimmermann / Mike Pilewski Fotos VDAC Alumni

Alumni – ClubgeschichteVDAC Alumni e.V.

scherzhafte Abkürzung DAAC sollte dem Club einen

Status ähnlich dem einer anderen bekannten Aus-

tauschorganisation verleihen.

Die Clubs im VDAC waren damals etwas anders

verteilt als heute. Somit fanden manche Seminare an

ausgefallenen Schauplätzen statt wie Bad Kissingen,

dem Ort, wo der Verband gegründet worden war, in

Bad Hersfeld an der innerdeutschen Grenze, als die

Mauer noch stand, in Marburg an der Lahn sowie

in Augsburg. Meine eigene Orientierung war in Rü-

desheim am Rhein, oben auf dem Weinberg, wahr-

scheinlich auf Einladung der Clubs, die es damals in

Koblenz gab.

[…]

Auch wenn die restlichen Veranstaltungsorte und

-inhalte den heutigen sehr ähnlich sind, hatten die

Seminare einen richtig feierlichen Charakter oder be-

zogen sich auf unsere Weiterbildung. Für eine weite-

re Dimension sah sich der DAAC zuständig, nämlich,

das Eis zu brechen. So wie heute kamen immer ei-

nige Rückkehrer zu den Seminaren. „Es bildet sich

immer ein harter Kern“, erzählte mir mal einer, der

seit drei Jahren dabei war. Wer ausnahmsweise mal

ein Seminar versäumte, fragte ausführlich und voller

Interesse nach, was er alles verpasst hatte und wer

alles dabei war. Für uns Amerikaner waren diese deut-

schen Studenten unheimlich wichtige Bezugspersonen

in unserem Alter. Wir sind schnell Freunde geworden.

13gazette N° 2 | Juli 2016

Die Club News bestand damals aus ein paar

photokopierten Seiten und der einen oder anderen

Heftklammer, aber dieser einfache Newsletter hatte

großen Unterhaltungswert mit Insider-Anekdoten von

den Seminaren und witzigen Geschichten über Miss-

verständnisse, die man im Ausland erleben kann und

wohl kürzlich erlebt hatte.

Die Einladungen zu DAAC-eigenen Veranstaltun-

gen wie Alumni-Treffen wurden immer mit Spannung

erwartet. Zum Schluss des akademischen Jahres kam

eine Einladung zu einem Farewell-Wochenende. Auf

dem Programm stand: geselliges Beisammensein, ein

Picknick, bear hugs. Wir haben zwar über diese For-

mulierung gelacht, aber als es Zeit war, um uns von-

einander zu verabschieden, konnten wir nicht anders,

als alle wirklich so fest zu umarmen.

Weshalb? Es waren die Gespräche, die wir bis tief

in die Nacht führten; die kleinen Abenteuer, die wir

auf der Hinreise und auf den Seminaren und Treffen

erlebten; die gemeinsamen Bekannten, über die wir

Neuigkeiten austauschten, und einfach das Gefühl,

das wir hatten, jedes Mal in einem vertrauten Kreis

zu sein und trotzdem was Neues zu erleben.

Es ist weniger das Programm, das zählt, als die Leute,

die hinkommen, die für gute Zeiten und gute Erinnerun-

gen sorgen. Ist der harte Kern ein anderer als letztes

Jahr? Macht nichts. Man lernt schnell alle kennen, hat

Spaß und macht neue Erfahrungen. Ist in einem Lokal

keine Stimmung? Egal. Wir erzeugen die Stimmung.

[…]

In meiner eigenen Amtszeit als Clubpräsident 1993

trommelte ich die Münchener Studenten zusammen

und fuhr sie in einem gemieteten Kleinbus nach Bam-

berg. Gleich auf dem Parkplatz der Jugendherberge

stand eine gewisse Frau Krause, die dortige Club-

präsidentin, die nicht aufhörte, mir zu erzählen, wie

willkommen wir waren. Ohne zu übertreiben führte

diese Begrüßung zu einer langjährigen Zusammen-

arbeit unserer beiden Clubs, die heute noch andauert.

Ein Farewell-Wochenende organisierte ich im

Sommer darauf in Tübingen, nichtsahnend, dass we-

nige Jahre später, das Austauschjahr traditionell mit

einem Besuch in Tübingen abschließen würde.

In weiteren Städten wie Nürnberg, München, Düs-

seldorf, im Frankfurter Raum und in Hamburg haben

lokale VDAC Alumni Jahr für Jahr Programme auf die

Beine gestellt, die uns Gelegenheit gaben, wieder

zusammenzukommen und uns auf unsere einzigartige

deutsch-amerikanische Weise auszutauschen.

Dank der hervorragenden Arbeit der Alumni-

Koordinatoren kann man jetzt nur staunen, wie Leu-

te aus wesentlich früheren Jahrgängen – ja, man

kann inzwischen sagen, aus verschiedenen Genera-

tionen – sich wieder melden, aktiv werden,

in Kontakt bleiben

und das Programm

unterstützen.

Dadurch wird auch das Austauschprogramm un-

terstützt, denn der VDAC Alumni-Club nominiert auch

Kandidaten für den Austausch, betreut sie mit, hilft

bei der Durchführung der Seminare und ermöglicht

durch Spenden die Weiterführung der Verbandsarbeit.

[…]

Und was könnt Ihr direkt für den Alumni-Club tun?

Sprecht die Leute an, die mit Euch in den USA waren,

ob sie Mitglied sind. Sagt, Ihr würdet sie gerne bei

einem der kommenden Seminare oder Alumni-Ver-

anstaltungen sehen. Fragt mal beim Vorstand nach,

ob es nicht eine Aufgabe gibt, die Ihr übernehmen

könnt. Schreibt mal was, oder schickt Fotos an die

Club News. Lasst andere wissen, was sie bei unseren

Veranstaltungen verpassen, wenn sie nicht dabei sind.

Erzählt auch mal vom geselligen Beisammensein, von

Picknicks und bear hugs.“

Der VDAC Alumni e.V. hat derzeit 212 Mitglieder

und drei Ehrenmitglieder. Vier davon bekleiden Ämter

im Vorstand des VDAC, und auch in vielen regiona-

len Clubs gibt es den einen oder anderen Alumni in

offizieller Funktion. Viermal im Jahr informiert die

„Clubnews“ über Seminare und berichtet von den

Erlebnissen unserer Mitglieder. Eine „Rückkehrermap-

pe“ mit Informationen von Alumni für neu ausgewählte

Stipendiaten ist gerade am Entstehen. Jedes Jahr zur

Thanksgiving-Zeit findet unsere Mitgliederversamm-

lung an einem zentralen Ort statt. Und täglich, da bin

ich mir sicher, erinnert sich mindestens ein Mitglied

voller Freude an die Austauschzeit zurück.

V D A C A L U M N I

14 gazette N° 2 | Juli 2016

VDAC Austauschstudenten 2016 / 2017Nr Vorname Name Club Amerikanische Uni Hauptfach Dt. Uni

1 Sophia Beukenhorst Mainz Concordia College, Moorhead, MN Amerikanistik Mainz

2 Janina Irene Böcher Gießen University of Delaware, Newark Anglistik Gießen

3 Alice Celik Karlsruhe University of Alabama, Tuscaloosa Anglistik Hannover

4 Corinna Harnack Hamburg University of Florida, Gainesville Amerikanistik Hamburg

5 Jan Stefan Herrmann München Oberlin College, Ohio Global Business Management Augsburg

6 Florian Peter Holzenkämpfer Karlsruhe Georgia Institute of Technology, Atlanta Wirtschaftsingenieurwesen Karlsruhe

7 Ameli Martha Klein Mainz Dartmouth College, Hanover, NH Kunstgeschichte Mainz

8 Christina Maret Neuss University of Arizona, Tucson Architektur Dortmund TU

9 Katja Meyer Nürnberg Florida State University, Tallahassee Psychologie Ulm

10 Hannah Katharina Mühlich Nürnberg Central Michigan University Soziologie Erlangen

11 Julius Tim Oliver Rubbe Stuttgart Troy University, Alabama BWL Bamberg

12 Niklas Strahn Kassel University of Delaware, Newark Englisch + Politik, Wirtschaft Kassel

13 Ann-Kathrin Thießen Bielefeld University of Florida, Gainesville Erziehungswissenschaften Bielefeld

14 Sabine Stefanie Waas München University of Alabama, Tuscaloosa Nordamerikastudien München

15 Leonie Felicitas Weigt Bamberg University of the South, Sewanee, TN Internationale BWL Bamberg

16 Sabrina Zurawka Alumni Troy University, Alabama Anglistik/Amerikanistik Düsseldorf

Von links nach rechts: Ameli Klein, Sabrina Zurawka, Julius Rubbe, Hannah Mühlich, Christina Maret, Katja Meyer, Sophia Beukenhorst, Alice Celik, Janina Böcher,

Leonie Weigt (Vordergrund), Corinna Harnack, Sabine Waas, Ann-Kathrin Thießen, Jan Herrmann, Niklas Strahn. Nicht abgebildet: Florian Holzenkämpfer

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

15gazette N° 2 | Juli 2016

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

VDAC Convention in BerlinCourtney Hickey 2015/16 · Florida State University Tallahassee / Würzburg

Obwohl alle VDAC Seminare etwas Interes-

santes zu bieten haben, bin ich ziemlich sicher,

dass das Seminar in Berlin den Studenten am

Besten gefallen hat. Die Meisten von uns waren

schon in Berlin, aber wir haben alle neue Erfah-

rungen gemacht und die Möglichkeit gehabt,

Neues zu entdecken.

Am ersten Tag konnten wir eine malerische Schiff-

fahrt auf der Spree genießen, die für mich besonders

beeindruckend war. Die Gebäude sehen vom Fluss

aus, als ob sie nur aus dieser Perspektive betrachtet

werden sollten. Vielleicht hat es auch mit dem Früh-

ling und der Sonne zu tun, aber ich hatte das Gefühl,

dass ich ein neues Berlin kennengelernt habe. Es hat

uns auch gefallen, wie viel Freizeit das Programm uns

erlaubt hat. Wir haben zusammen in einem Biergarten

gesessen und ein bisschen über unsere Zukunft und

das Leben im Allgemeinen philosophiert.

Am zweiten Tag haben die Amerikaner die Chance

gehabt, den Bundestag zu besuchen. Wir haben nicht

nur mehr über das Gebäude gelernt, sondern auch ein

bisschen über die Geschichte der Kunst im Bundestag,

was mir besonders gefiel. Danach gab es noch ein

paar Infos über das politische System in Deutschland.

Bis zum abendlichen Bankett konnten wir dann selbst

entscheiden, was wir in Berlin noch erkunden wollten.

Ich bin mit einer Gruppe zum „Denkmal für die ermor-

deten Juden Europas” gegangen und danach haben

wir ein bisschen Freizeit im Tiergarten verbracht, bis

wir uns für den Abend vorbereiten mussten.

Das Bankett war eine wunderschöne Über-

raschung. Obwohl wir schon gewusst haben, dass

es eine festliche Veranstaltung geben sollte, hatten

die Studenten keine Ahnung wie extravagant es sein

würde. Ich habe mich sehr gefreut, die Mitglieder von

meinem Club zu sehen, als auch andere Mitglieder des

VDAC kennenzulernen. Ich war sehr nervös, als ich vor

so vielen Leuten eine kleine Dankesrede halten sollte,

aber sie waren alle sehr verständnisvoll und haben

die Rede herzlich angenommen.

Nach dem Bankett haben die Studenten eine

gemütliche Ecke in der Nähe der Jugendherberge

gefunden, wo es eine kleine Kneipe gab und wir uns

unterhalten konnten. Dort haben wir auch später un-

seren traditionellen „2 A.M.-Döner“ gegessen.

Als letzten Programmpunkt sind wir am Sonntag

zum Museum „Story of Berlin” gegangen und hatten

die Möglichkeit einen Atomschutzbunker zu besich-

tigen, was für alle Amerikaner sehr beeindruckend

war. Es war mir ein wenig unheimlich aber trotzdem

hat es mir sehr gut gefallen. Nach einem Kaffee und

einem späteren gemeinsamen Mittagessen war es

Zeit, uns zu verabschieden.

Wie immer war es schön mit den anderen

Studenten Zeit zu verbringen, und ich freue mich

jetzt schon auf das nächste Mal in Koblenz!

Die VADC Alumnis waren bei der Convention sehr gut vertreten

Urkundenübergabe an die amerikanischen Studenten 2015/2016

16 gazette N° 2 | Juli 2016

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

Wie kann ich erklären, was für ein Abenteuer es ist?Travis Sauer · Delaware / Karlsruhe

Was schreibt man

über sein Jahr im

Ausland? Erzählt man

zuerst, wie er eine

Fremdsprache gelernt

und danach studiert hat,

und sich dann im dritten

Jahr seines Studiums

um ein Traumjahr beworben hat? Ich glaube, es

gibt hier eine Geschichte von einem jungen Typen,

der sich für die Welt interessierte und dabei keine

Ahnung hatte, was ihn erwartete.

Meine Geschichte hat einen einfachen Anfang. Ich

war 14 Jahre alt und neu im Gymnasium. Bei uns gab

es vier Möglichkeiten für Fremdsprachen: Spanisch,

Französisch, Italienisch und Deutsch. Bestimmt wähl-

ten achtzig Prozent der Schüler Spanisch. An zweiter

Stelle kamen die, die sich für Französisch entschieden,

dann die wenigen Leute, die Italienisch belegten, und

schließlich wir elf, die Deutsch wählten. Für mich es

war eine einfache Entscheidung: mein Familienname

ist Sauer; mein Großvater war in Deutschland geboren.

Meine Familie ist leider nicht wirklich „deutsch“, aber

für meinen Vater ist diese Geschichte etwas, worauf

er stolz ist.

Als Student lernte ich drei Jahre Deutsch, bevor

eine Möglichkeit kam, Deutschland zu besuchen. Es

war ein Austauschprogramm in Freiburg im Breisgau,

dreieinhalb Wochen lang, mit der Möglichkeit, bei ei-

ner Gastfamilie zu wohnen. Bei meinem ersten Mal

in Deutschland war ich in dieses Land verliebt. Die

Kultur, der Alltag, die Geschichte, die Sprache und al-

les, das ich sah, lernte und erfuhr. Am Ende kam ich

nach Amerika zurück mit dem Gefühl, dass mein Herz

in Deutschland liegt.

Deshalb besuchte ich im ersten Semester an der

Uni natürlich einen Deutschkurs: zuerst einer, danach

zwei pro Semester, bis zum dritten Jahr. Ich habe nicht

nur die deutsche Sprache studiert, sondern spezifische

Elemente der deutschen Kultur: grausame Literatur, ro-

mantische Literatur, die deutsche Zivilisation, deutsche

Grammatik, Übersetzung, das zwanzigste Jahrhundert

in Film und noch mehr. Es war ein so gutes Gefühl,

zweimal pro Woche Deutsch zu reden, aber es war

nicht genug. Nach drei Jahren konnte ich mir nicht

vorstellen, länger Deutsch zu lernen ohne Deutschland

zu besuchen. Ich habe mich entschieden, mich um einen

Austausch oder ein Auslandsprogramm in Deutschland

zu bewerben, und als ich über meine Uni suchte, fand

ich das VDAC-Programm.

Ich glaube, dass ich nicht erklären muss, was zwi-

schen dann und jetzt passiert ist. Ich bin am 8. Septem-

ber in Deutschland angekommen. Und niemals könnte

ich dieses Datum vergessen, weil es für mich der Tag

war, an dem ich meine Träume verwirklichte. Viele Leute

daheim fragen, wie es ist, in Europa oder Deutschland

zu leben, und manchmal finde ich es schwierig, das zu

erklären. Wie kann ich meinen Alltag beschreiben und

ausdrücken, was für ein Abenteuer es ist? Wie kann ich

beschreiben, genau wie anders es manchmal ist, oder

wie schwierig aber auch aufregend das Leben im Aus-

land ist? Ich glaube, dass jemand, der niemals weg von

zu Hause war, fast nichts davon verstehen kann, wie es

sich anfühlt, aus seiner Komfortzone herauszukommen.

Es gibt sogar ein Sprichwort, dass das Leben am Ende

deiner Komfortzone beginnt.

Dann kommt also die wichtigste Frage: Was habe

ich hier gemacht? Wo fange ich bloß an? Ich habe stu-

diert, aber nicht wie ich in Amerika studiert habe. Nicht

nur, weil es wegen der Sprache schwieriger ist, aber

auch, weil es ein ganz anderes System ist. Alles klappt

nicht gleich, sondern hängt fast total von deiner eigenen

Verantwortlichkeit ab. Wenn du bestehst, dann ist es

dein Verdienst, und wenn du durchfällst, ist es deine

Schuld. Ich habe ziemlich viel Glück gehabt, weil meine

Dozenten verstanden haben, dass ich Austauschstudent

bin, und sie haben mir in ihren Kursen geholfen. Dies

ist etwas, das ich hier oft bemerkt habe. Leute hier sind

hilfreich, nicht nur an der Uni oder im Wohnheim, son-

dern überall. In meinem ersten Semester hier, war ich in

Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Hamburg,

Berlin, Köln, Duisburg, München, Dobel, Bad Herren-

alb, Mühlbach, Frankfurt, Wiesbaden, Trier, Pforzheim,

Amsterdam, Hilversum, Paris, Wien, Prag und vielleicht

noch ein paar anderen Städten.

Was kann ich über Europa sagen? Dass ich manche

der nettesten Leute, die ich im Leben kennengelernt

habe, hier in Deutschland und Europa kennengelernt

habe. Gemeinschaft bedeutet hier etwas, das ich mir

vorher niemals hätte vorstellen können. Es bedeutet für

mich, dass ich mich hier immer bequem und sicher fühle.

Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll, aber

nicht, weil ich nichts zu schreiben hätte, sondern, weil

ich fürchte, dass ich nicht aufhören werde. Es gibt Ge-

schichten von den letzten sechs Monaten, die ich nur

als Roman erklären könnte. Aber was ich vielleicht kurz

beschreiben kann, sind einige Gefühle, die ich manch-

mal hier hatte. Wie schön es ist, unter einem Tor zu

stehen, das die Römer in Trier gebaut haben, und an das

zu denken, was sie gedacht haben, als sie am gleichen

Platz mehr als tausend Jahre vor mir gestanden haben!

Als Amerikaner glaube ich, dass wir einen ziemli-

chen Abstand zum Zweiten Weltkrieg haben. Bei uns

gibt es keine Ruinen oder zerstörte Gebäuden, und das

bedeutet, dass unser Verständnis anders ist. Aber wäh-

rend meiner ersten sechs Monate hier, habe ich mit

meinen eigenen Augen gesehen, wie entsetzlich und

grausam dieser Krieg für Europa war. In Amsterdam

war ich in dieser kleinen Haushälfte, wo Anne Frank

und ihre Familie sich versteckt haben, und habe ich

bemerkt, gelernt und gefühlt, wie dieser Krieg ganz

Europa betroffen und geändert hat. Es gibt aber auch

Orte, wo man sich richtig glücklich fühlt. Ich denke an

die East Side Gallery in Berlin, wo Leute trotz allem

gegen Unterdrückung und Teilung triumphierten, und

sie haben manche der schönsten Bilder gemalt, die von

Politik, Umwelt und Menschlichkeit inspiriert wurden.

Am Ende möchte ich nur erwähnen, dass ich

in den letzten sechs Monaten mehr über mich

selbst, die Welt, Menschlichkeit, Umwelt, Kunst,

und Geschichte gelernt habe. Jeden Tag lerne ich

immer etwas Neues, in Vorlesungen, Museen,

Galerien und im Alltag. Ich weiß, dass das, was

ich hier schon gemacht und gelernt habe, mein

Leben schon verbessert und geändert hat, und ich

danke dem VDAC für die Möglichkeit.

17gazette N° 2 | Juli 2016

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

Bielefeld has become a home away from homeTaylor Wilson · Troy, Alabama / Bielefeld

When I first got to Ger-

many, I stepped off the

plane and, not long

after, boarded my first-

ever train. As I watched

the passing scenery, I

was filled with a sen-

se of awe. Now, many

months later, that awe has not disappeared. If

anything, it has increased. So different, yet so

similar; a new place with new people and a

new culture. It’s absolutely beautiful. I now have

friends from all over the world. This trip has

really only just begun, but I’ve already learned

so much.

People are the same at the core, no matter where

they are from. My first experience in Germany happened

to be at the airport train station while I was waiting for

the train. An older gentleman tried to offer me help, as

I’m sure I looked completely exhausted and confused.

He spoke no English, and I spoke no German, but so-

mehow we made do with hand gestures and smiles.

The language barrier at that moment did not matter. It

was a gesture of kindness that needed no translation

and made me feel more comfortable about having just

crossed an ocean to a new and unfamiliar land.

It hasn’t been without its hardships, though.

I had some problems getting registered and mana-

ging classes at first, but in the end, it all worked out.

I just had to have patience and learn to ask the right

people for help. Traveling by train and public trans-

portation was a struggle at first for me. If it were

not for the Deutsche Bahn app and the kindness of

others, I would have had a much rougher time. I’m

used to cars and airplanes, so everything else –

trams, trains, buses – was new to me, and having to

start figuring it all out while sleep-deprived and jet-lag-

ged was not the best experience. I’ve lost count of how

many times I’ve wanted to rip my hair out because I’ve

gotten on the wrong train or missed my connection. I’ve

dealt with a lot of confusion and frustration concerning

trains and other modes of public transportation. I’ve

finally gotten used to it for the most part, and now have

more confidence when I travel by myself.

There are definitely times when I fight loneliness,

and sometimes I long for home and old friends. Even

then, though, I would never give up this experience

or change my decision to come here. I’ve grown. I’ve

learned how to stand more firmly on my own two feet.

I’ve gained new friends and memories that I will cherish

for a lifetime. Bielefeld has become a home away from

home. It has wormed its way into my heart, and I’m

never letting go of what this small city has taught me.

The next semester, I am sure, will continue

to have its ups and downs. This time, though, I

am more prepared and self-confident. I will take

what comes and learn, grow, and expand from it.

I am eternally grateful for having been given the

chance to live my dream and expand my horizon.

Eine positive Einstellung hilft gegen HeimwehJose Alvarez · Gainesville, Florida / Potsdam

Als ich ausgewählt

wurde, in Deutschland

zu studieren, wusste

ich sofort, dass die-

ses Stipendium eine

große Gelegenheit ist.

Meine Ziele, als ich in

Potsdam ankam, waren

mein Deutsch zu verbessern und neue Erfahrun-

gen zu sammeln, welche mir die Potsdamer Uni-

versität gibt. Insgesamt habe ich diese Ziele und

mehr erfüllt und ich bin mit den letzten Monaten

zufrieden.

Am Anfang des ersten Semesters an der Univer-

sität Potsdam habe ich mich sehr überfordert gefühlt,

aber ich habe mich sehr schnell angepasst. Obwohl der

Unterricht für mich zu kompliziert war, gewöhnte ich

mich schließlich an diesen, und je weiter das Semes-

ter fortgeschritten war, desto mehr konnte ich verste-

hen. Außerdem hatte ich das Dilemma, dass ich keine

anderen deutschen Studenten kennenlernen konnte.

Entweder war mein unterdurchschnittliches Deutsch

oder die Zeit, die ich mit Erasmus-Studenten verbrachte,

das Problem, das dazu führte, dass ich wenige deut-

sche Freunde hatte. Aber nach vielen Versuchen (und

vielen peinlichen deutschen Sprachfehlern) habe ich

einige deutsche Freunde gefunden. Für mich ist das

wichtig, weil ich dem sogenannten „Erasmus-Kreis“

entkommen bin. Viele Studenten lernen nur Leute ken-

nen, die auch Erasmus-Studenten sind. Nicht nur kann

ich Deutsche und ihre Kultur besser verstehen, sondern

wir machen auch coole Dinge wie eine Wochenendreise

nach Hamburg. Zwischen meinen Uni-Freunden und

den VDAC-Clubtreffen in Berlin bin ich fast nie allein.

Damit will ich aber nicht sagen, ich hatte keine Prob-

leme. Zum Ersten sind die typischen Probleme, die man

hat, wenn man nach Deutschland umzieht: schlechte

Deutschkenntnisse, kulturelle Unterschiede und andere

kleine Unbequemlichkeiten, die Sie schon kennen. Ich

hatte auch persönliche Schwierigkeiten, die ich nicht

erwartet hatte: Ich wusste, dass der Winter kälter sein

würde, aber dass es am Tag nur acht Stunden hell ist,

war unerträglich. Trotzdem bin ich immer positiv einge-

stellt und das hilft mir, wenn ich Heimweh habe. Wie

Rocky Balboa (oder soll ich sagen, Max Schmeling?)

stehe ich wieder auf, wenn etwas Negatives passiert.

Ein wichtiger Grund, warum ich von den USA weg-

gehen wollte, war meine generelle Unzufriedenheit mit

der amerikanischen Kultur. Zu meiner Überraschung

haben hier viele Leute gedacht, dass ich „super-ame-

rikanisch“ bin. Als ich in den USA war, habe ich mich

nicht mit der amerikanischen Kultur identifiziert, oder

zumindest dachte ich das. Jetzt bemerke ich, dass mein

amerikanischer Hintergrund ein wichtiger Teil von mei-

ner Identität ist, und ich brauchte nur eine Reise nach

Europa, um das zu lernen.

Mein erstes Semester an der Universität Pots-

dam war ein Erfolg, und ich bin überzeugt, dass

das nächste Semester noch besser sein wird.

18 gazette N° 2 | Juli 2016

Gail Knowles6 rue Notre-Dame-du-Pre27500 Pont [email protected]

Prof. ret. William Wren McNabb1804 South College Ave.Newark, DE 19703 · [email protected] [email protected]

Montgomery & Mary-Ann Meigs70 Marvelle RoadFayetteville, NY, [email protected]

Gie Kyrios4477 Longmadow Dr.Sarasota, FL 34235Tel.: +1-941-3775236

Marie Hoffmann5340 Alhambra Valley RoadMartinez, CA 94553-9742Tel. +1925-372-6665E-Mail: [email protected]

n BambergInternational Women’s Club Bamberg e.V.Erika SchielkeMaria-Ward-Str. 40a96047 [email protected]

n Berlin Atlantische Initiative Berlin e.V.Dr. Johannes BohnenWilhelmstraße 67a10117 BerlinTel. 030 20 63 37 88Fax 030 20 63 37 90bohnen@atlantische-initiative.orgwww.atlantische-initiative.org

German-American Club of Berlin/D-A Club von BerlinDoris Linne Tietzenweg 3812203 BerlinTel. 030 8470 [email protected]

n BielefeldDeutsch-Amerikanische Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe e.V. BielefeldRosemarie KelleSalzuflerstraße 54b33719 Bielefeld Tel. 0521 [email protected]

n Dresden Initiative Junger Transatlantiker/ Young Transatlantic Initiativec/o Jonas EmmerichMarienberger Straße 1601279 DresdenTel. +49 176 [email protected] www.junge-transatlantiker.de

WEBSITE TEAM CLUBS

AMERICAN LIAISONS

Anja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]

n VDAC Alumni e.V.Julia ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. +49 172 [email protected]

n Beauftragte für den Jugendaustausch | Youth Work ChairpersonAntonia SchroeterAm Linderkirchhof 299090 ErfurtTel. 0157 [email protected]

n Vizebeauftragte für den Jugendaustausch - Youth Work Vice Chairperson:Oliver ScheelePeschkestraße 1312161 BerlinTel. 0162 [email protected]

n Media Coordinator Heiko TeigelkötterCaldenhof 159063 HammTel. [email protected]

n Berater in Verfahrensfragen | ParliamentarianHans-Georg AugustinowskiPlatzl 480331 MünchenTel. 089 [email protected]

n Alumni CoordinatorAnja SeitzOsterbekstr. 92i22083 HamburgTel. 040 [email protected]

n Event-Beauftragte | Event ChairpersonBrigitte LeverenzIm Oberkämmerer 2167346 Speyer06232/[email protected]

n Berater | AdvisorJacob SchrotWeidensteig 414776 BrandenburgTel. 0176 [email protected]

n Präsident | PresidentSigrid Behnke-DewathApollostraße 1096178 PommersfeldenTel. 09548 8234Fax 09548 [email protected]

n Vizepräsidentin | Vice PresidentVolker Schüttenhelm Heidenbachswald 3057234 [email protected]

n Schriftführer | SecretaryN.N.

n Schatzmeister | TreasurerKai C.ZimmermannAltenbrucher Damm 3947249 DuisburgTel. -Fax [email protected]

n Vizeschatzmeister | Vice TreasurerPawel BobinskiKolwitzstraße 8010435 BerlinTel. 0173 [email protected]

n gazette Redakteurin | EditorDana KittelSchlehdornweg 3099097 ErfurtTel. 0176 [email protected]

n Vorsitzender Studenten-austausch | Student Exchange ChairpersonMike PilewskiPognerstraße 1481379 MünchenTel. 0172 [email protected]

V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

VORSTANDSMITGLIEDER | BOARD MEMBERS

18 gazette N° 2 | Juli 2016

19gazette N° 2 | Juli 2016

V D A C – W I C H T I G E A D R E S S E N | F G A C – I M P O R T A N T A D R E S S E S

n DuisburgD-A Freundeskreis Niederrhein e.V.Andreas KloseHaselweg 1847198 Duisburgmobil 0160 888 6889eFax 0201 825 695 [email protected]

n ErfurtD-A Gesellschaft Erfurt e.V.Horst HeilekSaalfelder Straße 2299099 ErfurtTel. +49 179 [email protected]

n Gießen / Wetzlar„Die Brücke“ e.V.Roger SchmidtBuchenweg 635415 PohlheimTel. 0641 [email protected]

n HamburgD-A Frauenclub Hamburg e.V.Dorothee HagenMittelweg 5820149 HamburgTel. 040 [email protected]

n HeidelbergD-A Frauenclub / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.Karin Lister (Deutsche Präsidentin)Im Eichwald 1069126 HeidelbergTel. 06221 [email protected]

Brenda Fellmer(Amerikanische Präsidentin)Semmelsgasse 1069117 HeidelbergTel. +49 176 [email protected]

n KaiserslauternDAIF Club / GAIW Club Kaiserslautern e.V.Christine SchneiderBenzinoring 5767657 KaiserslauternTel. 0631 89 24 [email protected]

n KarlsruheInternational Women’s Club Karlsruhe e.V.Renate Nobbe Glogauer Straße 3076139 KarlsruheTel. +49 721 [email protected]

n KasselInternationaler Frauenclub Kassel e.V.Dagmar BielLindenbeutel 734317 HabichtswaldTel. 05606 [email protected]

n KoblenzD-A Club Koblenz e.V.Hans-Dieter Werner(Vorsitzender)Auf den Weiden 1556220 KaltenengersTel. 02630 [email protected]

Julius Mittler(stv. Vorsitzender)Schützenstraße 4656068 KoblenzTel. 0621 [email protected]

n Koblenz-HahnInternationaler Frauenclub Rhein-Mosel e.V. Erika PohlmannMartin-Luther-Str. 8856112 LahnsteinTel. & Fax 02621 [email protected]

n MainzD-A Club Mainz e.V.Ursula Bell-KöhlerMühlweg 3455128 MainzTel. 06131 331581Fax 06131 [email protected] www.german-american-club.com

n Mannheim D-A Frauenarbeitskreis Mannheim e.V.Christine Müller Ortenaustr. 13 68163 Mannheim Tel. 0621 817594 [email protected]

n MünchenD-A Frauenclub e.V. / G-A Women’s Club e.V.Ulrike KellnerBlutenburgstraße 75a80634 MünchenTel. 089 71056814Mobil 0160 94813710

D-A Herrenclub München e.V. / G-A Men’s Club Munich e.V.Erich WölfingerFischerstraße 1482178 PuchheimTel./ Fax 089 [email protected]

n NeussD-A Gesellschaft Neuss e.V.Thomas Schommers Gut Selikum 141466 Neuss - Germany Tel. 02131 381750Fax 02131 381748 Mobil +49 172 8521166 [email protected] [email protected] www.dagn.de

n Nürnberg-FürthG-A Women’s Club Nürnberg-Fürth e.V.Ursula ZeidlerHegelweg 390571 SchwaigTel./Fax 0911/ 507 52 57Mobil 0151 18 66 24 [email protected]

n SiegenD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.Volker SchüttenhelmPostfach 12 01 4457022 Siegen Tel. 0271 – 23868 [email protected]

n StuttgartG-A Club 1948 StuttgartWalter Scott BeardFeinbauweg 973650 WinterbachTel. 07181 [email protected]

G-A Women’s Club Stuttgart e. VGaby Weber (Deutsche Präsidentin)Erwin-Hageloh-Str. 6870376 StuttgartTel. 0151 [email protected]

Pat Schulz(American President)Altenburgerweg 375365 Calw-HirsauTel. 0151 [email protected] www.gawc-stuttgart.org

n WiesbadenAssociation of Good NeighborsGary L. BautellGustav Freytag Str. 1065189 WiesbadenTel. 0611 300205Fax 0611 [email protected]

n WürzburgInternationaler Frauenclub Würzburg e.V.Brigitte DriehausMeisenweg 597299 Zell am MainTel. / Fax 0931 [email protected]

Bei Adressänderungen von Clubpräsidenten und Clubanschriften, Änderungen für den gazette Versand oder

Änderungen von Lieferkonditionen senden Sie bitte Ihre E-Mail direkt an [email protected]

19gazette N° 2 | Juli 2016

20 gazette N° 2 | Juli 2016

Fotos Annika Fetzer

VDAC Seminar vom 17. bis 19. Juni in KoblenzAmelie Klein 2016/17 · Uni Mainz/ Dartmouth College

Abschlussseminar 2016 mit den diesjährigen amerikanischen Studenten

Vom 17. bis zum 19. Juni hatte der VDAC

das letzte Seminar für die diesjährigen ameri-

kanischen Stipendiaten organisiert. Es war

gleichzeitig auch das erste Seminar für die

„Out goings“, die neuen deutschen Stipendiaten,

die sich auf Ihre Ausreise im Herbst vorbereiten.

Ein Treffen voller Vorfreude und Wehmut, vor

einer – dem Anlass entsprechend angemessen –

dramatischen Kulisse, der Jugendherberge

„Festung Ehrenbreitstein“.

Die Jugendherberge überblickt als Teil der Festung

ganz Koblenz und bietet zu jeder Tages- und Nachtzeit

atemberaubende Aussichten über die Stadt und den Zu-

sammenfluss von Rhein und Mosel, das „Deutsche Eck“.

Nach der Anreise und Zimmerverteilung bis

16:00 Uhr am Freitag begann erwartungsgemäß das

große Kennenlernen. Die neuen deutschen Stipen-

diaten machten sich untereinander bekannt und be-

gannen sich nach amerikanischen Studenten ihrer

zukünftigen Universitäten umzuschauen.

Im Anschluss an das Abendessen begann das ers-

te Seminar für alle Teilnehmer, bei dem nach einer

kurzen Vorstellungsrunde kulturelle Unterschiede

und mögliche Problematiken angesprochen sowie

Besonder heiten der amerikanischen College-Kultur

erläutert wurden. Nach dem Ende des offiziellen Pro-

gramms wurde das Kennenlernen in lockerer Runde

fortgesetzt und Freundschaften mit zukünftigen Kom-

militonInnen geschlossen.

Am nächsten Morgen erhielten wir nach dem Früh-

stück in der Jugendherberge eine sehr interessante

Führung durch die Festung in englischer Sprache aus

der Perspektive eines britischen Spions. Während

der anschließenden kurzen Pause konnten wir bei

ein paar Snacks einem Jazz Konzert auf der Festung

zusehen und -hören.

Danach fuhren wir als Gruppe gemeinsam in die

Innenstadt, wo der Koblenzer Verband eine Stadt-

führung für die Gruppe organisiert hatte und uns so –

aufgeteilt in zwei Gruppen – die Möglichkeit bot,

Koblenz näher kennenzulernen und anschließend ein

Eis zu essen oder die Stadt alleine weiter zu erkunden.

Nach dem gemeinsamen Abendessen in der

Jugend herberge begann das zweite Seminar, in dem

amerikanische Studenten gemein-

sam mit Annika Fetzer ihre jeweili-

gen Heimatuniversitäten vorstellten

und Fragen der deutschen Stipendi-

aten/innen beantworteten. Eigen-

heiten und Besonderheiten der Unis

wurden besprochen und weitere logistische Details

wie Gepäckgröße, Versicherungen und Autovermie-

tung erläutert. Anschließend begingen wir mit etwas

Wein zusammen den letzten Abend der amerikani-

schen Studenten und viele neue Verbindungen wurden

geschlossen.

Nach der Räumung der Zimmer und dem Frühstück

begann am nächsten Tag der letzte Teil des Seminars,

in dem Mike Pilewski bei der Verabschiedung für jeden

amerikanischen Studenten sehr schöne persönliche

Worte fand und die letzten Tipps und Tricks für die

deutschen Studenten besprochen wurden. Nach dem

Mittagessen begannen der Abschied und die Abreise.

Insbesondere für die „Outgoings“ war die

Veranstaltung ein wichtiger und wertvoller Teil

der Vorbereitung auf den Studienaufenthalt in

den USA.

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

21gazette N° 2 | Juli 2016

Jugendseminar in Berlin

Die Jugendlichen hatten eine intensive, span-

nende und gute Zeit in Berlin. Es war schön, da-

bei auch die Convention des VDAC besuchen zu

können und vielleicht ein paar Köpfe von morgen

für den Studentenaustausch oder sogar die Ver-

bandsarbeit zu begeistern.

Das Programm war sehr anspruchsvoll, wir haben

in nicht einmal 48 Stunden viel gesehen. Los ging es

mit einem gemeinsamen Abend bei bestem Wetter in

einem Park in Sichtweite des Potsdamer Platzes. Dort

hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ge-

legenheit, sich gegenseitig über verschiedene Spiele

kennenzulernen.

Nach der ersten Nacht in der Jugendherberge wurde

uns von einer freundlichen Besucherführerin das Reichs-

tagsgebäude des Deutschen Bundestages gezeigt. Da-

bei spielte nicht nur die wechselvolle Geschichte des

Gebäudes, sondern auch die Funktionsweise des Parla-

mentes eine Rolle. Besonders beeindruckt zeigten sich

die Teilnehmenden von den Inschriften der sowjetischen

Eroberer an den alten Mauern des Reichstages, den sie

V D A C J U G E N D A R B E I T | Y O U T H W O R K

im Mai 1945 gestürmt hatten. Mit der Kohle, die teil-

weise noch vom Reichstagsbrand Jahre zuvor dort lag,

schrieben sie ihre Namen und Botschaften auf den Stein.

Bei einem kurzen Spaziergang konnten dann

weniger bekannte Einrichtungen der amerikanischen

Verwaltung Berlins entdeckt werden. Vorbei ging es

am heutigen Konsulat, das sich auf dem Gelände des

ehemaligen Headquarters befindet. Dort plante bei-

spielsweise Lucius D. Clay die gesamte Luftbrücke.

Auf dem Außen gelände des Outpost Theater, heute

das Alliierten museum, waren originale Mauerele-

mente, ein britischer „Rosinenbomber“ und das letzte

Text Oliver Scheele und Antonia Schröter Fotos Jakob Meineke Wachhäuschen des Checkpoint Charlie zu entdecken.

Am Abend rundete das Festbankett des VDAC einen

intensiven Tag ab. Hier wurde auch der Studentenaus-

tausch vorgestellt, für den sich einige Teilnehmerinnen

und Teilnehmer bereits sehr interessiert zeigten.

Die Verabschiedung fand dann im Museum „Story of

Berlin“ statt. Hier hatten die Jugendlichen, nach einem

Rundgang durch einen ehemaligen Zivilschutzbunker,

die Möglichkeit, mehr über die gesellschaftlichen Span-

nungen im eingemauerten Teil Berlins zu erfahren. Die

Ausführungen über die Studentenbewegung beleuch-

teten diese anschaulich.

22 gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Text Doris Köpfle, Gruppenfoto Karin Katzenberger-Ruf, RNZ, HD

DAFC Heidelberg e.V. / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.

Im Sommer letzten Jahres hatte der

Deutsch-Amerikanische Frauenclub Heidelberg

einen Poster-Zeichen-Wettbewerb für 14-18jäh-

rige Jugendliche ausgeschrieben. Das Motto

lautete „Deutschland begegnet USA – USA

meets Germany“. Die Schirmherrschaft hatte

der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg Dr.

Eckart Würzner und auf amerikanischer Seite

Thomas C. Jones, Brigadier General, U.S. Army

(ret) übernommen.

Die Jugendlichen zeigten sich sehr kreativ und mit

tollen Ideen, um die Gemeinsamkeiten und auch die

Unterschiede zwischen den beiden Nationen und ihrer

Menschen darzustellen. Sich die Hände reichen, über

Brücken gehen, Gegenüberstellung von Landschaften,

Bauwerken und verschiedenen Lebensweisen sind

nur einige der Symbole, die die Jugendlichen in ihren

Postern zum Ausdruck brachten.

Die Urkunden wurden bei der Eröffnung des dies-

jährigen PfennigBasars am 18. Februar im Bürgerhaus

HeidelBERG, Emmertsgrund an die Jugendlichen durch

Bürgermeister Wolfgang Erichson und Lieutenant

Colonel Larry Applebaum übergeben. Für die besten

Arbeiten wurden Geldpreise ausgesetzt. Den 1. Preis

erhielt Nicole Schulz, den 2. Preis Santhila Kittikon-

worakun und den 3. Preis teilten sich Mirijam Kremer

und Noel Neubauer. Anerkennungspreise gingen an

Niko Thomitzek, Laura Gänzler und Liam Hawkins.

Geplant ist eine Ausstellung der Poster im

Herbst 2016.

In summer 2015, and within the framework of

our youth work, the DAFC announced a Poster

Contest for 14–18 year old youths in the Rhein

Neckar Zeitung. The motto was “Deutschland

begegnet USA-USA meets Germany“. For this

contest, the Lord Mayor Dr. Eckart Würzner and

retired American Brigadier General Thomas

Jones took over the patronage.

The teenagers showed that they were really

creative and had great ideas. There were common

grounds, but also differences in the two nations and

their individual descriptions, i.e., to reach out with

your hands; to go over bridges; comparisons of various

landscapes, buildings; the different ways of life. These

were just a few of the symbols that the youngsters

showed in their work.

The certificates were presented at the opening

ceremony of the Pfennig Bazaar on 18 February 2016 at

the Bürgerhaus, Heidelberg-Emmertsgrund by Mayor

Wolfgang Erichson and retired Lieutenant Colonel

Larry Applebaum. The first prize went to Nicole Schulz,

the second prize to Santhila Kittikonworakun and the

third prize to Mirijam Kremer and Noel Neubauer.

Recognition prizes went to Niko Thomitzek, Laura

Gänzler and Liam Hawkins.

An exhibition of the Posters may be held in

the fall of this year.

Youth Poster Contest GAWC Heidelberg 2015

Doris Köpfle vom DAFC (links); vordere Reihe (v.lks.):

Santhila Kittikonworakun (2. Preis), Nicole Schulz (1.

Preis), Laura Gänzler (Anerkennungspreis); hintere

Reihe (v.lks.): Niko Thomitzek (Anerkennungspreis),

Mirijam Kremer (3. Preis), Liam Hawkins (Anerken-

nungspreis), Noel Neubauer (3. Preis)

Die Vergabe der Preise erfolgte während der Eröff-

nungsfeier des PfennigBasars am 18. Februar 2016 im

Bürgerhaus „HeidelBERG“, Emmertsgrund.

Poster-Jugend-Wettbewerb des DAFC Heidelberg 2015

3. Preis

3. Preis

1. Preis

2. Preis

Die Urkunden wurden an die Preisträger von

Bürger meister Wolfgang Erichson und LTC Lawrence

Apple baum übergeben.

Preisträger des Poster-Wettbewerbes des DAFC Heidelberg

23gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Text Carolyn E. Harris Fotos Ursula Schnell-Schmitt

DAFC Heidelberg e.V. / G-A Women’s Club Heidelberg e.V.

Am 10. Januar veranstaltete die Stadt Heidel-

berg zum ersten Mal ihr Bürgerfest auf dem ehe-

maligen US-Militärgelände Campbell Barracks.

Das Gelände ging am 1. Januar 2016, nachdem

alle amerikanischen Streitkräfte im Sommer

2013 Heidelberg verlassen hatten, in den Be-

sitz der Stadt Heidelberg über.

Dr. Würzner eröffnete das Bürgerfest mit folgenden

Worten: „Ich freue mich ganz besonders, dass wir

unser Bürgerfest zum ersten Mal auf einer Konver-

sionsfläche feiern und lade alle Bürgerinnen und Bür-

ger ein, sich vor Ort einen Eindruck von den Campbell

Barracks zu verschaffen“. Von überall her strömten

über 12.000 Besucher zum Bürgerfest und für sehr

viele war es das erste Mal, dass sie das markante

Bürgerfest in Heidelberg auf ehem. US-Militärgelände

On 10 January 2016 the city of Heidelberg

invited its citizens to a day-long Open House on the

grounds of the former Campbell Barracks. The U.S.

Army left Heidelberg during the summer of 2013 and

the installation was officially transferred to the city

of Heidelberg on 1 January 2016.

During his opening remarks Lord Mayor Dr. Würzner

said: ”I am very happy, that we are celebrating our

Open House on the grounds of the former Campbell

Barracks and invite all citizens to get to know the

area.” Over 12,000 visitors came and for many of them

it was the first time ever that they got to go inside the

Gate house, the General’s quarters the so-called Eddy

House and were able to walk freely on the grounds.

The German-American-Women Club got invited

to do a bake sale. Many visitors were surprised and

v.lks. Dr. Lore-Vetter, Ursula Wildenau,

Ingrid Dahlmanns, sitzend Barbara Bäck

OB Dr. Würzner, eine Besucherin, sitzend, Ute Philipps, Barbara

Bäck, stehend Ingeborg Buchner und Bettina Keene-Rauterberg

Text Carolyn E. Harris Foto Raphael Seiler

DAFC im Europäischen ParlamentDie Planung begann kurz nach Weihnach-

ten und am 13.4.16 starteten 43 Teilnehmer von

Heidel berg nach Straßburg (Frankreich) zum

Sitz des Europäischen Parlamentes.

Eine Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung,

betreute unsere Gruppe und im Anschluss an den

Besuch der Zuschauertribüne trafen wir Peter Simon

(MdEP), gebürtiger Mannheimer, exzellenter Kenner

der Metropolregion Rhein-Neckar. Peter Simon be-

eindruckte mit seinem brennenden Enthusiasmus und

seinem breiten Wissen.

Jeder spürte, dass ihm der persönliche Kontakt zu

den Bürgern wichtig ist und dass er voll hinter dem

folgenden Satz steht: „Wir lassen uns unser Europa

nicht kaputt machen. Niemals. Von Niemand. Nirgend-

wo. Einheit in Vielfalt.“

Torhaus, die Kommandeursvilla „Eddy House“ von

innen sehen konnten und sich frei auf dem Gelände

bewegen durften. Der DAFC Heidelberg war mit einem

Kuchen- und Kaffeestand vor Ort. Viele waren positiv

überrascht und immer wieder hörten wir die Frage:

Wie geht es mit dem Verein weiter, jetzt, wo die Ameri-

kaner weg sind? Ja, der Club besteht weiter mit seiner

stattlichen Mitgliederzahl von 145 Frauen. Unsere

Mitglieder setzen sich aus acht Nationen zusammen.

Und was für unseren Club ganz wunderbar ist, ist die

Tatsache, dass wir seit Mai 2015 eine deutsche und

eine amerikanische Präsidentin haben. Eine Stunde

vor Ende des Festes war das letzte Kuchenstück und

die letzte Tasse Kaffee verkauft.

again and again we were asked about the future of

the GAWC since the Americans have left Heidelberg.

The club is active, we have 145 active members from

8 different nations and as of May 2015 we are very

fortuned to have a German and American president.

One hour before closing we had sold the last piece

of cake and the last cup of coffee.

24 gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Besuch im Landtag von Baden-WürttembergText und Foto Gabriele Kloesel-Schäfer

G-A Women‘s Club Stuttgart e.V.

Viel Neues und Interessantes erfuhr eine

Gruppe von Damen, die Mitglieder des GAWC

in Stuttgart sind: sie besuchten den baden-würt-

tembergischen Landtag, der noch wegen der

Renovierung des eigentlichen Landtaggebäudes

im Stuttgarter Kunstgebäude untergebracht ist.

Die Besucherinnen erfuhren, welche Sitzver teilung

der verschiedenen Parteien gegeben ist, wo der Land-

tagspräsident sitzt und welche seine Aufgaben sind,

wo die Plätze des Ministerpräsidenten und seiner Mi-

nister zu finden sind, wie und wo die Protokollanten

arbeiten und wie sich eine Landtagssitzung abspielt.

Um das Ganze wirklichkeitsnahe zu gestalten, wurden

Die Damen des GAWC Stuttgart vor dem Landtag

die anwesenden Damen in die Lage versetzt, die Wahl

des Ministerpräsidenten realitätsnah zu voll ziehen. Eine

solche Wahl findet nach streng vorgegebenen Regeln

statt. Diese wurden den Besucherinnen genau erklärt

und sodann wurde das Wahlprocedere nachgespielt,

was allen Beteiligten viel Spaß machte, auch weil in

Baden-Württemberg die Wahl des Ministerpräsiden-

ten unmittelbar bevorstand.

Vor dem Headquarter der US-Army in Europa (USAR-

EUR) in der Lucius D. Clay-Kaserne in Wiesbaden, lks.

Chief of staff, Brigade general Markus T. Laubenthal

„Die Brücke“ e.V. Gießen-Wetzlar

Besuch im Hauptquartier der US-Army für EuropaText und Foto Roger Schmidt Mission Command Center im General John M. Shali-

kashvili-Gebäude auf dem Plan.

Als erster Bundeswehroffizier wurde Laubenthal

als Chef des Stabes des Oberkommandierenden

vom USAREUR-Oberbefehlshaber, Lieutenant Ge-

neral Donald M. Campbell Jr., berufen, erfuhren die

Brücke- Besucher – eine besondere Ehre und ein Ver-

trauensbeweis in die deutsch-amerikanische Zusam-

menarbeit, wie Laubenthal in seinem Vortrag unter

dem Titel „Strong Europe – Starkes Europa“ zu seiner

Berufung hervorhob. Damit unterstehen ihm persönlich

und organisatorisch 800 Soldatinnen und Soldaten des

Stabes der US-Army Europe. Zudem unterstützt er den

Oberbefehlshaber bei der Integration in die NATO und

andere Partner der USAREUR.

Die Herausforderungen sind komplexer geworden

angesichts von Bedrohungen, die auch in Europa wie-

der größer geworden sind. Sie erfordern entsprechen-

de Maßnahmen in den Planungen, denen sich das

Militär zum Schutz ihrer Partner, aktuell besonders der

baltischen Staaten und deren südöstlichen Nachbarn

stellen würden, betonte er. Nach dem Vortrag und einer

Rundfahrt durch das Kasernengelände stand noch die

Besichtigung des Airfields mit den dort stationierten

Black Hawk-Hubschraubern und den Flugzeugen auf

dem Plan. Abschließend ging es weiter zu Kaffee und

Kuchen auf die benachbarte Hofgut-Domäne Mecht-

hildhausen, bevor es nach einem überaus sonnigen

Tag mit vielen Informationen zurück nach Mittel hessen

ging. Gedankt wurde dabei besonders den amerikani-

schen und deutschen Gastgebern in Wiesbaden sowie

Vorstandsmitglied Petra Bröckmann, die für „Die Brü-

cke“ den Besuch organisiert hatte.

Eine 48-köpfige Gruppe des Deutsch-Amerika-

nischen Klubs „Die Brücke“ Gießen-Wetzlar war

zu Gast im neuen Hauptquartier der US-Army in

Europa (USAREUR) in Wiesbaden.

Begrüßt wurden die mittelhessischen Gäste vom

„Chief of staff“, Brigadegeneral Markus T. Laubenthal

in der Lucius D. Clay-Kaserne. Neben der Besichtigung

des Army-Museums stand eine Stippvisite des neuen

25gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

In diesem Jahr hatte der DAFAK Mannheim

zweifachen Grund zu feiern: 65 Jahre DAFAK und

35 Jahre „Pfennigbasar“. Diese beiden Jubiläen

feierten wir während einer Oldtimer-Straßen-

bahnfahrt zusammen mit unseren besonderen

Ehrengästen, die uns schon seit Jahren fördernd

begleiten.

Unsere Präsidentin Frau Christine Müller begrüß-

te die Gäste sehr herzlich. Bürgermeisterin Frau Dr.

Freundlieb gratulierte uns im Namen der Stadt Mann-

heim; Frau Fürst Diery, ehemalige Bürgermeisterin

der Stadt Mannheim und langjährige und sehr enge

Freundin des DAFAK, hielt die Festrede mit einem

historischen Rückblick. Abschließend berichtete Herr

Dr. Hummel von den Plänen der Stadt, auf den von

den Amerikanern aufgegebenen Konversionsflächen

ein Museum mit einem Raum für den DAFAK einzu-

richten. Alle Gastredner würdigten und anerkannten

die über viele Jahre hin bewiesenen Anstrengungen

und Erfolge unseres Clubs.

In einer alten nostalgischen Straßenbahn, der

„Sixty-Bahn“, fuhren wir – insgesamt 60 Fahrgäste –

fröhlich und erwartungsvoll in einer zweistündigen

Reise durch Mannheim und die nähere Umgebung un-

serer Stadt. Bei solchen Geburtstagen darf der Blick

in unsere Clubgeschichte nicht fehlen. Der Mannhei-

mer Arbeitskreis wurde 1951 gegründet. Zu dieser

Zeit war der schreckliche Krieg mit Tod, Verwüstung

und Elend so vieler Menschen erst wenige Jahre

vorüber. Mannheim war eine Ruinenstadt und stand

unter der Besatzung des amerikanischen Militärs; es

fehlte den Einwohnern am Notwendigsten, an allen

Ecken und Enden.

Anfangs standen Signale der Politik auf „Non-Frater-

nisation“. Es war den amerikanischen Besatzern schlicht-

weg verboten, sich mit Deutschen zu „verbrüdern“. Doch

schon bald zeigte sich ein Wandel in der amerikanischen

Haltung und es gab hochoffiziell grünes Licht für freund-

schaftliche Bande zum Nutzen der deutschen Bevölkerung

und der amerikanischen Besatzungsmacht.So geschah

es, dass die Gattin des damaligen Oberbürgermeisters

der Stadt Mannheim, Frau Heimerich, 1951 gemeinsam

mit einigen amerikanischen Offiziersfrauen die Gunst der

Stunde nutzte. Ein kleiner Kreis deutscher und amerika-

nischer Frauen fand sich zusammen und gründete den

Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreis. Ihr Plan

und ihre Marschrichtung waren, sich durch gemeinsame

Arbeit und persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl der

Stadt und ihrer Bevölkerung einzusetzen. Durch dieses

Ziel und auf diesem Weg lernten sich beide besser ken-

nen und verstehen.

Schon bald unterstützten die Mitglieder des Clubs

zwei Wärmestuben, finanziell und persönlich. Das

Geld dafür erwirtschaftete der Club damals aus dem

Verkauf von gesammelten Kleidungsstücken. Dieses

Vorgehen bedeutete die Urzelle des „Pfennigbasars“

in Mannheim. Es war eine neue Idee, sie kam aus

Amerika und sie wurde in Mannheim 1951 vom DAFAK

zum ersten Mal umgesetzt. Unter dem Stichwort „Ge-

braucht und Gut erhalten“ wurden den Clubdamen

Kleidungsstücke, vorwiegend amerikanischer Her-

kunft, überbracht, die sie sortierten und zu niedrigen

Preisen im „Thriftshop“ verkauften. Wir würden heute

wohl Flohmarkt dazu sagen. Der Erlös kam wohltäti-

gen Zwecken zugute, eine Tradition, die wir bis heute

zielstrebig und lebhaft fortführen.

Später entwickelte sich aus diesen Anfängen unser

heutiger Pfennigbasar, der als wertvolle Einrichtung

jedes Jahr von vielen Kaufinteressenten besucht wird.

Während der Woche des Pfennigbasars sind alle Club-

mitglieder eingespannt und beweisen eindrucksvoll or-

ganisatorische und kaufmännische Höchstleistungen.

Obwohl es den „Pfennig“ schon lange nicht mehr gibt,

ist der „Pfennigbasar“ in Mannheim eine Institution,

die nicht mehr wegzudenken ist.

Kaum vier Jahre nach der Gründung des DAFAK

gab es 1955 eine weitere Innovation, die dann über

viele Jahre in Mannheim eine Tradition entfaltete:

In diesem Jahr fand der erste Nikolausball in Mann-

heim statt. Ein weihnachtlich geschmückter Ballsaal,

festliche Stimmung und der Besuch von Santa Claus –

jährlich neu dargestellt von einer bekannten Persön-

lichkeit, lockte viele Besucher, so dass sich an diesen

Festabenden der Spendentopf füllte. Die Schirmherr-

schaft des Abends hatte jeweils ein amerikanischer

und ein deutscher Repräsentant, meistens ein ame-

rikanischer General und der Oberbürgermeister der

Stadt Mannheim.

Ab dem Jahr 2001 beendeten wir die Nikolausbälle,

da die Vorbereitungen und die Miete des Ballsaals

unsere zeitlichen und finanziellen Planungen über-

stiegen. Wir wollten aber die Idee nicht aufgeben und

riefen deshalb zwei Benefizkonzerte ins Leben. Das

„Nikolauskonzert“ , jeweils im Dezember und das „Früh-

jahrkonzert“, jeweils im Mai. Beide Konzerte erfreuen

sich heute vieler zufriedener Besucher. Zusammen mit

dem Pfennigbasar und den Konzerten haben wir in der

Stadt Mannheim in den vergangenen 65 Jahren mehr

als 2 Mio. Euro als Spenden für wohltätige Zwecke

verteilen können.

Neben dem Sammeln für Spenden waren für uns

die persönlichen Begegnungen mit unseren amerika-

nischen Mitgliedern und deren Familien sehr wichtig.

Durch die gemeinsame Zielsetzung und die gemein-

same Arbeit entstanden freundschaftliche Beziehungen

und Freundschaften, die andauern. Grillfeste, gegen-

seitige Einladungen, Thanksgiving Veranstaltungen und

Weihnachtseinladungen trugen hierzu wesentlich bei.

Seit 1954 gehören wir zum Verband der

Deutsch-Amerikanischen Clubs und engagieren uns

seitdem finanziell und auch persönlich im deutsch-

ameri kanischen Studentenaustausch.

Wir haben das ursprüngliche Ziel nicht aus den

Augen verloren, sondern – wenn auch in veränderter

Form – immer weiterverfolgt. Durch Ideenreichtum,

Mut und persönliches Engagement schaffen wir be-

deutsame Spendentöpfe, aus denen bedürftige, kultu-

relle und soziale Organisationen und Institute wirksam

unterstützt werden können.

65 Jahre DAFAK Mannheim und 35 Jahre Pfennigbasar

Text Traudl Knab, Fotos Dennis Baranski Pressebüro Stadt Mannheim

DAFAK Mannheim e.V.

26 gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Seit Jahren machen unsere Damen jährlich

eine mehrtägige Busfahrt und genießen das Bei-

sammensein in vollen Zügen.

In diesem Jahr besuchten sie den Chiemgau und

das Berchtes gadener Land und machten einen Stopp

in Rosenheim, um im dortigen Lokschuppen an einer

Führung über die Wikinger teilzunehmen. Viel Neues

haben wir gehört über diese Menschen, die im Früh-

mittelalter im Nord- und Ostseeraum gelebt haben. Die

Erlebnisausstellung selbst zeigte viele hochklassige

Highlightobjekte dieser sagenumwobenen Epoche und

klärte auch über deren Götterwelt auf. Alle Damen

waren begeistert.

Weiter ging die Fahrt nach Marquartstein, wo wir

im Weßner Hof sehr gut untergebracht waren.

Der zweite Tag gehörte bei strahlendem Sonnen-

schein und Blütenpracht dem Chiemsee. Der erste

Besuch galt der Herreninsel, wo wir bereits im Au-

gustiner-Chorherrenstift, einem der ältesten Klöster

Bayerns, erwartet wurden. In den historischen Räu-

men des Verfassungskonvents von 1948 erfuhren wir

Wesentliches über die Entstehung des Grundgesetzes

der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten

Text Gusti Alfa-Stahl

Fotos DAFC Nürnberg-Fürth e.V

Bayerngipfel – Vergnügungsreise der Damen des DAFC Nürnberg-Fürth e.V. vom 21.–24. April 2016

G-A Women‘s Club Nürnberg-Fürth e.V.

Weltkrieg und über die

Geschichte Bayerns.

Nach so viel Information

stärkten wir uns im Gar-

ten der Schlosswirtschaft.

Dann ging es mit dem

Raddampfer zur Frauen-

insel. Von Weitem grüßte

schon das Wahrzeichen, der Glockenturm des Bene-

diktinerinnenklosters, das Herzog Tassilo III. um 770

gründete. Die Damen strömten aus, um sich die Herr-

lichkeiten dieser 13,5 ha großen Insel anzusehen mit

ihren Fischerhäusern, dem Kloster, der Klosterkirche

und dem Torbau aus karolingischer Zeit. Außerdem

musste auch noch der „Espresso des Tages“ einge-

nommen werden.

Über Prien ging es dann wieder zurück ins Hotel

und alle Damen waren nach einem köstlichen Abend-

essen ganz glücklich.

Der dritte Tag war leider sehr trüb, die Laune aber

bestens. Die Fahrt führte uns heute ins Berchtesgade-

ner Land, zuerst auf den Obersalzberg, einem Vorberg

des Kehlsteins. Dort begaben wir uns zum Dokumen-

tationszentrum, das eine ständige Ausstellung über die

Geschichte des Obersalzberges und die der NS-Diktatur

beherbergt. Es werden 950 Fotos, Dokumente, Plakate,

Film- und Tonaufnahmen gezeigt, ein erschütterndes

Erlebnis!

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach

Bad Reichenhall, wo eine geführte Tour durch die „Alte

Saline“ angesagt war. Den Prachtbau haben wir König

Ludwig I. zu verdanken, das Gebäude gehört heute zu

den bedeutendsten Industriedenkmälern Bayerns. Die

Führung begann im Quellenbau mit seinen gigantischen

Wasserrädern, dann ging es hinab in die faszinierende

Welt unter Tage. Es war sehr spannend zu hören und zu

sehen, wie seit Jahrhunderten das wertvolle „Weiße

Gold“ abgebaut wird, das damals weit mehr als heute

für Macht und Reichtum stand.

Gusti Alfa-Stahl

Alte Saline

Schifffahrt

27gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

v.lks. Uli Berner, Protokoll

Rose Marie Leicht, Vize-Präsidentin

Erika Schielke, Präsidentin

Uschi Staudt, Schriftführerin

Marion Metzner, Schatzmeisterin.

Neuwahl in Bamberg:

Foto: Sigrid Wörner

International Women‘s Club Bamberg e.V.

Das letzte Abendessen im Hotel, wir hatten viel

zu bereden und noch mehr zu lachen und haben selig

geschlafen.

Dann kam der Tag der Heimreise; wir mussten Ab-

schied nehmen, aber nach einer Stunde Fahrt erreich-

ten wir unser nächstes Ziel, das ehemalige barocke

Benediktinerkloster Seeon, das 1986 der Bezirk Ober-

bayern erwarb. Heute ist es ein Tagungszentrum mit

lebendigem Kulturprogramm, ein Ort der Begegnung

und Inspiration ganz im Sinne des heiligen Benedikt.

Von der diesjährigen „Jodlerkönigin“ wurden wir durch

diese komfortablen Räume geführt und durften auch

die reich ausgeschmückte Nikolauskapelle mit ihren

Figuren, Gemälden und Fresken bewundern. Durch

den Kreuzgang von 1425 verließen wir dieses Kleinod

mitten im See und begaben uns in das nahegelegene

Restaurant „Leuchtenberg“ zum Mittagessen.

Es war ein wunderbarer Abschluss dieser kleinen

Reise und wir werden sicher sehr oft an all diese schö-

nen Stunden in unserem Clubdamenkreis denken.

Kloster Frauenwörth

Chorherrenstift Prien

Runen

Herreninsel

Chiemsee

Alles war so selbstverständlich,dass wir miteinander sprachen, gemeinsam nachdachten, zusammen lachten.Alles war so selbstverständlich – nur das Ende nicht.

Der Internationale Frauenclub Bamberg e.V. trauert mit Carlo und der Familie um

Wir verabschieden uns von unserer Freundin Rosi und danken für alles, was sie für den Club getan hat. Wir werden sie nie vergessen.

R O S I S C H W E S I N G E R

Im Namen der Clubmitglieder

Erika SchielkePräsidentin

28 gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Dieser Frage ging der Deutsch-Amerikani-

sche Herrenclub aus München nach. Bei herrli-

chem „Kini“-Wetter fuhr der Präsident des DAHC

München, Herr Erich Wölfinger, mit einer statt-

lichen Anzahl von Mitgliedern nebst ihren Be-

gleiterinnen in seine alte Heimat nach Norden,

genauer gesagt nach Eichstätt.

Eichstätt, eine Große Kreisstadt, jedoch mit nur

rund 13.000 Einwohnern, ist Sitz des gleichnamigen

Landkreises sowie der Verwaltung des Naturparks

Altmühltal, außerdem Bischofsitz des Bistums Eich-

stätt und Hauptsitz der Katholischen Universität Eich-

stätt-Ingolstadt. Die Stadt liegt an der Altmühl in Nähe

des geographischen Zentrums Bayerns und gilt als

Hauptort des Altmühltals.

Schon mehrere hundert Jahre v. Chr. befand sich

eine kleine Ansiedlung ungefähr an der Stelle des heu-

tigen Domes. Zwischen 80 und 260 n. Chr. war Eichstätt

Teil der römischen Provinz Raetia und beherbergte eine

kleine Römersiedlung. Nördlich von Eichstätt verlief

damals der Limes. Nach der Völkerwanderung nahm

die Christianisierung ihren Lauf.

Was ist ein Archaeopteryx?Text Prof. Dr. Dieter AnselmFoto Dr. Peter Rückert

D-A Herrenclub München e.V. /| G-A Men‘s Club Munich e.V.

Um 740 n. Chr. errichtete Bonifatius ein Kloster und

Willibald von Eichstätt wurde zum ersten Bischof im

Bistum Eichstätt ernannt. Von 1305 bis zum Anfang

des 19. Jahrhunderts herrschten die Bischöfe von

Eichstätt über Stadt und Hochstift Eichstätt, das Teil

des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war.

Erst durch die Säkularisation kam die Stadt zu Bayern

und wurde nach der langen Blütezeit der Fürstbischö-

fe dann von einem Herzog aus dem Geschlecht der

Leuchtenbergs bis Ende des ersten Weltkrieges regiert.

Die vielen kirch- und herrschaftlichen Einflüsse ha-

ben Eichstätt den Stempel aufgedrückt. Nach der fast

vollkommenen Zerstörung der Innenstadt im Dreißig-

jährigen Krieg erfolgte bis Ende des 18. Jahrhunderts

der barocke Wiederaufbau der Stadt. Und so sieht sie

auch noch heute aus, denn Eichstätt blieb im zweiten

Weltkrieg von Beschädigungen verschont. Die pracht-

vollen, kirchlichen und profanen Bauten konnten die

Mitglieder des DAHC bei einer Stadtführung kennen-

lernen. Manches Kleinod wurde uns nahegebracht.

Vollgefüllt mit vielen neuen Eindrücken, aber

leerem Magen steuerten wir nach der Stadtführung

den traditionellen Brauereigasthof „Trompete“ an.

Das urige Lokal mit bodenständiger bayerischer Küche

traf auf jeden Fall den Geschmack der Teilnehmer

unseres Ausflugs. Mancher konnte nicht wider stehen

das über die Stadtgrenzen bekannte Gericht des „Ofen-

frischen Krustenschäuferl von der Schulter (ca. 1000 g)“

zu bestellen.

Nach der mittäglichen Stärkung erklomm der Bus

den nördlichen Talabhang von Eichstätt, der von einem

Ausläufer des Fränkischen Jura gebildet wird. Vor

etwa 150 Millionen Jahren war hier der Rand des

Jura meeres mit Korallenriffen und Lagunen, auf deren

Grund sich Kalk in Schichten als Plattenkalk ablagerte.

Diese werden heute unter dem bekannten Namen

„Solnhofer Platten“ in alle Welt verschickt.

Eingeschlossene Tier- und Pflanzenreste blieben

als Fossilien erhalten. So wurden auch unter ande-

ren im Jahr 1860 einige Exemplare des Archaeopteryx,

des Urvogels in den Eichstätter Steinbrüchen gefunden.

Das faszinierende Tier wurde bisher als Fossilie nur im

Naturpark Altmühltal auf unserer Erde entdeckt. – Und

damit ist unsere Frage „Was ist ein Archaeopteryx?“

gelöst.

Als nächsten Programmpunkt steuerten wir das

kleine Fossilienmuseum „Bergér“ im Naturpark Alt-

mühltal mit unserem Bus an. So konnten wir nicht nur

den Urvogel, sondern auch andere Versteinerungen

wie Ammoniten, Dendriten oder Kalzite mit eigenen

Augen im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe

nehmen, ein für alle Teilnehmer unseres Ausfluges

beeindruckendes Erlebnis.

Angefüllt mit Gedanken aus der Urzeit hatten wir

eine Pause verdient. Im Cafe „Schönblick“ am Tal-

abhang von Eichstätt konnten wir bei weißblauem

Himmel die wunderbare Umgebung der Universitäts-

stadt genießen. Eingerahmt von der Altmühlschleife

trohnte majestätisch vor unseren Augen die Willi-

baldsburg. Die Burganlage wurde 1355 vom dama-

ligen Fürstbischof errichtet und diente bis 1725 als

Bischofssitz.

Frisch gestärkt und mit vielen neuen Eindrü-

cken kehrten wir zum Bus zurück und ließen

uns vom Fahrer nach München kutschieren. Ein

schöner, interessanter Tag ging damit zu Ende.

Dom zu Eichstätt

Residenzplatz mit Dom im Hintergrund Blick auf Eichstätt vom nördlichen Talabhang

Residenzplatz zu Eichstätt

29gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Weiter so!

Alte Liebe rostet nicht?

Text Elke Rilke-Mai

Text Elke Rilke-Mai, Fotos Egon Lippert, Vereinigung Europäischer Journalisten e.V.

G-A Women‘s Club e.V. München

In München hat die Mitgliederversammlung

am 7. Juni 2016 erneut Ulrike Kellner zur Prä-

sidentin und Andrea Lehner zur Vizepräsiden-

tin des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs

München gewählt.

Bewährtes optimieren, offen für Neues! Zu Be-

ginn ihrer dritten Präsidentschaft kann Ulrike Kellner

auf zwei erfolgreiche Jahre zurückblicken. Dank der

stattlichen Erlöse aus unseren beiden Fund raising

Aktivi täten Silbertee und Magnolienball sowie

Spenden einnahmen konnte unser Club jedes Jahr

das Deutsch-Amerikanische Studentenaustausch-

und Jugendprogramm des VDAC großzügig unter-

stützen. 16 soziale Einrichtungen im Raum München

erhalten weiterhin Spenden für ihre Projekte. Der

unermüdliche Einsatz unserer Chairladies und vieler

Mitglieder hat dies möglich gemacht.

Die Flüchtlingskrise ist in München besonders

spürbar und wir haben beschlossen, einen Beitrag zu

ihrer Bewältigung zu leisten. Wir werden ausgewählte

Förderungsprojekte für Flüchtlinge im Raum München

in Zukunft mit Spenden unterstützen.

Die Mitgliederzahlen des Clubs haben eine sehr

erfreuliche Entwicklung genommen. In den beiden

letzten Jahren traten 15 meist berufstätige jüngere Da-

men, die sich für unsere Projekte engagieren möchten,

dem Club bei. Unsere Abend-Events „Jazz Nights“ und

„After Work“, bei denen sich Clubmitglieder treffen,

kommen der Zeitplanung von Berufstätigen entgegen.

Das neue Konzept für die Programmgestaltung

bei unseren monatlichen Mitgliedertreffen hat sich

sehr bewährt und wird so weitergeführt. Jeden Monat

organisiert ein anderes Mitglied das Programm. Es

gab Vorträge von Mitgliedern, zum Beispiel über

„Jüdisches Leben in München“ oder über die Bezie-

hung von „George Sand und Frédéric Chopin“.

Auch konnten Referenten für sachorientierte Vor-

träge gewonnen werden. Prof. Dr. Eberhard Standl

sprach über „Das Herz der Frau schlägt anders. Fünf

Fragen, fünf Antworten“ und Prof. Dr. Ursula Münch,

Akademie für Politische Bildung in Tutzing, lud zur

Diskussion ein über „Flüchtende Menschen, ratloses

Europa, Ursachen, Folgen, Lösungsansätze“.

Wir freuen uns auf ein weiteres lebendiges

und erfolgreiches Clubjahr 2016/2017.

Die Fotos vom Magnolienball 2016 in der gazette No.1

stammen von Mike Gallus und nicht von Dr. Peter Rückert.

Unter diesem Motto stand die Podiums-

diskussion am 2. Mai 2016 im Münchner Prinz-

Carl-Palais. Bayerns Europaministerin Dr. Beate

Merk hatte zum offiziellen Auftakt der Europa-

woche 2016 im Freistaat Bayern gemeinsam mit

der Vertretung der EU-Kommission in Bayern zu

einer Diskussionsveranstaltung mit Schülerin-

nen und Schülern eingeladen..

Am Podium Europaministerin Dr. Beate Merk,

Generalkonsulin Jennifer D. Gavito, Joahim Menze,

Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission

in München und Birgit Schmitz-Lenders, Leiterin der

Europäischen Akademie Bayern.

Das transatlantische Verhältnis zwischen USA und EU im 21. Jahrhundert

Ansprache von Europaministerin Dr. Beate Merk

v.lks. Ulrike Kellner, Andrea Lehner, Foto Mike GallusMünchner Mariensäule · Foto Presseamt München

Fortsetzung Seite 30

30 gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Eine Beziehung auf dem Prüfstand. Eine alte

Beziehung. Ohne die Amerikaner, die sich nach dem

Krieg als milde Sieger gezeigt haben, gäbe es das

starke und erfolgreiche Deutschland und auch das

Friedens projekt Europa nicht. Die Unterstützung der

USA in der Nachkriegszeit war die Basis für diese

Entwicklung. Wie groß und wie belastbar ist heute

diese „alte Liebe“? Hat sie Rost angesetzt?

Es waren die in der deutschen Öffentlichkeit be-

sonders heiß diskutierten Themen, die zur Sprache

kamen, zum Beispiel TTIP, das in Deutschland mit

großer Skepsis betrachtet wird, die NSA-Affäre und

die bevorstehende Wahl in Amerika. Jennifer D. Ga-

vito versicherte, dass unabhängig vom Ausgang der

Wahl, Deutschland der wichtigste Partner der USA

bleiben würde. In diesem Zusammenhang betonte

sie besonders die traditionell bedeutenden bayerisch-

ameri kanischen Handelsbeziehungen.

Wie sieht die heutige Jugend das deutsch-

amerikanische Verhältnis? Das zu durchleuchten

hatten sich Schülerinnen und Schüler des Albert-Ein-

stein-Gymnasiums München vorgenommen. Ihre be-

eindruckende Präsentation im Prinz-Carl-Palais zu

diesem Thema erhielt großen Applaus. In einem

Workshop, in Zusammenarbeit mit der Europäischen

Akademie Bayern, hatte eine Gruppe versucht, sich

in Amerikaner hineinzuversetzen und herauszufin-

den, wie sie uns Deutsche sehen. Umgekehrt hinter-

fragte eine zweite Gruppe, wie wir die Amerikaner

wahrnehmen.

Die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit zeigten u.a.

die unterschiedlichen Auffassungen von Freiheit und

Sicherheit, sie wurden thematisiert und verglichen.

Das gegenseitige Vertrauen wurde kritisch hinter-

fragt, die Rolle Amerikas als „Weltpolizist“ infrage

gestellt und globale Themen wie Umweltschutz und

Klimaveränderung angesprochen. Und natürlich auch

die aktuelle Politik in Amerika.

Die Themen dieser Präsentation wurden vom Po-

dium in die Diskussion aufgenommen. Eines lag allen

besonders am Herzen: Wie kann man das gegen-

seitige Verständnis zwischen Amerikanern und

Deutschen bei allen vorhandenen Unterschie-

den und Vorurteilen beleben und fördern?

Jennifer D. Gavito sagte, dass leider durch den

Abzug eines Großteils der amerikanischen Soldaten

in den letzten 10 Jahren die deutsch-amerikanischen

Beziehungen und Freundschaften gelitten hätten. Sie

betonte, dass das persönliche Kennenlernen und mit-

einander sprechen deshalb umso wichtiger geworden

sei. Damit die alte Liebe nicht rostet!

Alle Podiumsgäste waren sich zuletzt einig:

Um die transatlantischen Beziehungen und das

gegenseitige Verständnis zu fördern und zu festi-

gen muss der Schüler- und Studentenaustausch

weiter gefördert und ausgebaut werden!

Mit ihren Abschlussworten ermunterte Jennifer D.

Gavito die Jugendlichen, nach Amerika zu reisen und

sich vor Ort ein Bild von Amerika und den Amerikanern

zu machen und Freundschaften mit ihnen zu schließen.

Präsentation der Schülervertreter Präsentation der Schülervertreter

Am Podium: v.lks. Moderator Hans Obermaier, US

Generalkonsulin Jennifer D. Gavito, Europaministe-

rin Dr. Beate Merk, Leiter der Vertretung der Euro-

päischen Kommission in München Joachim Menze,

Leiterin der Europäischen Akademie Bayern Birgit

Schmitz-Lenders

Fortsetzung von Seite 29

31gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

Text Brigitte Leverenz Fotos Dr. Heide Geiter

Text Brigitte Leverenz, Fotos Dagmar Moisei-Haas, Gustav Holzwarth

Verabschiedung von unserem Ehrenmitglied Gie Kyrios

49. Spendenvergabe in der Karlsburg in Durlach

International Women‘s Club Karlsruhe e.V.

In den vergangenen Jahrzehnten konnten

der IFC Karlsruhe und der VDAC darauf warten:

kam der Frühling, dann kam Gie Kyrios aus dem

warmen Florida für 6 oder 7 Monate zurück in

ihre zweite Heimat Karlsruhe.

1966 wurde Gie Kyrios Mitglied im Karlsruher Klub

und bereits 1967 gründete sie den ersten „Pfennig-

basar“ in Karlsruhe. Der wurde ein Erfolgsmodell und

hat inzwischen Kultstatus im Südwesten erlangt.

Selbstverständlich war das nicht ihr einziger Ein-

satz im Club. Auch im Verband war und ist sie immer

noch gefragt. Da sie sich so vielseitig engagierte, folgt

nur ein kleiner Auszug ihrer Aktivitäten:

1967 bis 1971 amerikanische Klubpräsidentin

in Karlsruhe

1971 bis 1981 Verbandspräsidentin

7 Jahre „gazette“ Redakteurin

8 Jahre Parlamentarian und

viele Jahre Chairperson

Auch die Lucius D. Clay Medaille, die höchste

Auszeichnung, die der VDAC zu vergeben hat, geht

auf die persönliche Freundschaft mit General Lucius

D. Clay und dessen Familie zurück.

Als Zeitzeugin des Wiederaufbaus nach dem

2. Weltkrieg im damaligen amerikanischen Sektor in

Berlin war es ihr eine Herzensangelegenheit, während

der VDAC Convention sowie des Deutsch-Amerikani-

schen Tages, ihre Erfahrungen an die jetzige Genera-

tion von Studenten aus den USA und Deutschland

weiterzugeben.

v.lks. Gie Kyrios, H. Lichtenthaler, H. Talbott und

R. Höger

v.lks. Vizepräsidentin A. Lauterwasser, M. Wenzel,

Gie Kyrios und Präsidentin R. Nobbe

Für diese intensiven Einsätze wurde sie be-

reits 1978 mit dem Bundesverdienstkreuz am

Bande geehrt.

Es gibt wenige Menschen, deren Leben so geprägt

ist von ihrem Einsatz für die deutsch-amerikanische

Freundschaft.

Gie Kyrios lebt diese Freundschaft seit mehr als

50 Jahren. Der Frauenclub Karlsruhe und der VDAC

haben Ihr sehr viel zu verdanken und hoffen auf einen

Besuch vielleicht zur nächsten Convention?

Bewährte Traditionen müssen fortgeführt

werden! Das trifft besonders für die Verteilung

der während des Pfennigbasars erzielten Ein-

nahmen zu. Von den eingenommenen 130.000

Euro wurden während der 1. Spendenvergabe

am 10. Mai 2016 ganze 105.000 Euro ausgeschüttet.

Nutznießer dieser gewaltigen Summe sind, wie in

jedem Jahr, der Deutsch-Amerikanische Studentenaus-

tausch des VDAC, der Jugendaustausch und in diesem

Jahr 30 soziale Einrichtungen der Fächerstadt. Wie Prä-

sidentin Renate Nobbe mitteilte, waren die Spenden

in diesem Jahr auf Grund der Flüchtlingssituation in

Karlsruhe geringer als in den Vorjahren.

Der Schirmherr des Pfennigbasars, OB Dr. Frank

Mentrup, erinnerte in seiner Rede daran, dass im

Laufe der vergangenen 49 Jahre des Bestehens des

Pfennigbasars insgesamt 4 Mio. Euro verteilt wurden

und zollte den in diesem Jahr beim Basar tätigen 150

Mitgliedern und 200 ehrenamtlichen Helfern seinen

großen Respekt und Dank.

Anschließend bedankte sich Gustav Holzwarth,

Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, im Namen der

Spendenempfänger für die Zuwendungen.

Selbstverständlich kam die Unterhaltung der Gäste

nicht zu kurz. Jazz war angesagt und dafür sorgten

Studierende der Musikhochschule Karlsruhe. Last but

not least lockte zum Abschluss das Büfett mit köst-

lichen Häppchen und guten Gesprächen.

v.re. Renate Nobbe, Dr. Frank Mentrup, Annerose

Lauterwasser, Gustav Holzwarth

v.l. Renate Nobbe, Susanne Price, Annerose

Lauterwasser

32 gazette N° 2 | Juli 2016

Text Volker Schüttenhelm Fotos DAG-SiWi

Generalkonsul Keller besuchte das SiegerlandD-A Gesellschaft Siegerland-Wittgenstein e.V.

„Outreach to Siegen“ stand im Kalender des

US-Generalkonsuls Michael R. Keller (GK Düs-

seldorf) am 9. Mai. In Kooperation der DAG-SiWi

mit Prof. Dr. Stein vom Fachbereich Amerika-

nistik der Universität Siegen, kam der Diplomat

aus Düsseldorf zunächst nach Siegen, um mit

Studenten der Universität und Schülern des Die-

trich Bonhoeffer Gymnasiums aus Neunkirchen

über den US-Wahlkampf zu reden.

Dabei nahm sich Michael R. Keller fast zwei Stun-

den Zeit für die jungen Menschen. Nach einem gut

verständlichen Vortrag in Englisch, konnten die inte-

ressierten Zuhörer in eine lebhafte Diskussionsrunde

mit dem hohen Diplomaten eintreten.

Mitglieder versammlung der DAG Siegerland-Wittgenstein e.V.: neuer Vorstand gewählt

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der

Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Sieger-

land-Wittgenstein e.V. im Siegener Lÿz wurde

der Vorstand nach dreijähriger Amtszeit neu ge-

wählt. Der bisherige Präsident der Gesellschaft,

Jörg Müller, hatte sich nicht mehr zur Wahl ge-

stellt und schied turnusmäßig aus dem Amt.

Ebenso beendete Schatzmeister Axel Theuer, der

bereits seit Gründung des Vereins 2004 in dieser

Funktion tätig war, seine aktive Vereinstätigkeit

im Vorstand.

Als neuer Präsident wurde Volker Schüttenhelm

gewählt, der bereits drei Jahre als Geschäftsführer

gewirkt hatte. Vize-Präsident Martin Kröckel wurde im

Amt bestätigt. Den Geschäftsführer-Posten übernimmt

Sven Arriens. Auf den Posten des Schatzmeisters wur-

de Christian Menn gewählt, der diese Aufgabe bereits

zum Jahresbeginn von Axel Theuer kommissarisch

übernommen hatte. Im erweiterten Vorstand (Kura-

torium) wurden Sarah Bickel, Eike Jungheim, Otto

Marburger, Sibylle Schwarz sowie Helmut Sibilski je-

weils in ihren Ämtern bestätigt. Neu hinzu kommen

die Vereinsmitglieder Dominik Eichbaum, Helmut Otto

und Birgit Wichelhaus.

Abenteuerromane, die in Städten wie New Orleans,

St. Louis oder Cincinnati als Fortsetzungsgeschich-

ten in deutschsprachigen Zeitungen erschienen.

Ungeachtet ihrer kolportagehaften Elemente fanden

durchaus gesellschaftspolitische Themen wie Skla-

verei, Rassismus und konfessionell geprägte Staats-

auffassungen ihren Niederschlag in den Erzählungen,

wie Prof. Dr. Stein verdeutlichte.

Auf der Mitgliederversammlung wurde auch über

die Planungen des im Juni anstehenden Deutschland-

besuches der „Germanna Foundation“ (USA ) berichtet;

Germanna Foundation ist die Organisation der Nach-

fahren von Siegerländer Auswanderern.

Danach besuchte GC Keller

Bürgermeister Steffen Mues und

Landrat Andreas Müller im Kreis-

haus Siegen-Wittgenstein, wo er

sich in das goldene Buch eintrug

und ein goldenes Modell des

Krönchens mit nach Düsseldorf

nehmen durfte. Zum Abschluss

nahm GC Keller als Ehrengast

beim Außenwirtschafts-Treffen

der IHK Siegen mit 30 Unter-

nehmern aus der Region teil, bei

dem der Gesprächsaustausch um die Themen TTIP,

Exportchancen und -herausforderungen auf beiden

Seiten des Atlantiks ging. Der Geschäftsführer der

Krah-Gruppe, Christian Herrmann, führte die Dele-

gation durch die Betriebsstätten des Unternehmens.

Dass das Hauptanliegen der Gesellschaft der

deutsch-amerikanische Austausch ist, der in beide

Richtungen gepflegt wird – darüber referierte der aus

Tennessee stammende amerikanische Student Matt

Woodard, der derzeit an der Universität Siegen zu

einem Auslandstudienaufenthalt weilt. Woodard ist

der DAG-SiWi beigetreten, auch um Deutsche aus der

Region kennenzulernen.

Eine Besonderheit politischer Praxiserfahrung wurde

den DAG SiWi-Mitgliedern in einem englischsprachigen

Vortrag präsentiert: Studenten der Siegener Uni hatten

sich kürzlich an dem internationalen Planspiel der Ver-

einten Nationen, dem Model United Nations (MUN),

in Gestalt einer (fiktiven) nordkoreanischen Delegation

beteiligt. Die politisch-diplomatischen Abläufe hinter

den Kulissen konnten sie in einem simulierten Modus

vor Ort im Sekretariat der Vereinten

Nationen in New York erproben.

Im Anschluss an die Mitglie-

derversammlung referierte Prof.

Dr. Daniel Stein vom Seminar für

Anglistik der Universität Siegen in

einem öffentlichen Vortrag eben-

so anschaulich wie kurzweilig

über das bislang wenig beachtete

Thema der um 1850 von Auswan-

derern in den USA geschriebenen

Bild unten v.lks.: Sven Arriens (Geschäftsführer),

Volker Schütten helm (Präsident), Christian Menn

(Kassierer), Martin Kröckel (Vize-Präsident)

v.lks. Prof. Dr. Daniel Stein (Univ. Siegen), Volker

Schüttenhelm (Präs. DAG-SiWi e.V.), Generalkonsul

Michael R. Keller (GK Düsseldorf)

C L U B N E W S

33gazette N° 2 | Juli 2016

Text Britta Hueck-Ehmer Fotos Magazin INFINITY Hamburg

DAFC-Freundschaftstag – zum letzten Mal im „Kleinen Weißen Haus“ an der Alster

Deutsch-Amerikanischer Frauenclub Hamburg e.V.

Es lag zunächst ein Hauch von Wehmut

über dem 62. Freundschaftstag, zu dem die US

Generalkonsulin Nancy L. Corbett gemeinsam

mit dem Deutsch-Amerikanischen Frauenclub

Hamburg ins amerikanische Generalkonsulat

eingeladen hatte.

Es galt Abschied zu nehmen vom „Kleinen Weissen

Haus“ an der Alster, steht doch im nächsten Jahr ein

Umzug in die Hamburger Hafen City bevor, und es galt

auch Abschied zu nehmen von der Generalkonsulin, die

bald Hamburg verlassen wird, um – nach einem drei-

monatigen Auffrischungskurs in Arabisch – ihr Land in

der ägyptischen Hafenstadt Alexandria zu vertreten.

Doch dieser Abschied hätte nicht heiterer und

herzlicher ausfallen können: Nancy, als Ehrenpräsi-

dentin des Clubs, wischte mit den ersten Sätzen ihrer

Begrüßungsrede alle Wehmut weg, berichtete augen-

zwinkernd, sie wisse nun, was Tüdelband, Labskaus,

Alsterwasser und Pannfisch seien und – vor allem –

sie fühle sich heimatlich in Hamburg, wozu ganz maß-

geblich der DAFC beigetragen habe. Sie werde diese

Hamburger Freundinnen vermissen! Überdies zeige

der Club – längst eine Hamburger Institution – beein-

druckend, was eine Gruppe von engagierten Frauen

mit Elan, mit Herz und Seele generationsübergreifend

auf die Beine stellen könne – und das seit mehr als

65 Jahren! Schwungvoll schloss sie: „Anker lichten –

Leinen los!“

Nach ihrer Begrüßung der zahlreich erschienenen

Sponsoren, die der Einladung zu dieser „Party“ gefolgt

waren, antwortete Dorothee Hagen, die Präsidentin

des Clubs: „Es war uns eine Ehre, Dich kennenlernen zu

dürfen, und es war uns eine Freude, Dich in der Mitte

des Clubs zu haben, gewis-

sermaßen immer als unse-

ren Schutzengel!“ Und sie

wünschte Nancy für ihr

zukünftiges Leben und be-

sonders für ihre Mission in

Ägypten Glück, nicht ohne

noch Geschenke an die

Scheidende überreicht zu

haben: Eine Ölstudie des

Hamburger Hafens und

ein Buch des ägyptischen

Nobelpreisträgers Nagib

Mahfuz über Kairo.

Der anschließende Festvortrag der Psychologin

und Autorin Dr. Eva Wlodarek mit dem Thema „Frauen

und Charisma“ fand ein begeistertes Echo. Die rund

160 Gäste hörten amüsiert und atemlos zu, als sie

mit Witz und Elan beschrieb, wie beides zueinander

passt, wie Charisma zu gewinnen und zu bewahren sei

und wie die anwesenden Damen ihre Persönlichkeit

leuchten lassen könnten!

Aus München war der Vorsitzende des Studieren-

denaustauschs des VDAC, Mike Pilewski, angereist. Er

beschwor die Völkerverständigung – 2800 Studenten

in fast 60 Jahren – und stellte drei Studenten vor:

Justin Senner aus Tucson, Arizona, bis Ende Juli in

Hamburg (Linguistik und Germanistik), Corinna Har-

nack aus Hamburg, ab August in Gainesville, Florida

(Amerikanistik, Kommunikations- & Medienwissen-

schaften) und Anna Lea Fächner, zurück in Münster

aus Cincinnati, Ohio, wo sie den MA erworben hat

(Amerikanistik und Germanistik). Alle drei halfen lie-

benswürdig, wie jedes Jahr gemeinsam mit Schüle-

rinnen und Schülern des Helene-Lange-Gymnasiums.

Bei köstlichen Cocktails, einem amerikanisch

inspirierten Buffet und lebhaften Gesprächen klang

der Abend aus. Doch keiner der Gäste verließ das Haus,

ohne einen Obulus in den Sparhahn gesteckt zu haben,

als Beitrag für die im Sommer zum 2. Mal stattfindende

Einladung von 200 Kindern aus den Spielplatzhäusern

zum Besuch des Tierparks Hagenbeck.

C L U B N E W S

Nancy L. Corbett Corinna Harnack, Anna Lea Fächner, Justin Senner, Mike Pilewski (v.lks.)

Dorothee Hagen, Präsidentin Dr. Eva Wlodarek, Dr. Petra Wittleder (Vizepräsidentin)

34 gazette N° 2 | Juli 2016

VDAC Alumni e.V.

Text Carina Thomys, Alumni 14/15, Marburg / Delaware, Fotos Annika Fetzer

Politisches Seminar in Trier im Februar

Zu den wichtigsten Aspekten, die es in einer

neuen Kultur zu entdecken gibt, gehört zweifels-

ohne ein Verständnis der landesspezifischen

Politik.

Deutschland und die USA sind zwar beide demo-

kratisch organisierte Länder, doch ergeben sich allei-

ne aus den politischen Systemen erhebliche Unter-

schiede in der Ausführung von Politik. Umso wichtiger,

dass wir in Trier eine Möglichkeit hatten, sowohl die

rheinland-pfälzische als auch gesamtdeutsche Politik

besser kennenzu lernen und mit amerikanischen An-

sätzen zu vergleichen.

Besonders am Austausch, auf dem politisch ge-

prägten Seminar in Trier, war vor allem das hohe Maß

an Respekt, mit dem wir uns untereinander begeg-

nen konnten. Trotz oftmals auseinander liegender

Ansichten zu politischen Themen merkte man auf

deutscher und amerikanischer Seite immer das Be-

dürfnis nach Austausch und das aufrichtige Interes-

se, andere verstehen zu wollen. Die Bedeutung der

Beziehungs entwicklung zwischen Deutschland und

den USA spielte hier natürlich eine wichtige Rolle,

besonders als die Teilnehmer aktuelle Geschehnisse

besprachen und Ausblicke auf Entwicklungen gaben.

Themen waren unter anderem: Wahlen und Regie-

ren in Deutschland und den USA (Dr. David Sirakov,

Atlantische Akademie), The Future of the Transatlantic

Relations (Gordon Friedrichs, PhD, Uni Heidelberg),

Regieren in Rheinland-Pfalz (Prof. Dr. Gerd Mielke,

Uni Mainz), Medien in den USA und Deutschland

(Dr. Curd Knüpfer, FU Berlin) und Migrationspolitik in

den USA und in Europa (Sascha Krannich, Uni Münster)

Es wurde darauf geachtet, den Teilnehmern ein brei-

tes Angebot an Inhalten zu bieten, damit der Vielfalt

politischer Inhalte gerecht werden konnte.

Ich bin persönlich eher für kulturelle als politische

Themen zu begeistern. Trotzdem war das Seminar

eine Bereicherung für mich, die zum einen zwar aus

den kommunizierten Inhalten erwuchs, zum anderen –

und das ist der für mich wichtigere Punkt – an der

Verständigung untereinander lag.

So viele Faktoren können die politischen Ansichten

eines Menschen beeinflussen und oftmals sind diese

sehr prägend und tief persönlich.

Dass unsere große Gruppe trotz divergierender

Ansichten auch bei strittigeren Themen immer höchste

Priorität auf einen respekt- und verständnisvollen Um-

gang gesetzt hat, bedeutet mir sehr viel. Es zeigt, dass

man sich von Unterschieden niemals davon abhalten

lassen darf, einen Dialog zu beginnen und gemeinsam

zu wachsen. Das ist die vielleicht wichtigste Lektion,

die mir das Seminar in Trier nahegebracht hat.

V D A C A L U M N I

35gazette N° 2 | Juli 2016

C L U B N E W S

„Was ist deine deutsche Leibspeise / dein liebstes deutsches Gericht und wo hast du sie / es zum ersten Mal gegessen?”

Kurzinterview mit unseren Studenten

Courtney Hickey

Ich habe mein liebstes deutsches

Gericht, Rinderrouladen, zum

ersten Mal in der Küche meiner

Oma gegessen.

Alexander Jones

Meine deutsche Leibspeise ist Jä-

gerschnitzel und ich habe es zum

ersten Mal in Frankfurt gegessen.

Linda Manthei

Ich liebe deutschen Kartoffelsalat

mit Essig! Ich habe ihn bei meiner

Gastfamilie in Wiesbaden zum

ersten Mal gegessen.

José Alvarez

Ich habe die Weihnachtsferien bei

einem Freund verbracht und seine

Mutter hat uns Wiener Schnitzel

und Kartoffelpürree gekocht. Das

ist meine Lieblingsleibspeise.

Ruth Peterson

Am Martinstag im November

habe ich zusammen mit den

Clubdamen in Bamberg einen sehr

leckeren Gänsebraten mit Wirsing

und Klößen genossen.

Destiney Allen

Mein Lieblingsessen in Deutsch-

land ist Spaghettieis. Das erste

Mal habe ich es in einer Eisdiele

probiert, als wir durch die Stadt

spaziert sind.

Kenneth Herrema: Mein

Lieblingsessen ist Schnitzel mit

Spätzle. Ich habe es in Dortmund

das erste Mal gegessen.

Travis Sauer

Manchmal ist etwas Einfaches

auch etwas Besonderes. Als ich

in Deutschland angekommen bin,

habe ich eine Laugenstange mit

Käse und Speck überbacken gegessen und nach 10

Monaten, ist es noch mein Lieblingssnack.

Patrick Ellsworth

Meine deutsche Liebspeise ist

Handkäse. Ich habe ihn zum

ersten Mal in Giessen in einem

Biergarten gegessen.

Sheyla Valdez

Mein liebstes deutsches Gericht

sind gebratene Maultaschen

mit Kartoffelsalat. Das erste

Mal habe ich sie im Mai 2014 in

Stuttgart gegessen. Ich habe Maultaschen auch als

Suppe und in vielen verschiedenen Arten, mit Eiern

und verschiedenen Saucen probiert, aber meine

Lieblingsvariante sind gebratene Maultaschen mit

Kartoffelsalat, weil Kohlenhyd rate toll sind!

Justin Senner

Meine deutsche Leibspeise ist

deutscher Kartoffelsalat. Als ich

in Hamburg ankam, bekam ich

so richtigen Hunger, und hatte

entschieden im Blockhaus zu essen. Da war das

erste Mal. Der schmeckt komplett anders als ameri-

kanischer Kartoffelsalat, so unglaublich viel besser.

Seit damals bestelle ich Kartoffelsalat in jedem

deutschen Restaurant.

Brenna Zonick-Wotten

Ich würde sagen, mein liebstes

deutsches Gericht ist Kartoffel-

suppe, die ich zum ersten Mal in

Leipzig gegessen habe.

William Boden Robertson

Mein Lieblingsspeise ist Schwei-

nehaxe und ich habe sie zum

ersten Mal in Leipzig gegessen.

Avery Erb

Meine deutsche Leibspeise ist

auf jeden Fall Spaghettieis! Als

ich sechzehn Jahre alt war habe

ich es mit meiner Austausch-

schwester in Frankfurt zum ersten Mal probiert, und

seitdem kann ich nur an dieses Eiswunder denken,

wenn ich ins Eiscafé gehe.

Taylor Wilson

Mein Lieblingsessen ist

Currywurst und ich aß sie zum

ersten Mal in Bielefeld.

Anika Scheuermann

Meine deutsche Leibspeise ist

Grießpudding. Ich habe es einmal

im Supermarkt eingekauft, weil

das einfach gut aussah, und ich

keine Ahnung hatte, was das war. Ich fand den

leicht süßen Geschmack herrlich und war sofort

süchtig. Ich finde das toll, dass man sowas auch als

Hauptspeise zum Abend essen darf. Ich finde, dass

am Abend süß zu essen auch süße Träume macht.

Ich bin also großer Fan geworden : )

James Hausmann

Mein liebstes deutsches Gericht,

welches ich erstmals in Tübingen

an meinem ersten Abend in

Baden-Württemberg gegessen

habe, sind Schwäbische Maultaschen.

S T U D E N T E N A U S T A U S C H | S T U D E N T E X C H A N G E

Verband der Deutsch-Amerikanischen ClubsFederation of German-American Clubs e.V. Apollostr. 10 · 96178 Pommersfelden · Tel. 09548 8234