Energieeinsparung Ein zentrales Thema der nächsten Jahrzehnte.
Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung
description
Transcript of Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung
ww
w. o
e ko
.de
VRE im Dialog
“Energieeffizienz: Werden Kraftwerksinvestitionen überflüssig”
Berlin, 20. April 2005
Dr. Felix Chr. Matthes
Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung
ww
w. o
e ko
.de
Investitionsbedarf im StromsektorAlter des Kapitalstocks & Politik
0
20
40
60
80
100
120
2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030
GW
Sonstige
Biomasse
Wind
Wasser
Erdgas
Öl
Braunkohle
Steinkohle
Kernenergie
"Verzögerter Ersatz"
→ Investitionsbedarf 50-60 Mrd. €
ww
w. o
e ko
.de
Kraftwerks-InvestitionenDer Strommarkt ändert sich
0
50
100
150
1 1.001 2.001 3.001 4.001 5.001 6.001 7.001 8.001
€/MWh
Spot-Historie 2003
Spot-Projektion 2010
Erdgas (Base & Peak)
Steinkohle (Base & Peak)
Braunkohle (Base)
Kernenergie (Base)
Base Future 2010
Peak Future 2010
ww
w. o
e ko
.de
Gegenläufige TendenzenStrom- und Endenergieverbrauch
80%
85%
90%
95%
100%
105%
110%
115%
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000* 2001* 2002* 2003*
199
1 =
10
0%
Spez. Stromverbrauch Industrie (je Einheit BWS) Spez. EEV Industrie (je Einheit BWS)
Spez. Stromverbrauch GHD (je Einwohner) Spez. EEV GHD (je Einwohner)
Spez. Stromverbrauch Haushalte (je Einwohner) Spez. EEV Haushalte (je Einwohner)
ww
w. o
e ko
.de
KomponentenzerlegungCO2-Emissionen der Stromproduktion
-50
-40
-30
-20
-10
0
10
20
30
40
50
Erhöhung derStromproduktion
Verbesserung desfossilen
Kraftwerksparks
AusweitungKernenergie
Ausweitung andere(v.a. erneuerbare
Energien)
Gesamteffekt
Mio
. t C
O2
1990-2003
1995-2003
ww
w. o
e ko
.de
Stromverbrauchsentwicklungim Kontext einer 80%-CO2-Minderung
80%
90%
100%
110%
120%
130%
140%
150%
160%
1998 2010 2020 2030 2040 2050
199
8=10
0%
IER Referenz
IER -80% REG & REN
IER -80% Mix & CCS
IER -80% Nuklear
WI -80% REG & REN
WI -80% Mix & CCS
WI -80% Nuklear
ww
w. o
e ko
.de
Stromeinsparungen sindvolkswirtschaftlich hoch effizient
Quelle: Geiger et al. (2004)
ww
w. o
e ko
.de
Zwischenfazit
• Energieeinsparungen betreffen sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite des Stromsektors
• Die Nachfrageseite wird durch eine Vielzahl von
– sozioökonomischen Prozessen (v.a. ökonomische und demographische Entwicklung) sowie
– politischen Interventionen (Klimaschutzpolitik, Versorgungssicherheit etc.) determiniert
• Die Bandbreite der Entwicklungen für die nächsten zwei bis drei Dekaden liegt zwischen
– einer ungebremsten Nachfragesteigerung um bis zu 15% über dem heutigen Niveau (No policy-Szenario)
– einer leicht reduzierten Stromnachfrage um bis zu 15% unter dem heutigen Niveau (Intensive policy-Szenario)
ww
w. o
e ko
.de
Technologische Schlüsselfragen
• die Rolle von Stromanwendungen im Bereich der Niedrigenergie-Technologien
• die Zukunft der Elektrowärme (Gebäudesektor, industrielle Technologien)
• das zukünftige Stromverbrauchsniveau des IT-Sektors
• die informationstechnische Verknüpfung und Optimierung von elektrischen Geräten und Anlagen (bis hin zur weitflächigen Lastoptimierung)
• die Rolle der Elektrizität für zukünftige Verkehrssysteme
• … die Potenziale sind groß
ww
w. o
e ko
.de
Politische Schlüsselfragen
• Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Stromanwendungen werden sich wegen der großen „Hebelwirkung“ der Stromerzeugung in Bezug auf die CO2-Emissionen zu sehr wichtigen Strategieelementen einer Energiespar- und Klimaschutzpolitik entwickeln
• Auf der instrumentellen Seite wird sich (aus guten Gründen) eine Zweifachstrategie herauskristallisieren (müssen)
– Standardsetzungen bei hochtypisierten Geräten, Anlagen und Technologien (zunehmende Rolle der EU)
– Maßnahmen zur Senkung der Transaktionskosten und Abbau struktureller Hemmnisse bei den Vermittlerakteuren (große Rolle dezentraler Einheiten)
• Die Interaktionen mit dem Emissionshandelssystem sind bisher nur in Umrissen erkannt worden.
ww
w. o
e ko
.de
Fazit
• Sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite wird das Stromsystem Ziel politischer Interventionen bleiben (müssen).
• Die Nachfrageseite beim Strom wird in zunehmendem Maße „entdeckt“ werden.
• Dies fügt den Prognoseunsicherheiten für die Angebotsseite eine zusätzliche Komponente hinzu, die Größenordnung dieser Unsicherheiten ist jedoch im Vergleich zu anderen (wirtschaftlichen, demographischen etc.) nicht exorbitant.
• Inflexibilitäten auf der Angebotsseite werden bei der Energiemarktregulierung Folgen zeitigen.
• Neue technologische Möglichkeiten werden die Grenzen zwischen der Angebots- und Nachfrageseite teilweise verschwimmen lassen.
ww
w. o
e ko
.de
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Felix Chr. Matthes Bereich Energie & KlimaschutzBüro BerlinNovalisstraße 10D-10115 [email protected] www.oeko.de