Enke: Die idiopathische Epilepsie des Hundes - Buch.de · Andrea Fischer Konrad Jurina Heidrun...

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Andrea Fischer

Konrad Jurina

Heidrun Potschka

Kai Rentmeister

Andrea Tipold

Holger Volk

Thilo von Klopmann

Die idiopathische Epilepsiedes Hundes

Unter Mitarbeit von

Velia Hülsmeyer und Veronika Stein

37 Abbildungen

Enke Verlag · Stuttgart

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ISBN 978-3-8304-1265-6

Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-8304-1266-3eISBN (ePub) 978-3-8304-1267-0

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Autorenverzeichnis

Prof. Dr. Andrea FischerDipl. ECVN, Dipl. ACVIM (Neurology)Fachtierärztin für Innere MedizinLudwig-Maximilians-Universität MünchenZentrum für klinische TiermedizinVeterinärstr. 1380539 München

Dr. Velia HülsmeyerLudwig-Maximilians-Universität MünchenZentrum für klinische TiermedizinVeterinärstr. 1380539 München

Dr. Konrad JurinaDipl. ECVNFachtierarzt für KleintiereTierklinik HaarKeferloher Straße 2585540 Haar

Prof. Dr. Heidrun PotschkaFachtierärztin für Pharmakologie und ToxikologieLudwig-Maximilians-Universität MünchenLehrstuhl für Pharmakologie, Toxikologieund PharmazieKöniginstraße 1680539 München

Dr. Kai RentmeisterDipl. ECVNTierärztliche Praxis für NeurologieMainfrankenpark 16 b97337 Dettelbach

PD Dr. Veronika Stein, PhDDipl. ECVNTierärztliche Hochschule HannoverKlinik für KleintiereBünteweg 930559 Hannover

Prof. Dr. Andrea TipoldDipl. ECVNTierärztliche Hochschule HannoverKlinik für KleintiereBünteweg 930559 Hannover

Dr. Holger VolkDipl. ECVNDepartment of Clinical Science and ServicesThe Royal Veterinary CollegeHawkshead Lane, North Mymns,Hatfield, Herts, AL9 7TA, Großbritannien

Dr. Thilo von KlopmannDipl. ECVNTierklinik HofheimIm Langgewann 965719 Hofheim

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Vorwort

Epilepsien gehören bei Mensch und Hund zu denhäufigsten chronisch-neurologischen Erkrankun-gen. Sie sind durch spontan und wiederholt auf-tretende epileptische Anfälle charakterisiert, dieunbehandelt zur Progression der Epilepsie undzum Tod führen können.

Sowohl die Diagnostik als auch die Behandlungvon Epilepsien ist komplexer als weithin ange-nommen wird. In der Humanmedizin gibt es des-halb Epilepsiezentren oder -ambulanzen in allenBundesländern, in die komplizierte Fälle überwie-sen werden können. Ein vergleichbares Systemexistiert in der Tiermedizin nur in Form der aufNeurologie spezialisierten Tierarztpraxen, ins-besondere der Diplomates ECVN – European Col-lege of Veterinary Neurology, sodass epileptischeHunde in aller Regel in einer nicht spezialisiertenKleintierpraxis behandelt werden. Es war deshalban der Zeit, das Wissen über die Epilepsie desHundes und ihre Behandlung in Form eines Bu-ches zusammenzutragen, das über alle Aspektedieses komplexen Themas informiert.

Das Buch ist klar gegliedert und behandelt Ätio-logie und Pathogenese der Epilepsie inklusive derBedeutung von Rassedispositionen, klinischeSymptomatik und Klassifikation sowie deren Be-deutung für die Prognose, Diagnostik, Differenzial-diagnostik sowie die Therapie. Dabei werden diedrei für die Therapie des epileptischen Hundeszugelassenen Substanzen (Phenobarbital, Kalium-bromid, Imepitoin) detailliert beschrieben, Vor-und Nachteile verglichen und Therapieempfehlun-gen gegeben. Auch die Rolle nur humanmedizi-nisch zugelassener Antiepileptika in der Kombina-

tionstherapie pharmakoresistenter Hunde wirdbesprochen. Pharmakoresistente Patienten habenin Abhängigkeit von der Schwere und Häufigkeitder Anfälle eine deutlich erniedrigte Lebenserwar-tung und ein erhöhtes Risiko für das Auftretenvon Begleiterkrankungen. Die Entwicklung neuereffektiver Antiepileptika ist daher ein wichtigesZiel für die Pharmakotherapie in Human- undVeterinärmedizin.

Im Februar 2013 erhielt ein neues Antiepilepti-kum die europäische Zulassung. Der Autor dieserZeilen hat die Entwicklung des Wirkstoffs Imepi-toin rund 20 Jahre begleitet, erste präklinischeStudien zur antiepileptischen Wirkung der Sub-stanz beim Hund durchgeführt und an der erstenklinischen Studie an der Kleintierklinik in Hanno-ver mitgewirkt, in der Imepitoin mit Phenobarbitalbei Hunden mit Epilepsie verglichen wurde. Derpositive Eindruck aus diesen ersten Studien wurdeseitdem in mehreren kontrollierten multizentri-schen klinischen Studien bei Hunden mit Epilepsiebestätigt.

Experten aus Hochschule und Praxis haben die-ses Buch geschrieben, um praktizierende Tierärzteauf den neuesten Stand in allen Bereichen der Epi-lepsie des Hundes zu bringen. Es schließt damiteine wichtige Lücke, da es ein vergleichbares Werkim deutschsprachigen Raum bisher nicht gab undist mit Nachdruck allen Tierärzten zu empfehlen,die Hunde mit Epilepsie in ihrer Praxis oder Kliniksehen und behandeln.

Hannover, im April 2013Prof. Dr. Wolfgang Löscher

Vorwort

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Abkürzungsverzeichnis

ADAM „a disintegrin and metalloproteinase”AMPA α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropion-säureBZD BenzodiazepinCECS „canine epileptoid cramping syndrome”cPLI „canine pancreatic lipase immunoreactivity”;kanine pankreatische Lipase-ImmunreaktivitätCT ComputertomografieDNM1 Dynamin-1-MutationEEG ElektroenzephalogrammEIC „exercise induced collapse“; episodischer anstren-gungsabhängiger KollapsFLAIR „fluid attenuated inversion recovery”GABA γ-AminobuttersäureGlyT 2 Glyzin-Transporter-2GME granulomatöse MeningoenzephalitisHVA „high-voltage activated“ILAE International League against Epilepsy; Internatio-nale Liga gegen EpilepsieIR „inversion recovery”

KA KainatKN KopfnervLGI1/2 „leucine-rich, glioma inactivated 1/2"; Leucin-rei-ches, gliom-inaktiviertes Protein 1/2MDR1 „multidrug resistance transporter 1“MRT MagnetresonanztomografieMUA „meningoencephalitis of unknown aetiology“;Meningoenzephalitis unbekannter UrsacheNCL neuronale Ceroid-LipofuszinoseNLE nekrotisierende LeukoenzephalitisNME nekrotisierende MeningoenzephalitisNMDA N-Methyl-D-AspartatOMN oberes motorisches NeuronsystemPET PositronenemissionstomografiePgp P-GlykoproteinSPECT Einzelphoton-EmissionscomputertomografieSV2A „synaptic vesicle protein 2A“; synaptisches Vesikel-protein 2AUCC Urin-Kortisol-Kreatinin-VerhältnisUMN unteres motorisches Neuronsystem

Abkürzungsverzeichnis

7

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

1 Ätiologie und Pathogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Andrea Fischer, Velia Hülsmeyer

1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Andrea Fischer

1.2 Pathophysiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Andrea Fischer, Velia Hülsmeyer

1.2.1 Erregbarkeit von Neuronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

1.2.2 Die wichtigsten Neurotransmittersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

1.2.3 Epileptogene Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.3 Genetik der idiopathischen Epilepsie des Hundes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Velia Hülsmeyer, Andrea Fischer

1.3.1 Mutation im kaninen LGI2-Gen beim Lagotto Romagnolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

1.3.2 Genetischer Hintergrund bei progressiver Myoklonusepilepsie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

1.3.3 Pharmakogenomische Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.3.4 Idiopathische Epilepsie – eine Ausschlussdiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1.3.5 Zuchtempfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

1.4 Rasseprädispositionen und Prävalenz der idiopathischen Epilepsie . . . . . . . . . . . . . . 18

Velia Hülsmeyer, Andrea Fischer

1.4.1 Australian Shepherd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1.4.2 Belgischer Schäferhund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1.4.3 Berner Sennenhund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.4.4 Border Collie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

1.4.5 Border Terrier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

1.4.6 Englischer Springer Spaniel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

1.4.7 Finnischer Spitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

1.4.8 Golden Retriever . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

1.4.9 Irischer Wolfshund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1.4.10 Labrador Retriever. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1.4.11 Lagotto Romagnolo (Italienischer Trüffelhund) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1.4.12 Magyar Vizsla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1.4.13 Petit Basson Griffon Vendeen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1.4.14 Shetland Sheepdog (Sheltie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1.4.15 Standardpudel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

1.4.16 Cavalier King Charles Spaniel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

1.4.17 Deutscher Schäferhund, Beagle, Dackel und Wolfsspitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

1.4.18 Mischlinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

1.5 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

2 Klinische Symptomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Kai Rentmeister

2.1 Klassifikation von Anfällen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.1.1 Klassifikation in der Humanmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.1.2 Klassifikation in der Tiermedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

2.2 Anfallsstadien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.2.1 Prodromalstadium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

8

2.2.2 Aura . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.2.3 Iktus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.2.4 Postiktale Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

2.3 Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.3.1 Epilepsie-Tagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.3.2 Videodokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

2.4 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

3 Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Konrad Jurina, Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.2 Signalement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.2.1 Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

3.2.2 Rasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

3.2.3 Geschlecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

3.3 Anamnese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.3.1 Eltern und Wurfgeschwister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

3.3.2 Herkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

3.3.3 Patientenalter beim 1. Anfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

3.3.4 Auslöser des Anfalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

3.3.5 Ablauf des Anfalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

3.3.6 Interiktales Verhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

3.3.7 Anfallshäufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

3.4 Klinische Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Konrad Jurina

3.4.1 Allgemeine Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3.4.2 Neurologische Untersuchung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

3.4.3 Interpretation der neurologischen Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.5 Differenzialdiagnosen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.5.1 VETAMIN-D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

3.5.2 Eingrenzung der Differenzialdiagnosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

3.5.3 Weitere Differenzialdiagnosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

3.6 Labordiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.6.1 Blutuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

3.6.2 Urinuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

3.6.3 Liquoruntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

3.7 Bildgebende Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Konrad Jurina

3.7.1 Röntgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

3.7.2 Ultraschall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

3.7.3 Computertomografie und Magnetresonanztomografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

3.7.4 EEG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Holger Volk

3.8 Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Thilo von Klopmann, Holger Volk

3.9 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

9

4 Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Andrea Fischer, Heidrun Potschka, Veronika Stein, Andrea Tipold

4.1 Allgemeines zur Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Andrea Fischer

4.1.1 Therapieziele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

4.1.2 Tierhalterkommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

4.2 Pharmakologie der Antiepileptika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

Heidrun Potschka

4.2.1 Zielstrukturen und Wirkungsmechanismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

4.2.2 Pharmakokinetik und Wechselwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

4.3 Therapieprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Andrea Tipold, Heidrun Potschka, Veronika Stein

4.3.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

4.3.2 Wahl des Antiepileptikums. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

4.3.3 Behandlungserfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

4.3.4 Monotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

4.3.5 Kombinationstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

4.3.6 Absetzen eines Antiepileptikums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

4.4 Therapieeinschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Andrea Fischer

4.4.1 Hepatopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

4.4.2 Nephropathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

4.4.3 Dermatopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

4.4.4 Herzinsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

4.4.5 Trächtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

4.4.6 Pankreatitis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

4.4.7 Blutbildveränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

4.4.8 Hyperlipidämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

4.4.9 Gewichtszunahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

4.4.10 Einfluss auf das Endokrinium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

4.5 Pharmakoresistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

4.5.1 Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

Heidrun Potschka

4.5.2 Therapiealternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

Andrea Fischer

4.5.3 Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

Andrea Fischer

4.6 Notfallmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Holger Volk

4.6.1 Pathophysiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

4.6.2 Pharmakokinetische Überlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

4.6.3 Diagnose und Therapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

4.6.4 Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

4.7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

10

1 Ätiologie und Pathogenese

Andrea Fischer, Velia Hülsmeyer

1.1

Definition

Andrea FischerEin epileptischer Anfall ist die klinische Manifes-tation von episodisch auftretender, exzessiver undhypersynchroner elektrischer Aktivität des Ge-hirns. Die klinischen Symptome des epileptischenAnfalls variieren von leichtem Bewusstseinsverlustund geringgradigen motorischen Symptomen bishin zu charakteristischer generalisierter Krampf-aktivität mit tonisch-klonischen Krämpfen undvollständigem Bewusstseinsverlust. Häufig trittbegleitend eine erhöhte autonome Aktivität mitSpeichelfluss, Mydriasis und Urinabsatz auf. Dieklinischen Symptome eines epileptischen Anfallstreten dabei in Assoziation mit epileptiformer,elektroenzephalografisch nachweisbarer Aktivitätdes Gehirns auf.Epilepsie ist eine Erkrankung, die durch das re-

zidivierende Auftreten von epileptischen Anfällendefiniert ist. Die epileptischen Anfälle sind Folgeeiner andauernd veränderten Erregbarkeit und er-niedrigten Krampfschwelle des Gehirns. Die Ursa-chen für die veränderte Erregbarkeit des Gehirnssind vielfältig. Dies sind im Falle der idiopathi-schen Epilepsie rein funktionelle Erkrankungendes Großhirns und im Falle der symptomatischenEpilepsie strukturelle Erkrankungen des Groß-hirns einschließlich bestimmter Gehirnstoffwech-selstörungen. Epilepsie stellt somit die gemein-same klinische Ausprägung einer Gruppe ätiolo-gisch sehr unterschiedlich definierter Krankheitendar. Nur im Fall der idiopathischen Epilepsie han-delt es sich um eine per se genetisch definierteKrankheit (▶Abb. 1.1).

Innerhalb der Epilepsien ist die idiopathischeEpilepsie die häufigste neurologische Erkrankungdes Hundes. Sie ist definiert durch das wiederholteAuftreten von fokalen und/oder generalisiertenepileptischen Anfällen ohne nachweisbare Ursa-che, die aufgrund einer genetischen Prädispositionauftreten. Meist liegt eine lebenslange Erkrankung

vor. Dabei wird die idiopathische Epilepsie als eineeigenständige Erkrankung betrachtet, die durchgenetisch bedingte Veränderungen in der Erreg-barkeit von Neuronenpopulationen und neurona-len Netzwerken bedingt ist bzw. auch auf einemZusammenwirken von genetischen Faktoren undUmwelteinflüssen beruhen kann. Mögliche Ursa-chen sind Imbalanzen zwischen exzitatorischenund inhibitorischen Einflüssen auf der Ebene vonNeurotransmittern und deren Rezeptoren, Ionen-kanälen und neuronalen Netzwerken, die in vielenFällen genetisch bedingt sind und Fokus aktuellerForschung bei Mensch und Tier sind.

Epilepsie ohne nachweisbare Ursache ist einehäufige Diagnose bei Hunden, die in den ersten5 Lebensjahren an Epilepsie erkranken. Diese wirdbei bis zu 75% der epileptischen Hunde in dieserAltersgruppe gestellt. Es ist davon auszugehen,dass ein großer Teil dieser Hunde an einer idio-pathisch-genetischen Epilepsie leidet [2],[82]. Ausklinischer Sicht wird die idiopathische Epilepsiedaher aktuell definiert als das Auftreten wieder-holter epileptischer Anfälle ohne nachweisbareUrsache bei Hunden, die beim 1. Anfall häufig zwi-schen 0,5 und 5 Jahren alt sind, und die daherwahrscheinlich genetisch bedingt ist. Ein begrün-deter Verdacht auf idiopathische Epilepsie besteht,wenn zusätzlich in der Familie des betroffenenHundes vom gehäuften Auftreten von idiopathi-scher Epilepsie berichtet wird. Der Ausschlussnicht genetischer Ursachen für Epilepsie und asso-ziierte Erkrankungen muss dabei möglichst sorg-fältig erfolgen. Die Abklärung sollte auf einer aus-führlichen Anamneseerhebung, einer neurologi-schen Untersuchung und Laboruntersuchung sowieauf der Durchführung einer Magnetresonanz-tomografie und Liquoranalyse basieren.Kryptogene Epilepsie ist eine Epilepsie, bei der

trotz intensiver Untersuchungen keine Grund-krankheit gefunden wurde und eine genetischeUrsache z. B. aufgrund eines höheren Alters beim1. Anfall unwahrscheinlich erscheint.

Ätiolog

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