Entfesselt - 07-12

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  • 7/31/2019 Entfesselt - 07-12

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    Am 01. Dezember wurde die BerlinerAntifaschistin Andrea im Umfeld derim Sdosten Berlins stattfindenden

    Neonazidemonstration von Zivilbeamten derpolitischen Abteilung des LKA festgenommen.Seit fnf Monaten hatte sie sich dem Haftantrittam 02. August in den geschlossenen Vollzugin Berlin-Lichtenberg erfolgreich widersetzt,da sie viel lieber auerhalb der Mauerngegen die vorherrschenden Zustndekmpft, als hinter grauen Mauern zu sitzen.Die folgenden 14 Monate wird sie nun hinterGittern verbringen mssen und dabei ist

    sie auf unsere Solidaritt von auerhalbangewiesen.Nach anderthalb Wochen in Lichtenbergwurde Andrea berraschenderweise am 11.Dezember nach Berlin-Pankow verlegt, damitentfiel ein schon genehmigter bevorstehenderBesuchstermin, die zustndigen Bedienstetenweigerten sich kooperativ zu sein, auerdemmssten alle Antrge (Pakete, Sport,Besuche,...) neu gestellt werden.

    Am 12. Juli 2007 verurteilte das LandgerichtMnchen sie zu 4 Monaten Haft ohneBewhrung. Obwohl es an dem Tag keine linkeDemonstration gab und deswegen das Tragenvon Pfefferspray vllig legal war, begrndetedas Gericht die Verurteilung damit, dassim ganzen Bezirk ein Ausnahmezustandherrschte, allerdings gab es keinerleiffentliche Mitteilung an die rtlicheBevlkerung darber. Aufgrund dieses Urteilserfolgte zudem ein Bewhrungswiderruf

    von drei Monaten wegen dem Mitfhrenvon mit Pfeffer gefllten Eiern bei einerantifaschistischen Aktion am 1. Mai 2005 inBerlin.In einem Sammelverfahren wurde sieam 31. Juli zu weiteren fnf Monaten

    verurteilt. Angeklagt wurde sie aufgrundeiner Aktion der berflssigen in derAulnderbehrde Berlin-Lichtenberg imOktober 2006, Blockadeversuch bei einemNeonaziaufmarsches im August 2006 undwegen Vermummung bei Protesten gegendie Neonazidemonstration zur JVA Tegel ausSolidaritt mit dem Landsersnger MichaelRegner (Lunikoff) im Oktober 2006.Dazu kommen noch zwei weitere Monate Haftohne Bewhrung wegen einer Hausbesetzungin der Liebigstrae in Berlin-Friedrichshain.Die Urteile sind eindeutig politisch motiviert,da damit erreicht werden sollte, das eineunbeugsame politische Aktivistin fr eine

    lange Zeit hinter Gittern verschwindet.

    Schreibt Karten und Briefe:Andrea NeffBnr: 746/07/2Justizvollzugsanstalt fr Frauen in BerlinArkonastrae 5613189 Berlin

    Spendet Geld:Rote Hilfe e.V.Kontonummer: 7189590600BLZ: 100 200 00 Berliner BankVerwendungszweck: Soli Andrea

    Freedom for All! Fire to the Prisons!

    Solidaritt mit Andrea!

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    Aufgrund eines Beschlusses desBundesgerichtshofs (BGH) vom28.11.07 wurden die Haftbefehle derdrei Inhaftierten gegen Auflagen undZahlung einer Kaution in Hhe von jeweils30.000 Euro auer Vollzug gesetzt.

    Axel, Oliver und Florian saen seit dem31. Juli hinter Gittern in Berlin-Moabit,nachdem sie in Brandenburg an der Havelbeim angeblichen Versuch Kraftfahrzeugeder Bundeswehr anzuznden festgenommenwurden. Ihnen und Andrej, welcher amfolgenden Morgen inhaftiert wurde, wirddie Mitgliedschaft in der militanten gruppevorgeworfen. Unter diesem Gruppennamenwurden seit 2001 militante Anschlge auf

    Repressionsbehrden und anderen Sttzendes Staates verbt. Das BGH entschied, dassAktionen dieser Art nicht dazu ausreichen,um den Staat zu erschttert und deshalbdie Voraussetzungen fr die Anwendung des129a (Mitgliedschaft in einer terroristischenVereinigung) nicht gegeben sein,sondern nur die des 129 (Mitgliedschaftin einer kriminellen Vereinigung).Das Verfahren ist, dadurch das dieGefangenen jetzt frei sind, noch lange

    nicht beendet, da das BGH weiterhin einendringenden Verdacht der Zugehrigkeit zurmg sieht. Die Ermittlungen liegen weiterhinin den Hnden der Bundesanwaltschaft(BAW), eigentlich wren diese an die lokalenErmittlungsbehrden bergegangen, aberaufgrund der Brisanz des Falles erklrte dasBGH, dass diese weiterhin die BAW fhrendrfe.Die Betroffenen brauchen weiterhin unsere

    Solidaritt, auch ist es nicht ausgeschlossen,dass es zu weiteren ZeugInnenvorladungenkommt.aktuelle Infos aufhttp://einstellung.so36.net

    Liebe Genossen/innen, Freund/innen undUntersttzer/innen!

    Wir danken Euch auf diese Weise nochmalsfr eure Solidaritt, Freundschaft undLoyalitt

    Mit Euch haben wir die schwierige Zeit

    im Knast berstanden. Die Briefe undBesuche der Angehrigen und politischenGenossen/innen, eure Solidaritt gegen ihreRepression, die durch die zahlreichen Soli-darittsveranstaltungen, Aktionen, Demos,Protesterklrungen an Substanz gewonnenhaben, waren fr uns mehr als hilfreich.Besonderer Dank gilt auch den Anwlten, dieuns intensiv untersttzt haben und auch denLeuten, die die Kautionen fr uns organisiert

    haben.Unsere Haftverschonung und die Aufhebungdes 129 a sind ein Teilerfolg, der durch Eucherrungen wurde. Das Ende der Haft war einbesonderer Glcksmoment fr uns.

    Trotzdem gibt es keine Entwarnung! DieGeneralbundesanwaltschaft ermittelt nun imKontext des 129 (Kriminelle Vereinigung)weiter, das BKA spioniert und schikaniert unsmit groem Aufwand. Ihr Ziel ist es, nichtnur unsere politische Identitt, sondernnatrlich die radikale Linke fr die weiterhindie Utopie einer befreiten Gesellschaft aufder Tagesordnung steht, zu vernichten. Dafrwird der prventive berwachungsstaat bisauf weiteres alle seine Mittel einsetzen.

    Wir lassen uns aber nicht einschchternund uns von unserer notwendigenemanzipatorischen Arbeit abhalten. Wir

    machen weiter!Wir mssen uns als Ex-Gefangene erstwieder im Alltag zurechtfinden, uns etwaserholen, uns gemeinsam mit den Freunden/innen, Familienangehrigen gegenseitigstabilisieren, so dass wir wieder alle fit undstark werden.Wie wir feststellen mussten, brauchen wirdafr mehr Zeit, als wir bislang dachten.

    Fr den anstehenden Prozess brauchen wir

    aber auch weiterhin eure Untersttzung.

    Danke und mit solidarischen Gren!Florian, Axel & Olli

    Berlin, Dezember 2007

    Die drei Gefangenen des 129a-Verfahrensin Berlin sind frei

    Ein Brief von Florian, Axel & Olli

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    Moritz wurde auf Grund seinerTotalverweigerung vom 14. Oktober an vierMal in Folge zu jeweils sieben, 14, 20 und21 Tagen Arrest in der Bundeswehrkasernein Strausberg bei Berlin verurteilt. SeinAufenthalt in der Arrestzelle der Kasernewar von Anfang an von unschnen

    Schikanen geprgt, so wurde z.B. aufgrundder Weigerung, den Schreibtisch der Zelleaufzurumen ein striktes Bcherverbotgegen ihn verhngt.Am Dienstag den 11.12.07 wurde erberraschend 10 Tage vor Ablauf des4. Arrests vorzeitig aus dem Militrdienstund somit aus dem Arrest entlassen.Diese kam wohl von der Generalsebeneund ging dem fr Moritz zustndigen

    Kompaniechef offenbar gegen den Strich.In der nchsten Entfesselt gibt es dannweitere News von Moritz und seiner Zukunft,gepaart mit einem Interview mit ihm.

    Die Urteile fr die Antifas aus Turin/Italienwurden gesprochen.Zur Erinnerung: im Juni 2005 gegriffenFaschisten das besetzte Haus Barocchio inTurin an und verletzten zwei Personen mitMessern schwer, daraufhin kam zu einerSolidarittsdemonstation auf der es zuAuseinandersetzungen mit Polizeikrften.Als Antwort des Staates wurden zweiSozialzentren gerumt und insgesamt zehnPersonen inhaftiert.Die Angeklagten befanden sich ber ein Jahrinnerhalb eines Karussells zwischen Knast undHausarrest unter der Vorwurf Plnderungund Verwstung, diese Vorwrfe wurde

    auch in den Genoa-Prozessen angewandt.Das Gericht lie diese Vorwrfe fallenund verurteilte die zehn Genossen wegenKrperverletzung und Widerstand gegenVollstreckungsbeamte, ein Jahr und dreiMonate auf Bewhrung fr acht von ihnen,ein Jahr und sechs Monate fr einen, undacht Monate fr den letzten.

    Seit dem 28. Juni 2007 sitzen die drei jungenHausbesetzerInnen Sven, Steffi und Lukas ausMnchen in Untersuchungshaft. Sie wurdenbei der Erstrmung des besetzen Hauses inder Westendstrae festgenommen.

    Das SEK mit 60 Beamten massivst gegendie drei sich zu diesem Zeitpunkt im Hausbefindenden Punks vor, indem sie das Hausohne Vorwarnung strmten. Die BesetzerInnenhatte vorher eine Vielzahl von Barrikadenerrichtet und weitere Vorbereitungen zurVerhinderung einer Rumung getroffen,unter anderem Stolperfallen auf denTreppen und bereitgelegte Pflastersteine.Die Punks wehrten sich mit Steinwrfen.Drei der Angreifer verletzten sich bei derErstrmung. Einer der Beamten hattenach der Strmung einen angebrochenemWirbel, was aber laut Gutachten nichtdurch einen Steinwurf verursacht wordensein kann. Diese Verletzung soll aberden Vorwurf des versuchten Totschlagslegitimieren. Schlussendlich wurden diedrei HausbesetzerInnen festgenommen und

    sitzen seitdem in U-Haft mit den Vorwrfendes Hausfriedensbruchs, Landfriedensbruchsund versuchten Totschlags. Es folgteeine Repressionswelle, mit welcher dieFreundInnen der drei und das weitere Umfeldausspioniert werden sollte.Zur Untersttzung der drei gab es bis jetzteine Kundgebung vor dem Unter-suchungsgefngnis in Mnchen-Stadelheimund eine Solidarittsdemonstration.

    Chris (Spitzname MC Dirt) ist ein Anarchist,Crustie, Squatter und Traveller aus denUSA. Er wurde 2001 fr einen ALF/ELF-Brandanschlag auf eine Mc-Donalds-Filiale inSeattle zu 8 (!!) Jahren Knast verurteilt. AmAnfang lief die Soliarbeit fr ihn gut an, doch

    kam es bald zu einigen Missverstndnissen undteils daraus resultierenden Unstimmigkeitenzwischen Chris und Menschen aus derlokalen Bewegung. Chris war daraufhinsehr frustriert, zog sich zurck und war alsGefangener schnell vergessen.

    Totalverweigerer wieder frei!

    Urteile fr die Antifas aus Turin

    Freiheit fr die HausbesetzerInnen

    aus Mnchen

    Chris McIntosh braucht Untersttzung!

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    Desillusioniert lies sich Chris aus denGefangenenlisten streichen und versuchte aufeigene Faust mit den harten Haftbedingungenklarzukommen. Chris hat als militanter ALF-Aktivist im Knast teilweise nicht einmalvegetarisches Essen bekommen und wargezwungen nach einiger Zeit sogar Fleisch zuessen, was fr ihn verstndlicherweise sehrdemtigend und belastend war.Im Oktober 2007 hat Chris sich wieder aufdie Gefangenenlisten setzen lassen und denKontakt zur Bewegung wieder aufgenommen.Er bittet um Untersttzung.Wir bewundern seine Ausdauer und Kraftund solidarisieren uns mit Ihm.FR EINE WELT OHNE KNSTE UNDKFIGE!SCHREIBT MC-DIRT UND ZEIGT IHM, DASSER NIE ALLEIN SEIN WIRD!

    Hier seine Adresse fr eure Briefe:Chris McIntosh # 30512-013USP HazeltonPO BOX 2000Bruceton Mills, WV 26525

    Weitere Infos ber ihn:www.supportchris.net

    Am 07. Dezember fand einer der letztenTage im Rahmen der Genoa 2001-Prozessestatt. ber 100 solidarische Menschen warenanwesend. Drei der Beschuldigten verlassenErklrungen. Zwei dieser empfehlen wir euchzum Lesen sind aufwww.gipfelsoli.org unterGenua 2001 zu finden.Am 14. Dezember wurden die Urteile inder ersten Instanz gesprochen: anstatt dergeforderten insgesamt 225 Jahre Knastfr die Beschuldigten wurden nur 102Jahre ausgesprochen. Eine Person wurdefreigesprochen, die anderen wurden zuStrafen zwischen sechs Monaten und elfJahren Haft verurteilt.Das Gericht unterschied die Angeklagten inzwei Gruppen: zehn wurden als Mitgliederdes Schwarzen Blocks eingestuft, dieanderen 15 als disobbedienti - dieUngehorsamen. Die disobbedienti hatten

    eine Demonstration organisiert, welchevon der Carabinieri angegriffen wurde, diedarauf folgenden Auseinandersetzungen aufder Via Tolemaide wurden als Reaktion aufden Angriff und als Widerstandshandlungenanerkannt. Somit wurden diese Personen

    nicht unter dem Paragraph Plnderungund Verwstung verurteilt und zu milderenstrafe verurteilt. Dieser Paragraph wurdeauf die Personen, welche als Mitgliederdes schwarzen Blocks galten angewendet,die verhngten Haftstrafen reichen von elfJahren, zehn Jahre und sechs Monate biszu sechs Jahren. Sie sollen unter anderemeinen Supermarkt gestrmt hatten und mitMolotowcocktails das Tor des Gefngnissesvon Genua in Brand gesteckt haben.Das Gericht uerte auch, was (leider) vieleTeile der dortige Bewegung schon gesagthatten nmlich, dass der schwarze Blockaufgrund seiner Kompromisslosigkeit unddes illegalen Verhltnisses einen Preiszu bezahlen htte und dass die anderenDemonstrantInnen sich lediglich gegenAngriffe der Polizei gewehrt htten. Damit gibt

    es schon wieder die alte Trennung zwischengut und bse. An solch einer Trennungsind wir berhaupt nicht interessiert undfordern daher die Solidaritt mit allen, diejetzt fr unseren gemeinsamen damaligenAufstand zu bezahlen haben!Es gilt hier umso mehr die Parole: Betroffensind einige, gemein sind wir alle!

    Weitere Infos: www.supportolegale.orgDrakonische Urteile in denGenoa 2001-Prozessen

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    Am 13.12. fand der dritte Prozesstagvor dem Berliner Amtsgericht gegen denAntifaschisten Matti aufgrund des Vorwurfsder gefhrlichen Krperverletzung statt. Erwurde freigesprochen, allein aufgrund desFundes eines Teleskopschlagstocks in seinerWohnung wurde er zu einer Geldstrafe von

    1.200 Euro verurteilt.Matti wurde am 12.12.2006 von der BerlinerPolizei in seiner Wohnung festgenommenund sa daraufhin 101 Tage in Berlin-Moabitin Untersuchungshaft. Zwei stadtbekannteNeonazis, Stefanie P. und Sebastian Z.,hatten ihn beschuldigt, dass sie von ihm undzwei weiteren, aber unerkannt gebliebenenPersonen am S-Bhf. Lichtenberg im BerlinerStadtteil Lichtenberg zusammengeschlagen

    wurden. Die als Antiantifa aktiven Neonaziswollen ihn trotz Vermummung eindeutigerkannt haben und stellten Anzeige gegenMatti, indem sie dazu ein Foto von ihm ausihrer Antiantifakartei nutzen. Der Staatsschutzund die Staatsanwaltschaft schenkten diesenbereitwillig Glauben und schickten Mattimit dem Vorwurf der versuchten Totschlagshinter Gittern. Bei der dritten Haftprfungam 23. Mrz 2007 schwchte ein Richter denVorwurf auf gefhrliche Krperverletzungherab und setzte den Haftbefehl unterAuflagen ausser VollzugIm November begann der Prozess, welchernach drei Terminen zum Ende kam. Bereitsam zweiten Prozesstag mssten dieNeonazis, welche auch NebenklgerInnenwaren, zugeben, dass sie nicht mit vollerWahrscheinlichkeit sagen knnen, dass Mattieine der sie angegriffenen Personen sei. Damitwar der Vorwurf der Krperverletzung vom

    Tisch und der Haftbefehl wurde aufgehoben.Zur Untersttzung von Matti grndete sicheine Soligruppe, welche unter anderemmehrere Kundgebungen vor der JVA Moabitorganisierte, durch eine Vielzahl von Partysund Konzerten Geld sammelte, eine breiteffentlichkeitskampagne initiierte und durchweitere Aktionen Matti untersttzte.

    Maddalena, die nach einer kurzen Zeit imKnast unter Hausarrest gestellt wurde, istnun wieder im Knast.

    Ihre Adresse:Maddalena Calore, Via del Gomito,240127 Bologna, Italia

    Am Sonntag, dem 05. Novemberversammelten sich in Athen, Thessaloniki,Patra, Heraklion Kreta, Larisa, Volos, Ioanninaund Komotini unzhlige AnarchistInnen.

    Es wurde vor den jeweiligen Knstendemonstriert und den Inhaftierten gezeigt,dass sie nicht allein gelassen werden in ihremKampf fr bessere Lebensbedingungen undder Vorstellung eines Lebens ohne KnsteAusdruck verliehen.In Athen griffen Polizeikrfte die Demovon 800 bis 1.000 Anarchos an, welchemit Zusammensten und unterTrnengasbeschuss endete.

    Zeitgleicher Protest vor acht Knstenin Griechenland

    Matti wurde freigesprochen

    Update zu den Verhaftungen in Bologna

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    Zu lebenslnglich verurteilte Gefangene inItalien haben sich dazu entschlossen am 01.Dezember einen unbefristeten Hungerstreikzu beginnen.Der Hungerstreik wurde (wie erwartet) vonden Medien ignoriert und hauptschlichvon der anarchistischen Bewegung

    untersttzt. Mehrere Solidarittsaktionenwie Kundgebungen vor Knsten, Plakate,Strungen des ffentlichen Verkehrs usw.fanden statt, in Italien und auch in Spanienund Frankreich. In den Streik sind nicht nurpolitische Gefangene involviert, sonderndieser wird hauptschlich von sozialenGefangenen getragen.Solidaritt mit allen kmpfendenGefangenen!

    Hier die bersetzung eines Artikels, welcherin einer spanische Gefangenenunter-sttzungszeitung abgedrckt wurde.

    Hungerstreik in Italien gegen LebenslnglichAus der spanischen Pro-GefangenenzeitungTokata y Fuga vom 16.11.07Zu lebenslanger Haftstrafe Verurteilteschlagen direkt und spontan vor, am 01.Dezember 2007 einen Hungerstreik zu

    beginnen, an dem sich zahlreiche Gefangenebeteiligen werden, um die Beendigung derniemals endenden Strafe zu erreichen.Im Moment haben diesem Vorschlag ca. 700der zu lebenslang Verurteilten zugestimmtsowie 4200 Personen aus dem Umkreis derbrigen Gefangenen, Angehrigen, Freundeund anderen Solidarischen im Allgemeinen.Unter den Inhaftierten, die ihre Teilnahmeangekndigt haben, ist auerdem einegewisse Anzahl, die erklrt haben, dass sieden Streik nicht eher abbrechen werden, bisihre Forderung erfllt sind und dass sie ihn,wenn ntig, bis zum Tod aufrecht erhaltenwollen.Cassa Anarchica di Solidariet Anticarceraria.Napoli. Italia.www.klinamen.org/article3336.htmlDem Anti-Gefngniskampf verschriebeneKollektive und Einzelpersonen aus Katalonienerklren ihre Untersttzung und Solidaritt

    mit dieser extremen Entscheidung.Kraft fr die Gefangenen im Kampf!

    Erklrung einiger Hungerstreikender:

    Zu lebenslang Verurteilte im KampfDer 01. Dezember, das Datum, an dem

    der Hungerstreik fr die Beendigung derversklavenden Strafe, beginnen soll, rcktimmer nher. Wir fasten und Einige vonuns werden aufs Ganze gehen, denn dasLebenslnglich/die Versklavung funktioniertnicht und taugt nicht zur Abschreckung; sienhrt das Bse und ist ungerecht! Wenn esin einem Land zu viel Kriminalitt gibt, dannliegt die Schuld hierfr oft beim Staat undnicht bei den Kriminellen. Das trifft in denmeisten der Flle zu.Gegenwrtig kann sogar sein, dasssie noch zunehmen werden: Es ist diePeriode der verstrkten Bekmpfung vonImmigrantInnen- und Armutskriminalitt.Aber was haben wir zu verlieren?Mglicherweise werden wir nicht vielerreichen, aber die Mnner und Frauen,die kmpfen, siegen immer, auch wenn sie

    verlieren. Wer zu lebenslnglich verurteiltist, kann die Hoffnung verlieren, und vielehaben sie verloren; aber viele andere werdenniemals die Kraft verlieren, zu kmpfen.In dieser Zeitphase hat sich unter denlebenslnglich Verurteilten das Blatt gewendet;wir sind nicht mehr die schweigendenKomplizInnen unserer BewacherInnen unddie Passiven. Viele von uns sind seit 20 oder30 Jahren eingesperrt, ohne einmal drauen

    gewesen zu sein. Die Zeit vergeht; um dieersten Jahre im Gefngnis macht du nichtviel Aushebens; du denkst, dass immer nochgenug Zeit bleibt. Jetzt wachen wir auf, weilwir sehen, das wir keine Zeit mehr haben.Das Einzige was wir wollen, ist das hier indie Tat umsetzen, mit unseren eigenenKrften, unseren Hoffnungen und deshalbsind Einige von uns entschlossen, an Hungerzu sterben.

    Der Kampf hlt uns jung und lebendig; wirsind es mde, dahinzuvegetrieren, ohneetwas zu tun. Wir wollen einfach nur wissen,wann unsere Strafe zu Ende sein wird. Wirakzeptieren die Verkndung der Strafe, aberdas gengt uns nicht. Wir fordern ebensogenau zu erfahren, wann sie endet. WirLebenslnglichen wollen auerdem einenKalender in unserer Zelle haben knnen,um die verstreichenden Tage, Monate undJahre mit einem Kreuz zu markieren. Mankann nicht ewig zur Verantwortung gezogenwerden: Alles muss einen Anfang und einEnde haben.Das Gesetz folgt der griechische Nomographie:Verbreiten, anordnen und messen... aber wiekann Lebenslnglich bemessen werden?

    Kampf gegen Lebenlnglich in Italien

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    Es hat keinerlei Funktion, sondern es istdie Rache der Mchtigen, der Sieger, derMasse. Eigentlich ist auch die Mehrheit derPolitikerInnen dieses Landes gegen dieAnwendung, aber die Geschichte ist voll vonMehrheiten die sich widersprechen. Viele zusein, bedeutet nicht automatisch, auch rechtzu haben. Die zu lebenslnglich Verurteilendenken: Wenn wir so weiter machen, ohneetwas zu tun, wenn wir immer nur weiteressen, werden wir nie mehr eine Zukunfthaben. Sie denken, dass sie nicht mehrwissen, wer sie sind, noch wo sie sind undwohin sie gehen werden. Sie haben keinMorgen; sie haben nur eine Vergangenheit,die nicht vergeht und sie verbringen ihre Zeitmit dem Tod, um...zu sterben.Die zu lebenslnglich Verurteilen schrieben:- Jetzt liegt die Schwierigkeit vor uns, dem

    Teufel zu beweisen, dass unser Engagementund die Leiden, die uns erwarten, inirgendeiner Weise rekompensiert werden.Kannst du dir vorstellen, was in diesemScheissland ausbrechen wrde, wenn alleLebenslnglichen gemeinsam mit uns, in denunbefristeten Hungerstreik treten wrden?Verfluchte Hohlkpfe, das ist eine mehr alseinmalige Gelegenheit, um letztlich etwasKonkretes zu erreichen und stattdessen

    denken Viele an sich selbst; daran dassihre physische Integritt unbrauchbarwerden knnte. Aber wenn man diese Zeitbetrachtet, ist es einfach sich vorzustellen,dass es fr uns bei uns bei diesem Systemam wahrscheinlichsten sein wird, dass manuns von einer Zelle aus Eisen automatisch ineine hlzerne sperren wird.- Fr Lebenslngliche existiert nicht DIEHoffnung; die einzige Hoffnung fr uns ist

    der Kampf.- Stelldir vor..., wenn es gut luft undwir an Hunger sterben... wie die brigenInhaftierten sich rgern werden, wenn siesehen, dass wir vor ihnen herausgekommen.Allen viel Glck.- Wer ein Delikt begangen hat, soll sich nichtall zulange im Sumpf eines Gefngnisseserschpfen, bis er/sie keine Kraft mehr brighat, sondern aufsteh`n.Gefngnis von Spoleto, Carmelo Musumeci;November 2007

    Gabriel Pombo da Silva (Anarchist ausSpanien, inhaftiert in der JVA Aachen,Deutschland, schrieb dazu:Man muss tun, was getan werden muss:

    Mit Mut, Gefhl und Verstand... wenn wirnicht heute damit anfangen, das lebendigzu machen, was unser Gewissen und unserHerz uns sagen, wann werden wir es danntun? Wenn wir nicht heute anfangen, frei zusein, von welcher Freiheit knnen wir dannreden?... Wenn wir nicht heute fr uns selbstkmpfen und fr alle, die sich in hnlichenSituationen wie der unsrigen befinden,knnen wir niemals von Liebe, Leben oderFreiheit sprechen, ohne uns in unseremInnersten genauso zynisch und miserabelzu fhlen, wie diejenigen es sind, die unsunterdrcken...

    Knste sind das hchste Mittel des Staatesund des Kapitals zur Abschreckung aller,

    die aktiv diesen bestehenden Verhltnissengegenbertreten oder einfach in die Illegalittgedrngt werden. Dafr gibt es verschiedensteGrnde, meistens aufgrund sozialerUrsachen, welche auf den kapitalistischenBedingungen der Ausbeutung beruhen.Die Vielzahl der Inhaftierten, die sogenanntensozialen Gefangenen, befinden sichhinter den Mauern aufgrund von Verstenbedingt durch die sozialen Ursachen.

    Eine Gesellschaft, sich sttzend aufAusbeutung, Diskriminierung und organisierteGewalt durch staatliche Krfte, produziertverschiedenste formen des Wegsperrensum damit die Stabilitt zu erhalten.Schlussendlich fhrt dies zu einerkapitalistischen Gesellschaft aufgebautauf Knsten, Internierungslagern undpsychiatrischen Anstalten.Deswegen gegen alle Formen des

    Eingesperrtseins und in Solidaritt mitden Gefangenen und fr eine Gesellschaftohne Knste, rufen wir zur Beteiligung ander Demonstration zur JVA Moabit am 31.Dezember 2007 auf.

    ...reien wir die Mauern ein, die uns trennen!31. Dezember 2007 - 22.45 - U-Bhf Turmstr.(U9) - Berlin-Moabit

    Sylvester zum Knast -gegen alle Zwangsanstalten!

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    am 31. Dezember 2007 --> Sylvesterzum Knast - AntiknastdemoAuch in diesem Jahr wird es wieder zuSylvester eine Antiknastdemo zur JVAMoabit geben.ab 22.45 Uhr am U-Bhf. Turmstrasse(U9), Berlin-Moabit

    vom 29. bis 30. Januar 2008 -->11. Europischer PolizeikongressEs wird eine Vielzahl von Protestaktionengeben. Achtet auf Ankndigungen. WeitereInfos: http://euro-police.noblogs.org

    am 18. Mrz 2008 --> Tag der politi-schen GefangenenAchtet auf Ankndigungen!

    aktuelle Termine: www.abc-berlin.net

    Veranstaltungen in Berlin

    Eigentumsvorbehalt: Die Broschre ist solange Eigentum des Absenders, bis sie dem/der Gefangenen persnlichausgehndigt worden ist. Zur-Habe-Nahme ist keine persnliche Aushndigung im Sinne des Vorbehaltens. Wirddie Broschre dem/der Gefangenen nicht ausgehndigt, ist sie dem Absender/der Absenderin mit dem Grund derNichtaushndigung zurckzusenden.

    hier und berall

    4000 demonstriren am 15. Dezember in Hamburg gegen Repression,soziale Kontrolle und den berwachungsstaat.