Entruempeln-Sie-Ihr-Leben-TV-HuS-200910

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PSYCHOLOGIE Den Dachboden aufräumen und dadurch ein paar Kilos verlieren? Die Küche entrümpeln' und endlich keine Magen- schmerzen mehr haben? Das kann tatsächlich klappen. Glücksforscher stießen jetzt auf die geheime Macht des Entrümpelns und entdeckten: Wer ein paar einfache Methoden beherzigt, kann sofort gesünder, länger und vor allem glücklicher leben Entrümpeln I Ihr 22 1V HOREN I UND SBlEN 45109 . ( \, , ~~ ~/J ;~ , , . .... .> ,-1 I

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Der einfachste Weg zum Glück: Das Leben entrümpeln!Den Dachboden aufräumen und dadurch ein paar Kilos verlieren? Die Küche entrümpeln und endlich keine Magenschmerzen mehr haben?Das kann tatsächlich klappen. Glücksforscher stießen jetzt aufdie geheime Macht des Entrümpelns und entdeckten: Wer ein paareinfache Methoden beherzigt, kann sofort gesünder, länger und vor allem glücklicher leben.

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PSYCHOLOGIE

Den Dachboden aufräumen

und dadurch ein paar Kilos

verlieren? DieKücheentrümpeln'

und endlich keine Magen-schmerzen mehr haben?

Das kann tatsächlich klappen.

Glücksforscher stießen jetzt auf

die geheime Macht des Entrümpelns

und entdeckten: Wer ein paar

einfache Methoden beherzigt,

kann sofort gesünder, länger

und vor allemglücklicher leben

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Jas hat ein aufgeräumter Dachboden

-- mit Figurproblemen zu..tun? Viel,sagt US-Psychologin Kathy Summers. Ineiner von ihr durchgeführten Studie brach-te sie 200 Übergewichtige dazu, ihr Chaoszu Hause und im Büro zu beseitigen. DieKontrollgruppe lebte weiter wie bisher. Daserstaunliche Ergebnis: Nach einem Jahrhatte die Gruppe der Aufräumer im Schnittbis zu 20 Kilo abgenommen, die Proban-den der Kontrollgruppe blieben dagegenbei ihrem alten Gewicht Eine mögliche Er-klärung: Unser Gehirn legt bestimmte Mus-ter an - das heißt, wenn wir es auf Sam-

meln programmieren, setzt es diese Befeh-le häufig auch in anderen Bereichen ein.

Und das ist nicht der einzige Grund, warumes sich lohnt, sein Leben zu entrümpeln, sa-gen US-Psychologen. Sie entdeckten: Wirentlasten dadurch unser Gehirn und ma-

chen Platz für neue, sinnvollere Program-me. Denn wem es gelingt, sich von demehemaligen Lieblingsanzug zu trennen, derseit zehn Jahren unbenutzt auf dem Dach-

boden hängt, schafft dies auch in ande-ren Bereichen - zum Beispiel sich von ,den "Freunden" zu verabschieden, --mit denen man sich seit Jahren

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. ;nur noch aus Pflichtgefühl trifft. iI1~;Oder sich von dem Partnerzu .~I

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trennen, der einen nicht mehr -~:N'-~"~'

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Di~ I Ueffektivsten

En1WQ(Ja~ungs-Entrümpeln Sie Ihre KÜCHE

Psychoanalytikerraten allenMenschenmitMagenproblemen,ihre Küchezu entrüm-peln. DennzahlreichepsychologischeUntersuchungenbeweisen: DieKücheei-nes Hauses spiegelt den Bauchdes Be-wohners wider. Wersich von altenTöpfer'.Pfannen, Geschirr und anderen Küchen-utensilientrennt, wird sich danach merk-lichleichterfühlen.Das Erstaunliche:Ame-rikanischeÄrzteentdeckten jetzt anhandeiner Studie mit600 Probanden, dass sichsogar Magenbeschwerden durch einesolche Entrümpelungverbessern.

glücklich macht. Sogar von einem be-stimmten Lebensstil,wenn dieserzu einerimmergrößerenBelastungwird.So ging es auch Stefan Behrens (49): Erkonnte schon Monate in seinemwunder-schönen Haus nicht mehr schlafen, weil ihndie Banken traktierten - die Geschäftedeseinst erfolgreichen Anwalts gingen mittler-weile schlecht. Er entschloss sich von ei-

nem auf den anderen Tag, sein Leben zuentrümpeln, Ballast abzuwerfen - das Hauszu verkaufen, die teuren Autos dazu, alleKredite abzulösen und mit seiner Frau in ei-

ner 38-Quadratmeter-Wohnung an der See

ein neuesLebenzu beginnen.Heute -. .ist er so glücklich wie ganz lange Vere,Hlfachen Sie Ihre BEZIEHUNGENnicht mehr. Wer nun denkt "Warumsollte ich das tun, das stört mich

doch alles..gar. nicht?", irrt. Dennüberflüssiger Ballast verstopft nichtnur unsere Wohnung. "Die Menschenrealisieren oft nicht, dass zu viel Ge-

rümpel eine schlimme Stressquelleist", sagt Don Aslett, Autor des Bu-ches "Clutter's Last Stand" ("Der Un-ordnung letztes Gefecht"). "Denn alldas, was man im Laufe der Zeit an-schleppt, muss man sauberhalten,darauf achten und es irgendwann re-parieren. Das kostet Zeit, Geld undvorallemEnergie",sagt Aslett. Zahl-reiche psychologische Studien belegenmittlerweile: Sobald man weiß, welche Din-ge entrümpelt werden müssen, wird manauch auf anderen Gebieten sensibel für

Überflüssiges. Hier die wichtigsten Tippsder Experten... MARIESOPHIEKRONE -

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Spar;iische Psychotherapeuten gaben in einer Stu-dieipren Probanden folgende Aufgabe: DieTeilneh-mer sollten ihre Freizeit drei Monate lang aus--Schließlich mit Menschen verbringen, die ihnen

WifRlicn wichtig sind. Alleanderen Kontakte wur-den unterbrochen. Das erstaunliche Ergebnis: InBlutproben der Teilnehmer entdeckten Arzte einedeutlich reduzierte Anzahl von Stresshormonen,und in ihren Gehirnen wurde eine vermehrte Aus-schüttung von Glückshormonen registriert. DasFazit der Wissenschaftler: Wer langfristig glücklichleben will,sollte seinen Freundeskreis entrümpeln.Nicht mehr als fünf gute Freunde behalten, alleanderen Kontakte auf ein Minimumreduzieren.--- --~

Verändern Sie IhrGESUNDHEnsPROGRAMMNach dem Bürojob ins 20 Kilometer entfernteFitnessstudio fahren? Unsinn, sagen Stress-forscher. Sie entdeckten: Freizeitstress istgenauso ungesund wie gar kein sport. "Wersich nach zehn Stunden Arbeit mit dem Autodurch den Verkehr kämpft, um anschließendbei extrem lauter Musik im Rtnessstudio Spor1zu machen, stresst Körper und Gehirn immens-sagt der Psychologe Terry Whitesacker. Bes-ser: Körperliche Aktivität sinnvoll in den Alltageinbauen. Jeden Morgen mit dem Fahrrad zurArbeit fahren, die Treppen statt des Aufzugsnehmen und nach der Arbeit stramm nachHause walken. Die Folge: Der Stress level sinktim Gehirn bilden sich neue Synapsen, wir fOh-len uns fitter und belastbarer.

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Entrümpeln

SieIhrLebenl /

Vereinfachen Sie IhrenTAGESPLAN

Das Chaos im Leben beginnt auf demeigenen Schreibtisch, ist das neue Er-gebnis einer Stressstudie. Das Fraunho-fer-Institut entdeckte zudem, dass unor-dentliche Angestellte zehn Prozent ihrerArbeitszeit mit dem Suchen von Unter-lagen verbringen. Glücksforscher raten:Teilen Sie Ihren Schreibtisch in vier Fel-der ein: das erste für Dinge, die in denMüll wandern, das zweite für Dinge, diean Kollegen zu delegieren sind. Das drittefür Dinge, die Sie selbst erledigen, dasvierte für Sachen, die Sie sofort tun kön-nen. Probanden einer Studie, die diesesPrinzip beherzigten, senkten ihrenStresslevel sofort um50 Prozent.

Räumen Sie mit IhrerVERGANGENHEIT auf

Puppen kleider und Carrerabahnen aus dereigenen Kindheit: Zwar sind sie eine schöneErinnerung, doch wenn sie in Massen ange-sammelt werden, blockieren sie den Blickund die Energie für die Zukunft. Die britischeExpertin für Space-Cleaning, Karen Kingston,sagt: "Diemeisten Menschen heben Dingenicht auf, weil sie sie brauchen, sondernweil sie eine Art emotionaler Schutzschildgegen die Unvorhersehbarkeiten des Lebenssein sollen." Sie empfiehlt: Die eigenen Ängs-te überwinden, gnadenlos entrümpeln. DieFolge: Wir fühlen uns sofort befreiter undhaben dank des Abschieds mit der Vergan-genheit einen neuen Blick in die Zukunft.

241V HOREN

UND SEHEN

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18.003SATLobder EinfachheitDokuüber die Entrümpelung desLebens 8.046.007

1Verabschieden Sie sichvon Ihren GEWOHNHEITEN..Nichts ist so vertraut und so einfach,wie an denGewohnheitenfestzuhalten - und nichts lahmtuns mehr.DiePsychologinUrsulaStaudingererkannte: "Neue Erfahrungen jenseits derGewohnheit sind wichtig für die Persönlich-keitsentwicklung. Studien zeigen, dass Men-schen, die keineneuenErfahrungenmachenund ihre Gewohnheitennicht entrümpeln,auchaus ihren bereitsgewonnenenErfahrungenim-mer weniger Nutzenziehenkönnen.Ihre Ein-stellungenverhärten sich, sie werden rigider,dogmatischer." ImJahr mindestens dreischlechte Gewohnheitenüber Bordzuwerfen,ist einwichtiger Schritt zumGlück.

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0"0000 Sie :h:-eANANZENEine Studie einer finnischen Universi-tät ermittelte an hand von 9000 Pro-.c1mcten, dass unübersichtliche Finan-zen und andauernde Geldsorgen an-falliger für Depressionen machen. Erstdie gründliche Sichtung und Ordnungder eigenen Rnanzen regte imGehirnder Probanden eine vermehrte Aus-schüttung von Glückshormonen an.Die Ausschüttung des Hormons Mela-tonin, das unter anderem für den Be-ginn einer Depression verantwortlichist, wurde gehemmt. Fol-ge: Die Probandenwaren dank ge-ordneter R-nanzenwie-der gesundund zufrie-den.

Entsorgen Sie IhrenEX-PARTNER

Eineneue psychologische Studie entdeckte:Über 60 Prozent der Deutschen pflegenregelmaßig Kontakt zu ihrem Ex-Partner.Aber nur fünf Prozent von ihnen warenglücklich darüber. Die anderen beschrie-ben das Verhaltnis als angespannt und vonEifersucht und Misstrauen geprägt. "Diemeisten Menschen halten an dem Kontaktzum Ex-Partner fest, weil sie dem damali-gen Lebensabschnitt hinterhertrauern,nichtweil sie die jeweilige Personvermis-sen", sagt AnitaBones, amerikanischePsychoanalytikerin.InihrerStudiefand sieheraus: NurProbanden, die sich vollkom-menvon ihrem ehemaligenPartner lösenkonnten und ihnendgültigaus ihremLebenentrümpelten, entwickelten neue Energienfür die Zukunftsplanung und leben heutenachweislich gesünder und glücklicher.

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Sortieren Sie einigeKOLLEGEN ausStressforscher entdeckten: Eine großeHürde auf dem Weg zum Glück sind Men-

-1 schen,mit denenm~ngezwungenist,Zeitzu verbringen. Dasbeste Beispiel:Kollegen,mit denen manaus Pflichtgefühldie Mittagspauseverbringt oder nachdem FeierabendzumWeinzusammen-trifft. Glücksforscherempfehlen:AlleunnötigenKontakteauf ein Minimumreduzieren.EinmalimMonat mit denKollegen essen gehen, ist okay,jede

. Mittagspause miteinanderzu verbringen,nicht. Teilnehmereiner Studie, die sichmerklich abgrenztenund ihre eigenenInteressenverwirklichten, lebten nicht

nur nachweislich glücklicher, son-dern hatten durch ihre zusatz-

lieh gewonnenen Energiensogar größeren berufli-chen Erfolg.

Erneuern Sie Ihren

DACHBODEN

Verschiedene psychologische Leh-ren betrachten die Wohnung alsSpiegel der Seele. Der Kellerstehtfür dieVergangenheit, der Dachbo-den für die Zukunft. Psychologensagen: Wer seinen Dachboden ent-rümpelt hat, kann befreit in dieZukunft blicken und sich auf dasfreuen, was noch kommt. Eineneueirische Studie beweist zudem: Men-schen, die mindestens einmal imJahr ihren Dachboden gründlich auf-"raumen, sind 50 Prozent wenigeranfällig für Infekte, leiden seltenerunterstressbedingten Krankheiten.

Fotos: Yuri ArcurslAndreas WechseVFotolia (2).Getty Images (3)