Entwicklung und Implementierung von Wissensbilanzen Erfahrungen der Austrian Research Centers...

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Entwicklung und Implementierung von Wissensbilanzen Erfahrungen der Austrian Research Centers Karl-Heinz Leitner, 8. Oktober 2004, Steyr

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Entwicklung und Implementierung von WissensbilanzenErfahrungen der Austrian Research CentersKarl-Heinz Leitner, 8. Oktober 2004, Steyr

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ARC systems research GmbH

Tochter der Austrian Research Centers GmbH (Seibersdorf)

Angewandte Systemforschung mit Fokus auf technologischen Wandel und

seinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Aspekten

Geschäftsfelder:

Technologiepolitik

Technologiemanagement

Regionalforschung

Umweltplanung

Interdisziplinäres Team mit 48 MitarbeiterInnen

Eingebettet in internationale und nationale Netzwerke

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Wissensbilanz: Allgemeine Definition

Eine Wissensbilanz ist ein Berichtswesen, das immaterielle Investitionen und die damit geschaffenen Werte erfasst, bewertet und kommuniziert.

In der Wissensbilanz erfolgt die Gegenüberstellung von „Kosten“ (Aufwendungen, Voraussetzungen) und „Nutzen“ (Wertschöpfung, Kompetenzaufbau, Zielerreichung) der Wissensproduktion.

Dabei können nicht-finanzielle wie auch finanzielle Bewertungen vorgenommen werden.

Es erfolgt eine Strukturierung „intellektueller Kapitalformen“. Anwendung für Unternehmen, Forschungsorganisationen,

Universitäten, Länder Jedoch: Aufbau und Interpretation jeweils vor dem spezifischen

Hintergrund (Modell)

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Richtlinien für die Erstellung von Intellectual Capital Statements

MERITUM Guidelines for Managing and Reporting on Intangibles Vision of the firm Resources and activities (Human Capital, Structural Capital, Relational

Capital) System of Indicators

Danish Guidelines for Intellectual Capital Statements Knowledge Narrative Management Challenges Initiatives Indicators

DRS 14/Schmalenbachgesellschaft Für jede Kapitalform sollte angegeben werden: Informationen über

Strategie, Performancekennzahlen, Beziehungen zwischen Kennzahlen, Allgemeine Anmerkungen über die Ziele und Entwicklung der Kapitalform

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Veränderte Umfeldbedingungen für Forschungsorganisationen

1. Transformation des Wissenschafts- und Innovationssystems

2. Neue Finanzierungsstrukturen, größere Autonomie, erhöhter

Wettbewerb

3. Forderung nach Transparenz

Bedarf an Instrumente zur Erfassung und Bewertung von

wissensbasierten Prozessen und Leistungen im

Allgemeinen und im Besonderen in Forschungsorganisationen

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Gesamtkontext Wissensmanagement und Wissensbilanz: ARC

•Wissenstransfer •Lernen •Vernetzung•Interdisziplinarität•Innovation

Active Score Card Wissensbilanz Lernplattform

Wert-

schöpfungs-

Prozesse

ARC

Schlüsselelemente fürWissensmanagement:

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Ziele der Wissensbilanz der ARC (1999)

1. Transparenz über die Verwendung öffentlicher Mittel ermöglichen

2. Forschungsleistungen und ihren Nutzen für die Stakeholder sichtbar

machen

3. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte darstellen

4. Zukunftsschaffende Potenziale dokumentieren und ihren

Nutzenverlauf über die Jahre verfolgen

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Wissens-ziele

VISIONEN

-

Auftrags-projekte

Humankapital

ImmaterielleErgebnisse

FinanzielleErgebnisse

NTERNEHMENS-ZIELE

U

WERTSCHÖPFUNGS-POTENTIALE

KERNPROZESSE ERGEBNISSE

Strukturkapital

BeziehungskapitalProgramm-Programm-forschungforschung

© Austrian Research Centers, 2000

Das ARC-Wissensbilanzmodell

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Wissensziel 1: Wir wollen Kompetenzen entwickeln, um das Unternehmensziel des Wissenstransfers in die Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Stellen optimal zu unterstützen.

Wissensziel 2: Wir wollen die Kompetenzen entwickeln, um in unseren Kernbereichen besonders in der Seed-Phase als Inkubator für Start-ups die erste Adresse in Österreich zu werden.

Wissensziel 3: Wir wollen sowohl Kompetenzen als auch Prozesse etablieren, um das um-setzungsorientierte Forschungsmanagement unserer Projekte zu optimieren.

Wissensziel 4: Wir wollen durch die Kombination externer und interner Wissensbestände auf gesicherter Theoriebasis anwendungsorientierte Problemstellungen in unseren Kernbereichen behandeln.

Wissensziel 5: Wir wollen durch eine verstärkte Kommunikation und Kooperation zwischen externen und internen Akteuren den Grad der Interdisziplinarität und damit der ganzheitlichen Problemlösungsfähigkeit erhöhen.

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Humankapital

Kennzahlen 1999 2000 2001 2002 Human Resources Zugänge MitarbeiterInnen gesamt 62 92 47 50 wissenschaftliche MitarbeiterInnen 31 61 26 32 Fluktuation MitarbeiterInnen gesamt (in %) 11,7% 14,9 10,9 9,6 Abgänge MitarbeiterInnen gesamt 56 72 42 38 wissenschaftliche MitarbeiterInnen gesamt 30 44 19 21 davon im Alter von 25-35 Jahren (%) 40 55 26 33 davon im Alter von 25-35 Jahren innerhalb von 2 Jahren (%)

17 36 80 57

davon Pensionierung (%) 23 2 2 10 Pensionierungen gesamt 17 2 2 7 Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit gesamt (in Jahren)

12 11,7 11,3 12

Anteil wissenschaftliche MitarbeiterInnen (%) 43 45,3 56,0 55,1 Mitarbeiterzufriedenheit (Notendurchschnitt 1 – 5 ) 2,27 Weiterbildung Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn gesamt 3,55 5,62 5,19 4,4 Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn: Kommunikation & Management

1,40 1,68 2,12 2

Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn: Computer Literacy

0,45 0,92 0,78 0,25

Weiterbildungstage pro MitarbeiterIn: fachlich 1,70 3,02 2,29 2,15 Weiterbildungsaufwendungen/Umsatz (in %) 1,7 2,3 2,3

Wissens-ziele

VISIONEN

-

Auftrags-projekte

Humankapital

ImmaterielleErgebnisse

FinanzielleErgebnisse

NTERNEHMENS-ZIELE

U

WERTSCHÖPFUNGS-POTENTIALE

KERNPROZESSE ERGEBNISSE

Strukturkapital

BeziehungskapitalProgramm-Programm-forschungforschung

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Ergebnisse I

Kennzahlen 1999 2000 2001 2002 Finanzielle Ergebnisse Summe betrieblicher Erträge in Mio. Euro 58,9 67,6 52,8 54,5

Eigenfinanzierungsanteil 65% 66% 63% 63 Wirtschaftsbezogene Ergebnisse Anzahl neu akquirierter Auftragsprojekte mit Kunden 194 204 221 173 Anzahl der Auftragszugänge von Firmen (in %) 53 61 55 71 davon kleine und mittlere Unternehmen (in %) 46 50 davon Inland (in %) 66 83 66 70 davon Ausland (in %) 34 17 34 30 Forschungskoordination und Netzwerkmanagement: EU, Kompetenzzentren, Cluster-Initiativen (Prime Contractor)

8

8 5 5

Anzahl neuer EU-Aufträge 15 29 Anzahl Spin-offs 2 1 1 0 Anzahl Kunden Aus- und Weiterbildung 271 497 1.107 827 Erträge aus Lizenzen (in 1000 Euro) 56 57 45 29

Wissens-ziele

VISIONEN

-

Auftrags-projekte

Humankapital

ImmaterielleErgebnisse

FinanzielleErgebnisse

NTERNEHMENS-ZIELE

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WERTSCHÖPFUNGS-POTENTIALE

KERNPROZESSE ERGEBNISSE

Strukturkapital

BeziehungskapitalProgramm-Programm-forschungforschung

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Ergebnisse II

Forschungsbezogene Ergebnisse 1999 2000 2001 2002 Pro wissenschaftliche MitarbeiterIn Publikationen: Wissenschaftliche Zeitschriften 0,14 0,25 0,33 0,32 Publikationen: Fachzeitschriften, Tagungsbände, Bücher

0,92 0,87 1,15 0,65

Vorträge auf wissenschaftlichen Tagungen 0,88 0,99 1,79 1,18 Lehraufträge 0,19 0,17 0,19 0,29 Patente 4 2 2 3 Abgeschlossene Diplomarbeiten und Dissertationen 12 9 24 24 Gesellschaftsbezogene Ergebnisse Teilnahme an wissenschaftlich, technisch oder wirtschaftlichen Gremien (pro wissenschaftliche MitarbeiterIn)

0,65 0,83 0,59

Politikberatungsprojekte 4 10 15 14 „Resonanzindikator“ (namentliche Erwähnung der ARCS in den Medien)

1.353

737 640 723

Wissens-ziele

VISIONEN

-

Auftrags-projekte

Humankapital

ImmaterielleErgebnisse

FinanzielleErgebnisse

NTERNEHMENS-ZIELE

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WERTSCHÖPFUNGS-POTENTIALE

KERNPROZESSE ERGEBNISSE

Strukturkapital

BeziehungskapitalProgramm-Programm-forschungforschung

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Fragen im Rahmen der Entwicklung einer Wissensbilanz

Was ist die Strategie Ihres Unternehmens? Was sind die Wissensziele? Was sind die wichtigsten Wertschöpfungsprozesse der Organisation? Was sind die wichtigsten Elemente des Intellektuellen Kapital? Welche Beziehungen zwischen diesen sind kritisch? Welche validen Indikatoren können gefunden werden, um dies zu

messen? Wie lassen sich diese Zusammenhänge zusammenfassen? Wie kann das Intellektuelle Kapital geschützt werden? Welche Ergebnisse (zB. Cash-flow, Innovation, Wachstum,

Zufriedenheit etc.) können aus der Nutzung der immateriellen Vermögensbestände generiert werden?

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Wissensbilanz ARC: Wirkung und Nutzen

Positives Feedback von Seiten sämtlicher Stakeholder

Management-Diskussionen über Unternehmensstrategie

Bereitstellung von Informationen für strategisches Controlling,

Personalentwicklung, Forschungsmanagement; künftig auch

Leistungsvereinbarung mit dem BMVIT

„Lesen“ der Wissensbilanz stellt einen Lernprozess dar

Wissensbilanz erfüllt sowohl Reporting- wie auch

(Wissens-)Managementfunktion

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Implementierung: Vorgehensmodell und kritische Momente

Projektphasen Kritische Momente

Phase 2: Auswahl und Definition von Kennzahlen

Phase 3: Erhebung der Daten

Phase 4: Interpretation und Erstellung des Dokuments

Phase 5: Kommunikation (intern und extern)

Phase 1: Ausgestaltung des Modells inkl. Formulierung v. Zielen & Strategien

Com m itm ent desTop-M anagem ents

Koordination mitanderen Projekten

Kompetenzenund Team

Valide Indikatoren?Ressourcenaufwand?

Informationüber den Zweck

Bewertung istkontextabhängig

GemeinsamesLernen

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Potenzielle Gefahren der Implementierung

Überzogene Erwartungen

Keine Akzeptanz bei den Mitarbeitern

Mangelnde Koordination mit anderen internen Projekten

Kaum aussagekräftige oder zu viele Indikatoren

Zu komplexes Modell

Hoher Aufwand bei der Datenerhebung

Wissensbilanz hat reinen Marketingzweck

Mangelnde Kommunikation im Rahmen der Interpretation