entwirft um seine Zukunft 5 Manfred Rekowski 8 … bare im Leben Thema sein darf. Das ist nötig, da...

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AUSGABE 47 · MÄRZ 2013 · BONN und die REGION Evangelische Einblicke PRO TESTANT Kirche im Aufbruch Der neue Präses Manfred Rekowski 8 Haus mit Geschichte steht vor dem Aus: Das Goebenstift kämpft um seine Zukunft 5 Landesgartenschau 2014 in Zülpich Pascale Kaell entwirft den Pavillon der Kirchen 5 Liebe Leserin, lieber Leser, als Kind habe ich mit »Passion« überhaupt nichts anfangen können. Im Pfarr- haus, in dem ich aufwuchs, durfte sieben Wochen lang keine fröhliche Musik ge- spielt werden. In den Got- tesdiensten wurden Lieder mit getragenen Melodien und schwermütigen Texten gesungen. »Passion« ver- band ich mit lebensfeind- lich, freudlos, weltabge- wandt. Und war froh, wenn mit Ostern wieder Farbe ins Leben kam. Nach dem frühen Tod meiner Mutter und meiner drei Geschwister veränderte sich mein Blickwinkel. Ich hatte gelernt, dass Licht und Schatten zusammengehö- ren, dass der Tod Teil des Lebens ist und Menschen »Passionen« unterschied- lichster Art durchleiden, nicht erst in Alter oder Krankheit. Doch wann dür- fen sie darüber reden? Wann sich mit anderen darüber austauschen? Verhält sich doch unsere Zeit genau so »kindisch« wie ich in meiner Jugend: Am liebsten soll es nur Osterzeiten geben, mit Far- ben, Dürften, erwachendem Leben! So verständlich die- ser Wunsch auch ist, es ist nicht nur gut, sondern gera- dezu notwendig, dass es die Passionszeit gibt, in der das Bedrohliche, das Unaus- weichliche, das Nicht-Än- derbare im Leben Thema sein darf. Das ist nötig, da - mit Menschen an ihren Passionen nicht ersticken. Und wir das Leben als Ganzes in den Blick bekom- men. Möge diese Ausgabe des PROtestanten dazu ermuti- gen und so beitragen zu einer gesegneten Passionszeit! Ihr Dr. Eberhard Kenntner – Superintendent – Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel Mehr Leidenschaft »Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.« Ein so wahrer Satz von Nicolas-Sébastien de Chamfort, fran- zösischer Schriftsteller der Revolu- tionszeit (1741-1794). Passion hat zwei Gesichter, steht für Leid, aber auch für Leidenschaft. Die Passions- zeit erinnert uns nicht nur an den Kreuzweg Jesu, sondern auch an seine Leidenschaft für das Reich Gottes, an seine leidenschaftliche Solidarität mit den Armen, den Ausgegrenzten, den Verfolgten, den Kranken, den Gefan - genen. Leidenschaftliche Hingabe an Gott und die Menschen und das absurde Leiden auf Golgatha. Beides ist Passion und beides hängt aufs Engste zusammen. Das ist gar nicht leicht zu schlucken, dass das leiden- schaftliche Feuer für die Sache Gottes eben immer auch die Gefährdung, ja das Leiden in sich birgt. Diese extre- men Ausschläge des Lebens – das Feuer der Leidenschaft und Feuer des Ständig neue Reize An ständig wechselnde optische Reize sind wir inzwischen gewöhnt, an Lärm ebenfalls, zumal im städti- schen Leben. Wir schützen uns, indem wir darüber hinwegsehen und -hören. Für die Bewältigung unseres Alltags ist das (über)lebenswichtig. Emotionale Hotspots Mein Interesse an dem Projekt Pas- sionenStationen, das 13 innerstädti- sche Orte musikalisch oder klanglich markiert, ist erst einmal gar nicht the- Foto: M. Böschemeyer weit einzigartigen Passionssuche ein: An 13 Orten in der Stadt sind moder- ne, akustische Kunstwerke entstan- den und bis Karsamstag zu entde - cken. Sie stellen mehr Fragen als dass sie Antworten geben. Und gerade da- rum sind sie so wertvoll. Das Thema lautet: PassionenStationen. Hören Sie mal rein! ger Leids – haben in unserer lauen Zeit kaum Konjunktur. Und nur ungern lassen wir uns daran erinnern, dass die Lebendigkeit des Lebens sich eben zwischen diesen extremen Ausschlä- gen entwickelt. Passioniertes Leben – Religion und Kunst blicken hinter die Fassaden des Vorfindlichen. Die Schnittmenge religiöser und künst- lerischer Wahrnehmung unserer Stadt an Orten des Leids und der Leiden- schaft eröffnet spannende Einsichten in die Tiefenstruktur unseres Lebens. In einer durchrationalisierten Welt kann nicht oft genug daran erinnert werden, dass die Vernunft in mancher Hinsicht hilfsbedürftig ist. Leid und Leidenschaft als Elexiere des Lebens lassen sich am Weg Jesu ablesen; man kann sie aber auch hier und jetzt in unserer nächsten Umgebung wieder entdecken. Axel von Dobbeler ologisch begründet. Es erklärt sich aus dem Wissen wie oberflächlich ich sel- ber (und mit mir viele andere) unser Lebensumfeld, unsere Stadt, üblicher- weise wahrnehme. Wir meinen sie zu kennen und deshalb gleitet unser Blick gleichgültig über die Straßen, die Plätze und die Häuser, die uns umge- ben. Es sei denn unser Herz ist mit von der Partie und wir verbinden Freude oder Trauer, Glück oder Schmerz mit bestimmten Orten. Sol- che emotionalen »Hotspots« gibt es für jeden, es gibt sie in jeder Stadt und gelegentlich stoßen die Stimmungs- lagen hart aufeinander – wie etwa im Endenicher Schumannhaus, das heute eine Pilgerstätte für begeisterte Mu- sikfreunde ist, früher aber eine psychi- atrische Anstalt war. Wem ist das noch bewusst? Das Projekt Passionen- Stationen will sich auf die Suche nach Orten des Leidens und der Leiden- schaft begeben, will das Übersehene zur Sprache und zum Klingen brin- gen. Es will deutlich machen, dass un- sere Stadt mehr ist als eine Benut- zeroberfläche. Christoph Schreier Aber manchmal ist es nicht weniger lebenswichtig, für eine Weile aus der Gewohnheit herauszutreten, eine andere Wahrnehmung des Vertrauten zu wagen. Dazu bedarf es einer Attraktion für unsere Sinne – oder ihrer Irritation. Es ist eine ureigene Aufgabe der Kunst, das Verlangen zu wecken, die Welt – und damit sich selbst – immer wieder neu zu erfahren. Und (m)eine Passion. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler des Projekts PassionenStationen versu- chen genau das: die vertraute Akustik eines Ortes und damit die- sen selbst zu verändern, beispiels- weise durch Erzähltes oder durch ortsfremde Töne. Oder indem sich eine Person unvermittelt erlebt als aktiv gestaltendes Element einer Komposition, in der alltägliche Geräusche oder vertraute Klänge die lebendige Vielfalt eines Ortes, einer Welt einfangen. Susannah Cremer-Bermbach Dr. Christoph Schreier, Vizedirektor Kunst- museum Bonn Foto: Kunstmuseum Bonn Susannah Cremer- Bermbach, Kuratorin des Projekts Foto: privat Pfarrer Dr. Axel von Dobbeler, Leiter Evangelisches Forum Bonn Was ist Ihre Passion? Haben Sie eine oder gar mehrere? Der Schlagerhit von Udo Jürgens spricht von der Sehnsucht: »Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden.« Gibt es das überhaupt? Ist es nicht so, dass ich überall dort, wo ich leidenschaftlich fühle oder mich leiden- schaftlich einsetze, auch angreifbar mache, ver- letztlich werde? Jeder hat da seine Geschichte. Lei - den und Leidenschaft. Nicht zufällig steckt in der deutschen Sprache das Erste im Zweiten. Leid und Leidenschaft ist eine Liebesbeziehung. Davon erzählt die christ- liche Passionszeit, die Leidenszeit Jesu. Gott selbst hat gelitten mit sei- ner Liebe zu den Menschen. In Bonn laden die Kirchen gemeinsam mit dem Kunstmuseum zu einer bundes- Liebe ohne Leiden

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AUSGABE 47 · MÄRZ 2013 · BONN und die REGION Evangelische Einblicke

PRO TESTANTKirche imAufbruchDer neue PräsesManfred Rekowski 8

Haus mit Geschichtesteht vor dem Aus:Das Goebenstift kämpftum seine Zukunft 5

Landesgartenschau2014 in Zülpich Pascale Kaell entwirft den Pavillon der Kirchen 5

Liebe Leserin,lieber Leser,

als Kind habe ich mit»Passion« überhaupt nichtsanfangen können. Im Pfarr -haus, in dem ich aufwuchs,durfte sieben Wochen langkeine fröhliche Musik ge -spielt werden. In den Got -tes diensten wurden Liedermit getragenen Melodienund schwermütigen Textengesungen. »Passion« ver-band ich mit lebensfeind-lich, freudlos, weltabge-wandt. Und war froh, wennmit Ostern wieder Farbe insLeben kam.

Nach dem frühen Todmeiner Mutter und meinerdrei Geschwister verändertesich mein Blickwinkel. Ichhatte gelernt, dass Licht undSchatten zusammengehö-ren, dass der Tod Teil desLebens ist und Menschen»Passionen« unterschied -lichs ter Art durchleiden,nicht erst in Alter oderKrank heit. Doch wann dür-fen sie darüber reden? Wannsich mit anderen darüberaustauschen?

Verhält sich doch unsereZeit genau so »kindisch«wie ich in meiner Jugend:Am liebsten soll es nurOster zeiten geben, mit Far -ben, Dürften, erwachendemLeben! So verständlich die-ser Wunsch auch ist, es istnicht nur gut, sondern gera-dezu notwendig, dass es diePassionszeit gibt, in der dasBedrohliche, das Unaus -weich liche, das Nicht-Än -der bare im Leben Themasein darf. Das ist nötig, da -mit Menschen an ihrenPassionen nicht ersticken.Und wir das Leben alsGanzes in den Blick bekom-men.

Möge diese Ausgabe desPROtestanten dazu ermuti-gen und so beitragen zu einergesegneten Passions zeit!

Ihr

Dr. Eberhard Kenntner– Superintendent –

Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel

Mehr Leidenschaft

»Durch die Leidenschaften lebt derMensch, durch die Vernunft existierter bloß.« Ein so wahrer Satz vonNicolas-Sébastien de Chamfort, fran-zösischer Schriftsteller der Revolu -tionszeit (1741-1794). Passion hatzwei Gesichter, steht für Leid, aberauch für Leidenschaft. Die Passions -zeit erinnert uns nicht nur an denKreuzweg Jesu, sondern auch an seineLeidenschaft für das Reich Gottes, anseine leidenschaftliche Solidarität mitden Armen, den Ausgegrenzten, denVerfolgten, den Kranken, den Gefan -genen. Leidenschaftliche Hingabe anGott und die Menschen und dasabsurde Leiden auf Golgatha. Beidesist Passion und beides hängt aufsEngste zusammen. Das ist gar nichtleicht zu schlucken, dass das leiden-schaftliche Feuer für die Sache Gotteseben immer auch die Gefährdung, jadas Leiden in sich birgt. Diese extre-men Ausschläge des Lebens – dasFeuer der Leidenschaft und Feuer des

Ständig neue Reize

An ständig wechselnde optischeReize sind wir inzwischen gewöhnt,an Lärm ebenfalls, zumal im städti-schen Leben. Wir schützen uns,indem wir darüber hinwegsehen und-hören. Für die Bewältigung unseresAlltags ist das (über)lebenswichtig.

Emotionale Hotspots

Mein Interesse an dem Projekt Pas -sionenStationen, das 13 innerstädti-sche Orte musikalisch oder klanglichmarkiert, ist erst einmal gar nicht the-

Foto: M. Böschemeyer

weit einzigartigen Passions suche ein:An 13 Orten in der Stadt sind mo der -ne, akus tische Kunst wer ke entstan-

den und bis Kar samstag zu entde -cken. Sie stellen mehr Fra gen als dasssie Antworten ge ben. Und gerade da -

rum sind sie so wertvoll. Das Themalautet: Passionen Sta tionen. Hören Sie mal rein! ger

Leids – haben in unserer lauen Zeitkaum Konjunktur. Und nur ungernlassen wir uns daran erinnern, dassdie Lebendigkeit des Lebens sich ebenzwischen diesen extremen Ausschlä -gen entwickelt. Passioniertes Leben –Religion und Kunst blicken hinter dieFassaden des Vorfindlichen. DieSchnitt menge religiöser und künst-lerischer Wahrnehmung unserer Stadtan Orten des Leids und der Leiden -schaft eröffnet spannende Einsichtenin die Tiefenstruktur unseres Lebens.In einer durchrationalisierten Weltkann nicht oft genug daran erinnertwerden, dass die Vernunft in mancherHinsicht hilfsbedürftig ist. Leid undLeidenschaft als Elexiere des Lebenslassen sich am Weg Jesu ablesen; mankann sie aber auch hier und jetzt inunserer nächsten Umgebung wiederentdecken. Axel von Dobbeler

ologisch begründet. Es erklärt sich ausdem Wissen wie oberflächlich ich sel-ber (und mit mir viele andere) un serLebens um feld, un sere Stadt, üb licher -wei se wahrnehme. Wir meinen sie zukennen und deshalb gleitet unserBlick gleichgültig über die Straßen, diePlätze und die Häuser, die uns umge-ben. Es sei denn unser Herz ist mitvon der Partie und wir verbindenFreu de oder Trauer, Glück oderSchmerz mit bestimmten Orten. Sol -che emotionalen »Hotspots« gibt esfür jeden, es gibt sie in jeder Stadt undgelegentlich stoßen die Stim mungs -lagen hart aufeinander – wie etwa imEnde nicher Schumannhaus, das heuteeine Pilgerstätte für begeisterte Mu -sikfreunde ist, früher aber eine psychi-atrische Anstalt war. Wem ist das nochbewusst? Das Projekt Passio nen -Stationen will sich auf die Suche nachOrten des Leidens und der Lei den -schaft begeben, will das Übersehenezur Sprache und zum Klingen brin-gen. Es will deutlich machen, dass un -se re Stadt mehr ist als eine Benut -zeroberfläche. Christoph Schreier

Aber manchmal ist es nicht wenigerlebenswichtig, für eine Weile aus derGewohnheit herauszutreten, eineandere Wahrnehmung desVertrauten zu wagen. Dazu bedarf eseiner Attraktion für unsere Sinne –oder ihrer Irritation.

Es ist eine ureigene Aufgabe derKunst, das Verlangen zu wecken, dieWelt – und damit sich selbst – immerwieder neu zu erfahren. Und(m)eine Passion. Die eingeladenenKünstlerinnen und Künstler desProjekts PassionenStationen versu-chen genau das: die vertrauteAkustik eines Ortes und damit die-sen selbst zu verändern, beispiels-weise durch Erzähltes oder durchortsfremde Töne. Oder indem sicheine Person unvermittelt erlebt alsaktiv gestaltendes Element einerKomposition, in der alltäglicheGeräusche oder vertraute Klänge dielebendige Vielfalt eines Ortes, einerWelt einfangen.

Susannah Cremer-Bermbach

Dr. Christoph

Schreier,

Vizedirektor

Kunst -

museum

Bonn

Foto: Kunstmuseum Bonn

Susannah

Cremer-

Bermbach,

Kuratorin

des Projekts

Foto: privat

Pfarrer Dr. Axel von Dobbeler, Leiter

Evangelisches Forum Bonn

Was ist Ihre Passion?Haben Sie eine oder garmehrere? Der Schla gerhitvon Udo Jürgens sprichtvon der Sehn sucht: »Ichwünsch dir Liebe ohneLeiden.« Gibt es dasüberhaupt? Ist es nichtso, dass ich überall dort,wo ich leidenschaftlichfühle oder mich leiden-schaftlich einsetze, auchan greif bar mache, ver-letztlich wer de? Jeder hatda seine Ge schich te. Lei -den und Leidenschaft.Nicht zu fällig steckt inder deutschen Spra chedas Erste im Zweiten.Leid und Leidenschaft isteine Liebesbezie hung.Davon erzählt die christ-liche Passionszeit, dieLei dens zeit Jesu. Gottselbst hat gelitten mit sei-ner Lie be zu den Menschen. In Bonnladen die Kirchen gemeinsam mitdem Kunst museum zu einer bundes-

Liebe ohne Leiden

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Seite 2 März 2013PROTESTANT

Im Mittelalter stellte das Glocken -läuten den Orientierungslautschlecht hin dar. Es bestimmte denLebensrhythmus der Menschen undbetonte ebenso die Macht derReligion. Heute nimmt die Anzahlder Kirchenglocken immer mehrab. Wegen ihrer enormen Laut -stärke dürfen sie in stark bewohntenGebieten oft gar nicht mehr geläutetwerden. Der urbane Klang – auchder Lärm der Autobahnbrücke –wird nun zum »heiligen Lärm« desLebens und verdrängt mehr und

aber auch für die Gegenwart. Siewerden nicht geläutet; maximal einfeiner Klangteppich entsteht, wennder Wind die kleinen inneliegendenSegel zum Schwingen bringt, wie dergriechische Philosoph Heraklit sagt:»Die verborgene Harmonie istmächtiger als die offensichtliche.«

Joana Brunkow

n Joana Brunkow (geb. 1976 in Garde -legen / Altmark) lebt und arbeitet inLeipzig mit Installationen, Soundart,Video und Performance.

Künstlerin mit Hörsinn: Joana Brunkow

mehr die alten vertrauten Klänge.Der Ort (Autobahnbrücke) und dieMate rialien (Glocken) erzeugeneinen Reflexionsraum der realenklanglichen Atmosphäre, undmachen vor allem auch die kollekti-ven akustischen Strukturen des(Sozial)-Raumes sichtbar. Jeder Ver such, die Autobahnbrücke»akus tisch einnehmen zu wollen«,scheitert.

Die Glocken unter der Auto -bahnbrücke stehen symbolisch fürdie Vergangenheit, die Erin nerung,

Foto: privat

Glocken an der AutobahnDie Künstlerin Joana Brunkow zu ihrem Werk »Heiliger Lärm«

Foto: Philip Berm

bach

Die Nordbrücke: ab sofort mit atmosphärischem Geläut

2Etwa 15 Gehminuten dauert derWeg. Beginnend an der Kirche St.Peter führt er längs der Steinmauerum den alten Friedhof des ehemali-gen Stiftsbezirks in Bonn-Vilich.Annebarbe Kau, Klangkünstlerinaus Köln, ist die Strecke in den letz-ten Monaten häufig gegangen. IhreFüße führten sie zunächst kreuzund quer über das geschichtsträch-tige Areal mit fast tausendjährigerKirche, Friedhof, Grundschule undSeniorenstift. Im Rahmen desKunst projektes »Passionen Statio -nen« entschied sich die Künstlerinschließlich für eine Klangcollagemit akustischen Markierungen ansechs Orten auf dem Rundgang umden Friedhof. »Ausgangspunkt meiner Arbeit istdie Jahreszeit, das Ende des Wintersmit der Sehnsucht nach Frühlingund Aufbruch«, sagt AnnebarbeKau. »Diese Qualität möchte ich bei

tenzielle Fragen nach Tod undLeben ins Spiel. Jutta Huberti Post

n MP3-Player mit Kopfhörer kann vom17.02. bis 24.03. im Pfarrbüro von St.Peter, Schillerstr. 20 (Beuel-Vilich), ausge-liehen werden. Öffnungszeiten: Mo bis Do10 - 12 Uhr, Di 16 - 18 Uhr oder nach tel.Vereinbarung. Tel.: 02 28 - 46 61 08

Tipp Rahmenprogramm:Sonntag, 24.02.2013, 17 Uhr, Haus derGemeinde, Adelheidisstr. 72: Die Weltsteht Kopf, Ökumenischer Gottesdienstmit Pfarrerin Irina Solmecke-Mayer &Pfarrer Michael DörrSonntag, 24.03.2013, 16 Uhr, Kirche St.Peter, Adelheidisstr. 8: Finissage mit Ge -spräch und Musik / Gespräch: Anne barbeKau mit Dr. Johannes Sabel (Kath. Bil -dungs werk) / Musik: Ulrike Brand spieltauf dem Cello Videolieder von AnnebarbeKau (Premiere)

den Besuchern zum Schwingenbringen.« Über Kopf hörer zu emp-fangende Texte und Geräusche sindan ausgesuchten Punkten desRundweges die Impuls geber. »Siemuss aufhören, sich für ihr Lebenzu entschuldigen«, heißt es an einerStelle, an einer anderen sind knir-schende Schritte im Unterholzeines neuseeländischen Waldes zuhören während der Kiwi-Vogel ruftund die Wellen des nahen Meeresrhythmisch rauschen.

Die Besucher erwartet vom 17.Februar bis zum 24. März einergehbares Hörerlebnis. ImWechsel spiel von Gehen, Sehen undHören sinnen sie eigenen Wahr -nehmungen und Erinne rungennach. Die eingesprochenen Texteund Geräusche regen zur Selbst -reflexion an. Zusätzlich bringt derOrt mit Friedhof und Schule inunmittelbarer Nachbarschaft exis -

Der Frühlingssehnsucht nachhören

Foto: Jutta Hub

erti-Post

Hörprobe: Die Künstlerin Annebarbe Kau am Adelheidiskloster in Beuel-Vilich

Heiliger LärmOrtBonn-Castell: unter der AutobahnbrückeA 565 zwischen Rö mer- und Graurhein -dorfer Straße, an der Nordbrücke.

Laufzeit24 Stunden durchgehend

KünstlerinJoana Brunkow (s. Beitrag links)

TrägerLukaskirchengemeinde (evang) & Kir -chen gemeinde St. Petrus (kath.)

KopfstandOrt Vilich auf den Spuren der HeiligenAdelheid um 1000 nach Christus undihrem Einsatz für Arme und Kranke.

Laufzeit Zu Öffnungszeiten des Pfarr büros St.Peter: mo, mi, do, 10-12 Uhr, di 16-18 Uhr

Künstlerin Annebarbe Kau (s. Beitrag links)

Träger St. Peter Vilich (kath.) & Kirchen -gemeinde Beuel-Nord (evang.)

Mein KaiserplatzOrt Der Kaiserplatz im Bonner Zentrumneben der Kreuzkirche. Ehemals kurfürst-licher Residenzgarten, heute mit Mahn malfür die Oper der Nazizeit, Treffpunkt vonEltern und Eis essenden Kindern wieDrogenabhängigen und Punkern.

LaufzeitAn vier Orten jeweils zu den Öffnungszei-ten finden sich Hörbücher: Caféroller vorder Kreuzkirche / Wasch- und Kultursalon»Inno vations point« / Café Giornale in derKaiser passage / Kreuzkirche.

Künstlerin Silke Koch (siehe Interview rechts)

Träger Evang. Kreuzkirchengemeinde

DelugeOrtBootshaus der Uni in Beuel, hier am wunderschönenRhein, der schon mal bedrohlich aus seinem Flussbettsteigt, Leben ist und Bedrohung – Und beim Rudern istja ohnehin Leid und Leidenschaft eng beieinander.

Laufzeit täglich von 10-18 Uhr

Künstler Peter Behrendsen, Inspiration Rhein: Alles im Fluss

Träger Evang. und kath. Studierendengemeinde Bonn

Passion R.Sch.Ort Schumannhaus in Endenich, wo der große Musiker ver-wirrt und nervenkrank seine letzten Lebensjahre verbrach-te. Ein Haus voller Geschichte: lange Zeit bedeutende psy-chiatrische Heilanstalt, Altenheim, heute Musikbibliothek,Konzertraum und Gedenkstätte.

Laufzeit Mo, Mi, Do, Fr 11-13.30 Uhr und 15-18 Uhr

KünstlerMichael Denhoffs Klangkunst taucht ein in vergangeneZeit. Hat Schumann, geistig umnachtet, vielleicht so seineWelt in Endenich vernommen? Ein gewagtes Experiment!

Träger Trinitatiskirchengemeinde (evang.) & St. Maria Magda -lena (kath.) in Kooperation mit der Stadt bibliothek Bonn

GegensätzeOrtBotanischer Garten/Reuterstraße: mit einem Bein im para-diesischen Grünen, mit dem anderen auf der Autobahn

Laufzeit 24 Stunden durchgehend

Künstler Hans W. Koch hat eine einmalige akustische Installationmit Hörrohren entworfen, die die so konträrenKlangwelten an diesem Ort miteinander verbindet

Träger Lutherkirchengemeinde in der Bonner Südstadt(evang.) mit St. Sebastian (kath.) Poppelsdorf

13 mal Kunst und Passion1

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März 2013 Seite 3PROTESTANT

Die Leipziger Künstlerin Silke Kochhat sich unter dem Motto »Rock MyTradition« immer wieder schöpfe-risch mit historischen Daten, Ortenund dem Empfinden der Menschenbeschäftigt. In Bonn ist sie vor allembekannt, als sie 1999 am Beethoven-Denkmal die Tafel an brachte »Ludwigvan Beethoven – Geburtsort unbe-kannt«. Inspiriert dadurch, dass dashistorische Denk mal auf demMünsterplatz neben dem Namen nurden nackten Hinweis auf die Geburtgibt, nichts mehr. Ein Aufschrei gingdurch Bonn. An schließend erkor siefiktive Orte zu neuen Denkmälern:der »Beethoven-Spielplatz« amHofgarten, die »Beet hoven-Stufe« ander Remigiuskirche, der »Beethoven-Jungbrunnen« am Sterntor oder die»Beethoven-Laterne« vor dessenGeburtshaus. Nun also im Rahmendes Projekts PassionenStationen 2013der Kaiser platz. Warum?

Silke Koch: Ich habe mir denKaiserplatz ausgesucht, weil in meinerErinnerung ein Platz mit diesemNamen nicht vorkommt. Ich bin ineinem Teil Deutschlands aufgewach-sen, wo keiner der Städte einenKaiserplatz hatte. Es ist doch interes-sant, dass sich Bonn als ehemaligeHauptstadt und Ausgangspunkt derDemokratie, in der wir leben, aufeinen Kaiserplatz bezieht. Anlassgenug, sich diesen Platz mal näheranzuschauen.

PRO: Was hat das mit Passionen zutun?

Silke Koch: Der Wandel 1989 hatmich persönlich gezwungen zu fra-gen: Was ist wichtig im Leben? Was istKultur? Was ist Tradition? Auch wasist deutsch? Die Zeit der Wende warfür mich nicht einfach, weil man sichselber noch einmal neu erfindenmuss te und da auch an schmerzvolleStellen kommt. Das ist für michPassion in Geschichte.

und zu schauen, womit begegnen wirim heutigen Leben den Passionen. Esist immer gut, mit offenen Augen undOhren durch die Welt zu gehen.

PRO: Sind Sie religiös?

Silke Koch: Ich bin am 24. Dezembergeboren. Also irgendetwas Gemein -sames werden wir beide, dasChristentum und ich, schon haben.

PRO: Ihr Kunstwerk ist ein ArtHörbuch zum Kaiserplatz. Erfahren dieBonner neue Wahrheiten zu ihrerStadtgeschichte?

Silke Koch: Das Schöne an Kunst ist,dass man neue Orte erschaffen kann.Ich habe viele Personen zu ihremKaiserplatz befragt und erzähle nunmit dem Material eine Geschichte.Gut möglich, dass dabei auch histori-sche Wahrheiten zu Tage treten. Aberdie Frage ist erstens: Was ist Wahrheit?Und zweitens haben mir die Men -schen ihre Erinnerung, ihr Wissenerzählt. Insofern handelt es sich umsehr viele Realitäten. Die Frage ist nur,aus welchem Zusammenhang heraus.Ist da von Bonn die Rede? Um wel-chen Kaiser geht es eigentlich? Ichglaube, wir bauen uns immer die Weltso, wie wir sie sehen wollen oder viel-leicht auch nur sehen können.

Joachim Gerhardt

PRO: Nun zielt jaPassion nicht nur aufLeiden, sondern auchauf Leidenschaft.

Silke Koch: Beidesgehört zusammen.Das ist wie in derFotografie, was ich jastudiert habe: keinLicht ohne Schatten.Und auch wenn wiruns das anders wün-schen. Wir möchtennatürlich mehrLeidenschaft alsLeid. Ich wünschemir, dass es Men -schen gelingt, mitdem Leid umzuge-hen und die Lei -denschaft zu leben.

PRO: Ihre Passion?

Silke Koch: MeineLeidenschaft ist dieKunst, ganz eindeu-tig. Ich finde essuper spannend,sich immer wiederneu auf Themeneinzulassen undnicht zu wissen, obich dem gewachsen bin. Kunst istimmer wieder ein Grund, morgensaufzustehen und zu wissen, es ist eswert, dass ich mich dem aussetze undversuche, eigene Wege zu gehen.

PRO: Ist Ihr Kunstwerk amKaiserplatz im Rahmen dieses Projektsnun religiöse Kunst?

Silke Koch: Aufgabe aller Künstler beidiesem Projekt war es, uns demThema säkular zu widmen, also welt-lich. Und ich glaube, dass wir imAlltag jeden Tag Passionen zu bewälti-gen haben. Und das war das, was michan dem Projekt interessiert hat, es aufdas Heute und Jetzt runterzubrechen

Blick geradeaus, aber wohin? Der denkmalige Kaiser am gleichnamigen Platz in Bonn

3Mit offenen Augen und Ohren durch die Welt Die Leipziger Künstlerin Silke Koch über Bonn, ihr Kaiserplatz-Projekt und PassionenStationen

Auf den Spuren eines randständigen Dernkmals: Silke

Koch am Kaiserplatz

Foto: Joachim Gerhardt

Hardtberg-Geh-DenkenOrt am Rathaus Hardtberg im Zentrum von Duisdorf

Laufzeittäglich 7-21 Uhr

Künstler Michael Denhoff hat sich davon inspirieren lassen, dasshier Standesamt und Friedhof nur durch eine Straßegetrennt eng beinander liegen: Geburt und Ehe -schließung auf der einen, der Tod auf der anderen Seite.

Träger Evang. Johanniskirchengemeinde

sanctuary / windOrtSt. Wilfried, die katholische Kirche im Schatten desPosttowers, Heimat für Fremde, für philippinischeund spanischsprachige Christen.

Laufzeitzu Öffnungszeiten der Kirche

KünstlerDer »Bonner Klangkünstler 2012« Andreas Oldörpmöchte mit seinem Werk den Geist an dieser Kirchezum Schwingen bringen. Eine akustischeInstallation, mehr noch: ein zarter Wind aus dreiGebläsen erfüllt den ganzen Raum

Trägertäglich von 8-18 Uhr

Übergang OrtBahnübergang hinter der Museumsmeile. Wo keinerfreiwillig bleibt und die Zeit und die Züge vorbeirau-schen.

Laufzeittäglich 8-20 Uhr

KünstlerSergej Maingardt hat eine interaktive Klang -installation entworfen. Übergang ist sein Thema, dieweite Welt, Enttäuschungen, Träume und Erwar tun -gen. – »Was davon bleibt in meinem Leben auf derStrecke?«

Träger Evang. Friedenskirchengemeinde Bonn-Kessenich/Dottendorf & St. Nikolaus/St.Quirinius (kath.)

Sieben SätzeOrt Biomedizinisches Zentrum Bonn-Venus -berg

Laufzeit während der Öffnungszeiten mo-fr 6.30-22 Uhr, sa-so 9-19 Uhr

Künstler Johannes S. Sistermann lässt GedankenKlang werden. Ohne Lautsprecher,»Wave«, also Klangwandler übertragenFrequenzen direkt auf Plexiglasflächen –dazu gibt es Videobilder.

Träger Kath. und evang. Krankenhausseelsorgeder Unikliniken

cordem publicoOrt Der Klufterplatz, das Herz Friesdorfs,tagsüber lebendiges Zentrum, nachtsunheimlich und gemieden.

Laufzeittäglich durch die Nacht 18-6 Uhr

Künstler Willem-Jan-Beeren hat ein »akustischesHerzzentrum« aufgebaut. VersteckteLautsprecher beschallen den Brunnen mitHerzfrequenztönen, dazu pulsiert rötli-ches Licht. Es geht ans Herz …

Träger Evang. Thomaskirchengemeinde

WindpathOrtNördlicher Kottenforst im Dreieck zwi-schen Witterschlick und Volmershovenim Westen sowie Röttgen bzw. die A565im Osten. Der Wald als Ort der Bedro -hung wie Erholung.

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Laufzeit 24 Stunden durchgehend

KünstlerNatalie Bewernitz und Marek Goldowskihaben eine Art Kette akustischer»Leuchtfeuer« durch den Kottenforst gezo-gen, die sich erst im Entlangwandernerschließt.

Träger Evang. Kirchengemeinde am Kottenforst

Wie klingt unsere Welt?Ort Modelgrundschule Am Domhof in Meh -lem, hier leben und lernen Kinder aus un -terschiedlichen Milieus. Das ist wichtig. Re -ligion, Sprache, Kultur schaffen Rei bungs -punkte, vorurteilsvolle und produktive.

Laufzeit während der Öffnungszeiten des Sekreta -riats: di, mi und fr 8-12 Uhr

Künstler Das Musik-Künstlerduo Merzouga (EvaPöpplein & Janko Hanushevky) fragt: Wieklingt diese Welt mit so vielen Herkünften?Aus Klangmaterial und O-Tönen derSchülerinnen und Schülern ist eine bemer-kenswerte Soundcollage entstanden.

Trägerökumenisches Projektteam

BonusDer »Bonner Klangkünstler 2012« AndreasOldörp ist neben Station 8 mit einem zwei-ten Werk in dem Projekt vertreten: imFoyer des Kunstmuseum Bonn(Museumsmeile) hat er zwei »singende

Flammen« installiert. Leid undLeidenschaft: Also aufgepasst, dass keinersich am Heiligen verbrennt. Thema derArbeit »sanctuary / feuer«.

Laufzeit während der Öffnungszeiten di-so 11-18 Uhr, mi 11-21 Uhr

n Alle Infos zu den Künstlerinnen undKünstlern sowie zum Rahmenprogrammvor Ort: www.passionenstationen.de

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Foto: Joachim Gerhardt

Seite 4 März 2013PROTESTANT

Kerzen, Blumen, Kuscheltiere,Briefe der Anteilnahme … Un -übersehbar ist der Ort in derGodesberger Innenstadt markiert,an dem der Zweijährige vor weni-gen Wochen von einem anfahren-den Auto überrollt wurde und zuTode kam. Menschen verweilendort in Stille oder teilen miteinan-der ihre Be troffenheit, ihre Trauer.Fast täglich gehen auch die Elterndes Kindes an diesen Platz. »Es tutuns gut, hilft uns in unserer Trauer,die Anteilnahme so Vieler zu spü-ren«, sagen sie mir.

Für einige Tage bekommt dieserAller weltsplatz eine neue, herausra-gende Bedeutung. Das hier Erlebtedarf nicht vergessen sein, wenn dieUnfall stelle geräumt ist. Kerzen, Blu -men und Gebete machen aus dieserStelle einen »heiligen Ort«. An ihmkommt Leid zur Sprache, aber auchLeiden schaft. Um Gottes Willen solles solche Opfer des Straßenverkehrsnicht geben! Und wenn es sie den-noch gibt, darf der Tod nicht dasletzte Wort behalten. Blumen derHoffnung, Wor te des Trostes machendas Schreck liche nicht ungeschehen,lassen aber eine Ahnung aufkommenvon einer Leidenschaft für das Leben

Foto: Ronald Friese

Stilles Gedenken: Ort der Trauer in der Godesberger Innenstadt

der Kin der, für Heilung der vomLeid Verwundeten.

In den Wochen der Passionszeitwerden an 13 Stellen in der StadtBonn »Orte des Leids und derLeidenschaft« sichtbar und hörbargemacht. Wunden der Stadt undihrer Bürger treten hervor. Manchenmag die Auswahl überraschen.Christliche Gemeinden nehmen sichdieser Orte und ihrer verborgenenBotschaft an. Leid ruft geradezunach Leidenschaft für das Leben. DiePassionszeit ist in unseren Kirchenoft allzu eng auf das vergangeneLeiden des Jesus von Nazarethbeschränkt. In unserer Vorstellunghat es meist den Charakter des passi-ven Erduldens. Dabei ist die PassionJesu höchst aktiv. Passion ist – imSinne von Leidenschaft – aktivesHandeln für ein höheres Glück.Handeln, das für dieses größere

Glück bereit ist, Leid in Kauf zu neh-men. Zur Leidenschaft gehörtHingabe, Herzblut. Jesu ganzesLeben ist »markiert« durch seine»Passion« für die Menschen.

Christliche Tradition kennt 14 Sta -tionen des Kreuzwegs Jesu. In der Zahl13 klingt dieser Weg an, der bis heutenicht zu Ende ist. Wie damals ruft ernach Menschen, die mitgehen, mittra-

Von Uta Garbisch

Passion. Fast 700 Produkte undWerbeslogans nutzen denBegriff. Hauptsächlich auf eng-

lisch. Die gängigsten Übersetzungenfür passion sind Leidenschaft, Zornund Verlangen. Oder auch alleszusammen. Da passt es, wenn von1988 bis heute Schauspieldiva LizTaylor für ein Parfüm diesen Namenswirbt. Immerhin galt sie als dieschöns te Frau der Welt. Ihr Leben, ihreFilme, ihre Männer, der Alkohol: pas-sion par excellence. Hier deutet sichan, was Beziehungsforscher wissen:Leidenschaft ist auf Dauer ungesund.Und doch ist eine gewisse Sehnsuchtdanach kaum zu leugnen. Irgendwoschlummert sie in jeder Frau, jedemMann. Und die implizite Ambivalenzerhöht vielleicht sogar den Reiz. Revealthe Passion. Noch ein Duft. Diesmalbeworben von Oscar-PreisträgerinHalle Berry, immerhin für die KölnerWise Guys die schönste Frau der Welt(Nur für Dich).

Die Liste der Konsumgüter ist lang,die vom Nimbus des Begriffs und derTestimonial-Geberinnen profitierenwollen. Dessous natürlich, nicht nurvon Passionata. Manche immerhinauch für Männer. Kosmetik, ein haut-farbener Vibrator, das angeblich meist-verkaufte Motorrad der Welt: HeroHonda Passion. Barbara Becker ver-treibt Teppiche und Tapeten als HomePassion. Unsere Vierbeiner dürfen imbraunen Hundebett Pet Passion mit»aufwändiger« Stickerei entspannen.

Lang ist auch die Reihe der Musikervon Bach bis Peter Gabriel, derenDiskografie einschlägige Titel aufweist.Im Filmgeschäft und unter den Buch -autoren ist dies nicht anders.

Für Gartenliebhaber soll die Pas -sionsblume nicht unerwähnt bleiben.Die Blüten der hauptsächlich in Süd -amerika beheimateten Pflanze galten

christlichen Einwanderern als Sym bo -le der Passion Christi. Die zehn Blü -ten blätter standen für die Apostelohne Judas und Petrus, andere Teilefür die Dornenkrone und Jesu Wun -den. Blätter der Pflanze sollen bei ner-vöser Unruhe und Angstzuständenhelfen. Als Maracuja finden wir denFruchtsaft in der Getränkeabteilung.

Wo übrigens mit Passion auch einBiermischgetränk aus der Eifel Einzuggehalten hat. Die rote Farbe stammtjedoch vom Granatapfel, den schonAphro dite und die christliche Symbol -sprache nutzten. Aber das ist eineandere Geschichte. Das Bier versprichtjedenfalls »Paradiesisches für dieSinne« und setzt so auf einen weiterenbiblischen Begriff.

Doch zurück zu den Frauen.Dolores Ibárruri (1895-1989) war spa-

K(l)eine LeidensgeschichteAuf Spurensuche im säkularen Umfeld

nische Kommunistinund gilt als Symboldes Widerstands ge -gen Franco. Als LaPasionaria (die Lei -denschaftliche) unter-stützt sie die republi-kanischen Truppenim spanischen Bür -ger krieg vor allem mitWorten. »No pasarán« – sie werden nichtdurchkommen – riefsie zur VerteidigungMadrids 1936.

Der Schlachtrufgehört noch heutezum internationalenVokabular von Rebel -lion und Freiheit. In»Wem die Stundeschlägt« setzt ErnestHemingway der Akti -vistin ein literarischesDenkmal. Ibárruriverlor vier ihrer sechsKinder aufgrundschlechter Lebens be -

dingungen und Armut. 1939 geht siemit zwei Kindern ins Asyl in dieSowjetunion, der Sohn stirbt inStalingrad. Erst nach Francos Tod(1975) kann La Pasionaria nachSpanien zurückkehren.

Francos Putschisten aber kamenbekanntlich durch, auch mit Hilfe derdeutschen Legion Condor, völker-rechtswidrig. Picasso malt daher einesseiner berühmtesten Bilder: Guernica.Seine Motive orientieren sich an derchristlichen Passionsikonigraphie. DasOriginal kommt erst 1981 wieder nachSpanien. Nach der Wiederrichtung derDemokratie, wie Picasso es verfügthatte. Eine Kopie hängt als Tapisserieim Vorraum des UN-Sicherheitsrates. »Some people die and kill for passion«singt Rod Steward (Passion, 1980). Fastso wie in der Bibel auch.

»Passion für den Menschen«Stationen des Leids und der Leidenschaft in Bonn

Leidenschaft oder auchPassion beschreibt im heu-tigen Verständnis die emo-tional engagierte Verfol -

gung von Zielen persönlicher, religiö-ser oder beruflicher Art. Von Lei -denschaft geprägt können Gefühle derLiebe aber auch des Hasses sein. Imursprünglichen Wortsinn, bei dem dasLeiden eine Rolle spielt, verstehen wirLeidenschaft heute kaum noch. DieserAspekt ist aber interessant und ihmkommt aus meiner Sicht eine nicht zuunterschätzende Bedeutung zu.

Um ein wirklich wichtiges undersehntes Ziel zu erreichen, bedarf esmeist großer Anstrengung. Der mit derZielerreichung verbundene Weg ver-langt von uns, an unsere Grenzen zugehen und diese gelegentlich auch zuüberschreiten. Und so sehr wir dieseAnstrengungen auch schätzen, so brin-gen sie es oft mit sich, dass wir etwaserdulden oder aushalten müssen. Dazugehört zum Beispiel die Gefahr des

nung, genau diese Welt zu überstei-gen, einen Ort aufzusuchen, an demes anders ist, versöhnter. Passionen -Stationen setzt künstlerisch um, wasweit über konfessionelle Grenzen hin-ausgeht, nämlich eine grundlegendemenschliche und gesell schaftlicheErfahrung von Leid und Leidenschaft,die im Leiden und Tod Christi insHerz des Christentums geschriebenwurde. Johannes Sabel

Dr. Johan nes

Sabel, Leiter

Katho lisches

Bildungs werk

Bonn

Wie aktualisiert man diePassion für uns heute? DieKunst, zumal die für vieleeher ungewohnte Klang -

kunst, ist eine geeignete Sprache, dieim Leiden Christi mitformulierte Bot -schaft ins Jetzt zu übersetzen. EineWelt, in der die uneingeholte LiebeChristi zu den Menschen Gewalt undschließlich Mord herausfordert, ent-larvt sich. Die Kunst, wenn sie nichtüber unsere Vernunft schnell konsu-mierbar ist, transportiert etwas vondieser Entfrem dung, in der derMensch sich befindet. Sie hat Anteil andem Leid, der Zerrissenheit, dem ebennicht schon Erlösten, das unsere Weltkennzeichnet. Gleichzei tig ist Kunsteng verbunden mit der großen Hoff -

Foto: privat

Kunst: Zerr- und Hoffnungsbild

gen – mit einer Hingabe, die das Mit-Leiden nicht scheut. Peter Adolf

n Der Autor ist katholischer Pfarrer imLeitungsteam »PassionenStationen«

Pfarrer

Peter AdolfFoto: privat

Foto: Archiv

Passionierte Verführung: die Schauspielerin Liz Taylor

in einer »duften« Werbekampagne

Schei terns, der Verzicht auf schnellenGenuss und oft auch Einsamkeit. Aberdurch die so beschriebenen eigenenBemühungen stellt sich der Erfolg undmit diesem das Erleben des damit ein-hergehenden Glücks ein. Eine Annä -herung an dieses Phäno men mit denMitteln und in den Formen der Künsteunter Einbezie hung der Metaphysikdes Evangeliums ist aus meiner Sichthöchst spannend und verspricht neueErlebnisse und Einsichten – emotional,intellektuell und spirituell.

Für mein Tun in den verschiedens -ten lebensweltlichen Bereichen spieltLeidenschaft eine große Rolle. Aus ihrbeziehe ich die Energie, die nötig ist,etwas zu bewegen. Zur Leidenschaftgehören aber auch das richtige Au gen -maß und Verantwortungsgefühl, wieMax Weber dies für das Handeln in derPolitik gefordert hat und was aus mei-ner Sicht für alle Bereiche des mensch-lichen Tuns gilt. Martin Schumacher

Über Grenzenhinausgehen Martin

Schumacher,

Kulturdezernent

in Bonn

Foto: Stadt Bo

nn

März 2013 Seite 5PROTESTANT

GRAMMproGedenkgottesdienst

Zu einem »Gedenkgottesdienst fürUnbedachte«, also für Men schen dieohne Angehörige oder Freunde ver-storben sind und beigesetzt wurden,laden die Kirchen der Stadt gemein-sam mit dem Ober bürgermeister amSamstag, 16. März 2013, um 12.00Uhr in die alt-katholische NamenJesu-Kirche (Bonngasse) im BonnerZentrum ein. In diesem Gottes dienstwird in einem besonderen Kerzen -ritus der Menschen gedacht, die inden vergangenen Monaten aufVeranlassung der Stadt Bonn imStillen und ohne Öffentlichkeit bei-

Von Andrea Hillebrand

Die Bewerbung für einen Platzim Studienhaus Goebenstift –oder offiziell »Adolf-Claren -

bach-Haus« genannt – in der BonnerSüdstadt umfasst zwei DIN-A4-Seiten. Auf der ersten notiert derBewer ber oder die BewerberinForma litäten: Name, Adresse, Studi -um. Ganz anders Seite zwei. Darauf istlediglich folgende Arbeits anweisungzu lesen:

»Dies ist der wichtigste Teil DeinerBewerbung! Und der sollte auch aus-sagekräftig sein! Erzähl uns mehr überDich und Deine Hobbys (Sport,Musik, und dgl.), Lebens stationen,Familie, Freunde, Kirche oderGemeinde, Vereine u.ä., warum Du inBonn studieren willst und wieso Dugerade in unserem Wohn heim woh-nen möchtest.«

Wie dieser Teil der Bewerbunggestaltet wird, bleibt jedem selbstüberlassen. »Wir haben schon ver-schiedenste Varianten gesehen, auf-wändig gemalte Bilder, Fotocollagen,ein Kommilitone hat als Bewerbungsogar eine Bank für den Garten

Foto: A. Hillebrand

Kämpfen für den Erhalt ihres Hauses (v.l.n.r): Joachim Rapp, Linda Sedki, Hanna

Zhou, Anna Lina Becker und Studieninspektor David Fellenberg

gezimmert«, berichtet Joachim Rapp,Bewohner des Goebenstifts und der-zeitiger »Senior« im Haus. Warum esso wichtig ist, mit der Bewerbungeinen persönlichen Eindruck zuhinterlassen, wird nachvollziehbar,wenn man einen Blick auf den Alltagim Adolf-Clarenbach-Haus wirft.

Platz für 40 Studenten –26 Ämter sind zu besetzen

Das Architektur ensemble, dessenGrundstein 1897 gelegt wurde, beher-bergt vierzig Studentinnen undStudenten. Sie leben im Studienhaus,sind aber auch für dessen Verwaltungverantwortlich. Die Aufgaben sind auf26 Ämter verteilt: Haus- und Repara -turwart, Gärtner, Finanzverantwort -liche, das »Seniorat« (sozusagen dieVerwaltungsleitung), Bibliothekare,Weinkellerwarte und weitere Ämterwerden in den Hausversammlungen,den so genannten Konventen, diezweimal im Semester stattfinden,basisdemokratisch gewählt.

Der einzige hauptamtliche Postenvor Ort ist der des StudieninspektorsDavid Fellenberg. Er wird vom

Trägerverein eingesetzt. Fellenbergbegleitet die Studierenden sowohl inStudienangelegenheiten als auch seel-sorgerisch. »Es ist eine interessanteLebenserfahrung hier zu wohnen.Gerade in diesen einfachenUmständen. Die Erfahrungen derGenügsamkeit und des Miteinanderssind sehr wertvoll. Ich kenne keinHaus, das mit unserem vergleichbarist«, so Fellenberg.

Theologiestudentin Anna LinaBecker bestätigt lächelnd seine Worte:»Ja, man wird genügsam hier«, unddennoch gibt es in dem über hundert-jährigen Stift großen Handlungs -bedarf. Die Fenster müssen dringendauf den neuesten Stand gebracht, diesanitären Anlagen überholt undstrukturelle Veränderungen vorge-nommen werden. Doch auch in dieserSituation verlassen sich die Studie -renden nicht nur auf andere, sondernwerden selbst aktiv: »Wir bemühenuns um Spenden, bei ehemaligenBewohnern, in der Nachbarschaft undbei öffentlichen Veranstaltun gen«, soBecker, ihres Zeichens Spendenwart.Wenn das nicht gelingt, droht demHaus schon bald das Aus.

n Wenn Sie einen Beitrag zum Erhalt des

letzten verbliebenen Studienhauses in

Bonn leisten möchten, spenden Sie bitte:

Erhaltenswerte WohngemeinschaftDas Adolf-Clarenbach-Haus in der Bonner Südstadt beherbergt seit mehr als 100 Jahren Studierende

Ev.-Theol. Studienhaus Adolf Claren - bach e.V., Kontonummer: 10 11 30 60 19,BLZ: 350 601 90 (KD-Bank)

»Kreuz und quer« lautet das Mottodes ökumenischen Kirchengartensauf der Landesgartenschau 2014 inZülpich (Laga). Und so soll es auchzugehen. »Kreuz« steht für christli-ches Leben und Engagement, »quer«für die konkreten Konsequenzen, diesich im Alltag daraus ergeben. Dahersind von der Eine-Welt-Arbeit biszum Hospizdienst, von der Jugend -arbeit bis zur Kirchenmusik, vomKindergarten bis zu Arbeitslosen -projekten kirchliche Gruppen undInstitutionen aus der ganzen Lan -des kirche eingeladen, sich zu beteili-gen und ihre Arbeit an bestimmtenTagen zu präsentieren.

Ein Pavillon – im Entwurf aus Stahlund Stampflehm – wird im Kirchen -garten einen Ort der Ruhe undBesinnung bieten, in den man sich

Ökumenischer Kirchengarten Landesgartenschau 2014 in Zülpich

Foto: Petra Grebe zurück ziehen

kann. Mach barund flexibel:Das waren dieVorgaben fürden ökumeni-schen Pavillon. Die Jury hatte die Qualder Wahl und entschied dann einstim-mig für den Entwurf der StudentinPascale Kaell. Täglich ist im Pavillonein Mittags gebet geplant. Mitarbei -tende werden an allen 181 Tagen derLan des garten schau im KirchengartenBesucher begrüßen und sich denspannenden Begegnungen stellen. DieLandesgartenschau beginnt am Mitt -woch vor Ostern, 16. April 2014, miteinem Er öff nungsfest und endet amSonntag, 12. Oktober 2014.

Uta Garbisch

n www.laga2014.deStahl und Stampflehm: Pascale Kaell

mit ihrem Pavillon-Entwurf

Auftakt ist am 21. April. »Erleben SieBonn auf neuen Wegen«, wirbt dieKunsthistorikerin Dagny Lohff, diedas Angebot koordiniert und selbstden Klassiker »Evan ge lisches Lebenin Bonn« führt. Zu festen oder aufWunsch vereinbarten Zeiten verbin-det diese 90-minütige Führungneben bemerkenswerten, oft aberunbekannten Orten protestantischerGeschichte die große Kreuz kircheam Kaiserplatz mit der pitto res kenSchlosskirche in der Univer sität, derersten evangelischen Gottes dienst -stätte in Bonn 1816.

Auch ökumenische Begegnun -gen finden statt, zum Beispiel in derfrisch renovierten alt-katholischenNamen-Jesu-Kirche und im Ange -sicht des Bonner Münsters, das zurZeit der Reformation übrigens fastevangelisch geworden wäre …

Bonn mit neuen Augen Evangelische Stadtführungen 2013

Neu: Auf den Spuren vonErnst Moritz Arndt

Neu im Programm ist dieses Jahr:»Ich weiß woran ich glaube – Aufden Spuren von Ernst Moritz Arndtdurch die Bonner Innenstadt.« DerStadtspaziergang führt vom Ernst-Moritz-Arndt-Haus zu seinemDenk mal am Alten Zoll und überdie Bonner Uni versität zum Grabauf dem Alten Friedhof. Unterwegskommen die Facetten des gläubigenPrivatmanns, des Theologen, desBonner Kirchenvorstandsmitgliedsund Kirchenliederdichters be -sonders zur Sprache.

Joachim Gerhardt

n Kontakt: KirchenpavillonTel. 0228 - 63 90 70www.bonn-evangelisch.de

Foto: Joachim Gerhardt

Erkannt? Die Figur ist nicht Beethoven, sondern Martin Luther: Auf reformatori-

schen Spuren am Rhein erwarten einen besondere Ein- und Ausblicke

gesetzt wurden. Auch Men schen, dievom Verein für Gefähr detenhilfeBonn begleitet wurden, sind regelmä-ßig unter den Bedach ten.

n�www.ack-bonn.de

Theatermonolog

Der 5. König erzählt die Geschichteeiner langjährigen Wanderschaft, dieden kleinkriminellen StraßenjungenKleophas zum »fünften« König läu-tert. Als Diener eines vierten Königbegibt er sich mit diesem nach JesuGeburt auf den Weg nach Bethle hem.Erst nach 33 Jahren mühsamer undschicksalhafter Suche treffen sie denNazarener. Unterwegs helfen sie ihrenMitmenschen. Der Schauspieler undNeu-Bonner Ingmar Jochem präsen-tiert den Theatermonolog am Sonn -tag, 24. März 2013, ab 18 Uhr in derChristuskirche der EvangelischenThomas-Kirchengemeinde, Wurzer -straße. Eintritt frei, Spenden er -

wünscht. Der Reinerlös über dieEvangelische Thomas stiftung BadGodesberg kommt kirchlicher, dia-konischer, seelsorgerischer und öku-menischer Arbeit zugute. gar

n www.derfünftekönig.dewww.thomas-kirchengemeinde.de

Kanzelreden

Im Rahmen der Prominentenreihe»Kanzelreden in der Kreuzkirche«sprechen am 21. April Hans WalterHütter, Historiker und Präsident derStiftung Haus der Geschichte derBundesrepublik Deutschland inBonn, sowie am 23. Juni Bonns OBJürgen Nimptsch. Beide Gäste wer-den einen selbstgewählten Bibeltextauslegen. Die Kanzelrede in derBonner Kreuzkirche am Kaiserplatz,sonntags, 18.00 Uhr, ist um rahmtvon Musik. Eintritt kostenlos. ger

n www.bonn-evangelisch.de

Evangelische Stadtführungen Bonn bietet auch 2013 ein umfangreichesProgramm anregender wie ein drucks voller Führungen angesichts pro-testantischer Orte und Ge schich ten in Bonn und der Region.

Eine unhaltbare Situation, da »dieUnverletzlichkeit des Menschen -lebens einer der Grundpfeiler jederstaatlichen Ordnung [ist]«, wieBraune in seiner Denkschrift gegenEuthanasie am 9. Juli 1940 formu-lierte.

Inwieweit Braune mit derVeröffentlichung seiner Schrift – fürdie er von der Gestapo für 80 Tageinhaftiert wurde – ethische Maß -stäbe setzt, überlässt HerausgeberProfessor Dr. Andreas Nachama den

Seite 6 März 2013

Buchvorstellung Mit seinem national-konservativenWeltbild betrachtete Pastor PaulGerhard Braune den Aufstieg derNationalsozialisten zunächst wohl-wollend. Doch als Leiter der Hoff -nungsthaler Anstalten in Lobetal beiBerlin und Vizepräsident desCentralausschusses der InnerenMission gewann er Einblicke in dasSystem, die ihn zu der Erkenntniskommen ließen, dass »die sittlichenGrundlagen des Volksganzen […]aufs Schwerste erschüttert werden«.

ProtestantischerWiderstand

Illustrer Gast bei »Grips & Geist«,dem etwas anderen Wissen -schaftstalk der EvangelischenKirche in Bonn, ist der AachenerMediziner Prof. Dr. Walter vanLaack am Freitag, 12. April 2013,um 19.00 Uhr in der Krypta derKreuzkirche am Kaiserplatz(Bonn-Zentrum). Prof. Dr. vanLaack gilt als Fachmann zumThema Nahtod. Haben Berichtevon Wiederbe lebten nach ihremklinischen Tod Aussage kraft? VanLaack kann begründen, warum. InAachen hat der Pro fessor für»Orthopäde und Grenz gebiete« einZentrum der deutschen Nahtod -

Hirngespinst Nahtoderfahrung?Wissenschaftstalk: Walter van Laack bei Grips & Geist

PROTESTANT

Das Team des Maler -betriebes Dirk Borschstreicht Anfang Januar

zwei Gruppenräume der OffenenGanz tagsschule (OGS) Meding -hoven in kräftigen Farben neu anund verdient sich damit den»Goldenen Pinsel«. Die Kinderfreuen sich über das neue Aussehenihrer Gruppenräume, denn in einerbunten Umgebung macht dasLernen und Spielen gleich doppeltso viel Spaß.

Anfang Januar war es so weit. DerMalerbetrieb Dirk Borsch machtesich mit Eimern und Pinseln an dieArbeit, um den Gruppenräumender Schule ein neues und heimeli-ges Ansehen zu verpassen. ZweiTage wurde hart gearbeitet bis dieRäume in neuen Farben passend zu

gend Unter stützung fürdie Renovie rungsarbeitensuchte, wurde mit Fach -mann Borsch einig undvereinbarte mit ihm einenKooperations ver trag: Ma - ler arbeit gegen eine Ein -ladung zum nächstenschulischen Som merfest.Damit ha ben garantiertbeide Seiten ein »GutesGe schäft« gemacht. DerMaler zieht eine positiveBilanz von dieser Aktionund appelliert an seineKollegen: »Wenn jederBetrieb auf diese Art undWeise bei sozialen Pro -jekten helfen würde,könnte noch viel mehrerreicht werden.«

Andrea Hillebrand

Malern für einen guten ZweckKinder der OGS Medinghoven verleihen dem Malerbetrieb Dirk Borsch den »Goldenen Pinsel«

Foto: DW Bon

n

Geistlicher Ort: In der Krypta der Bonner Kreuzkirche trifft Kirche auf Wissenschaft

Foto: Meike Böschem

eyer

Mit Pinseln und Farbrollen bewaffnet: eine multikulturelle Streichgemeinschaft

Lesern der Biographie: »Pastor PaulGerhard Braune. Im ›Hausgefängnis‹der Gestapo-Zentrale in Berlin«.Doch konstatiert der Direktor derStiftung Topografie des Terrors, dasssich Braunes Handeln aus der»gleichgeschalteten Masse der Mit -läufer und Zuschauer« deutlichabhebt. Die Biographie dieser diako-nie- und kirchengeschichtlich be -deut samen Persönlichkeit sowieDokumente aus der Feder Braunessind im Rahmen der »Notizen:

Dokumente Orte Biographien« derTopografie des Terrors erschienen.Autor ist der Archivar und His -toriker Jan Cantow, der seit 1994 alsLeiter das Archiv der Hoff -nungsthaler Stiftung Lobetal ver-antwortet.

Andrea Hillebrand

n Jan Cantow: Pastor Paul GerhardBraune: Im »Hausgefängnis« derGestapo-Zentrale in Berlin, Berlin2012, 120 S., 12,80 €

die stadtweiten Veranstaltungengeströmt zu Gottesdiensten, Kon -zerten, Lesun gen, zu Theater, Kaba -rett oder Kino, hatten sich an Mit -sing aktionen beteiligt, nachts Kir -chentürme bestiegen oder einfachnur im Schein von Kerzen die beson-dere Atmosphäre genossen.

ger

n Anmeldung: Pfarrer Ernst JochumTel.: 0228 – 37 94 40www.bonnerkirchennacht.de

Vormerken: Die 6. Bonner Kirchen -Nacht findet statt am Freitag vorPfingsten, 6. Juni 2014. Unter demDach der Arbeits gemein schaftChristlicher Kirchen (ACK) sind wie-der alle Kirchen zur Teilnahme einge-laden. Alle zwei Jahre wird diesesgeistliche Großereignis ge feiert.»Jährlich ist dieses An gebot nicht zustemmen«, erklärt ACK-Vor sitzen der PfarrerErnst Jo chum. An der5. Bonner Kirchen -Nacht im vergange-nen Mai hatten sichfast 50 Kirchen beteiligt.An die 15.000 Menschenwaren, erstmals amFreitag vor Pfingsten, in

Foto: Barbara From

mann

»Der Mond ist

aufgegangen«:

Stimmungs -

voller Auftakt

zur Kirchen -

nacht vom

Turm der

Bonner

Kreuzkirche

Das Moderatoren-Team, PfarrerinDr. Wibke Janssen und PfarrerJoachim Gerhardt, wird der Fragenachgehen: Sind Nahtoderfah run -gen nur Hirn gespinste? Geben sieam Ende sogar Hinweise für denGlauben an die Auferstehung? Grips& Geist bietet zudem die Gele gen -heit, den profilierten Wissen schaftlervan Laack auch als Person mit eige-nen Hoffnungen und Glaubens -vorstel lungen kennenzulernen.

Die Moderatoren werden demGast gewohnt kritisch, persönlichund humorvoll genau 60 Minutenlang auf den Zahn fühlen. Ver -anstalter von »Grips & Geist« sind

den Gruppennamen erstrahlten:Der Raum der Krokodil-Gruppewurde grün, der der Hai-Gruppeblau. Von dem Ergebnis waren dieKinder begeistert und bedanktensich bei Dirk Borsch, indem sie ihmeine selbstkreierte AuszeichnungArt verliehen: den »GoldenenPinsel«.

Beispielhaftes Projekt für Jedermann

Zusammengekommen waren derMalerbetrieb und die OGS desDiakonischen Werkes im September.Auf dem »Marktplatz Gute Ge schäfteBonn/Rhein-Sieg« der IHK bot derMalerbetrieb Borsch seine hand-werklichen Fähigkeiten für einenguten Zweck an. Das DiakonischeWerk Bonn und Re gion, das drin-

6. BonnerKirchenNacht

forschung aufgebaut und tritt viel-fach als Experte im Fernsehen undim Radio auf.

das Evangelische Forum Bonn, dieESG und die Kreuzkirchengemeinde.Der einstündige Talk zu Kölsch und

Salz brezeln ist wie immer gerahmtvon Live-Jazzmusik. Der Eintritt istkostenlos. ger

Vitzthum (Altus), Hans-Jörg Mam mel undThomas Klose (Tenor), Andreas Petermeierund Rafael Bruck (Bass), Vox Bona,Kammerchor der Kreuzkirche, Bonn -barock, Daniel Deuter (Konzertmeis ter),Stefan Horz (Orgel), Leitung: KMD KarinFreist-Wissing / 30/22/20/12 € (Bonnticket)

Sonntag, 17. März, 17.00 UhrEvang. Gemeindehaus Holzlar, Heideweg:Passionskonzert u.a. drei Stücke aus den»Sieben Worten Jesu am Kreuz« von JosefHayden / Holzlarer Kammerorchester mitPeter Groscurth. Rosemarie Röder (Orgel)

Sonntag, 17. März, 18.00 UhrJohanneskirche, Zanderstraße 51, BadGo des berg: Joseph Haydn: Stabat Mater,Hel gard Rehders (Sopran), AlexandraThomas (Alt), Thomas Klose (Tenor),Lucas Singer (Bass), Orchester, Kantoreider Johannes-Kirchengemeinde, Ltg.:Christian Gießer

Sonntag, 17. März, 19.30 UhrEvang. Trinitatis-Kirche Bonn-Endenich,Brahmsstr 14: Kammerkonzert. Quintettevon W.A. Mozart, Anton Reicha, FrancisPoulenc, L. van Beethoven / MonikaRiethmüller, Flöte; Siegfried Borggrefe,Oboe; Michael Neuhalfen, Klarinette;Wilfried Winkelhog, Horn; WaltrautAnstock, Fagott; Wolfram Schoett, KlavierEintritt frei, Spenden für »Ärzte ohneGrenzen« (tr-i-molo-Konzert)

Sonntag, 24. März, 16.00 UhrEvang. Schlosskirche Bonn, UniversitätHauptgebäude: Johann Sebastian Bach:Johannes Passion / Esther Remmen(Sopran), Nicola Oberlinger (Alt), ThomasKlose (Tenor), Hartmut Nasdala (Baß),Chor der Apostelkirchengemeinde;Kantorei und Orchester der Schlosskirche.Ltg. Miguel Prestia (KartenvorverkaufMusikhaus Tonger) / (auch Karfreitag, 29.März, 18.00 Uhr)

März 2013 Seite 7

Dr. Theo Kade, Rechtsanwalt, geb. 1943 in Gar -de legen/Altmark, aufgewachsen in Solin gen.Studium der Rechts wissen schaften in Freiburg,

Bonn und Köln, Promotion an der Universität Bonn(Engli sches Vertragsrecht). Seit 1973 Rechtsanwalt inBonn, Partner der Sozietät Meyer-Köring (Bonn undBerlin), Fachanwalt für Arbeits recht, über 25 JahreLehrbeauftragter der Universität Bonn. Seit 1977 ver-heiratet mit der Lehrerin Sabine Kade, zwei Kinder (29und 22 Jahre). Engagiert auch für die Dr. Axe-Stiftungund das Beethoven-Haus Bonn.

Ihre Lieblingsgeschichte in derBibel?Ich nenne gleich zwei: das Gleichnisvom verlorenen Sohn und die Emmaus-Jünger.

Was bedeutet für Sie »Sünde«?Sünde lässt sich nicht mit jeglichemschuldhaften Fehlverhalten gleichsetzen,sondern bedeutet ein schwerwiegendes,grenzüberschreitendes und höchstpersön-liches Versagen vor Gott, auf dessen Ver -gebung wir gleichwohl vertrauen dürfen.

Welche Zukunft hat die evangeli-sche Kirche?Die Zukunft unserer Kirche erfüllt michnicht mit Sorge. Sie steht in Gottes Hand.Die Zahl derer, die aus der Kirche austre-ten oder sich nicht zu ihr bekennen, magansteigen. Für viele aber wird das Lebenin und mit ihrer Ge meinde an Bedeu -tung gewinnen, weil sie dort Halt, Gebor-genheit und Nähe finden. Die Kirche alsInstitution wird sich in dem Maße be -währen, wie sie ihre Kernaufgaben in derGesellschaft glaubwürdig, weltoffen undundogmatisch erfüllt.

Welche Bedeutung hat das Gebetfür Ihren Alltag?Das Gebet ist Lob, Dank und Bitte, Aus -druck meines Glaubens und Vertrauens.Das Gebet dient der Besinnung undinneren Ruhe; es schafft und erhält diefür mich lebensnotwendige Verbindungmit Gott täglich aufs Neue.

Was würde Jesus von Naza rethheute predigen? Die christliche Botschaft ist zeitlos; siebleibt in ihrem Kern unverändert. Nurdie Bilder, Gleichnisse und Zeichen, diesie vermitteln, sind dem Wandel der Zeitunterworfen.

Kennen Sie noch Ihren Tauf spruch?Leider nicht – die Lücke wird geschlos-sen durch die Taufsprüche unsererKinder: Psalm 36, Vers 6 und Vers 10.

Sind Sie schon mal während einerPredigt eingenickt?Als Kind und Jugendlicher schon fastregelmäßig. Ich kann das auch im Übri-gen durchaus nicht ausschließen, ohnemich an bestimmte Gottesdienste zuerinnern. In meiner Heimatgemeindeaber bin ich der Gefahr, während derPredigt einzunicken, nicht ausgesetzt. Ichbleibe wach und nehme auf.

Was ärgert Sie am Chris tentum?Am Christentum ärgert mich – garnichts. Was berechtigten Ärger auslösenkann, ist unchristlich und deshalb demChristentum nicht zuzurechnen. An -ders verhält es sich mit der notwendi-gen Frage nach Irrwegen, nach Fehlernund Versäumnissen, die im Namen derKirche und des Christentums begangenwerden. Sie muss immer wieder gestelltund aufrichtig beantwortet werden

Was freut Sie am Chris ten tum?Das Bekenntnis zur Freiheit eines(jeden) Christenmenschen und dasdamit verbundene Gebot zurNächstenliebe.

Was bedeutet für Sie Aufer ste hung?Die Auferstehung steht im Mittelpunkt,ist elementarer Bestandteil und wesentli-che Ausrichtung unseres christlichenGlaubens. Sie ist unsere Zukunft, losge-löst von Zeit und Raum. Die Frage, wiesie sich vollzieht, übersteigt mein Vor -stellungsvermögen.

Welches Kirchenlied kennen Sieauswendig?»Von guten Mächten wunderbar gebor-gen« – ein Text, der mich immer wiederergreift, erschüttert und tröstet – vorallem, wenn ich daran denke, in welcherLebenslage Dietrich Bonhoeffer seineVerse gedichtet hat.

Ihre Lieblingsgestalt aus der Kir chen geschichte?Dietrich Bonhoeffer.

Spielt es für Sie eine Rolle, ob IhreFreunde und Bekannten in der Kir cheoder ausgetreten sind?Gleichgültig ist mir das keineswegs; ichbedauere jeden Austritt. Mein persönli-ches Verhältnis zu Freunden undBekannten bleibt davon aber unberührt.

Die Rolle Ihrer Heimat gemein de inIhrem Leben?In meiner Heimatgemeinde fühle ichmich ganz einfach wohl und geborgen.Ich erlebe Gemeinschaft, Freude undanerkennenswerten Einsatz.

Freuen Sie sich auf die Ewig keit?Ganz gewiss, mit gespannter Hoffnung.Zwar habe ich keine Vorstellung, wasmich erwartet. Ich weiß nicht einmal,wer ich sein werde, wenn ich es erfahre.Und dennoch bin ich voller Zuversicht.

Evangelisch – katholisch, muss dasnoch sein?Eine Trennung – durchaus nicht unbe-dingt die vollzogene Spaltung – warhistorisch und inhaltlich notwendig,jedenfalls nicht zu vermeiden. Sie hätteindessen längst überwunden werdenmüssen. »Ökumene jetzt« oder in naherZukunft halte ich für wichtiger unddringender denn je.

Was denken Sie über »Mission«?Der Begriff ist für mich zu einem nichtunerheblichen Teil negativ besetzt. ImZusammenhang mit dem Kolonialismusund seinen auch späteren Auswirkungenerinnert Mission an Bevormundung undUnterdrückung. An ihre Stelle setze ichdie Vermittlung christlicher Werte, ver-bunden mit selbstloser Entwicklungs -hilfe.

Und der Teufel?Der Teufel, das personifizierte Unrecht,ist als Sinnbild des Bösen eine Realität,die von der Macht des Glaubens über-wunden wird.

Drei Wünsche an Ihre Kirche?1.Glaubhafte, weltoffene und von

Toleranz geprägte Verkündigung2.Bewährung in der Diakonie3.Pflege der Kirchenmusik, auch des

Neuen Geistlichen Liedes.

Redaktionsanschrift:Evangelischer Kir chenkreisBonn, Adenauerallee 37, 53113 Bonn, Tel.: 02 28 / 68 80 - 3 00 Fax: 02 28 / 68 80 93 00E-Mail: [email protected]

Konto zur freundlichen Unterstützung:Ev. Kirchenkreis Bonn, Stichwort»Protestant«, Konto 19 00 29 00 30,Sparkasse KölnBonn (BLZ 370 501 98)

Druck: Schenkelberg Stiftung & Co KGaA,Druck- und Medienhaus – Am Hambuch 17 –

53334 Me cken heim

Auflage: 6.600 Exemplare (3 mal jährlich)

PROtestant – Evangelische EinblickeZeitung für Multiplikatoren aus Ge sell -schaft und Kul tur, Politik und Wirtschaft inBonn und der Region

Herausgeber: Die SuperintendentenEckart Wüster, Dr. Eberhard Kenntner undReinhard Bartha, Kirchen kreise Bonn, BadGodesberg-Voreifel und An Sieg und Rhein

Redaktion: Joachim Gerhardt (Leitung),

Ange la Beckmann, Dr. Uta Garbisch, Jutta

Huberti-Post

Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Axel von Dob -beler, Jürgen Faber, Andrea Hillebrand, LisaIn hoffen, Katrin Jürgensen, Max Koranyi,Ute Mentges, Susanne Ruge, Harald Uhl

ImpressumKreuzigung, Tod und GrablegungEin Rätsel nach dem Johannes-Evangelium (Kapitel 19)

Jesus von Nazareth, der der Juden.

Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine und machten vier Teile.

Als Jesus genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! nun den Und neigte das Haupt und verschied.

Einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam und Wasser heraus.

Es war aber an der Stätte, wo er wurde, einGarten und im Garten ein neues Grab.

Das Lösungswort:

Einsendeschluss istOstermontag 1. April 2013. An: Redaktion PROtestant,Evangelischer KirchenkreisBonn, Adenauerallee 37, 53113 Bonn [email protected].

Gewinn: der neue Evan geli -sche Taschenkatechismus(ETK) aus dem CMZ-Verlag.Das Lösungswort imPROtestant Nr. 46 lauteteENGEL.

Die Gewinner einer Mini-CDaus der Bonner Schlosskirchesind K. Jäger aus 53639 Kö -nigswinter, R. Deinert 53115Bonn, U. Rausch 53913 Swist -tal-Heimerzheim, G. Nagel53332 Bornheim und G. Stal -der 53129 Bonn. HerzlichenGlückwunsch! © abe

Höhepunkte: Kirchenmusik in Bonn und der Region

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Sonntag, 3. März, 17.00 UhrEvangelische Kirche Oberkassel: Orgel -musik zur Passionszeit »Herzlich tut michverlangen« – Choralbearbeitungen zu dembekannten Kirchenlied und weitere Werkeu. a. von J. S. Bach, Josef Gabriel Rhein -berger, Johannes Brahms und Max Reger,Stefanie Dröscher (Orgel) – Eintritt frei

Sonntag, 3. März, 18.00 UhrEvang. Trinitatis-Kirche Bonn-Endenich,Brahmsstr 14: American Horn Quartet.Werke von Bach, Brahms, Gershwin u.a. /Horn: Geoffrey Winter, Kristina Mascher,Charles Putnam & Kerry Turner / Eintritt10/8 € / www.hornquartet.com (tr-i-molo-Konzert)

Donnerstag, 7. März, 19.00 UhrKrypta der Ev. Kreuzkirche am Kaiserplatzin der Reihe »am 7. um 7.«: Ein Abend mitBach – Die großen Zyklen I, JohannSebastian Bach: Die Sonaten für Violineund obligates Cembalo BWV 1014-1019,Peter Stein (Violine), Stefan Horz(Cembalo) / 10/7 €

Freitag, 8. März, 20.00 UhrEvang. Trinitatis-Kirche Bonn-Endenich,Brahmsstr 14: »I’ve Got The Blues« – Eric-Clapton-Tribute-Konzert / SiegfriedKuttner: Gesang, Gitarre, Mundharmonika/ Karl-Heinz Nicolli: Sologitarre / WilhelmFarnung: Bass / Wolfgang Kayser: Text /Eintritt frei (tr-i-molo-Konzert)

Sonntag, 10. März, 18.00 UhrEvang. Pauluskirche, Bonn-Friesdorf, Inder Maar 7: »Jazz-Vesper – Passion undLeidenschaft«, Special-Abendgottesdienstmit Pfarrer Siegfried Eckart und Prof. Dr.Gotthard Fermor (Predigt & Liturgie) /Jürgen Hiekel (Saxofon), Oliver Leue(Keyboards), Wendel Biskup (Bass) /www.thomas-kirchengemeinde.de

Sonntag, 10. März, 18.00 UhrGnadenkirche Rheinbach, Ramershove nerStraße 6: Posaunenchor der evgangelischenGna den kirche, Ltg. Moritz Detzer, MaschaKorn (Orgel)

Sonntag, 16. März, 18.00 UhrErlöserkirche, Rüngsdorfer Straße 43, BadGodesberg: Musikalische Vesper, Posau -nenchor der evangelischen GemeindenRheinbach, Ltg. Christan Frommelt

Sonntag, 16. März, 19.00 UhrEvang. Kreuzkirche am Kaiserplatz: Clau dioMonteverdi: Marienvesper, Johanna Winkelund Gabriele Hierdeis (Sopran), Franz

www.protestant-bonn.de

Sonntag, 24. März, 17.00 UhrEvangelische Kirche Oberkassel: Konzertfür Orgel und Bläser mit Werken u. a. vonJ. S. Bach, Henry Purcell, Joseph Haydn,Nepomuk Neruda, Alexandre Guilmant,Roland Krane, Ernst Walder (Posaune),Gregor Leczkowski (Trompete), StefanieDröscher (Orgel) / Eintritt frei

Karfreitag, 29. März, 19.00 UhrEvang. Kreuzkirche am Kaiserplatz: Orgel -konzert »Sei gegrüßet, Jesu gütig«, Werkevon J. S. Bach, Richard Wagner (Vorspiel ausParsifal) u.a., Stefan Horz (Orgel) / 10/7 €

Sonntag, 7. April, 19.00 UhrKrypta der Evang. Kreuzkirche amKaiserplatz in der Reihe »am 7. um 7.«:Klezmer in Concert, von traurig bis him-melhoch jauchzend, von orientalischenSphären bis zu bulgarischen Rhythmen,von tiefer Leidenschaft bis zu meditativerEinfachheit. Ensemble »Dance of joy«,Johannes Flamm (Klarinette), JohannaSchmidt (Violine), Alfred Krauss(Akkordeon), Werner Lauscher (Bass) /10/7 €

Samstag, 20. April, 18.15 UhrSchlosskirche Bonn, UniversitätHauptgebäude in der Reihe »45 MinutenOrgelmusik am Samstagabend«: CarstenIgelbrink (Limburg), Orgel und BirgittaWinnen (Bonn), Violine spielen Werkevon J. G. Rheinberger, S. Karg-Elert, W.Kraft u. a. Eintritt 5 € / www.musikan-derschlosskirche-bonn.de

n Ute Mentges/Susanne RugeViele weitere Termine: www.bonn-evangelisch.de

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PROTESTANT

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Foto: Klais

MÄRZ Foto: privat

Wassermusik für die neue Krypta-Orgel der KreuzkircheDer Erlös kommt vollständig der neue Klais-Orgel in der Krypta der Bonner Kreuz -kirche zugute: Samstag, 13. April 2013, 20.00 Uhr, Krypta Kreuzkirche am Kaiserplatz:»Wasser-Lieder« – Werke von John Dowland, Franz Schubert, Albert Roussell undPeter Knell, mit Ingeborg Danz (Alt) und Peter Stein (Violine). Eintritt 25/20 €.Spenden können Sie auch so: Kreuzkirchengemeinde Bonn, Konto 10 113 51 014 beider KD-Bank (BLZ 350 601 90), Stichwort »Kryptaorgel«. ger

APRIL

Seite 8 März 2013PROTESTANT

Präses Manfred Rekowski (54)wird am 3. März in Anwesenheitvon Nordrhein-Westfalens Minis -ter präsidentin Hannelore Kraftmit einem Gottesdienst in seinAmt eingeführt. Anfang Januarwar er im dritten Wahlgang vonder Synode der 2,8 MillionenMitglieder zählenden Evangeli -schen Kirche im Rheinland zumNachfolger von Präses NikolausSchneider (65) gewählt worden,der wegen des Erreichens derAltersgrenze nicht mehr kandidie-ren konnte.

Schneider bleibt aber bis Ende 2015Vorsitzender des Rates derEvangelischen Kirche in Deutsch -land. Bei der Wahl der neuen rhei-

nischen Kirchenleitung, die aus sie-ben haupt- und neun nebenamt-lichen Mitgliedern besteht, erzielteder Bonner Superintendent EckartWüster als nebenamtliches Mit -glied bei nur drei Enthaltungen dasbeste Ergebnis. Präses ManfredRekowski über sich selbst:

Soziale Verortung

Manfred Rekowski: »Verortet binich in dem multi-kulturellen undmulti-religiösen WuppertalerStadtteil, in dem ich lebe. Fast einDrittel der Kinder leben in diesemStadtteil von Hartz IV. Hier treffeich auf Lebensentwürfe, die nichtdie meinen sind, aber zugleich auchauf Menschen, die ich in ihrer

»Verantwortung übernehmen undChristus in der Mitte«

Rekowski: »Wer in der ersten Reihesteht, muss bereit sein, auch einenSchritt zur Seite zu machen undAbstand von sich zu nehmen. Ich tuedas gern, um Raum zu schaffen fürdie Einsichten anderer. Wer Verant -wortung will, muss auch Verant -wortung für Fehleinschätzungenund Fehlentscheidungen überneh-men. Ich bemühe mich, verantwort-lich mit Macht und sensibel mitMenschen umzugehen. Die Herausforderungen, vor denenwir gemeinsam stehen, sind groß.Ich bin davon überzeugt, dass wir inallen Abbrüchen, Umbrüchen undAbschieden Jesus Christus, der Mitteund dem Grund unserer Kirche, vielzutrauen können. Insofern werdenwir immer eine Kirche im Aufbruchsein, die über sich selbst hinaus-wächst.« K. Rüdiger Durth

Direktheit und Ungeschminktheitmag. Hier bekomme ich vielErdung und Bodenhaftung.«

Über das Amt des PräsesRekowski: »Für mich ist dasPräsesamt zuerst eine theologischeund pastorale Aufgabe. Der Präsesist der erste Sprecher unsererKirche. Er muss sich verständlichmachen und so um Einverständnisfür unsere Ziele und Anliegen alsKirche werben. Es geht mir umpresbyterial-synodales Leiten. Ichhalte Strukturreformen nicht fürein Allheilmittel und setze mehr aufzielgerichtete Gestaltung vonBeratungsprozessen.«

»Kirche im Aufbruch«Manfred Rekowski neuer Präses der rheinischen Kirche

Zupackend und fromm: der neue

rheinische Präses Manfred Rekowski

Foto: ekir.de

Öffnet sich wieder einmal das Tor zurKarwoche, dann bekommen wir dabeiallesamt die Chance, mit dem »Heldder Woche« zum eigenen Lebensglückzurückzufinden: »Lasset uns mit Jesusziehen, / seinem Vorbild folgen nach, /in der Welt der Welt entfliehen / aufder Bahn, die er uns brach.« So be -schrieb man diesen Pfad singend inaltväterlicher-mütterlicher Barock-Weise 1653. Man kann es aber auchanders versuchen zu beschreiben:Jedes Jahr spielt sich in der Woche vorOstern wie in einer Nussschale all dasab, was unser Leben als Kinder Gottesan Höhen und Tiefen beinhaltet. Wasaber nun durch den Weg, den das ein-zig wahre Gotteskind ging, in völligneuer Beleuchtung, Aufklärung undSinn haftigkeit über uns erstrahlt:»Jesu geh voran / auf der Lebensbahn!/ Und wir wollen nicht verweilen, / dirgetreulich nachzueilen; / führ uns ander Hand / bis ins Vaterland.« So sah’sder alte Graf Nikolaus Ludwig vonZinsendorf. Ein liebevoller, romanti-scher Seher des Glaubensweges.

Palmsonntag

Also: Lasset uns mit Jesus ziehen – DerVorhang öffnet sich und tatsächlich fin-det am Palmsonntag zunächst ein fest-licher Einzug statt: »De’ Zuch kütt«, sagtder Rheinländer dazu. Richtig – es han-delt sich hierbei nicht um die Vorfahrtder S-Klasse vor dem Kanz leramt. Aberein bisschen Spekta kel ist schon dabei:Der Held auf dem Esel, die Fans alsSpa lier statt Fähnchen mit Palm -strüsschen ausgerüstet. Aufbruch, Vor -freude, Fest. Wie schön, wenn auch wirin diesen Wochen unser Leben wiederneu so beginnen dürfen: Der Früh -lingsduft reißt uns aus dem Win ter -schlaf, wir stehen auf und gehen hinausund lassen uns begeistern. Es braucht jaimmer etwas, das uns fasziniert. Nochbesser: einen, der uns gefällt. EinVorbild. An Konsequenz, Ge rad-linigkeit und Aufmunterungs kapa zität.Jesus muss so was gehabt haben, mussauch Massen mobilisiert haben kön-nen. Wir laufen hinterher, neu gierig,das Leben ist spannend und schön.

Karwoche

Montag, Dienstag, Mittwoch in derKarwoche – ja, das ist so etwas wieunser Alltag; das sind die Kindheit, die

Jugend, die Erwachsenenzeit. Undjedem dieser Neu-Anfänge wohnt einbesonderer Zauber inne. Hat Her -mann Hesse gesagt und Jesus erlebt.Das erleben auch wir. Erinnern wiruns: »Führ uns an der Hand, bis insVaterland!« Schließlich will jeder docheinmal in der wahren Heimat ankom-men. Und so hat Jesus als Kind Hirten-Herzen berührt, als Jugendlicher Ge -lehr te geführt, als Erwachsener Hilfs -situationen erspürt. Wie gut, wenn wirin Erinnerung an »die Bahn, die er unsbrach« auch noch einmal zurücksehen,was der Wochenanfang des Lebens unsalles an Chancen geboten hat.

Erkundung des Gartens. Fahrten insAusland. Ehe, Hausbau, Kinder. Unddann aber auch einmal darüber nach-sinnen, wo die vielen Alltags-Tageheute geblieben sind.

Gründonnerstag

Jetzt ist der Donnerstag da. Donners -tagabend. Gründonnerstag. Eine Far -be? Von den Tischkräutern? Ein alt-deutsches Wort von »Greinen«(Weinen)? Wer weiß das so genau?Aber auch dieser Tag beginnt nochrecht gut: Essen kommt auf den Tisch.Wieder so eine Erinnerung an Zeiten,in denen man Wüsten durchwanderte.Das Volk auf dem Weg aus Ägypten insGelobte Land. Und noch etwas: Essenverbindet. Nichts Gelun generes als ein

gemeinsames Mahl: Milchlamm anBitterkräutern in Rot weinjus. Die Mit -zieher, die Nachfolger feiern mit ihremHerrn. Aber in die Festmusik zieht – esist schon spät – jetzt ein Mollton ein.Das Brot, der Wein sie werden zurLeib-Speise des Helden verwandelt.»Für Euch gegeben!« Dann aber er -klingt ein echter Misston: Einer der gu -ten Freunde ist gar kein guter Freund.Und wann haben Sie das letzte Mahlmit Ihrem Liebsten gefeiert? Und wel-cher Freund hat Sie einmal verraten?Das sind ja auch alles so Lebens -geschichten. Nicht immer einfach,nicht immer leicht. Jetzt ist es Nacht.

KarfreitagUnd diese Nacht verdunkelt selbstnoch den kommenden Tag. Zu JesuLeben gehört auch sein Tod. Auf unse-ren Wegen ist er nicht minder präsent.Karfreitag. Kar: Lieb, gut, wertvoll. Liebvon Ihm. Gut für uns. Wertvoll für dieWelt. Auf Golgatha geht die Welt unter.An den Gräbern unserer Lieben tröstetuns manchmal niemand und nichts.Auch Jesus hat eben dort nichts ausge-spart. Er wollte nicht nur dabei sein wiewir anderen auch. Er woll te stehen mit-ten im Riss zwischen Oben und Unten.Deshalb ein Kreuz, weil es Himmelund Erde in der Vertikalen mit unse-rem Alltag im Horizontalen verbindetund verknüpft. Für immer und ewig.Das, was wir auseinandergerissen

haben, fügt er unter Schmerzen wiederzusammen. »Er reißet durch den Tod, /durch Welt, durch Sünd, durch Not, /er reißet durch die Höll, / ich bin stetssein Gesell.« So dich tete einer der ganzGroßen, ein Mit-Leidender, PaulGerhardt. Da sind wir wieder alle zu -sammen: Der Voran geher, der Vor -zieher und wir: Dem Tod ausgeliefert.

Karsamstag

Dem Tod entkommen. Noch aber sindwir nicht so weit. Erst einmal ist Ruhe.Sabbat. Da schläft der Herr im Grab.Wir ruhen uns auch aus. Der Weg

durch die Woche war lang. Was liegtinzwischen nicht alles hinter uns:Aufbruchsfreude, Alltagsglück, Erfolge,Abschiedstrauer und Tod. »Das Haupt,die Füß und Hände / sind froh, dassnun zum Ende / die Arbeit kommensei.« Wieder so ein Paul Gerhardt. DieWohnung ist sauber, die Eier bemalt.Jetzt komme, was kommen darf. Undes kommt eine Nacht, die anders ist alsalle anderen Nächte der Welt. Weih -nachten war auch schon so einegeheimnisvolle Nacht. Ostern ist nochgeheimnisvoller. Da steht einer auf. Dasteht einer vor uns auf. In allerHerrgottsfrühe. Die Kirche ist nochdunkel. Die Texte werden bei Kerzen -schein gelesen. Auszug, Aufbruch,Dunkelheit. Aber dann, dann trägt einKind die große Osterkerze durch das

Der Weg zum wahren LebenPfarrer Max Koranyi aus Königswinter-Stieldorf führt durch die Karwoche zu Ostern

Portal und ruft aus dem orthodoxenGriechenland herüber »Christos anes -ti!« Christ ist erstanden. Und alle ant-worten: Ja, so ist es! Da klatschen dieMenschen, unser Held und Heerführerhat es mit Gottes Hilfe wieder einmalgeschafft. Und sie tanzen und sielachen. Und sie essen Osterbrot.

Ostern

Eine Nacht nur? Einen Tag nur? Na,doch mindestens zwei: UnbändigeFeststimmung. Hinaus in den Garten.Ostersonntag. Das Fest des Lebens.Immer hinter dem Über-Leber her.Wie oft durften wir eigentlich schondiesen Duft des wahren Lebens verspü-ren: In Zeiten nach Ängsten undQualen und Abschieden und tiefemLeid? »Christ the Lord is ris’n today /Alleluja./ Sons of men and angels say:Alleluja.« So singt die Welt. MilliardenStimmen. Und dann erzählt man sicham Ostermontag Geschichten, dieseund jene, wo überall der auferstandeneHerr einem begegnet ist, im Garten, imHaus, auf dem Weg nach Emmaus.Und weiter, immer weiter: »Nun auf-wärts froh den Blick gewandt / undvorwärts fest des Schritt! / Wir gehenan unsers Meisters Hand, / und unserHerr geht mit.« So sang man imHalleschen Waisenhaus unter AugustHermann Frankes Dirigat.

Nach Ostern

Und immer so weiter: Am Sonntagdrauf – Quasimodogeniti (also wie neu-geborene Kinder) – sind unsere katho-lischen Geschwister ganz in Weiß miteinem Blumenstrauß. Mi seri cordiasDomini (Die Barm her zig keit desHerrn) Sonntag drauf gibt’s auch nochfür die schwierigsten JugendlichenKon firman denabend mahl bei uns.Und dann sprengt der österliche Wegden Rahmen einer Woche und zieht indie weite Welt. Es folgen die Kirchen -sonntage Jubilate, Kantate, Rogate(Jubelt, singt, betet!) »Fällt’s euch zuschwer? Ich geh voran, / ich steh euchan der Seite, / ich kämpfe selbst, ichbrech die Bahn, / bin alles in dem Strei -te.« Johann Scheffler zu martialisch1668? Nun, sachte, ER geht ja immervoraus – wir ziehen ja nur hinterher –in den herrlichsten Lebens sommerhin ein. Aber das sind wieder ganzandere Geschichten. Max Koranyi

Foto: Meike Böschem

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Max Koranyi ist auch im Rundfunk zu hören: 7., 14., 21. und 28. April auf WDR 4 mit der Sonntagsandacht um 8.55 Uhr