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20. Jahrgang No. 2221 Freitag, 28. August 2020 Euro 4,–

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Media Server 2.0: TV führt Nutzungsdauer anNeuer Single Source-Ansatz beim runderneuerten Media Server macht Mediengattungen direkt vergleichbar.

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Industrie erholt sich langsamerWIEN. Österreichs Industrie bleibt im August auf Erho-lungskurs, allerdings mit redu-ziertem Tempo gegenüber dem Vormonat Juli, wie der am Don-nerstag veröffentlichte Bank-Austria EinkaufsManagerIndex (EMI) zeigt. Geschuldet war das u.a. einer sich abschwächenden Inlandsnachfrage.

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Auf vier Rädern Kyra Roest, IAA Global Vice President Creativity, mit „ Embassy of Dutch Creativity“ on tour 12

Anleger in Stimmung Die Krise hielt die Österreicher nicht von Aktien fern 52

Ars Electronica Martin Honzik vermisst die „neue“ Welt 76

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Mit 14 Seiten retail ab Seite 37Neues Billa-Flaggschiff am Wiener Michaelerplatz 38Olaf Koch verlässt Metro 43Gfk-Studie: Corona pusht Digital Retail 44ÖFV: Zusammenhalt macht optimistisch 47

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Zitat der Woche Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder startete den Corona-Kulturkampf

Es sollen lieber mehr Menschen leben können – und wir kommen jetzt einmal ohne Theater aus.“

Freitag, 28. August 2020 EDITORIAL / INHALT 5

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

SPITZFINDIGKEITEN. Im Duden hat dieses Wort (noch) keinen Eintrag, aber im Cambridge Dictionary: „Whataboutism, the practice of answering a criticism or difficult question by attacking someone with a similar criticism“ – normalerweise eingeleitet mit „What about …?“. Eine Manipulationstechnik, die von Kritik ab-lenken soll, indem auf vermeintliche vergleich-bare Missstände verwiesen wird.

Rund um den Brand der Kathedrale von Not-re-Dame fing auch die Whataboutism-Debatte so richtig Feuer: „Milliardenspenden für eine Kirche – und in Afrika hungern Kinder?“ Noch ein Beispiel: „Das ‚Binnen-I‘ einführen – wäh-rend noch nicht einmal einheitliche Löhne für Männer und Frauen durchgesetzt sind …?“ „Demos für Black Lives – und in Wien werden Obdachlose misshandelt?“

Antwort a) Hat etwas für sich. b) Nein, hat es nicht, weil solcherlei Rabulistik in einer sachlichen, inhaltlich fundierten Diskussion

nichts zu suchen hat. Gruppe b hat einstweilen einmal gewonnen. In der von Bild, Video und Kürzesttext geprägten, modernen Kommuni-kationswelt lernt, wer mitmachen will, besser schnell, dass es Schwarz gibt – und Weiß. Wer auf die Schattierungen von Grau verweist, muss zur Kenntnis nehmen, dass er besser in den Li-teraturzirkel, Neigungsgruppe „seichte Erotik“, abwandern sollte.

Eine spannende Aufgabe für jene, die ein biss-chen zu viel Tagesfreizeit haben, könnte eine ver-gleichende Analyse von Whataboutism als rheto-risches Ausweichmanöver und dem Sokratischen Dialog als Verschränkung von philosophischer Theorie und didaktischer Methode sein … Kurz: Es ist vielleicht nicht klug, jeglichen Diskurs im Keim zu ersticken, sobald er auch nur ein paar Zentimeter über die vorher festgelegten Ufer tritt. Durchs Reden kommen die Leut zsamm. Und ein schlechter Kompromiss in gutem Ein-vernehmen ist oft besser als Sieg durch K.o. und Killerargument. Kürzlich gelesen: Jesus sei der Urheber des Whataboutism: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“

InhaltCOVERSTORY

Media Server 2.0 ..................... 6Neuer Media Server ermöglicht direkten Gattungsvergleich

MARKETING & MEDIA

Eine kreative Mission .............. 12IAA Global Vice President Creativity, Kyra Roest, on tour

Zeit für die Dachgleiche ......... 18Status quo beim ORF-Umbau

„Nie wieder Internet“ ............... 26e-dialog feiert 17. Geburtstag

SPECIAL ÖAK

Corona (be)trifft alle ............... 32Minus bei Print, plus für ePaper

Titelverteidigerin ..................... 34Die Kronen Zeitung bleibt trotz Rückgängen die Nummer eins

RETAIL

Billa am Michaelerplatz .......... 38Der Rewe-Händler eröffnet sein neues, elegantes Flaggschiff

VKI kritisiert Plastikquote ....... 40Nach wie vor hohe Menge an Plastikverpackungen im LEH

„Mission erfüllt“ ....................... 43Metro-CEO Olaf Koch verlässt den Konzern mit Jahresende

Corona pusht Digital Retail .... 47GfK ortet Durchbruch für statio-näre Händler mit Onlinegeschäft

FINANCENET & REAL:ESTATE

Wie hältst du’s mit Aktien? ..... 52Aktuelle Umfrage des Financial Planners-Verbands

Energieeffiziente Zukunft ....... 57Buwog engagiert sich klimaaktiv

HEALTH ECONOMY

Reform in Arbeit ...................... 60Sozialminister Anschober geht das Thema „Pflege“ an

Corona: Fluch und Segen ...... 64Halbjahresbilanz der Branche zeichnet inhomogenes Bild

DESTINATION

Liegt das Gute doch so nah ... 68Das ist das „Entdeckerviertel“

The Wood am Wiener Gürtel ... 73Neues Hotel aus Vollholz

INDUSTRIAL TECHNOLOGY

Vermessung der Welt .............. 76Ars Electronica Festival 2020: Spazieren durch Keplers Gärten

Ausgeglitzert is’ ....................... 82Totalumbau bei Swarovski?

Kompromiss vs. Killerargument What about this? Auf der altmodischen Suche nach einer modernen Debattenkultur.

Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche:

[email protected] oder Tel. 01/919 20-2100

ImpressumMedieninhaber:medianet Verlag GmbH1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeGeschäftsführer: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredaktion/Leitung Redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stellvertreter der Chefredakteurin: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected])

Kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

Redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Paul Hafner (haf – DW 2174), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nadja Riahi (nri – DW 2201), Martin Rümmele (rüm), Laura Schott (ls – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz)

Zuschriften an die Redaktion:[email protected]

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Fotoredaktion: Jürgen Kretten Fotoredaktion/Litho grafie: Beate Schmid Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at Erscheinungs weise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab meldung nur zum Ende des verein-barten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: https://medianet.at/news/page/offenlegung/

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••• Von Dinko Fejzuli

Nach intensiver Zu-sammenarbeit von Medien- und Agen-turvertretern wurde mit dem Media Ser-

ver 2.0 nun ein Instrument ent-wickelt, das durch seinen Single Source-Ansatz die Mediengat-tungen vergleichbar macht und damit die Grundvoraussetzung für eine objektive und valide strategische Crossmedia-Pla-nung schafft.

Erfreulich sind die Ergebnis-se der Studie selbst in Bezug auf die Mediennutzung vor allem für TV und Radio, deren tägli-che Durchschnittsnutzung bei 216 beziehungsweise 196 Minu-ten liegt.

TV bei Nutzung No. 1Naturgemäß glücklich zeigt man sich sowohl bei den TV- bzw. Ra-diovermarktern, denn in der ös-terreichischen Gesamtbevölke-rung ab 14 Jahren erreicht etwa TV den Höchstwert um 21 Uhr mit einer Nutzung von 55,2%. Die Nutzungskurve steigt täglich ab 17 Uhr steil an. Bereits ab 19 Uhr wird TV von mehr Österreichern

konsumiert als alle anderen Me-diengattungen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen, in der TV ebenfalls massiv ansteigt und einen vergleichbaren Kur-venverlauf wie in der Gesamtbe-völkerung mit einem Nutzungs-Peak von 35,9% in der Primetime bildet.

„Keine Mediengattung ver-sammelt zeitgleich so viele Menschen auf einmal und er-reicht so hohe Nutzungswerte in der Gesamtbevölkerung wie TV. Der Media Server 2.0 zeigt die Lebensrealität der Österreiche-rinnen und Österreicher beim

Medienkonsum. Die Hauptstu-die bestätigt erneut, dass TV das zentrale Medium ist, um Menschen effizient und punkt-genau zu erreichen. TV ist das Medium für enorme Nettoreich-weite und damit ein Katapult, von dem Kampagnen starten“, fasst Screenforce-Österreich-Sprecher und IP-Geschäftsfüh-rer Walter Zinggl die Ergebnisse zusammen.

Radio vorn dabeiBeim Medium Radio zeigen die Ergebnisse, dass die Österrei-cherinnen und Österreicher ge-nau 3 Stunden und 16 Minuten Radio pro Tag nutzen. Für 74%

Joachim Feher RMS Austria

Der Media Server belegt eindrucksvoll mit vergleichbaren, harten und quanti-fizierbaren Fakten den Stellenwert von Radio im Alltag der Österreicher.

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Erstmals direkt vergleichbarDer Media Server 2.0 ermöglicht, die Nutzung einzelner Mediengattungen direkt miteinander zu vergleichen.

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– also über 5,5 Millionen Öster-reicherinnen und Österreicher – ist Radio fest in den eigenen Tagesablauf integriert und wird täglich eingeschaltet. Pro Wo-che drehen sogar 87%, also 6,5 Millionen Menschen, das Radio auf.

Joachim Feher, Geschäfts-führer RMS Austria: „Der Me-dia Server belegt eindrucksvoll mit vergleichbaren, harten und quantifizierbaren Fakten den Stellenwert von Radio im täg-lichen Alltag der Österreicher. Mit den RMS-Radio-Kombis, über das größte Online-Audio Angebot Österreichs bis hin zu interaktiven Specials auf Smart Speakern haben wir für jede Aufgabenstellung und jeden Mediaplan eine wirkungsstarke Lösung.“

ORF mehrfach erfreutGleich dreifach erfreut zeigt sich ORF-Enterprise Geschäfts-führer Oliver Böhm: „In den drei meistgenutzten Mediengattun-

gen steht der ORF durch un-schlagbare Reichweiten, inhalt-liche Qualität, Österreichbezug und fundierten Journalismus an der Spitze Die ORF-Medien sind damit der Garant für unschlag-baren Werbeerfolg.“

Oliver Böhm, der auch Prä-sident des Vereins Media Ser-ver ist, über den Media Server: „Gerade in dieser für den öster-reichischen Medienmarkt sehr herausfordernden Zeit ist es be-sonders wichtig, den Agenturen eine gute Planungsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Für die einzelnen Mediengattungen gibt es diese schon seit Langem. Mit dem Media Server 2.0 steht nun eine solche in verbesserter Form auch für die strategische Cross-media-Planung zur Verfügung.“

Einzelmedien vergleichbarDie Agenturen können ihre Pla-nungsmodule nun selbst zusam-menstellen Der Media Server unterstützt die Agenturen da-bei, einen optimierten Media-

gattungs-Mix für die Planung ihrer Kampagnen zu finden. Eine wesentliche Neuerung ist die Möglichkeit, die Planungs-module durch die Auswahl von Einzelsendern/Einzeltiteln/Ein-zelangeboten selbst zusammen-zustellen.

Tagesablauf wieder dabeiDer Media Server 2.0 bietet aber noch viel mehr an Informati-on. Für die gesamthafte Abbil-dung der (auch crossmedialen) Medien nutzung ist wieder ein Tagesablauf (Aufenthaltsorte, Haupttätigkeiten, Mediengat-tungen TV, Radio, Print, On-line, Social Media) mit an Bord. Weitere Themenschwerpunkte des Media Server 2.0 sind Inte-ressen/Ratgeber, Nutzung von Verkehrsmitteln, Smart Spea-

ker, Prospekte/Flugblätter und Internetaktivitäten. Für die Be-stimmung von Zielgruppen ste-hen zahlreiche Merkmale (So-ziodemografie, Lebensphasen, Sozialschichten, Kaufkraftstu-fen, Urban/Rural-Regionen) zur Verfügung.

Social Media „entzaubert“In Bezug auf die Nutzung von Social Media gab es ein interes-santes Ergebnis im Rahmen des Media Server 2.0: Löst man diese Gattung nämlich aus der Kate-gorie „Internet“ heraus, so fällt sie deutlich hinter etwa TV oder Radio zurück.

Damit habe man Social Media „entzaubert“, so Oliver Böhm zu der Frage, wie sehr im Vergleich zu den anderen die Gattung ge-nutzt werde.

Walter Zinggl IP Österreich

Keine Mediengattung versammelt zeitgleich so viele Menschen auf einmal und erreicht so hohe Nutzungs-werte in der Gesamt-bevölkerung wie TV.

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Medien­lieblinge Vor allem TV und Radio gehören dazu. Social Media, aus der Gattung „Inter-net“ herausge-löst“ und einzeln betrachtet, verliert deutlich an Größe.

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Direkte VergleichbarkeitSingle Source­Ansatz Der Media Server 2.0 enthält alle klassischen Mediengattungen (TV, Radio, Print, Online, Out of Home) sowie Social Media. Da die Gattungsstudien aufgrund der unterschiedlichen Befragungs- und Messmethoden nicht ver-gleichbar sind, war es für den Verein Media Server von Beginn an ein zentrales Anliegen, diese Daten vergleichbar zu machen. Im Media Server 2.0 sind daher alle Planungseinheiten, dem Prinzip des Single Source-Ansatzes folgend, direkt erhoben, und zwar auf möglichst ähnliche Art und Weise. Eine Ausnahme stellt Out of Home dar, das aus methodischen Gründen fusioniert wurde. Aus dieser Vorgangsweise resultiert ein Media Server, dessen Methode und Abfrage sich von den Gattungsstudien unterscheidet, dafür aber die Mediengattungen auf einem vergleichbaren Niveau darstellt und sie kombinierbar macht – eine Grundvoraussetzung für die strategische Crossmedia-Planung.

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Media Server 2.0 bringt crossmedialen Vergleich Media Server-Präsident Oliver Böhm und Vizepräsidentin Susanne Koll über die neuen Möglichkeiten, die der erneuerte Media Server bietet.

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Der Media Server 2.0, der eine gattungs- und kanalübergrei-fende Vergleichbar-keit der Nutzung

bringen soll, habe neben etli-chen anderen Aspekten auch vor allem eines klar gemacht: Der Kanal Social Media sei „deut-lich überbewertet“ und nun sei die Bedeutung dieses Kanals entsprechend den Zahlen auch deutlich genauer einzuordnen und vor allem mit anderen Gat-tungen nun direkt vergleichbar.

Susanne Koll, Geschäftsführe-rin der Mediaagentur OMD und Vizepräsidentin Media Server, dazu: „Diese nun einheitliche Währung ist als Basis für die strategische Planung extrem wichtig, auch durch die ver-

besserte Vergleichbarkeit der Nutzungsdaten der einzelnen Mediengattungen. Besonders spannend ist auch, dass erst-mals Google, Facebook & Co in einer Single Source-Untersu-chung mitabgefragt wurden und daher die Nutzung von ‚Social Media‘ nun unter identen Para-metern erhoben wurde.“ Genau

hier setzt Media Server-Präsi-dent und ORF-Enterprise-Chef Oliver Böhm an, wenn er meint: „Die Ergebnisse des Media Ser-ver 2.0 entzaubern den von Fa-cebook und Co selbst organisier-ten Nimbus ‚Jeder nutzt dauernd Social Media‘. Die Fakten bewei-sen: Das stimmt so nicht! Um eine relevante Nettoreichweite aufzubauen, kommt man mit Social Media nicht weit, auch nicht in der jungen Zielgruppe. Werbung braucht die Kraft der klassischen Medien! Auch das beweist der Media Server 2.0.“

Hier verweist Böhm vor allem auf die Zahlen zur TV-Nutzung: „Der Media Server zeigt deutlich, wie unglaublich hoch die Fern-sehnutzung in Österreich ist – täglich über 3,5 Stunden TV. Das freut mich für die Gattung. Als Vermarkter der ORF-Medien TV, HF, Online applaudiere ich auch der starken Performance von Ra-dio und Internet. Beeindruckend ist das starke Nutzungspotenzial der Out of Home-Medien.“

Böhm bezieht sich hier auf die Zahlen, die belegen, dass 88% der Österreicherinnen und Österreicher täglich 114 Minu-ten outdoor unterwegs sind und so die Möglichkeit haben, auch Außenwerbung wahrzunehmen.

Keine KonkurrenzDen Media Server selbst sieht Media Server-Vizepräsidentin Koll übrigens nicht als Kon-

kurrenz zu anderen Frequenz-untersuchungen, sondern als „eine Ergänzung der Gattungs-studien. Die Detailplanung fin-det weiterhin in den jeweiligen Gattungsstudien statt, und der Media Server erlaubt es uns, eine fundierte, kombinierte Cross-media-Reichweite aus zuweisen. Im Vergleich zum alten Media Server ist eine Kombination von Einzelmedien und nicht nur von Modulen möglich und schafft somit die nötige Flexibilität in der Mediaplanung.“

Direkter VergleichIns gleiche Horn bläst auch Böhm, wenn er sagt: „Die Gat-tungsstudien verlieren mit dem Media Server nichts an ihrer Wichtigkeit. Im Gegenteil: Sie geben Auskunft, wie sich die einzelnen ‚Medien Brands‘ ei-ner Gattung zu einander verhal-ten und sind damit weiterhin entscheidend für die taktische Werbeplanung; im Sinne von ‚Wer hat mehr Reichweite, Ser-vusTV oder Puls 4?‘ Allerdings werden die Gattungsstudien unterschiedlich erhoben – die einen mittels Messung, die an-deren mittels Befragung und so weiter.“

Genau hier will ja der Media Server helfen, denn nun sind die einzelnen Gattungen direkt vergleichbar. Koll dazu: „Wenn man die Reichweite von Me-diengattungen in ein objektives,

valides Verhältnis setzen möch-te, um flexible strategische Me-diaplanung zu machen, braucht es einen anerkannten Branchen-standard, und das ist der Media Server 2.0, von Vertretern der Mediaagenturen und Medien gemeinsam erarbeitet.“

Böhm ergänzt: „Print und In-ternet wurden auf genau die gleiche Art und Weise single source mittels Online-Inter-

views durchgeführt wie die an-deren Mediengattungen im Me-dia Server. Das schafft die Basis für einen transparenten Medien-markt in Österreich.“

Den Umstand, dass die ÖWA und die Media-Analyse nicht Teil des Media Servers sind, kommentiert Böhm übrigens folgendermaßen: „Die Daten sind zu 100% valide und objek-tiv. Davon profitieren auch die Media-Analyse und die ÖWA. Eine erneute Mitgliedschaft ist nicht zwingend notwendig, wäre aber sinnvoll und würde uns freuen.“

Die Detailplanung findet weiterhin in den jeweiligen Gattungsstudien statt, und der Media Server erlaubt es uns, eine fundierte, kombinierte Cross-media-Reichweite auszuweisen.

Oliver Böhm Media Server Präsident

Susanne Koll Media Server Vizepräsidentin

Der Media Server zeigt deutlich, wie unglaublich hoch die Fernsehnutzung in Österreich ist; täglich über 3,5 Stunden TV. Das freut mich für die Gattung.

Media Server: Die MitgliederAGTT Währung für TV-Reichwei-ten: Teletest (elektronische Messung)

Radiotest Währung für Radioreichwei-ten: Radiotest (Telefoninter-views – RLD)

R&C Research and Controlling; Währung für Outdoorreich-weiten: Outdoor Server Austria (Frequenzland-schaft, GPS, Web-Mapping, Werbeträger-klassifizierung)

IGMAInteressens-gemeinschaft der österreichi-schen Media-agenturen.

Der Verein Media Server wurde im August 2012 gegründet. Für den Media Server 2.0 wurden von der GfK Austria 5.025 Online-Interviews durchgeführt, die Grundgesamtheit ist die österreichische Wohnbevölkerung ab 14 Jahren. Die Befragten wurden per Zufallsauswahl aus dem Online-Pool der GfK Austria ausgewählt, für schwer erreichbare Zielgruppen wurde zusätzlich auf den GfK-Kooperationspartner „Talk Online Panel GmbH“ zurückgegriffen. Die Interviews wurden vom 2. September bis 1. Dezember 2019 gleichverteilt durchgeführt. Die Out of Home-Kampagnenmodule wurden durch Fusion in die Media Server-Studie übertragen, die Fusion wurde von H.T.S. durchgeführt.

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Science Talks Der DMVÖ bietet ein neues DACH-weites Format an 16

Dachgleiche Alexander Wrabetz über den Status quo beim ORF-Umbau 18

Nordlicht Klaudia Nikolic, Inhaberin der Eventlocation, im Gespräch 22

Datengetrieben Vor 17 Jahren hat Siegfried Stepke die Agentur e-dialog gegründet. 26

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Key Account Manager Digital Isabella Höninger verstärkt ab so-fort das Online Sales-Team rund um Wolfgang Pernkopf bei Gold-

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Embassy of Dutch Creativity on tourIAA Global Vice President Creativity Kyra Roest fährt diesen Sommer mit ihrem Camper durch Europa. 12

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••• Von Nadja Riahi

Wie tritt man mit anderen Ländern in Kontakt, wenn die Reisefreiheit beschränkt ist?

Aufgrund der aktuellen Corona-krise musste das alljährliche Cannes Lions Festival an der Côte d’Azur dieses Jahr abge-sagt werden. IAA Global Vice

President Creativity Kyra Roest und Gründerin der Botschaft für niederländische Kreativität wurde kreativ – und reist mit einer mobilen Version der „Em-bassy of Dutch Creativity“ durch innovative Städte in ganz Euro-pa. Die niederländische Kreativ-handelsmission startete Mitte August mit ihrem Camper Van in Hamburg. medianet nutzte ihren Aufenthalt in Wien und

bat Roest zum Gespräch über die Kreativindustrie, Ziele und die Herausforderungen des Rei-sens mit Van.

„Wir wären heuer bereits zum sechsten Mal in Cannes vertreten gewesen. Nachdem das Festival zuerst in den Oktober verschoben und dann für 2020 ganz abgesagt wurde, habe ich begonnen, nach Alternativen zu suchen“, schil-dert Roest die Anfänge. „Wir

haben bereits viele Webinare organisiert, aber irgendwann habe ich mir gedacht: ‚Ich habe genug von den kleinen zweidi-mensionalen Gesichtern, die mir auf dem Bildschirm angezeigt werden‘. Natürlich braucht es auch gewisse glückliche Zufälle, um Menschen zu begegnen und Steine ins Rollen zu bringen“, sagt Roest. Nachdem das Festi-val South by Southwest in Austin

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Auf vier Rädern durch EuropaEine Mission: IAA Global Vice President Creativity Kyra Roest als „Embassy of Dutch Creativity“ on tour.

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Texas ebenfalls nicht stattfinden konnte, beschloss Roest, zu im-provisieren. „Ich wäre auf die-sem Festival mit einem Camper unterwegs gewesen, hätte Leute getroffen, mich vernetzt. Diese Idee hat mich weiterbegleitet und ich habe beschlossen: Ich kaufe mir einen gebrauchten Camper“, erzählt Roest.

Gleicher LookDer Designer, der bereits für den visuellen Auftritt der Embassy of Dutch Creativity verantwortlich war, wurde von Roest beauftragt, den Camper umzugestalten. Er sollte in den Corporate-Farben der Embassy bemalt werden. „Anscheinend funktionieren gute Ideen überall – auch auf einem Second Hand Camper“, so Roest. Nach einer Woche mit Stopps in Kopenhagen, Berlin und Prag traf Roest in Wien ein. „Wir müssen immer wieder schauen, ob wir in die Länder, die als nächstes auf unserer Liste stehen, überhaupt

noch einreisen dürfen. Unseren letzten Plan haben wir über Bord werfen müssen, weil Kroatien ausfällt“, sagt Roest.

Spontanität statt PlanungEine Herausforderung sei auch, durch die Länder, in denen Rei-sewarnungen vorliegen, zu rei-sen, um an ein weiteres Ziel zu gelangen. Der Kontakt zu nieder-ländischen Botschaften gestalte sich eher schwierig. „Wenn wir mit den Botschaften in Kontakt treten, bekommen wir oft zu hören: ‚Das ist zu kurzfristig, das dauert Monate. Gut, hätte ich vor Monaten schon von Co-vid-19 gewusst, hätte ich anders planen können“, sagt Roest. Die Tatsache, dass Sommer und so-mit Urlaubssaison ist, erschwe-re das Vorhaben noch zusätzlich. Dennoch befinde sich Roest auf einer Mission: „Wir haben eine eigene Website, die dutchieson-tour.com heißt; hier finden In-teressierte unsere Reiseroute. Die Embassy of Dutch Creati-vity profitiere von dieser Road Tour. „Normalerweise, wenn wir

in Cannes sind, dann gibt es 40.000 Menschen, die sich für unsere Branche interessieren. Es ist einfach, sich zu vernetzen und miteinander ins Geschäft zu kommen. Jetzt ist alles anders. Jedes Unternehmen muss sich überlegen, wie es die Zukunft angeht. Wie werden Events ge-plant? Welche Investitionen in das Marketing werden jetzt ge-tätigt? Wie findet Networking statt? All diese Fragen beschäf-tigen die Branche“, erklärt Roest.

Bedeutung der IndustrieEs sei wichtig, trotz gewisser Schwierigkeiten Entscheidun-gen zu treffen. „Wer weiß, ob wir nächstes Jahr in Cannes sein können oder wieder mit dem Camper losziehen“, überlegt Roest. Die Kreativbranche sei in Europa noch auf sehr nationaler Ebene ausgerichtet. „Wir sehen alle die einzelnen Länder. Es gibt zwar eine europäische digitale Agenda, aber in der Kreativbran-che sieht das noch anders aus“, sagt Roest. Ihr Ziel sei es unter anderem, die Bedeutung der Kre-

ativ-Industrie europaweit her-vorzuheben. „Jeder Euro, der in die Kreativbranche hineinfließt, wird mit sechs multipliziert. Das zeigt die Wichtigkeit der Bran-che“, sagt Roest.

Ganz vorn dabei Roest möchte Konversationen starten und die Brücken zwi-schen den Ländern in Europa überwinden. „Ich bin die Front-frau. Zwar kann ich nicht alles allein meistern, aber ich kann unsere Message verbreiten. Ich glaube, das ist fundamental. Au-ßerdem bekomme ich von außen tolle Unterstützung, sei es vom Staat oder von den Mitgliedern

Kyra Roest IAA Global Vice President Creativity

Ich bin die Frontfrau. Zwar kann ich nicht alles allein meistern, aber ich kann unsere Message verbreiten. Ich glaube, das ist fundamental.

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der IAA“, so die IAA Global Vice President Creativity. Die Inter-national Advertising Associa-tion (IAA) sei hier auch von Be-deutung.

Auf Social Media unterwegs„Wir machen schon einen sehr guten Job. Aber wir müssen noch stärker sein und mehr kollaborieren. Dieses Gemein-schaftsgefühl, welches wir in den Webinaren über Länder-grenzen hinweg gespürt haben, soll nun auch aus der virtuellen Welt nach draußen transportiert werden“, sagt Roest. Auf ihrem letzten Stopp in Brüssel möchte Roest „etwas hinterlassen“.

Auf die Frage nach ihrem Zeit-plan für jede Stadt antwortet Roest: „Jeder Tag ist anders, jeder Tag ist eine Herausforde-rung, jeder Tag ist eine Überra-schung. Momentan sind viele Menschen auf Urlaub, deswe-gen haben uns auch einige nicht geantwortet. In jeder Stadt sind unsere Pläne abhängig von unterschiedlichen Faktoren. Manchmal haben wir einen ge-nauen Tagesplan, manchmal entsteht der Plan während des

Tages selbst. Es ist schwierig, für den darauffolgenden Tag zu planen“, erzählt Roest.

Den Content für die Sozialen Netzwerke machen Roest und ihre Nichte, die mit ihr unter-wegs ist, zu zweit. „Wir haben an manchen Tagen viele Mee-tings, sodass wir dann abends nicht mehr dazu kommen, auf Social Media zu posten. Immer-hin müssen wir abends noch den Haushalt erledigen und mit dem Hund spazieren gehen“,

lacht Roest. Denn: Roest und ihre Nichte nutzen den Van nicht nur als Fahrzeug, sondern auch als Unterkunft. So entstehen die Instagram-Stories, Facebook- Posts und Website-Beiträge meistens am Wochenende. Dies verbraucht natürlich viel Daten-volumen, WLAN-Zugang gibt es im Van keinen.

Lösungen finden„Das sind alles Dinge, die wir be-rücksichtigen müssen. Wir sind in unserem Alltag von verschie-denen Technologien abhängig. Wir sind es gewohnt, unlimitiert im Internet surfen zu können, un-sere Geräte beliebig oft aufzula-den oder uns mithilfe von Google Maps zu orientieren“, so Roest. Kreativität ist auf dieser Reise jede Menge gefragt – von der Reiseroute, über die Lebenswei-se bis zu dem Social Media Con-tent. Ihr Ziel bestimme Roest wie folgt: „Ich möchte europaweit bei Menschen ein Bewusstsein für Kreativität schaffen. Unsere Em-bassy soll noch sichtbarer sein – dank des schönen Van-Designs ist sie das auch. Wie bereits ge-sagt, wäre es mir ein großes An-liegen, wenn sich die Länder in Europa zusammentun würden. So zeigen wir uns nächstes Jahr nicht als die Dutch Embassy of Creativity, sondern die European Embassy of Creativity“, sagt Roest abschließend. Kyra Roest

Ich möchte europa-weit ein Bewusst-sein für Kreativität schaffen. Es wäre mir ein großes Anliegen, wenn die Länder sich zusammenschließen würden.

Die Embassy of Dutch Creativity im Jahr 2019 in Cannes, Frankreich.

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InfoboxEmbassy of Dutch Creativity Eine Handelsmission der gesamten niederländischen Kreativindustrie. Die Botschaft ist eine Initiative von ADCN (Club for Creativity), bvA (Dutch Advertiser es Association), DuPho (Dutch Photographers’ Association), Dutch Digital Agencies, Dutch Digital Design, IAA Dutch Chapter, IAB NL, VEA (Verband von Werbeagenturen) und wird von Creative Holland unterstützt.

International Advertising Association Die International Advertising Association (IAA) mit Hauptsitz in New York wurde vor 80 Jahren gegründet und ist mit ihren mehr als 30 Chaptern auf allen Kontinenten eine einzigartige globale Partnerschaft, deren Mitglieder sich aus Werbetreibenden, Medien, Werbeagenturen, Medienunternehmen sowie Akade-mien zusammensetzen. Das IAA Austrian Chapter ist mit rund 300 Mitgliedern sowie rund 150 Mitgliedern der IAA Young Professionals das größte weltweit und seit mehr als 50 Jahren in Österreich erfolgreich tätig.

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WIEN. Die Firma Spürsinn Werbeartikel produziert Haft-notizen, Zündholzschachteln, Schoko-Verpackungen und Sa-mensackerl aus dem grünen Material Graspapier.

Einerseits hat dies einen ökologischen Hintergrund: Papier aus Gras herzustellen, verbraucht nur ca. zwei Liter Wasser pro Tonne im Vergleich zu ca. 6.000 Litern bei der Pro-duktion aus Holz. Zum anderen sind Graspapier-Werbeartikel spürbares Neuromarketing: „Die strukturierte Oberflächenstruk-tur, die natürliche Farbe und der Geruch nach Heu haben nicht nur mich in ihren Bann gezogen. Wie mir viele Unternehmen be-

stätigen, gefällt es ihren Kunden, Werbeartikel mit mehreren Sin-nen zu spüren und zu erleben“, sagt Max Kornfeld, Inhaber von Spürsinn. Der schnell nach-wachsende Rohstoff Gras kann mehrmals pro Jahr geerntet werden. Es wächst regional auf Ausgleichsflächen – Bereichen, die nicht für die Futtermittelver-sorgung von Tieren bewirtschaf-tet werden.

UmweltfreundlicherWeiters wird auf Chemikalien verzichtet. Im Vergleich zum klassischen Papier werden bei der Herstellung des Rohstoffs für Graspapier etwa 75% der CO2-Emissionen eingespart.

Laut dem Erfinder des Graspa-piers, Uwe D’Agnone, können 6.000 Liter Wasser pro Tonne gespart werden. Um Haftnoti-zen mit Grasfasern herzustellen können bis zu 50% des Grund-materials bereits aus Gras sein. Für das fertige Werbeartikel-

Produkt braucht es noch Holzfa-sern für mehr Stabilität. Frisch- oder Recyclingfasern werden zu den Grasfasern beigegeben. Außerdem lässt sich Graspapier im Altpapier recyceln, ist kom-postierbar und für Allergiker geeignet. (red)

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Aus GraspapierWeniger CO2-Emissionen, Energieersparnis und weniger Wasserverbrauch.

krone.tv – 100% Content aus Österreich.Mit krone.tv erweitert die IP Österreich ihr Portfolio um einen weiteren österreichischen TV-Sender. Damit bietet der Werbezeitenvermarkter seinen Kunden ab 1.9.2020 neue spannende Möglichkeiten, ihre Produkte in Programmumfeldern mit regionalem Fokus zu platzieren. Mit News, Sport & Society Themen richtet sich der Sender besonders an die Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen. Jetzt Angebot anfordern: [email protected]

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Rückmeldung unserer Mitglie-der gespannt“, sagt Anton Jen-zer, Präsident des DMVÖ.

Die Science Talks finden je-den Donnerstagabend von 17.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr statt und richten sich an Hochschulleh-rer, Wissenschaftler, den wis-senschaftlichen Nachwuchs sowie an neuesten Erkennt-nissen interessierte Praktiker aus Unternehmen. Nach einer kurzen Einführung mit Vorstel-lung des jeweiligen Referenten ist ein ca. 30-minütiger Vortrag mit anschließender Diskussion vorgesehen. Die Teilnahme steht allen Interessierten offen und ist kostenfrei.

Wöchentliche Vorträge Den Auftakt zu den Vorträgen, die wöchentlich stattfinden werden, macht am Donnerstag, 1. Oktober 2020, die Präsenta-tion und Ehrung der Gewinner

des diesjährigen Alfred Gerardi Gedächtnispreises. Der Alfred Gerardi Gedächtnispreis wird vollständig gesponsert durch die Printus GmbH, Offenburg. Am 8. Oktober folgt ein Vortrag von Prof. Bernd Skiera, Goethe-Universität Frankfurt am Main, zum Thema „Wie kann SalesTech im Dialogmarketing und Ver-trieb helfen?“

Dialogmarketing DACH-RaumVeranstalter der Science Talks sind der Deutsche Dialogmar-keting Verband e.V. (DDV), der österreichische Dialogmarke-ting-Verband DMVÖ und der Schweizer Dialogmarketing Ver-band SDV. Zusammen vertreten die drei Verbände die Interessen von rund 2.000 Mitgliedern der gesamten Dialogmarketing-Branche. Im DDV sind zudem rund 80 Hochschulen organi-siert. (red)

WIEN/FRANKFURT. Die Di-alogmarketingverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – DDV, DMVÖ und SDV – nutzen im Rahmen einer internationalen Kooperation heuer außerdem die Chance, um neue Formate für den wis-senschaftlichen Austausch zu erproben: Ab Oktober wird un-ter dem Titel „Science Talks“ eine Reihe von Online-Prä-sentationen – vorgetragen von Wissenschaftlern aus allen drei Ländern – zum aktuellen Stand des Dialog- und Data-Driven-Marketing organisiert.

Mit dem virtuellen Format sollen neue Forschungsprojek-te zum Dialog- und Data-Dri-ven-Marketing vorgestellt, der wissenschaftliche Austausch zwischen den Hochschulen ge-fördert und eine Plattform für Networking und Wissenstrans-fer zwischen Forschung und Praxis geschaffen werden.

Engere Zusammenarbeit„Diese länderübergreifende Ko-operation der Science Talks ist ein weiterer wichtiger Baustein in dem digitalen Angebot des DDV“, sagt DDV-Präsident Mar-tin Nitsche. „Wir werden den es-senziellen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis damit nicht nur sicherstellen, son-dern sogar ausbauen. Über die Online-Formate, die auch aufge-zeichnet werden, können wir ei-nen deutlich größeren Kreis von Interessenten erreichen.“

„Wir freuen uns, dass die drei Länder Deutschland, Ös-terreich und Schweiz durch die neue gemeinsame DACH Science Talks-Reihe im Bereich Dialog-marketing nun noch näher zu-sammenrücken und sind schon auf die ersten Vorträge und die

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Neues DMVÖ-Format Mit den Verbänden aus Deutschland und der Schweiz bietet der DMVÖ ab Oktober das neue Format „Science Talks“ an.

Kooperation Anton Jenzer, Präsident des DMVÖ, freut sich, dass die Verbände des DACH-Raums durch das neue Format näher zusammen-rücken.

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Deutschland Martin Nitsche ist Präsident des Deutschen Dia-logmarketingver-bands DDV, in dem auch rund 80 Hochschulen organisiert sind.

Das Social Media-Tool für alle Branchen-Experten

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JETZT ONLINE TEILNEHMEN: INSERT COIN Enormes Potenzial, für viele Marken aber immer noch #neuland, das wir gemeinsam entdecken wollen:

Jung von Matt SPORTS verschafft uns den Überblick über den Megatrend E-Sports. mStudio und die Agentur Wavemaker beleuchten die mediale Seite, die Audience und besonderen Touchpoints der digitalen Zielgruppe. Entscheidungsträger*innen der Marken A1, Erste Group und willhaben sprechen über Erwartungen und Erfahrungen mit E-Sports-Sponsorings. Und Sie haben die Möglichkeit Fragen zu stellen und mit den Expert*innen zu interagieren.

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••• Von Dinko Fejzuli

Anlässlich der Dach-gleiche auf der ORF-Baustelle bat medianet ORF-Ge-neraldirektor Wra-

betz zum kurzen Interview über den Fortlauf auf der Baustelle.

medianet: Herr Generaldirek-tor: Auf vielen Baustellen hat Corona für eine massive Ver-zögerung gesorgt. Wie sieht

die Lage auf der ORF-Baustelle aus?Alexander Wrabetz: Das ORF-Medienstandortprojekt befindet sich im Plan. Natürlich mussten zu Beginn der Coronakrise im März auch im ORF-Zentrum die Bauarbeiten gestoppt werden. Der Baubetrieb ist aber sowohl im Bereich des Neubaus als auch der zu sanierenden Objekte so rasch es möglich war wieder angelaufen – selbstverständlich unter Einhaltung der notwen-

digen Sicherheitsmaßnahmen. Aus heutiger Sicht werden sich daraus keine wesentlichen Ver-zögerungen im Gesamtplan er-geben. Die Dachgleiche für das Ö3- und Ö1-Haus sowie den Multimedialen Newsroom feiern wir plangemäß. Mein Dank gilt hier Pius Strobl, Hubert Püllbeck und dem ganzen Medienstand-ortteam.

medianet: Nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell hat sich

Corona auf etliche Baustellen ausgewirkt. Auch das Baubud-get im ORF-Zentrum bzw. das Projekt musste, unabhängig von Corona, angepasst werden. Werden Sie im Finanzrahmen bleiben können?Wrabetz: Die Coronakrise hat natürlich auch den ORF wirt-schaftlich schwer getroffen, unter anderem durch den Rück-gang der Werbeerträge und des Programmentgelts. Das Baubud-get werden wir aber aus heuti-

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Der ORF feiert am Berg die Dachgleiche Trotz coronabedingter Verzögerungen liegt man im Zeitplan – FM4 ist bereits umgezogen – in zwei Jahren folgen Ö3 und Ö1.

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ger Sicht wie geplant einhalten können.

medianet: FM4 ist bereits über-siedelt. Wie sind die Erfah-rungen am neuen Standort? Welche Rückschlüsse lässt das für die anderen Radiosender zu?

Wrabetz: Die Übersiedlung von FM4 in die neuen Studios war ein historisches Datum. Seither wird im ORF-Zentrum trimedial für Fernsehen, Radio und Online produziert. Die Erfahrungen sind bisher sehr gut und haben ge-zeigt, dass FM4 durch die Über-siedelung nichts von seiner Mar-

kenstärke oder seinem Charakter eingebüßt hat. Mit dem neuen Mediencampus schafft der ORF die Grundlagen für die öffent-lich-rechtliche Medienprodukti-on der kommenden 30 Jahre.

medianet: Ab 2022 sollen dann auch Ö1 und Ö3 in die Zentrale

wechseln. Welche Veränderun-gen nach innen erwarten Sie sich vom neuen, dann gemein-samen Standort?Wrabetz: Der ORF steht vor ei-ner doppelten Herausforderung: Wir müssen einerseits unsere klassischen linearen Sender in Radio und Fernsehen betreiben, wie es das Publikum von uns er-wartet. Andererseits müssen wir uns auf das Streamingzeitalter vorbereiten, wie es vor allem das junge Publikum erwartet. ‚We need to ride two horses‘, wie BBC-Chef Hall gesagt hat. Der ORF muss sich vom klassischen Public Service Broadcaster zur Public Service-Plattform wei-terentwickeln; der ORF-Player, an dem wir mit Hochdruck ar-beiten, ist hier unser Leitprojekt.

medianet: Werden die letzten Mitarbeiter, die dann 2022 auf den gemeinsamen Standort wechseln, von einem Generaldi-rektor Wrabetz begrüßt werden?Wrabetz: Darüber denke ich jetzt noch nicht nach.

Alexander Wrabetz ORF-General-direktor

Die Coronakrise hat natürlich auch den ORF wirtschaftlich schwer getroffen. Das Baubudget werden wir aber aus heutiger Sicht wie geplant einhalten können.

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Im PlanTrotz Corona-Verzögerung ist die große ORF-Baustelle für den neuen Mediencampus (u.) sowohl im Zeit- als auch im Budgetplan.

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WIEN/CANNES. Es darf wie-der eingereicht werden – die eurobest-awards werden am 7. Dezember in insgesamt 23 Kategorien vergeben. Im ver-gangenen Jahr wurden zu den eurobest-Awards Arbeiten aus

38 Ländern eingereicht, die Sie-ger kamen aus 23 verschiedenen Städten. Nun sind die Awards im Ausnahmejahr 2020 zurück: Gesucht werden wieder mutige Kreative – europäische Marken, Agenturen und Menschen, die

den Blick über den Tellerrand wagen und mit ihren Arbeiten neue Benchmarks setzen.

„In diesem herausfordernden Jahr, in dem die Wirtschaft für einige Zeit auf null herunterge-fahren wurde, hat Werbung und

Kommunikation einen neuen Stellenwert bekommen. Dem-entsprechend spannend wird es, kreative Exzellenz aus ganz Europa zu sehen und Arbeiten zu entdecken, die heuer be-geistert, bewegt und verkauft haben. Als offizielle Festivalre-präsentanz hoffen wir, dass die österreichische Kommunikati-onsbranche sich ihre verdienten Meriten beim europäischen Fes-tival abholen wird“, sagt ORF-Enterprise-CEO Oliver Böhm. ORF-Enterprise ist die offizielle Festivalrepräsentanz.

EinreichmodalitätenDie Zulassungskriterien für den eurobest-Award in „Creative Strategy“, die die Implementie-rung einer Strategie in den letz-ten zwei Jahren voraussetzte, wird nun auf drei Jahre ausge-weitet. Zugelassen sind dem-nach Arbeiten, deren Strategie erstmals zwischen 1. September 2017 und 31. Oktober 2020 zur Anwendung kam. Frischer Wind weht in der Award-Kategorie „PR“, die um den Bereich „Social Engagement & Influencer Mar-keting“ erweitert wurde und den alten „Digital & Social“-Bereich ablöst. Weiters wächst „PR“ um die beiden neuen Bereiche „Excellence: PR Craft“ und „PR Techniques“. (red)

ST. PÖLTEN Im Herbst 2020 startet erstmals der akademi-sche Lehrgang „Werbung & Mar-kenführung“ an der FH St. Pölten.

Denn: Diese Themen werden in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung immer gefragter und relevanter. Der berufsbe-gleitende Lehrgang setzt einen Schwerpunkt auf das Thema Markenführung/Brandmanage-ment. Strategische und operati-

ve Markenführung, Kampagnen-Konzeption sowie Leadership und General Management sind die Schwerpunkte. Nach drei Se-mestern schließt man als „Aka-demischer Expert für Werbung & Markenführung“ ab.

Mit einem weiteren Upgrade-Semester ist auch ein Abschluss als „Master of Science in Wer-bung & Markenführung“ mög-lich. Die Präsenz-Termine fin-

den in Wien und St. Pölten statt. Lehrgangsleiterin Barbara Klin-ser-Kammerzelt sieht Mediapla-ner als eine der Zielgruppen des Lehrgangs: „Mediaplanung ist in den letzten Jahren unglaub-lich vielseitig und umfassend geworden; ein Schwerpunkt im Thema Markenführung passt da wunderbar dazu.“

Weitere Informationen unter: www.fhstp.ac.at (red) Barbara Klinser-Kammerzelt.

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Der StartschussEinreichfrist bis 22. Oktober: eurobest-Awards suchen wieder kreative und mutige Arbeiten.

Neuer Lehrgang startet ab Herbst 2020Die Fachhochschule St. Pölten bietet jetzt „Werbung & Markenführung“ an.

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WIEN. „Come as you are und hol dir alle Infos zum Thema Weiter-bildung bequem nach Hause“. Das ist das Motto des „Tag der offenen Tür“ am BFI Wien, der am 17.9. erstmals als interakti-ver Online-Event über die Bühne geht. Es warten Vorträge, inter-aktive Webinare und persönli-che Beratungsgespräche zu den Themen Lernen, Arbeiten und Jobsuche auf die Interessierten. So plaudert der YouTuber und Onlinetutor Daniel Jung im Web-Stream darüber, warum Lernen unterhaltsam und gerade in der digitalen Welt wichtiger denn

je ist. In Webinaren geben zahl-reiche Experten Insights zu den Themen „Online Lernen“, „Online Arbeiten“ und „Online Jobsuche“.

„Bestmöglich unterstützen“In persönlichen Online-Bera-tungsgesprächen können sich alle Interessierten das breite Bildungsangebot des Hauses näherbringen lassen und Tipps zu Fördermöglichkeiten einho-len. Es gibt den Messerabatt in Höhe von 200 €. Außerdem bekommen Besucher auch die Chance auf eine „Traumausbil-dung“ im Wert von bis zu 5.000 €.

„Lebensbegleitendes Lernen war nie wichtiger als jetzt. Die permanenten Veränderungen im Privat- und Arbeitsleben führen dazu, dass ein Schritthalten zur Herausforderung für alle wird. Die persönliche Aus- und Wei-terbildung sollte daher zum ab-

soluten Leitthema für jeden wer-den. Wir möchten die Menschen mit unserem Angebot bestmög-lich unterstützen und ihnen die notwendige Orientierung bie-ten – auch in Zeiten von Physi-cal Distancing“, so Franz-Josef Lackinger, CEO BFI Wien.

Franz-Josef Lackinger ist Geschäftsführer des BFI Wien.

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MarkenbrauchenStrom.

Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber und steuert und verantwortet das überregio-nale Stromtransportnetz. Ihre Infrastruk-tur ist die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Tras-senlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 600 Spezialistinnen und Spezialisten be-treibt, instand hält und laufend den stei-genden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. APG schafft Sicherheit in der Stromversorgung, damit alle Strom haben, wenn sie ihn brauchen.

Mitarbeiter von APG entwickeln die ge-eigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren Sicherheit und Effizienz für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 350 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2020 gibt APG der heimischen Bauindustrie einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG rund 2,9 Milliarden Euro in den kommen-den zehn Jahren in den Netzaus- und Um-bau investieren. Das sind rund 16 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jah-ren in den Netzausbau investieren wird.

Austrian Power Grid

www.apg.at/corona-info

Versorgungsinfrastruktur

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AA+

AA+

Category LeadersInvestment

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Erstmals wurde vom European Brand Institute der Beitrag der Marken gemeinwirtschaftlicher Unter-nehmen und Organisationen zur nachhaltigen Ent-wicklung in Österreich in den 5 Industrien: Verkehr, Versorgungsinfrastruktur, Energieversorger, Gesund-heits- und Sozialinfrastruktur sowie Finanzen in 4 Kategorien untersucht.

EUROPEAN BRAND INSTITUTE

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Nr.1Versorgungs- infrastruktur

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Virtueller Tag der WeiterbildungLebenslanges Lernen: BFI Wien veranstaltet Online-Tag der offenen Tür am 17. September.

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••• Von Nadja Riahi

Die Event-Location Nordlicht bietet auch in Zeiten von Corona mit 1.500 m² einen sicheren Rahmen für

private Anlässe sowie Business-Events mit Freunden, Gästen oder Kunden. medianet sprach mit Nordlicht-Inhaberin Klau-dia Nikolic über Mut, Heraus-forderungen und Lösungen.

medianet: Sie sind eine Quer-einsteigerin in der Eventbran-che. Wie ist das Nordlicht ent-standen? Klaudia Nikolic: Nach der Ka-renzzeit mit meinem zweiten Kind habe ich eine neue Her-ausforderung gebraucht. Ich war in der Pharmazie tätig und wollte immer schon eine beruf-liche Veränderung wagen. Vor fünf Jahren stand das Nordlicht zum Verkauf. Ich dachte ‚jetzt

oder nie‘ und habe diesen Schritt gewagt. Alles war neu, hart und stressig. Seither habe ich viel er-reicht und bin jetzt Profi in dem Geschäft. Als Frau wurde ich unter vielen männlichen Kolle-gen auch mit Vorurteilen kon-frontiert. Das kommt heute sel-ten vor. Mein Motto war immer ‚I never lose, either I win or I learn‘. Ich wollte damit auch ein Vorbild für meine Kin-der sein und dadurch zeigen:

‚Schau, Mami ist eine Rebellin und schafft alles, was sie sich vornimmt. Und du schaffst das auch!‘Das Schöne am Unterneh-mertum ist, dass es immer neue Herausforderungen gibt. Bei mir passiert jeden Tag etwas Über-raschendes – und das finde ich wunderbar, denn man hört nie auf, zu lernen.

medianet: Es gibt schon sehr viele Eventlocations in Wien.

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„I never lose. Either I win or I learn …“ Die Location Nordlicht mit ihren Eventhallen Aurora 8 und Nordkapp 7 ermöglicht Veranstaltungen „mit Abstand“.

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Was macht das Nordlicht be-sonders?Nikolic: Das Nordlicht ist eine sehr wandelbare und flexible Lo-cation. Vom Kunden-Dinner mit Galaflair bis hin zu Fahrzeugprä-sentationen mit Autos ist bei uns alles machbar. Wir gehen spezi-ell auf alle Kundenwünsche ein und organisieren auch für Kur-zentschlossene spontane Feste mit bis zu 700 Personen. Was uns auch von anderen abhebt, ist, dass wir in beiden Räumen die Möglichkeit für Tageslicht haben. Somit steht auch Tages-veranstaltungen wie Meetings, Kongressen und auch Hochzei-ten mit Trauungen vor Ort nichts im Wege. Selbst wenn die Sonne durch unsere großzügigen Fens-ter in die Räume scheint und die Tage besonders heiß sind, kann das Tanzbein auf unserem Dielen-Holzboden geschwungen werden. Denn beide Räume sind voll klimatisiert. Unsere Loca-tion ist außerdem öffentlich gut erreichbar, hat inkludierte Park-

plätze für die bequeme Anreise und ist komplett barrierefrei.

medianet: Momentan ist zwei-felsohne eine schwierige Situati-on für die Eventbranche. Welche Herausforderungen haben sich mit der Covid-Krise ergeben und wie haben Sie sie gemeistert?Nikolic: Auch für uns ist die momentane Situation eine sehr außergewöhnliche, daher infor-mieren wir uns regelmäßig über die Bestimmungen für Veran-staltungen. Die Gesundheit un-

serer Kunden und Partner steht natürlich über allem. Wir sind immer positiv eingestellt und sind für unsere Kunden da.

Genau in dieser Situation wis-sen wir, wie wichtig es ist, einen kompetenten und verständnis-vollen Ansprechpartner zu ha-ben. Aus diesem Grund sind wir gerade in diesen Momenten noch mehr für unsere Kunden und Partner erreichbar und finden immer gemeinsame Lösungen. Im Gegenzug ist es natürlich schön, zu sehen, dass unsere Kunden uns schätzen und es be-vorzugen, die Veranstaltung ge-rade in dieser ungewissen Zeit zu verschieben, anstatt sie zu

stornieren. Das zeigt uns, dass sich unsere Kunden auf uns ver-lassen können, und genau diese Botschaft möchten wir transpor-tieren. Unsere Devise ist: Es gibt kein Problem ohne eine Lösung – und wir finden für alles eine Lösung.

medianet: Was bieten Sie poten-ziellen Kunden an, wenn diese zu Ihnen kommen und einen Event veranstalten möchten? Nikolic: Wir unterstützen jeden unserer Kunden zu 100%, nein zu 120%, bei der Planung des Events. Wir geben unseren Kun-den Ideen, sind flexibel, finden rasch Lösungen und stellen tolle Partner zur Verfügung. Wir ha-ben sehr viel Erfahrung in der Umsetzung von Veranstaltungen

und sind auch im Bereich Sicher-heit bei Events auf einem ausge-zeichneten Wissensstand. Wir er-möglichen unseren Kunden tolle Veranstaltungen und zaubern ihnen ‚Moments to remember‘.

medianet: Welche Arten von Events richten Sie aus?Nikolic: Bei uns gibt es unbe-grenzte Möglichkeiten. Da wir zwei Räume, Nordkapp 7 und Aurora 8, zur Verfügung haben, ist auch für jede Personenanzahl Platz vorhanden. Wir veranstal-ten Feste von 50 bis 700 Perso-nen. Sowohl Weihnachtsfeiern, Geschäftsessen, Produktprä-sentationen, Workshops, Award-verleihungen bis zu Filmdrehs, Geburtstagsparties, Taufen und Hochzeiten ist alles dabei.

Klaudia Nikolic Nordlicht-Inhaberin

Das Schöne am Unter nehmertum ist, dass es immer neue Herausforderungen gibt. Bei mir passiert jeden Tag etwas Überraschendes – und das finde ich wunderbar.

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Nordkapp 7 ist einer der zwei Räume, die zur Eventlocation Nordlicht gehören.

Wir unterstützen jeden unserer Kunden zu 100 Prozent, nein zu 120 Prozent, bei der Planung des Events.

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WIEN. Mit 25. August ist mit der Erschließung des Bundeslandes Kärnten der österreichweite DAB+ Netzausbau erfolgreich abgeschlossen. Nach einem mehr als zweijährigen Netzaus-bau können nun 83% der öster-reichischen Bevölkerung digita-len Klang empfangen.

Zeitgleich mit Abschluss des bundesweiten Ausbaus erwei-tert der kirchliche private Sen-der radio klassik Stephansdom die DAB+-Programmfamilie um einen weiteren bundesweiten Sender.

Schnittstellenpflicht gefordert „Wir haben bereits zahlrei-che ungeduldige Anfragen von Kärntnerinnen und Kärntnern zum Netzausbau bekommen und freuen uns nun umso mehr, dass nun auch Kärnten mit DAB+ Empfang versorgt ist“, so Mat-thias Gerwinat, Geschäftsführer von Digitalradio Österreich.

Die ORS-Sender versorgen nun auch die wesentlichen Ballungs-räume und Hauptverkehrswege im Klagenfurter Becken. Der Abschluss des Netzausbaus ist

vor allem auch für den mobilen Empfang in Autos von Bedeu-tung, denn ab 21. Dezember die-ses Jahres müssen innerhalb der Europäischen Union bekannt-lich alle Neuwägen – und somit deren Autoradios – den Empfang und die Wiedergabe von DAB+ ermöglichen.

„Verbindlich“ digitalFür den Verein Digitalradio Ös-terreich ist dies zwar ein wich-tiger Schritt auf dem Weg zur Etablierung des digitalen Hör-funkstandards, doch erachtet er dafür eine Ausweitung die-ser Vorgabe auf alle Radioemp-fangsgeräte als notwendig.

In Österreich soll folglich si-chergestellt werden, dass alle

Radioempfangsgeräte verbind-lich mit unbeschränktem UKW- und DAB+ Empfang ausgestattet sein müssen, fordert der Verein.

Neuer bundesweiter Sender Mit radio klassik Stephansdom ist ab sofort ein kirchlicher Klas-siksender national in digitaler Klangqualität empfangbar. „ra-dio klassik Stephansdom hat in den Anfängen von DAB+ in Wien bereits proaktiv in der Digital-radiofamilie mitgewirkt. Wir freuen uns, dass der Sender nun als elftes Programmangebot am bundesweiten Multiplex seinen Sendebetrieb aufnimmt“, sagt Wolfgang Struber, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Öster-reich (ls/red)

24 MARKETING & MEDIA Freitag, 28. August 2020

DAB+: Ausbau abgeschlossen83 Prozent der Bevölkerung können nun DAB+ empfangen, radio klassik Stephansdom erweitert nationales Angebot.

Neu dabei im Bundes-Multiplex Kardinal Christoph Schönborn und Roman Gerner, Geschäfts-führer von radio klassik Stephans-dom, das nun auch bundesweit über DAB+ empfangbar ist.

83% der österreichischen Bevölkerung können nun DAB+ empfangen.

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l seit 28. Mai 2019l seit 11. Dezember 2019l seit 26. Mai 2020l seit 25. August 2020

Auf dem schnellsten Weg zur passenden Agentur

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WIEN. „Der Versuch, Offline-Events, wie z.B. Kongresse und Messestände, möglichst rea-listisch darzustellen, führt nur selten zu den gewünschten Er-folgen. Hier bedarf es neuer und intelligenter Lösungen. Auf-wendig gestaltete Grafiken und Bildschirmmasken beeindru-cken nur kurzfristig, wenn nicht die User Experience kurzweilig, informativ und spannend ge-staltet wird“, so Matthias Fier-linger, Agenturleiter bei Event-werkstatt.

Eingebettet in ein Gesamt-kommunikations- und Mar-ketingkonzept, ist jedoch ein professioneller Hybrid- oder Onlineevent nachhaltig und be-

sticht mit individueller Teilneh-meransprache und langfristiger Verankerung der Botschaften. Denn Eventmarketing braucht Herz und Hirn.

Die Mischung machts„Am besten, Sie planen Ihre Livekommunikations-Maßnah-men hybrid. Reale und virtuelle Welten ergänzen sich, und Be-gegnung ist, je nach aktueller Covid-Situation, auch real mög-lich. So können Sie mit Planungs-sicherheit tagesaktuell handeln und sind sicher, dass das Event auch stattfindet“, rät Fierlinger.

Aktuell organisiert das Team der Eventwerkstatt u.a. einen Online-Ärztekongress für das

Uni-Klinikum Linz, plant einen Hybrid-Event für die WKOÖ, ent-wickelt gerade hybride Event-konzepte für mehrere größere Unternehmen in Österreich und

Deutschland und entwickelt eine neue virtuelle Plattform, die ei-nen weiteren Meilenstein für die Livekommunikation darstellen wird. (red) www.onlineevents.at

Sieben Gründe für Online & HybridEvents post Corona• Höhere Reichweite.• Teilnehmer können individuell angesprochen werden und das Programm

gemäß den eigenen Interessen zusammenstellen.• Online- oder Hybrid-Events helfen dabei, das Corona-Risiko zu senken.• Keine Reise- und Hotelkosten bei einem Online-Event; geringere bei Hybrid.• Gezielte Ansprache der Teilnehmer: virtuelle Produktpräsentation, virtuelle

Messe, Online-Streaming für Vorträge von Keynotes, Workout Sessions, Breakout Rooms, One-to-one Meetings, etc.

• Nachhaltigkeit: Inhalte sind permanent und überall verfügbar.• Mit einer strategischen Planung werden sämtliche Kommunikationskanäle mit

eingebunden; einheitliche Sprache und Symbolik sind hier wichtig.

Freitag, 28. August 2020 MARKETING & MEDIA 25

Hybride EventsReale und virtuelle Welten ergänzen sich ideal, und je nach Covid-Situation ist off- und online möglich.

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••• Von Laura Schott

Nach dem Platzen der Dotcom-Blase woll-te Siegfried Stepke zumindest beruflich eigentlich nie wieder

etwas mit dem Internet zu tun haben. „Hat super funktioniert“, schmunzelt er heute im Büro seiner datadriven Fullservice-Agentur e-dialog, die er vor mittlerweile 17 Jahren gegrün-det hat. Stepke, der sein Geld seit 1995 mit dem Internet verdient hatte, orientierte sich nach dem prägenden 2000er-Jahr beruf-lich in den Bereich der systemi-schen Beratung um. Doch das Schicksal wollte es anders, denn immer wieder kontaktierten ihn Bekannte, die Stepkes Know-how im Online-Bereich brauch-ten. Es sollte eben doch wieder das Internet sein. „Ich habe da-mals eines gelernt: Wenn dir das Leben solche Geschenke vor die Füße legt, dann klaube sie auf.“

Erfolgsfaktor Fokussierung Gesagt, getan, Stepke machte sich also selbstständig. „Der Beginn war Bauchladen, so wie das viele heute immer noch ma-chen“, erzählt er. „Wir haben dann aber schnell fokussiert, haben aufgehört, Websites an-zubieten und die Kunden dann nur mehr beraten, wie sie rich-tig konzipieren und optimieren können.“ Der nächste wichtige Schritt war die Konzentration auf ausschließlich datengetrie-bene Kanäle. Stepke: „Das Inter-net hat ja sehr viel mehr Kanäle, aber wenn es nicht datengetrie-ben ist, machen wir es nicht.“ Die frühe Spezialisierung und vor allem auch die Expertise im

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„Nie wieder Internet“: 17 Jahre e-dialog Siegfried Stepke über die Anfänge seiner Agentur, die Scheu vor datengetriebenem Marketing und neue Herausforderungen.

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Bereich Analytics hat e-dialog bereits damals namhafte Kun-den wie T-Mobile Österreich und in Folge die Deutsche Telekom-Gruppe gebracht.

Die Orientierung auf aus-schließlich datengetriebene Kanäle ist nach wie vor taktge-bend. „Das Schöne ist, dass im-mer mehr Kanäle datengetrie-ben werden“, sagt Stepke. Denn erstens werden immer mehr Kanäle digital, wie etwa zuletzt der Audio- oder auch der Out-Of-Home-Bereich, und zweitens werden davon wiederum immer

mehr Kanäle tatsächlich mittels Daten programmatisch steuer-bar. „Heute wissen wir einfach, dass das Datenthema aus kei-nem Bereich mehr rauszuden-ken ist“, sagt Stepke und betont, dass die Datenschutzgrund-verordnung ein umso besseres Management der zur Verfügung stehenden Daten fordere.

Consent-Management-Team„Ich muss die Daten rechtskon-form erheben und verwalten, und dann muss ich sie bewirt-

schaften und das Beste daraus machen.“ So kümmert sich bei e-dialog ein eigenes Team aus-schließlich um das Thema Con-sent Management, etwa für denKunden KTM international. „Dareicht es nicht, auf einer Websi-te einen Cookie-Banner zu inte-grieren, sondern es müssen injedem einzelnen Land die spe-zifischen Anforderungen erfülltwerden.“ Dabei gehe es einer-seits um die Rechtskonformität, andererseits aber auch darum,dass möglichst viele User ihreZustimmung geben, denn sonstwürden auch die besten DataScientists in einem leeren Teichfischen.

Die Spezialisierungsschrit-te haben sich in den letzten 17 Jahren durchwegs als erfolg-reich herausgestellt, sagt Stepke, und so hat sich e-dialog auch in Sachen Technologie auf einen wesentlichen Partner fokus-siert: Google. „Ich habe immer gesagt, wir können nicht auf fünf Plattformen perfekt sein. Das ist illusorisch. Agenturen in unserer Größenordnung, die das behaupten, kennen sich nur oberflächlich aus. Aber dort, wo wir spielen, braucht es Detail-wissen und Erfahrung.“ e-dialog war eine der ersten Agenturen, die Google Search Ads betreut haben. Simples Suchmaschi-

nenmarketing ist heute eine Selbstverständlichkeit, zum damaligen Zeitpunkt war es je-doch revolutionär. „Damals ist Google zu den Mediaagenturen gegangen und hat gesagt: ‚Übri-gens, ihr könnt jetzt bei uns Wer-bung schalten – ohne Bilder‘. Die haben damals nur lachend den Kopf geschüttelt.“

Daten für die Qualität Heute weiß man, wie relevant das war. Und: wie disruptiv, denn die Tatsache, dass per Klick und nicht per Tausender-kontakt abgerechnet wird und der Klickpreis noch dazu dy-namisch berechnet wird, war damals revolutionär. e-dialog wurde schließlich als erste Agentur Österreichs zertifizier-ter Analytics-Berater und ist heute Google Marketing Platt-form- und Google-Cloud-Partner – Zertifizierungen, für die maneine Vielzahl an Prüfungen undReferenzprojekten nachweisenmüsse, erklärt Stepke.

Auch wenn der Marktführer in Sachen Cloud-Technologien Amazon heißt, hält Stepke die Zukunftsstrategien von Goog-le für weit fortgeschrittener, wenn es um die Verarbeitung und Aktivierung der Daten gehe. Etwa mit Nutzung von Machine Learning – ein Thema, das bei

e-dialog schon stark für Perso-nalisierung, Optimierung und Clustering im Einsatz ist. Mit-tels spezifischen Trainings von Algorithmen können so Qua-litätsverbesserungen auf un-terschiedlichsten Gebieten des Kunden erreicht werden. Bei länderübergreifenden Aktivitä-ten zum Beispiel, für die mittels Machine Learning Übersetzun-gen nicht nur in die jeweilige Landessprache, sondern dabei auch noch in die entsprechende Branchensprache möglich ge-macht werden. Oder bei einem Kunden, dessen Produkte sich nachweislich besser verkaufen, wenn er diese mit einer Bema-ßung abbildet. In diesem Fall wurde der Algorithmus so trai-niert, dass er erkennt, ob eine Bemaßung vorhanden ist, und diese direkt beim Hersteller an-fordert, sollte das Gegenteil der Fall sein.

Aufhebung von Grenzen Sollte sie je vorhanden gewesen sein, hat sich e-dialog bereits sehr früh von der Trennung zwischen Werbung und anderen Unternehmensbereichen – allen voran dem Vertrieb – verabschie-det. Das soll auch bei den Kun-den passieren – und zwar mithil-fe von Konzepten einerseits und Cloud-Lösungen andererseits.

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Siegfried Stepke CEO e-dialog

Wir können nicht auf fünf Plattformen perfekt sein. Das ist illusorisch. Agenturen in unserer Größenordnung, die das behaupten, kennen sich nur oberflächlich aus.

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„Wir sind heute damit beschäf-tigt, bei unseren großen Kunden Verbindungen zwischen diesen sogenannten Silos zu schaffen“, erklärt Stepke.

Welchen Einfluss hat die Lieferzeit auf die Conversion Rate? Welchen Einfluss hat die

Bilddarstellung, die Anzahl der Zeichen in einem Text auf das Kaufverhalten der User? Wie wahrscheinlich ist es, dass ein User während seiner aktuellen Session tatsächlich etwas kauft? Fragen wie diese werden mit der Kombination von Rohdaten

– also nicht aggregierten Daten – mit Methoden wie Machine Learning beantwortet.

Expansion nach DE und CHDie operativen Geschäfte von e-dialog in Österreich hat Step-ke nach 17 Jahren schließlich an Paul Stuefer abgegeben, um sich selbst strategischen Pro-jekten wie der Expansion nach Deutschland und in die Schweiz zu widmen. Das Büro in Zü-rich eröffnete er bereits letztes Jahr, jenes in Düsseldorf mitten während des Lockdowns am 1. Mai – krisenbedingt vollkom-men remote. Über die Motivati-on, e-dialog auch im restlichen D-A-CH-Raum zu etablieren, sagt Stepke: „Das war keine Not-wendigkeit, sondern eine Chan-ce. Und die haben wir ergriffen. Wir haben schon lange Kunden auf der ganzen Welt, vor allem im D-A-CH-Raum, und haben diese immer von Wien aus problemlos bedient.“ Dennoch sei das Gefühl ein anderes, besseres, wenn man nicht aus dem Nachbar-, sondern dem eigenen Land kommt, um seine Kunden zu betreuen.

Wenn sich Stepke etwas zum 17. Geburtstag seiner Agentur

wünschen könnte, dann wäre es, die Berührungsangst zu da-tengetriebenem Marketing zu reduzieren. „Aus dem klassi-schen Marketingdenken heraus ist es ja immer noch creepy und freaky, was wir da machen“, sagt Stepke. Unternehmen beschäfti-gen sich nach wie vor lieber mit dem neuen Kreationskonzept einer Kampagne, als mit der Umsetzung, zu der inzwischen außerdem ein Jurist und ein IT-Spezialist benötigt werden.

Vertrauen als Schlüssel Ein menschliches Phänomen, sagt Stepke, denn ein Entwurf auf Papier, ein Inserat oder ein YouTube-Video seien für den Menschen erfassbar und geben ihm das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben. „Und dann kommen wir und sagen ‚so, lieber Kunde, du kannst bei uns zwar ein Konzept und ein Tem-plate absegnen, aber der Inhalt und der Aufbau der Anzeige sind für jeden User individuell ange-passt.“

Hier brauche es noch mehr Vertrauen, dass dieser Mecha-nismus den Usern bessere Bot-schaften liefert, die einerseits ihren Präferenzen und ande-rerseits ihrem Status in der Customer Journey entsprechen. Das Schreckgespenst des roten Turnschuhs, der einen über alle Kanäle verfolgt, trage das Seine dazu bei, dass dieses Vertrau-en noch nicht sehr ausgeprägt ist. Stepke: „Die Verfolgerwer-bung gehört zwar dazu, ist aber nicht unser Anspruch. Unser Anspruch ist, die Konzepte ei-ner Top-Kreation mit Daten zu verbinden, sodass der User am Ende des Tages gar nicht merkt, wie personalisiert die Kommu-nikation eigentlich ist. Das ist die Kür.“

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Gesundes Wachstum 55 Mitarbeiter beschäftigt Siegfried Stepke mittlerweile. Das sind – nachdem er nach 2000 eigentlich nie wieder Mit­arbeiter haben wollte – doch einige.

Siegfried Stepke

55Aus dem klassischen Marketing-denken heraus ist es ja immer noch creepy und freaky, was wir da machen.

Hier findest du die Menschen hinter den Unternehmen

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Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

EINORDNUNG. Die junge Zielgruppe schaut nicht mehr fern, sie sieht lieber YouTube, Radio gehört wird eher auch nicht mehr, stattdessen gibt es Podcasts, und die alte Printzeitung wurde sowie-so nie gelesen.

Das sind die Annahmen oder, wie manche un-ken, eher die Mythen über die Mediennutzung der jungen Zielgruppe, auf die alle Mediaplaner starren, weil sie jene Generation von potenziellen Kundinnen und Kunden sind, die es künftig mit den eigenen Werbeslogans und PR- bzw. Marke-ting-Maßnahmen anzusprechen gilt.

Die Suche nach der Wahrheit, wie denn nun diese Zielgruppe tatsächlich Medien nutzt und wie sie es vor allem als zahlungskräftige Kund-schaft in der Zukunft tun wird, gestaltet sich eher schwierig – auch, weil jeder die vorliegenden Zah-len am liebsten so interpretiert, damit sie für ihn die optimalste Prognose für die Zukunft ergeben.

Aber Sie wissen ja: Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.

Unzweifelhaft ist, dass sich das Mediennut-zungsverhalten der nachwachsenden Generatio-nen radikal ändert und es gilt, darauf zu reagie-ren.

Die aktuellen Zahlen des Mediaserver belegen etwa, dass, herausgelöst aus der Sparte „Inter-netnutzung“, die für sich allein betrachtet mit 243 Minuten täglich größer wäre als die Gattung TV (216 Minuten) oder Radio (196 Minuten), die Gattung „Social Media“ auf 73 Minuten täglich kommt und somit Print mit 50 Minuten überholt hat.

Ich würde nicht so weit gehen, wie ORF-Enter-prise-Chef Oliver Böhm, der in einem Interview in dieser Ausgabe meint, Social Media seien durch die aktuellen Zahlen „entzaubert“, denn diesen falschen Zauber haben wir ihnen selbst zugeschrieben. Ich nenne es eher einordnen, denn selbstverständlich hat Social Media seine Be-rechtigung. Niemand aus der Branche bei Sinnen würde das bestreiten.

Es bedarf eben nur einer richtigen „Beprei-sung“ der Gattung; alles andere wird der freie Wettbewerb der Medien schon lösen.

Die Entflechtung des Digitalen Der neue Mediaserver habe Social Media „ entzaubert“ – nur: Wie groß war der Zauber wirklich?

WIEN. Der Marketing Club Österreich (MCÖ) über-trägt ab Herbst alle seine Fachevents live und kos-tenlos – von der Verleihung des Marketing Leader of the Year 2019, über Expertentalks im Bereich E-Sports, eine Fachdiskussion mit den Marketing-Leader-Gewinnern über Industrie-Marketing-Themen, Leadgenerierung bis hin zu LinkedIn und Community Building. Dennoch gibt es die Möglichkeit, live vor Ort bei den Veranstaltungen des MCÖ dabei zu sein – in einem sicheren Rahmen mit streng limitierter Teilnehmerzahl.

Annex Productions sorgt für UmsetzungJeden einzelnen Clubabend oder Workshop kann man somit in Echtzeit mitverfolgen und gleich-zeitig mitdiskutieren und kommentieren. Oder die Aufzeichnung ganz einfach in den folgenden Tagen ansehen. Für optimale und qualitativ hochwertige Bild- und Tonqualität sorgt die Produktionsfirma Annex Productions rund um David Amberger und Florian Arnoldner: „Gerne unterstützen wir den Marketing Club Österreich dabei, mit einem pro-fessionellen Livestream allen Events im Herbst

und Winter mehr Reichweite zu geben.“ Gleich am 1. September trifft sich die heimische Marketing-szene in der Labstelle, wo der Marketing Leader des Jahres 2019 gekürt wird. (red)

MCÖ startet mit Livestream in den Herbst Ab sofort können Mitglieder alle Events und Vorträge des MCÖ streamen.

Florian Arnoldner, Niko Pabst und David Amberger.

Zitat des Tages Siegfried Stepke, Gründer und CEO e-dialog

Ich habe damals eines gelernt: Wenn dir das Leben solche Geschenke vor die Füße legt, dann klaube sie auf.“

BUCHTIPP

Brain Talk: Das Gehirn nutzenVERSTEHEN. Sich selbst besser zu kennen und auch den anderen zu verstehen, hilft in jeder Art von Bezie-hung ungemein. Denn erst dadurch ist es möglich, mit dem Partner, den Kindern, den Freunden liebevolle Be-ziehungen zu führen. Diese Fähigkeit besitzt jeder von uns, doch nicht alle nutzen sie. Der international re-nommierte Psychologe David Schnarch zeigt hier mit zahlreichen Fallbeispie-len, wie das Gehirn in Ver-bindung zu anderen steht und wie Sie mithilfe des neurobiologischem Mind-mappings diese positiv gestalten können.

Kösel Verlag; 592 Seiten; ISBN: 9783466347582

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Keine Meldung Das coronabedingte Nichtmelden der Auflagenzahlen an die ÖAK bleibt dieses Mal folgenlos 34

Keine Veränderung Trotz leichter Rückgänge – auch dieses Mal bleibt die Krone an der Spitze 34

Gratis I Neben der VGN und anderen bleibt die Meldung bei Heute und oe24 aus.

Gratis II Der Gratis-Verbund der RMA hat weiter die höchste verbreitete Auflage. 32 36

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Freitag, 28. August 2020 COVER 31

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Zahl der Woche

„Kleine Zeitung“ ePaperBei der verkauften Auflage liegt die Kleine Zeitung mit 276.990 Exemplaren hinter der Kronen Zeitung national auf Platz zwei.Beim ePaper liegt man mit 40.095 unangefochten an der Spitze. Im Vergleich zum Vorjahres-Ver-gleichszeitraum konnte die Kleine Zeitung die Zahl der ePaper sogar um satte 8.978 Exemplare steigern

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Auch bei Print forciert Corona die DigitalisierungDie Printauflagen waren eines der Opfer des Lockdowns – doch dafür stieg die ePaper-Nutzung, so die ÖAK.

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medianet.at32 ÖAK Freitag, 28. August 2020

Corona (be)trifft alle Printmedien gleich Die Pandemie ließ die gedruckten Auflagenzahlen bei den heimischen Printmedien sinken, bringt aber für das ePaper einen Aufwind.

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medianet.at Freitag, 28. August 2020 ÖAK 33

Außergewöhnliche Zeiten erfordern of-fensichtlich außer-ordentliche Maßnah-men, und so brachte

die Corona-Pandemie auch die ohnedies mit permanenten He-rausforderungen kämpfende heimische Printbranche bei der Meldung für die letztaktuellen ÖAK-Zahlen dazu, dass einige Verlage ob der drastisch gesun-kenen Auflagen dieses Mal keine Meldung machten. Und: Diese Nicht-Meldung bleibt, anders als sonst für die betroffenen

Verlage, ohne Folgen. Zu jenen Verlagen, die dieses Mal keine Print-Zahlen meldeten, gehören Heute, oe24 und die Medien der Verlagsgruppe News.

Doch es gab auch Erfreuliches. So konnten einige Zeitungen ihre ePaper-Auflage deutlich stei-gern. In der ÖAK selbst werden die verkauften ePapers inner-halb der gesamten Verkaufsauf-lage erfasst.

„Krone“ weiter an der SpitzeMit einer Verkaufsauflage von 650.894 Exemplaren führt die Kronen Zeitung weiterhin die

Tagestitel an, verlor aber 28.171 im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019. Beim ePaper-Verkauf leg-te man aber um 4.634 Stück auf 36.341 zu.

276.990 Exemplare verkauf-te die Kleine Zeitung aus dem Hause Styria im Schnitt, um 800 weniger; ePapers setzte man da-gegen um 8.978 mehr ab (40.095). Beim Kurier stehen 111.713 ver-kaufte Exemplare unterm Strich (minus 5.271), beim ePaper be-trug das Plus 2.256 (auf 12.734). 103.352 für die Oberösterreichi-schen Nachrichten bedeutet ei-

nen Rückgang um moderate 314 Stück, bei den elektronischen Ausgaben wuchs man deutlich auf 10.514 (plus 3.865).

Die verkaufte Auflage der Tiro-ler Tageszeitung sank um 2.566 auf 74.587, der Verkauf der elekt-ronischen Ausgabe stieg um 505 auf 2.084.

Genau 2.882 Exemplare weni-ger setzten die Salzburger Nach-richten ab; der ePaper-Verkauf sank um 366 Stück. Die Presse lag mit 67.207 um 923 Stück unter der verkauften Auflage des 1. Halbjahres 2019; die elek-tronische Verkaufsauflage stieg

um 5.728 auf 21.330. Eine Ver-kaufsauflage von 55.305 Stück weist die ÖAK für den Standard aus (minus 1.342), einen Zuwachs beim ePaper von 2.699 (10.409).

Die Vorarlberger Nachrichten liegen um 1.676 Stück unter dem Vergleichszeitraum (55.209), beim ePaper um 600 darüber (7.571). Die Neue Vorarlberger Tageszeitung schließlich ver-kaufte 6.586 Stück pro Ausgabe (minus 224).

Gewachsen ist die verbreite-te Auflage der RMA-Medien um 9.167 auf 3,354.872 Exemplare.

Die Niederösterreichischen Nachrichten hatten eine ver-kaufte Auflage von 91.742, das liegt um 3.185 unter dem Ver-gleichszeitraum.

Für die Ganze Woche gab es wieder Einbußen, und zwar in der Höhe von 9.685, was eine Verkaufsauflage von 269.262 be-deutet.

Keine Meldung der VGNWie bereits erwähnt, entschieden sich einige Verlage, ob der außer-gewöhnlichen Situation entspre-chend darauf zu reagieren und dieses Mal keine Zahlen zu mel-den. So auch die Verlagsgruppe News. Hier waren die Titel News, Woman, trend, tv-media und e-media betroffen.

Das Nachrichtenmagazin profil, bis 2019 noch bei der Ver-lagsgruppe News beheimatet und nun zum Kurier-Verlag ge-wandert, verkaufte im 1. Halb-jahr 2020 44.671 Stück pro Aus-gabe, ein Rückgang um 8.951; auch der ePaper-Verkauf sank (um 1.796 auf 12.680).

Servus in Stadt & Land aus dem Hause Red Bull legte wäh-rend des Lockdowns, in dem sich viele Menschen der Wiederent-deckung häuslicher Tugenden widmeten, mit einer Verkaufs-auflage von 106.684 um 1.008 Exemplare zu. (red)

Booster Trotz des Lockdowns wollten viele nicht auf ihre Zeitung verzichten und wichen coronabedingt auf die digitale Ausgabe ihres Mediums aus.

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Tageszeitung in Tsd.Kleine Zeitung 40.095Kronen Zeitung 25.810Die Presse 21.300Die Presse am Sonntag 21.300Salzburger Nachrichten 12.187Der Standard 10.258OÖ Nachrichten 8.940Kurier 7.993Vorarlberger Nachrichten 7.528Neue Vorarlberger Tagesztg. 308Quelle: ÖAK Auflagenliste H1 2020

ePaper-Auflage

Magazin in Tsd.Gewinn 19.454profil 11.255Alles Auto 4.647Quelle: ÖAK Auflagenliste, H1 2020

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medianet.at

GRAZ. Laut den aktuellen Ergeb­nissen der ÖAK hält die Kleine Zeitung ihre Auflage stabil und baut ihren digitalen Vorsprung mit einem durchschnittlichen Zugewinn von 8.978 Digital­abonnenten weiter aus.

„Der Vergleich mit anderen Verlagshäusern zeigt, dass digi­tale Produkte an Wichtigkeit ge­winnen“, so das Styria­Medium in einer Aussendung.

„Die Kleine Zeitung kann im digitalen Bereich einmal mehr einen starken Anstieg bei den Di­gitalabonnenten vermelden. Mit einem Plus von 8.978 Digital­abos liegt die Kleine Zeitung als Marktführer im Schnitt bereits bei 40.095 digitalen Abonnenten.

Eine strategische Leitplanke für die Kleine Zeitung ist es, die kombinierte Auflage konstant zu halten bzw. mittelfristig zu

steigern. Die veröffentlichten ÖAK­Zahlen für das erste Halb­jahr 2020 weisen eine stabile Entwicklung der abonnierten Auflage aus; das zeigt, dass wir mit unserer Digitalstrategie auf dem richtigen Weg sind und un­sere Leserinnen und Leser mit unseren qualitativ hochwertigen digitalen Produkten überzeugen können“, so Kleine­Lesermarkt­Geschäftsführer Walter Hauser.

WIEN. Exakt 682.973 Exemplare (davon 37.281 ePaper) der Kro-nen Zeitung wurden wochentags (Mo­Sa) im 1. Halbjahr 2020 ver­breitet, wobei die ePaper­Auflage um +15,9% gesteigert wurde. Die verkaufte Auflage lag bei 650.894 Exemplaren (davon 36.341 ePa­per), die Krone­Druckauflage bei über 710.000 Exemplaren. Mit diesen Auflagen setzt sich die Krone einmal mehr an die Spitze im Tageszeitungsmarkt.

So verkaufte die Krone wochen­tags mehr Exemplare als die nächsten fünf Tageszeitungstitel zusammen.

Erfreulich sind die Sonntags­Auflagen der Kronen Zeitung: Mit einem Verkauf von 1.096.417 Exemplaren (davon 36.344 ePa­per) ist sie das mit Abstand größ­te Printmedium am Sonntag. Allein von der Krone­Stamm­ausgabe – sie erscheint in Wien, Niederösterreich und im Bur­

genland – wurden sonntags im 1. Halbjahr 2020 mehr als eine halbe Mio. Exemplare (502.863, davon 12.437 ePaper) verkauft. In allen drei Bundesländern der Stammausgabe sowie in Oberös­terreich ist die Kronen Zeitung in der Kategorie „verkaufte Auf­lage“ erneut die auflagenstärkste Kauf­Tageszeitung.

Hoher AboanteilEin Stammleseranteil von 87% spricht für die hohe Leser­Blatt­Bindung. So wurden im 1. Halb­jahr 2020 wochentags (Mo­Sa) 567.467 Krone­Abos verkauft, 25.810 davon als ePaper. Die Steigerungsrate beim ePaper­Abo liegt bei 15,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Horst Pensold, Leiter Sales & Services bei MediaPrint: „Die Coronakrise hat das Bewusst­sein der Menschen verändert und dabei die Region als zentra­les Thema weiter verstärkt. Die Krone hat diesen Trend schon im Vorjahr aufgegriffen. Wir werden diesen Weg weiter kon­sequent und nachhaltig forcie­ren und passende Angebote für unsere Leser und Abonnenten entwickeln.“ (red)

34 ÖAK Freitag, 28. August 2020

CORONA & ÖAK

Nichtmeldung: Keine SanktionenWIEN. Mit der Veröffentli­chung der ÖAK­Zahlen für das 1. Halbjahr 2020 setzt die ÖAK ein starkes Zeichen für die Print­Branche, da in gewohnter Weise, trotz Co­ronakrise, die unterschied­lichen Vertriebswege trans­parent dargestellt werden.

Corona als KatastropheHervorgehoben wird, dass von 503 Titeln genau 359 Ti­tel veröffentlicht wurden. In Bezug auf jene Verlage, die für bestimmte Medien nicht gemeldet haben, hieß es: „Gekoppelt mit Kurzarbeit und Homeoffice, konnten einige Verlage ihrer Melde­pflicht nicht nachkommen. Der Vorstand wird den Ver­stoß gegen die Meldepflicht in diesem Halbjahr nicht sanktionieren.“Die Corona­krise wurde vom Vorstand als Katastrophe eingestuft.“

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Weiter spitze Trotz Rückgängen bleibt die Kronen Zeitung weiterhin die nationale No. 1.

„Kleine Zeitung“ ist ePaper-Kaiser Die nationale Nummer zwei in Print ist digital an erster Stelle.

Horst Pensold Leiter Sales & Services bei der MediaPrint.

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medianet.at36 ÖAK Freitag, 28. August 2020

WIEN. „Die 126 lokalen Wochen-zeitungen der Regionalmedien Austria sind ein verlässlicher Lieferant für Nachrichten aus der unmittelbaren Umgebung. Mit einer verbreiteten Auflage von 3.354.872 Exemplaren ha-ben die RMA auch weiterhin die höchste Printauflage im Land“, so die Verantwortlichen der Re-gionalmedien Austria in einer Aussendung zur ÖAK.

„Unsere Medien liefern seit jeher relevante Informationen aus den jeweiligen Regionen. Vor allem in den vergangenen Monaten konnten wir ein noch größeres Interesse für die Ge-schehnisse im direkten Lebens-

umfeld wahrnehmen – gerade in unsicheren Zeiten vertrauen Leser und User auf verlässli-che und bekannte Quellen”, sagt RMA-Vorstand Gerhard Fontan.

Hauszustellung zählt„Neben der verstärkten Nachfra-ge unserer digitalen Produkte, allen voran unser Online-Portal meinbezirk.at, haben uns viele Leserinnen und Leser auch ihre Freude über die verlässliche Haushaltszustellung unserer Zeitungen rückgemeldet. Mit den Medien der RMA ist man auch in unsicheren Zeiten einfach näher dran am Geschehen in der Regi-on“, so Fontan. (red)

WIEN. Im Vergleich zum Vorjah-reszeitraum wuchs die Abonnen-tenzahl der Presse am Sonntag um 5.472; dies ist eine weitere Steigerung um zehn Prozent (inkl. ePaper). Die Gesamtzahlen liegen bei der Presse am Sonn-tag bei 62.328 (inkl. 21.300 ePa-per) und bei der Presse (Mo–Sa) bei 61.539 (inkl. 21.300 ePaper). Rainer Nowak, Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsfüh-

rer, dazu: „Die Zahlen bestätigen, dass unsere Leserinnen und Le-ser treu sind und wir weiterhin dazugewinnen können, vor al-lem im Digitalbereich. In einer Krise, so wie wir sie gerade er-leben, braucht es objektiven und hochwertigen Journalismus. Dass unsere Zahlen stetig stei-gen, ist die logische Konsequenz für unsere Leistung – vor allem in dieser besonderen Zeit.“ (red)

Titel der Regionalmedien Austria verbreitete Titel Auflagebz – Wiener Bezirkszeitung 580.784Bezirksblätter Burgenland 122.351Bezirksblätter Niederösterreich 721.976Bezirksblätter Salzburg 203.059Bezirksblätter Tirol 270.285meine Woche Kärnten 232.295meine Woche Steiermark 506.975Bezirksrundschau Oberösterreich 279.538RZ-Medien Vorarlberg 128.789RMA gesamt 3.354.872Quelle: ÖAK

Rainer Nowak ist Chefredakteur und Geschäftsführer der Presse.

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Gratis-Stärke RMA-Vorstand Gerhard Fontan rückt die Stärke der Region in den Vordergrund.

Sonntag als ePaper-Tag Qualitätsblatt konnte die Abozahlen steigern.

RMA-Vorstand Gerhard Fontan zeigt sich trotz Corona zufrieden mit den Zahlen.

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Zu viel Plastik Hoher Plastikanteil bei Obst und Gemüse-Verpackungen 40

Franchise Die Mitglieder des ÖFV sind trotz Corona-Krise optimistisch 47

Limitiert Staud’s hat die heuer seltene Marille wieder ins Glas verfrachtet 50

Ultrafrischeauf den Grill!

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Appell Aktualisiertes Epidemiegesetz könnte für den LEH schlimm werden. 42

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Wolfgang Kietreiber-Makari

Ikea SalzburgDie Position an der Spitze von Ikea Salzburg ist nicht ganz neu für Wolfgang Kietreiber-

Makari: Interimsmäßig hat er die Geschäfte und damit rund 280

Mitarbeiter bereits seit September des Vorjahres geleitet. Voran-gegangene Stationen im Haus

waren im Bereich Business Navi-gation und Operations, Logistik bis hin zu Customer Relations.

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Tradition trifft Moderne: Billa folgt auf GriensteidlDer Rewe-Supermarkt bindet am Standort des ehemaligen Literatencafés die Tradition ins Kauferlebnis ein.

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medianet.at38 RETAIL Freitag, 28. August 2020

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nicht nur allein des Einkaufens wegen besucht, sondern wegen ihrer besonderen Atmosphäre und einem gewissen Etwas“, sagt section.d-Geschäftsführer Robert Jasensky zum Design-konzept.

Technisch up to dateDarüber hinaus punktet die Fili-ale im technischen Belang. „Alle unsere Produkte haben eine elektronische Preisauszeich-

nung, die eine absolute Preis-sicherheit garantiert“, erläutert Elke Wilgmann, Billa Merkur Österreich-Vorstand.

Weiters kommen erstmals drei Kassensysteme zum Ein-satz: Klassisch mit Bedienung, Schnellkassen und Cashless-Kassen. „Wir stellen damit ein-mal mehr unter Beweis, dass wir die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden kennen und ent-sprechende Lösungen anbieten“, so Wilgmann weiter.

••• Von Christian Novacek

Billa hat ein neues Prunkstück in die Auslage gestellt: Am Michaelerplatz im 1. Wiener Bezirk, ehe-

dem das traditionsreiche Café Griensteidl. Des starken Erbes wohl bewusst, verbindet der Flagship-Store kongenial Tradi-tion und Moderne.

Erstens: die TraditionDiese wird von section.d und Smertnik Kraut. Architekten mittels ausgeklügeltem Shop-Design mit ausgesuchten Zitaten in Bezug auf Vergangenes durch-aus ernst genommen. Die Holz-vertäfelungen an den Wänden, die Gestaltung der Möbel mit dem Werkstoff Holz oder die ge-schwungene Treppe mit offenem Geländer sind Stilelemente, die an die Vergangenheit des Gebäu-des erinnern.

Das Griensteidl war eines der legendärsten Kaffeehäuser Wiens, das im 19. Jahrhundert beliebter Aufenthaltsort von etwa Hugo von Hofmannsthal, der Schriftstellerin und Psycho-

analytikerin Lou Andreas-Salo-mé, der Friedensnobelpreisträ-gerin Bertha von Suttner oder des Schriftstellers Stefan Zweig war.

Zweitens: die ModerneTrotz des historischen Gewichts ist das Ambiente des Stores ein modernes, mitunter nahezu luf-tiges – beispielsweise durch das indirekte Beleuchtungskonzept. „Im Zeitalter des Online-Han-dels ist es heute umso wichtiger, reale Verkaufsorte als emotio-nales Einkaufserlebnis mit Per-sönlichkeit und Individualität zu inszenieren – Orte, die man

Echtes JuwelEin Standort wie das Palais Herberstein am Michaelerplatz mit der einzigar-tigen Geschich-te des Café Griensteidl im Hintergrund bie-tet sich für eine Inszenierung mit historischen Stil-Zitaten an.

Robert Jasensky Geschäftsführer section.d

Im Zeitalter des Online-Handels ist es heute umso wich-tiger, reale Verkaufs-orte als emotionales Einkaufserlebnis zu inszenieren.

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Billas neue Filiale fängt den Glanz Wiens einWo einst das Café Griensteidl die Kaffeehauskultur hochhielt, zeigt nun Billa, was in der Welt der Lebensmittel alles möglich ist.

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)

Very specialDie Billa-Regi-onalmanagerin Adrienn Seidl (l.) mit Markt-managerin Nermina Mlivo vor dem Regal mit den Kaffee-spezialitäten.

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medianet.at40 RETAIL Freitag, 28. August 2020

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

PLASTIKFREUDE. Manchmal, wirklich nur manchmal, erscheint mir die Einschätzung des VKI in Konsumentenbelangen ein wenig danebengegriffen. Klar ist Plastik vorgeb-lich das neue Böse – bei Verpackungen aber will ich es nicht missen. Schon gar nicht bei Obst- und Gemüse! Genau genommen

kauf ich seit Beginn der Coronakrise kei-nerlei unverpacktes Gemüse mehr – und ich meine, dass das in Sachen Vermeidung von Schmierinfektion gut ist so.

Rettungsanker TK-GemüseIch geh noch einen Schritt weiter: Würde der Anteil an Unverpacktem stetig steigen, würde sich im nämlichen Ausmaß mein An-teil an TK-Gemüse im Einkaufskorb erhö-hen. Kommt hoffentlich nie: unverpacktes TK-Gemüse! Bei den Karotten stört mich

indes auch im nicht gefrorenen Zustand ei-niges – nicht die Plastik-Barriere, aber der Umstand, dass sie anscheinend nur in Fa-milienpackungen erhältlich sind. Oder sind die so gesund, dass man im Singlehaushalt gut beraten wäre, täglich mindestens fünf Stück wegzunagen?

Geringfügig irritiert bin ich bezüglich der kompostierbaren Kunststoffumhüllung. Ich dachte, dass Kompostierbares dem Rest-müll nicht wirklich schadet – die Feuerbe-stattung hab ich nicht mitgedacht.

Fünf Karotten täglichBei Verpackungen stört mich einiges; dass Obst und Gemüse in Plastik verpackt sind, aber am allerwenigsten.

Was ist wo los – schau mal rein!

WIEN. Der VKI hängt dem Credo an: Um Müll zu vermeiden, soll-te man Lebensmittel unverpackt einkaufen. In den Supermärkten liegen derzeit aber nur rund ein Drittel der Gurken, Paprika, Pa-radeiser, Karotten und Äpfel lose im Regal, 67% sind verpackt.

Im Vergleich zu einer Be-standsaufnahme vor einem Jahr habe sich in Sachen Plastikver-packungen somit nicht allzu Großes getan, kritisieren die Tester im Magazin Konsument (September-Ausgabe). Damals hätten die Anbieter Besserung gelobt, „passiert ist jedoch nicht sehr viel“.

2019 betrug die vom VKI er-hobene „Plastikquote“ bei Ka-rotten, Gurken, Paprika, Para-deisern und Äpfeln über 60%. „Die großen Diskonter und Su-permarktbetreiber fielen dabei besonders negativ auf. Karotten waren bei einigen Anbietern ausschließlich in Plastikverpa-ckungen erhältlich, bei Tomaten

lag die Quote großteils bei über 80 Prozent“, berichten die Tester.

Eh alles kompostierbar?Nun wurde in 59 Geschäften von 13 Betreibern erneut Nach-schau gehalten. 1.498 Einzelarti-kel wurden erfasst, 1.001 davon waren verpackt, 497 lose. Etwa 15% der Kunststoffumhüllungen

seien als kompostierbares Plas-tik ausgelobt gewesen.

„Das bringt jedoch wenig, denn die Sackerln landen in der Regel nicht im eigenen Kompost, und auch die kommunale Müll-entsorgung macht – zumindest, was Wien angeht – keinen Un-terschied zwischen Bio-Plastik und Plastik. Beides landet in der

Müllverbrennung“, kritisieren die Konsumentenschützer.

denn’s vor Spar GourmetDas Ranking der Händler: Bio-Anbieter denn’s hat seine niedri-ge Plastikquote für das erfasste Obst und Gemüse noch einmal deutlich gesenkt – von 16 auf elf Prozent. An zweiter Stelle folgt Spar Gourmet. Für die Diskon-ter Lidl, Penny und Hofer stellte der VKI hingegen „Plastikquoten von über 70 Prozent“ fest. Hofer habe seine Quote von 79 auf 72% Prozent reduziert, bei Lidl und Penny sei sie etwas gestiegen.

Nach wie vor „trostlos“ sei die Situation bei Karotten. „Bei Pen-ny, Nah&Frisch, Lidl, Etsan, Billa und Adeg fanden wir zum Erhe-bungszeitpunkt ausschließlich verpackte Ware vor. Bei MPreis und Hofer lag der verpackte An-teil bei über 90 Prozent.“ Auch Paradeiser würden bei vielen Anbietern großteils in Plastik gehüllt. (red/APA)

Braucht Gemüse Plastik?Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kritisiert die nach wie vor hohe Menge an Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse im Handel.

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Nur rd. ein Drittel der Menge an Obst & Gemüse im LEH wird unverpackt verkauft.

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Mutter ErdeLidl Partner der Initiative.

SALZBURG. Zum vierten Mal in Folge ist Lidl Österreich Part-ner von Mutter Erde. Die Ini-tiative von ORF und Umwelt-schutzorganisationen setzt sich heuer zum Ziel, die Bildung ei-nes Bewusstseins für den von Menschen verursachten Klima-wandel zu fördern. Denn: „Kli-maschonend zu leben, ist für uns alle möglich“, meint dazu Lidl-Chef Alessandro Wolf. (red)

WIEN. In der Einschätzung des Handelsverbands könnte die geplante Novelle des Epi-demiegesetzes in einem Punkt zum Bürokratiemonster für die Wirtschaft gedeihen: Im aktu-ellen Gesetzesentwurf ist näm-lich vorgesehen, dass Betriebe, Veranstalter und Vereine ver-pflichtet sind, Kontaktdaten von Gästen, Besuchern, Kunden und Mitarbeitern (die in die Verar-beitung ausdrücklich eingewil-ligt haben) zu verarbeiten und

diese im Anlassfall bei einer Umgebungsuntersuchung der Gesundheitsbehörde zur Verfü-gung zu stellen.

Verpflichtung für den LEH?Ergo wäre somit der Handel verpflichtet, die Kontaktdaten der Kunden zu erheben, sofern diese dazu eingewilligt haben. Im österreichischen Handel ge-hen täglich Millionen von Ver-brauchern ein und aus – jeder durchschnittliche Supermarkt

bedient mehr als 950 Kunden pro Tag. Das Chaos wäre also vorprogrammiert.

„Sollte eine derartige Ver-pflichtung zur Verarbeitung der Kundendaten tatsächlich kom-men, werden sich die Staus an den Grenzen bald vor unseren Geschäften fortsetzen“, sagt Handelsverbands-Chef Rainer Will. Der enorme Bürokratie-aufwand würde letztlich gar das Gesundheitsrisiko erhöhen (Sicherheitsabstände). (red)

EngagiertDer Klimawan-del ist auch für Lidl Österreich-Chef Alessandro Wolf „die größte Herausforde-rung unseres Jahrhunderts“.

42 RETAIL Freitag, 28. August 2020

CORONAKRISE

Bundesheer hilft im Spar-LagerWÖRGL. Das Bundesheer hilft in Tirol erneut im LEH aus. Aufgrund von Covid-bedingten Personalausfäl-len im Spar-Zentrallager in Wörgl habe der Lebensmit-telkonzern um Unterstüt-zung angesucht. 40 Soldaten und Zivilbedienstete werden voraussichtlich bis 8. Sep-tember unterstützen. (APA)

PERSONALIA

efko-Obmann tritt vorzeitig zurück

LINZ. Bereits seit 20 Jahren steht Ökonomierat Walter Schiefermüller (Bild) als Obmann der oberösterrei-chischen Obst- und Gemü-severwertungsgenossen-schaft (efko) im Dienst der Obst- und Gemüsebauern. Nun trat er aus persönli-chen Gründen noch vor der geplanten Übergabe bei der kommenden Generalver-sammlung am 16.12.2020 auf eigenen Wunsch zurück.

„Walter Schiefermüller. hat mit seinem Weitblick die Entwicklung und den Erfolg der OÖ Obst- und Gemüse-verwertungsgenossenschaft geprägt. Mit Engagement und einem tiefen Verständ-nis für die Bedürfnisse unserer oftmals kleinstruk-turierten Obst- und Gemü-sebauern eröffnete er stets neue Perspektiven und Mög-lichkeiten im Anbau sowie in der Produktion“, bedankt sich efko-Geschäftsführer Klaus Hraby. (red)

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Zurück an den Start!Sollte der Handel aufgrund des neuen Epidemiegesetzes die Kontaktdaten der Kunden aufnehmen müssen, droht Chaos.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will vermutet beim neuen Epidemiegesetz einen Fehler im Gesetzesentwurf.©

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••• Von Paul Hafner

DÜSSELDORF. „Es fällt mir brutal schwer – aber es ist der richtige Schritt zum richtigen Moment“: Mit diesen Worten kündigte der langjährige Metro-Vorstandschef Olaf Koch seinen Abschied an. Koch informierte Aufsichtsratschef Jürgen Steine-mann, dass er seinen eigentlich bis März 2022 laufenden Vertrag nicht verlängern und stattdes-sen mit Jahresende ausscheiden wolle.

Koch kehrt der Großhan-delsbranche den Rücken, einen Wechsel zu einem Konkurrenten schloss er aus; seine Mission sei „erfüllt“, er will sich fortan darauf konzentrieren, die Über-gangsphase zu meistern.

Radikaler UmbruchDie Großaktionäre Beisheim und Meridian äußerten einem Spre-cher zufolge Verständnis für den Schritt des 50-Jährigen, der

Metro „auf Kurs gebracht“ habe. Keinen Kommentar gab es vom dritten Großaktionär Holding EPC, hinter der der tschechi-sche Milliardär Daniel Kretins-ky steht, dessen Übernahmever-such im vergangenen Jahr am Widerstand von Beisheim und Meridian scheiterte, die zusam-men rund 23% der Stammaktien kontrollieren.

Koch habe das Unternehmen „konsequent umgebaut, digi-talisiert und auf die Kunden ausgerichtet“, lobte Steinemann mit Blick auf die von einem ra-dikalen Umbau geprägten Ägi-de des 50-jährigen Hessen, der 2012 die Nachfolge von Eckhard Cordes als CEO antrat und die Sanierung des Unternehmens vorantreiben sollte, die er zuvor als Finanzvorstand eingeleitet hatte.

Im Rahmen der Umstruktie-rung verkaufte Koch 2015 die Galeria Kaufhof und teilte 2017 den Konzern in zwei separate

Unternehmen – die Metro AG, zu der neben dem Großhandel auch die Real Hypermärkte gehörten, und die MediaMarkt-Mutter Ceconomy AG. Mit dem umstrit-tenen Verkauf der Supermarkt-tochter Real wurde die Metro

AG im Vorjahr zu einem reinen Großhandelsunternehmen.

Erst kürzlich hatte Koch nach dem coronabedingten Umsatz-tiefflug eine „positive Trendent-wicklung“ seit Juli verkündet, die sich auch im August fortge-setzt hat; im vierten Quartal des heurigen Jahres werde Metro wieder annähernd das Niveau des Vorjahres erreichen.

Nachfolgersuche beginntDer Aufsichtsrat hat die Suche nach Kochs Nachfolger bereits aufgenommen, heißt es in ei-nem Schreiben Steinemanns an die Metro-Beschäftigten. Dieser solle die weitere Umsetzung der unter Koch eingeleiteten Maß-nahmen unterstützen. Steine-mann habe „volles Vertrauen, dass wir das fokussierte und daher schneller wachsende und einfacher strukturierte Großhandelsgeschäft der Metro zu einem Erfolg machen kön-nen“.

Olaf Koch Metro-CEO

Mit dem Abschluss der Real-Transaktion ist das gelungen, was wir uns vorgenom-men haben – uns auf den Großhandel in einer modernen Form zu konzentrieren.

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Metro-Chef Olaf Koch nimmt vorzeitig den HutDer Metro-Vorstandschef will bis Jahresende aus dem Vorstand des Großhändlers ausscheiden; sein Nachfolger soll den Kurs fortsetzen.

AbschiedSeit 2012 stand Olaf Koch an der Spitze der Metro AG. Mit einem Umbau der Abholmärk-te und dem Ausbau des Liefergeschäfts richtete er das Großhandelsge-schäft neu aus.©

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NÜRNBERG/WIEN. Aktuelle Da-ten von Marktforscher GfK zei-gen, dass traditionelle Händler im Bereich technischer Konsum-güter während des Lockdowns von einem hohen Grad an Kun-dentreue profitiert haben. Das gilt besonders für deren Online-Shops, aber ebenso für die wie-dereröffneten stationären Ge-schäfte.

GfK-Handelsexperte Oliver Schmitz ortet einen regelrech-ten Durchbruch für stationäre Händler mit Online-Präsenz. Während des Lockdowns hätte der E-Commerce schon deshalb an Fahrt aufnehmen können, weil er die einzige Möglichkeit darstellte, technische Konsum-güter zu kaufen. „Dabei haben europäische Verbraucher ver-mehrt in den Online-Shops ih-rer bevorzugten Ladengeschäf-te gekauft. Deren Umsatz lag sogar über dem der verkaufs-starken Online-Händler“, zieht Schmitz einen aussagekräftigen

Vergleich. Nach der Wiedereröff-nung der stationären Geschäfte kehrten die Kunden zwar in die Läden zurück, aber: „Ein Teil der neuen ‚digitalen Kunden‘ wird weiterhin online einkaufen“, ist Schmitz überzeugt. Ergo sei es

nun eine immens wichtige Phase für traditionelle Einzelhändler, die im wettbewerbsorientierten Online-Geschäft Nachholbedarf haben.

Wachstumsmotor Covid-19Covid-19 hat das Wachstum des Online-Handels in allen europä-ischen Märkten beschleunigt. Daten aus einer GfK FutureBuy- Studie zeigen, dass die Anzahl der Verbraucher, die sowohl online als auch offline einkauft, stetig zunimmt.

Dabei gehören elektronische Produkte zu den beliebtesten Ka-tegorien im E-Commerce. Aber auch Spielzeug und Haarpflege-produkte werden häufiger online gekauft. Ergebnisse der GfK Co-vid-19 Consumer Pulse-Studie bestätigen den Trend; demnach haben 70% der deutschen Ver-braucher im April online gekauft. Nach Wiedereröffnung der Ge-schäfte kauften im Juni weiter-hin 68% online ein. (red)

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TEXTILHANDEL

Mode und Covid geht gar nichtKÖLN. Deutsche Modeher-steller haben im 1. Halbjahr die Auswirkungen der Coro-napandemie massiv zu spü-ren bekommen. Besonders hart trifft es Hersteller der klassischen Business- und anlassbezogenen Beklei-dung im Herrenbereich, berichtet der Modeverband GermanFashion. (APA)

INTERNATIONAL

Tesco expandiert dank E-CommerceLONDON. Die größte briti-sche Supermarktkette Tesco verkauft in der Coronakrise deutlich mehr Lebensmit-tel über ihre Online-Shops. Ergo werden jetzt rd. 16.000 zusätzliche Vollzeit-Stellen geschaffen. Die neuen Mit-arbeiter sollen in Lagern beschäftigt werden oder als Fahrer, um Lieferungen zu den Kunden zu bringen. Die meisten der Stellen könnten mit Mitarbeitern besetzt werden, die in der Corona-krise bereits als Aushilfen bei Tesco angefangen hätten.

Tesco bedient aktuell rund 1,5 Mio. Kunden über seine Online-Stores; zu Be-ginn der Pandemie waren es rd. 600.000. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz habe sich von rd. neun auf über 16% erhöht. Halte das Wachstum weiter an, könn-ten noch weitere Stellen hinzukommen, verlautet Tesco. (APA)

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Covid-19 pusht den Digital RetailLaut GfK wird der E-Commerce weiter zulegen, profitieren werden aber stationäre Händler mit digitaler Affinität.

ProfiteureZwei bis drei Wochen nach Beginn der Ausgangsbe-schränkungen begannen die Verbraucher, die Online-Präsenz ihrer bevorzug-ten traditionellen Einzelhändler stärker zu nutzen.©

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Oliver Schmitz GfK-Handelsexperte

Der Online-Handel nahm während des Lockdowns deutlich an Fahrt auf, da es die einzige Möglichkeit war, technische Konsum-güter zu kaufen.

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GUNTRAMSDORF. Die Ferien neigen sich ihrem Ende zu – und damit wird auch die heißeste Phase des Schulartikelkaufs ein-geläutet. Pagro Diskont ist dafür gewappnet – mit einem umfas-senden Sortiment, das mehr als 360 heimische Eigenmarkenar-tikel und über 150 ökologische Schulartikel enthält. Das ge-samte Angebot ist nicht nur in den Filialen, sondern auch im

Onlineshop erhältlich. Bequem mutet auch das Schuleinkaufs-service an, mit dem sich die Ar-tikel zur Abholung (am nächsten Werktag) zusammenstellen las-sen.

Millionen an BuntstiftenIm Vorjahr verkaufte Pagro Dis-kont zwischen Juni und Sep-tember 2,2 Mio. Buntstifte, 1,8 Mio. Hefte, 600.000 Stück Kle-

ber 500.000 Ordner und 43.000 Stück Buchfolie. Das umwelt-freundliche Sortiment ist im Laufe der vergangenen Jahre gewachsen: „Eine Vielzahl der Artikel trägt das österreichische Umweltzeichen, darunter auch unsere Pagro Schulhefte, die CO 2-neutral aus Recyclingma-terial in Österreich produziert werden. So wird beispielsweise bei der Herstellung von Ordnern

auf eine Reduktion von Kunst-stoff und Metall geachtet. Diese sind darüber hinaus durch die Umstellung des Leims von Tier-mehl auf Wasserbasis vegan. Darüber hinaus wird bei Ord-nern als auch Mappen komplett auf eine Kunststoffbeschichtung verzichtet“, so Michael Kremser, Geschäftsführung für Pagro Dis-kont.

Heurige TrendsZu den heurigen Trendproduk-ten zählen leichte Schultaschen mit reflektierenden Materialien, die Komfort und Sicherheit ver-einen; ein Dauerbrenner sind Schultaschen mit einer bunten Motivvielfalt, die von Pferden, Dinosauriern und Fußbällen über das Videospiel „Fortni-te“ und den Animationsfilm „Die Eiskönigin 2“ reicht. Bei Schulartikeln sind besonders Glitzer-Applikationen angesagt, farbtechnisch dominieren Pas-telltöne sowie Metallic.

Auch in diesem Jahr ver-lost der Papierfachhändler 100 Schul einkäufe. Wer zwischen 13. August und 30. September 2020 bei Pagro Diskont einkauft, hat mit der Einsendung seines Kas-senbons bis 8. Oktober 2020 die Möglichkeit, einen Einkaufsgut-schein in der Höhe seines Ein-kaufs zu gewinnen. (red)

WIEN. Die Nachfrage nach um-weltfreundlichem und nach-haltigem Schulbedarf – etwa Produkte, die wiederaufgefüllt werden können – nimmt weiter zu. „Der österreichische Papier-fachhandel unterstützt diese Entwicklung. Daher sind wir auch heuer bei der Aktion ‚Cle-ver einkaufen für die Schule‘ dabei“, so Andreas Auer, Ob-mann des Bundesgremiums des

Papier- und Spielwarenhandels in der WKÖ.

Der heimische Papierhandel beteiligt sich seit 2006 an der Initiative, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz organisiert wird und die Suche nach Arti-keln, die dem Kriterienkatalog entsprechen, erleichtern soll. Nähere Infos finden sich unter: www.schuleinkauf.at (APA/red) Die Initiative ist eine Kooperation von Klimaschutzministerium und Papierhandel.

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Es geht wieder los!In Ostösterreich beginnt mit 7. September das neue Schuljahr. Pagro Diskont ist für den Ansturm gerüstet.

Umweltfreundlich ist gefragtDer Papierhandel setzt auf Nachhaltigkeit.

Neben Metallic-Farben sind auch Pastelltöne heuer wieder sehr gefragt – und sorgen für einen bunten Schulbeginn.

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BRUNN AM GEBIRGE. Die Coro-nakrise hat auch die heimische Franchise-Szene hart getroffen – dennoch sehen viele Experten, Franchise-Partner und Fran-chise-Geber mit Optimismus in die Zukunft. Eine aktuelle Umfrage des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV) zeigt, dass besonders Franchise-Nehmer in Zeiten der Krise von ihrem Netzwerk und dem Zu-sammenhalt im Franchise-Sys-tem profitieren.

„Wir haben viele positive Rückmeldungen von österrei-chischen Franchise-Nehmern erhalten, die sagen, dass sie froh sind, in dieser Situation nicht allein zu sein. Wir erleben jetzt, dass eine Gruppe, ein Franchise-System, viel besser auf die Her-ausforderungen reagieren kann als ein Einzelner“, so Waltraud Martius, Ehrenpräsidentin des Österreichischen Franchise-Verbandes und Geschäftsführe-rin von Syncon.

Martius rechnet im Herbst mit einem verstärkten Interes-se an Franchise-Systemen und der Entstehung von neuen Sys-temen: „Franchising wird für viele Menschen eine attraktive Alternative darstellen.“

ErfolgsbeispieleAuch Re/Max-Geschäftsführer Peter Reikersdorfer stimmt mit ein: „Die letzten Monate haben wieder gezeigt, wie wichtig es ist, in einem Netzwerk zu sein. Als Franchise-Geber haben wir in dieser Phase den ständigen Erfahrungsaustausch mit und unter den Franchise-Partnern forciert und gefördert. Dies hat den Zusammenhalt im System weiter gestärkt und Raum für Innovationen geschaffen.“

Für Sonnentor etwa war die größte Herausforderung des Lockdowns die fehlende Kun-denfrequenz in den Geschäften und die daraus resultierenden Umsatzeinbußen. „Wir haben

vor allem versucht, mit konkre-ten Maßnahmen den stationären Handel zu unterstützen, indem wir die Franchise-Partner durch Social Media-Maßnahmen in den Mittelpunkt gerückt, Franchise-Partnern Gebühren erlassen und reduziert und offene Rechnun-gen gestundet haben“, so Berndt Kienmeyer, Leitung Franchise.

Besonders getroffen wurde auch die Fitnessbranche. Das Glück von Bodystreet sei gewe-sen, dass man bereits vor der Krise das gesamte System umge-stellt hatte und Live-Webinare, Online-Schulungen und system-weite Telefonkonferenzen abhal-ten konnte. Ebenso wurde auf ein Online-Training umgestellt und dadurch eine neue Form der Kundenbetreuung angeboten.

Gemeinsam durch die KriseAnhand der vielen Initiativen sehe man deutlich, dass „die ös-terreichische Franchise-Szene auch in Krisenzeiten innovativ ist und ein bestehendes Netz-werk, auf das man zurückgrei-fen und sich verlassen kann, schwierige Zeiten wesentlich erleichtert“, so ÖFV-Generalse-kretärin Barbara Steiner. (red)

Freitag, 28. August 2020 RETAIL 47

Zusammenhalt macht optimistischDie Mitglieder des heimischen Franchise-Verbands zeigen, wie sie die Krise bewältigen – und sogar an ihr wachsen.

ÖFV Von der Krise getroffen, aber den Blick opti-mistisch nach vorn gerichtet: Barbara Steiner, seit 2015 Gene-ralsekretärin des ÖFV, mit Andre-as Haider, Ver-bandspräsident und Unimarkt-Geschäftsführer.

Die Franchise-Messe fand Ende Juni kurzerhand virtuell statt – ein Erfolg.

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EFERDING/LINZ. Ilse und Gün-ter Achleitner zählen zu den Bio-Pionieren in Österreich; sie haben bereits im Jahr 1990 ihren Be-trieb auf biologische Landwirt-schaft umgestellt. Mittlerweile betreibt das Ehepaar neben dem Hof einen Handelsbetrieb und

ist bekannt für seine Bio-Kisten. Letztere erleben seit Ausbruch der Pandemie einen derartigen Ansturm, dass man kurzfristig einen Stopp bei der Neukunden-aufnahme machen musste.

Im Vergleich zum Vorjahr werden aktuell pro Woche 2.500

Kunden mehr mit einer Bio-Kis-te beliefert, bei insgesamt rund 11.000 Kunden. Das Umsatzplus von 20% gegenüber dem Vorjahr führen die Inhaber entspre-chend auf die Corona-Pandemie zurück: „Der Trend, der während des Lockdowns explodiert ist,

hält weiterhin an“, so Ilse Ach-leitner.

Eine gute Stimmung für Di-rektvermarktung und Bio ergab auch die oberösterreichische Agrarbefragung, die Ende 2019 und aufgrund der Coronakrise noch einmal im Juni/Juli 2020 durchgeführt wurde. Sahen 2019 noch 19% der Landwirte sehr gute Entwicklungschan-cen bei der Direktvermarktung, waren es im heurigen Sommer schon 27%. Dem Biolandbau gestanden dies im Vorjahr zehn Prozent, heuer 17% zu. Generell sahen zwei Drittel der Bauern Potenzial in der Entwicklung der heimischen Landwirtschaft.

Direktvermarktung ist gefragtFür eine nachhaltige Wertstei-gerung der heimischen Lebens-mittel brauche es aber ein Um-denken in der Politik, so Günter Achleitner gegenüber der APA. Die heimischen Landwirte müss-ten mit den Weltmarktpreisen konkurrieren und daher gehe es immer stärker in Richtung großer Betriebe und Konzerne: „Mit den richtigen Förderungen könnte man dies verhindern.“ (APA/red)

WIEN/EDELSTAL. Mit der Er-nennung der 31-jährigen Anna Zehetner zur Produktionsleite-rin von Coca-Cola HBC Öster-reich wurde erstmals einer Frau die Schlüsselrolle innerhalb des Produktions- und Logistik-zentrums im burgenländischen Edelstal inne.

Als eine von zwei Produkti-onsleitungen verantwortet die gebürtige Oberösterreicherin

die Führung von vier Produk-tionslinien, des Sirupraums sowie der Wasseraufbereitung. Zehetner leitet ein Team von 85 Mitarbeitern. Zu Zehetners Zuständigkeits bereichen gehö-ren neben der Koordinierung und Optimierung von Produk-tionsabläufen auch die Sicher-stellung der Qualitätsstandards sowie die effiziente Ressourcen-planung. (red) Anna Zehetner war zuvor bei Henkel und Timac Agro International tätig.

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Bio-Trend hält anCorona hat dem Biohof Achleitner in Eferding ein 20%-Plus im Erlös eingebracht. Direktvermarktung ist im Aufwind.

Frauenpower bei Coca-ColaWeibliche Premiere in der Produktionsleitung.

Direktvermarktung und Biolandbau erfreuen sich wachsender Popularität, viele Bauern sehen Entwicklungschancen.

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••• Von Paul Hafner

NÜRNBERG. Für die Messebran-che hat sich die Corona-Pande-mie als weltweiter Super-GAU erwiesen. Stand Mitte August wurden annähernd 3.800 Mes-sen coronabedingt abgesagt, da-von allein fast 2.200 in Europa. Selbst hinter vorsorglichen Ver-schiebungen um viele Monate stehen Fragezeichen – zu unklar ist, wie sich die Situation um die Pandemie entwickeln wird.

Freilich kann auch die Nürn-bergMesse eine Klagelied davon singen, doch ergibt sie sich nicht in ratloser Resignation. Damit die für 27. bis 31. Jänner geplan-te Spielwarenmesse stattfinden kann, laufen die Vorbereitungen und Vorkehrungen auf Hoch-touren: In Kooperation mit der Spielwarenmesse eG und den zuständigen Gesundheitsbe-hörden wurde ein detailliertes Hygienekonzept entwickelt, das auf Vorgaben der Bayerischen

Staatsregierung basiert und laufend an die aktuellen Bestim-mungen angepasst wird.

Penible Hygiene forciert„Bei allen unseren Unterneh-mungen, die Spielwarenmesse 2021 durchführen zu können, ha-ben die Themen Sicherheit und Gesundheit für alle Beteiligten oberste Priorität“, unterstreicht Ernst Kick, Vorstandsvorsitzen-der der Spielwarenmesse eG. Das Hauptaugenmerk gilt Abstand, Hygieneregeln und Nachver-folgbarkeit. „Unerlässlich“ sei ein Personenabstand von 1,5 m auf dem gesamten Messeareal, wofür etwa die Hallenplanung optimiert und breitere Gänge geschaffen werden; auf Sonder-flächen und Standparties wird wohlweislich verzichtet.

Auf dem Messegelände selbst werden die Sanitäranlagen und Oberflächen wie Tische und Tür-griffe in erhöhten Intervallen ge-reinigt und desinfiziert. Moder-

ne Anlagen sorgen für ständige Frischluftzufuhr in den Hallen und ermöglichen damit stünd-lich einen „mehrfachen komplet-ten Luftaustausch“, wie es in der Aussendung heißt.

Generell darf der Besuch der Spielwarenmesse nur bei gutem Gesundheitszustand angetreten werden. Für Notfälle auf dem

Gelände steht eine qualifizierte medizinische Betreuung zur Ver-fügung.

Bis zum Start Ende Jänner wollen die Teams der Spielwa-renmesse die weitere Entwick-lung „genau beobachten, neue Erkenntnisse laufend in unsere Planung einfließen lassen und mögliche Änderungen zeitnah kommunizieren“.

Gros der Aussteller dabeiNach Angaben der Veranstalter haben sich bereits knapp 90% der Aussteller im Vorjahresver-gleich angemeldet. Vergangenen Jänner pilgerten über 63.000 Fachbesucher aus 136 Ländern zur Messe. Eine zahlenmäßige Beschränkung ist nach aktu-ellem Stand und mit Blick auf die Besuchszahlen der Vorjahre nicht zu erwarten.

Freitag, 28. August 2020 RETAIL 49

Spielwarenmesse trotzt HürdenMittels ausgeklügeltem Hygienekonzept soll die Fachmesse Ende Jänner 2021 stattfinden können

Vor der PandemieBei der vergan­genen Ausgabe der Messe war in Nürnberg noch nicht viel von Corona­panik zu spüren; die Besucher­zahl lag nur unwesentlich unter dem Vorjahreswert.

Playmobil durfte sich 2020 zu den Siegern des „ToyAward“ zählen.

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Auch 2020 strahlt Staud’s Marille hell am Marmeladenhimmel (r.), Staud’s-Chef Stefan Schauer kultiviert die Früchte im eigenen Marillengarten in Willendorf.

will habenDie Marille gibt’s

heuer nur limitiert

Römerquelle in der Glasflasche unlimited

••• Von Christian Novacek

Man of Today

Boss Parfums erweitert die Boss Bottled-Duftfamilie um ein Eau de Parfum und prä-sentiert eine neue, moderne

Botschaft der „Man of Today“-Kampagne: Be Your Own Man,

lautet der Aufruf nach Selbstdefinition.

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vor Schweißgeruch gibt’s obendrauf.

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Limitierte Marille

Bis zu 90% beträgt der Ernte-ausfall bei der berühmten

Wachauer Marille, die der Otta-kringer Marmeladenhersteller Staud’s in limitierter Edition

ins Glas bringt. Immerhin: Die Früchte sind heuer größer als

sonst, die Marmelade cremiger.

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Ikonisches Comeback in Glas

Die in der Gastronomie geschätzte, ikonische grüne Römerquelle-Designflasche gibt es nun für daheim. In der 12 x 1 l-Splitbox einfach zu transportieren, macht die nachhaltige Mehrweg-Glasfla-sche den Tisch zur eleganten Tafel. Im LEH entspricht die Initiative der verstärkten Nachfrage nach Glas-Mehrweggebinden. Römer-quelle in Glas kommt prickelnd, mild und still.

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50 RETAIL Freitag, 28. August 2020

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Erste Bank Leistbarer Wohnraum soll in Österreich geschaffen werden 54

Uniqa Das Ergebnis des Versicherers zum Halbjahr dreht ins Plus 56

Wienerberger Zwei Business Units bekamen eigene Vorstände 58

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Krise hielt Österreicher nicht von Aktien fern Die Financial Planners loteten Anleger-Stimmung aus – Angst ums Geld vor allem zu Beginn des Lockdowns.

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Valerija KarsaiBuwog

Die Buwog engagiert sich im klimaaktiv Pakt2020 für mehr Nachhaltigkeit im Gebäude-

bereich. „Der Gebäudesektor ist der zweitgrößte Verursacher von klimaschädlichen Emissionen in Österreich. Die Buwog hat hier einen besonders großen Hebel

für den Klimaschutz in der Hand“, sagt Buwog-Geschäftsführerin

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••• Von Reinhard Krémer

Das erste Halbjahr 2020 hielt für Anle-ger jede Menge Über-raschungen bereit. Auslöser der dra-

matischen Kurseinbrüche rund um die Welt und binnen weni-ger Tage war eine toxische Mi-schung aus Gewinnwarnungen

zahlreicher Unternehmen, ge-kürzten Wachstumsprognosen für die Wirtschaft sowie der schlechten Stimmung vieler Manager und Ökonomen, die eine globale Rezession als un-vermeidlich sehen.

Wie heimische Anleger die Achterbahnfahrt erlebten, brach-te der Österreichische Verband Financial Planners im Rahmen

einer im Juli 2020 durchgeführ-ten Erhebung in Erfahrung. Ins-gesamt wurden 397 zertifizierte Finanzplaner quer durch Öster-reich zu den Reaktionen ihrer Kunden während der Covid-19- Krise befragt.

Rat in der Krise gesuchtEs verwundert wenig, dass sich beinahe alle Kunden (93%) mit

finanziellen Ängsten an ihren Finanzberater gewandt haben. Mehr als zwei Drittel der Kun-den (70%) bereitete die Verschul-dungssituation der National-staaten Kopfzerbrechen.

Passend zum Klischee der Österreicher als fleißige Sparer, sorgten sich auch zwei von drei Konsumenten (63%) um ihr Geld auf der hohen Kante. Ebenso

Trotz Krise setzten Österreicher auf AktienErhebung des Österreichischen Verbands Financial Planners: Nur jeder Dritte fürchtet sich vor neuen Steuern; Angst ums Geld zu Beginn des Lockdowns.

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AngstDie Umfrage des Verbands zeigt ein zeitli-ches Angst-Ba-rometer: Mit der Bekanntgabe des Lockdowns im März waren Anleger am be-sorgtesten um ihr Vermögen (73%); zweit-stärkster Monat war dann der April (18%).

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war die Sicherheit des Euros für gut jeden zweiten (55%) ein Thema. So manche böse Zunge könnte behaupten, die Österrei-cher würden sich in finanzieller Sicherheit wiegen – oder hätten sehr großes Vertrauen in die hei-mische Politik.

Überraschungen in der Krise„Ein guter Finanzplaner setzt sich intensiv und genau mit den Bedürfnissen seiner Kun-den auseinander. Das ist vor allem in Krisenzeiten gefragt. Durch die Erhebung bekommen wir einen tieferen Einblick in die finanziellen Wünsche und Sorgen der Österreicher. Dabei gab es durchaus einige Überra-schungen“, sagt Helmut Siegler, Vorstandsvorsitzender des Ver-bands Financial Planners.

Lockdown schürte Ängste So fürchtet sich nur jeder Dritte (34%) vor der Einführung neu-er Steuern, und auch die Sorge vor der Deflation spielt keine große Rolle (acht Prozent). Die Um frage des Verbands zeigt mitunter ein zeitliches Angst-Barometer: Kunden waren mit Bekannt gabe des Lockdowns im März am besorgtesten um ihr Vermögen (73%), gefolgt von April (18%).

Heimischen Investoren eilt üblicherweise der Ruf voraus,

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risikoscheue Aktien-Verweigerer zu sein. Diesem Bild wird in der Umfrage des Verbandes getrotzt: Immerhin gaben 92% der befrag-ten Finanzplaner an, während der Covid-19-Krise zumindest gelegentlich von Kunden kontak-tiert worden zu sein, um Zuzah-lungen in Veranlagungsformen mit höherem Aktienanteil vor-zunehmen.

„Die Österreicher sind dafür bekannt, fleißige Sparer zu sein, aber eher auf renditeschwache Anlageformen wie das Spar-buch zu setzen. Wir beobachten, dass der Aktienanteil steigt. Es ist allerdings noch viel Aufklä-rungsarbeit im Bereich der Fi-nanzbildung erforderlich, um zu verdeutlichen, dass die Bör-se auch für den Durchschnitts-österreicher Chancen bietet“, so Siegler.

Kühlen Kopf bewahrtWenige Finanzplaner (36%) wur-den von ihren Kunden seit dem Lockdown im März kontaktiert, um Notverkäufe von Veranla-gungspositionen vorzunehmen. Siegler zufolge ist das ein Indiz,

dass die Österreicher sattelfes-ter in Geld-Fragen werden: „An-leger haben größtenteils einen kühlen Kopf bewahrt und keine emotionalen Kurzschlussent-scheidungen getroffen“, so der Verbands-Chef.

„Diese Entwicklung hin zum mündigen Konsumenten ist eine Bestätigung unserer Arbeit als Verband“, sagt Siegler. Ein wei-terer Teil der Befragung widme-te sich finanziellen Engpässen. Das Konzept der Kurzarbeit in Österreich bot Medienberichten zufolge hierzulande für viele Un-ternehmen und Mitarbeiter eine Entlastung.

Das bestätigt auch die Erhe-bung des Verbands. Denn mehr als zwei Drittel der Probanden (83%) berieten ihre Klienten rund um das Thema Kurzarbeit für Mitarbeiter. Neben der Re-gierung waren allerdings auch heimische Banken gefragt, um die Liquidität für die Wirtschaft zu sichern.

Die meisten kamen dieser Verantwortung nach, indem sie unter anderem Stundungen für Kredite zur Verfügung stell-ten. Dieses Angebot ist auch dankend angenommen worden – immerhin wurden 71% der befragten Finanzplaner zumin-dest gelegentlich auf eine Er-weiterung des Kreditrahmens angesprochen.

FinanzexperteHelmut Siegler ist Vorstands-vorsitzender des Verbandes Fi-nancial Planners und Vorstand der Schoeller-bank AG.

Financial PlannersDer VerbandDer Österreichische Verband Financial Planners wurde im Jahr 2001 mit dem Ziel ins Leben gerufen, zum Wohle der Öffentlichkeit höchste Beratungsstandards für Finanz-dienstleister in Österreich zu etablieren und zu fördern. Damit richtet sich die Vereinstätigkeit an private Investo-ren einerseits, an die Finanzindustrie andererseits sowie direkt an die in der Finanzberatung/Finanzplanung tätigen Personen. Gründungsmitglieder waren damals neben Otto Lucius unter anderem hochrangige Vertreter der heimischen Finanzbranche, wie etwa Ruth Iwonski-Bozo, Heinrich Spängler und Wolfgang Traindl.Der Verband ist Teil einer internationalen Vereinigung von Finanzplanern, Partnerverbände gibt es europa- wie auch weltweit.

Helmut Siegler Financial Planners Österreich

Es ist noch viel Arbeit erforderlich, um zu verdeutlichen, dass die Börse auch für den Durchschnitts­österreicher Chancen bietet.

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WIEN. Die EU-Investitionsbank EIB und die Erste Bank stellen insgesamt 300 Mio. € für den sozialen Wohnungsbau bereit; die Hälfte davon kommt von der EIB.

Kern der Vereinbarung, von der bisher 100 Mio. € unter-schrieben und weitere 50 Mio. genehmigt worden sind, ist, dass Finanzierungen mit Fix-zinssätzen von bis zu 28 Jahren

Laufzeit für geförderten oder gemeinnützigen Neubau von Mietwohnungen vergeben wer-den und damit die Mieten auf fast drei Jahrzehnte abgesichert werden können.

Nach diesem Modell wurde bereits im Mai 2019 eine Rah-menfinanzierung über Investi-tionen von 200 Mio. zwischen EIB und Erste Bank abgeschlos-sen. Diese Mittel sind nach 14

Monaten bereits fast zur Gän-ze vergeben; mit ihnen wurden bzw. werden ca. 2.200 leistbare Wohnungen für ca. 3.900 Bewoh-ner errichtet.

Einsatz vor allem in StädtenDazu zählt beispielsweise das Projekt „Vielschichtig Wohnen“ im 21. Wiener Gemeinde bezirk durch das Österreichische Volkswohnungswerk. Die Gelder

sollen in erster Linie in Städten zum Einsatz kommen, wo die Nachfrage nach leist baren Woh-nungen besonders hoch ist.

„Laut einer Integralstudie aus dem Jahr 2019 hält knapp die Hälfte der Österreicher Wohnen für nicht mehr leistbar. Auch die Prognosen sind düster, denn drei Viertel der Österreicher ge-hen davon aus, dass Wohnen im Jahr 2030 kaum mehr bezahl-bar sein wird“, sagt Erste Bank- Vorstandsvorsitzender Peter Bosek.

Wohnen leistbar machen„Wohnen ist zu einem zentralen Thema in Österreich geworden, und wir betrachten es als ge-sellschaftlichen Auftrag, Woh-nen wieder leistbar zu machen. Vielen Dank an die EIB für diese sinnvolle, richtige und für Tau-sende Familien und Menschen zukunftsweisende Zusammen-arbeit“, so Bosek. (rk)

WIEN. Vor dem Hintergrund Corona-bedingter, besonders herausfordernder Rahmenbe-dingungen für den Bankensek-tor bestätigt die internationale Ratingagentur Fitch das Long-Term Issuer Default Rating (IDR) der Sberbank Europe mit „BBB–“ und stabilem Ausblick. Auch das Viability Rating wurde mit „bb“ bestätigt. Fitch unterstrich die solide Kapitalausstattung, die

stabile Refinanzierungsbasis und die angemessene Liquidi-tät. „Wir sehen das aktuelle Ra-ting als Bestätigung dafür, dass sich die Sberbank Europe auch und gerade im volatilen Markt-umfeld nachhaltig behauptet. Strategische Veränderungen mit neuen Produkten und Dienst-leistungen werden erfolgreich in den Märkten aufgenommen“, sagt CEO Sonja Sarközi. (rk)

Banken helfenDie EIBDie Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäi-schen Union für langfristige Finan-zierungen. Anteilseigner sind die Mit-gliedsstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Sonja Sarközi, CEO von Sberbank Europe: „Nachhaltig behauptet“.

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Erste holt GeldErste Bank erhält von der EIB eine Zusage über 150 Mio. Euro für leistbaren Wohnraum in Österreich.

Stabiler AusblickFitch bestätigt Sberbank Europe ein „BBB–“-Rating.

Erste Bank-Vorstandsvorsitzender Peter Bosek: „Wohnen ist zu einem zentralen Thema in Österreich geworden.“

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WIEN. Ein Unternehmen braucht eine perfekte Anbindung an den Verkehr, ein modernes, attraktives Umfeld und im Idealfall noch eine interessante, spannende und urbane Umgebung. All das bietet das Quartier Belvedere Central mit den neuen Gebäudekomple-xen QBC 1 und QBC 2. Umgesetzt wurde das Projekt durch die UBM Development Österreich GmbH. Unweit des Wiener Hauptbahn-hofs und der Innenstadt gelegen, ist es die perfekte Symbiose aus Architektur, Infrastruktur, Funkti-onalität und Lage. Es macht die-ses Bürogebäude zur Visitenkarte eines Unternehmens.

Neben der Verkehrsanbindung bieten auch die zahlreichen Res-taurants, Einkaufsmöglichkeiten wie Post und Apotheke sowie Sehenswürdigkeiten in der nahen Wiener Innenstadt ein ideales Arbeitsumfeld. Dieses eignet sich perfekt für Gespräche, Meetings und Pausen mit Businesspart-nern. Viel Grün in der nächsten Umgebung, zum Beispiel im Schweizergarten oder im Park des

Belvedere, ermöglicht, dass man auch im Arbeitsalltag Ruhe und Entspannung findet. Zahlreiche Kindergärten und Schulen, die sich in fußläufiger Nähe befinden, erleichtern das tägliche Leben zusätzlich.

Angebunden an die WeltNeben diesen zahlreichen Mög-lichkeiten besticht das Quartier Belvedere Central mit seiner

Anbindung an die Welt. Fernzüge halten am in unmittelbarer Nähe gelegenen Hauptbahnhof, in nur zwanzig Minuten geht es nonstop zum Flughafen Wien-Schwechat. Die Verkehrsachse Gürtel mit der Anbindung an die Autobahn in alle Himmelsrichtungen befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.

Die Parkraumbewirtschaftung bietet eine Tiefgarage mit einer

Kapazität von 680 Stellplätzen – inklusive Lademöglichkeiten für E-Autos und Raum für Kurzpar-ker. Das sorgt für eine entspannte individuelle Anreise. Das gesamt-heitliche Mobilitätskonzept wird durch großzügige Fahrradabstell-bereiche – mit Duschmöglichkeit – komplettiert.

Hochwertig, grün umgesetztEin besonderes Highlight sind die flexiblen Grundrisse der Büros. Sie lassen von Einzelbüros bis zu Open Space alles zu. Neben lichten Raumhöhen von 2,80 Metern im Bürobereich wird dem Raumklima besondere Bedeutung beigemessen. Die Nutzungsmög-lichkeit gemeinschaftlicher Dach-terrassen mit Blick über Wien beflügelt den Freiraum für Krea-tivität. Das komplette Gebäude wird zudem betriebskosten- und klimaschonend mit Fernwärme und Fernkälte versorgt.

Technische, ökologische und ökonomische Standpunkte wer-den unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit einer gemeinsa-men Lösung zugeführt. Das Re-sultat ist ein bereits jetzt in DGNB Platin vorzertifiziertes Gebäude, das sich durch eine topmoderne, architektonisch anspruchsvolle, energie- und ressourceneffizien-tes Umsetzung auszeichnet. Um einen störungsfreien Büroalltag zu gewährleisten, sind die Büroge-bäude zudem mit den moderns-ten Standards der Sicherheits-technik ausgestattet. Das Facility Service vor Ort erledigt zudem rasch alle anfallenden Aufgaben.

Eine perfekte Infrastruktur, eine Anbindung an alle Verkehrsmittel, eine nachhaltige und der Kreativi-tät freien Lauf lassende Architek-tur – das alles bietet das Quartier Belvedere Central.

Ein Standort als VisitenkarteDas Quartier Belvedere Central ist die neue, attraktive Adresse in Wien: Business meets City.

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UBM Development Österreich GmbHLaaer-Berg-Straße 43, 1100 WienT: +43 50 626 2600 F: +43 50 626 2620E: oesterreich@ubm- development.comwww.ubm-development.com

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WIEN. Das operative Geschäft der Frequentis AG hat sich im ersten Halbjahr 2020 trotz der Beeinträchtigungen durch die Pandemie zufriedenstellend ent-wickelt, so der Kommunikations-spezialist. Dank erfolgreicher Projektabnahmen und Installa-tionen blieb der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert, bei deutlich ver-bessertem operativem Ergebnis.

Der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 konnte mit 132,3 Mio. € nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahres-Vergleichswert gehalten werden. „Insgesamt belief sich der Auftragsstand per 30. Juni 2020 auf 445,2 Mio. Euro, eine Steigerung von 13,7% oder 53,7 Mio. Euro im Vergleich zum Jahresende 2019 mit 391,5 Mio. Euro“, sagt Frequentis-CEO Norbert Haslacher. (rk)

WIEN. Die Uniqa-Versicherung hat jetzt ihre Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt.

„Nach einem guten Prämien-wachstum im ersten Quartal von plus 3,2 Prozent – der Lockdown kam am 16. März, also bereits gegen Quartalsende – sind die Prämieneinnahmen im zwei-ten Quartal deutlich zurückge-gangen. In Summe hat das zu einem leichten Wachstum von insgesamt 0,5 Prozent in den ersten sechs Monaten geführt“,

sagt Uniqa-CEO Andreas Brand-stetter zur Entwicklung der Prämien einnahmen. „Der Rück-gang im Neugeschäft war im Ap-ril und Mai mit bis zu 70 Prozent dramatisch, ab Juni ging es wie-der deutlich aufwärts.“

Wachstum stabilisiert sich„Derzeit sind wir im Wachstum wieder annähernd auf dem Ni-veau von vor Beginn der Co-vid-19-Krise“, so Brandstetter. Am empfindlichsten waren die

Belastungen aufgrund von Co-vid-19 in der Schaden- und Un-fallversicherung, in der sie im ersten Halbjahr mit 90 Mio. € zu Buche schlugen.

Trotzdem gelang es, die Combined Ratio auf erfreuli-che 96,7%zu verbessern (erstes Halbjahr 2019: 97,3%).

Das Ergebnis aus Kapitalanla-gen beträgt 215 Mio. € und liegt somit 29% unter dem Vergleichs-wert der außergewöhnlich guten Vorjahresperiode. (rk)

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CLARK STARTET

Altersvorsorge-Rechner neuWIEN. Das Insurtech Clark bietet ab sofort integriert in seiner kürzlich in Öster-reich gestarteten App ein Pensions-Cockpit als neues Service an. Mit dem Pensi-ons-Cockpit können Kunden direkt in der Clark App ne-ben ihren Versicherungen nun auch ihre individuelle Pensionssituation einsehen und ihre Altersvorsorge di-gital verbessern. Das Insur-tech will seinen Versiche-rungsmanager damit noch funktionaler gestalten und Kundenbedürfnisse noch stärker adressieren. Clark ist der führende digitale Versicherungsmanager aus Deutschland, der seit April auch in Österreich verfüg-bar ist.

ZERTIFIKATE FORUM

Zuversicht bei der VeranlagungWIEN. Die Mehrheit der österreichischen Anleger scheint durchaus zuver-sichtlich in die Zukunft der Märkte zu sehen. So sagen 23% der Anleger, die sich an der „Trend des Monats“-Umfrage des Zertifikate Fo-rum Austria in diesem Som-mer beteiligt haben, dass sie ihr Depot neu ausrichten wollen, um von der Erho-lung der Wirtschaft und der Börsen zu profitieren. 17% der Anleger wollen in Zukunft verstärkt auf Mega-trends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit setzen, und 41% sehen keine Ver-anlassung, ihr Anlagever-halten zu ändern. Lediglich neun Prozent der Anleger wollen ihr Depot neu – und zwar defensiv – ausrichten, um nicht unter den Folgen einer möglichen Rezession zu leiden.

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Uniqa dreht ins PlusDas Halbjahresergebnis des Versicherers dreht trotz Covid-19 ins Positive – Belastungen in der Schaden- und Unfallversicherung.

Frequentis zeigt aufGuter Auftragseingang – zufrieden mit Ergebnis.

Andreas Brandstetter, Uniqa: „Ergebnis vor Steuern im zweiten Quartal allein mit plus 69 Mio. Euro sehr zufriedenstellend.“

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Buwog, der führen-de Komplettanbieter am ös-terreichischen Wohnimmobi-lienmarkt, engagiert sich für den Klimapakt: Im Rahmen des klimaaktiv Pakt2020 ha-ben sich zwölf österreichische Großbetriebe dazu verpflichtet, innerhalb von neun Jahren die Treibhausgasemissionen um mehr als 16% zu senken, ihre Energieeffizienz zu steigern und mindestens ein Drittel der Ener-gie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.

Fokus auf EnergieeffizienzDie Buwog leistet einen erheb-lichen Beitrag im klimaaktiv Pakt2020. Durch den verstärk-ten Fokus auf Energieeffizienz, nachhaltige Energieversorgung, ökologische Baustoffe, effizi-entere Flächennutzung und klimafreundliche Mobilitätslö-sungen konnte die Buwog ihre

Emissionen drastisch reduzie-ren und damit die Erreichung der nationalen Klimaziele vor-antreiben.

Hebel für den Klimaschutz„Der Gebäudesektor ist der zweitgrößte Verursacher von klimaschädlichen Emissionen in Österreich. Die Buwog hat hier einen besonders großen Hebel für den Klimaschutz in der Hand, denn wir decken mit unserem Angebot die gesam-te Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab – von der Projektentwicklung bis zum Ma-nagement bestehender Gebäu-de“, so Buwog-Geschäftsführe-rin Valerija Karsai.

„Mit unseren ökologischen Vorzeigeprojekten beweisen wir, dass Klimaschutz, Wohnkomfort und ansprechende Architektur sehr gut Hand in Hand gehen können. Und das zu leistbaren Preisen für unsere Kundinnen und Kunden“, sagt Karsai.

In Sachen Energieeffizienz steht das Gebäude der Zukunft vor hohen Anforderungen. Die Buwog setzte daher an zwei Stellschrauben an: Einerseits wurden pro Jahr rund 850 der bestehenden Wohneinheiten thermisch saniert, um einem Niedrigenergiestandard zu ent-sprechen. Auf der anderen Sei-te lag auch für neu errichtete Gebäude ein verstärkter Fokus auf dem optimalen Einsatz von Energie.

Standards übertroffenPro Jahr errichtet die Buwog zwischen 600 und 800 Wohn-einheiten, die es im Rahmen der Paktpartnerschaft nach stren-gen Energieeffizienz-Kriterien zu bauen galt.

Die in der Bauordnung festge-schriebenen Mindeststandards wurden dabei im Durchschnitt um rund 15% übertroffen. Bei geförderten Wohnbauprojekten, die voraussichtlich auch in Zu-

kunft einen Anteil von 50% an der Neubauleistung der Buwog darstellen werden, wird darüber hinaus der klimaaktiv-Standard eingehalten.

Ein Musterprojekt ist hier das generationsübergreifende Wohnprojekt in der Mühlgrund-gasse 3 im 22. Wiener Gemein-debezirk; das Passivhaus mit 54 Wohneinheiten konnte mit seiner energieeffizienten Bau-weise den Heizenergiebedarf um mehr als 80% im Vergleich zu herkömmlichen Wohnbauten senken.

Äquator sauber umrundetAuch in Sachen sauberer Mobi-lität hat die Buwog im Rahmen der klimaaktiv-Partnerschaft neue Wege eingeschlagen. So wurden Dienstfahrten inner-halb Österreichs großteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln, E-Bikes oder E-Autos absolviert. Allein im Jahr 2019 wurde von Buwog-Mitarbeitern eine Stre-cke von rund 48.700 km mit der Bahn statt dem Pkw zurückge-legt – das ist mehr als eine Um-rundung des Äquators.

Zudem werden im Zuge von Neubauprojekten sowie bei um-fassenden Sanierungen die Mög-lichkeiten einer Errichtung von Elektro-Lade- bzw. Tankstellen eingehend geprüft und wo mög-lich umgesetzt. Das macht den Umstieg auf E-Fahrzeuge für die Bewohnerinnen und Bewohner besonders attraktiv.

Freitag, 28. August 2020 REAL:ESTATE 57

Die Wohnzukunft ist energieeffizientDie Buwog engagiert sich im klimaaktiv Pakt2020 für mehr Nachhaltigkeit im Gebäudebereich.

SauberDienstfahrten der Buwog wur-den innerhalb Österreichs großteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln, E-Bikes oder E-Autos absolviert.©

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WIEN. Die Wienerberger Gruppe will mit einer Neuausrichtung ihres Vorstands bessere organi-satorische Voraussetzungen für weiteres Wachstum schaffen. Dafür wurden zwei Business Units mit jeweils einem Vertre-ter im Vorstand aufgewertet. Der Aufsichtsrat hat Solveig Men-ard-Galli zum Chief Operating Officer (COO) für Wienerberger Building Solutions bestellt, Ha-

rald Schwarzmayr (Bild), bisher für das Rohrgeschäft von Wie-nerberger verantwortlich, zum COO für Wienerberger Piping Solutions.

Für Wienerberger-Vorstands-vorsitzenden Heimo Scheuch gilt die Erweiterung des Vorstands als ein weiterer Schritt in der Umsetzung der wertschaffenden und nachhaltigen Wienerberger-Wachstumsstrategie.(hk)

ST. PÖLTEN. Der auf Wohnbau in Niederösterreich und Wien spezialisierte Immobilienent-wickler NOE Immobilien De-velopment (NID) hat den ers-ten und größten Bauteil seines Flaggschiffprojekts Quartier Quadrant in St. Pölten an den deutschen Investor und Projekt-entwickler Art-Invest Real Esta-te verkauft.

Die Vermietung der Wohnein-heiten hat bereits begonnen. Art-Invest Real Estate plant, das

Objekt langfristig im Bestand zu halten.

„Diese Transaktion ist einer-seits eine Bestätigung für die ausgezeichnete Qualität des Quartier Quadrant, andererseits spiegelt sie auch die steigende Attraktivität St. Pöltens als In-vestmentstandort wider“, sagt NID-Geschäftsführer Michael Neubauer. Eine Attraktivität, die von internationalen Investoren fast noch höher geschätzt werde als von heimischen.

Schritt aus Wien nach NÖ„Wir freuen uns sehr, unser Wohnportfolio nun erstmals über die Stadtgrenzen Wiens hinaus erweitern zu können“, erklärt Mark Leiter, Leiter der Niederlassung Wien bei Art-Invest Real Estate. „Mit dem Er-werb des Projekts Q11 – Leben am Fluss ist es uns gelungen, ein attraktives, bereits fertiggestell-tes Wohnobjekt in einer österrei-chischen Landeshauptstadt zu erwerben.“ (hk)

58 REAL:ESTATE Freitag, 28. August 2020

CA IMMO UND UBM

Joint Venture in R(h)einkulturWIEN/MAINZ. CA Immo und UBM Development haben mit dem Bau des Wohn- und Bürogebäudes Kaufmannshof im Zollhafen Mainz am Rhein begonnen. Das Gebäude wird insge-samt rd. 8.600 m² Brutto-grundfläche umfassen, wo-von ca. 55% auf Wohnen und 45% auf Büro entfallen sol-len. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2022 vorgesehen. Das Gesamtin-vestment beläuft sich auf insgesamt rd. 37 Mio. €.

Im Jahr 2021 soll dann der Baustart für weitere rund 90 Eigentumswohnun-gen im Projekt Flößerhof auf dem benachbarten Bau-feld starten. CA Immo und UBM Development realisie-ren auch dieses Bauvorha-ben in einem Joint Venture.

PREMIUM-IMMOBILIEN

Post-Quadrat: Spatenstich

GRAZ. Der Bauträger und Projektentwickler Premium Immobilien feierte mit der ausführenden Strobl Bau – Holzbau GmbH und P.Good Praschl-Goodarzi Architek-ten ZT-GmbH den offiziellen Baustart des neuen Premi-um Wohnbauprojekts Post Quadrat in Graz. Entlang der Alten Poststraße werden zwei hochwertige, moderne Wohnhäuser mit insgesamt 40 Wohneinheiten in Holz-bauweise errichtet.

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Gekommen, um zu bleibenDeutscher Projektentwickler schlägt in St. Pölten zu und sichert sich den ersten Bauabschnitt des Quartier Quadrant der NID.

Wienerbergers neue COOsZwei Business Units bekamen eigene Vorstände.

Q11 – Leben am Fluss an der Eckliegenschaft Rennbahnstraße/Willi-Gruber-Straße, Ansicht in Richtung Rennbahnstraße.

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Alle Druckhäuser auf einen Blick

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Kassenminus Regierung will der ÖGK mit einer Millionenspritze helfen 61

Biotechblase Corona heizt die Aktien von Biotechs an – Experten warnen 65

Preisdruck Nach Corona wächst Druck aus Asien, sagt der Austromed-Präsident 66

Forum Alpbach Die Coronakrise war auch Thema bei den Gesundheitsgesprächen.

Pharmabilanzen Der Corona-Lockdown hat auch die Pharmabranche getroffen. 62 64

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Reformbedarf: Kosten für Pflege steigen starkIn den nächsten Monaten will Sozialminister Anschober eine Pflegereform ausarbeiten. Eine Studie zeigt Lösungen.

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Neuer Chef für Landesspitäler

Hubert Eisl Der gebürtige Salzburger Hubert Eisl ist neuer Geschäftsführer der

Burgenländischen Krankenan-staltenholding Krages. Er hat Be-triebsinformatik und Health Care Management studiert und war im IT-Bereich der Sozialversicherun-gen tätig sowie als Geschäftsfüh-rer in der ELGA GmbH. Mitte 2016

übernahm er die Leitung des Spitals vom Göttlichen Heiland, das zur Vinzenz-Gruppe gehört.

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60 HEALTH ECONOMY Freitag, 28. August 2020

Pflegeheimbetreibers SeneCura in Kooperation mit dem Gemein-debund erstellt.

Der Untersuchung zufolge wird bis zum Jahr 2050 in al-len Bundesländern die Anzahl der sogenannten hochaltrigen Personen ab 85 Jahren um das Zweieinhalb- bis Dreifache stei-gen, wenn auch die Entwicklung regional unterschiedlich ist. Die Nachfrage nach Pflegedienstleis-tungen wird also enorm zuneh-men. Die Gesamtausgaben für Pflege- und Betreuungsdienste werden laut den Projektionen des Wifo bis 2030 um 77% stei-gen. Die laufenden Ausgaben für Wohn- und Pflegeheime beliefen sich im Jahr 2018 laut Statistik Austria auf 3,456 Mrd. €; nicht eingerechnet sind hier häusliche Pflege und mobile Dienste.

Als zentrale Herausforderun-gen im Pflegebereich sieht das Wifo wenig überraschend Finan-zierung und Personal. Finanzie-rungs- und Aufgabenverant-wortung sind derzeit zwischen unterschiedlichen Gebietskör-perschaften verteilt – zumeist ohne gemeinsame Steuerung,

sodass es laut den Experten zu Fehlanreizen und Ineffizienzen kommt. Die Stärkung mobiler Dienste könne den Kostenpfad etwas dämpfen, glaubt das Wifo, aber aufgrund der demografi-schen Entwicklung sei der Aus-bau stationärer Einrichtungen unerlässlich, befand Studien-leiterin Ulrike Famira-Mühlber-ger.

Privater Betreiber will helfenAus Sicht der befragten Ge-meinden besteht hoher Nach-holbedarf bei der Koordination der Pflege: Einerseits eine sys-tematische Herangehenswei-se, um Informationen über den gegenwärtigen und künftigen Pflegebedarf der lokalen Bevöl-kerung zu erheben, andererseits, um den Bürgern kompetente, wohnortnahe Information und Beratung bieten zu können. Man müsse sich auf die wohn-ortnahe Organisation der Pfle-ge fokussieren, bekräftigte Ge-meindebund-Präsident Alfred Riedl (ÖVP), eine systematische Herangehensweise bei Infor-mation und Planung sei dabei unerlässlich. Der größte private Pflegeheimbetreiber SeneCura bietet sich hier selbst an: Man könne einen Betrag leisten und in Zukunft vielleicht Aufgaben offiziell übernehmen, die man jetzt informell mitmache, meinte Markus Schwarz, Vorstand der SeneCura Gruppe.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Sozial- und Gesund-heitsminister Rudolf Anscho-ber (Grüne) macht Druck für eine Pflegereform. Anlässlich der nun abgeschlossenen Pfle-gebefragung betont er, dass es keine Reform über die Köpfe der Betroffenen hinweg geben werde. Die mehr als 3.000 Rück-meldungen werden jetzt ausge-wertet, die Ergebnisse sollen in den Reformprozess einfließen, erklärte er am Freitag. Anscho-ber will zudem die durch die Coronakrise unterbrochene Dia-logtour durch die Bundesländer fortsetzen. Diese habe das Ziel, ein Gesamtbild der Ist-Situation zu schaffen und Ideen für die Zukunft zu sammeln, wie eine professionelle, menschenwürdi-ge Pflege in Österreich gelingen könne.

Task-Force sucht LösungenIm Anschluss daran sollen von der Task-Force Pflege notwen-dige Neuerungen erarbeitet werden, die dann Anfang 2021 in die konkreten Umsetzungen gehen sollen – in einer Zielsteu-erungskommission, in der Bund, Länder und Gemeinden erstmals gemeinsam den Bedarf erheben, gemeinsam planen und gemein-sam umsetzen, wie Anschober betonte.

Genau das scheint auch drin-gend notwendig, wie eine neue Umfrage zeigt. Eine aktuelle Stu-die des Wirtschaftsforschungs-instituts Wifo zur Pflegevorsorge in den Gemeinden sieht Nach-holbedarf bei der Koordination zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Die Experten raten zu regionalen Pflegeinformati-onsstellen – einerseits zur Bera-tung der Angehörigen, aber auch, um den Pflegebedarf vor Ort bes-ser verfolgen und prognostizie-ren zu können. Die Studie wurde im Auftrag des größten privaten

Unkoordinierte PflegeDie Pflegereform soll noch heuer stehen. Eine neue Studie zeigt vor allem Probleme bei der Koordination von Bund, Ländern und Gemeinden.

Pflegekosten Das Wirtschafts-forschungsinsti-tut Wifo schätzt, dass bis zum Jahr 2030 die Ausgaben für Pflege- und Be-treuungsdienste um 77% steigen werden.

Neue Studie Präsentierten Pflegeanalyse: Markus Schwarz (SeneCura), Christoph Badelt, Ulrike Famira-Mühl-berger (beide Wifo), Alfred Riedl (Gemein-debund, v.l).

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medianet.at Freitag, 28. August 2020 HEALTH ECONOMY 61

CORONA

Kritik von Vamed-MutterBAD HOMBURG. Der Chef des deutschen Medizinkon-zerns Fresenius, Stephan Sturm, kritisiert das Coro-nakrisenmanagement der Politik. Es sei ein Fehler gewesen, „alles komplett einseitig auf die Pandemie auszurichten“, heißt es in einer im Voraus veröffent-lichten Rede, die Sturm auf der Hauptversammlung des Gesundheitskonzerns am 28. August halten soll. Das gelte für viele Bereiche der Gesellschaft, besonders je-doch für die Medizin.

Nicht nur an Covid denken„Wir haben alles runterge-fahren. Und das, obwohl die große Coronawelle gar nicht kam“, sagt Sturm mit Blick auf die 86 Kliniken des DAX-Konzerns in Deutsch-land. Covid-19 sei zwar eine große Bedrohung. Das seien Schlaganfälle, Herzinfark-te oder Krebs aber auch, sagte der Chef des größten deutschen Klinikbetreibers. In Österreich ist Fresenius mehrheitlich am Gesund-heitsdienstleister Vamed beteiligt. (red)

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Gesundheits- und Sozi-alminister Rudolf Anschober (Grüne) hat nach einem ersten Treffen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) finan-zielle Coronahilfen des Bundes zugesagt. Er versprach einen „dreistelligen Millionenbetrag“ für heuer, konkreter wurde er noch nicht. Für die Versicherten schloss er Verschlechterungen aus. Der Bund werde seine Ver-antwortung wahrnehmen. Man wolle die durch Corona ent-standenen Herausforderungen gemeinsam stemmen, und zwar nicht nur heuer. Inklusive 2021 und 2022 – denn auch über die-sen Zeitraum will der Minister ein Gesamtpaket schnüren – soll es um einen „größeren dreistelli-gen Millionenbetrag“ gehen.

Die Krankenversicherungen zusammen haben zuletzt ein Minus von 558 Mio. € für heuer prognostiziert, 427 Mio. € davon entfallen auf die ÖGK. Die Li-quidität der ÖGK sei aber nach

wie vor gewährleistet, Grund zur Sorge bestehe also nicht.

Andreas Huss (SPÖ), im lau-fenden Halbjahr Obmann der ÖGK, freute sich über die grund-sätzliche Unterstützungszusage. Generaldirektor Bernhard Wur-zer erwartet recht bald einen Abschluss. Huss warnt aber vor steigenden Kosten: „Die Krise ist nicht mit 31.12.2020 erledigt“, betonte er. Neben dem heuer er-warteten Defizit von 447 Mio. €

gebe es auch noch 440 Mio. € an Stundungsaußenständen. Wenn nun die von Kreditschützern erwartete große Insolvenzwelle komme, müsse man einen gro-ßen Teil davon im kommenden Jahr abschreiben. Seine Progno-se, dass die Kasse zwischen 600 Mio. und 1 Mrd. € brauchen wer-de, halte er deswegen weiterhin aufrecht, sagte Huss.

Arbeitgeber sind vorsichtigZurückhaltend gibt sich der Obmann der Selbstständigen-Kasse SVS und Co-Vorsitzende im Dachverband der Sozialversi-cherungen, Peter Lehner. Er will sowohl für seine SVS als auch für die ÖGK die gestundeten Beiträge vom Staat ersetzt ha-ben. Die aufgrund der Arbeitslo-sigkeit gesunkenen Beitragsein-nahmen will er für die ÖGK nur dann ausgeglichen haben, wenn die Selbstverwaltung das nicht mehr schafft. „Eigenverantwort-liches Handeln ist die Kernauf-gabe der Selbstverwaltung, nicht der Ruf nach dem Staat.“

Andreas Huss Obmann ÖGK

Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise ist mit dem 31.12.2020 nicht erledigt.

Geldspritze für ÖGKDer Bund will der coronagebeutelten Gesundheitskasse mit einem dreistelligen Millionenbetrag helfen. Nicht alle freut das.

Die Gesundheitskasse soll Millionenhilfe vom Bund bekommen. Arbeitgeber fordern die Kasse aber auch zu Reformen auf.

Privater KlinikkonzernFresenius-Boss Stephan Sturm will auch andere Krankheiten behandelt wissen.

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ALPBACH. Für die Zukunft be-nötigt das Gesundheitswesen einen Covid-19-Fonds, um sich aus der Krise „herauszufinan-zieren“. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Gesundheits-ökonomen Maria Hofmarcher und Christopher Singhuber, die

am Montag im Rahmen der Alp-bacher Gesundheitsgespräche in Zusammenarbeit von Philips Austria präsentiert worden ist. Das Volumen des „AT4Health“-Fonds sollte 4,2 Mrd. € betragen.

Man habe zwar durch eine nahezu vollständige Sperrpoli-

tik das Land recht gut vor der Pandemie geschützt, doch es gibt Mankos: Laut den Experten zeigt SARS-CoV-2 in Österreich erst recht, dass das Gesund-heitswesen – wie seit vielen Jahren gefordert – vor allem im niedergelassenen Bereich und

auf lokaler Ebene massiv geför-dert werden sollte. Hofmarcher: „Das heißt aber auch, dass die angestrebte Gesundheitsreform wichtiger denn je ist.“ Dazu zäh-le auch, dass Österreich beim Pflegepersonal im internatio-nalen Vergleich stark aufholen müsse.

Privatanteil steigtBesonderes Augenmerk müsse in der Gesundheitspolitik auch der Kassenmedizin gewidmet wer-den: „Wird mehr den Wahlärzten überlassen, steigen die privaten Ausgaben. Am niedrigsten ist der Anteil der privaten Ausgaben für ambulante Leistungen in Ober-österreich (23 Prozent). Sehr hoch ist er in Vorarlberg (35 Prozent) und in Salzburg (30 Prozent). Alle drei Länder haben eine mittel-mäßige Versorgung mit Kassen-ärzten pro 100.000 Einwohner.“ Hofmarcher: „Der Umbau des Systems in Richtung regionaler Zusammenführung der Mittel für die ambulante Versorgung ist ein Muss und bedeutend wichti-ger als der Umbau der Kassen-landschaft.“ (red)

ALPBACH. Sicherheitsaspekte in der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs dürften nicht beisei-te gelassen werden, erklärten bei den Alpbacher Gesundheits-gesprächen die Immunologin Faith Osier (Universität Heidel-berg) und Mirjam Jenny (Robert-Koch-Institut).

Bei der aktuellen Pandemie mit einem neuen Erreger sei der Druck auf Wissenschaft und

Politik, „etwas zu tun“, derzeit enorm. Beide Expertinnen warn-ten vor einer Vernachlässigung von Sicherheitsprüfungen mit großen klinischen Studien der Phase-III. Jenny: „Das könnte das Vertrauen in Vakzine und Impfungen schädigen.“ Osier dazu: „Die gleichen Leute, die jetzt Hoffnung wollen, werden Fehler nicht verzeihen.“ Ein weiteres Problem sei derzeit,

dass jeder kleinste mögliche wissenschaftliche Fortschritt im Wissen über das Virus sofort via Medien an die Öffentlichkeit ge-lange: „Wir sehen Informationen in den Medien, ohne die wissen-schaftlichen Daten zu kennen.“ Jenny unterstrich, dass die ak-tuelle Situation rund um die Pandemie zumindest in Europa bis auf Weiteres keine extreme Gefahr darstelle. (red)

Die Suche nach einem Impfstoff macht Unternehmen zu schaffen.

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Was wirklich fehltCorona beschäftigte die Gesundheitsgespräche in Alpbach. Eine Studie zeigt: Das Gesundheitssystem braucht 4,2 Mrd. €.

Vorsicht bei Impfstoffentwicklung Der Druck der Politik und Bevölkerung auf die Wissenschaft steigt.

Auch bei den diesjährigen Alpbacher Gesundheitsgesprächen stand die Coronakrise im Zentrum.

Gehörst du dazu?

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medianet.at64 HEALTH ECONOMY Freitag, 28. August 2020

••• Von Katrin Pfanner

Die Coronakrise hat auch deutliche Spu-ren in den Ergebnis-sen der Pharmakon-zerne hinterlassen.

Die Lockdowns ins vielen Län-dern haben auch zu Rückgän-

gen bei Arzt- und Spitalsbesu-chen geführt – und damit auch zu abnehmenden Neudiagnosen, geringeren Behandlungszah-len und letztlich auch zu einem geringeren Medikamentenver-brauch. Das zeigt sich zu einem großen Teil auch bei einem Blick in die Halbjahres- und Quar-

talsergebnisse der Pharmaun-ternehmen.

Beim US-Pharmariesen Pfi-zer belastete der Lockdown im zweiten Quartal vor allem die Vertriebs- und Marketingaktivi-täten insbesondere in den USA. Hinzu kam, dass viele Menschen den Weg ins Krankenhaus und

zu Ärzten scheuten, aus Angst sich mit Corona anzustecken. Als Resultat wurden Impfun-gen und Medikamente seltener verschrieben, der Konzernum-satz sank im dreimonatigen Be-richtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 11,8 Mrd. USD. Unter dem Strich ging der

Corona ist Fluch und Segen für die Pharmabranche Die Halbjahresergebnisse der Branche zeichnen ein inhomogenes Bild von den Auswirkungen der Coronakrise. Insgesamt sind die Erträge unter Druck.

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Gewinn um knapp ein Drittel auf 3,4 Mrd. USD zurück, Pfizer rech-net in der zweiten Jahreshälfte aber mit schrittweiser Besse-rung. Der Konzern hob daher seine Prognosen für 2020 etwas an. Beim Umsatz erwartet Pfizer nun 48,6 bis 50,6 Mrd. USD, nach 51,75 Mrd. vor einem Jahr.

Beim Schweizer Pharmakon-zern Novartis ist das zweite Quartal ebenfalls verhaltener ausgefallen als noch das Auf-taktquartal. Nachdem im ers-ten Jahresviertel Vorratskäufe den Absatz beflügelt hatten, hat sich die Lage im zweiten Viertel teilweise umgekehrt. So betrug der Nettoumsatz von Novartis im zweiten Quartal 11,3 Mrd. USD. Das ist ein Minus von vier Prozent gegenüber dem Vor-jahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Rückgang um ein Prozent. Da-mit blieb Novartis recht deutlich unter den durchschnittlichen Annahmen der Analysten.

Plus bei MedizintechnikTrotz des reißenden Absat-zes von Coronavirus-Tests hat auch der Pharmakonzern Roche wegen der Pandemie eine Um-satzdelle erlitten: In den ersten sechs Monaten 2020 schrumpfte der Umsatz um vier Prozent auf 29,3 Mrd. CHF. Neben dem star-ken Franken hinterließ auch die Virus-Krise Bremsspuren.

Auch beim britischen Phar-makonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat im zweiten Quartal die Coronakrise Spuren hin-terlassen. Der Umsatz ging im zweiten Quartal auf Pro-Forma-Basis – also unter bilanzieller Berücksichtigung der Beteili-gungsverhältnisse vom neuen Joint Venture mit Pfizer auch im Vorjahr – währungsbereinigt um zehn Prozent auf 7,6 Mrd. £ zu-rück. GSK hat sein Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitspro-dukten in ein Bündnis mit dem US-Pharmakonzern eingebracht.

Nachdem der Deal im Sommer 2019 abgeschlossen war, fließt dieses Geschäft nun voll in das zweite Quartal mit ein.

Ein rückläufiges Geschäft mit Generika und rezeptfreien Ge-sundheitsprodukten setzt auch der Ratiopharm-Mutter Teva zu. Der israelische Pharmakonzern verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von sie-ben Prozent auf 3,87 Mrd. USD. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) sank um drei Prozent auf 1,1 Mrd. USD.

Manche Firmen profitierenEinige Unternehmen, wie Boehringer Ingelheim, Johnson & Johnson, AstraZeneca und Sa-nofi, konnten der Krise trotzen und melden für die ersten Mona-te Zuwächse. Eine hohe Nachfra-ge nach Diabetes-Medikamenten und Vorratskäufe im Zuge der Covid-19-Pandemie haben etwa das Geschäft von Boehringer In-gelheim belebt: Beim deutschen Pharmakonzern, lag der Umsatz im ersten Halbjahr bei 9,7 Mrd. € – ein Plus von über vier Prozent.

Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat von weiter stei-genden Verkäufen von neuen Krebsmedikamenten und einem kräftig anziehenden Schwellen-ländergeschäft profitiert. Wie AstraZeneca mitteilte, kletterten die Erlöse um acht Prozent auf 6,23 Mrd. USD, währungsberei-nigt betrug das Plus elf Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal, in dem der Konzern noch stark von Vorratskäufen im Zuge der Corona-Pandemie profitierte hatte, ließ das Wachstum damit aber nach.

BMS wächst dank ZukaufDer französische Pharmakon-zern Sanofi hat seinen Nettoge-winn heuer im zweiten Quartal wechselkursbereinigt um 5,6% auf 1,6 Mrd. € gesteigert, auch dank Kostensenkungen und des Verkaufs von Anteilen am US-Konkurrenten Regeneron. Der Umsatz sei allerdings um 3,4% auf 8,2 Mrd. € gesunken, gab das Unternehmen bekannt.

Der US-Pharma- und Medi-zintechnikkonzern Johnson & Johnson hat seinen in der Covid-19-Pandemie gesenkten Ausblick mit den Zahlen zum zweiten Quartal wieder etwas angeho-ben. Die größte Sparte, das Phar-mageschäft, konnte in der Krise nämlich zulegen. Statt mit 77,5 bis 80,5 Mrd. USD Jahresumsatz rechnet Johnson & Johnson nun mit 79,9 bis 81,4 Mrd. Erlös, wie der Konzern mitteilte.

Der US-Pharmakonzern Bris-tol-Myers hofft auf eine Nach fra-ge erholung nach der Corona krise und hat seine Gewinnprognose angehoben. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz v.a. dank der Übernahme des Biotechunter-nehmens Celgene um mehr als 61% auf 10,13 Mrd. USD. Wegen hoher Kosten im Zusammen-hang mit dem Zukauf und Ab-schreibungen gab es allerdings einen Nettoverlust von 85 Mio. USD.

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Biotechbranche erlebt einen BoomAktien steigen In der Biotechbranche sorgt die Corona-Pandemie für Goldgräberstimmung. Milliarden öffentlicher und privater Gelder fließen derzeit in die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus. Die Aktienkurse kleiner, innovativer Biotech-Start-ups, die mit Pharmariesen bei der Impfstoffforschung konkurrieren, schnellten in die Höhe. Anleger erhoffen sich schwindelerregende Renditen. Doch es gibt auch Risiken. So schoss etwa der Aktienkurs des US-Unternehmens Moderna seit Jahresbeginn um 250% nach oben. Der Moderna-Impfstoffkandidat befindet sich in Phase III der klinischen Studien. Die Aktien des kleinen deutschen Unternehmens CureVac werden erst seit Freitag an der US-Börse Nasdaq gehandelt; ihr Wert stieg am ersten Tag um knapp 250%. Analysten warnen jedoch vor dem hohen Risiko solcher Investitionen. Die Börsenblase könnte bald platzen – wie andere zuvor. „Wenn man Biotech kauft, kauft man eine Art Lotterielos“, sagt Gregori Volokhine, Portfoliomanager bei Meeschaert Financial Services in New York. Auch die Aktienkurse von Pharmagrößen wie Pfizer, Sanofi oder GSK haben sich seit Beginn der Pandemie gut entwickelt.

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GRAZ. Derzeit ist die technische Infrastruktur in Apotheken und Arztpraxen in den wenigsten Fällen für eine zweite Corona-Welle ausreichend. Das Zivilin-genieurbüro Lorenz Consult aus Graz macht Apotheken, Arztpra-xen, Spitäler und Primärversor-gungseinheiten krisenfit. Denn: Die Gesundheitsversorgung muss auch in Pandemiezeiten für alle gewährleistet sein. Gezielte

bauliche Maßnahmen wie räum-liche Trennungen schützen nicht infizierte Patienten vor einer An-steckung. Kleine Veränderungen können Abhilfe schaffen. Schritt für Schritt gelte es, bauliche Ver-änderungen vorzunehmen – so, wie es bereits in Spitälern pas-siert, wo die Verbesserungen im Herbst abgeschlossen werden sein sollen, heißt es aus dem Unternehmen. (red)

WIEN. Weil es während des Co-rona-Lockdowns zu Engpässen kam, verlagerten sich Teile der Produktion zurück aus Asien. Das dürfte aber nicht nachhal-tig sein, zeigt sich im Interview mit den Spitzen des Branchen-verbands Austromed. Dass die Branche durchaus einen Puffer-lagerbestand aufrechterhalten oder Produktionen nach Öster-reich holen kann, steht für den Verband außer Frage – doch um welchen Preis? Auch macht eine

Lagerhaltung für einen Zeitraum über zwei oder drei Monate für manche Produkte aufgrund der Haltbarkeit keinen Sinn. „Am Ende regelt sich der Markt über den Preis“, bringt es Austromed-Geschäftsführer Philip Lindin-ger auf den Punkt.

„In der Krise waren viele Ein-käufer bereit, OP-Masken aus Vorarlberg zu kaufen, die aufbe-reitet werden konnten. Ich denke nicht, dass man außerhalb der Krise auch auf solche Lösungen

zurückgreifen wird“, verweist Lindinger auf den Preisdruck aus Asien. Wunsch der Austro-med sei es, mit den Bundesmi-nisterien und Gesundheitslan-desräten passende Konzepte für mehrere Beschaffungsvarianten und eine rollierende Lagerhal-tung auszuarbeiten, die ein brei-tes Krisenszenario abdecken. Zugrunde liegt das Credo „Panik vermeiden und aus den Erfah-rungen lernen“, sagt Austromed-Präsident Gerald Gschlössl. (red)

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GERICHT

Bayer zahlt in den USA für VergleichLEVERKUSEN. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat sich im US-Streit um angebliche Gesund-heitsrisiken durch die Verhütungsspirale Essure in Zehntausenden Fällen ge-einigt. Für den Vergleich mit 90% der insgesamt 39.000 Klagen werden umgerechnet 1,35 Mrd. € fällig, wie der DAX-Konzern mitteilte.

Produkt zugekauftDie Einigung war ange-sichts zuletzt intensivierter Gespräche erwartet worden, weshalb Bayer schon Geld beiseitegelegt hat. Bayer hatte das umstrittene Ge-schäft mit der Metallspirale 2013 mit dem Kauf des US-Herstellers Conceptus übernommen, Ende 2018 wurde es in den USA ein-gestellt. Die Spirale konnte ohne chirurgischen Eingriff in die Eileiter eingesetzt werden. Allerdings klagten viele Frauen unter anderem über chronische Schmerzen, unregelmäßige Blutungen, über Verletzungen an Ge-bärmutter und Eileiter so-wie Depressionen. (red/Ag)

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Preisdruck nimmt wieder zuLieferengpässe während des Lockdowns haben neue Möglichkeiten für die Medizinproduktebranche geschaffen. Jetzt regiert wieder der Preis.

Wie man Viren aussperrtZivilingenieurbüro Lorenz hilft Ärzten und Apotheken.

Lässt der Nachfragedruck nach Medizinprodukten wieder nach, steigt der Preisdruck durch die asiatische Konkurrenz.

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Tests Bei den Corona-Tests im Tourismus wurde bereits die 100.000er-Marke erreicht

Startschuss Der Fixkosten-Zuschuss geht in Phase 2: die Reaktionen 72

Experience Spannende Angebote: DocLX unterstützt WienTourismus 74

Karriere Dietmar Tunkel ist der neue Chef des Burgenland Tourismus.

Konstruktion Am Wiener Gürtel entsteht ein Hotel aus Vollholz: The Wood. 70 73

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Man muss nicht in die Ferne schweifen …Corona macht Urlaub „vor der eigenen Haustür“ zu einer durchaus interessanten Alternative.

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Franz HörlSeilbahn-Obmann, WKÖ

In zweieinhalb Monaten beginnt die Wintersaison – und damit stellt sich aus Sicht der Touris-tiker und Seilbahnbranche die Frage, wie Après-Ski in Zeiten

von Corona stattfinden soll. „Ich warne seit sechs Wochen, dass wir hier Regelungen brauchen.

Es ist 5 nach 12“, so WKÖ-Seilbahnobmann Franz Hörl

am Dienstag bei einem Presse-gespräch. Hörl fordert eine

bundesweite Lösung.

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••• Von Britta Biron

Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? Ur-laub ohne lange

Anreise hat sich schon in den vergangenen Jahren wachsen-der Beliebtheit erfreut und ist im Corona-Jahr 2020 noch stär-ker in den Fokus gerückt.

Laut einer im Mai durchge-führten Umfrage von der Ös-

terreich Werbung und der For-schungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) gaben 72% der Österreicher, die einen Urlaub planten, an, diesen im Inland verbringen zu wollen und von den befragten Deutschen – der mit Abstand größten ausländi-schen Gästegruppe Österreich – nannten immerhin sieben Pro-zent Österreich als Urlaubsziel;in den vergangenen Jahren wa-ren es im Schnitt dagegen nurvier Prozent.

Dass die Reisepläne auch tat-sächlich in die Tat umgesetzt werden, kann Georg Bachleit-ner, Geschäftsführer der Ende 2019 neu gegründeten Region Entdeckerviertel, die 20 Gemein-den in Oberösterreich, Salzburg und Bayern umfasst, bestätigen – auch wenn die erste Zeit nachdem Lockdown schwierig war:„Anfangs hatten wir den Ein-druck, dass wir nicht vom Fleckkommen, aber auch wenn unskonkrete Zahlen zurzeit noch

nicht vorliegen, wissen wir in-zwischen, dass ein Großteil der Betriebe in unserer Region sehr gut gebucht ist.“

Und diese erfreuliche Ent-wicklung betreffe nicht nur die aktuelle Sommersaison. „Auch für den Herbst zeichnet sich ein positives Bild ab.“

Kurze Urlaubswege …Insgesamt zeige sich, dass die Strategie, sich auf Gäste inner-halb eines überschaubaren Ra-

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Naheliegende Ziele rücken in den Fokus „Urlaub vor der Haustür liegt aktuell im Trend“, sagt Entdeckerviertel-Geschäftsführer Georg Bachleitner.

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dius – West- und Ostösterreich sowie Bayern – zu konzentrieren, erfolgreich ist.

„Zumindest kurzfristig sehe ich einen Trend zu Urlaub in der Nähe. Das muss nicht unbedingt im eigenen Land sein, aber doch in einer Entfernung, die man im Fall der Fälle rasch überbrücken kann. Wir sehen ja, dass viele deutsche Gäste zu uns kom-

men, haben aber auch Anfragen von Österreichern, die durch-aus auch Bayern mit entdecken möchten“, erläutert Bachleitner und sieht vor allem zwei Gründe für einen Besuch.

… Freiraum & VielfaltEinerseits ist eine Region wie das Entdeckerviertel für viele oft echtes Neuland und damit besonders interessant. Anderer-seits bleibt man vor Menschen-massen – Stichwort Over Tou-rism – verschont.

„Unsere Region bietet viel Freiraum und dennoch sehr gute Bademöglichkeiten sowie kleine historische Städte, die pulsie-rendes Leben aufweisen, aber eben auch keine Massenaufläu-fe. Gut nachgefragt werden auch Radurlaub und Wandern auf den Pilgerwegen“, sagt Bachleitner.

Grund zu ungetrübtem Opti-mismus gebe es trotz aller posi-tiven Tendenzen aber trotzdem nicht: „Wir müssen davon aus-gehen, dass wir die Ausfälle aus der Lockdown-Zeit nicht kom-pensieren können“, sagt Bach-leitner.

Lage bleibt aber schwierigVor allem die internationalen Ge-schäftsreisenden fehlen zurzeit auch noch und damit eine be-sonders für die obere Kategorie – immerhin macht diese knappein Fünftel aller Beherbergungs-betriebe in der Region aus – sehrwichtige Gästegruppe. Immerhinhandelt es sich beim Entdecker-viertel nicht nur um ein rein tou-ristische Region.

„Aufgrund der räumlichen und inhaltlichen Ausdehnung in starke Wirtschaftsstandorte mit internationalen Unternehmen, wie z.B. KTM oder Amag, ist die Vernetzung mit der nicht-touris-tischen Wirtschaft ein wichtiger Faktor in unserem Konzept“, er-läutert Bachleitner. Schließlich sei die Qualität des Freizeitan-gebots mittlerweile ein wesent-licher Standortfaktor.

Unsichere ZukunftUnd wie schätzt er die weitere Entwicklung ein? „Prognosen sind derzeit besonders schwie-rig. Vor allem wissen wir nicht, ob es nach der Entwicklung ei-nes Impfstoffs zu einer Normali-sierung des Reiseverhaltens wie vor Corona kommt oder ob es auch künftig Einschränkungen, welcher Art auch immer geben wird. Persönlich glaube ich, dass sich die schon seit einiger Zeit bestehende Trends im Reisever-halten, vor allem der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, Öko-logie, Umweltbewusstsein oder Regionalität, verstärken und beschleunigen werden. Für das Entdeckerviertel bedeutet das primär Chancen.“

Georg Bachleitner Geschäftsführer des Tourismus­verbands Entdeckerviertel

Corona verstärkt die bestehenden Trends zu Nachhaltigkeit, Ökologie, Umweltbewusstsein und Regionalität. Für das Entdeckerviertel bedeutet das primär Chancen.

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Naheliegend Ende 2019 haben sich 20 Gemeinden in Oberösterreich, Salzburg und Bayern zur grenzüber-schreitenden Ferien region „Entdecker-viertel“ formiert. Sowohl bei österreichischen als auch deut-schen Urlau-bern kommt der Urlaub der kurzen Wege bisher gut an.

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medianet.at70 DESTINATION Freitag, 28. August 2020

EISENSTADT. Ende Mai melde-te der Maturareise-Veranstalter Splashline, der unter anderem „Summer Splash“ veranstaltet hatte, Insolvenz an. Grund da-für seien die Corona krise und die daraus resultierende Absage aller Großveranstaltungen seit 10. März, teilte das Unterneh-men um Geschäftsführer Diet-mar Tunkel mit.

Ab 1. September zieht der Südburgenländer Tunkel in sein neues Büro in Eisenstadt ein: Er managt künftig den Burgenland-Tourismus.

„Touristischer Push“Landeshauptmann Hans Pe-ter Doskozil (SPÖ) hatte Mitte August Didi Tunkel als neuen Tourismus-Chef präsentiert. Er soll vorerst für fünf Jahre die Nachfolge von Hannes Anton an-treten, dessen Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde.

Man definiere sich im Tou-rismus sehr gerne über Näch-tigungszahlen. Der neue Weg soll sein, „dass es das nicht aus-schließlich sein darf“, so Dosko-zil: „Tourismus ist aus meiner Sicht sehr viel mehr.“ Und die-

ses Lebensgefühl müsse auf die Touristiker überspringen.

Tunkel werde dafür verant-wortlich sein, „dass das Burgen-land sich ausgezeichnet positio-niert, dass wir das Burgenland bestens nach außen hin verkau-

fen und dass wir natürlich mit diesem touristischen Push auch wieder dafür sorgen können, dass Arbeitsplätze entstehen, dass der Wohlstand in unserem Land gesichert ist, dass Wirt-schaftswachstum passiert.“ Im Tourismus sei man mit Tunkel und dem Aufsichtsratsvorsit-zenden Gerhard Gucher nun „perfekt aufgestellt“.

Wer in ihm nur den „Berufs-jugendlichen“ sehe, kenne ihn nicht wirklich, merkte Tunkel an. Zum „Anzugträger“ werde er aber auch in seinem neuen Job nicht werden, auch politische Statements werde man von ihm nicht hören. Er glaube, dass er für diesen Job „die richtige Mi-schung“ mitbringe: Er verfüge über Tourismuskompetenz, un-ternehmerisches Denken, Inno-vationsgeist, Führungsqualität, Überzeugungskraft – und er sei

Burgenländer. Aus seiner Ga-rage in Grafenschachen habe er ein Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern aufgebaut. „Wir haben Hunderttausende Reisen abgewickelt“, mit Welt-marken als Partnern, blickte der Splashline-Gründer zurück.

Kritik seitens der ÖVPDie Landes-ÖVP ortete nach der Präsentation von Tunkel als neu-em Chef des Burgenland Touris-mus „Freunderlwirtschaft“ bei der Besetzung des Postens, so Klubobmann Markus Ulram. Die Ausschreibung sei auf ihn maßgeschneidert gewesen. Man habe Vorgänger Hannes Anton „aus parteipolitischen Grün-den abmontiert“. Die SPÖ Bur-genland wies die Kritik zurück, Tunkel sei „ein europaweit be-kannter und erfolgreicher Tou-rismusmanager“. (APA/red)

Zum „Anzugträger“ wird er nicht …… sagt Splashline-Erfinder Didi Tunkel. Er managt ab 1. September die Agenden des Burgenland-Tourismus.

Profi Der 48-jährige Südburgen-länder Dietmar Tunkel, Erfinder der Event-Matu-rareise „Summer Splash“, ging unter insgesamt 13 Bewerbern als Erstgereihter hervor.

Didi Tunkel und LH Hans Peter Doskozil bei der Pressekonferenz.

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La dolce vita im Hotel Beau Rivage Pineta****

La vita é bella! Die Gäste des Beau Rivage Pineta fühlen sich in diesem traditionsreichen, seit vielen Jahren familiengeführten Hotel gleich bei ihrer Ankunft schon zuhause. Für viele ist es ein magischer Ort, nicht zuletzt weil er in der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo liegt, im Herzen der verträumten Pineta. Hier, direkt am Meer, in einem Pinienwald mit 13.000 m2 , haben einige Stamm-gäste ihre personliche Oase gefunden.

buchungen

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

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als 100.000 € Umsatz hatten, pauschal 30% des Umsatzaus­falls als Fixkosten ansetzen.

ÖHV: Nützliche ModifikationenFür Österreichs Tourismusbe­triebe bedeute das eine große Erleichterung, meldete sich die Österreichischen Hotelierverei­nigung (ÖHV) zu Wort. Die Bran­che befinde sich „in der schwie­rigsten Lage seit Jahrzehnten“. „Das sieht man schon daran, dass ein Nächtigungsrückgang um 14 Prozent wie in Tirol mit einem Aufatmen registriert wird. Ohne Corona wäre das re­alistisch eingestuft worden: als Katastrophe, auf die mit Nach­druck reagiert werden muss“, so Markus Gratzer, Generalsekre­tär der ÖHV. Konkrete Hilfen wie unlängst die Investitionsprämie oder ganz aktuell beim „Fixkos­tenzuschuss II“ kämen für viele Betriebe in letzter Minute: „Gera­de in der hart getroffenen Stadt­hotellerie müssen wir durch aus Ausbleiben der internationalen Gäste und der Geschäftsreisen­den noch mit vielen Monaten der Krise rechnen.“

Als besonders hilfreich stuft Gratzer die Aufnahme von so­genannten frustrierten Aufwen­dungen, AfA und Leasing in den Fixkostenkatalog ein: „Viele Be­triebe haben in die Zukunft in­vestiert, dann wurde die durch Corona vom Tisch gefegt. Der modifizierte Fixkostenzuschuss hilft da. Das kann viele Unter­nehmen und Arbeitsplätze für die nächsten Monate retten.“

Kadanka: „Erfreulich“Auch die heimische Reisebüro­branche atmet auf: „Der Fach­verband hat sich in den ver­gangenen Wochen gemeinsam mit den anderen Branchenver­bänden ÖRV und ÖVT intensiv für ein auf die Bedürfnisse der Reisebürobranche abgestimm­tes Hilfspaket eingesetzt“, so Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbands der Reisebüros in der WKÖ. „Es freut mich deshalb besonders, dass von der Bundes­regierung – wenn auch mit einer gewissen Verzögerung – viele unserer Forderungen umgesetzt wurden.“ Die erste Tranche des adaptierten Fixkostenzuschus­ses könne ab 16. September beantragt werden und umfasse 50% des voraussichtlich auszu­zahlenden Betrags.

Phase 2 des Zuschusses sieht insbesondere einen Ersatz für Aufwendungen vor, die in die Vorbereitung der Erzielung von Umsätzen geflossen sind, die je­doch wegen Covid­19 nicht rea­lisiert werden konnten. „Damit können Kosten, die beispiels­weise für die Konzeption oder den Vertrieb einer aufgrund von Covid­19 stornierten Reise angefallen sind, vom Unterneh­mer geltend gemacht werden“, so Kadanka. „Mit den nun vor­liegenden Hilfsmaßnahmen be­kommen Reisebüros und ­veran­stalter die dringend notwendige Unterstützung, um weiterarbei­ten zu können.“ (red)

WIEN. Die Richtlinie für die zweite Phase des Corona­Fixkos­tenzuschusses für Unternehmer ist diese Woche vom Finanzmi­nisterium finalisiert worden. Im September geht der Fixkostenzu­schuss mit adaptierter Höhe und Dauer in die zweite Runde. Die Richtlinien gelten vorbehaltlich der noch ausständigen Genehmi­gung der EU­Kommission. Das Finanzministerium rechnet mit dem grünen Licht der Kommis­sion „in den nächsten Wochen“.

Im Vergleich zur ersten Phase wurde der Fixkostenzuschuss adaptiert. „Wir haben die Dauer der Periode, für die der Zuschuss beantragt werden kann, verdop­pelt“, so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in einer Aussen­dung. „Wir haben die Vorausset­zungen für die Förderung nach unten gedreht und parallel dazu den Umfang des Zuschusses massiv erhöht.“

In der zweiten Phase können laut Ministeriumsangaben Fix­kosten ab 30% Umsatzrückgang beantragt werden; die Fixkosten können bei 100% Umsatzausfall auch zu 100% ersetzt werden. Absetzung für Abnutzung (AfA) und Leasingraten können nun auch rückwirkend für den Be­trachtungszeitraum für die erste Phase des Fixkostenzuschusses angesetzt werden. Außerdem können Betriebe, die zum Zeit­punkt der Antragsstellung im letztveranlagten Jahr weniger

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Phase 2 finalisiertDer Fixkostenzuschuss geht in die nächste Runde: Hoteliervereinigung und Reisebüros atmen auf.

Koste es … Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) im Rahmen der PK „ Aktuelle Hilfen für die Wirtschaft“.

Hotellerie Markus Gratzer, ÖHV-General-sekretär: Fix-kostenzuschuss kann „viele Un-ternehmen und Arbeitsplätze für die nächsten Monate retten“.

Reisebüros Fachverbands-obmann Gregor Kadanka: „Viele unserer Forde-rungen wurden umgesetzt.“

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WIEN. Wien-Fünfhaus ist der-zeit ein stadtplanerischer Hot-spot. Nach dem neuen Ikea-Projekt und der „Gürtelfrische“ entsteht jetzt am Mariahilfer Gürtel mit The Wood – Boutique Hotel Vienna ein klimafreund-liches Vollholz-Hotel. Bei einer Baustellenbesichtigung, die wie der gesamte Markenauftritt des Hotels von -stoff-, einer Kreativ-agentur mit Sitz in Wien und Klagenfurt, konzipiert und insze-niert wurde, gab man am Diens-tag Einblick in das neue Projekt; zudem wurden im Zuge der Prä-sentation auch 1.500 Setzlinge zur Auspflanzung übergeben.

Die Baustelle des The Wood ist in diesen Tagen mehr Wald denn Stadt: Rund 40 Bäume machen das Areal am Wiener Mariahil-fer Gürtel noch bis Samstag zu Wiens einziger „Bau(m)stelle“. Sie bilden den Rahmen für die

Präsentation des siebenstöcki-gen Holzhotels, das hier in ei-ner Rekordbauzeit fertiggestellt werden soll. Möglich macht das die innovative Bauweise aus vorgefertigten Massivholz-Elementen, die zugleich den Kern des Hotelkonzepts bilden. „Eine aufregende Stadt wie Wien braucht ein beruhigendes Ho-tel“, sagt Wolfgang Platz, Inha-ber von The Wood – und nichts beruhigt mehr als ein Waldspa-ziergang.“

Zu Jahresende bezugsfertigIn Stora Enso, einem der welt-weit führenden Anbieter von innovativen Holzbaulösungen, fand sich der passende Part-ner. Insgesamt wurde für das 50-Zimmer-Hotelprojekt das Holz von ca. 1.500 Fichten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verarbeitet. Dank der

vorgefertigten Holzmodule, die aus den österreichischen Wer-ken des Massivholzanbieters stammen und nahe Wien voll-ständig zusammen- und aus-gebaut und vor Ort nur noch versetzt werden, ist das Hotel in kürzester Zeit bezugsfertig.

Mehr Wald in die Stadt„Gerade im urbanen Raum wird Bauen mit hochwertigem Mas-sivholz immer wichtiger“, so Bernd Troppmann, Sales Direc-tor bei Stora Enso, „da es wäh-rend des gesamten Lebenszyk-lus CO2 speichert und somit den Wald quasi in die Stadt bringt.“

Im Zuge der Präsentation wur-den von Stora Enso auch 1.500 Setzlinge gestiftet, die nun in Heiligenkreuz ausgepflanzt wer-den. Es handelt sich dabei um die gleiche Menge an Bäumen, die für The Wood verarbeitet wurde.

„Mit unserer Baumstelle wol-len wir allen Interessierten un-ser Hotelkonzept näherbringen und zeigen, dass mit The Wood auch ein Stück Natur in die Stadt kommt“, erklärt Sylvia Un-ger, die das Hotel führen wird. Troppmann: „Die 1.500 Setzlin-ge verdeutlichen die Menge an Holz, die für The Wood verarbei-tet wurde. Das klingt zwar nach viel, ist es aber eigentlich nicht, denn dieses Volumen wächst in einem Waldland wie Österreich etwa alle acht Minuten nach. Und selbstverständlich verar-beiten wir die gesamten Baum-stämme zu 100 Prozent.“ (red)

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Ein Vollholzhotel am Wiener GürtelAchtung, Bau(m)stelle!: In Wien-Fünfhaus entsteht mitten im „Wald“ ein innovatives Holzhotel – The Wood.

Gürtelbäume (v.r.) Investor und Eigentümer Wolfgang Platz, The Wood-Hoteldirektorin Sylvia Unger, Projektleiterin Theresa Rumpf, Bezirksvorsteher Gerhard Zatlo-kal, Team Stora Enso mit Bernd Troppmann und Sabrina Bartl.

Lokalaugenschein bei der Presse-konferenz am Mariahilfer Gürtel 33.

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WIEN. Der Städtetourismus klagt wegen der Corona-Pan-demie über Buchungsrückgän-ge von bis zu 90%. Betroffen ist nicht nur die Hotellerie, sondern zahlreiche weitere Branchen wie Kultur, Gastronomie, Sehens-würdigkeiten und touristische Angebote. Im Angesicht aktueller Reisewarnungen und steigender

Covid-19-Fallzahlen ist von ei-ner raschen Erholung der hart getroffenen Tourismusbranche, die einen wesentlichen Wert-schöpfungsfaktor für Wien dar-stellt, derzeit nicht auszugehen.

„Unbekannte Seiten Wiens“Im Auftrag des WienTourismus beteiligte sich DocLX als Ver-triebspartner der Vienna City Card an der Entwicklung eines neuen Konzepts der Gästekarte, das Einheimischen ihre Stadt von unbekannten Seiten prä-

sentieren und den tourismusab-hängigen Branchen durch die wirtschaftlich harte Zeit helfen wird. Nicht nur den Wienern soll sie attraktive und einzigartige Seiten der Stadt zeigen; auch re-gelmäßige Wienbesucher sollen mit der Vienna City Card „Expe-rience Edition“ um 25 € auf ihre Kosten kommen.

Albertina bis Bosna-WorkshopDie neue Karte des WienTouris-mus ist ein Jahr gültig und eng mit der „ivie“-App verknüpft, die als digitaler Guide durch die bes-ten Restaurants, Bars, Attraktio-nen und Angebote führt, die Kar-teninhabern vorbehalten sind.

Darunter finden sich unter anderem Stadtführungen für

Wiener, Grätzeltouren, Spezial-führungen durch das Belvedere oder Kunsthistorische Museum mit Direktorin Sabine Haag oder durch die Albertina mit Direk-tor Klaus-Albrecht Schröder, ein Bosna-Workshop am Würstel-stand, 20% Rabatt in zahlreichen Restaurants wie dem Vestibül im Burgtheater, Hansen in der Börse oder dem Heurigen May-er am Pfarrplatz. Die Angebote seien, so die Initiatoren, „so fa-cettenreich wie die Stadt selbst“.

Entwicklung in Rekordzeit„Die Experience Edition unse-rer Vienna City Card wurde in Rekordzeit entwickelt“, erzählt WienTourismus-Direktor Nor-bert Kettner. „Rein digital und

zugleich als Zusatz-Feature unserer City-Guide-App ‚ivie‘ nutzbar, bietet sie exklusive, kuratierte Aktivitäten – von Sonderführungen bis hin zu speziellen Einblicken hinter die Kulissen, die man ausschließlich über die Experience Edition be-kommt.“

„In der Experience Edition konnten wir digitales Know-how einbringen, um Wiener Attrakti-onen und Highlights zu einem attraktiven Produkt für Wien-Liebhaberinnen und -Liebhaber zu verbinden“, ergänzt DocLX-Mastermind Alexander Knechts-berger: „Stillstand wäre für die vielen tourismuslastigen Wirt-schaftszweige der Stadt fatal.“ (red) www.viennacitycard.at/

Alexander Knechtsberger DocLX-Mastermind

Die momentane Situ-ation durch Covid-19 fordert im Tourismus kreative und außer-gewöhnliche Lösun-gen, die neue Ziel-gruppen erschließen.

„Denn Stillstand wäre jetzt fatal“DocLX unterstützt den WienTourismus bei der Entwicklung neuer Angebote für Wienliebhaber.

Vienna City CardIm Rahmen exklusiver Füh-rungen durch das Kunsthisto-rische Museum kommt man mit der „Experience Edition“ an Orte, die einem sonst verborgen bleiben.

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Die Kommunikationsbranche unter sich

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industrial technology IT & telecom

Gesucht Betriebe können laut WKO-Umfrage keine Facharbeiter finden 80

Verlagert Sanierungsplan der ATB Spielberg-Mutter soll durchgezogen werden 81

Gestiegen Datenvolumen und Gesprächsminuten mit Peak im ersten Quartal 83

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Ars Electronica spaziert durch Keplers GärtenDas Linzer Festival geht erstmals in seiner Geschichte in 120 Orten auf der Welt – und der JKU – über die Bühne.

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IV-Präsident Georg Knill

Forderungen„Wir benötigen eine Qualitäts­

offensive bei der Grundbildung, um die Vorkompetenzen und die ‚digital skills‘ der Jugendlichen zu verbessern“, so IV­Präsident Georg Knill beim Lehrlingstalk des BM für Digitalisierung und

Wirtschaftsstandort sowie der IV. Weitere Forderungen Knills sind die Verbesserung der Bildungs­ und Berufsorientierung und die Reform der neunten Schulstufe.

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Eingeblendet Augmented Reality Viewer von ABB visualisiert Roboter­Einsatz am Tablet.

Dimensions-Innovation TU Wien klappt einfach 2D­Konstrukt auf 3D auf. 78 79

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medianet.at76 INDUSTRIAL TECHNOLOGY IT & TELECOM Freitag, 28. August 2020

••• Von Helga Krémer

Von 9. bis 13. Septem­ber findet das Ars Electronica Festival statt. Und nicht trotz, sondern gerade we­

gen Corona geht die Ars Elec­tronica in diesem Jahr erstmals an 120 Orten rund um die Welt über die Bühne – und natürlich auch in Linz. Außerdem eine Premiere: Heuer findet die Ars Electronica zum ersten Mal auf dem Campus der Johannes Kep­ler Universität (JKU) Linz statt – der Name des Festivals ist zu­gleich Programm: „In Kepler’sGardens“.

Besucher des Kepler’s Garden erwartet in den weitläufigen Parkanlagen und großen, neuen Gebäuden der JKU ein vielfäl­tiges Programm. In thematisch ausgerichteten Arealen sollen sich die Besucher in sicherem Abstand voneinander nieder­lassen und sich das Festival­programm hier gewissermaßen servieren lassen können.

Diskussion wichtiger FragenDie Ars Electronica 2020 ist eine Reise zur Vermessung der „neu­en“ Welt und eine Reise durch „Kepler’s Gardens“. Im Verlauf dieser Reise werden die wichti­gen Fragen unserer Zeit disku­tiert, Fragen, die durch die glo­bale Coronakrise aufgeworfen werden, und es wird beraten, was wir jetzt tun können und tun müssen. Alle dabei berühr­ten Themen sind geprägt von einer allgemeinen Uncertainty und der Frage danach, wie die Krise uns Menschen als Indi­viduen und als Gesellschaft, uns als Humanity, prägen und

verändern wird. Vor allem zwei Spannungsverhältnisse stehen dabei im Fokus: Autonomy und Democracy sowie Technology und Ecology.

Ars Electronica-Besuchsformel500 Besucher mit vorher online gekauften Tickets, die für drei Stunden gültig sind – so lau­tet die „Besuchsformel“ der Ars Electronica. Wegen der Corona­Situation müsse auf Limitation gesetzt werden, obwohl auch die zuletzt üblichen über 100.000 Besuche an fünf Tagen die heu­rige Location nicht sprengen würden.

Die Verantwortlichen sehen in der Exklusivität einen Weg, mit der Pandemie umzugehen. Die Besucherhöchstmarke vom

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Eine Reise zur Vermessung der WeltDiese Reise führt das Ars Electronica Festival 2020 heuer unter anderem auf den Campus der Johannes Kepler Universität Linz.

Vom FeinstenJede Menge atemberauben-der Visualisie-rungen warten im Deep Space 8K auf die Besucher. Etwa hochauflösende Bilder des flä-mischen Malers Jan van Eyck; kleinste Details, die dem Auge bei normaler Betrachtung ver-borgen bleiben würden, werden so enthüllt.

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Vorjahr mit 110.000 dürfte heu­er wohl stark dezimiert werden.

„Wir orientieren uns eher an der unteren Grenze für Besu­cherzahlen“, so Festivalleiter Martin Honzik, man stehe in der Verantwortung der Gäste und der Mitarbeiter. „Finanziell trifft es uns extrem, wir wollen aber die Vorwärtsbewegung nicht verlieren.“

Die StundenaufteilungEine der drei Stunden Verweil­dauer werde der Besucher bei der Freilichtbühne am Campus verbringen – auf einem numme­rierten Sitzplatz und mit einem Auszug aus dem Programm wie Diskussionen sowie Performan­ces. Zwei Stunden kann sich der Gast dann frei am Gelände bewegen – in den Gebäuden na­türlich mit Mund­Nasen­Schutz

sowie in einem Einbahn­System – und anschauen, wozu er Lust hat: Das Create­Your­World­Pro­gramm, die Starts­ und LIT­Pro­jekte und andere Kooperationen erkunden, sich von Künstlern –rund 50 werden anwesend sein – ihre Werke erklären lassen.

„Diese Form der Freiheit war uns wichtig“, erklärt Honzik. So könne wenigstens etwas vom Festival­Charakter aufrechter­halten werden.

Martin Honzik Festivalleiter

Finanziell trifft es uns extrem, wir wollen aber die Vorwärtsbewegung nicht verlieren.

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Es ist serviertAuf insgesamt drei Bühnen wird Programm geboten, das Vorträge und Präsentationen, Performances und Konzerte umfassen wird.

Unter freiem Himmel Bespielt wird das Festival, passend zum Namen, in Keplers Garten.

The Sky is on Fire So verändern technologische Entwicklungen unsere Sichtweise und unser Verständnis.

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••• Von Helga Krémer

WIEN. Eine Visualisierung auf dem Smartphone oder Tablet will einfach und schnell auf-zeigen, wie sich Roboter in be-stehende Prozesse und Anlagen integrieren lassen. Klingt nach Zauberei, ist aber tatsächlich ab sofort Bestandteil der leistungs-starken, PC-basierten Offline-Programmiersoftware Robot-Studio von ABB. Damit soll die Entscheidung, ob und wie sich ein Roboter in einen bestimmten Prozess oder in eine bestimmte Anwendung einfügt, mit dem Augmented Reality (AR) Viewer so einfach wie noch nie gemacht werden.

Roboter simpel einblendenMit dem AR Viewer lässt sich jedes in RobotStudio erstellte Modell für den gewünschten Einsatz testen. Nutzer erhalten anschaulich einen Eindruck von der Größe und dem Maßstab ei-nes Roboters oder einer Robo-terzelle und erkennen schnell, ob und wie sie in eine vorhandene Produktionsanlage passen. Da-

bei bietet die zugrundeliegende AR-Technologie die Möglichkeit, das Modell per Smartphone oder Tablet in die reale Produktions-umgebung einzubetten, ent-sprechend zu skalieren und aus verschiedenen Blickwinkeln zu

betrachten, um das optimale Ergebnis zu erhalten.

Dem nicht genug, zeigt der AR Viewer das simulierte Modell darüber hinaus auch in Akti-on. Mittels Zeitleistenfunktion können Anwender die Zyklus-zeit überprüfen oder schnell zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Animation springen. So las-sen sich weitere Optimierungen ausloten oder potenzielle Prob-leme vorab identifizieren.

Einfach herumprobierenDamit eignet sich der Augmen-ted Reality Viewer besonders für Unternehmen, die mit der robo-tergestützten Automatisierung starten wollen, sowie für dieje-nigen, die bisher weder Zeit noch Ressourcen hatten, die Planung einer entsprechenden Anlage in die Wege zu leiten.

„Aus den Gesprächen insbe-sondere mit Mittelständlern

haben wir erfahren, dass viele Inhaber eine Automatisierung mit Robotern anstreben. Meist jedoch wissen sie nicht, wie und wo sie damit starten sol-len. RobotStudio als wichtiges digitales Tool hilft ihnen dabei, die Installation und den Einsatz von Robotern zu vereinfachen“, sagt Antti Matinlauri, Leiter des Produktmanagements bei ABB Robotics, und erklärt: „So er-kennen sie schnell, wie Roboter in ihre Produktionslinien inte-griert werden können und wie Automatisierung die Produk-tivität und Flexibilität beste-hender Prozesse verbessern kann – noch bevor sich die Un-ternehmen zu einer Investition verpflichten.“

Die App ist ab sofort kostenfrei im App Store von Apple sowie im Google Play Store erhältlich und kann auf jedem kompatiblen Ge-rät installiert werden.

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Virtuelle Roboter-„Partnerbörse“Passt dieser Roboter in die Produktionsumgebung? ABB bietet Augmented Reality auf dem Smartphone.

AR Viewer Die zugrundeliegende AR-Techno-logie bietet die Möglichkeit, das im Programm RobotStudio simulierte Modell in die reale Produktionsum-gebung einzubetten, entsprechend zu skalieren und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Schnelle Visualisierung eines Roboter-Einsatzes auf dem Tablet.

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••• Von Helga Krémer

WIEN. Bei der Konferenz für Computergrafik und Interaktive Technologien, Siggraph, stell-te ein Mathematiker-Team der Technischen Universität (TU) Wien eine neue Konstruktions-methode für gekrümmte Struk-turen vor: Man wählt eine be-liebige gekrümmte Fläche und kann aus ihrer Form ein flaches Gitter aus geraden Stäben be-rechnen, das sich mit einer einzi-gen Bewegung ausklappen lässt und die gewünschte Fläche ap-proximiert. Dabei entsteht eine

stabile Form, die unter mechani-scher Spannung steht und sogar größere Lasten tragen kann.

Von der Anfangsidee …Schraubt man gerade Stäbe mit gleichen Abständen rechtwinke-lig zu einem Gitter zusammen, entsteht ein Gitter aus kleinen Quadraten. Verschiebt man dann die Stäbe, ändern sich zwar alle Winkel des Gitters gleichzeitig, und aus den Quadraten werden Parallelogramme. Doch die Stä-be bleiben parallel und in der-selben Ebene – das Gitter bleibt daher zweidimensional flach.

Aber was, wenn die Stäbe an-fangs nicht parallel sind, son-dern in unterschiedlichen Win-keln aneinandergefügt werden?

… zur 3D-Struktur„Ein solches Gitter lässt sich nicht mehr innerhalb der Ebene verzerren“, erklärt Przemyslaw Musialski vom Institut für Ma-thematik und Geometrie an der TU Wien. „Wenn man es auf-klappt, müssen sich die Stäbe

biegen. Sie weichen in die dritte Dimension aus und ergeben eine gewölbte Form.“

Im Praxistest und bei der an-schließenden Vermessung der TU Wien zeigte sich, dass die entstandenen 3D-Strukturen tatsächlich ausgezeichnet mit den berechneten Formen über-einstimmen. Auch statisch ha-ben die Strukturen durch die unter Spannung stehenden Ele-menten sehr gute Eigenschaften.

Angewandte GeometrieEin Mathematiker-Team der TU Wien legte sich mit den Dimensionen an – und gewann.

PraxistestEin Mini-Pavillon-dach in der Größe von 3,1 x 2,1 x 0,9 m wurde erfolg-reich von 2D auf 3D aufgeklappt.©

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WIEN. Erstmals in der Geschich­te Österreichs sendet ein heimi­sches Unternehmen zu 100% in Österreich produzierte Ware per Zug direkt nach China.

Aufgrund der hohen Nach­frage chinesischer Marken und Händler an nachhaltig produ­zierten Fasern wird Lenzing erstmalig Fasern der beiden österreichischen Produktions­standorte Lenzing und Heiligen­kreuz per Zugtransport direkt zu

den Kunden nach China über­stellen. Die nach China trans­portierten Lyocell­ und Modal­fasern werden für die Modewelt zu Textilien weiterverarbeitet.

Doppelt so schnell wie SeewegDer am Güterbahnhof Wien Süd gestartete Zug bringt 41 Contai­ner mit Lyocell­ und Modalfa­sern der Marke Tencel mit einem Gesamtwarenwert von 1,8 Mio. € direkt zu den Kunden nach

China. Auf seiner 16­tägigen Reise nach Shanghai wird der Zug insgesamt 10.460 Kilometer zurücklegen und dabei sieben Länder passieren.

„Mit diesem neuen Trans­portweg können wir die hohe Nachfrage unserer Kunden nach nachhaltig produzierten Fasern schneller bedienen. Die drin­gend benötigten Fasern kom­men dank Zugtransport doppelt so schnell als auf dem üblichen

Seeweg bei unseren Kunden in China an“, so Stefan Doboczky, Vorstands vorsitzender der Len­zing Gruppe.

Bereits bei der Anlieferung des nachwachsenden Rohstoffs Holz in ihre Werke macht Len­zing seit Langem sehr gute Erfahrungen mit dem Bahn­transport. Knapp 70% des am Standort Lenzing verarbeiteten Holzes werden bereits auf dem Schienenweg angeliefert.

Güterverkehr auf Schiene„Unser erklärtes Ziel ist die ver­mehrte Verlagerung des Güter­verkehrs auf die Schiene. Die Schiene ist die einzige Möglich­keit, Klimaziele und Wirtschafts­ und damit Transportwachstum zu vereinen. Daher sind wir ger­ne bei diesem einmaligen Pro­jekt für unseren langjährigen Kunden dabei“, so Thomas Kargl, Vertriebsvorstand ÖBB Rail Car­go Group.

Auch Leonore Gewessler, Bun­desministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, In­novation und Technologie, will die Verlagerung des Güterver­kehrs auf die Schiene vorantrei­ben. So sei dieser Zug ein Bau­stein für den Klimaschutz, sagt die Ministerin, die sich über­zeugt zeigte, dass dieses Beispiel Schule machen werde.

WIEN. Heimische Unternehmen finden weiterhin schwer geeig­nete Fachkräfte, und das trotz Coronakrise und einer großen Anzahl von Arbeitssuchenden. Soweit eine repräsentative Um­frage des Linzer Market­Insti­tuts für die Wirtschaftskammer.

21% der Befragten finden „sehr schwer“ qualifizierte Mitarbei­ter und 30% „eher schwer“ – wie im Gewerbe oder Handwerk.

Für 16% der Unternehmen gestaltete sich die Suche nach Fachkräften „eher leicht“ und für vier Prozent „leicht“.

Ein Drittel der befragten Un­ternehmen berichtete von einer schwierigen Suche nach geeig­neten Lehrlingen. Aufgrund feh­lender Erfahrung mit Lehrlingen enthielt sich allerdings rund die Hälfte der Unternehmen der Stimme. (hk) Einen qualifizierten Mitarbeiter zu finden, gestaltet sich für Betriebe schwierig.

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Nachhaltig per Zug China steht auf nachhaltig produzierte Fasern – die hat Lenzing und schickt sie via Seidenstraße gen Osten.

Mitarbeiter gesucht Arbeitssuchende versus Fachkräftemangel.

Lyocell-Fasern der Lenzing-Marke Tencel sind in China heiß begehrt; sie werden dort zu Mode-Textilien verarbeitet.

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SPIELBERG/WIEN. Die ATB Spielberg GmbH hält auch nach der Solidaritätskundgebung ehe-maliger Mitarbeiter an ihrem Sanierungsplan fest.

Maschinen sind noch daWie der Spielberger E-Motoren-bauer Wolong-ATB in einer Aus-sendung mitteilte, werde mit den Verlagerungsvorbereitungen be-gonnen – „auf Basis des gericht-lichen Beschlusses, der keine aufschiebende Wirkung hat“, ist das Unternehmen überzeugt.

Wolong-ATB bezog sich damit auf die Entscheidung des Kon-kursrichters in der vergangenen Woche – da hatte die ATB-Gruppe ein Angebot für den Maschinen-park der insolventen GmbH ge-legt und vom Konkursrichter den Zuschlag bekommen. Daraufhin wurde von der ATB-Gruppe an-gekündigt, dass die Maschinen demnächst nach Polen und Ser-bien zu anderen Unternehmen

der ATB-Gruppe abtransportiert werden würden. Das sei Teil des Sanierungskonzepts und werde so auch umgesetzt. Die Betriebs-räte hatten daraufhin zusammen mit der Arbeiterkammer Steier-mark Rekurs gegen die Entschei-dung des Richters angekündigt.

Zu Redaktionsschluss waren die Maschinen aber jedenfalls noch da. ATB-Spielberg Betriebs-ratsvorsitzender Michael Leitner erklärte auf APA-Nachfrage, dass der befürchtete Abtransport der Maschinen vorerst noch nicht im Gange war; darauf hätten die Mitarbeiter auch im Urlaub ein Auge geworfen.

Verlagerung bis Ende 2020„Die Produktion an den ande-ren Standorten soll so rasch wie möglich aufgenommen werden, um den Kunden und Lieferan-ten größtmögliche Kontinuität zu sichern“, hieß es weiter in der Aussendung. Informatio-

nen und Berichte des Betriebs-rats, der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer würden nicht vollständig den Tatsachen ent-sprechen: „Diese schüren nur weiter falsche Hoffnungen der Belegschaft und führen zur Ver-unsicherung.“ Die Verlagerung soll bis Ende 2020 abgeschlos-sen sein, parallel soll der Fokus in Spielberg künftig auf For-

schung & Entwicklung, Vertrieb und Kundenservice liegen, so die Pläne der Geschäftsführung.

Darüber hinaus sei der Aufbau eines Distributionszentrums angedacht. „Der Eigentümer hat lange um den Standort in Spiel-berg gekämpft und über die letzten Jahre mit Gesellschaf-terzuschüssen von über 20 Mio. Euro unterstützt. Nachdem der globale Markt für die Industrie nachhaltig schwer von der Coro-nakrise getroffen wurde, ist das nicht mehr darstellbar“, wurde einmal mehr betont.

Der Maschinenpark soll in die Wolong-Werke Polen und Serbi-en verlegt werden. Eine kleine Abteilung für F&E und Vertrieb soll in Spielberg verbleiben, laut Gewerkschaft eine Augenauswi-scherei; 360 der 400 Mitarbeiter sind bereits zur Kündigung an-gemeldet. (APA/hk)

Freitag, 28. August 2020 INDUSTRIAL TECHNOLOGY IT & TELECOM 81

Kaum Hoffnung für ATB Spielberg Die chinesische Mutter Wolong zieht ihren Sanierungsplan für den Standort Spielberg durch.

SanierungsfallDie steirische ATB ist insol-vent, ihre Ma-schinen sollen nach Polen und Serbien gehen.

Betriebsversammlung der ATB Austria Antriebstechnik.

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Marketing & Media – hier findest du alle Experten

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POLLMANN INT.

Vamos a México, por fin – endlichKARLSTEIN A. D. THAYA. Der Waldviertler Automobil-zulieferer Pollmann Inter-national will künftig auch in Mexiko fertigen. Ab Mitte 2021 sollen am Standort San Miguel de Allende 1,4 Mio. Autoschlösser jährlich produziert werden, teilte das Unternehmen mit.

Pollmann gründe in Mexi-ko seinen fünften globalen Produktionsstandort, so die Waldviertler in einer Aus-sendung. Der erste Auftrag sei bereits unterschrieben. Pläne für ein Werk in Mexi-ko seien „in den vergange-nen Jahren immer wieder geprüft“ worden.

Standort-Modul MexikoMitarbeiter aus Österreich sollen ab Anfang 2021 einen sicheren Start am Standort koordinieren. Projektleiter der strategischen Erweite-rung ist Stefan Pollmann. „Wir sehen Mexiko als wichtiges zweites Standort-Modul für den gesamten Nafta-Raum.“ Kunden in den USA könnten von Illi-nois aus beliefert, jene in Mittel- und Südamerika von Mexiko aus bedient werden, heißt es bei Pollmann.

WATTENS/WIEN. Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski steht vor einer radikalen Neuordnung. „Es ist für alle sehr schmerzhaft, aber wir müssen die Schritte setzen, die wir schon vor Jahren hätten setzen sollen“, wurde der neue Vorstandsvorsitzende von Swarovski, Robert Buchbauer, zitiert. Buchbauer will das Un-ternehmen stark verkleinern und überlegt, an die Börse zu gehen.

Markenimage polierenIn der Swarovski-Familie sto-ßen die Pläne wenig überra-schend auf Widerstand. Denn die Familie läuft Gefahr, die Kontrolle zu verlieren, sollte der seit April neue Chef seine Pläne für eine Aktiengesellschaft und einen möglichen Börsengang oder einen strategischen Part-ner durchbringen. Buchbauer ist selbst Mitglied der Dynastie, er ist ein Ururenkel des Firmen-gründers Daniel Swarovski.

Swarovski werde sich auf höherwertige Produkte mit un-

verkennbarem Design konzent-rieren, statt zu versuchen, alles für alle anzubieten. „Swarovski-Kristalle auf einem Zehn-Euro-T-Shirt tragen nicht zu unserer Profitabilität bei und schaden unserem Markenimage“, kri-tisierte Buchbauer auf der Fi-nanznachrichtenagentur Bloom-berg die Firmenphilosophie. Außerdem wolle er auch die An-zahl der derzeit noch rund 3.000 Shops reduzieren.

Arbeitsplätze gestrichenBereits im Juli hatte das Un-ternehmen Swarovski angekün-digt, im Herbst in Wattens von den derzeit noch bestehenden 4.600 Stellen weitere 1.000 abzu-bauen. Mittelfristig würden am Hauptsitz rund 3.000 Menschen beschäftigt sein. Denn bis 2022 soll sich der Mitarbeiterstand noch einmal um 600 Stellen ver-ringern; zusätzlich wolle das Kristall-Unternehmen rund 200 Arbeitsplätze in den Bereichen Marketing und Vertrieb strei-chen.

Einschnitte notwendigAuch wenn die Familie Swarov-ski bestürzt über die kolportier-ten Pläne für deren Stammsitz sei, so bleibe Buchbauer dabei: Wenn Swarovski eine Zukunft haben und seinen Status als weltweit anerkannte Marke be-halten wolle, müsse das Unter-nehmen jetzt schmerzhafte Ein-schnitte vornehmen. Eine alpine Familienfehde fürchte er aber nicht. (APA/hk)

Robert Buchbauer CEO Swarovski

Swarovski-Kristalle auf einem Zehn-Euro-T-Shirt tragen nicht zu unserer Profitabilität bei.

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AusgeglitzertSwarovski-Vorstandsvorsitzender Robert Buchbauer will das Unternehmen verkleinern und legt sich mit der Familie an.

Dem Kristallkonzern Swarovski stehen schmerzhafte Einschnitte inklusive massiven Jobabbaus ins Haus.

ProduktionAb Mitte 2021 wird für Mittel- und Südamerika auch in Mexiko gefertigt werden.

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••• Von Helga Krémer

WIEN. Der Corona-Lockdown lässt sich wenig überraschend an den Gesprächsminuten und dem verbrauchten Datenvolu-men im ersten Quartal 2020 ausmachen.

Plus 14% DatenvolumenDer Mitte März verordnete Coro-na-Lockdown erzeugte beim Da-tenverbrauch bereits zum Ende des ersten Quartals 2020 in den österreichischen Fest- und Mobilnetzen durch Homework, Homeschooling, datenintensive Streamingdienste für Filme und Spiele und vieles mehr einen deutlichen Peak.

„Verglichen mit dem Vorquar-tal, stieg der Verbrauch des Da-tenvolumens im Festnetz im ers-ten Quartal um 135 Petabyte auf

1.133 Petabyte und in den Mobil-netzen um 73 Petabyte auf 603 Petabyte – das ist eine Zunahme von 14 Prozent“, gibt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom-Re-gulierungs-GmbH für den Fach-bereich Telekommunikation und Post, Zahlen aus dem aktuellen RTR Internet Monitor bekannt. „Für das zweite Quartal erwar-te ich einen noch größeren An-stieg, die Zahlen dafür werden im Herbst vorliegen.“

Netze sind leistungsstarkObwohl die allgemeine Netzlast in den letzten Monaten natürlich höher war als vor der Verhän-gung der Covid-19-Maßnahmen, waren die Ängste vor Netzaus-fällen oder gar vor einem Zu-sammenbruch der Netze doch unbegründet.

„Die Telekommunikationsin-fra struktur ist in Österreich sehr leistungsfähig. Wir haben auch gesehen, dass alle Betreiber im-mer sehr rasch notwendige tech-nische Maßnahmen umgesetzt haben, um sicherzustellen, dass es zu keinem Zeitpunkt in den Netzen zu kritischen Situationen kommen konnte“, so Steinmau-rer. „Die Entwicklung zeigt aber klar, dass wir feste und mobile Infrastruktur konsequent aus-bauen müssen.“

Im ersten Quartal 2020 telefo-nierten wir 6.562 Mio. Minuten mit dem Handy und 544 Mio. Mi-nuten mit dem Festnetz; im Ver-gleich zum vierten Quartal 2019 ist das ein Plus von 886 Mio. Mi-nuten oder 14% – der beginnende Corona-Lockdown lässt grüßen. Bei der Telefonie erwartet Stein-maurer für das zweite Quartal

aufgrund des Social Distancings einen noch sehr viel stärkeren Anstieg.

Treiber bei der starken Zunah-me der Gesprächsminuten ist der Mobilfunk: Von Q4/2019 auf Q1/2020 kam es zu einer Steige-rung von 854 Mio. Minuten bzw. 15% auf 6.562 Mio. Mobilfunk-minuten. „Vom verstärkten Kom-munikationsbedarf am Beginn des Lockdowns konnten SMS lei-der nicht profitieren. Im ersten Quartal wurden ‚nur‘ mehr 406 Millionen SMS verschickt, um 42 Millionen weniger als im Quar-tal davor. Eine Trendumkehr ist in Zeiten von Social Media hier nicht mehr zu erwarten“, so Steinmaurer.

Freitag, 28. August 2020 INDUSTRIAL TECHNOLOGY IT & TELECOM 83

Ein Virus bringt zufälligen NetztestCovid-19 ließ im ersten Quartal 2020 die Telefon- und Datennetze glühen. Das zweite wird noch stärker.

NetzlastStreaming-dienste, Homeschooling, Homeoffice – Corona hat unsere Telekom-munikations-infra struktur auf eine harte Probe gestellt.

Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsfüh-rer der RTR GmbH: „Zahlen steigen“.

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Universell einsetzbar: die Ultra-Kompakt-Industrie-PCs C60xx

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www.beckhoff.at/c60xxLeistungsstark, fl exibel und universell einsetzbar: mit der Ultra-Kompakt-Industrie-PC-Serie C60xx bietet Beckhoff als Spezialist für PC-basierte Steuerungstechnik ein breites Spektrum leistungsstarker Geräte mit geringem Platzbedarf und besonders fl exibler Montage. Das Spektrum reicht dabei von der kompakten IPC-Einstiegsklasse C6015 mit nur 82 x 82 x 40 mm Bauraum bis hin zum C6032 mit Intel®-Core™-i-Prozessoren und einer Vielzahl modularer Schnittstellen- und Funktionserweiterungen. Auch bei komplexen Applikationen mit höchsten Leistungsanforderungen lassen sich so Highend-Rechenleistung in ultrakompakter Bauform mit einer sehr attraktiven Preisgestaltung kombinieren.

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(Zu) Wenig Honig?!

Die gute Nachricht (ein echter Bau-ernladen-Trend): Immer mehr Konsu-menten kaufen „ihren“ Honig direkt bei den Imkern vor Ort. Und das hat viele Vorteile.

Wie es dem Wein gefällt

Man ist nie zu alt für neue Ideen – Jost Höpler, Gründer des gleichnamigen, traditionellen burgenländischen Wein-guts, geht am Nussberg eigene Wege. Und das mit 81 Jahren.

Jungbrunnen für die Haut

Was Rita Davidson (bydavidson.at) spontan zu Zucchini einfällt? Anti-Aging, Gesichtsmaske, schöne Haut. Das Sommergemüse lässt nämlich z.B. Pigmentflecken einfach verschwinden.

Aktuelles für Freunde des regionalen Genusses

••• Von Andrea Knura

Auf einer Einkaufsliste kann Aufstrich – ohne weitere Erläuterung – schon für Verwirrung sorgen. Was für ein Aufstrich soll es sein? Leber, Topfen, Linsen, Gemüse, Frischkäse, Forelle, Kichererbsen, … ? Und wann ist ein Aufstrich ein Aufstrich? Wikipedia und der österreichische Lebensmittel-codex geben hier eine umfangreiche, aber doch klare Antwort: Brotaufstrich ist der fachsprachliche Oberbegriff für streichfähige Lebensmittel von dick-flüssiger bis pastenförmiger Konsis-tenz, die vor allem konsumiert werden, indem sie auf Brot aufgetragen werden. Im Gegensatz dazu wird der Begriff Brotbelag für feste Brotauflagen wie Wurst oder Käse in der Fachsprache

nicht verwendet. Hergestellt werden Brotaufstriche auf der Basis von Spei-sefetten, Speiseöl, Milcherzeugnissen, Zucker, Obst, Gemüse oder Samenker-nen wie Nüssen sowie auf der Grundla-ge von Fleisch, Wurst oder Fisch.

Alles ist möglich

Das Gute am Aufstrich ist, wie ich finde, dass man wunderbar kreativ sein kann. Wenn man auf bauernladen.at die Pro-duktkategorie „Aufstrich“ wählt, be-kommt man eine unglaubliche Vielfalt geboten. Himbeere-Fruchtaufstrich, Verhackertes von der Pute, gefolgt von Tomatino-Frischkäse vom Schaf. Kürbiskernschmalz, Grammelschmalz, Wurzelgemüse-Aufstrich, Bio Kürbis-Apfel-, Weingartenpfirsich- und Räu-cherkarpfen, Schilcherweingelee mit

Kren, … Insgesamt sind es mit heuti-gem Tag 389 Produkte. Wir können also mit absoluter Sicherheit behaupten, dass unsere heimischen Produzenten für wirklich jeden Geschmack den pas-senden Aufstrich haben. Neben den pu-ristischen und sehr traditionellen Sor-ten wird aber auch Ausgefallenes und auf den ersten Blick Gewagtes geboten wie der süße „Caram ’n’ more-Meer-salz-Karamellaufstrich“, den es auch als Salzkaramell gibt, Marillenmarmelade mit Weißmohn und Rum, Straußen-Grammelschmalz oder Grünkernauf-strich …

Es ist übrigens nicht gesagt, dass Aufstrich nur aufs Brot oder Sem-merl passt und sein Potenzial damit ausgeschöpft ist. Das Motto lautet: Seien Sie kreativ!

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www.bauernladen.at

Zeitung2. Jahrgang

No. 64

Freitag,

28. August 2020

Lasst uns

aufstreichen

Folgen Sie uns auf Facebook und Instagram unter @bauernladen.at

Alles, was streichfähig ist, darf offiziell

auch als Aufstrich bezeichnet werden.

Geschmackswelten eröffnen sich – von

pikant bis süß, von tierisch bis vegan.

bauernladen Tipps

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auf www.bauernladen.at

PRODUZENTEN

PRODUKTE

••• Von Andrea Knura

Kräuter und Gewürze sind ein wichti-ger Indikator für die Kreativität beim Kochen. Die Vielfalt der Auswahl bie-tet endlose Möglichkeiten; dabei ist in jedem Fall Neugier gefragt.

Speziell Unbekanntes muss mit al-len Sinnen entdeckt werden. Und um wirklich zu wissen, wie ein Kraut oder Gewürz schmeckt und für welche Ge-richte man es verwenden kann, muss es gekostet werden! Es kommt dann auch auf die Zusammenstellung an. Ein

Beispiel: Jedes Kräutersalz schmeckt an-ders. Und das meine ich auch genau so.

Handverlesen

Wenn man nämlich – wie die Pro-duzenten auf Bauernladen – vielfach Kräuter aus dem eigenen Garten für die Herstellung von Salzen, aber auch vielen anderen Lebensmitteln, ver-wendet, dann schmeckt es eben immer ein bisschen anderes. Aber genau dieses „anders“ ist großartig. In der industriali-sierten Produktion ist für diese Varian-ten der Natur kein Platz.

Alle Produkte unserer Gut-Schein-Partner auf www.bauernladen.at

Mehr mit Kräutern

Was wäre eine Rindssuppe ohne Liebstöckl und Schnittlauch, Kärntner Nudeln ohne Minze,

ein Kümmelbraten ohne Kümmel …? Kräuter und Gewürze sind mehr als nur Nebendarsteller in der Küche.

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Steinsalz mit Alpenkräutern

furore – feinster Genuss aus Österreich

Ein hervorragendes Gewürzsalz zur Verfei-nerung von Saucen, Suppen und Eintöpfen. Auch perfekt zum Würzen von Gemüse und Eierspeisen geeignet. Aufgrund der Kräuter hilft es, den allgemeinen Salzhaushalt zu verringern, da man den intensiven Geschmack von den Kräutern erhält. 100 g, 6,90 €

Kiste Alpsinth 33

Alpdrinks

Ein einzigartiges Geschmackserlebnis aus 28 Alpenkräutern in 55%iger Version. Der Alpsinth ist die perfekte Mix-Basis, die jeden Cocktail und Longdrink zu etwas Besonderem macht.700 ml, 29,80 €

Sommerpoularde

K&P Hendlhof

1 kg, 30,– €

Wilde Pipi Kräuter

Wildkräuterstube

49 g, 4,20 €

Kräuteressig

Die Obstveredler

Entscheidend für einen gut schmeckenden Kräuteressig ist die Kombination der Einzelkomponenten – Kräuter aus dem eigenen Garten. Die Kombination aus Liebstöckl (Levisticum officinale) und Salbei (Salvia officinalis) mag im ersten Moment eigenwillig anmuten, ergibt allerdings einen sehr würzigen Kräuteressig. Gut eingebettet in Apfelessig, ist es ein allseits beliebter, herzhafter Essig. 0,25 l, 6,30 €

REZEPT: Brathuhn, gefüllt mit Kräutern & Zitrone

… auf bauernladen.at

KRÄUTER

„Wenn ein Koch keine Petersilie hat,

bleibt ihm nichts anderes übrig,

als seinen Beruf aufzugeben.“

Alexandre Dumas der Jüngere

Mehr Kräuterspezialitäten zu entdecken auf bauernladen.at

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••• Von Katharina Uebel

Jetzt ist der Höhepunkt der Sonnenblu-men-Saison! Sie stehen auf den Feldern, die Köpfe immer der Sonne zugewandt. Dieses Phänomen heißt Heliotropis-mus, der Name kommt von helios (Son-ne) und tropé (Wendung), genauso wie der botanische Name der Sonnenblume, Helianthus, auch von Sonne und anthos (Blume). Das Außergewöhnlichste am Heliotropismus der Sonnenblume ist, dass sie nachts den Kopf wieder nach Osten dreht, also in die Himmelsrich-tung, von der sie, woher auch immer, weiß, dass ihre Lichtquelle am nächsten

Morgen wieder aufgehen wird. Wenn man darüber nachdenkt, wirkt die Sonnenblume gleich viel mächtiger, fast schon erschreckend mächtig, oder?

Deshalb steht diese Blume für Selbst-bewusstsein. Sie prangt stark und ent-schlossen, strahlt Mut, Durchsetzungs-vermögen und Unabhängigkeit aus.

Die Sonnenblume

Die Inka sahen in ihr einen Gott, Griechen ein Mädchen.

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Bio Curcama Essenz

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Die Fünf-Elemente-Bio-Essenz, die ohne industriellen Zucker auskommt. Angesetzt in Apfelessig und einge-dickt mit Apfeldicksaft, verleiht sie jedem Heiß- oder Kaltgetränk sowie jeder Speise eine besondere Dynamik.Ohne Alkohol ist sie auch für Kinder und den täglichen Gebrauch geeignet. 500 ml, 18,90 €

Lungauer

Bergkräuterschinken

Fleischhauerei Lankmayr

Hergestellt aus dem edlen, mageren Schweineschlögel und mit Bergkräu-tern und Salz gewürzt. Dann über Bu-chenholz kalt geräuchert und in reiner Lungauer Bergluft getrocknet. Erst direkt vor dem Versand vakuumiert und verpackt. Beachten Sie, dass das Produktgewicht zwischen 0,20 kg und 0,30 kg beträgt. 0,25 kg, 9,– €

Kräuterkäsewürstl

Sieberer’s Mammut Mani

Eine Spezialität des Hauses: Wiener Würstl, verfeinert mit Alpenkräutern und bestem Emmentalerkäse. Stress-frei Schlachten ist nur eine der Prämis-sen der Biometzgerei Sieberer. Denn egal ob Wurst, Schinken oder Fleisch, hier wird in Handarbeit produziert, natürliche Zutaten sind Standard und gewissenhafte Verarbeitung ein abso-lutes Muss. 1 kg, 14,90 €

Artemis Bio Kräuterbier

Biohof Haas

Dieses besondere Kräuterbier wird in der Bio Brauerei Flamberger nach alten und traditionellen Verfahren schonend gebraut. Ohne jegliche Zugabe synthetischer Hilfsmittel, damit Vitamine, Minera-lien und Spurenelemente erhalten bleiben und der vollmundige und unverfälschte Geschmack des Bie-res und der Kräuter zur vollen Entfaltung kommen. 0,33 l, 2,30 €

TRINKEN

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MUST-HAVE-GEWÜRZE FÜR DIE KÜCHE

GutenAppetit!Beinhaltet:

1x Grillgewürz 80 g1x Gemüse-Gewürzzubereitung 80 g1x Innviertler Kräutersalz fein im Streuer 60 g1x Salatkräuter Kräuter-Knoblauch 50 g

* geliefert in Wellkarton-Schachtel mit Sichtfenster, Holzwolle

Schneiderbauer Gewürze1 Stk., 20,– € (Versand einberechnet)

Schafkäse in Kräuteröl im Glas

Weizer Schafbauern

Aromatischer, leicht gesalzener Schnittkäse, hergestellt aus 100% österreichischer,

gentechnikfreier, pasteurisierter Schafmilch mit naturbelas-

senem Fettgehalt (mind. 45% F.i.T), der mit feinen Kräutern und gentech-

nikfreiem Sonnenblumenöl mariniert wird. 160 g, 3,99 €

Freitag, 28. August 2020

IMPRESSUM:

Medieninhaber und Herausgeber:

medianet Verlag GmbH Anschrift:

Brehmstraße 10/4, 1110 Wien Telefon: +43 1 91920 E-Mail: [email protected] Homepage: www.medianet.at Geschäftsführer: Markus Bauer Redaktion: Andrea Knura [email protected], Brehmstraße 10/4, 1110 Wien Druck:

Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Offenlegung gem. §25 Mediengesetz:

www.medianet.at/news/page/offenlegung

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Page 88: TO TRAINING - medianet.atDialog als Verschränkung von philosophischer Theorie und didaktischer Methode sein … Kurz: Es ist vielleicht nicht klug, jeglichen Diskurs im Keim zu ersticken,

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