Entzündungs- hemmer Anwendung Ingwer Ingwer- Variationen · Eventuell noch etwas Ingwersirup...

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Anwendung Das Rhizom wird dünn abgeschält und kann dann als Tinktur angesetzt oder als Tee bzw. frischer Presssaft getrunken werden. Getrockneten und pulverisierten Ingwer gibt es in Form von Tabletten und Kapseln im Handel zu erwerben. Bei Migräne als einfache Sofort-Maßnahme ein Stück frischen Ingwer kau- en. Gegen Reiseübelkeit ist es praktisch, immer ein Säckchen kandierten Ingwer im Gepäck mitzuführen. Bei Menstruationsschmerzen hilft Ingweröl: Hierfür ein Stück frische Wurzel auf ein Mulltuch reiben und den Ingwer durch das Tuch auspressen. Dann die schmerzende Stelle mit dem Saft, im Verhältnis 1 : 5 mit Sesamöl vermischt, einreiben. Neben seiner me- dizinischen Anwendung ist Ingwer ein wichtiger Ge- schmacksstoff in der asiatischen Küche und verleiht Speisen seine charakteristische Schärfe, zum Beispiel Curry und Chutneys. In traditionellen europäischen Rezepten finden wir ihn im englischen „Gingerbread“ und „Ginger Ale“. Tipp: wärmender Ingwertee bei beginnender Erkältung Schneiden Sie ein Stück geschälten Ingwer (1-2 cm) in feine Streifen und kochen sie ihn 5 Minuten in heißem Wasser aus. Abseihen und nach Geschmack mit Ho- nig und frischem Zitronensaft verfeinern. Die Wurzel wärmt von innen, entspannt und desinfiziert. Bei Hus- ten können Sie einen Ingweraufguss zum Inhalieren verwenden. Zu beachten Im Allgemeinen ist Ingwer sehr gut verträglich. In der Schwangerschaft sollte er jedoch mit Vorsicht genossen werden, da große Mengen Wehen auslösen können. Bei Problemen mit Gallensteinen nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden. Ingwer hilft bei: Erkältungen Arthritis und Arthrose Schmerzen Darmentzündungen Übelkeit (Reise, Chemotherapie) Alzheimer Ingwer, so wie wir ihn kennen, ist die Wurzel einer wun- derschön blühenden Pflanze. Man kann diese Wurzel in verschiedenen Variationen verwenden: als Tee oder als Sauce, als Beilage oder als ... Ingwerlikör 80 g Ingwer (frisch, fein würfelig geschnitten) 750 ml Weinbrand ( ev. Korn oder Wodka) 200-250 g Honig (auch fein zerstoßener Kandiszucker) 40 ml Wasser Für den Ingwerlikör zunächst Ingwer mit Weinbrand in ein Gefäß geben und gut verschließen. 1 2 Wochen zie- hen lassen und dabei immer wieder aufschütteln. Danach Ingwer durch ein Sieb abseihen und mit Honig und Wasser in einen Topf geben und aufkochen. Diese Mischung abkühlen lassen und wieder zum Weinbrand geben. 2 3 Wochen ziehen lassen. Danach durch ein Sieb (mit Mulltuch oder Kaffeefilter) seihen, damit der Ingwerlikör möglichst klar ist. Tipp: Variationsmöglichkeiten für den Ingwerlikör Eventuell noch etwas Ingwersirup dazurühren. Schmeckt auch gut in einem Punsch oder in anderen Heißgeträn- ken. Ebenfalls empfehlenswert als erfrischendes Som- mergetränk mit Sodawasser oder Mineralwasser aufge- gossen und mit Minzeblättern und Eiswürfeln serviert. Ingwer kann man natürlich auch als Tee trinken, er wärmt von Innen, tut dem Darm gut und er ist entzün- dungshemmend. Ingwer- Variationen Der alte Ingwer ist der schärfste! Aus China In Europa schätzen wir Ingwer schon lange als wohlschmeckendes Gewürz in Lebkuchen und Weihnachtsgebäck. Doch erst seit weni- gen Jahren nimmt die Öffentlichkeit auch die umfassenden Heileffekte von Ingwer zur Kenntnis, zum Beispiel bei Erkältungen, Schmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Pro- blemen. Durch klinische Forschungen lässt sich heute bestätigen, dass die Pflanze ihren Ehrenplatz unter den Naturheilmitteln abso- lut verdient, der ihr von den asiatischen Me- dizin seit Jahrtausenden bescheinigt wird. Ingwer ist eine mehrjährige Pflanzenart aus der Fami- lie der Ingwergewächse. Seine schilfartigen Blätter er- reichen eine Höhe von ein bis eineinhalb Metern. Der für Heilzwecke begehrte Teil der Pflanze ist das ver- zweigte, fleischige Rhizom (Überdauerungsorgan). Es breitet sich in der Erde waagrecht aus und kann etwa zehn Monate nach der Pflanzung geerntet werden. Di- rekt aus dem Rhizom wächst ein dicker Blütenstand mit einer relativ unscheinbaren, endständigen Ähre. Nach der Bestäubung bilden sich kleine Kapselfrüchte. Die Heimat des Ingwer liegt im südchinesischen Raum, Sri Lanka und auf den pazifischen Inseln. In China wird er seit mindestens 5.000 Jahren als Ge- würz- und Heilpflanze kultiviert. Sein Einsatzgebiet in der traditionellen chinesischen Medizin ist vielfältig. Es wird zwischen der Wirkung von rohem Ingwer (er- wärmt das Äußere, wehrt Keime von der Körperoberflä- che ab) und getrocknetem Ingwer (erwärmt das Innere) unterschieden. Oft findet er in Kräutermischungen An- wendung, um die Aufnahme anderer Kräuterwirkstoffe im System zu beschleunigen und diese schnell in den Blutkreislauf zu bringen. In manchen Teilen Europas ist seine Heilkraft seit der Antike bekannt und wurde zum Beispiel vom griechischen „Star“-Arzt Dioskurides genutzt. Ingwer wächst heute in vielen tropischen und subtropischen Zonen auf der ganzen Welt. Inhaltsstoffe Das Rhizom besteht aus über 160 verschiedenen Stof- fen, darunter Vitamin C, Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium, 1 bis 3 % ätherische Öle (Zingiberol, Zingibe- ren) und Scharfstoffe (Gingerole, Shaogole). Ebenso finden sich die verdauungsförderlichen Stoffe Borneol und Cineol. Körperliche Wirkung Ingwer hilft bei Erkältung und Husten. Er wirkt antiba- kteriell, antiviral, schweißtreibend und senkt das Fieber. Studien zeigen, dass speziell der enthaltene Scharfma- cher [6]-Gingerol Entzündungen und Krebs bekämpfen kann. Denn Gingerole haben eine ähnliche Wirkung wie Acetylsalicylsäure, die im bekannten Schmerzmit- tel Aspirin enthalten ist. Beide hemmen das Enzym Cyclooxygenase-2. Ingwer unterstützt erwiesenerma- ßen bei der Behandlung von Magenproblemen, rheu- matischen Leiden, Darm- und Hautkrebs. Er lindert die Schmerzen bei Migräne, Rheuma und Menstruati- onsproblemen. In einer Studie mit Arthrose-Patienten erzielten Ingwer-Auszüge die gleiche Schmerzverringe- rung wie das Medikament Ibuprofen. Praktisch ist auch die lindernde Wirkung von Ingwer bei Übelkeit, etwa bei Seekrankheit, während einer Chemotherapie oder nach Operationen. Wird Ingwer getrocknet, wandeln sich die enthalte- nen Gingerole in die sanfter schmeckenden Shoagole um. Auch sie wirken antikarzinogen, kurbeln die Ver- dauung, den Stoffwechsel, die Fettverbrennung und die Durchblutung an. Ein guter Blutfluss wiederum beugt Ablagerungen in den Blutgefäßen vor und damit Thrombosen und Schlaganfällen. Ingwer lat. Zingiber officinale Entzündungs- hemmer

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Anwendung

Das Rhizom wird dünn abgeschält und kann dann als Tinktur angesetzt oder als Tee bzw. frischer Presssaft getrunken werden. Getrockneten und pulverisierten Ingwer gibt es in Form von Tabletten und Kapseln im Handel zu erwerben. Bei Migräne als einfache Sofort-Maßnahme ein Stück frischen Ingwer kau-en. Gegen Reiseübelkeit ist es praktisch, immer ein Säckchen kandierten Ingwer im Gepäck mitzuführen. Bei Menstruationsschmerzen hilft Ingweröl: Hierfür ein Stück frische Wurzel auf ein Mulltuch reiben und den Ingwer durch das Tuch auspressen. Dann die schmerzende Stelle mit dem Saft, im Verhältnis 1 : 5 mit Sesamöl vermischt, einreiben. Neben seiner me-dizinischen Anwendung ist Ingwer ein wichtiger Ge-schmacksstoff in der asiatischen Küche und verleiht Speisen seine charakteristische Schärfe, zum Beispiel Curry und Chutneys. In traditionellen europäischen Rezepten finden wir ihn im englischen „Gingerbread“ und „Ginger Ale“.

Tipp: wärmender Ingwerteebei beginnender Erkältung

Schneiden Sie ein Stück geschälten Ingwer (1-2 cm) in feine Streifen und kochen sie ihn 5 Minuten in heißem Wasser aus. Abseihen und nach Geschmack mit Ho-nig und frischem Zitronensaft verfeinern. Die Wurzel wärmt von innen, entspannt und desinfiziert. Bei Hus-ten können Sie einen Ingweraufguss zum Inhalieren verwenden.

Zu beachten

Im Allgemeinen ist Ingwer sehr gut verträglich. In der Schwangerschaft sollte er jedoch mit Vorsicht genossen werden, da große Mengen Wehen auslösen können. Bei Problemen mit Gallensteinen nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden.

Ingwer hilft bei: Erkältungen Arthritis und Arthrose Schmerzen Darmentzündungen Übelkeit (Reise, Chemotherapie) Alzheimer

Ingwer, so wie wir ihn kennen, ist die Wurzel einer wun-derschön blühenden Pflanze. Man kann diese Wurzel in verschiedenen Variationen verwenden: als Tee oder als Sauce, als Beilage oder als ...

Ingwerlikör 80 g Ingwer (frisch, fein würfelig geschnitten) 750 ml Weinbrand ( ev. Korn oder Wodka) 200-250 g Honig (auch fein zerstoßener Kandiszucker) 40 ml Wasser

Für den Ingwerlikör zunächst Ingwer mit Weinbrand in ein Gefäß geben und gut verschließen. 1 – 2 Wochen zie-hen lassen und dabei immer wieder aufschütteln.Danach Ingwer durch ein Sieb abseihen und mit Honig und Wasser in einen Topf geben und aufkochen. Diese Mischung abkühlen lassen und wieder zum Weinbrand geben. 2 – 3 Wochen ziehen lassen.

Danach durch ein Sieb (mit Mulltuch oder Kaffeefilter) seihen, damit der Ingwerlikör möglichst klar ist.

Tipp: Variationsmöglichkeiten für den Ingwerlikör

Eventuell noch etwas Ingwersirup dazurühren. Schmeckt auch gut in einem Punsch oder in anderen Heißgeträn-ken. Ebenfalls empfehlenswert als erfrischendes Som-mergetränk mit Sodawasser oder Mineralwasser aufge-gossen und mit Minzeblättern und Eiswürfeln serviert.

Ingwer kann man natürlich auch als Tee trinken, er wärmt von Innen, tut dem Darm gut und er ist entzün-dungshemmend.

Ingwer-Variationen

Der alte Ingwer ist der schärfste! Aus China

In Europa schätzen wir Ingwer schon lange als wohlschmeckendes Gewürz in Lebkuchen und Weihnachtsgebäck. Doch erst seit weni-gen Jahren nimmt die Öffentlichkeit auch die umfassenden Heileffekte von Ingwer zur Kenntnis, zum Beispiel bei Erkältungen, Schmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Pro-blemen. Durch klinische Forschungen lässt sich heute bestätigen, dass die Pflanze ihren Ehrenplatz unter den Naturheilmitteln abso-lut verdient, der ihr von den asiatischen Me-dizin seit Jahrtausenden bescheinigt wird.

Ingwer ist eine mehrjährige Pflanzenart aus der Fami-lie der Ingwergewächse. Seine schilfartigen Blätter er-reichen eine Höhe von ein bis eineinhalb Metern. Der für Heilzwecke begehrte Teil der Pflanze ist das ver-zweigte, fleischige Rhizom (Überdauerungsorgan). Es breitet sich in der Erde waagrecht aus und kann etwa zehn Monate nach der Pflanzung geerntet werden. Di-rekt aus dem Rhizom wächst ein dicker Blütenstand mit einer relativ unscheinbaren, endständigen Ähre. Nach der Bestäubung bilden sich kleine Kapselfrüchte.

Die Heimat des Ingwer liegt im südchinesischen Raum, Sri Lanka und auf den pazifischen Inseln. In China wird er seit mindestens 5.000 Jahren als Ge-würz- und Heilpflanze kultiviert. Sein Einsatzgebiet in der traditionellen chinesischen Medizin ist vielfältig. Es wird zwischen der Wirkung von rohem Ingwer (er-wärmt das Äußere, wehrt Keime von der Körperoberflä-che ab) und getrocknetem Ingwer (erwärmt das Innere) unterschieden. Oft findet er in Kräutermischungen An-wendung, um die Aufnahme anderer Kräuterwirkstoffe im System zu beschleunigen und diese schnell in den Blutkreislauf zu bringen. In manchen Teilen Europas ist seine Heilkraft seit der Antike bekannt und wurde zum Beispiel vom griechischen „Star“-Arzt Dioskurides genutzt. Ingwer wächst heute in vielen tropischen und subtropischen Zonen auf der ganzen Welt.

Inhaltsstoffe

Das Rhizom besteht aus über 160 verschiedenen Stof-fen, darunter Vitamin C, Eisen, Magnesium, Calcium,

Kalium, 1 bis 3 % ätherische Öle (Zingiberol, Zingibe-ren) und Scharfstoffe (Gingerole, Shaogole). Ebenso finden sich die verdauungsförderlichen Stoffe Borneol und Cineol.

Körperliche Wirkung

Ingwer hilft bei Erkältung und Husten. Er wirkt antiba-kteriell, antiviral, schweißtreibend und senkt das Fieber. Studien zeigen, dass speziell der enthaltene Scharfma-cher [6]-Gingerol Entzündungen und Krebs bekämpfen kann. Denn Gingerole haben eine ähnliche Wirkung wie Acetylsalicylsäure, die im bekannten Schmerzmit-tel Aspirin enthalten ist. Beide hemmen das Enzym Cyclooxygenase-2. Ingwer unterstützt erwiesenerma-ßen bei der Behandlung von Magenproblemen, rheu-matischen Leiden, Darm- und Hautkrebs. Er lindert die Schmerzen bei Migräne, Rheuma und Menstruati-onsproblemen. In einer Studie mit Arthrose-Patienten erzielten Ingwer-Auszüge die gleiche Schmerzverringe-rung wie das Medikament Ibuprofen. Praktisch ist auch die lindernde Wirkung von Ingwer bei Übelkeit, etwa bei Seekrankheit, während einer Chemotherapie oder nach Operationen.

Wird Ingwer getrocknet, wandeln sich die enthalte-nen Gingerole in die sanfter schmeckenden Shoagole um. Auch sie wirken antikarzinogen, kurbeln die Ver-dauung, den Stoffwechsel, die Fettverbrennung und die Durchblutung an. Ein guter Blutfluss wiederum beugt Ablagerungen in den Blutgefäßen vor und damit Thrombosen und Schlaganfällen.

Ingwerlat. Zingiber officinale

Entzündungs-hemmer