Epico: Eine Erzählung aus Anderwelt fileX Fluch der Nacht ward gebrochen, verschwunden ist das...

20
III Epico: Eine Erzählung aus Anderwelt - Erster Kreis Von David Dour Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

Transcript of Epico: Eine Erzählung aus Anderwelt fileX Fluch der Nacht ward gebrochen, verschwunden ist das...

III

Epico: Eine Erzählung aus Anderwelt

- Erster Kreis

Von David Dour

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

IV

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek

verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-86268-697-1

Copyright (2011) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

9,60 Euro (D)Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

V

Ich widme dieses Buch in Liebe: Meinem Sohn Sebastian Felipé Dour, des Weiteren Frau Anna Schollweck

und Frau Ines Goettler.

… Miau …

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

VI

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

VII

Inhaltsangabe: Intro..................................................................................... IX Der Auftakt der Reise....................................................... XI Vor dem großen Krieg .................................................. XIII Der Weg und der Krieg des Espirito ............................XV Interludium: Der verrückte Jevaho, der gemeine Lalah und ihr eitler Plan ..................................................XX Enjas Suche nach Gerechten.......................................XXII Jevahos und Lalahs Fisimatenten ..........................XXVIII Enja und ihre Warnung für die Gerechten I........... XXXI Finstere Wolken........................................................XXXVI Enjas Rede zu den Gerechten II...................................XLI Espiritos Erwachen......................................................XLIII In Memoriam: Die Unterweltsgöttin.......................... XLV Espirito und ich, der schwarze Hund ..................... XLVII Enjas Schlachtenrede „ante bello“ ............................XLIX Espirito und ich, Salomon auf der Suche nach Enja....................................................................................... LI Der totale Krieg................................................................ LII Die Rache der Unterweltsgöttin....................................LIV Enja und Espirito: Die Rettung Anderwelts .................LV Der ewige Frieden ......................................................... LVII Das Ehebündnis zwischen Enja und Espirito: Salut! (Die Porno- Party: rauf, runter, rauf) .............. LVII Epilog: Lalah und Jevaho, pardon: Allah und Jehova.............................................................................. LXII Salomonisches Nachspiel/ Nachwort.......................LXIII

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

VIII

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

IX

Intro ∞

Es lebe der Frieden! So soll es sein! Nach langer Zeit der Finsternis herrscht nun eine neue Epoche in Anderwelt, prachtvoller als jemals zu erwarten war. In Ewigkeit folgt nun auf den Morgen der Tag, auf den Tag der Morgen, es gibt keine Nacht, andauernd und dauerhaft. Wir sind füreinander bestimmt! Wir sind zwei Liebende, Hände in Hände vereint, schlendernd über den Wiesen Anderwelts, wir schenken uns Blicke gleich Worten in Liebe: Nie werden wir unterschiedliche Wege gehen, wir kennen keine Tren-nung. Hier in Anderwelt sind wir Königin und König: Wir lieben uns und werden niemals voneinander lassen in größtem Glück. Allein wir sind noch in unserer Erinnerung. Wir nennen dies die Herrschaft der Liebe in Güte von höchster Reinheit: Wir sind Sklaven unse-rer Liebe, der Lust, unserer Leidenschaft und des Ver-langens. Wir kennen keinen Schmerz mehr, kein Leid und keine Pein. Dank sei der Liebe! Die Dunkelheit, die einst Anderwelt regierte, hat uns verlassen, sie wird niemals wiederkehren. Der einstige

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

X

Fluch der Nacht ward gebrochen, verschwunden ist das Netzgeflecht des Übels. Und das, obwohl unsere Welt beinahe vollends zerstört, die Lage aussichtslos war. Ein Kleinod, geborgen in tiefster Finsternis, schaffte Raum für endlos währende Befriedung, für Alle in alle Zeit, ein Schatz unbegreiflichen Wertes. Der Kadaver des Krie-ges, der unsere Welt beherrschte, wurde zum Boden des fruchtbarsten Friedens jeher. Ein erfülltes Leben den widerauferstandenen Gefallenen! Vorbei sind die harten Tage der Prüfungen, der Dul-dung und des Ertragens, unserer Erlöserin, unserem Erlöser Dank. Eingetragen in der Chronik der höchsten Kraft, der einzigen Wahrheit, durch die allmächtige Hand selbst: Sollen Eurer Retter Namen stets von Eurem Atem getragen werden, auf dass Liebe und Freude herrschen in alle Zeit! Ewiglich lebe der Frieden durch Enja und Espirito!

Ende Intro

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XI

Der Auftakt der Reise Und jetzt, lassen Sie uns zusammen aufbrechen, in Richtung ewiger Frieden! Sie gestatten?! Ich bin Ihr Gastgeber dieser literarischen Reise, der schwarze Hund namens Salomon, stets zu Diensten! Das Geschreibsel hier ist eine Niederschrift in die Chronik der Chroniken, auch Akasha genannt, dort wo die Geschicke aller Leben vermerkt sind – auch Ihr Schicksal, übrigens. Sie brauchen keine Angst zu haben, denn trotz aller Schwie-rigkeiten, die Ihnen auf dieser spannenden Reise des Lebens begegnen mögen, werden Sie alle wohlbehalten ans Ziel gelangen. Das sollten Sie wissen: Ich, Salomon, als Ihr Reiseführer, kann Ihnen jederzeit meine Unter-stützung garantieren, auch dann, wenn Ihre Nerven Sie vor Spannung im Stich lassen sollten. Somit möchte ich Sie ermuntern, sich mir in Freude anzuschließen! Bli-cken Sie nach vorne, nach hinten, nach links und nach rechts, korrigieren Sie den Sitz Ihrer Frisur und machen Sie es sich schön bequem! Die Geschichte der schönen Enja und des starken Espirito, ist nur eine von vielen Erzählungen über die Abenteuer zweier, der unzählbar vielen Liebenden in Anderwelt. Diese heftig ineinander „verknallten“ kann-ten sich bereits vor dem großen Kriege, auch sie hielten zueinander in der Zeit der Not und, das ist das Beson-dere, genau diese Zwei wurden Königin und König Anderwelts: Wie so viele andere auch, hatten sie in den Wirren jener Zeit härteste Kämpfe zu fechten, doch ihre Geschichte ist jene des höchsten Sieges: Der Kampf

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XII

gegen die finstersten aller Mächte, die schrecklichste Unterwelt und ihrer Dämonen war der Sieg des Espiri-to, der wortgewaltige Kampf gegen die machtgierigen und korrupten Gottheiten Jevaho und Lalah der Tri-umph Enjas. Ja, es waren härteste Zeiten, welche die Leben Anderwelts heimgesucht hatten, viele waren verzweifelt und fast schon entmutigt, doch mit Ihnen allen verbunden war das Schicksal unserer Heldin und unseres Helden. Enja, unsere geliebte Königin, die sich tapfer und mutig mit einem kleinen Heer von 1000 Mannen und Frauen den falschen Gottheiten entgegen stellte, sowie Espiritos Liebe zu ihr und seine Bereit-schaft, für die Völker Anderwelts im Namen Enjas alleine in die Unterwelt hinabzusteigen, sollten den ersten wahren, den ewigen Frieden schaffen. Vergessen sollen fortan die Zeiten sein, in denen Männer, Frauen und Kinder vor der Rache der Möchtegern – Götter bangen mussten, Gottheiten die ihren Anhängern ihre Treue niemals in gebührendem Maße vergolten hatten. Diese üblen Hundlinge, die gemeinen Schufte hatten über lange Zeit Anderwelt mit falschen Versprechungen und Zeichen geblendet, alleine aus ihrer unersättlichen Machtgier heraus. Die Götzen Jevaho und Lalah, deren Namen schon aus der Akasha gestrichen, d.h. vergessen sind, hatten den Leben aller mit Strafe und Rache gedroht, sollte ihnen nicht die „gebührende“ Ehre erwiesen werden, und: Selbst die grausamste Macht erfuhr die Gnade und Barmherzigkeit des rechtmäßig königlichen Paares Enja und Espirito und ihrer Getreu-en. Auf dass die Taten der glorreichen Heldinnen und Helden niemals vergessen werden! Ich bin Salomon, der

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XIII

schwarze Hund, ich bin Ihr Gastgeber für diese span-nende Reise in die Vergangenheit! Herzlich willkom-men!

Vor dem großen Krieg Eine grausame Diktatur des Schreckens unter Jevaho war in der schönen Welt dieser Legende ersichtlich, sie musste verhindert, die heimtückische und brutale Ty-rannei Lalahs beendet werden. Man hörte zu jener Zeit Gerüchte, dass sich die Götzen, die sich frevelhaft als einzige, als wahre Gottheiten aufspielten, die friedlie-bende Anderwelt vollends unter ihre Herrschaft aus hinterhältiger Rachsucht und perfider Gewalt bringen wollten: Tatsächlich glaubte manch ein armer Verwirrter diesen Blendern, sah in diesen Möchtegerns ihr Heil und war in ihren Namen schon gestorben, wieder andere, Verständige, hatten sich auf den Weg gemacht, sich den blutdurstigen Lügnern in den Weg zu stellen: Denn die selbst ernannten Gottheiten Jevaho und Lalah verdar-ben das Land und gemeinsam wollten sie alles durch einen grausamen Krieg vernichten, um es unter ihre Herrschaft der Finsternis und der Monster zu bringen. Auch die schwarzhaarige Enja und der blonde Espirito, beides Elben erklärten sich bereit, im Namen des Frie-dens und für die Liebe zu kämpfen: Die Liebenden mussten Krieg führen, leider, für das Recht und zum Wohle aller, ob sie wollten, oder nicht: Denn die Liebe ist das höchste Gut allen Lebens, sie zu wahren die Kür der Weisen. Als sie sich eines Morgens trennten, hatte

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XIV

sowohl Espirito, als auch Enja Tränen in den Augen. Sie hatten Angst, weder einander, noch ihr Heim je wieder-zusehen. Beide Liebenden wussten, dass weite und gefahrenvolle Wege vor ihnen lagen. „Auf dass die Wahrheit siegen möge! Unsere Kinder sollen in Frieden leben! Wir werden gegen die Unter-drücker kämpfen müssen.“ Nachdem sie sich innig zum Abschied geküsst hatten, sprachen Enja und Espirito zum letzten Mal für lange Zeit zueinander: „Ich gebe Dir mein Herz, auf dass ich Dich niemals vergessen werde, komme was auch immer kommen wird!“ „Ich schwöre Dir Treue, egal wie weit wir auch voneinander entfernt sein mögen, und welchen Prüfungen wir ausge-setzt werden.“ Espirito und Enja sahen sich noch einmal tief in die Augen, ergriffen einander ihre Hände. „Wirklich, wenn die Liebe unser Begleiter, werden wir auch in den Wirren der kommenden Tage nichts zu fürchten haben. Ich für Dich, Du für mich. So mag es sein: Unsere Liebe trotzt jeder Gefahr.“ Die beiden jungen Liebenden blickten sich noch einmal tief in die Augen, jeder hatte das Bündel schon griffbereit. „Damit uns dieser Moment genau jetzt, immer dann vor Augen kommt, wenn die Last uns zu erdrücken droht.“ Der muskulöse Espirito küsste liebevoll Enjas Hände, streichelte ihr durch ihr schwarzes Haar, sie strich ihm sanft über die raue Wange. Noch lange, nachdem sie getrennten Weges aufgebrochen waren, geisterte der Abschied in den Köpfen der Beiden: Ja, Krieg ist etwas Entsetzliches, ganz besonders für Verliebte. Niemand, weder die Elben Enja und Espirito, noch jemand ande-

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XV

res konnte vorhersagen, wie es enden würde, doch sie hatten ihre Liebe zueinander: Keine Waffe der Welt würde ihre Liebe jemals töten können, dessen waren sie sich sicher.

Der Weg und der Krieg des Espirito Diese Niederschrift zeugt von dem Kriege Espiritos gegen die furchtbaren Dämonen, die Anderwelt quälten, von denen man annahm, dass sie die willfährigen Skla-ven Jevahos und Lalahs waren. Mutig war er, als er des Nachts das große und schwere, aber unbewachte und unverschlossene Tor des Tempels öffnete und diesen betrat – niemand sonst hatte das je freiwillig getan. Und obwohl Espirito nur das Schlimmste erwartete, waren in ihm weder Zögern noch Zaudern, ohne sich umzubli-cken betrat er den finsteren Ort. Es waren die grausams-ten und blutrünstigsten Dämonen und härtesten Prü-fungen, genau acht an der Zahl, denen sich je ein Mann gegenübergesehen hatte, in einem Raum nach dem anderen: Ein gewaltiger Löwe von unvorstellbarer Kraft, eine riesige und listenreiche Schlange, ein falscher Engel von verführerisch schönem Schein, der mysteriöse „Raum der Erkenntnis“, ein furchteinflößender und machtvoller Roboter, sowie das sogenannte schwarze Portal, ein Drache und die Göttin der Unterwelt persön-lich stellten sich Espirito auf seinem Feldzug entgegen. Die Monster wollten sein Blut vergießen, sein Fleisch fressen und seine Gebeine auf dem Felde verstreuen: Die Feinde auf dem Schlachtfelde des Tempels der

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XVI

Dämonen, den vermeintlichen Knechten der Hundlin-ge, sie hatten die Rechnung ohne die Macht der Liebe aufgetan, und so waren sie trotz ihrer Macht zum Schei-tern verurteilt. Enja und Espirito hatten noch vor ihrer Trennung darüber beraten, dass er im Tempel gegen die Dämonen kämpfe, während sie ein Heer zum Kampf gegen die Götzen errichte, und so sollte es geschehen. An dieser Stelle klinke ich mich, Salomon freundlich in das Geschehen ein: Espirito hatte vom ersten Gegner bis zum letzten aufs tapferste, nur mit einem einfachen Schwert bewaffnet gekämpft. Es war die Liebe zu Enja, welche ihm seine Stärke verlieh, die ihn siegen ließ, sein reines Herz, welches ihm Einsicht verlieh. Der Tempel der Ungeheuer hatte vor dem Feldzug des Recken, neben dem schweren, stählernen Haupttor, sieben Pforten besessen und einen geheimen Ort tief im Inne-ren der Festung, den die – so sagte man – blutdurstige Unterweltsgöttin bewohnte; am Ende war der finstere Ort vollkommen zerstört. Jede Pforte des Tempels besaß ein geheimnisvolles Siegel in seiner ihm eigenen Farbe, und der Palast der Dämonen war eine Meile breit und zehn Meilen lang, er führte bis tief hinunter in den Boden Anderwelts. Kein Elb, kein Mensch und auch kein Zwerg, noch sonst irgendeine Kreatur hatte sich jemals vor Espirito in die „Brutstätte des Bösen“ ge-wagt, um gegen die Dämonen zu kämpfen – zumindest ist darüber nichts bekannt. Sie sollten wissen, dass der Tempel des Bösen, dieser höllische Ort nicht die einzige Prüfung war, die unser Held zu meistern hatte, doch sie war mit an die gefährlichste, und unser Held meisterte

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XVII

sie alle! Und dieses kann ich, Salomon voller Stolz aussprechen: Lang lebe Espirito! Nun fange ich an, Ihnen ihm Detail von den glorreichen Taten unseres heutigen Königs zu berichten: Der Kampf gegen den Löwen Zur Kenntnisnahme! Gebrochen wurde durch den Sieg unseres Herrschers der Zugang, einer Pforte Siegel in tiefstem Blau, bewacht von einem gewaltigen Löwen, einer gierigen und brutalen Bestie, die das Volk in Angst und Schrecken versetzte! Dem Mut und der Stärke unseres Regenten war es zu verdanken, dass Anderwelt von dieser blutrünstigen, allesverschlingenden Bestie befreit wurde! Ja, Espirito besaß ein großes Herz, voller Liebe zu Enja und voller Mut, dies sollte spätestens jetzt allen klar sein: Und wer sonst als ein echter, ein wahrhaftiger Heroe hätte sich in den Tempel der entsetzlichen Ungeheuer begeben wer, der nicht reinen Herzens war, tapfer, dazu bereit alle Prüfungen zu meistern? Tatsächlich, diese erste Pforte war von gewaltiger Größe und der zugehörige Dämon sehr schwer zu bezwingen, doch Espirito besaß die dafür notwendige Kraft und den erforderlichen Mut. Umgehend nachdem unser Held die Halle des Tieres betreten hatte, kaum dass sich seine Augen an das dämmrige Licht und den widerlichen Gestank nach Tod und Verwesung gewöhnt hatten, hatte er auch schon den gewaltigen Menschenfresser ausgemacht, auf einem riesigen blauen Siegel Wache haltend bereit, sich sofort auf ihn zu stürzen. Espirito hatte kaum Gelegenheit

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XVIII

zum Atmen, so schnell kam es zum Kampf mit dem Pfortenwächter: Beide, der Löwe und unser König erkannten einander als gefährlicher Gegner. Alles in allem, trotz des Helden Geschick, aufgrund der Kraft und der Wildheit der Bestie, währte der Kampf eine ganze Stunde. Unser Held war flink genug, wich den gefährlichen Pranken und Hieben des Untiers aus, und mit viel Geschick gelang es ihm, dem Monster eine Pranke mit seinem Schwerte zu zertrümmern, wodurch dieses all seinen Mut verlor und das Weite suchte. Fauchend hatte der enorme Löwe der das Volk schinde-te und bedrohte gedroht, Espirito zu fressen, doch am Ende musste er aus dem Tempel flüchten und kam in Anderwelt elendig zu Tode. Espirito öffnete das Tor und wappnete sich zum Kampfe bereit, egal was da kommen möge. Der Kampf gegen die Serpentine Hochachtung und Respekt für Espirito! Er bezwang die große und hinterlistige Serpentine, durchstieß das Hirn des Monsters und trennte ihren furchterregenden Schädel von ihrem Leib, er brach einer Pforte Siegel in leuchtendem Grün. Der Held dieser Chronik bewies wahrhaftiges Geschick und unglaubliche Todesverachtung. Denn, als er im letzten Momente die Gefahr begriff in der er sich befand, stürzte er sich geradewegs in den weit geöffne-ten Rachen dieses Dämons, viel zu schnell, als dass das Untier hätte reagieren können: Espirito bezwang durch seine Heldentat auch die gewaltige alte Schlange, die

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XIX

sich schauerlich in der Dunkelheit des Tempels verbarg; er schaffte es, sich in ihrem stinkenden Rachen befin-dend, unter Einsatz seines Lebens ihr seine scharfe Klinge durch das Hirn zu stoßen: Noch heute raunt man ehrfurchtsvoll über den legendären Kampf. „Größ-te Vorsicht!“ schoss es dem Krieger durch Kopf, als er sich in den feuchten Gemäuern weiterbegab, wie es sich zeigte, zu Recht. Der vom Kampf mit dem Löwen noch schweißnasse Kämpfer konnte nichts erkennen, als er die zweite Halle des Tempels betreten hatte, nur das große, in schrillem Giftgrün leuchtende Siegel am Boden war klar ersichtlich gewesen: Der ganze große Raum war ansonsten stockfinster, ein schimmlig modri-ger Geruch lag in der Luft, nichts um das Siegel herum war zu sichten … und doch schrie alles „Gefahr!“ in ihm. Nicht ein Geräusch war hier zu vernehmen, und die stinkende Luft klebte schwül – warm an den Espiri-tos Körper. Kampfbereit zog er gerade zum Siegel, als ihm eine Bewegung im Augenwinkel gewahr wurde, unmerklich, fast nicht sichtbar. Die Serpentine hatte ihn von der ersten Sekunde an bemerkt, als er den Raum betreten hatte, sie hatte sich aber hinterhältig versteckt. Dieses Monster war dafür bekannt, dass es vorzugswei-se kleine Kinder fraß, es war eine abscheulich widerliche Bestie. „Wo bist Du, Dämon?!“, dachte der Recke, und seine Frage sollte in kürzester Zeit Antwort finden. Fast unmerkliche Bewegungen im Dunkeln, gefolgt von einer Art schnarrendem Huschen an diesem düsteren Ort, doch nichts weiter wollte geschehen. Die Halle war eine einzige Falle. Erst als Espirito kurz vor dem Siegel war, erkannte er die wahre Gefährlichkeit dieses Raumes:

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XX

Der Boden, auf dem er stand, war der gigantische Körper der Serpentine, das leuchtende Siegel verdeckte der Bestie weit aufgerissenen, hungrigen Rachen, doch im Moment des Begreifen dessen war es schon fast zu spät. Seinem wachen Verstand und seinem regen Geist hatte es Espirito zu verdanken, dass er den gemeinen Trick des Dämons durchschaute. Als er nach dem kurzen, aber siegreichen Kampf den Kopf vom Leibe der Serpentine schnitt, dankte er Enja, deren Liebe in seinem Geist allgegenwärtig war: „Danke Enja, auf das die Kinder unserer Kinder in Frieden leben!“

Interludium: Der verrückte Jevaho, der gemeine Lalah und ihr eitler Plan

Oh ja, Jevaho und Lalah waren wirklich zwei üble Schufte. Um es zu betonen: Lalah hasste alle Frauen und der verrückte Jevaho nannte die Wahrheit einen Totschläger und einen dreckigen, schwarzen Köter. Beide Verbrecher liebten es ganz besonders, die Liebe schlimm zu beschimpfen und sie, wann immer sie konnten, zu vernichten: Sie versetzten Anderwelt mit Terror und Gewalt in Angst und Schrecken und erdreis-teten sich, die wunderbare Liebe vorzugsweise als „Dirne“ zu beschimpfen. Beide, Jevaho und Lalah ließen ihre Anhänger gegen alles Schöne in den Krieg ziehen und sie für ihre Zwecke erbarmungslos bluten und sterben. Sogar das Licht, welche der einzig wahre Gott ohne Namen, der alle Wesen gleich und bedin-gungslos liebt, das herrliche Leuchten, welches dieser

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XXI

niemals zürnende Gott, der weder Mann, noch Frau, sondern alles ist ausgesandt hatte, wurde von Lalah und ganz besonders von Jevaho als Lügner und Blender bezeichnet. Tatsächlich mussten die Bewohner Ander-welts gegen die Tyrannei der Beiden aufbegehren, hatten sie doch seit jeher im Namen der Liebe voller Frieden und Freuden gelebt. Eigentlich, hätte sich niemand um den hässlichen Lalah und den verrückten Jevaho ge-kümmert, wenn beide nicht (fast noch) hässlichere und verrücktere Gestalten um sich geschart hätten um die schöne, liebevolle Anderwelt zu vernichten. Zu allem Überfluss tranken die Beiden nicht nur das Blut ihrer Feinde, sondern auch das Blut ihrer Anhänger: Ver-rückt, oder? Von Jevaho sagte man, dass er seine dämo-nischen Freunde hatte, mit denen er das Volk verskla-ven wollte (gegen die Espirito im Tempel kämpfte), Lalah … nun Lalah war einfach so hässlich, dass sich die meisten einfach zu Tode erschreckten, wenn sie ihn sahen. „Kennen die Beiden denn nicht das herrliche Wesen der Liebe?!“, frug man sich in Anderwelt ent-setzt, und niemand wusste eine Antwort. Die Untaten Lalahs und Jevahos schrien bis zum Himmel. Niemand in Anderwelt hatte den Krieg gekannt, und sie alle waren entsetzt über die Grausamkeit der beiden Göt-zen. Letztendlich, das werdet Ihr noch im Laufe dieser Chronik lesen, werden es nur tausend Frauen und Männer gewesen sein, die unter Enja (und Dank Espiri-to) dem Treiben Lalahs, Jevahos und ihrer höllischen Horden ein Ende setzten. Ausgerechnet das Schicksal der beiden Liebenden, Enja und Espirito sollten dem brutalen und niederträchtigen Treiben der beiden selbst-

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!

XXII

ernannten Gottheiten durch ihr unsterbliches Bündnis ein Ende setzen.

Enjas Suche nach Gerechten Tatsächlich, nach und nach und ganz langsam hatte das Blatt begonnen, sich für die geliebte Schöne des Espirito auf ihrem fast aussichtslosen Feldzug für die Gerechtig-keit zu wenden. Auf der Suche nach Mitstreitern, die es wagten sich gegen die Tyrannei zu wehren, führte sie ihr Weg durch das halbe Land. Enja hatte oftmals erklärt, in welcher Gefahr sie alle schweben, dass die Männer und die Frauen Anderwelts bereit sein sollten für ihre Sache einzustehen … Und die Weisen haben ihre Worte begriffen. „Einzig Frieden durch Liebe in Wahrheit!“, mit diesen Worten suchte Enja fortwährend Gefährten und Gefährtinnen für ihr gefährliches Vorhaben zu gewinnen. Und tatsächlich, nach einer langen und bangen Zeit hatte Enja die ersten Mitstreiter und Mit-streiterinnen im aufkeimenden Krieg für den Frieden und die Freiheit Anderwelts gefunden: Alle gehörten Sie zur noblen Rasse der Elben, so wie sie und auch Espiri-to. Enja suchte, während sie Espirito in dem Tempel der Dämonen wusste beinahe verzweifelt weiter nach Männern und Frauen, die im Namen der Wahrheit mutig genug waren, sich gegen den immer schlimmer werdenden Terror durch die falschen Götter zu erhe-ben. Nur wenige waren bereit der verliebten Frau zu helfen, die meisten hatten fürchterliche Angst vor Jevaho und Lalah. Allesamt, jede Elbe die sich für Enjas

Diese Leseprobe ist urheberrechtlich geschützt!