Erbe der Stadt Kranj

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Erbe der Stadt Kranj DE Dreißig Sehenswürdigkeiten der Stadtgemeinde Kranj

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Erbe der StadtKranj

DEDreißig Sehenswürdigkeitender Stadtgemeinde Kranj

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Vorwort

Wir vom Fremdenverkehrsverein Kranj haben uns ent-schlossen, eine Publikation mit den wichtigstenInformationen zu ausgewählten Kultur- und Natur-denkmälern, Museen und Galerien der Stadt Kranj zuveröffentlichen. Damit möchten wir den Besuchern dieStadt näher bringen und sie durch die Sehenswürdig-keiten der Stadt führen, von den ältesten archäologi-schen Funden bis hin zur modernen Architektur und zutechnischen Errungenschaften, von den verborgenenPlätzen in der wunderschönen Umgebung der StadtKranj bis hin zu den Natursehenswürdigkeiten, die derCanon Kokra vor neugierigen Blicken zu verstecken ver-sucht. Hier treffen das reiche Kultur-, Natur- undTechnikerbe zusammen und bilden gemeinsam mitNamen bedeutender Slowenen, die mit ihrem WirkenKranj für immer geprägt haben, ein Gesamtbild als einTeil der Vergangenheit, auf die wir stolz sind und diewir gerne den Besuchern der Stadt Kranj vorstellen. Beider Auswahl der Sehenswürdigkeiten haben wir uns vonKriterien wie Lage und Erreichbarkeit, dem Interesseder Besucher der Stadt und allem, was diese Stadt fürden Tourismus attraktiv macht und worauf wir stolzsind, leiten lassen.

Unser Wunsch ist es, dass diese Faltbroschüre zuSpaziergängen in der Natur und durch die Stadt anregt,und dass es Sie zu einem neuen Besuch derStadtgemeinde Kranj einlädt, denn wir sind überzeugt,dass Kranj und seine Umgebung viel mehr Sehenswür-digkeiten zu bieten haben, als man an einem Tagbesichtigen kann.

Natalija Polenec, Geschäftsführerin

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Inhalt

Das alte RathausPre{eren-DenkmuseumFrance Pre{erenDer Pre{eren-Hain Simon JenkoDie Pfarrkirche St. KanzianBeinhausPungert mit zwei Türmen und KircheStadtmauer von KranjSchloss Khislstein mit der Meierei(Ulrich - Haus)BrückengeldhausFärberei von Pirc Pav{lar-HausLayer - HausLeopold Layer Janez Puhar Janez BleiweisJo`e Ple~nik in KranjPlatz »Slovenski trg«WasserturmKranjer GängeDie Kokra-Schlucht Der Riesenmammutbaum in KranjUdin bor{tTongrube-Seen in BobovekDer Wasserfall [umTrbojer SeeSchloss BrdoPark Brdo Kapelle St. Peterunter dem Berg [marjetna gora

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1Die heutige Form entstand mit der Vereinigung zweierGebäude, des älteren an der Ecke (Uhrturm und die klassizi-stische Säulenloge) und des neueren am Hauptplatz (Glavnitrg), wo sich heute der Eingang befindet. Der interessantesteTeil des Eckgebäudes ist der spätgotische Säulensaal aus derersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in den man heute aus derDiele und der ehemaligen „Schwarzen Küche“ eintritt. Anden Messetagen fanden im Raum Veranstaltungen statt undwahrscheinlich wurde hier die Ware abgestellt. Berühmter istdas neuere Gebäude, das dicht an dem älteren steht. Dasneuere hat in dem Fassadenteil eine betonte Achse und imObergeschoss einen Saal (der heutige Heiratssaal) vom1638, mit der Holzkassettendecke und zwei intarsiertenPortalen. Es handelt sich um einen der vorzüglichstenRenaissancehöfe auf dem slowenischen Gebiet aus dem 16.und 17. Jahrhundert.

AAddrreessssee: Glavni trg 4, Kranj. Im Rathaus können der Renaissance-saal und drei Dauermuseumsaustellungen besucht werden: Werkedes akademischen Bildhauers Lojze Dolinar (1893–1970), diearchäologische Ausstellung „Eisenfaden“ (@elezna nit) und dieethnologische Sammlung der Volkskunst in Oberkrain (Ljudskaumetnost na Gorenjskem). Im Erdgeschoß befinden sich dieGalerie des Vereines für bildende Kunst und die Galerie desRathauses.ÖÖffffnnuunnggsszzeeiitteenn: Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00Uhr, Montag geschlossen, am 1. 1., 1. 5. und 1. 11. geschlossen.EEiinnttrriittttsspprreeiissee: Erwachsene 2,30 EUR, Jungend und Rentner 1,70EUR, Gruppen ab 10 – Erwachsene 1,90 EUR, Gruppen ab 10 –Jugend 1,50 EUR, Familienkarte 4,20 EUR, Pre{eren-Hainführung0,50 EUR pro Person.

Das alte Rathaus

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Pre{eren-Denkmuseum

Als dr. France Pre{eren im Haus (1846–1849) lebte, gehör-te es dem Händler und Bierbrauer Franc Mayer. Das Hauswurde als Museum im Jahr 1964 nach den Plänen desArchitekten Tone Bitenc eingerichtet. An der Fassade befin-det sich eine Gedenktafel, enthüllt zum hundertsten Jubiläumder Geburt des Dichters. Das Haus besteht aus zwei Teilen,die bereits im 17. Jahrhundert zuerst mit einem Holzgangund später mit einem gemauerten Arkadengang vereinigtwurden. Im Erdgeschoss wurde nach den letztenReparaturarbeiten zum zweihundertsten Jubiläum der Geburtdes Dichters (2000) eine Bemalung vom 19. Jahrhundertgefunden. Hier finden Ausstellungen der bildenden Kunstund kleinere Kulturveranstaltungen statt, im ersten Stockbefindet sich das Denkmuseum mit Originalwerken desDichters, mit wertvollen früheren Drucken und mit demZimmer, in dem Originalmöbel stehen.

AAddrreessssee: Pre{ernova ulica 7, Kranj. Das Objekt ist Eigentum derStadtgemeinde Kranj, bewirtschaftet vom Oberkrainer Museum(Gorenjski muzej). Im Haus gibt es aber das Pre{eren-Denkmuseum (Pre{ernov spominski muzej) und Museumladen.ÖÖffffnnuunnggsszzeeiitteenn: Dienstag bis Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr, Montaggeschlossen, 1. 1., 1. 5. und 1. 11. geschlossen. EEiinnttrriittttsspprreeiissee:Erwachsene 2,30 EUR, Jugend und Rentner 1,70 EUR, Gruppen ab10 – Erwachsene 1,90 EUR, Gruppen ab 10 –Jugend 1,50 EUR,Familienkarte 4,20 EUR.

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France Pre{eren

3Heute gilt er als der größte slowenische Dichter. Er wurde am3. Dezember 1800 geboren, in der Bauernfamilie in Vrba naGorenjskem. Nach dem Diplom an der Wiener Fakultät derRechte war er in Ljubljana als Rechtsanwalt beim Dr. Bla`Crobath tätig. Dort entstand der größte Teil seiner Gedichte.Pre{eren verbrachte seine letzten Jahre in Kranj. Im Jahr1846 wurde er zum Landesanwalt in Kranj gewählt, deshalberöffnete er hier ein selbständiges Rechtsanwaltbüro. Er starbin Kranj, nach der Krankheit, am 8. Februar 1849.Der Name vom Dichter France Pre{eren prägt nachhaltig dasLeben der Stadt Kranj. Im Pre{eren – Hain ist das Grab desDichters. In der Pre{eren-Straße in dem alten Stadtkernbefindet sich das Pre{eren – Denkmuseum, das im Hauserrichtet wurde, in dem der Dichter Dienst tätig war und indem er seine letzten Jahre verbrachte. Im Pav{lar-Haus,Glavni trg 18 in Kranj befindet sich im zweiten Stock dieGalerie der Pre{eren - Preisträger. Vor dem Pre{eren –Theater steht sein Bronzestandbild, ein Werk von Fran~i{ekSmerdu und Peter Loboda. Seit dem Jahr 1969 ist in KranjAkademischer Chor “Akademski pevski zbor France Pre{erenKranj“ tätig, nach dem Dichter wurden auch die Grundschuleund die Gemeindepreise für Ergebnisse auf dem Gebiet vonKunst und Kultur benannt. Die Stadtgemeinde feiert an sei-nem Geburtstag, am 3. Dezember, ihren Gemeindefeiertag,in Kranj werden verschiedene Veranstaltungen auch am 8.Februar veranstaltet, zur Ehrung des Jubiläums des DichtersTodes.

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Der Pre{eren-Hain

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Bestattungen an der Pfarrkirche in der Stadtmitte wurden im1798 unterlassen und auf den neuen Friedhof auf der ande-ren Seite der Stadtmauer übertragen. In den Jahren vor demzweiten Weltkrieg hörte man auch hier zu bestatten auf, imJahr 1951 wurde der Friedhof als der Gedenkpark nach demPlan der Architekten Marjan [orli und Ru{ka Ogorevc einge-richtet. Die wichtigsten Denkmäler im Park sind derGrabstein des Dichters Dr. France Pre{eren aus dem Jahr1852 (Werk von Ignacij Toman jr.), der Grabstein desDichters Simon Jenko (1873, Werk von Janez Vurnik), dieGruft der Familie Majdi~ mit dem Marmorrelief»Auferstehung« (1910, Ivan Zajc) und das Denkmal derOpfer von Bazovica und Vladimir Gortan, in Pula geschos-sen, eines der frühesten Denkmäler den Opfern desFaschismus in Europa (1931).

AAddrreessssee:: Eintritt aus der Gregor~i~-Straße (Gregor~i~eva ulica)oder aus der Partisanen-Straße (Partizanska cesta), Kranj

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Dichter und Erzähler wurde am 27. 10. 1835 in Podre~a beiMav~i~e geboren. Zwischen den Jahren 1864 und 1866lebte Jenko in Kranj und machte Praktikum bei einem bekann-ten Kranjer Notar. Später arbeitete er als Konzipient inKamnik, einige Monate vor dem Tod kehrte er in Kranjzurück, wo er am 18. Oktober 1869, 33 Jahre alt, starb.

Das Haus, in dem der slowenische Dichter Simon Jenko lebteund starb, steht in der Straße „Pot na kolodvor“ in dem altenStadtkern von Kranj. An dem Haus ist eine Denktafel, die ihmdie Stadt Kranj zum sechzigsten Jubiläum des slowenischenKulturvereines „narodna ~italnica“, am 2. September 1923,enthüllte. Im Pre{eren – Hain steht auch Denkgrabstein vonJenko aus dem Jahr 1873, der von dem Bildschnitzer undSteinmetz aus Radovljica, Janez Vurnik gestaltet und erzeugtwurde. In Kranj wurden nach Jenko auch die Grundschule unddie Straße benannt.

Simon Jenko 5

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6Die dreischiffige, so genannte Saalkirche aus dem Beginn des15. Jahrhunderts ist das wichtigste Gebäude der Stadtveduteund eines der wichtigsten Relikte der gotischen Baukunst inSlowenien. Später wurde die Kirche ein Vorbild für zahlreichespäter gebaute Kirchen (Radovljica, [kofja Loka, Kamnik,[entrupert na Dolenjskem). An der Stelle der heutigen goti-schen Kirche, die den Märtyrern aus Aquilea St. Kanzio,Kanzian, Kanzianila und Prot geweiht ist, stand in den vorsla-wischen Zeiten ein Sakralbau, dessen Existenz auch durcharchäologische Forschungen in den Jahren 1972 und 1984beweist wurde. Das Presbyterium der heutigen Kirche wurdeim Jahr 1413 an das ältere Kirchenschiff angebaut und gilt alstypisches Beispiel des so genannten langen Chors. In derMitte des 15. Jahrhunderts wurde das alte Schiff durch dengotischen Saal mit polygonalen Pfeilern ersetzt. Die goti-schen Rippen werden durch figural und dekorativ reich ver-zierte Schlusssteine verbunden. Die Fresken, die um 1460von einem Meister aus @irovnica geschaffen wurden und aufdenen Engel mit Instrumenten abgebildet werden, ergänzenden Kirchenraum.

AAddrreessssee:: Glavni trg, Kranj

Die PfarrkircheSt. Kanzian

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Die Kapelle mit dem Beinhaus befand sich im Friedhof an derheutigen Pfarrkirche St. Kanzian bereits im 13. Jahrhundert.Das Benefizium der Beinhaus-Kapelle wurde vom Ende des15. Jahrhunderts von der Adelsfamilie Egkh von Brdo beiPredoslje verwaltet. Während der Reformen von Josef II.(1789) wurde der Friedhof an der Kirche geschlossen und aufden neuen Ort übertragen (siehe Pre{eren-Hain), dieBeinhaus-Kapelle wurde zerstört. Nach mehrjährigen archäo-logischen Ausgrabungen in den Jahren von 1970 bis 1975und 1984. Und nach den letzten Bemühungen, das Fundgutauszustellen, ist heute das Beinhaus neben den Architektur-resten des Baptisteriums aus der Spätantike errichtet. DerSchlüssel des Zuganges in das Beinhaus, das sich unter demPlatzpflaster hinter der Kirche St. Kanzian versteckt, wird ander Rezeption des Oberkrainer Museums im alten Rathausaufbewahrt.

AAddrreessssee: neben der Kirche St. Kanzian und Kameraden, Glavni trg,Kranj. ÖÖffffnnuunnggsszzeeiitteenn: nach Voranmeldung im OberkrainerMuseum (Gorenjski muzej). EEiinnttrriitttt ffrreeii.

Beinhaus

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Pungert mit zwei Türmenund Kirche

Am Rand der Hauptverkehrsströme der Stadt bleibt dasGebiet Pungert auf der Spitze des Vorsprunges (Trubar-Platz,Trubarjev trg). Wie der Name selbst vermuten lässt (aus demdeutschen Baumgarten), waren hier vor allem Gärten vonBürgern, die vermutlich für Umwohner ein Zufluchtsort imBrandfall oder in den gefährlichen Zeiten waren. Ein ähnli-ches Raumelement ist auch in anderen mittelalterlichenStädten zu finden (z.B. in Radovljica). In Pungert befindetsich der einzige ganz erhalten gebliebene mittelalterlicheWehrturm aus dem 16. Jahrhundert, wie er nach den späte-ren Umbauten erhalten geblieben ist, als hier dasStadtgefängnis war (1832) und später sogar Wohnungen. Inder unmittelbaren Nähe des Turmes wurde in der Pestzeit im15. Jahrhundert die gotische rippengewölbte Filialenkirchegebaut, die den Schutzheiligen, die vor der Todeskrankheitschützen, St. Fabian, St. Sebastian und St. Rochus geweihtwar. Der Glockenturm und die Loge wurden im 18. bzw. im19. Jahrhundert angebaut.

AAddrreessssee: Trubarjev trg 6, Kranj

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Die Stadt war wegen ihrer sicheren und deswegen attraktivenLage auf dem konglomeratischen Vorsprung zwischen denFlüssen Sava und Kokra bereits seit der Steinzeit besiedelt(das 4. Jahrtausend v. Chr.), und trotzdem musste sie wegender strategischen Lage und des Zuganges in das Tal des obe-ren Flusses Sava in verschiedenen historischen Zeiten durchMauern und Wehrtürme geschützt werden. Die Stadt war amverletzbarsten im Norden, wo die Reste des Befestigun-gsgrabens vom 7. Jahrhundert v. Chr. archäologisch bezeugtsind, die mittelalterliche Mauer war an dieser Stelle sogarzehn Meter dick (an der heutigen Regin~eva Strasse -Regin~eva ulica). Die ganze Stadtmauer war 870 m lang undzusätzlich mit neun Wehrtürmen befestigt; in [krlovec isteiner teilweise erhalten geblieben und der zeigt ausgeprägteRenaissancebauelemente vom 15. und vom Beginn des 16.Jahrhunderts. Die sind typisch für die Befestigungswerke desFürsten Friedrich III am Ende der Türkeneinfälle in das obereSava-Gebiet (Zgornje Posavje) (1471, 1473, 1475, 1478,1480, 1483 und 1491). Der Wehrturm in [krlovec wargleichzeitig auch Stadtwaffenschmiede.

Stadtmauer von Kranj 9

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Schloss Khislstein mit derMeierei (Ulrich - Haus)

10Der unentbehrliche Bestandteil der Stadtsilhouette am Randdes konglomeratischen Vorsprunges und in der Stadtmauerintegriert, zeigt das Gebäude jahrhunderte lange Bauentwic-klung. In seinem Fundament versteckt sich die Wand derfrüh- und spätantike Mauer und der Wehranlagen vom fünf-ten bis zum sechsten Jahrhundert. Der Gebäudekörper desSchlosses wuchs in den Jahrhunderten in die Breite, Längeund Höhe, vom Palais von Ortenburger in der Mitte des 13.Jahrhunderts bis zum Renaissance-Stadtpalast der FamilieKhisl, deren Namen das Gebäude noch heute trägt (Jan`Khisl aus Fu`ine hat das Schloss im Jahr 1578 gekauft). Diespäteren Besitzer waren die Adelsfamilien Mosconi, Raubar,Apfaltrer, Auersperg und der letzte Natalis Pagliaruzzi. Derjüngste ist der Hoftrakt mit Arkadengängen, der nachUmbauten im 18. und 19. Jahrhundert entstand. Im Schlosssind viele hochwertige Architekturelemente erhalten geblie-ben, unter denen das Hof- und Hauptportal, die um das Jahr1578 entstanden und teilweise erhaltene Bemalungen mitVedute-Motiven (im grünen Zimmer) zu erwähnen sind. Die Schlossmeierei (Tom{i~eva 42) besteht aus zwei mitArkadengang verbundenen Gebäuden. Wichtiger ist dasGebäude am Rand des Vorsprunges, mit dem Kern, der wahr-scheinlich ein Teil des Wehrsystems, vielleicht sogar einerkleineren Befestigungsganzheit in dem Stadtteil ist, und hatden Ursprung in der Spätantike. Im archäologischenErdgeschoss haben Archäologen die Reste eines Giessofensausgegraben, die die Glaserwerkstat aus der Spätantike, zwi-schen dem Schloss und der Meierei, ergänzen.

AAddrreessssee: Tom{i~eva ulica 44, Kranj. Im Schloss Khislstein hat seineVerwaltungs- und Arbeitsräume das Oberkrainer Museum(Gorenjski muzej).

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Eines der interessantesten Gebäude in Kranj ist dasBrückengeldhaus aus dem Jahr 1527. Das Gebäude ist einBeispiel der früheren Form der Bürgerhäuser mit dem Erker,die auf diesem Gebiet in der ersten Hälfte des 16.Jahrhunderts vorkommen. Der Erker wird von Segmentsteinkonsolen getragen, die von der polygonal gestalteten Säuleunterstützt werden. Das wichtigste bildnerische Element desGebäudes, das in den späteren Zeiten mehrmals umgebautwurde, ist die reiche Bordüre in der Graphittechnik in demObergeschoss der Gebäudefassade und das wertvolleMetallaushängeschild mit dem Kranjer Wappen, im Innerenaber der Grundrissentwurf und Gewölbe.

AAddrreessssee: Tav~arjeva ulica 35, Kranj

Brückengeldhaus

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Färberei von Pirc

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Die Anfänge der Färberei, später unter dem Namen „Pir~evabarvarna“ bekannt, reichen in die ersten Jahrzehnte des 18.Jahrhunderts. In einem Jahrhundert wurde die zu einemmittelgroßen Manufakturbetrieb. In der Färberei wurden vorallem Leinwand und Baumwolle gefärbt. In der zweiten Hälftedes 19. Jahrhunderts mietete der damalige Besitzer derFärberei die umwohnenden Bauer, die für ihn Leinen woben,das er später kaufte, färbte, druckte und dann in seinemLaden in der Stadt verkaufte (bei dem ehemaligen LadenPeter~ek). Die Aufträge kamen auch von allen größerenÖsterreich-Ungarischen Städten. Die Färberei war bis zurIndustrialisierung in der Mitte des 20. Jahrhunderts imBetrieb. Besucher können sich im Denkzimmer dieBügelgeräte aus den Jahren 1797 und 1809 ansehen. Hierwerden auch das Arbeitsverfahren in der Färberei und dieLeinwandanbau gezeigt. Die Sammlung wird von dem rei-chen Nachlass der bürgerlichen Kleidungskultur angereichert,die dem Besucher den Zauber des Lebens vom damaligenBürgertum und Familienunterlagen und Dokumente von derEntwicklung der Färberei und des Ladens, aber auch von derkulturellen, sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung derStadt Kranj darstellt.

AAddrreessssee: Vodopiv~eva ulica 11, Kranj. Besuch nach der Voranmel-dung beim Fremdenverkehrsverein Kranj “Zavod za turizem Kranj“(www.tourism-kranj.si, 04/23 80 450) oder bei Frau Darja Okorn(04/202 70 11, 040/79 11 96). EEiinnttrriittttsspprreeiiss: 1 EUR pro Person.

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Das alte Bürgerhaus, das höchstwahrscheinlich bald nachdem Jahr 1550 durch Vereinigung von zwei oder sogar dreiälteren Gebäuden mit dem malerischen Arkadengang ent-stand und steht auf der zentralen Lage am Hauptplatz (Glavnitrg) dem Rathaus gegenüber und beweist damit dieVornehmheit der ehemaligen Eigentümer und der heutigenBenutzung (Galerie der Pre{eren Preisträger). Das heutigeBild wurde nach Forschungen, statischen Festungen undRestaurationsarbeiten vom 1989 bis 1992 gestaltet. Diefunktionale Grundverteilung des Bürgerhauses auf Geschäft-sräume im Erdgeschoss und auf die Wohnung im Oberges-choss ist jahrhundertlang erhalten geblieben. Eine hoheWohnkultur wird von kammartigen Gewölben in der Diele,von der Renaissance-Holzdecke im ersten Stock, vomZiegelpflaster in der Form der Bienenwabe, vor allem abervon den reichen Wandbemalungen im Inneren und an derFassade des Hauses beweist.

AAddrreessssee: Glavni trg 18, Kranj. Es ist auch der Standort der Galerieder Pre{eren Preisträger (Galerija Pre{ernovih nagrajencev), bewirtschaftet von der Stadtgemeinde Kranj. ÖÖffffnnuunnggsszzeeiitteenn: an Werktagen 10.00 bis 17.00 Uhr, samstags 10.00 bis 13.00Uhr. Sonntags, montags und feiertags ist die Galerie geschlossen.EEiinnttrriitttt ffrreeii.

Pav{lar - Haus 13

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Layer - Haus

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In der Nähe von Khislstein war im einstöckigen Haus aus dem18. Jahrhunderts (Tom{i~eva 32) einer der fruchtbarsten slo-wenischen Maler an der Jahrhundertwende vom 18. zum 19.Jahrhundert Leopold Layer (1752–1828) tätig. DasGebäude zieht unseren Blick mit der malerischen Fassade mitder klassizistischen Stukkaturdekoration an, die durch dasSteinportal und Barockdekoration unter dem Gesims ergänztwird. Das Innere ist noch wertvoller, denn im Obergeschossversteckt sich das Zimmer mit Tonnengewölbe, bemalt amAnfang des 19. Jahrhunderts, mit Personifizierungen derKunst, die vom Porträt des Künstlers oder vielleicht desBaumeisters an der Wand beobachtet werden. Bemalt wurdeauch das Gewölbe im Treppenhaus, wo im Jahr 1840 derMaler Jurij Tav~ar den Mann mit dem Ochsengespann malte.Sehr interessant wird nach dem Umbau auch der Garten mitTerrassen sein, der aus dem Haus durch die großeObergeschoßarkade zugänglich ist.

AAddrreessssee: Tom{i~eva ulica 32, Kranj

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Leopold Layer

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Er ist einer der bekanntesten Maler, die am Ende des 18. undam Anfang des 19. Jahrhunderts in Slowenien tätig waren. Erwurde am 20. November 1752 in der berühmtenMalerfamilie Layer geboren. Das primäre Heim von Layer war in Pungart 6, später zog dieFamilie in die Straße Mesto Hs.-Nr. 52 bzw. 84 ein, wo dieFamilie ihre Werkstätte hatte. Im Jahr 1811 wurden das LayerHaus und die Werkstatt in einem Brand zerstört, der Malerbaute ein neues Haus in der heutigen Straße Tom{i~eva ulica32, wo er am 12. April 1828 starb. Das Oberkrainer Museum verwahrt mehr Bilder von LeopoldLayer, viele von seinen Werken sind im Privateigentum inKranj, viele aber kann man in der Kirche in Rupa , in Huje,Stra`i{~e, in der Rosenkranzkirche in Kranj und in derSammlung der Kirchenkunst des Pfarramtes in Kranj sehen.

Schweißtuchder Veronika, in Öl, Leinwand, Anfang des19. Jahrhunderts, 65 x 48 cm

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Janez Puhar

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Erfinder der Fotographie auf Glasplatten hat sich mit derinternationalen Anerkennung im Jahr 1852 in Paris zu denWeltpionieren der Fotografie eingeordnet. Er wurde im Jahr1814 in der Straße »Regin~eva ulica« in Kranj geboren, inder alten und angesehenen Familie. Er war sehr begabt, ersprach mehrere Sprachen, er beschäftigte sich mit demZeichnen, Botanik, Astronomie und Musik und spielte meh-rere Instrumente, die er selbst herstellte. Als Gymnasiastbegeisterte er sich für Mathematik, Physik und Chemie. Nachdem Abitur wollte er sich der Kunst widmen, wurde aber nachdem Wunsch seiner Mutter Geistlicher. Er war in verschiede-nen Orten Sloweniens Dienst tätig und kam wahrscheinlicheben wegen der photographischen Versuche nach Kranjzurück, wo er im Jahr 1864 starb. Zur Ehre dem großenBürger von Kranj haben wir zwei Denktafeln, eine in seinerGeburtsstraße, eine im Pre{eren-Hain. Seine Tradition führtdas älteste slowenische Fotografenverein Janez Puhar fort.

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Janez Bleiweis

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Dr. Janez Bleiweis wurde in Kranj am 19. November 1808 inder kaufmännischen Familie geboren. Er war der slowenischePolitiker, Schriftsteller, Tierarzt und Arzt. Er schrieb vielepopuläre und wissenschaftliche Werke über Tiermedizin, diebreiteste Öffentlichkeit kennt ihn als Landesvater. Im Jahr1843 übernahm er die Redaktion von den Landwirtschafts-und Handwerkernachrichten „Kmetijske in rokodelske novi-ce“, in denen er konsequent die slowenische Sprache und dieGaj-Schrift verwendete, womit er zur Spitze des sloweni-schen Nationalaufweckens gehört. Vom Jahr 1861 bis zum1880 war er der Landstagsabgeordnete von Kranj. Bleiweisstarb am 29. November 1881.In Kranj weist auf den wichtigen Landsmann die Denktafel ander Fassade seines Geburthauses in der Straße Tav~arjevaulica 25 und die Büste auf dem Marmorsockel hin, das Werkdes Bildhauers Metod Frlic, das an der Kreuzung von denStraßen Bleiweisova und Koro{ka cesta steht.

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18BBee`̀eekk--VViillllaa,, Koro{ka cesta 27Der Bruder des Auftraggebers, der Architekt Niko Be`ek,zeichnete im Jahr 1936 am Ple~nik-Seminar die Gebäude-pläne. Die Anlage war auf die Bedürfnisse des ledigen Arzteszugeschnitten (Praxis mit dem Wartezimmer im Erdgeschoss,Wohnung im Obergeschoss). Bei der Gestaltung des Gebäu-des mit Pultdach verwendete Ple~nik das Motiv des vorge-bauten Portals oder die Gliederung der Fassade mit Pilastern. BBrruunnnneenn ((11995522––5599)),, Vodopiv~eva ulicaDer Architekt Jo`e Ple~nik entwarf an dieser Stelle einenmonumentalen Stadteingang. Er brachte die steile Steigung indie Treppe ein, an die Stelle des ehemaligen Brunnens stellteer einen Obelisk, auf dessen Spitze das Wasser aus einemBronzehahn in die terrassenförmig aufgestellten Steintöpfefließt. Das Motiv ist eine neue Interpretation der Treppen desParadiesgartens in Hradschin in Prag. PPrree{{eerreenn TThheeaatteerr,, Glavni trg 6Im Jahr 1952 wurde das Gebäude des ehemaligenVolksheimes nach Plänen des Architekten umgebaut, amdeutlichsten ist aber sein Wirken an der Fassade zu erkennen,denn hier fügte Ple~nik die monumentale Arkaden-Loge aufSäulen und die für ihn typische Lampenform hinzu.

Jo`e Ple~nik in Kranj

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Platz »Slovenski trg«Im Jahr 1924 baute der Architekt Ivan Vurnik das Volksheim(Narodni dom), an dem nach dem zweiten Weltkrieg umfang-reiche Umbaumaßnahmen vorgenommen wurden und dasspäter Arbeiterheim (Delavski dom) genannt wurde. DasBauwerk grenzt im Osten an den damaligen Park Stern(Zvezda) und im Westen an das Gebäude des Gymnasiums(1897). Auf der Nordseite des Platzes wurde während deszweiten Weltkrieges nach deutschen Architekturvorbilderndas Gebäude der heutigen Gemeindeverwaltung errichtet.Nach dem Krieg wurde der Platz in Platz der Revolution (Trgrevolucije) umbenannt. Der Architekt Tepina gestaltete ihn zueinem offenen Raum um, wo auch die Plastik des BildhauersLojze Dolinar aufgestellt ist. Nach der Unabhängigkeitser-klärung wurde in der Mitte des Platzes eine slowenischeLinde gepflanzt, und der Platz wurde in Slowenischer Platz(Slovenski trg) umbenannt. Der Architekt Edvard Ravnikarentwarf im Norden des Platzes ein Saalgebäude derStadtgemeinde Kranj (1958–60), das zusammen mit demverlängerten östlichen Flügel des Wohngebäudes Pokojninskidom und mit dem eingeschossigen Restaurant Brioni einattraktives Plätzchen bildet. Am nordöstlichen Rand entstandnach den Plänen von Ravnikar das Gebäude der Agentur fürZahlungsverkehr (Agencije za pla~ilni promet) (1961–62).Auf der Südseite, an der Straße „Koro{ka cesta“, wurde nachseinen Plänen ein Einkaufszentrum mit dem Hotel Creina(1970) und dem Warenhaus Globus (1972) errichtet. Im Jahr2007 wurde am nördlichen Rand nach den Plänen desBildhauers Stane Kolman das Relief der Stadt Kranj aufge-stellt, das sich speziell an Besucher der Stadt richtet undauch für Blinde oder Behinderte geeignet ist.

Adresse: Slovenski trg, Kranj.

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Der Wasserturm wurde von dem Kranjer Landesausschuss inden Jahren 1908 – 1911 nach den Plänen vom Hydrologenund Baumeister Jan Vladimir Hráský gebaut. Es handelt sichum einen Turm mit dem achteckigen zweikammerigenWasserreservoir mit dem Fassungsvermögen von ca. 250Kubikmeter Wasser. Er sichert den Wasserdruck in derWasserleitung, der auch für die höchsten Objekte in Kranjund in der nahen Umgebung der Stadt reicht. Der Turm ist43 m hoch und wie es in der damaligen Zeitung „Gorenjec“stand, gehört er „zu den herrlichsten und großartigstenWasserbauten in ganz Österreich“. Auf Grund von Authen-tizität, historischer Bedeutung, Alter, technischer Qualität,Erhaltungszustand, Urheberkriterium und bildnerischemKriterium kann das Objekt zweifellos als ein wichtigesKulturdenkmal behandelt werden, deswegen wurde es imRegister der unbeweglichen Kulturerbe beim Kulturministe-rium eingetragen. Der Wasserturm dient auch heute nochseinem Zweck.

AAddrreessssee: Kreuzung der Straßen Oldhamska cesta und CestaKokr{kega odreda, Kranj

20 Wasserturm

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Kranjer Gänge

Die Stadt Kranj versteckt zahlreiche künstliche Untergrund-objekte, die ihren ursprünglichen Zweck zwar längst verlorenund in Vergessenheit gerieten, aber sind dennoch das Werkder menschlichen Händen und so laden Sie uns auf eineeigenartige Weise zur Entdeckung ihrer Geschichte ein. Einesder interessantesten Objekte ist 1300 Meter langerSchutzraum der Stadt, der während der deutschen Besatzungin dem konglomeratischen Vorsprung gebaut wurde, auf demdie alte Stadt Kranj steht. Man begann kurz vor dem Kriegden Schutzraum zu bauen und setzte erneut im Jahr 1944fort, während der Gefahr der Bombenangriffe der Alliierten.Den Bau übernahmen zwei Kranjer Bauunternehmen vonJosip Slavec und von Josip Dedek. Der Luftschutzraum isteine wichtige Gedächtnisstätte dieser Bauart und ist einZeuge der technischen Kultur der Stadt Kranj in der Zeit deszweiten Weltkrieges. Der Eingang in die Kranjer Gänge: aufder Steigung "Jelenov klanec", in der Kokra-Schlucht, hinterdem Pre{eren –Theater und bei Pungart.

Die Besichtigung ist nach der Voranmeldung beimFremdenverkehrsverein Kranj möglich(Zavod za turizem Kranj)

www.tourism-kranj.si, 04/ 23 80 450.

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Die Kokra-Schlucht

22Der Fluss Kokra schnitt sich durch Kranj in die ältere eiszeit-liche konglomeratische Terrasse eine enge Schlucht, die fast30 m tief ist. Das Gebiet ist ein vielfältiges Mosaik vonBiotopen am und im Wasser: Fluss, Ufer, Kiesboden, Aue mitÜberschwemmungswald, Felsenblöcke und die konglomerati-schen Wände. Ein so vielfältiges und dynamisches Gebiet bie-tet das Rückzugsgebiet und den Heim zahlreichen Tier- undPflanzarten, die sich in ihren Lebensansprüchen stark unter-scheiden. Die Schlucht ist eine Natursehenswürdigkeit und istim Rahmen des alten Stadtkerns geschützt. Im Kokra-Canonwurde ein Lehrpfad organisiert. Ein Faltprospekt wurde vorallem für Schulgruppen erstellt, die damit die Schlucht undihre Entstehung, das Leben im und am Fluss und die heuti-gen geomorphologischen Prozesse kennen lernen können.Das Faltprospekt wurde in die deutsche und in die englischeSprache übersetzt. Den Faltprospekt können Sie in demFremdenverkehrsverein Kranj “Zavod za turizem Kranj“ undim Sitz der regionalen Einheit der Anstalt für Naturschutzerhalten.

Für eine geführte Besichtigung der Kokra Schlucht wenden Sie sich,bitte, an die Anstalt für Naturschutz »Zavod za varstvo narave OEKranj«, Tom{i~eva 9, Tel.: 04/20 19 460, FremdenverkehrsvereinKranj »Zavod za turizem Kranj, Glavni trg 2, Tel.: 04/23 80 450.

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Der Riesenmammutbaum(Sequoiadendron giganteum) in Kranj

23Neben dem Gymnasium in Kranj steht der Riesenmammut-baum (Sequoiadendron giganteum), der das geschützteBaumnaturdenkmal ist. Der siebenundzwanzig Meter hoheBaum hat seinen Wipfel um zirka fünf Meter von der Vertikalegeneigt. Der Parkplatz unter dem Riesenmammutbaum befin-det sich auf der Seite, gegen die der Mammutbaum geneigtist, deswegen hat er auf Vitalität des Baumes schädigendeWirkungen. Wegen des Druckes von Fahrzeugen auf demParkplatz ist der Boden weniger luftig und auch weniger was-serhaltig, gleichzeitig aber steigern die Fahrzeuge den Druckauf die Wurzeln und die Folge ist die weitere Neigung desBaumes. Die Situation ist ziemlich gefährlich, denn der Baumkönnte fallen. Um das einmalige Naturdenkmal zu erhalten,schlug die regionale Einheit der Anstalt für Naturschutz Kranjdas Anbinden des Baumes mit Stahlseilen an das Gebäudedes Gymnasiums vor. Die vorläufige Untersuchung zeigte,dass der Stamm vital ist. Der Baum wurde an das Objekt imFrühling 2003 angebunden.

AAddrreessssee:: Koro{ka cesta 13, Kranj

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Udin bor{t

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Udin bor{t ist eine eiszeitliche verkarstete konglomeratischeTerrasse zwischen Kranj, Tr`i~ und Naklo. Hier kann manKarsterscheinungen beobachten, wie zum Beispiel Karsttrich-ter, Karstgrotten, Höhlen und Schwinden. Die konglomerati-sche Terrasse, von 10 bis 15 m dick, liegt auf der undurch-lässigen oligozänen Tonerde – auf dem Tegel. Auf demKontakt der beiden Gesteine entspringen viele Quellen. Dazugehören auch die bekanntesten Quellen in den WassergrottenVelika Lebinica, Mala Lebinica, Arne{eva luknja mit zweiSälen und Tropfsteinen, Dupulnek oder die Grotte beiZadraga und die Höhlen Dacarjevo und Hi{arjevo brezno.Nördlich von der Straße Kokrica–Naklo gedeihen in den ver-sumpften Quellen im Torfmoos der Sonnentau (Droserarotundifolia) und der Fieberklee (Menyanthes trifoliat). Zuden Baumnatursehenswürdigkeiten gehören die Waldkieferund eine Gruppe von Eichen an der Straße Novake–Seni~no,die Linde in @iganja vas und das ehemalige WaldreservatKriva jelka. In den Udin bor{t und in seine Umgebung ladender kürzere (eineinhalbe Stunde) und der längere (dreiStunden) Fußweg, mit dem Namen »In den Armen der Naturund Tradition«, die von dem Kultur-touristischen Verein„Kulturno-turisti~no dru{tvo“ Pod Krivo jelko geführt wurden.Weitere Informationen über Udin bor{t finden Sie im Buchvon Borut Mencinger mit dem Titel Naravni parki Slovenije,das beim Verlag Mladinska knjiga im Jahr 2004 erschien. Aufdem Gebiet der Stadtgemeinde hat in Kokrica an derSkatebahn und in Letence die Regionale Einheit der Anstaltfür Naturschutz in der Zusammenarbeit mit der RegionalenEinheit des Institutes für Kulturerbeschutz Slowenien im Jahr2005 zwei Erläuterungsschilder von dem Denkpark Udinbor{t aufgestellt.

AAddrreessssee: Kokrica bei Kranj

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Die kleinen Seen in Bobovek sind ein geschütztes Natur-reservat. Hier wurden beim Tonaushub Fossilfische undMammutreste aus der Eiszeit und ein Urnenfeld aus denrömischen Zeiten gefunden. In dem künstlich entstandenenBiotop von Tongrube kann man kleine Seen, Weiher undMoor beobachten, wo vor allem Schilfzonen einen vielfältigenLebensraum anbieten. Hier haben ihren Heim verschiedeneSumpfpflanzen, zahlreiche Vögel (Rohrsänger, Singvögel,Eisvogel, Zwergdommel, Insekte, Libelle, Frosch … Leidersind sich nicht alle Besucher der Bedeutung vomNaturschutzgebiet bewusst. Die Bedeutung kennen auch dieEigentümer nicht, die dort Abfälle lassen und die Seenirgendwie verschütten. Seien Sie besser!

AAddrreessssee: Kokrica bei Kranj

Tongrube-Seenin Bobovek

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Nur sechs Kilometer von Kranj entfernt, durch ZgornjaBesnica nach Nova vas und von dort aus nur noch zehnMinuten zu Fuß auf dem steilen Weg bis zum Wasserfall [um,dessen Wassergeräusch schon aus der Ferne zu hören ist.Das Bach Nemilj{~ica, dessen Quellgebiet sich östlich vonJelovica befindet, besiegt 20 Meter hohen Wasserfall über diesteile Felsstufe. Wir laden Sie zur Wasserfallbesichtigung, derWasserfall ist ein Naturdenkmal, deswegen bitten wir Sie,alles, was Sie mitbringen werden, auch von dort mitzuneh-men. Nehmen Sie Eindrucke von der kräftigen Wasserenergieund Fotos mit. Das Bachbrett aufwärts, auf dem befestigten Waldpfad, kannman weiter bis zu den Resten der so genannten RömischenThermalbäder gehen, die schon von Valvasor beschriebenwurden. Die Einheimischen kennen sie unter dem NamenThermalbäder von Besnica »Besni{ke toplice«. Im Jahr 1954wurden auf der Thermalquelle mit Temperatur um 20 °C zweikleinere Thermalbecken gebaut, in die Rheumatiker kamen,um ihre Gesundheitsprobleme zu stillen. Heute sind an die-ser Stelle nur Reste von Thermalbecken zu sehen.

AAddrreessssee: Zgornja Besnica bei Kranj

Der Wasserfall [um26

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Trbojer See entstand zwischen Kranj und Mav~i~e als Folgeder Eindämmung des Flusses Sava, als im Jahr 1986Wasserkraftwerk Mav~i~e gebaut wurde. Das Wasser über-schwemmte teilweise auch die spektakuläre Schlucht Zarica,die der Fluss Sava in Konglomerat verklumpte Kiesablager-ungen in Feldern Kranjsko in Sor{ko polje schnitt. An Stellevon Kiesgruben, Flussauen und Stromschnellen kam der See,der für zahlreiche Wasservögel der Lebensraum wurde.Einige Vögel nisten hier, andere verbringen ihre Winterferien,die dritten kommen zum See nur zu einem kurzen Besuch.An dieser Stelle muss man vor allem den Gänsesäger erwäh-nen, denn der größte Teil der slowenischen Population dieserseltenen Ente niest auf dem Trbojer See. An den bewegtenkonglomeratischen Wänden mit Halbhöhlen wachsen auchdie Pflanzen, die man sonst in den Bergen findet. Unteranderen kann man hier auch Edelweiß sehen, das an demTrbojer See seinen niedrigsten Standort hat.

AAddrreessssee: Trboje bei Kranj

Trbojer See

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Das zentrale Denkmal des heutigen protokollarischenBesitzung Brdo ist im Grund das Renaissanceschloss, das andie Stelle des älteren im Jahr 1510 der Landeshauptmannvon Görz und der Kranjer Viztum Jurij Egkh bauen ließ. DieEgkhs errichteten da die ersten Obstgärten, Teiche undGärten. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam dasSchloss in das Eigentum der Grafen Schrottenbach undGallenberg, später, in der Mitte des 18. Jahrhunderts, wurdesein Eigentümer die Familie Zois, die die Besitzung bis zumJahr 1928 erhielt. Im Jahr 1935 wurde das Schloss vomFürsten Pavle Karad`ord`evi} gekauft, nach dem zweitenWeltkrieg wählte Josip Broz Tito das Schloss für seineResidenz. In der Zeit wurde das Schloss unter der Leitungvon Architekten Vinko Glanz und Igorj Luna~ek gründlichumgebaut, so dass die meiste Renaissanceschlossanlage ver-loren ging. Das Schloss gewann aber eine reiche Sammlungvon Möbeln, Teppichen und bildlichen Kunstwerken. DieWohnräume von Tito mit einer Werkstatt und die Bibliothekmit zahlreichen Inkunabeln sind aber erhalten geblieben. DasSchloss ist von einem Parkkomplex, der vom 15. Jahrhundertmehrmals umgebaut wurde, umgeben.

AAddrreessssee:: Brdo bei Kranj. Die Besichtigung ist nach der vorangehen-den Anmeldung bei der Öffentlichen Wirtschaftsanstalt Brdo mög-lich.

Schloss Brdo

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29Die Besitzung Brdo, mit über 478 Hektar Fläche, wo sichWälder, Parks, Alleen und Teiche befinden, bietet eine selteneund als Folge umso mehr mächtigere Szene, in der sich dieferne Vergangenheit und die modernen Zeiten verschmelzen. Mit seinen Schlosswäldern und fehlerfreien Parkflächen stelltdie Besitzung Brdo einen Schatz der Kranjer aristokratischenGeschichte dar, die durch Spitzenstaatstreffen und protokol-larische Ereignisse noch heutzutage erhalten bleibt. 72 Hektar große und fehlerfrei gepflegte Parkfläche wirddurch das Schloss Brdo mit dem berühmten Bienenhaus,Vinothek und Orangerie verziert. Ein Spaziergang durch denPark, der wegen der reichen Pflanzen- und Tierwelt eigent-lich ein Erlebnis ist (auf der Liste, die seit fünf Jahren aufge-stellt wird, wurden 1.111 verschiedene Tierarten und 968Pflanzen, unter denen auch 10 für Slowenien neue Arten,erfasst), ermöglicht auch die Besichtigung der wertvollenBildhauersammlung. In Brdo kann man auch den Reitsport und die Kutschenfahrtoder Schlittenfahrt genießen. Das alles ermöglicht dasmoderne Reiter-Tourismus Zentrum. Das Hippodrom, im Jahr1977 gebaut, hat eine doppelte Funktion. Darauf und dane-ben wird allen Golfliebhabern ein Übungsplatz geboten, dereinen Schlagplatz für das lange und das kurze Spiel undNähern anbietet. Beim Spaziergang durch Brdo werden Sie auch drei strohge-deckte Heuständer (kozolec) sehen – einen bei dem HotelKokra, zwei aber auf dem Hippodrom. Alle wurden vor kur-zer Zeit renoviert und sie reichern die Landschaft in Brdo an.

AAddrreessssee:: Brdo bei Kranj. Der Preis der geführten Besichtigung einerGruppe beträgt 2 EUR pro Person, der Eintritt für individuelleBesuche beträgt 2,50 EUR pro Person.

Park Brdo

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Kapelle St. Peter unter dem

Berg [marjetna gora30Im Hinblick auf die Jahreszahl am westlichen Portal hat manlange geglaubt, dass die Kapelle im 17. Jahrhundert gebautwurde, die genaueren Untersuchungen während der letztenUmbauarbeiten zeigten aber, dass der Kern der Kapellebereits im 11. Jahrhundert oder sogar früher entstand. DieBauweise mit Hausteinen und die Fugen zeigen auf denromanischen Bau im 11., 12. und teilweise im 13. Jahrhun-dert, für den Eckenbau wurden Steine verwendet, die sogarin die römische Zeiten reichen. Römisch ist auch derTürsturz des südlichen Einganges, der wegen der Halbkreis-form und wegen der Größe ebenso in Romantik datiert wird.Das rechteckige Schiff wurde nur von zwei kleinen rundenFenstern (Okulus) beleuchtet, die sich aber nach Innen trich-terförmig erweitern. Die Fenster wurden aus einem StückStein heraushaut und sind in der Region Oberkrain einzigar-tig. Der Altarraum war am Anfang eine halbkreisförmigeApsis, die aber im 14. Jahrhundert zu klein wurde und des-wegen in das dreiachtel geschlossene Presbyterium ausge-dehnt. Das Schiff wurde erhöht, neu überdacht, und mit demneuen Glockenturm wurde die im Jahr 1645 eingesegnet, umdie Spuren der Zeit auszulöschen, wenn in der Kapelle reli-giöse Riten von Protestanten stattfanden. Das Innere wurdemit bemalter Holzdecke angereichert.

AAddrreessssee: [marjetna gora, Stra`i{~e bei Kranj

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Herausgegeben und verlegt vom: Fremdenverkehrsverein Kranj fürdie Stadtgemeinde Kranj, Inhalt:1,2,4,6,7,8,9,10,11,13,14,18,20,28,30: Milo{ Ekar (ZVKD, OE Kranj), 3,5,15,17: Manca Be`ek(ZTK), 22,23,24,25,26: Maja Brozovi~ (ZRSVN, OE Kranj), 27:Sonja Rozman Bizjak (ZRSVN, OE Kranj), 12, 19, 29: NatalijaPolenec (ZTK), 21: Gregor Aljan~i~, 16: Petra Puhar Kej`ar – Fotos:Gregor Aljan~i~, Luka Dakskobler, Du{an Grobov{ek, Bo{tjanGun~ar, Drago Holinsky, Bogdan Kladnik, Vladimir Kralji~, LevLisjak Rebolj, Bojan Okorn, Natalija Polenec, Archive: Anstalt derRepublik Slowenien für Naturschutz, regionale Einheit, Anstalt fürKulturerbeschutz, regionale Einheit Kranj, Petra Puhar Kej`ar,Oberkrainer Museum – Druck: Druckerei Oman, Kranj – Design:Lev Lisjak Rebolj – Übersetzung: Simona Komac (Verbum d.o.o.) -Lektorieren: Simona Komac (Verbum d.o.o.) - ISBN 978-961-92218-8-4 – COBISS 237736448 – Auflage: 15000 –Ausgabejahr: 2008

Galerie der Pre{eren Preisträger / Galerija Pre{erno-vih nagrajencev: www.gpn-kranj.si

Oberkrainer Museum / Gorenjski muzej:www.gorenjski-muzej.videofon.si

Die öffentliche wirtschaftliche Anstalt / Javni gospo-darski zavod Brdo: www.brdo.com

Stadtgemeinde Kranj / Mestna ob~ina Kranj:www.kranj.si

Fremdenverkehrsverein Kranj / Zavod za turizemKranj: www.tourism-kranj.si

Kranjer Pfarre / Kranjska `upnija:www.zupnije.rkc.si/kranj

info:

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