VERANSTALTUNGEN · Erde besiedelten, an Glaubwürdigkeit. Für den Jesuiten und Universalgelehrten...

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JULI MAI JUNI Do 31.5.2018 | 17.00 Uhr | VORTRAG in der Reihe LEIBNIZ-VORTRÄGE gemeinsam mit der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft Dr. Regina Stuber Johann Christoph von Urbich: Ein Leibniz-Korrespondent in diplomatischen Missionen zwischen Fürsten, Königen, Kaiser und Zar Johann Christoph Freiherr von Urbich (1653–1715) war als Diplomat meist am kaiserlichen Hof in Wien tätig: als Gesandter des dänischen Königs, des russischen Zaren oder im Auftrag von Herzog Anton Ulrich von Wolfenbüttel – um nur seine wichtigsten Dienstverhältnisse zu nennen. Seine umfangreiche Korrespondenz, in der Nachrichten aus London, Moskau, Konstantinopel und Venedig übermittelt wurden, erlaubt neue Einblicke in die Praxis der Diplo- matie um 1700. Als Diener mehrerer Herren im wörtlichen Sinne gibt uns der politische Nachlass des Diplomaten Urbich einen Einblick in Netzwerk- strukturen, informale Verflechtungen von Fürstenhäusern und dem eigenen Rollenverständnis eines Botschafters in einer Zeit, die vom Spanischen Erb- folgekrieg, vom Nordischen Krieg und dem Aufkommen des Zarenreiches als europäischer Machtfaktor geprägt war. Dr. Regina Stuber studierte Slavistik, Germanistik und Wissenschaftsgeschichte in Regens- burg, Bordeaux und Nancy. Seit 2000 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz- Archiv in Hannover. Do 7.6.2018 | 17.00 Uhr | ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG Wissenswelten Bibliothek als Enzyklopädie Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider Wie Enzyklopädien europäisch werden. Aufklärung über Wissen Enzyklopädien transportieren Wissen. Sie tun das über Grenzen hinweg, Grenzen der Kultur und des Wissens selbst. Das große »Historische Wörterbuch« des Louis Moréri, – zwischen 1759 und 1674 in ca. 20 Auflagen erschienen – ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie aus einer katholischen Enzyklopädie ein europäisches Werk werden kann. Welche Schwierigkeiten bestanden für die Redakteure solcher Enzyklopädien? Der Vortrag gibt einen Einblick in die Werkstatt der Enzyklopädisten im Aufklärungszeitalter. Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider ist Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig und lehrt am Institut für Kulturwissenschaf- ten der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungsgebieten gehört die Enzyklopädistik in Europa. Veröffentlichungen zum Thema sind u. a.: Seine Welt wissen. Enzyklopädien in der Frühen Neuzeit, herausgegeben von Ulrich Johannes Schneider, Darmstadt 2006; Jöchers 60.000 – Ein Mann. Eine Mission. Ein Lexikon, Leipzig 2008; Die Erfindung des allgemeinen Wis- sens. Enzyklopädisches Schreiben im Zeitalter der Aufklärung, Berlin 2013. Mo 18.6.2018 | 15.00 bis 17.00 Uhr | BÜCHERSPRECHSTUNDE In unserer Büchersprechstunde informieren Sie Exper- tinnen und Experten über die Bedeutung des von Ihnen mitgebrachten Buches, beraten zum Erhaltungszustand und helfen, weitere Informationen zu finden. Zum Wert von Büchern können grundsätzlich nur unver- bindliche Angaben gemacht werden. Unsere Büchersprechstunde richtet sich an Privatpersonen. Pro Person werden maximal zwei Objekte besprochen. Aufgrund der großen Nachfrage ist eine Anmeldung unter Tel. 0511.1267-363 oder per E-Mail an [email protected] erforderlich. Do 28.6.2018 | 17.00 Uhr | VORTRAG in der Reihe LEIBNIZ-VORTRÄGE gemeinsam mit der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft zum Themenschwerpunkt Die Sintflut im Denken um 1700 Prof. Dr. Friedrich-W. Wellmer Was sagt die Geologie heute zur Sintflut? Die Einsicht, dass marine Fossilien an Land oder sogar in Gebirgen keine Launen der Natur seien, sondern Überreste von Meerestieren, sowie erste Vorstellungen über Gebirgsbildungen vom 17. bis 19. Jahrhundert machten die Annahme einer Sintflut entbehrlich. Die Kenntnis von Eiszeiten mit großregionalen Vereisungen widerlegte im 19. Jahrhundert die modernere Sintfluttheorie, die Diluvialtheorie, die zur Erklärung erratischer Blöcke (Findlinge) z. B. in Schottland gedient hatte. Neuere Ergebnisse über die Flutung des trocken gefallenen Mittelmeers über den Durchbruch der Straße von Gibraltar vor 5,3 Mio. Jahren legten die Basis für weitere Forschungen. Theorien, wie die Überflutung des Schwarzen Meeres vor 7600 Jahren als Ursa- che für die Sintflut, werden im Vortrag vorgestellt und hinterfragt. Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Friedrich-W. Wellmer studierte Geologie und Bergbau an der TU Berlin und Clausthal und war nach seiner Promotion mehrere Jahre in der Industrie im In- und Ausland tätig. Er ist Präsident a. D. der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung und der Akademie für Geowis- senschaften und Geotechnologien. Seit seiner Pensionierung beschäftigt er sich mit Leibniz und hat 2014 einen Nachdruck des Leibniz‘schen Geologiebuches Protogaea herausgegeben. Di 17.7.2018 | 17.00 Uhr | VORTRAG Prof. Birgit Dankert 1968, die Bibliotheken und die »roten« Kinderbücher Utopie, Protest, Rebellion, terroristische Aktionen, Resignation und der lange Marsch durch die Institutionen – lassen sich diese Komponenten und Phasen der 68er-Bewegung auch für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken nachweisen? Welches Gedan- kengut verbindet die 50 Jahre zurückliegende Protestbewegung mit der Bibliotheksent- wicklung jener Jahre? Haben die Sit-ins, Go-ins, die Demonstrationen, Flugblätter und Politdebatten auch die Bibliotheken verändert? Galt als veränderter Sponti-Spruch »Macht die Bibliotheken kaputt, die euch kaputt machen?« Und was war mit der sozialistischen, antiautoritären, der »roten« Kinder- und Jugendli- teratur, die damals Eingang in die Bibliotheken fand. Bis heute ist nicht entschieden, was an politischer Theorie, gesellschaftlicher Reformkraft und an Irrtümern jener Jahre von Bedeutung blieb. Mit Erinnerung und Analyse entwirft Birgit Dankert in ihrem Vortrag ein Bild der Geschehnisse und Bücher. Dabei dürfen Antworten auf die Frage »Was ist daraus geworden?« nicht fehlen. Prof. em. Birgit Dankert, geb. 1944, studierte in Münster, Tübingen und Hamburg Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie sowie im Zweitstudium Bibliothekswissenschaft. Von 1981 bis 2007 lehrte sie als Professorin für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Als ausgewiesene Expertin für Kinder- und Jugendliteratur schreibt sie regelmäßig für DIE ZEIT sowie diverse Fachzeitschriften und Magazine. In der »Sammlung Birgit Dankert«, die der GWLB im Jahr 2004 als Schenkung übergeben wurde, finden sich bekannte »rote« Kinderbücher aus den Jahren 1965 bis 1975. Akademie für Leseförderung Niedersachsen VERANSTALTUNGEN Die Fortbildungsangebote der Akademie für Leseförderung Niedersachsen richten sich an Akteurinnen und Akteure in der Leseförderung wie BibliothekarInnen, ErzieherInnen und Lehrkräfte sowie Interessierte. Informationen zu den Veranstaltungen in Niedersachsen sind auf der Website unter www.alf-hannover.de/veranstaltungen zu finden. Eine Anmeldung ist über das jeweilige Online-Formular möglich. © Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_ Sammlungen/Objekt_Monat/0804_kupferdrama.html?nn=1541252 © Remmer VERANSTALTUNGEN GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ BIBLIOTHEK VERANSTALTUNGEN Mai bis August 2018 WISSENS- WELTEN AUSSTELLUNG NEUE REIHE WISSENS- WELTEN AUSSTELLUNG

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JULI

MAI

JUNI

Do 31.5.2018 | 17.00 Uhr | VORT RAG in der Reihe LEIBNIZ-VORT RÄGE gemeinsam mit der Gott fr ied-Wilhelm-Leibniz-Gesel lschaf t

Dr. Regina Stuber

Johann Chr istoph von Urbich: Ein Leibniz-Korrespondent in diplomatischen Missionen zwischen Fürsten, Königen, Kaiser und ZarJohann Christoph Freiherr von Urbich (1653–1715) war als Diplomat meist am kaiserlichen Hof in Wien tätig: als Gesandter des dänischen Königs, des russischen Zaren oder im Auftrag von Herzog Anton Ulrich von Wolfenbüttel – um nur seine wichtigsten Dienstverhältnisse zu nennen. Seine umfangreicheKorrespondenz, in der Nachrichten aus London, Moskau, Konstantinopel undVenedig übermittelt wurden, erlaubt neue Einblicke in die Praxis der Diplo-matie um 1700. Als Diener mehrerer Herren im wörtlichen Sinne gibt unsder politische Nachlass des Diplomaten Urbich einen Einblick in Netzwerk-strukturen, informale Verflechtungen von Fürstenhäusern und dem eigenenRollenverständnis eines Botschafters in einer Zeit, die vom Spanischen Erb-folgekrieg, vom Nordischen Krieg und dem Aufkommen des Zarenreiches alseuropäischer Machtfaktor geprägt war.

Dr. Regina Stuber studierte Slavistik, Germanistik und Wissenschaftsgeschichte in Regens-burg, Bordeaux und Nancy. Seit 2000 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Archiv in Hannover.

Do 7.6.2018 | 17.00 Uhr | ERÖFFNUNG DER AUSST ELLUNG

WissensweltenBibliothek als Enzyklopädie

Mit einem Vortrag von

Prof. Dr. Ulr ich Johannes Schneider

Wie Enzyklopädien europäisch werden. Aufklärung über WissenEnzyklopädien transportieren Wissen. Sie tun das über Grenzen hinweg, Grenzen der Kultur und des Wissens selbst. Das große »Historische Wörterbuch« des Louis Moréri, – zwischen 1759 und 1674 in ca. 20 Auflagen erschienen – ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie aus einer katholischen Enzyklopädie ein europäisches Werk werden kann. Welche Schwierigkeiten bestanden für die Redakteure solcher Enzyklopädien? Der Vortrag gibt einen Einblick in die Werkstatt der Enzyklopädisten im Aufklärungszeitalter.

Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider ist Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig und lehrt am Institut für Kulturwissenschaf-ten der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungsgebieten gehört die Enzyklopädistik in Europa. Veröffentlichungen zum Thema sind u. a.: Seine Welt wissen. Enzyklopädien in der Frühen Neuzeit, herausgegeben von Ulrich Johannes Schneider, Darmstadt 2006; Jöchers 60.000 – Ein Mann. Eine Mission. Ein Lexikon, Leipzig 2008; Die Erfindung des allgemeinen Wis-sens. Enzyklopädisches Schreiben im Zeitalter der Aufklärung, Berlin 2013.

Mo 18.6.2018 | 15.00 bis 17.00 Uhr | BÜCHERSPRECHST UNDE In unserer Büchersprechstunde informieren Sie Exper-tinnen und Experten über die Bedeutung des von Ihnen mitgebrachten Buches, beraten zum Erhaltungszustand und helfen, weitere Informationen zu finden. Zum Wert von Büchern können grundsätzlich nur unver-bindliche Angaben gemacht werden.

Unsere Büchersprechstunde richtet sich an Privatpersonen. Pro Person werden maximal zwei Objekte besprochen. Aufgrund der großen Nachfrage ist eine Anmeldung unter Tel. 0511.1267-363 oder per E-Mail an [email protected] erforderlich.

Do 28.6.2018 | 17.00 Uhr | VORT RAG in der Reihe LEIBNIZ-VORT RÄGE gemeinsam mit der Gott fr ied-Wilhelm-Leibniz-Gesel lschaf t zum Themenschwerpunkt Die Sint f lut im Denken um 1700

Prof. Dr. Friedrich-W. Wellmer

Was sagt die Geologie heute zur Sintf lut?Die Einsicht, dass marine Fossilien an Land oder sogar in Gebirgen keine Launen der Natur seien, sondern Überreste von Meerestieren, sowie erste Vorstellungen über Gebirgsbildungen vom 17. bis 19. Jahrhundert machten die Annahme einer Sintflut entbehrlich. Die Kenntnis von Eiszeiten mit großregionalen Vereisungen widerlegte im 19. Jahrhundert die modernere Sintfluttheorie, die Diluvialtheorie, die zur Erklärung erratischer Blöcke (Findlinge) z. B. in Schottland gedient hatte. Neuere Ergebnisse über die Flutung des trocken gefallenen Mittelmeers über den Durchbruch der Straße von Gibraltar vor 5,3 Mio. Jahren legten die Basis für weitere Forschungen. Theorien, wie die Überflutung des Schwarzen Meeres vor 7600 Jahren als Ursa-che für die Sintflut, werden im Vortrag vorgestellt und hinterfragt.

Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Friedrich-W. Wellmer studierte Geologie und Bergbau an der TU Berlin und Clausthal und war nach seiner Promotion mehrere Jahre in der Industrie im In- und Ausland tätig. Er ist Präsident a. D. der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung und der Akademie für Geowis-senschaften und Geotechnologien. Seit seiner Pensionierung beschäftigt er sich mit Leibniz und hat 2014 einen Nachdruck des Leibniz‘schen Geologiebuches Protogaea herausgegeben.

Di 17.7.2018 | 17.00 Uhr | VORT RAG

Prof. Birgit Dankert

1968, die Bibliotheken und die »roten« KinderbücherUtopie, Protest, Rebellion, terroristische Aktionen, Resignation und der lange Marsch durch die Institutionen – lassen sich diese Komponenten und Phasen der 68er-Bewegung auch für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken nachweisen? Welches Gedan-

kengut verbindet die 50 Jahre zurückliegende Protestbewegung mit der Bibliotheksent-wicklung jener Jahre? Haben die Sit-ins, Go-ins, die Demonstrationen, Flugblätter und Politdebatten auch die Bibliotheken verändert? Galt als veränderter Sponti-Spruch »Macht die Bibliotheken kaputt, die euch kaputt machen?« Und was war mit der sozialistischen, antiautoritären, der »roten« Kinder- und Jugendli-teratur, die damals Eingang in die Bibliotheken fand. Bis heute ist nicht entschieden, was an politischer Theorie, gesellschaftlicher Reformkraft und an Irrtümern jener Jahre von Bedeutung blieb. Mit Erinnerung und Analyse entwirft Birgit Dankert in ihrem Vortrag ein Bild der Geschehnisse und Bücher. Dabei dürfen Antworten auf die Frage »Was ist daraus geworden?« nicht fehlen.

Prof. em. Birgit Dankert, geb. 1944, studierte in Münster, Tübingen und Hamburg Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie sowie im Zweitstudium Bibliothekswissenschaft. Von 1981 bis 2007 lehrte sie als Professorin für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Als ausgewiesene Expertin für Kinder- und Jugendliteratur schreibt sie regelmäßig für DIE ZEIT sowie diverse Fachzeitschriften und Magazine. In der »Sammlung Birgit Dankert«, die der GWLB im Jahr 2004 als Schenkung übergeben wurde, finden sich bekannte »rote« Kinderbücher aus den Jahren 1965 bis 1975.

Akademie für Leseförderung NiedersachsenVERANSTALTUNGENDie Fortbildungsangebote der Akademie für Leseförderung Niedersachsen richten sich an Akteurinnen und Akteure in der Leseförderung wie BibliothekarInnen, ErzieherInnen und Lehrkräfte sowie Interessierte. Informationen zu den Veranstaltungen in Niedersachsen sind auf der Website unter www.alf-hannover.de/veranstaltungen zu finden. Eine Anmeldung ist über das jeweilige Online-Formular möglich.

© Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_Sammlungen/Objekt_Monat/0804_kupferdrama.html?nn=1541252

© Remmer

VERANSTALTUNGENG O T T F R I E D W I L H E L M L E I B N I Z B I B L I O T H E K

V E R A N S TA LT U N G E N Mai bis August 2018

WISSENS-WELTEN AUSSTELLUNG

NEUE REIHE

WISSENS-WELTEN AUSSTELLUNG

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A U S S T E L L U N G

IHR BESUCHDie GWLB erreichen Sie mit der Stadtbahn über die Haltestelle Waterloo. Auf dem Gelände der Bibliothek bestehen Möglich-keiten zum Parken. Die Besichtigung der Ausstellungen und die Teilnahme an einzel-nen Programmpunkten sind kostenfrei. Weitere Informationen unter www.gwlb.de/veranstaltungen/

ÖFFNUNGSZEITEN Mo–Fr 9.00 – 19.00 Uhr | Sa 10.00 – 15.00 Uhr

Impressum Herausgeber Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Waterloostr. 8, 30169 Hannover | Redaktion Marita Simon | Gestaltung Maike Kandziora | V.i.S.d.P. Anne May | Änderungen vorbehalten.

KONTAKTGottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Waterloostr. 8 | 30169 Hannover | www.gwlb.deÖffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen0511.1267-363 | [email protected]

F R E U N D E U N D F Ö R D E R E RD E R G O T T F R I E D W I L H E L M

L E I B N I Z B I B L I O T H E K E . V.

Mit freundlicher Unterstützung durch

AUGUST

Do 26.7.2018 | 17.00 Uhr | VORT RAG in der Reihe LEIBNIZ-VORT RÄGE gemeinsam mit der Gott fr ied-Wilhelm-Leibniz-Gesel lschaf t zum Themenschwerpunkt Die Sint f lut im Denken um 1700

Dr. Frank Böhling

Von Babel nach Latium. Die Urgeschichte Italiens nach Athanasius KirchnerWie sah die Urgeschichte der Menschheit aus? In welcher Beziehung standen die frühen Kulturen zueinander? Während im 17. Jahrhundert das Interesse an diesen Fragen und an Themen wie der Archäologie stetig wuchs, verlor der biblische Bericht, dem zufolge die Nachkommen Noahs die Erde besiedelten, an Glaubwürdigkeit. Für den Jesuiten und Universalgelehrten Athanasius Kircher waren Neugier und Frömmigkeit aber kein Widerspruch, was Werke wie Latium (1669), Arca Noë (1675) und Turris Babel (1679) eindrücklich belegen.

Dr. Frank Böhling studierte Philosophie, Klassische Philologie, Geschichte und Japanologie an der FU Berlin und promovierte bei Prof. Wilhelm Schmidt-Biggemann über Samuel Pufendorfs Naturrecht. 2010 bis 2015 arbeitete er an der kommentierten Reprintausgabe der Hauptwerke von Athanasius Kircher mit. Sein Interessenschwerpunkt ist das 17. Jahrhundert. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der arabisch-hebräischen Überlieferung griechischer Philosophie an das lateinische Mittelalter.

Di 7.8.2018 | 17.00 Uhr | Die Freunde und Förderer der Gott fr ied Wilhelm Leibniz

Bibl iothek präsent ieren: AUS DER SCHAT ZKAMMER Matthias Wehry

Lug und Betrug im BuchPierre Marteau druckte mehr als 150 (!) Jahre Bücher, Diderots Enzyklopädie konnte man im 18. Jahrhundert in einem legitimen Raubdruck kaufen und ein 1239 entstandenes Lite-raturphantom wurde in den 1730er Jahren von den hannoverschen Bibliothekaren gleich in zwei verschiedenen Ausgaben erworben – nachdem es fünfhundert Jahre lang nicht existiert hatte. Die Buchgeschichte hat immer wieder Täuschungen, Lug und Betrug erlebt. Zu diesem Thema werden aus der »Schatzkammer Bibliothek« herausragende Beispiele vor-gestellt: fleißige Drucker, die es nie gab, falsche Autoren, gefälschte Geschichten. Die Gründe für Lug und Betrug waren vielfältig: Umgehen der Zensur, wirtschaftliche Erwägungen, kriminelle Machenschaften.In Handschriften und alten Drucken, Karten und Autographen geht es durch die Jahrhun-derte über den Stauferkönig Friedrich II. bis hin zu Konrad Kujau.

Matthias Wehry, geb. 1983, studierte Philosophie, Politische Wissenschaft und Deutsche Philologie an der Universität Mannheim. Seit 2014 leitet er die Abteilung Handschriften und Alte Drucke der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt auf der Philosophiegeschichte der Aufklärung und der Bibliothekswissenschaft.

Mi 8.8.2018 | 16.00 Uhr | B IBLIOT HEKSFÜHRUNG

Niedersachsen in zwei Stunden Als Niedersächsische Landesbibliothek sammelt die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek umfassend die Literatur aus und über das Bundesland Niedersachsen. Neben Verlagsveröffentlichungen wie Büchern, Zeitschriften und Zeitungen, gehören auch Kleinschrift-tum, Vereinsschriften, Kirchenblätter und Karten dazu. Erschlossen wird diese Literatur, einschließlich der Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden, in der Niedersächsischen Bibliographie, in deren Online-Version zurzeit ca. 230.000 Titel verzeichnet sind.

Eine weitere interessante Informationsquelle ist die Datenbank Niedersächsische Personen. Sie enthält kurze biographische Angaben sowie Literaturquellen zu ca. 35.000 Personen, die durch Lebensort, wissenschaftliche, geistig-kulturelle, politische oder andere Tätigkeiten einen signifikanten Bezug zu Niedersachsen haben.Haben wir Ihr Interesse geweckt?Dann stellen wir Ihnen die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek auf

unserer Tour NIEDERSACHSEN IN ZWEI STUNDEN gern vor und legen dabei den Schwerpunkt auf niedersächsische Landes-kunde und Landesgeschichte. Auf spezielle Wünsche gehen wir nach Möglichkeit ein.

Dauer ca. 2 Stunden mit Führung durch die Bibliothek sowie einer Präsentation.Anmeldung unter Tel. 0511.1267-397/-399 oder per E-Mail an [email protected] für eine Gruppenführung unter www.gwlb.de/service/Fuehrung/

Do 23.8.2018 | 17.00 Uhr | VORT RAG in der Reihe LEIBNIZ-VORT RÄGE gemeinsam mit der Gott fr ied-Wilhelm-Leibniz-Gesel lschaf t zum Themenschwerpunkt Die Sint f lut im Denken um 1700

Dr. Stephan Waldhoff

Ein Ausbruch aus der kleinen Welt des heiligen Buches? Präadamiten und Sintf lutMit den Entdeckungsfahrten der Neuzeit und dem hohen Interesse an der alten Kultur Chinas scheint die »kleine Welt des heiligen Buches« (Jacques Solé) ihre Plausibilität endgültig verloren zu haben. Als eine Antwort auf diese Herausforderung wirkt die Präadamiten-Hypothese des französischen Protestanten Isaac de La Peyrère (1596–1676): Adam sei nicht der erste Mensch gewesen, vielmehr nur der Stammvater des jüdischen Volkes. Es habe bereits vor Adam Menschen (Präadamiten) gegeben und der Horizont der Bibel beschränke sich auf den Vorderen Orient, womit die Sintflut zu einem regionalen Ereignis wird. Kein Wunder, dass diese Hypothese bei Orthodoxen aller Konfessionen auf heftigsten Widerstand stieß. Aber auch Leibniz lehnte sie entschieden ab. Betrachtet man de La Peyrères Argumentation jedoch genauer, muss man feststellen, dass der Wandel vom biblischen zum modernen Weltbild so einfach und geradlinig nicht war, wie er in der Rückschau erscheinen mag.

Dr. Stephan Waldhoff, geb. 1964, war nach dem Studium der Geschichte und katholischen Theologie in Münster und Tübingen und Promotion in Münster Archivreferendar und anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Seit 2000 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Leibniz-Edition Potsdam. Von Stephan Waldhoff liegen Publikationen zur frühmittelalterlichen Frömmigkeits- und Liturgiegeschichte, zum Urkunden- und Kanzleiwesen des Deutschen Ordens und des Herzogtums Preußen, zu Sebastian Franck, zur preußischen Bauverwaltung im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert sowie zu Leibniz vor.

Datenbank: Niedersächsische Personen

WISSENSWELTENBibliothek als EnzyklopädieDie Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler

Enzyklopädien liest man nicht von Deckel zu Deckel, man studiert in ihnen, schlägt gezielt etwas nach oder blättert nach dem Zufallsprinzip, verweilt bei einem Artikel und zieht dann weiter. Ganz ähnlich nähert man sich den Beständen einer Bibliothek: Man sucht zielgerichtet ein bestimmtes Buch oder macht beim Stöbern Zufallsentdeckungen. En-zyklopädien wie Bibliotheken bergen ganze Wissenswelten in sich. Sie laden ein zu Entdeckungsreisen auf denen eine unverhoffte Anregung, ein vielversprechender Querverweis auf ganz neue, unerwartete Wege führen können.Die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) birgt wertvolle historische Beständean Handschriften, alten Drucken und Nach-lässen – darunter auch zwei UNESCO-Welt-dokumentenerbe: den Briefwechsel Gottfried

Wilhelm Leibniz’ und den Goldenen Brief des birmanischen Königs Alaungphaya. Die historischen Bestände ergänzt die moderne wissenschaftliche Literatur vieler Fachrichtungen. Sie sind eingeladen, sich in der Ausstellung auf einen Streifzug durch die Wissenswel-ten der GWLB zu begeben. Wie eine Enzyklopädie hat auch die Ausstellung keinen Anfang und kein Ende. Sie bestimmen, wo Sie einsteigen und welchen Weg Sie einschlagen – ganz gleich, ob Sie sich von Lemma zu Lemma treiben lassen oder bei einem für Sie besonders interessanten Thema länger verweilen und tiefer einsteigen wollen. Die präsentierten Lemmata sind zufällig aneinandergereiht und können daher nur eine Auswahl aus den Beständen der GWLB darstellen. Nach dem Prinzip einer Enzyklopädie wird jedoch weitergeblättert, werden neue Seiten aufgeschlagen und andere Themen behandelt – ein wiederholter Besuch lohnt sich!

AUSSTELLUNGS-FÜHRUNGENFr 8.6. | 16.00 UhrMi 20.6. | 16.00 UhrDi 3.7. | 16.00 UhrDo 19.7. | 16.00 UhrMi 1.8. | 16.00 Uhr

Do 16.8. | 16.00 Uhr

Weitere Termine und Anmeldung unter www.gwlb.de/service/Fuehrung/form-ausstell-fuehr-termin.htm

WISSENS-WELTEN AUSSTELLUNG

NEUE REIHE

© Isaac de La Peyrère: Praeadamitae […] 1655. Bayerische Staatsbibliothek München […]urn:nbn:de:bvb:12-bsb10354438-7