Erfahrungsbericht Auslandssemester | Tongji University ... · Wechat/Alipay als Hauptzahlungsmittel...

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Erfahrungsbericht Auslandssemester | Tongji University Shanghai | WiSe 17/18 Visum Bei einem Aufenthalt von einem Semester, erhält man in Deutschland ein X2 Visum für China, das zu einem Aufenthalt von 180 Tagen und einer einmaligen Einreise berechtigt. In China hat man dann die Möglichkeit dieses Visum in den ersten 30 Tagen in ein X1 Visum umzuwandeln. Mit diesem kann man dann beliebig oft in China ein- und wieder ausreisen. Campus Die Tongji University befindet sich nur wenige Metrostationen vom Zentrum entfernt. Auf dem Campus befindet sich der Großteil aller Fakultäten, Studentenwohnheime, Sportanlagen, Supermärkte, Cafeterien, Cafés und Parkanlagen. Im Prinzip findet man dort alles, was man zum Leben benötigt. Wohnen Ein Zimmer in Zentrumsnähe kostet ca. 500-700€ pro Monat. Ein Platz im Wohnheim hingegen kostet lediglich um die 120€ pro Monat. Auch wenn man sich hier ein Zimmer mit einem Kommilitonen teilen muss, ist dies doch auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Die Zimmer sind recht gut ausgestattet und haben ein eigenes Bad. Da man im internationalen Studentenwohnheim wohnt, findet sich sehr schnell Kontakt zu den anderen Austauschstudenten und am Ende des Semesters war jeder froh, einen Platz im Wohnheim gefunden zu haben. Essen Chinesisches Essen ist nicht unbedingt jedermanns Sache, man hat aber gerade in Shanghai immer die Möglichkeit westliches Essen zu finden, allerdings zu westlichen Preisen. Auf dem Campus befinden sich mehrere Cafeterien mit einer großen Auswahl an chinesischen Gerichten.

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Page 1: Erfahrungsbericht Auslandssemester | Tongji University ... · Wechat/Alipay als Hauptzahlungsmittel oder auch als e-Metrocard. Internet-Tarife mit 200GB kosten etwa 3€ pro Monat.

Erfahrungsbericht Auslandssemester | Tongji University Shanghai | WiSe 17/18 Visum Bei einem Aufenthalt von einem Semester, erhält man in Deutschland ein X2 Visum für China, das zu einem Aufenthalt von 180 Tagen und einer einmaligen Einreise berechtigt. In China hat man dann die Möglichkeit dieses Visum in den ersten 30 Tagen in ein X1 Visum umzuwandeln. Mit diesem kann man dann beliebig oft in China ein- und wieder ausreisen. Campus Die Tongji University befindet sich nur wenige Metrostationen vom Zentrum entfernt. Auf dem Campus befindet sich der Großteil aller Fakultäten, Studentenwohnheime, Sportanlagen, Supermärkte, Cafeterien, Cafés und Parkanlagen. Im Prinzip findet man dort alles, was man zum Leben benötigt. Wohnen Ein Zimmer in Zentrumsnähe kostet ca. 500-700€ pro Monat. Ein Platz im Wohnheim hingegen kostet lediglich um die 120€ pro Monat. Auch wenn man sich hier ein Zimmer mit einem Kommilitonen teilen muss, ist dies doch auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Die Zimmer sind recht gut ausgestattet und haben ein eigenes Bad. Da man im internationalen Studentenwohnheim wohnt, findet sich sehr schnell Kontakt zu den anderen Austauschstudenten und am Ende des Semesters war jeder froh, einen Platz im Wohnheim gefunden zu haben. Essen Chinesisches Essen ist nicht unbedingt jedermanns Sache, man hat aber gerade in Shanghai immer die Möglichkeit westliches Essen zu finden, allerdings zu westlichen Preisen. Auf dem Campus befinden sich mehrere Cafeterien mit einer großen Auswahl an chinesischen Gerichten.

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Hilfreiche Apps Die Nutzung eines Smartphones ist sehr ausgeprägt. So dient dieses durch Apps wie Wechat/Alipay als Hauptzahlungsmittel oder auch als e-Metrocard. Internet-Tarife mit 200GB kosten etwa 3€ pro Monat. Folgende Apps sind hilfreich während des Aufenthalts in China: VPN-App In China sind viele Webseiten und Social-Media-Netzwerke wie Google, Twitter und Facebook nicht nutzbar, unter anderem aufgrund der Tatsache, dass sie von der chinesischen Regierung blockiert werden. VPN-Apps sind speziell dafür entwickelt diese Blockade zu umgehen. Persönlich kann ich ExpressVPN sehr empfehlen. Allerdings rate ich dazu, mehrere VPN-Apps zu installieren, da die chinesische Regierung mehr und mehr VPN-Apps bannt. Wechat Wechat ist quasi das "WhatsApp" Chinas. Dieses ist auch das Hauptkommunikationsmittel der Uni um Kurse und andere organisatorische Dinge zu regeln. Es besteht die Möglichkeit seinen Wechat-Account mit einem chinesischen Bankkonto zu verknüpfen, um so durch Scannen eines QR-Codes mit dem Smartphone zu bezahlen. Gefühlt wird alles nur noch mit dem Smartphone in China bezahlt. Dies geht von Supermärkten über Taxen bis hin zu Imbissbuden. Transport in Shanghai Das Metronetz in Shanghai beträgt 637km und die U-Bahnen fahren im 3-5 Minuten Rhythmus von den Stationen ab. Die App MetroMan gibt einen guten Überblick, um die beste Strecke zu finden. Um die letzten 1-2 km von der Metrostation zurück zu legen, empfiehlt es sich, eine BikeSharing App wie Ofo oder Mobike zu installieren. Diese funktionieren im Vergleich zu den in Europa bekannten BikeSharing-Systemen ohne Dockingstationen, d.h. einfach QR-Code an den Fahrrädern scannen und los geht's. Ansonsten hat man immer noch die Möglichkeit sehr kostengünstig mit dem Taxi von A nach B zu fahren. Google Translator Der Großteil der Chinesen spricht kaum bis überhaupt kein Englisch. Deshalb ist eine Übersetzungs-App sehr hilfreich. Mit Google Translator hat man ebenfalls die Möglichkeit mit der Kamera über chinesische Schriftzeichen zu gehen um diese übersetzen zu lassen. Studium Sehr begeistert war ich von der großen Auswahl an Kursen. So kann man nicht nur Architektur- und Städtebaukurse belegen, sondern hat auch eine große Auswahl an Designkursen, Chinesischsprachkursen und kulturellen chinesische Kursen. Des Weiteren kann man noch einer Vielzahl an Clubs für Freizeitaktivitäten beitreten. Grundsätzlich finde ich, dass viele Kurse einen eher schulischen Charakter haben. Es gibt eine kontrollierte Anwesenheitspflicht und Essays zu den Reading Materials, die in manchen Kursen wöchentlich abzugeben sind. Sehr interessant wird es auf jeden Fall in den Gruppenarbeiten für die Studiokurse, da man doch recht schnell eine andere Herangehensweise und Mentalität der chinesischen Studenten

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beobachten kann. Außerhalb der Kurse gibt es eine Vielzahl an Vorträgen renommierter Architekten und organisierte Exkursionen der Architekturfakultät. Die Arbeitsräume der Universität sind großzügig und gut ausgestattet. Die Architekturbibliothek bietet zudem eine große Auswahl an Zeitschriften und Literatur.

Alltag Shanghai hat auf jeden Fall eine Menge zu bieten und ist eine sehr dynamische Stadt, die sich in stetigem Wandel befindet. Gerade die durchgehend unterschiedliche Stadtstruktur macht es einfach interessant, einen ganzen Tag durch die Stadt zu irren. Dichte Hochhäuserblöcke, alte traditionelle Bebauung, utopische Malls oder ruhige Stadtpärke wechseln sich ab. Alles kann einem an der nächsten Ecke begegnen. Sehr überraschte mich das fahrradfreundliche Shanghai und das es an einigen Orten angenehm ruhig ist, trotz der enormen Größe der Stadt. An Angeboten mangelt es in Shanghai auf jeden Fall nicht, seien es kulturelle Events oder nächtliche Aktivitäten. Und sollte man mal doch genug von Shanghai haben, so lässt sich China sehr gut mit dem Zug bereisen. Zum Beispiel benötigt der Schellzug von Shanghai nach Beijing für 1200 km lediglich viereinhalb Stunden, was einem viele Kurztrips an Wochenenden ermöglicht. Flüge in Asien sind ebenfalls sehr kostengünstig, so gibt es zum Beispiel zweimal im Jahr den AirAsia Sale. Bei diesem muss man auf vielen Strecken nur die Flughafengebühren bezahlen, der reine Flug ist kostenlos. Sehr zu empfehlen sind Hangzhou, Zhangjiajie und Chongqing. Fazit Sehr einflussreich für mich selber war China auf jeden Fall mit seiner Vielzahl an experimenteller und exzentrischer Architektur. Ich denke, dass die tägliche Konfrontation mit dieser den eigenen Horizont erweitert und für zukünftige Entwurfsprozesse prägend sein kann. Gerade als Architekturstudent kann ich ein Auslandssemester in Shanghai nur wärmstens empfehlen!