Vor der Abreise Bewerbung Ich habe mich bereits am Anfang meines Masterstudiums dazu entschieden, ein Semester im Ausland verbringen zu wollen. Über das Austauschprogramm der Fakultät, TUM SOMex, stehen viele Partner zur Verfügung - die Entscheidung, nach Thailand zu gehen kam mit den vielen positiven Erfahrungsberichten. Nachdem ich meine Zusage von der TUM bekommen habe, stand die offizielle Bewerbung am SIIT noch aus. Diese erfolgte ein paar Monate bevor das Semester dort losgehen sollte. Es war allerdings nur eine formelle Bewerbung die schnell angenommen wurde. Visum Für Thailand gibt es mehrere Visa, die man problemlos beim thailändischen Konsulat in München beantragen kann. Für ein Auslandssemester eignet sich das Multiple Entry Education Visum am besten, da man somit problemlos ein- und auch wieder ausreisen kann um die umliegenden Länder zu besuchen. Das Konsulat in München stellt das Visum direkt vor Ort aus, sodass man es gleich mit nach Hause nehmen kann, sofern man alle nötigen Dokumente mitbringt. Anreise Nach Bangkok fliegen täglich unzählige verschiedene Airlines, sodass man leicht ein gutes Angebot für den Flug findet. Das Visum und ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass

Erfahrungsbericht Auslandssemester WS 2016 / 2017 Sirindhorn International Institute of Technology, Pathum Thani

sind die einzigen Dinge, die man vor dem Flug auf jeden Fall mitbringen sollte. Nach der Ankunft wurde ich von meinem thailändischen Buddy und einer Mitarbeiterin der Universität abgeholt und direkt zu meinem Wohnheim gebracht. Die Organisation hierfür hat super geklappt, alles wurde bereits vorher per Mail arrangiert und somit hatte ich keine Schwierigkeiten, zum Campus und zum Wohnheim zu kommen. Falls der Transfer nicht stattfinden kann, ist es allerdings auch überhaupt kein Problem mit dem Taxi zu fahren - in Thailand ist Taxi fahren super günstig. Anrechnung Die Kursauswahl am SIIT ist leider nicht sonderlich groß für uns Austauschstudenten. Im Master kann man sich allerdings zwei dort belegte Fächer als Wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach anrechnen lassen. Wir konnten uns am SIIT zwischen drei Fächern entscheiden, die alle im Schwerpunkt Operations and Supply Chain Management liegen. Jedoch kann man alle Fächer auch ohne großes Vorwissen gut bestehen. Ich warte leider noch auch die Anerkennung meiner Noten aus Thailand, aber in den letzten Semestern wurden die Kurse immer sehr zeitnah und problemlos anerkannt. Sprachkurs Vom SIIT wird während des Semesters ein Sprachkurs angeboten, an dem man kostenlos teilnehmen kann. Hauptsächlich wird dieser allerdings von den Exchange Students belegt, die ein ganzes Jahr bleiben. Ich hatte leider nicht so viel Glück mit meiner Lehrerin, aber da mehrere Kurse angeboten werden kann man sich anfangs bestimmt auch umschauen und eventuell den Kurs wechseln, wenn man möchte. Insgesamt finde ich allerdings nicht, dass der Sprachkurs unbedingt notwendig ist. Durch die thailändischen Mitstudenten bekommt man auch schnell die ein oder andere wichtige Vokabel mit die man im Alltag gut gebrauchen kann. Wohnungssuche Wir wurden bei der Wohnungssuche unglaublich gut vom International Office des SIIT unterstützt, sodass dieser Punkt überhaupt kein Stress bei der Vorbereitung ist. In unserem Semester gab es zwei alternative Studentenwohnheime die uns vorgeschlagen wurden. Über eine Liste konnte man sich einfach für die Wunschwohnung eintragen und hatte somit eine sichere Zusage für ein Apartment vor Ort. Ich hatte mich, wie die meisten anderen Austauschstudenten auch, für das Keystone Apartment entschieden. Das Zimmer hat zwar fast doppelt so viel gekostet wie ein Zimmer in dem anderen Wohnheim (VKP), aber war mit knappen 220€ pro Monat noch immer sehr günstig. Für den Preis hat man ein ziemlich modernes Wohnheim bekommen, das zusätzlich zu den Apartments auch noch zwei Waschräume und ein Fitnessstudio hatte. Jedes Zimmer hatte zwei Räume – einen Wohnbereich mit Fernseher, Sofa, großem Schreibtisch, Kühlschrank, Mikrowelle und einem großen Schrank, und ein Schlafzimmer mit großem Bett, Schrank und Zugang zum Balkon. Beide Zimmer waren mit Klimaanlage ausgestattet und das Bad war auch sehr geräumig und neu. Es war super, dass man so viele andere Austauschstudenten um sich hatte und sich so total schnell kennenlernen konnte. Der Weg zur Uni ist auch nicht weit und ich kann das Wohnheim absolut

empfehlen. Das zugehörige Internet ist leider ziemlich schlecht, aber man kann problemlos eine Art Prepaid-Router über AIS direkt im Office im Wohnheim organisieren und hat dadurch schnelles Internet zu einem absolut vernünftigen Preis. Während des Auslandssemesters Betreuung und Ansprechpartner Unsere Ansprechpartnerin vor Ort in Bangkok war Chonticha Patchotchai, die uns auch schon vor unserer Anreise bei der Kurswahl und der Organisation behilflich war. Ganz gleich ob es um Kurse, Eingewöhnung oder allgemeine Fragen ging – sie engagierte sich immer extrem für alle Austauschstudenten, sodass man bei keinem Problem alleine war. Zudem hat jeder Austauschstudent einen Buddy bekommen, der sich während des Semesters um die kleineren Fragen gekümmert hat und sich uns angenommen hat. Zusammen mit dem International Office wurden einige Veranstaltungen angeboten, die vom Culture Trip bis zum Kochkurs reichten und immer viel Spaß gemacht haben. Studium Das Studium in Thailand unterscheidet sich in vielen Punkten sehr von unserem gewohnten in München. Hier gibt es deutlich kleinere Kurse, die meistens nur 15-20 Studenten beinhalten und sehr schulisch orientiert sind. Während des Semesters ist es absolut normal mehrere Assignments zu bekommen und zu den Midterms und Finals auch noch Paper oder Präsentationen abzugeben. Das kann zwar ein bisschen zeitaufwändig sein, aber die Bewertungen waren bei uns in jedem Kurs sehr gut und somit hat sich der Aufwand dafür dann auch gelohnt. Die zwei Kurse, die ich mir als Wahlfach anerkennen lassen möchte, sind Production Logistics und Procurement Logistics, die beide gut machbar waren. Production Logistics ist leider ein wenig zäh, da die Professorin hier nur die Slides vorliest und man somit pro Unterrichtsstunde nur die Zeit „absitzen“ muss. Procurement Logistics ist deutlich interessanter, mit einem jungen und witzigen Professor, der viel Verständnis für die Exchange Students hat und ein Fehlen aufgrund von Reisen durchaus mal akzeptiert ;-). Genaueres zu den Inhalten der Fächer findet ihr in einem der Erfahrungsberichte vor mir. Die Noten sind gut bis sehr gut ausgefallen.

Leben am Campus Der Campus des SIIT ist etwas außerhalb von Bangkok, doch bietet alles was man für seine Zeit dort im alltäglichen Leben braucht. Der Transport auf dem Campus ist super, es gibt gelbe Busse die kostenlos fahren, Songthaews (Pick-Up Taxis) für ungefähr 10 Cent und Roller Taxis, die einen für 25 Cent umherfahren. Das Campusleben am SIIT ist wirklich toll, überall gibt es Cafés, Kantinen und kleinere Shops und der gesamte Campus ist ruhig und grün und sehr modern. Von mehreren Bibliotheken bis hin zu Study Centern findet man alles was man zum Studieren braucht und kann sich absolut wohl fühlen. Vor allem toll sind die abendlichen Night Markets, auf denen man super essen kann. Montags und donnerstags findet immer der große Markt statt, der nicht nur viele leckere Gerichte hat, sondern auch unzählige Klamotten oder sonstige Kleinigkeiten. Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis an sich und lohnt sich total – für uns waren die Night Markets ein absolutes Muss abends und bleiben eine tolle Erinnerung! Im Laufe des Semesters wurde auch dienstags und mittwochs ein kleinerer Markt in der Nähe des Haupteingangs angeboten, der einen Besuch auch immer Wert war. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten am Campus Sport zu treiben – ein frei zugängliches Schwimmbad war oft unser Favorit, aber man kann auch ins Fitnessstudio, Fußball spielen oder die Kletterwand auf dem Campus unsicher machen. An den Campus angrenzend befindet sich der U-Square, auf dem man super viele kleine Restaurants und Garküchen finden kann, die auch abends noch lange geöffnet haben. Auch Copy Shops und andere Geschäfte findet man hier ohne Probleme. Für alle größeren Shoppingbedürfnisse ist der Future Park eine tolle Anlaufstelle. Hier fahren unieigene Minivans für wenig Geld hin, man kann aber auch ein Taxi für 2€ nehmen und das Einkaufscenter erkunden.

Kosten Thailand hat nicht umsonst so einen guten Ruf bei Backpackern und Reisenden – vor allem die Lebenshaltungskosten dort sind unglaublich günstig. Richtig leckeres Essen bekommt man an fast jeder Ecke für unter 2€ und auch der Transport und andere Besorgungen sind deutlich erschwinglicher als bei uns in Deutschland. Am Anfang fallen meist die größten Kosten an, durch Flug, Visum und Impfungen. Aber die Kosten lohnen sich in jedem Fall und gleichen sich durch das günstige Leben in Thailand definitiv aus :-) Fazit und Tipps Mein Auslandssemester am SIIT hat mir unglaublich gut gefallen und ich hatte die allerbeste Zeit in Thailand. Die Menschen sind super freundlich und hilfsbereit, das Land ist wunderschön und der tägliche blaue Himmel macht so ziemlich jeden hier in Deutschland neidisch ;-) Die Chance dort zu studieren bringt weit mehr als nur die Erfahrung an einer Auslandsuniversität, da man ein völlig anderes Land mit einer einzigartigen Kultur kennenlernen kann. Ich hätte mir kein besseres Semester wünschen können und kann es jedem nur voll und ganz empfehlen. Wir sind fast jedes Wochenende gereist, haben Land und Leute kennengelernt und eine geniale Zeit gehabt. Wenn man schon in Bangkok studiert, muss man die Reisechancen definitiv ausnutzen und Südostasien erkunden, vor allem bei den günstigen Preisen und vielen tollen Möglichkeiten. Mein größter Tipp ist offen zu sein und das Land kennenzulernen – auch wenn anfangs alles sehr fremd und neu ist, lohnt sich das Kennenlernen allemal! Ich hab noch ein paar Tipps aufgeschrieben, die sich über die Zeit vor Ort eingeschlichen haben und ich hoffe, dass sie dir vielleicht weiterhelfen, wenn du da bist :-)

1. die aller wichtigsten Vokabeln Sawadee kha/ kap Hallo (weiblich/männlich) Kopkuhn kha/ kap Danke (weiblich/männlich) Mangsawira Vegetarisch (in Thailand ist fast überall

irgendeine Art von Fleisch drin, also falls du mal keine Lust drauf hast einfach das Wort dazu sagen ;-))

Nam blao Wasser Nüng Song Sam Si Ha Hok Jet Bäd Kao Sip

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Kha/ Kap Wird in Thailand generell als Ja/Okay/Danke und zur Höflichkeit verwendet. Wenn ihr also in der Kantine auf eins der ausgestellten Essen zeigt und am Ende den Teller bekommt, einfach Kha/ Kap sagen und Nicken ;-)

Mai ped Nicht scharf (vor allem am Anfang ganz hilfreich, wenn ihr Essen bestellt)

Ped nit noi Ein wenig scharf (nachdem man sich ein bisschen dran gewöhnt hat ;-))

khao niau Klebereis (super lecker, unbedingt ausprobieren)

lotu Minivan Sappaloi Brücke (super praktisch wenn man mit den

Rollertaxis vom Night Market zurückfährt und Sappaloi TU Dome sagt, damit man direkt an der Brücke zum Ausgang aus dem Campus rauskommt ;-))

2. Tipps für den Campus

- in der SC Canteen kann man super lecker essen, vor allem der Stand ganz hinten

(Muslims) hat tolles Essen - gegenüber der SC Canteen ist ein extrem netter Eisverkäufer mit richtig leckerem Eis - auf dem kleinen Platz beim SIIT (schräg gegenüber vom 7/11) ist ganz rechts ein kleiner

Laden der extrem leckeren Kaffee verkauft - beim Night Market unbedingt den Green Curry Reis ausprobieren (größerer Stand mit

gelber Plastik-Tischdecke im zweiten Gang von links) - beim U-Square sind beim reinlaufen auf der linken Seite ein paar Restaurants, eins

davon ist relativ groß und hat rote Plastikstühle und blaue Plastik-Tischdecken – hier kann man richtig lecker essen :-)

- Nomwan auf dem U-Square hat tollen Nachtisch, vor allem Bingsu

3. die besten Reiseziele

Koh Phi Phi

Koh Lanta

Ich beneide jeden, der diese unvergesslichen Erfahrungen noch vor sich hat und hoffe, dass ihr genauso ein tolles Auslandssemester vor euch habt wie ich es hatte.

Chiang Mai

Chiang Mai

Koh Samed

Erawan Nationalpark

Bagan, Myanmar

Siem Reap, Kambodscha

Inle Lake, Myanmar

Halong Bay, Vietnam