Erfahrungsbericht über Erasmus Freeletics-mäßigem Kraft- und Ausdauertraining. Außerdem ging ich...

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1 Erfahrungsbericht über meinen Erasmus,Aufenthalt an der UIC in Barcelona (Humanmedizin; SoSe15) I. Vorbereitung Durch einen glücklichen Zufall konnte ich ein halbes Jahr vor meinem Erasmus-Semester noch einen Austauschplatz ergattern. Wegen des kurzen Zeitfensters zwischen Platzerhalt und Semesterbeginn musste ich relativ schnell in Kontakt mit der Erasmuskoordinatorin der UIC, Monica Luque treten, um alles Wichtige wie die Kurswahl zu organisieren. Die Kommunikation mit der Gastuniversität war seht gut: Monica antwortete immer innerhalb eines Tages und löste auch die meisten meiner Probleme. Wie schon in vorherigen Berichten erwähnt, verlangt die UIC ein B2 Spanischniveau, jedoch reicht B1 anscheinend auch aus. Ich hatte nie einen Sprachkurs an der Uni belegt, famulierte jedoch im Sommer vor meinem Auslandssemester in Paraguay, sodass ich mein Schulspanisch etwas auffrischen konnte. 6 Wochen vor meiner Abreise nach Barcelona fand ich ein WG-Zimmer auf einer der unzähligen Erasmusseiten auf Facebook. Ich wollte nicht erst vor Ort nach einem Zimmer suchen, was sich jedoch im Nachhinein als Fehler herausstellte. Deswegen würde ich empfehlen die erste Zeit zu Freunden/Bekannten oder in ein Hostel zu ziehen, um sich in Barcelona selbst um eine Wohnung zu bemühen. Mein Zimmer hatte ca. 6 qm und ein „interior“ Fenster, d.h. ein Fenster, welches zum Innenkorridor des Hauses zeigt, sodass man nie direktes Sonnenlicht hat. Es war völlig überteuert, was vermutlich daran lag, dass der Hauptmieter sich durch die anderen WG-Zimmer noch etwas dazu verdiente. Ich wohnte in der Nähe der Sagrada Família in einem eher spanischen Stadtteil, der jedoch für Unternehmungen im Zentrum nicht besonders gut gelegen ist. Empfehlen kann ich alle Stadtteile im Zentrum wie el Born und das Barrio Gotico oder Gracia, was wie eine eigene kleine Stadt erscheint (war es ursprünglich tatsächlich). Auch Raval finde ich sehr schön, jedoch ist es das vermutlich gefährlichste und heruntergekommenste Viertel im Stadtkern. II. Ankunft Am Flughafen angekommen kann man entweder den Aerobus (5,90 ), den Renfe (im T-10 oder T-Jove enthalten) oder den normalen Bus in die Stadt nehmen. Das T-Jove Ticket gilt für drei Monate und ist an allen Fahrkartenautomaten in den Metrostationen erhältlich. Man muss allerdings für zwei Zonen lösen, denn der Campus der Medizinischen Fakultät der UIC liegt in Sant Cugat. So zahlt man insgesamt 155und ist fast uneingeschränkt mobil. III. UIC Um zur Universität zu kommen kann man den Ferrocarril von Plaza Catalunya, Provenca oder Gracia aus bis zum Hospital General nehmen. Von dort aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß zur Klinik. Im Sommersemester gab es leider nichts derartiges wie eine Welcome Week der UIC, da alle Erasmus-Studenten zu verschiedenen Zeitpunkten ankamen. Die Erasmus-Koordinatorin Monica Luque zeigte mir nach meiner Ankunft die wichtigsten Orte der Universität und stellte mich noch einigen wichtigen Ansprechpartnern vor. Wir kamen in diesem Semester zu dritt aus Würzburg an die UIC, demnach kannte ich schon zwei Erasmus-Studenten. Die restlichen zwei lernte ich dann im Laufe der Zeit während den Vorlesungen kennen.

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Erfahrungsbericht/über/meinen!Erasmus,Aufenthalt!an!der!UIC!in!Barcelona!(Humanmedizin;!SoSe15)!!

I. Vorbereitung

Durch einen glücklichen Zufall konnte ich ein halbes Jahr vor meinem Erasmus-Semester noch einen Austauschplatz ergattern. Wegen des kurzen Zeitfensters zwischen Platzerhalt und Semesterbeginn musste ich relativ schnell in Kontakt mit der Erasmuskoordinatorin der UIC, Monica Luque treten, um alles Wichtige wie die Kurswahl zu organisieren. Die Kommunikation mit der Gastuniversität war seht gut: Monica antwortete immer innerhalb eines Tages und löste auch die meisten meiner Probleme. Wie schon in vorherigen Berichten erwähnt, verlangt die UIC ein B2 Spanischniveau, jedoch reicht B1 anscheinend auch aus. Ich hatte nie einen Sprachkurs an der Uni belegt, famulierte jedoch im Sommer vor meinem Auslandssemester in Paraguay, sodass ich mein Schulspanisch etwas auffrischen konnte.

6 Wochen vor meiner Abreise nach Barcelona fand ich ein WG-Zimmer auf einer der unzähligen Erasmusseiten auf Facebook. Ich wollte nicht erst vor Ort nach einem Zimmer suchen, was sich jedoch im Nachhinein als Fehler herausstellte. Deswegen würde ich empfehlen die erste Zeit zu Freunden/Bekannten oder in ein Hostel zu ziehen, um sich in Barcelona selbst um eine Wohnung zu bemühen. Mein Zimmer hatte ca. 6 qm und ein „interior“ Fenster, d.h. ein Fenster, welches zum Innenkorridor des Hauses zeigt, sodass man nie direktes Sonnenlicht hat. Es war völlig überteuert, was vermutlich daran lag, dass der Hauptmieter sich durch die anderen WG-Zimmer noch etwas dazu verdiente. Ich wohnte in der Nähe der Sagrada Família in einem eher spanischen Stadtteil, der jedoch für Unternehmungen im Zentrum nicht besonders gut gelegen ist. Empfehlen kann ich alle Stadtteile im Zentrum wie el Born und das Barrio Gotico oder Gracia, was wie eine eigene kleine Stadt erscheint (war es ursprünglich tatsächlich). Auch Raval finde ich sehr schön, jedoch ist es das vermutlich gefährlichste und heruntergekommenste Viertel im Stadtkern.

II. Ankunft

Am Flughafen angekommen kann man entweder den Aerobus (5,90 €), den Renfe (im T-10 oder T-Jove enthalten) oder den normalen Bus in die Stadt nehmen. Das T-Jove Ticket gilt für drei Monate und ist an allen Fahrkartenautomaten in den Metrostationen erhältlich. Man muss allerdings für zwei Zonen lösen, denn der Campus der Medizinischen Fakultät der UIC liegt in Sant Cugat. So zahlt man insgesamt 155€ und ist fast uneingeschränkt mobil.

III. UIC

Um zur Universität zu kommen kann man den Ferrocarril von Plaza Catalunya, Provenca oder Gracia aus bis zum Hospital General nehmen. Von dort aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß zur Klinik.

Im Sommersemester gab es leider nichts derartiges wie eine �Welcome Week� der UIC, da alle Erasmus-Studenten zu verschiedenen Zeitpunkten ankamen. Die Erasmus-Koordinatorin Monica Luque zeigte mir nach meiner Ankunft die wichtigsten Orte der Universität und stellte mich noch einigen wichtigen Ansprechpartnern vor. Wir kamen in diesem Semester zu dritt aus Würzburg an die UIC, demnach kannte ich schon zwei Erasmus-Studenten. Die restlichen zwei lernte ich dann im Laufe der Zeit während den Vorlesungen kennen.

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Folgende Kurse belegte ich an der UIC: Gynäkologie, Palliativmedizin und Rheumatologie. Zusätzlich absolvierte ich ein zweiwöchiges Chirurgiepraktikum in einem der Lehrkrankenhäuser der UIC. Anfangs hatte ich außerdem Geriatrie belegt, jedoch ist es mit sehr viel mehr Aufwand und weitaus weniger Spaß verbunden als in Würzburg, weshalb ich es nach kurzer Zeit wieder abwählte. Allgemein sind alle Veranstaltungen der UIC mit mehr Aufwand verbunden als an unserer Fakultät in Würzburg. Es werden beispielsweise auch zwei Klausuren pro Fach und pro Semester geschrieben, weshalb die spanischen Studenten eigentlich konstant am Lernen sind. Die Kurse der UIC bestehen generell aus Vorlesungen (CM), Seminaren (MC/ABP) und lehrklinikmäßigen praktischen Übungen (LH), die täglich von 16 bis 20 Uhr stattfinden. Einige Kurse wie zum Beispiel Gynäkologie schließen noch ein- bis zweiwöchige Praktika von 8 bis 14 Uhr mit ein, welche an Lehrkrankenhäusern der UIC von Barcelona bis Manresa stattfinden können. Wenn man Glück hat, wird man für das Praktikum in Barcelona ausgelost, wenn man Pech hat muss man nach Manresa fahren, was täglich pro Strecke 60 km Fahrt bedeutet (im Berufsverkehr!!). Mit den Praktika war ich je nach betreuendem Arzt meistens zufrieden. Vom Unterricht an der Uni war ich hingegen ziemlich enttäuscht. Die UIC ist eine neue Universität und kooperiert vor allem mit sehr kleinen Krankenhäusern, weswegen viele Dozenten meiner Ansicht nach nicht ausreichend für die Lehre geschult sind. Das merkt man sofort an ihren Powerpointfolien aber auch an der Vortragsweise. Ich habe in dieser Zeit auf jeden Fall die Qualität des Unterrichts in Würzburg zu schätzen gelernt. Die meisten Dozenten halten ihre Vorlesungen auf Katalanisch, jedoch steigen die meisten (wenn auch nicht alle) auf Spanisch um, wenn man sie vor der Vorlesung anspricht und ihnen erklärt, dass man Erasmus-Student ist.

Für die Prüfungen muss man seinen Laptop mitbringen, da die Fragebögen online aufgerufen und ausgefüllt werden müssen. Ich habe weder mehr Zeit zur Verfügung bekommen noch durfte ich ein Wörterbuch benutzen. In Gynäkologie werden außerdem ein paar Fragen auf Katalanisch gestellt. Jedoch habe ich alle Klausuren ohne Probleme bestanden. Man muss sich keinen zu großen Stress machen, auch wenn dies die spanischen Kommilitonen sehr wohl tun.

IV. Die Stadt

Wenn man einmal in Barcelona gelebt hat, dann möchte man nicht mehr weg. Die Stadt ist unglaublich schön und vielfältig. Selbst nach vier Monaten konnte ich immer wieder neue Orte und Straßen entdecken. Jedes Viertel hat seinen eigenen Flair und man kann nur staunen bei der Fülle an schönen Gebäuden, die überall versteckt oder auch offen stehen. An Freizeitprogramm gibt es für jeden Geschmack etwas. Ich trat gleich zu Anfang einer Sportgruppe bei, die sich Urban Gorillas nennt und an 6 Tagen die Woche (teilweise dreimal täglich) an verschiedenen Orten der Stadt trainiert. Man findet also immer einen Termin, an dem man Zeit hat. Meistens findet das Training direkt am Strand statt und besteht vor allem als Freeletics-mäßigem Kraft- und Ausdauertraining. Außerdem ging ich fast wöchentlich in eine Bar in Gracia zum Salsa Tanzen. Auch an Restaurants mangelt es Barcelona nicht. Man muss jedoch aufpassen, da einige sehr touristisch und damit überteuert sind. Natürlich möchte man in Spanien Tapas essen, wobei das keine typische Speise für Katalonien ist. Mir hat vor allem das Mittagsmenü gefallen. Man bekommt für 10 bis 15 € ein Drei-Gänge-Menü mit Brot und Getränk. Auch der Reichtum an internationalen Lokalen ist unfassbar. Ob man nun palästinensisch, peruanisch oder indonesisch essen möchte, man wird immer fündig.

Auch in Barcelona gibt es eine ESN Gruppe, die viele Unternehmungen und Partys organisiert. Jedoch wollte ich kein Erasmus-Leben führen, weshalb ich so gut wie nie auf einer dieser Veranstaltungen war und deswegen auch wenig darüber zu berichten habe.

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V. Fazit

Wenn!man!das!typische!Spanien!kennenlernen!möchte,!dann!sollte!man!wahrscheinlich!nicht!nach!Barcelona!gehen.!Denn!Barcelona!ist!eine!eigene!kleine!katalonisch,internationale!Welt.!Vor!dem!Katalanisch!muss!man!keine!Angst!haben,!denn!die!Katalanen!weigern!sich!nicht!Spanisch!zu!sprechen,!wenn!sie!merken,!dass!man!aus!dem!Ausland!kommt.!Es!kann!sogar!passieren,!dass!einem!direkt!auf!Englisch!geantwortet!wird!(was!mich!immer!ärgerte).!Man!muss!im!Hinterkopf!behalten,!dass!die!Stadt!sehr!touristisch!ist!und!man!als!Ausländer!auch!so!behandelt!wird.!!!Barcelona!ist!eine!einzigartige!Erfahrung,!die!ich!nur!empfehlen!kann.!Jedoch!sollte!man!sich!dessen!bewusst!sein,!dass!einen!ein!Semester!an!der!UIC!!medizinisch!nicht!wirklich!voranbringt.!Deswegen!ist!es!sinnvoll!Fächer!zu!belegen,!die!einem!nicht!so!wichtig!sind.!!!Würzburg,!07.07.2015!Email:[email protected]!!Rafaela!Mayer!!!!!Die!Studenten!des!5.!Jahres!vor!dem!Campus!in!Sant!Cugat!

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