Erfassung der Schalenwildbestände im Ebersberger...

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Andreas König Dorothea Zannantonion Bericht Juni 2009 Erfassung der Schalenwildbestände im Ebersberger Wildpark

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Andreas KönigDorothea Zannantonion

BerichtJuni 2009

Erfassung der Schalenwildbestände im Ebersberger Wildpark

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Erfassung der Schalenwildbestände im Ebersberger Wildpark im Jagdjahr 2008/09 mit

Hilfe des Losungszählverfahren

Bericht

AuftraggeberForstbetrieb WasserburgBayerische Staatsforsten

FD Harald Loher

AuftragnehmerArbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement

Lehrstuhl für Tierökologie TU-München

Am Hochanger 1385354 Freising

Erstellt durch:Dr. Andreas König

Dorothea Zannantonio

Tel: +49 8161 714605Fax: + 49 8161 714615

Mobil: +49 171 1423591Email: [email protected]

Juni 2009

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Kurzfassung

Der Forstbetrieb Wasserburg beauftragte 2006 die Arbeitsgruppe für Wildbiologie und Wildtiermanagement der TUM unter Leitung von Dr. Andreas König mit der Durchführung eines Losungszählverfahrens innerhalb des Ebersberger Wildparks. Das Verfahren dient der Erfassung von Dichte, Verteilung und zeitlicher Entwicklung der Rot-, Reh- und Schwarzwildbestände.

Seit Beginn des Projektes im Winter 2006/2007 wurden jeweils im Sommer 2007, im Winter 2007/2008, im Sommer 2008 sowie im Winter 2008/2009 Erhebungen durchgeführt.

Die letzte Datenerfassung über den Winter 2008/2009 gibt die aktuellen Grundbestände von ca. 101 bis 134 Stück Rotwild, etwa 324 Stück Rehwild und ca. 537 Stück Schwarzwild innerhalb des Parks wider. Im Vergleich zu den Untersuchungen im Winter 2007/2008 sind die Populationen bei Rot- und Rehwild leicht angestiegen, während die des Schwarzwildes abgenommen hat.

Team

Koordination und Leitung

Dr. Andreas König

Dipl.-Biol. Dorothea Zannantonio

Mitarbeiter TUM Mitarbeiter Forstbetrieb Wasserburg

Cand. Forst Tanja Dubrawac Berufsjäger Andreas Thiermeyer

Cand. Forst Emil Hudler Berufsjäger Jürgen Hörmann

Dipl. Forst-Ing. Stephani Eggenhofer

Dipl.- Biol. Eva Perret

Dipl.- Biol. Stefan Linke

Dipl.- Biol. Christof Janko

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Inhaltsangabe Kurzfassung Team 1 EINLEITUNG 5 2 MATERIAL UND METHODE 7 2.1 Untersuchungsgebiet 7 2.2 Untersuchungszeitraum 8 2.3 Untersuchte Wildarten 8 2.4 Losungszählverfahren 8 3 ERGEBNISSE 12 3.1 Erfasste Losung 12 3.2 Verteilung der Losung 13 3.3 Populationsdichten 23

3.3.1 Losungszählverfahren 23 3.3.2 Entwicklung des Schalenwildabschusse 25 3.3.3 Rotwild 26

3.3.3.1 Losungszählung 26 3.3.3.2 Streckenliste 27

3.3.4 Rehwild 29 3.3.5 Schwarzwild 30

4 BEWERTUNG UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE 31 5 LITERATUR 32 6 ANHANG 34

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1 Einleitung

2007 erteilte FD Harald Loher, Forstbetriebsleiter in Wasserburg, Herrn Dr. Andreas König, Leiter der Arbeitsgruppe Wildbiologie, den Auftrag zur Durchführung eines Schalenwildmonitorings im Wildpark Ebersberg. Nachdem 2001 ein Gutachten (vgl. SCHRÖDER 2001) die Reduktion der Wildbestände und die Einrichtung einer Ruhezone empfahl, galt es nun, die tatsächlichen Veränderungen in den Schalenwildbeständen zu dokumentieren.

Seit der Anlage von 200 Probeflächen im Spätherbst 2006 wird im Ebersberger Wildpark das „ Losungszählverfahren“ durchgeführt. Ziel ist es, die Verteilung, Bestandshöhe und Bestandsentwicklung der Rot-, Reh- und Schwarzwildpopulationen zu erfassen. Dieses indirekte Verfahren zur Populationserfassung wird bereits seit den 40er Jahren angewendet (PADAIGA 1998, TOTTEWITZ 2002) und evaluiert (vlg. RINEY 1957, BENNETT ET AL. 1940). Gerade eine längerfristige Durchführung dieses Verfahrens ermöglicht einen Einblick in die Veränderung der Bestände.

Seit der Traktanlage 2006 fanden acht Auszählungen der Probeflächen statt.

Neben der Schätzung der Bestandesdichten über das Losungszählverfahren wird bei der Rotwildpopulation zusätzlich eine Bestandesrückrechnung anhand der erzielten Jagdstrecke durchgeführt.

Ziel des Projektes ist die Ermittlung von Verteilung und Dichte der Schalenwildbestände im Ebersberger Wildpark.

Längerfristig soll die Dynamik der Schalenwildpopulationen im Ebersberger Park erfasst werden. Ein besonderes Augenmerk gilt der Effektivität der Rotwildruhezone. Die Ergebnisse sollen als Weiser für ein angepasstes Wildtiermanagement dienen.

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Im Jagdjahr 2008/2009 durchgeführte Tätigkeiten:

a) Begleitende Überprüfungen der Stichprobenflächen;

b) Abgehen und Auszählen der Probenflächen im Sommer 2008 mit Erstellung eines Zwischenberichtes;

c) Abgehen und Auszählen der Probenflächen im Herbst 2008 mit Erstellung eines Zwischenberichtes;

d) Abgehen und Auszählen der Probenflächen im Frühjahr 2009 mit Erstellung des Abschlussberichtes für das Jagdjahr 2008/2009;

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2 Material und Methode

2.1 Untersuchungsgebiet

Als Untersuchungsgebiet gilt der gesamte gezäunte Bereich des Ebersberger Forstes (Abbildung 1). Dieses Areal bemisst eine Fläche von 5000 ha. Die Verwaltung und Bewirtschaftung obliegt dem Forstbetrieb Wasserburg der Bayerischen Staatsforsten.

Abbildung 1: Der Ebersberger Forst – die rote Linie markiert das gezäunte Untersuchungsgebiet, den Ebersberger Wildpark

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2.2 Untersuchungszeitraum

Die Erhebungen zur aktuellen Population fanden zwischen dem 6 Dezember 2008 und dem 31 März 2009 statt.

Zusätzlich fand am 11. und 12. August 2008 eine Auszählung zur Sommerverteilung der Schalenwildarten statt.

2.3 Untersuchte Wildarten

Es werden Daten über Rot-, Reh- und Schwarzwild erhoben.

2.4 Losungszählverfahren

Grundlage der Datenerhebung ist das Losungszählverfahren nach TOTTEWITZ ET AL.(1996). Dabei werden Stichprobeflächen nach dem „ Prinzip der eingeschränkten Zufallsauswahl“ (TOTTEWITZ ET AL. 1996) im Gebiet der Studie festgelegt. Hierfür wurde ein Gitternetz mit einer Seitenlänge von 500m auf einer Forstkarte über das Gebiet des Ebersberger Parks gelegt. Die Schnittpunkte des Netzes wurden durchnummeriert und markieren die Lage der Probepunkte. Punkte in unbegehbaren Gebieten wurden so geringfügig wie möglich verschoben. Insgesamt weißt das Gitternetz 200 Punkte aus (Abbildung 2), an deren Lage im Gelände langfristig Stichprobentrakte angelegt sind. Jeder Trakt repräsentiert eine Fläche von 25ha.

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Abbildung 2: Lage der Verteilung der Probeflächen im Ebersberger Wildpark; die roten Punkte markieren die Probeflächen, die blaue Linie zeigt den Verlauf des Zauns an.

Jeder Trakt ist 2m breit und 50m lang. Die Trakte werden über die Jahre hinweg nicht verändert oder nur in besonderen Fällen geringfügig verlegt. Bei jeder Aufnahme und Auszählung werden daher die selben Flächen untersucht. Der Stichprobenfehler ist daher minimal.

Zur Ermittlung der Bestandsdichten müssen die Trakte im Herbst von Losung befreit werden. Im anschließenden Frühjahr werden dort vorhandenen Losungshaufen nach Tierart getrennt erfasst.

Anhand dieser Daten können Aussagen zur Verteilung und Populationsgröße der einzelnen Wildarten gemacht werden.

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Nach TOTTEWITZ ET AL. (1996) und DZIECIOLOWSKY (1976) ermöglichen die Zahlen der zweiten Zählung eine Berechnungen zur Wilddichte, sofern folgende Größen bekannt sind:

- Anzahl ermittelter Losungshaufen

- Anzahl der Probeflächen

- Größe einer Probefläche in qm

- Defäkationsrate (durchschnittliche Anzahl Losungshaufen, die pro Tier

und Tag abgesetzt werden)

- Länge des Untersuchungszeitraumes in Tagen

- Korrekturfaktoren

Die Korrekturfaktoren setzen sich aus unterschiedlichen Einflussgrößen zusammen. Hierzu zählen die Anzahl des im Untersuchungszeitraum erlegten Wildes, Störfaktoren, sowie ein Korrekturwert für längere Liegezeiten.

TOTtEWITZ ET AL. (1996) verwenden bei Rotwild eine Defäkationsrate von 19 Losungshaufen pro Tier und Tag und verweisen darauf, dass hierüber ein Mindestbestand berechnet wird. Andere Autoren, wie DZIECIOLOWSKY (1976) verwendet einen deutlich niedrigeren Wert von 13,9 Losungshaufen pro Tier und Tag bei seinen untersuchten Populationen. Für Schwarzwild ermittelte BRIEDERMANN (1990) eine Defäkationsrate zwischen 3-6,5 Losungshaufen je Tier und Tag im Jahresdurchschnitt und für das Winterhalbjahr zwischen 5 und 6,5. Zur Berechnung der Rehwilddichte wird üblicherweise eine Rate von 14 Losungen pro Tag und Tier verwendet.

Tabelle 1: Für die Berechnung der Populationsdichten unterstellten Defäkationsraten

Wildart Defäkationsrate je Tier pro Tag

Rotwild 15 – 19

Rehwild 14

Schwarzwild 5

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Die Zeitspanne zwischen dem Abräumen der Probeflächen im Frühwinter 2008 und dem Abgehen im Frühjahr 2009 betrug 114 Tage. Es konnten 199 Untersuchungsflächen ausgewertet werden.

Mithilfe dieser Größen kann die Bestandsdichte je Hektar (N) bzw. je 100ha (N x 100) für die einzelnen Wildarten berechnet werden. Bezieht man diese Werte auf die Größe des Untersuchungsgebietes oder der Teilbereiche, so erhält man entsprechende Stückzahlen der betreffenden Areale.

Circa 5% aller Stichproben verlaufen auf Freiflächen, die restlichen 95% der Trakte wurden im Waldgebiet angelegt. Ca. 60% der Trakte liegen in fichtendominierten Beständen, bei 17% dominiert die Buche, der Rest besteht aus Nadelholzmischbeständen.

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3 Ergebnisse

3.1 Erfasste Losung

Im März 2009 lagen an 188 von 199 Flächen neue Losungen. Insgesamt wurden 88 Rot-, 87 Reh- und 135 Schwarzwildlosungen (Tabelle 2) zwischen dem 6. Dezember 2008 und dem 31. März 2009 abgesetzt.

Tabelle 2: Zwischen November 2008 und März 2009 abgesetzte Losung auf den Aufnahmetrakten;

Frühjahr 2009

Rotwild Rehwild Schwarzwild gesamt

Trakte mit Losung 40 54 72 118

Anteil Trakte mit Losung 20,10% 27,14% 36,18% 59,30%

gefundene Losungshaufen 88 87 135 310

Bei den Datenaufnahmen zu Beginn des Winters stieg die Anzahl gefundener Schwarzwildlosungen von Jahr zu Jahr an. Bei Rot- und Rehwild verhielt es sich umgekehrt, die Zahl der Losungshaufen wurde jährlich weniger (Tabelle 3). Die jeweils im Sommer und Winter durchgeführten Erhebungen spiegeln die Verteilung der Populationen wieder. Witterung, wie Niederschläge und Wärmeeinwirkungen beeinflussen den Zerfall der Losung während der Vegetationsperioden erheblich und variieren von Jahr zu Jahr.

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Tabelle 3: Zwischen 2006 und Frühjahr 2009 gefundene Losungen (n)

Aufnahme Rotwild Rehwild Schwarzwild

Winter 2006 128 50 35

Frühjahr 2007 144 80 62

Sommer 2007 41 12 56

Winter 2007 63 49 144

Frühjahr 2008 77 99 243

Sommer 2008 6 5 32

Winter 2008 27 20 157

Frühjahr 2009 88 87 135

Bei den Frühjahreszählungen wurden meistens mehr Losungen registriert als bei den vorhergehenden Wintererhebungen. Erstmals zeigt sich nun beim Schwarzwild eine Abnahme der Haufen zwischen der Winterzählung 2008 und der Frühjahrszählung von 2009. Während anhand der Daten der Sommer- und Herbsterhebungen die Populationsverteilungen dargestellt werden können, lässt sich mit dem zeitlichen Bezug der Frühjahreszählungen Tendenzen der Populationsentwicklung aufzeigen.

3.2 Verteilung der Losung

Mithilfe der Sommer- und Herbstzählung von 2008 lassen sich die Verteilungen des Schalenwildes in der entsprechenden Jahreszeit darstellen, die Frühjahrauszählung 2009 zeigt die Aufenthaltsschwerpunkte der Tiere im Winter zwischen dem 9.12.2008 und dem 31.3.2009.

Die Größe der Punkte in den folgenden Abbildungen spiegelt die relative Häufigkeit der gefundenen Losung wieder. Bei der Sommerverteilung 2008 bleibt zu beachten, dass 15 Trakte nicht oder nur teilweise ausgewertet werden konnten, sie sind durch gelbe Punkte dargestellt.

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Rotwild

Rotwildlosung wurde im Sommer 2008 an fünf Trakten gefunden, davon innerhalb der Ruhezone an zwei Trakten. Im nördlichen und südlichen Bereich des Parks gab es keine Funde (Abbildung 3).

Abbildung 3: Verteilung der Rotwildlosung auf den Trakten im August 2008; die Größe der roten Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losung wider; die gelben Punkte zeigen nicht gewertete Trakte an; Die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Im Dezember 2008 wurde Rotwildlosung vor allem im zentralen Bereich des

Parks, unmittelbar angrenzend an die Ruhezone gefunden (Abbildung 4).

Abbildung 4: Verteilung der Rotwildlosung auf den Trakten im Dezember 2008; die Größe der roten Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losung wider; die Braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Die Auszählung der Losungen im März 2009 spiegeln die Verteilung des

Rotwildes währender Wintermonate 2008/09 wider. Die Ruhezone wurde wieder

intensiv genutzt, ebenso wie der gesamte zentrale Bereich des Parks. Auch im

nördlichen Gebiet fand sich Losung (Abbildung 5).

Abbildung 5: Verteilung der Rotwildlosung im Winter zwischen dem 6.12.2008 und dem 31.3.2009; die Größe der Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losungshaufen wider; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Rehwild

Rehwildlosung war im Sommer 2008 im Süden sowie im östlichen Randbereich zu finden (Abbildung 6).

Abbildung 6: Verteilung der Rehwildlosung im August 2008; die Größe der blauen Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losung wider; die gelben Punkte zeigen nicht gewertete Trakte an; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Im Winter 2008 fand sich Rehwildlosung vor allem südlich und südwestlich der Ruhezone. Kleine Funde gab es in der Ruhezone und am Nordostrand (Abbildung 7).

Abbildung 7: Verteilung der Rehwildlosung im Dezember 2008; die Größe der blauen Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losung wider; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Rehwild hielt sich im Winter 2008/2009 im gesamten Bereich auf. Größere Funde gab es im nördlichen und südlichen Randbereich des Parks. Auch die Ruhezone wurde genutzt (Abbildung 8).

Abbildung 8: Verteilung der Rehwildlosung im Winter zwischen dem 6.12.2008 und dem 31.3.2009; die Größe der Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losungshaufen wider; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Schwarzwild

Die Losung des Schwarzwildes war im August 2008 auf den Trakten sowohl innerhalb wie außerhalb der Ruhezone zu finden (Abbildung 9).

Abbildung 9: Verteilung der Schwarzwildlosung im August 2008; die Größe der schwarzen Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefunden Losung wider; die gelben Punkte zeigen nicht gewertet Trakte an; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Schwarzwild zeigte im Dezember 2008 eine Konzentration im zentralen Bereich des Parks an. Vermehrte Losung gab es innerhalb und am Randbereich der Ruhezone (Abbildung 10).

Abbildung 10: Verteilung der Schwarzwildlosung im Dezember 2008; die Größe der schwarzen Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefundenen Losung wider; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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Über die Wintermonate 2008/2009 verteilte sich das Schwarzwild über die Ruhezone und den nördlichen bzw. nordwestlich davon liegenden Bereichen (Abbildung 11).

Abbildung 11: Verteilung der Schwarzwildlosung im Winter zwischen dem 06.12.2008 und dem 31.03.2009; die Größe der Punkte spiegelt die relative Häufigkeit der gefundenen Losungshaufen wider; die braune Linie zeigt die Ruhezone an;

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3.3 Populationsdichten

3.3.1 Losungszählverfahren

Die aktuellen Populationsdichten (Frühjahrsbestand 2009) der einzelnen Schalenwildarten ergeben sich entsprechend dem Losunsgszählverfahren aus der Anzahl der abgesetzten Losungen zwischen November 2008 und März 2009 abzüglich der getätigten Abschüsse.

Unter Berücksichtigung aller Größen ergaben sich für das Frühjahr 2009 ein geschätzter Grundbestand von 2,0 – 2,9 Stück Rotwild je 100 ha, 6,5 Stück Rehwild je 100 ha und 1,6 Stück Schwarzwild je 100 ha.

Aus den Daten des Jagdjahres 2007/2008 wurden über den ermittelten Grundbestand und dem getätigten Abschuss Zuwachsraten für Rotwild und Rehwild berechnet:

Rotwild 60-65% aller weiblichen Tiere

Rehwild 91% aller weiblichen Tiere

Für Schwarzwild werden keine Zuwachsraten rückgerechnet, da die Zuwachswerte dieser Wildart jährlich in Abhängigkeit von Klima und Mast der Laubbäume zwischen 100% und 160% des Gesamtbestandes schwanken können (STUBBE 1986).

Unterstellt man für Rot- und Rehwild wieder die 2008 ermittelte Zuwachsrate, ergibt sich für Rotwild ein geschätzter Sommerbestand von 2,6 bis 3,8 Stück/100ha und für Rehwild ein geschätzter Sommerbestand von 9,3 Tieren/100 ha. (Tabelle 4).

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Tabelle 4: geschätzte Schalenwilddichten - Grundbestand und Sommerbestand -2009 je 100ha

Wildart

Grundbestand FJ 09

Stück / 100 ha

Sommerbestand 09

Stück / 100 ha

Rotwild 2 – 2,86 2,6- 3,8

Rehwild 6,48 9,4

Schwarzwild 10,7 21,4 – 27,8

Rechnet man die Bestandesdichte der drei Wildarten auf die gesamte Fläche des Ebersberger Parks um (Tabelle 5), so ergibt sich ein Grundbestand von 102 – 145 Stück Rotwild mit einem geschätzten Sommerbestand von 133 bis 189 Stück. Für Rehwild berechnet sich ein gesamter Grundbestand von ca. 324 Rehen sowie einem Sommerbestand von ca. 471 Tieren. Für die Schwarzwildpopulation ergibt sich eingeschätzter Grundbestand von 537 Stück, der je nach unterstellter Zuwachsrate auf 1074 bis 1396 Schweine ansteigen kann.

Tabelle 5: geschätzte Schalenwilddichten - Grundbestand und Sommerbestand -2009 für den gesamten Ebersberger Park

Wildart Grundbestand FJ 09 Sommerbestand 09

Rotwild 102 - 145 133 - 189

Rehwild 324 471

Schwarzwild 537 1074 - 1396

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3.3.2 Entwicklung des Schalenwildabschusses

Die Abschusszahlen sind für das Losungszählverfahren eine wichtige Korrekturgröße. Zum einen müssen die während des Erhebungszeitraumes (6. Dezember bis 31. März) getätigten Abschüsse zum Teil von den ermittelten Bestandeswerten abgezogen werden, da diese im Untersuchungszeitraum noch gekotet haben, aber nun nicht mehr vorhanden sind.

Zum anderen lässt sich anhand dieser für Schalenwildarten mit relativ konstanten Zuwachsraten, wie Rotwild, auf die Populationsgröße rückrechnen.

0

100

200

300

400

500

600

700

800

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Jagdjahr

Stre

cke

Rotwild

Rehwild

Schwarzwild

Abbildung 12: Entwicklung der Abschusszahlen im Ebersberger Wildpark zwischen 1993 und 2008;

Im Jagdjahr 2008/2009 sind bei Rot- und Rehwild die Abschusszahlen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dies wirkte sich auf die Bestandesentwicklung beider Arten aus, die gegenüber der Erhebung vom Frühjahr 2008 leicht angestiegen sind.

Dagegen sind die getätigten Abschüsse beim Schwarzwild nochmals angestiegen.

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3.3.3 Rotwild

3.3.3.1 Losungszählung

Im Vergleich zum Frühjahrsbestand 2008 ist der Grundbestand 2009 wieder angestiegen und bewegt sich zwischen 102 und 145 Stück Rotwild (Abbildung 13). Zählt man zu diesen Werten die im Jagdjahr 2008/2009 getätigten Abschüsse hinzu, ergibt sich der „ Mindestsommerbestand 2008“ (Sommer 08 IST). Diese Rückrechnungswerte liegen ca. 40 Stück Rotwild über den prognostizieren Sommerbestand (Sommer 2008 Soll). Die Differenz dieser beiden Werte kann entweder auf einer höheren Zuwachsrate beruhen oder die Schätzung des Grundbestandes 2008 war zu niedrig. Da die Ist-Werte 2008 nur bei Zuwachsraten von mehr als 200% des weiblichen Rotwildes erreichbar sind, muss bei der Datenerhebung 2008 beim Rotwild ein Fehler unterlaufen sein.

133102

148189

145189

245

315

238

202

102146155

209

66 86

0

50

100

150

200

250

300

350

Frühjah

r 200

7

Sommer

07 S

oll

Sommer

07 Is

t

Frühjah

r 08

Sommer

08 S

oll

Sommer

08 Is

t

Frühjah

r 09

Sommer

09 S

oll

AnzahlMaxMin

Abbildung 13: Entwicklung der Rotwildpopulation auf Basis des Losungszählverfahren (Soll = prognostizierter Sommerbestand: Ist = rück gerechneter Sommerbestand anhand der getätigten Abschüsse)

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3.3.3.2 Streckenliste

Um die Ergebnisse aus der Losungszählung zu verproben, wurde die Rotwildpopulation anhand der getätigten Abschüsse zwischen 2002 und 2007 geschätzt. Dieser Zeitraum bietet sich an, da in diesem bereits Reduktionsabschüsse beim Rotwild durchgeführt wurden und somit die Entnahme aus der Population den Zuwachs überschritten hat. In Abbildung 14 wird die Populationsentwicklung seit 2002 unter Annahme eines Zuwachsprozentes von 70% und 90% der Alttiere dargestellt. 2002 lag der Sommerbestand (So) des Rotwildes bei weit über 500 Tieren.

Der Frühjahrsbestand (Fr) 2009 liegt zwischen 97 und 196 Stück Rotwild. Er deckt sich damit sehr gut mit dem über das Losungszähverfahren geschätzten Frühjahrsgrundbestand von 102 bis 145 Stück Rotwild.

0

100

200

300

400

500

600

So

02

Fr 0

3

So

03

Fr 0

4

So

04

Fr 0

5

So

05

Fr 0

6

So

06

Fr 0

7

So

07

Fr 0

8

So

08

Fr 0

9

So

09

Jahr

Anz

ahl

Zuwachs 90%

Zuwachs 70%

Abbildung 14: Entwicklung der Rotwildpopulation auf Basis der getätigten Abschüsse

Anhand der getätigten Abschüsse wird der Sommerbestand 2002 auf 10 bis 11 Stück Rotwild pro 100 ha geschätzt. Bei dieser hohen Dichte kann man davon

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ausgehen, dass der Zuwachs eher bei 70% der Alttiere lag. Nach der Reduktion kann anhand der Abschusszahlen von einer Rotwilddichte im Frühjahr 2009 zwischen 1,9 – 3,92 ausgegangen werden.

Der gesamte Sommerbestand, geschätzt anhand der Rückrechnung der Jagdstatistiken, dürfte zwischen 131 und 255 Stück Rotwild liegen.

020406080

100120140160180200

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

AbschussZuwachs 90%

Abbildung 15: Gegenüberstellung der tatsächlichen Abschüsse zwischen 2002 und 2008 dem berechneten jährlichen Rotwildzuwachs bei einer unterstellten Zuwachsrate von 90% der Alttiere.

In den Jahren 2006 und 2007 war die Differenz zwischen Zuwachs und Abschuss besonders stark ausgeprägt, was den starken Populationsrückgang von Frühjahr 2007 auf das Frühjahr 2008 erklärt. Auch im Jagdjahr 2008/2009 lagen die realisierten Abschüsse noch leicht über dem Zuwachs, der anhand der Populationsrückrechnung zu erwarten gewesen wäre.

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3.3.4 Rehwild

Der Rehwild Grundbestand schwankt zwischen 297 Stück im Jahr 2008 und 471 Stück im Jahr 2009. Der Frühjahrsbestand 2009 entspricht in etwa dem Frühjahrsbestand 2007. Der Bestand ist gegenüber dem Frühjahr 2008 wieder leicht angestiegen.

320

499

297

431 424

324

471

0

100

200

300

400

500

600

Frühjahr07

Sommer07 Ist

Frühjahr08

Sommer08 Soll

Sommer08 Ist

Frühjahr09

Sommer09 Soll

Anzahl

Abbildung 16: Entwicklung der Rehwildpopulation auf Basis des Losungszählverfahren (Soll = prognostizierter Sommerbestand: Ist = rück gerechneter Sommerbestand anhand der getätigten Abschüsse)

Für den Sommer 2009 wird ein Rehwildbestand von ca. 471 Stück im Park erwartet.

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3.3.5 Schwarzwild

Anhand der Losungszählung ergibt sich ein Schwarzwildfrühjahrsbestand von ca. 537 Tieren. Zusammen mit den getätigten Abschüssen 2008/2009 müssen im Sommer 2008 ca. 926 Stück Schwarzwild vorhanden gewesen sein.

290

1063

682

926

537

0

200

400

600

800

1000

1200

Frühjahr 07 Sommer 07Ist

Frühjahr 08 Sommer 08Ist

Frühjahr 09

N

Abbildung 17: Entwicklung des Schwarzwild Frühjahrsbestands auf Basis des Losungszählverfahren sowie der Mindestsommerbestände

Bestandesprognosen beim Schwarzwild für den Sommer 2009 sind schwierig und nur unter Vorbehalt möglich, da diese Wildart sehr variabel im Zuwachs auf unterschiedlich günstige Rahmenbedingungen reagiert. Legt man die Zuwachraten von STUBBE (1986) mit Werten zwischen 100% und 160% der gesamten Population zugrunde, dürfte der Bestand im Sommer 2009 auf 1000 bis 1400 Stück Schwarzwild ansteigen.

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4 Bewertung und Diskussion der Ergebnisse

Die zurückhaltende Bejagung des Rotwildes stabilisierte die Population auf einem Grundbestand zwischen 100 und 145 Stück Rotwild. Dieses Ergebnis deckt sich mit der Populationsrückrechung über die realisierten Abschüsse. Hiernach liegt der Grundbestand zwischen 100 und 200 Tieren. Ein weiterer Effekt zeigt sich in der Raumnutzung des Rotwildes. Zumindest im Winter wird die Ruhezone wieder vermehrt vom Rotwild angenommen. Trotzdem befindet sich der größere Teil der Rotwildpopulation außerhalb der Ruhezone.

Die Rehwildpopulation erwies sich in den letzten drei Jahren als relativ konstant. Der Grundbestand schwankte zwischen 297 und 324 Stück Rehwild im Park.

Größere Bestandesschwankungen finden sich wiederum beim Schwarzwild. Der Grundbestand liegt 2009 bei etwa 537 Tieren. Bei dieser Wildart sind Prognosen und Rückrechungen sehr schwierig, da die Zuwachsraten von Jahr zu Jahr zwischen 100% und 160 % des gesamten Bestandes schwanken können. Auslöser dieser Schwankungen sind Klima und Nahrungsbedingungen. Im Vergleich zu Rot- und Rehwild hat Schwarzwild am besten die Ruhezone angenommen. Hier stellt sich unweigerlich die Frage, in wieweit Rotwild und Schwarzwild in Konkurrenz treten und die unbefriedigende Annahme der Ruhezone durch das Rotwild nicht auf Unverträglichkeiten mit dem Schwarzwild zurückzuführen ist.

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5 Literatur

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Zannantonio D.(2004): Möglichkeiten zur Erfassung von Wildbeständen in einem Gebiet der Ammergauer Alpen; Diplomarbeit , Fakultät der Biologie, LMU