Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen Band I von III: Lektion 1 bis 5 Leseprobe Gesamtes Taschenbuch: http://goo.gl/UfxlxA

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Von Napoleon Hill.Lektion 1 bis 5.Leseprobe.Gesamtes Taschenbuch (Band I von III):http://goo.gl/UfxlxALektion 1: Die Mastermind-AllianzLektion 2: Ein zentrales LebenszielLektion 3: SelbstbewusstseinLektion 4: Die Gewohnheit des SparensLektion 5: Eigeninitiative

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Band I von III:Lektion 1 bis 5

Leseprobe

Gesamtes Taschenbuch:

http://goo.gl/UfxlxA

Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Originaltitel:The Law of Success in Sixteen Lessons

Verfasst im Jahre:1928

Übersetzungaus dem Amerikanischen:

Benno Schmid-WilhelmCiutadella, Spanien

Lektorat:

Dieter-BöschYpané, Paraguay

ISBN-10: 1503052990ISBN-13: 978-1503052994

© 2014: I-Bux.Com

Dieses Buch wurde ursprünglich als mehrbändiger Fernkursusund erst einige Jahre später als gebundenes Buch herausgege-ben. Hill führte als junger Reporter ein mehrtägiges Interviewmit Andrew Carnegie durch, im Laufe dessen der Stahlköniganregte, dass Hill eine solche Lebensphilosophie verfassensollte.

Grundlage der Ausführungen in diesem Buch sind über 100Interviews mit den erfolgreichsten US-amerikanischen Persön-lichkeiten über den Zeitraum von knapp zwanzig Jahren. Insechzehn Lektionen sind zeitlose Prinzipien für Lebenserfolgund Wohlergehen zusammengefasst. Das Werk ist als Vorläu-fer von Hills bekanntestem Werk „Denke nach und werdereich!“

Napoleon Hill- i -

Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Inhaltsübersicht

Band I (272 Seiten)Allgemeine Einführung 2

Lektion 1 - Die Mastermind-Allianz 10

Lektion 2 - Ein zentrales Lebensziel 88

Lektion 3 - Selbstbewusstsein 133

Lektion 4 - Die Gewohnheit des Sparens 183

Lektion 5 - Eigeninitiative und Führungsqualitäten 225

Band IILektion 6 - Vorstellungsmögen

Lektion 7 - Begeisterung

Lektion 8 - Selbstbeherrschung

Lektion 9 - Unverlangte Extraleistungen

Lektion 10 - Ein sympathisches Wesen

Lektion 11 - Geistige Klarheit

Band IIILektion 12 - Konzentration

Lektion 13 - Kooperation

Lektion 14 - Rückschläge

Lektion 15 - Toleranz

Lektion 16 - Die Goldene Regel

Napoleon Hill- ii -

Gewidmet:

Andrew Carnegie,der mir den Vorschlag unterbreitete,

diesen Kursus zu verfassen,

Henry Ford,dessen außergewöhnliche Leistungen den Grundstein

für praktisch alle sechzehn Lektionen bilden sowie

Edwin C. Barnes,einem Geschäftspartner von Thomas A. Edison,

dessen enge persönliche Freundschaft mir über einenZeitraum von mehr als fünfzehn Jahren half,

trotz großer Widrigkeiten und zahlreicher zeitweiligerRückschläge bei der Gestaltung dieses Kursus immer

wieder weiterzumachen.

I-Bux.Com- 1 -

Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Allgemeine Einführung„Wer sagt da, dass es nicht möglich sei?

Und welche großen Leistungen kann dieser Mensch vorweisen, die ihndazu befähigen würden, andere so unmissverständlich einzustufen?“

- Napoleon Hill

Vor etwa dreißig Jahren kündigte ein junger Geistlichernamens Gunsaulus in den Chicagoer Zeitungen an, dass er amdarauf folgenden Sonntag eine Predigt mit folgendem Titelhalten werde:

„Was ich tun würde, wenn ich eine Million Dollar hätte!“

Diese Annonce wurde auch von dem wohlhabenden Kühl-hausbesitzer Philip D. Armour gelesen, der sich dazu ent-schloss, sich diese Predigt anzuhören. In seiner Predigtbeschrieb Dr. Gunsaulus eine vorbildliche Technikerschule, inder junge Männer und Frauen lernen könnten, wie sie imLeben Erfolg haben würden, indem sie die Fähigkeit des Den-kens auf praktische, und nicht auf theoretische Weise vermit-telt bekämen. Diese Fähigkeit würde ihnen durch das prakti-sche Tun vermittelt.

„Wenn ich eine Million Dollar hätte“, sagte der junge Prediger,„dann würde ich eine solche Schule ins Leben rufen.“

Nach der Predigt marschierte Mr. Armour den Mittelgangzum Predigerpult vor, stellte sich vor und sagte: „Junger Mann,ich glaube, dass Sie im Stande sind, das zu tun, was Sie soeben vorgetra-gen haben. Wenn Sie mich morgen in meinem Büro aufsuchen, werde ichIhnen die Million Dollar geben, die Sie brauchen.“

Für Leute, die praktische Pläne haben und das Kapitel umset-zen können, wird es immer genügend Kapital geben. Das warder Beginn des Armour Institute of Technology (des späteren„Illinois Institute of Technology“), einer der technischen Fach-hochschulen der USA. Diese Schule entstammte der Vorstel-lungskraft eines jungen Mannes, der außerhalb der Gemeinde,in der er predigte, niemals Gehör gefunden hätte, hätte esnicht auch die Vorstellungskraft und das Kapital eines PhilipD. Armour gegeben.

Napoleon Hill- 2 -

Einführung

Jede große Eisenbahnstrecke und jede große Finanzeinrich-tung, jeder Großbetrieb und jede durchschlagende Erfindungfing als Vorstellung im Geist eines Menschen an.

F.W. Woolworth schuf die Fünf- und Zehn-Cent-Produktionzunächst in seiner Vorstellung, bevor sie Realität wurde undihn zum Multimillionär machte.

Thomas A. Edison schuf seine Sprechmaschine und den Kine-matographen sowie die Glühbirne und eine Vielzahl weiterernützlicher Erfindungen zunächst in seiner Vorstellung, bevorsie Wirklichkeit wurden.

Während des großen Brands von Chicago standen hundertevon Kaufleuten, deren Geschäfte und Läden in Feuer aufgin-gen, neben der Glut, an denen vorher ihre Betriebe standenund betrauerten den Verlust. Viele entschlossen sich zum Weg-zug, um in einer anderen Stadt neu anzufangen. Einer dieserGeschädigten war Marshall Field, der in seiner Vorstellung dasweltgrößte Einzelhandelsgeschäft sah, und zwar an derselbenStelle, an der sein vorheriger Laden seinen Standort hatte undder nun zu einer Ruine verkohlt war. Dieses Geschäft wurdeWirklichkeit.

Glücklich ist der junge Mann oder die junge Frau, welchebereits in jungen Jahren die Vorstellungskraft zu nutzen lernt,zumal heute, in dieser Zeit, die uns so viele Gelegenheiten bie-tet.

Die Vorstellungskraft ist eine Eigenschaft des Geistes, welchedurch praktische Nutzung gepflegt, trainiert und entwickeltwerden kann. Falls dem nicht so wäre, hätte der vorliegendeKursus nie zustande kommen können, weil er zunächst in derVorstellung des Autors bestand und auf eine nebenbei fallengelassene Bemerkung des verstorbenen Andrew Carnegiezurückgeht.

Unabhängig davon, wo Sie sich befinden, unabhängig davon,wer Sie sind, unabhängig davon, welchem Beruf Sie nachge-hen, bleibt immer noch Spielraum dafür, dass Sie sich nochnützlicher machen können.

Dadurch werden Sie auch produktiver. Dies tun Sie, indem SieIhre Vorstellungskraft ausbauen und entwickeln.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Der Erfolg in dieser Welt ist immer eine Angelegenheit desEinsatzes durch den Einzelnen, Sie werden sich jedoch täu-schen, wenn Sie glauben, dass Sie ohne die Mitarbeit andererErfolg haben könnten. Zwar ist der Erfolg insofern eine indi-viduelle Sache, als jeder Mensch für sich entscheiden muss,was er will. Hierzu benötigt er die Vorstellungskraft. Von da angeht es jedoch darum, andere geschickt und taktvoll zur Mitar-beit zu bewegen.Bevor Sie sich der Mitarbeit anderer versichern können, bevorSie überhaupt das Recht haben, von anderen die Mitarbeit zuerbitten, müssen Sie selbst zunächst Ihre Bereitschaft unterBeweis stellen, dass Sie mit ihnen zusammenarbeiten wollen.

Aus diesem Grunde sollten Sie die achte Lektion dieses Kurses„Die Angewohnheit, mehr zu tun als nur das, wofür manbezahlt wird” besonders gründlich und aufmerksam studieren.

Das Gesetz, auf dem diese Lektion beruht, ist an sich bereitsein Garant für Erfolg, für alle die sich danach richten. Auf denhinteren Seiten dieser Einführung finden Sie die Persönlich-keitsanalyse von zehn bekannten Männern, deren Eigenschaf-ten untersucht wurden. Studieren Sie diese Analyse sorgfältig.Das wird Ihnen helfen, die „Gefahrenzonen“ festzustellen unddie Warnhinweise zu erkennen. Von den zehn untersuchtenMännern sind acht als erfolgreich bekannt, während zwei alsVersager bezeichnet werden könnten. Sehen Sie sich die Datenan; Sie werden dann selbst feststellen können, warum dieseMänner versagt haben.

Als Nächstes studieren Sie sich selbst. In den zwei Spalten, dierechterhand frei gelassen wurden, geben Sie für jedes einzelneder fünfzehn Erfolgsgesetze Ihre Selbstbewertung zu Beginndes Kurses und auch bei Abschluss des Kurses ab. Das erlaubtIhnen ein Nachvollziehen Ihrer Entwicklung.

Dieser Erfolgslehrgang soll Sie in die Lage versetzen, heraus-zufinden, wie Sie in dem von Ihnen gewählten Bereich tüchti-ger werden können. Hierzu ist es unter anderem erforderlich,dass Sie sich einer Analyse unterziehen und dass Ihre Eigen-schaften klassifiziert werden, damit Sie sie optimal nutzen kön-nen.

Vielleicht gefällt Ihnen die Arbeit nicht, die Sie momentan ver-richten. Sie haben zwei Möglichkeiten, sich davon zu verab-schieden:

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Einführung

◦ Entweder bringen Sie nur ein geringes Interesse für IhreArbeit auf und tun nur das Nötigste, um nicht „aufzufal-len“. Man wird sich dann bald von Ihnen verabschieden,weil die Nachfrage nach Ihren Leistungen geringer werdenwird.

‣ Oder Sie wählen den besseren Weg:

Dieser besteht darin, dass Sie sich bei allem, was Sie tun,immer nützlicher machen und alles immer effizienter erle-digen, sodass Sie die wohlwollende Aufmerksamkeit IhrerVorgesetzten auf sich lenken.

Auf diese Weise erhöhen Sie die Chancen, eine Beförderungund eine verantwortungsvollere Aufgabe zu erhalten, dieIhnen besser zusagt.

Wie Sie sich verhalten wollen, liegt wie immer in Ihrer freienEntscheidung. Ich darf Sie auch eindringlich auf die Bedeu-tung von Lektion 9 hinweisen, die Ihnen bessere Möglichkei-ten zum beruflichen Aufstieg aufzeigt. Tausende von Men-schen spazierten über die Calumet-Kupfermine, ohne sie zuentdecken. Aber ein einziger Mann nutzte seine Vorstellungs-kraft und fing zu graben an. Zuerst nur ein paar Fuß tief, dannuntersuchte er die Erde, dann tiefer.

Und er entdeckte das reichhaltigste Kupfervorkommen derErde. Sie und jeder andere Mensch spazieren ebenfalls zugewissen Zeiten Ihres Lebens über Ihre persönliche Calumet-Mine. Ob Sie sie entdecken, hängt von Ihrem Forschergeistund von Ihrer Vorstellungskraft ab. Dieser Kursus kann Ihnenden Weg zu Ihrer Calumet-Mine aufzeigen. Sie werden wahr-scheinlich überrascht sein, wenn Sie feststellen, dass Sie übereiner reichen Mine standen und dass sie mit der Arbeit zu tunhat, die Sie ohnedies bereits ausführen.

In seinem Klassiker „Diamantenadern“ erzähltuns Russell Conwell, dass wir die Chancennicht in der Ferne zu suchen brauchen, son-dern sie dort finden können, wo wir uns jetztbefinden.

Diese Wahrheit verdient es, in guter Erinne-rung behalten zu werden!

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Inhalt dieser Einführungslektion

Napoleon Hill

1. Macht - Was sie ist, wie sie geschaffen und genutzt wird.

2. Kooperation - Die Psychologie gemeinsamer Anstrengun-gen und ihre konstruktive Nutzung

3. Das Mastermind - Wie eine solche geistige Allianz übereine harmonische Ausrichtung von Zweck und Bemühun-gen zwischen zwei oder mehr Personen erzeugt wird.

4. Henry Ford, Thomas A. Edison und Harvey S. Firestone -das Geheimnis ihrer Macht und ihres Wohlstands.

5. Die „großen Sechs“ - Wie sie das Gesetz des „Master-mind“ nutzten, damit jeder von ihnen ein Jahreseinkom-men von über $ 25.000.000,--- pro Jahr erzielte.

6. Vorstellungskraft - Wie sie so stimuliert wird, dass sie prak-tische Pläne und neue Ideen erzeugt.

7. Telepathie - Wie Gedanken über den Äther von einemUnterbewusstsein zum anderen übertragen werden. JedesGehirn ist gleichzeitig eine Sende- und eine Empfangssta-tion für Gedanken.

8. Wie sich Verkäufer und Vortragsredner auf die Gedankenihres Publikums „einstimmen“ oder „hineinfühlen“.

9. Schwingung - beschrieben von Dr. Alexander GrahamBell, Erfinder des Telefons.

10. Luft und Äther - Wie sie Schwingungen übertragen.

11. Wie und warum Ideen aus unbekannten Quellen herein-strömen.

12. Die Geschichte der Philosophie des Erfolgsgesetzes. Fünf-undzwanzig Jahre wissenschaftliche Forschungsarbeit undExperimente.

13. Richter Elbert H. Gary liest das Erfolgsgesetz und ist vonseinem Inhalt begeistert.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

14. Andrew Carnegie als Auslöser des Erfolgsgesetzes.

15. Das Erfolgsgesetz hilft einer Gruppe von Vertretern, $1.000.000.-- zu verdienen.

16. Eine Erläuterung des so genannten „Spiritualismus“.

17. Geordnete Bemühungen, Ursprung aller Macht.

18. Wie Sie sich selbst analysieren.

19. Wie aus einer alten, anscheinend wertlosen Farm ein klei-nes Vermögen gemacht wurde.

20. In ihrem jetzigen Beruf verbirgt sich eine Goldader, fallsSie sich nach den Anweisungen richten und tief genug gra-ben.

21. Für die Weiterentwicklung einer praktischen Idee odereines Plans, den Sie ausarbeiten, gibt es genug Kapital.

22. Einige Gründe, warum Menschen scheitern.

23. Warum Henry Ford der mächtigste Mensch auf Erden istund wie Sie diese Prinzipien ebenfalls nutzen können.

24. Warum sich einige Leute ihr Umfeld unwissentlich zumFeind machen.

25. Die Auswirkung des sexuellen Kontakts ist eine geistigeStimulanz und gesundheitsförderlich.

26. Was in der als „Wiedererwachen“ bekannten religiösenOrgie geschieht.

27. Was wir aus der „Bibel der Natur“ gelernt haben.

28. Die Chemie des Geistes. Wie sie Sie aufbauen oder zerstö-ren kann.

29. Was ist der „psychologische Augenblick“ der Verkaufs-tüchtigkeit?

30. Wie Sie einen schwächer werdenden Geist wieder „aufla-den“.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

31. Der Wert und die Bedeutung der Harmonie in allengemeinsamen Bemühungen.

32. Über welche Aktivposten verfügt Henry Ford?

33. Das ist das Zeitalter der Zusammenschlüsse und gemeinsa-mer Anstrengungen.

34. Woodrow Wilson bedient sich des „Mastermind“-Gesetzesfür seinen Plan des Völkerbundes.

35. Erfolg ist eine Sache taktvoller Verhandlungen mit anderenMenschen.

36. Jeder Mensch besitzt mindestens zwei unterschiedlichePersönlichkeiten: eine destruktive und eine konstruktive.

37. Erziehung wird häufig irrtümlicherweise als das Auswen-diglernen von Fakten verstanden. Erziehung bedeutet,über die Entfaltung und Nutzung des menschliche Geisteseine Entwicklung von innen nach außen zu vollziehen.

38. Zwei Methoden für die Aneignung von Wissen aufgrundpersönlicher Erfahrung und durch Übernahme des Wis-sens, das andere durch Erfahrung erworben haben.

39. Persönlichkeitsanalysen von Henry Ford, Benjamin Frank-lin, George Washington, Abraham Lincoln, TheodoreRoosevelt, William Howard Taft, Woodrow Wilson, Napo-leon Bonaparte, Calvin Coolidge und Jesse James.

40. Eine Nachbetrachtung des Autors.

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Einführung

Die Zeit ist eine Vorarbeiterin,die die Wunden

kurzzeitiger Niederlagen heiltund die Unbilligkeiten

sowie das Richtig und Falsch der Weltwieder ausgleicht.

Mithilfe der Zeitist nichts „unmöglich“.

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Lektion 1

„Wer daran glaubt, dass er es schafft, kann es auch schaffen“.

Sie haben jetzt einen Kursus über die grundlegenden Ele-mente des Lebenserfolgs vor sich.

Beim Erfolg geht es größtenteils darum, sein Selbst harmo-nisch an die sich ständig verändernden Lebensumstände anzu-passen.

Die Harmonie beruht auf dem Verständnis der Kräfte, dieunsere Umwelt bilden; aus diesem Grunde ist dieser Kurs eineVorlage, der Sie auf dem Weg zum Erfolg folgen können, weilsie Ihnen hilft, diese Umweltfaktoren zu interpretieren, zu ver-stehen und optimal zu nutzen.

Bevor Sie mit der Lektüre der einzelnen Lektionen beginnen,sollten Sie einiges über die Entstehungsgeschichte dieses Kur-ses wissen. Sie sollten genau wissen, was Sie sich davon ver-sprechen können, wenn Sie das Gelernte so lange einüben, bisSie die Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht haben.

Sie sollten sowohl seine Grenzen als auch seine Möglichkeitenkennen, wenn Sie Ihren Platz auf dieser Erde ausfüllen möch-ten.

Als Unterhaltungswerk wäre dieser Kurs ein schwacherAbglanz der monatlich erscheinenden Glitzerstorys, die Sieheutzutage an jedem Zeitschriftenstand erwerben können.

Dieser Kurs wurde für den Menschen geschaffen, der ernst-haft an seinem Weiterkommen interessiert ist, für den Men-schen, der einen Teil seines Lebens dem Studium dessen wid-met, was für den Lebenserfolg nötig ist.

Der Verfasser dieses Kursus hegt keinerlei Absichten, mit dennur zur Unterhaltung schreibenden Autoren zu konkurrieren.Bei der Vorbereitung dieses Kursus hat der Verfasser zweiZiele verfolgt, nämlich:

◦ Erstens, dem ernsthaft Interessierten dabei zu helfen, seineSchwachstellen herauszufinden.

◦ Zweitens, ihm oder ihr zu helfen, einen soliden Plan fürdie Überwindung dieser Schwachpunkte aufzustellen.

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Die Mastermind-Allianz

Die Erfolgreichsten auf dieser Erde mussten zunächst einigeUnebenheiten in ihrer Persönlichkeit glätten, bevor sich dasBlatt in Richtung Erfolg wendete.

Die häufigsten dieser Punkte sind:

‣ Intoleranz‣ Habgier‣ Neid‣ Misstrauen‣ Rachsucht‣ Egozentrik‣ Selbstgefälligkeit‣ Ernten wollen, ohne gesät zu haben‣ Mehr ausgeben als einnehmen.

Diese weitverbreiteten Feinde der Menschheit und viele mehrwerden in diesem Erfolgskurs so behandelt, dass sie einMensch mit einer normal ausgebildeten Intelligenz mit relativgeringem Aufwand meistern kann.

Die Erfolgsgesetze haben ihre Feuertaufe bereits bestanden,die Experimentierphase ist vorüber. Diese Gesetze wurdenvon einigen der pragmatischsten Denker dieser Generationerprobt und bestätigt.

Dieser Kursus wurde anfänglich über einen Zeitraum von sie-ben Jahren vom Verfasser in jeder größeren US-amerikani-schen Stadt und auch in vielen kleineren Orten als Vortrags-stoff verwendet.

Bei diesen Auftritten hatte der Autor Assistenten im Publikumsitzen, die ihm dabei helfen sollten, die Reaktionen der Besu-cher auszuwerten. Auf diese Weise erfuhr er viel über die Wir-kung, welche diese Vorträge hatten. Als Ergebnis seiner Stu-dien und Untersuchungen wurden hie und da textlicheNachbesserungen vorgenommen.

Den ersten großen Sieg trug die hier behandelte Erfolgsphilo-sophie davon, als sie vom Autor bei 3000 Personen benutztwurde, welche sich auf den Vertreterberuf vorbereiteten. Diemeisten dieser Personen verfügten über keine vorherige Ver-kaufserfahrung.

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Lektion 1

Infolge dieser Ausbildung konnten sie eine Million Dollar ver-dienen und zahlten dem Autor 30.000,-- Dollar für seine Leis-tungen über eine Zeitspanne von etwa sechs Monaten hinweg.

Die Personen und kleinen Gruppen von Verkäufern, die imRahmen dieses Kursus Erfolgswissen erlangten, sind zu zahl-reich, um sie in dieser Einführung aufführen zu können, aberes handelte sich um sehr viele.

Von dieser Erfolgsphilosophie erfuhr der verstorbene Don R.Mellet, der vormalige Herausgeber der Canton Daily News inOhio; dieser gründete zusammen mit dem Autor eine Gesell-schaft, wollte sich selbst aber als Herausgeber zurückziehenund anderen Geschäften widmen. Am 16. Juli 1926 wurde erermordet.

Vor seinem Tode hatte Mr. Mellet mit Mr. Elbert H. Gary, derdamals Vorsitzender der United States Steel Corporation war,vereinbart, dass der Kurs jedem Angestellten der Gesellschaftvermittelt werden sollte, wofür eine Pauschale von etwa150.000,-- Dollar vereinbart wurde. Dieser Plan wurde durchden Tod Garys vereitelt, er belegt jedoch, dass Sie hier einenPlan von großer Tragweite vor sich haben. Gary war ein Mann,der den Wert dieses Kurses mit Fug und Recht beurteilenkonnte und die Tatsache, dass er die beträchtliche Summe von150.000,-- Dollar zu investieren bereit war, zeigt, dass Sie eshier mit fundiertem Wissen zu tun haben.

Sie werden in dieser allgemeinen Einführung ein paar Fachbe-griffe vorfinden, deren Bedeutung Ihnen vielleicht nicht klarist. Lassen Sie sich davon nicht stören. Versuchen Sie nicht,beim ersten Lesen bereits jeden Begriff verstehen zu wollen. Jeweiter Sie mit dem Kurs fortschreiten, umso verständlicherwerden Ihnen die einzelnen Begriffe werden.

Diese Einführung dient lediglich als Hintergrund für die übri-gen fünfzehn Lektionen und sollte in diesem Sinne gelesenwerden. Die Einführung ist nicht Prüfungsbestandteil, Sie soll-ten sie aber mehrmals durchlesen, weil Ihnen bei jeder erneu-ten Lektüre wieder andere Zusammenhänge klar werden.

In dieser Einführung werden Sie eine Beschreibung eines neuentdeckten Gesetzes der Psychologie kennenlernen, das derGrundstein für alle persönlichen Leistungen ist.

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Die Mastermind-Allianzhrung

Dieses Gesetz hat der Autor „Mastermind“ genannt, undbedeutet, dass durch die harmonische Zusammenarbeit vonzwei oder mehr Menschen auf eine bestimmte Aufgabe hin einkraftvollerer Gesamtgeist gebildet wird.

Falls Sie im Vertrieb tätig sind, können Sie in Ihrem täglichenGeschäft aus diesem Mastermindprinzip großen Nutzen zie-hen. Es wurde festgestellt, dass sechs oder sieben Verkäuferdieses Gesetz so effizient anwenden können, dass sich darausunvorstellbar hohe Ergebnisse erzielen lassen.

Lebensversicherungen gelten als die am schwierigsten abzuset-zende Versicherungsart. Angesichts des damit erbrachten Nut-zens sollte dies eigentlich nicht der Fall sein, dennoch sind sieschwer zu vermitteln. Dessen ungeachtet nahm sich einekleine Gruppe von Männern, die für die Prudential Life InsuranceCompany arbeiteten und die überwiegend kleinere Policen ver-trieben, vor, eine kleine freundliche Gruppe zu bilden, und dasMastermindprinzip auf die Probe zu stellen. Innerhalb der ers-ten drei Monate konnten sie damit mehr erreichen als imgesamten Vorjahr.

Was mithilfe dieses Prinzips von einer kleinen Gruppe intelli-genter Lebensversicherungsvertreter erreicht wurde, dürfteauch die Vorstellungskraft des optimistischsten und imagina-tivsten Menschen übersteigen.

Dasselbe gilt für andere Gruppen von Vertretern, die andereWaren und Dienstleistungen vertreiben. Bereits diese Hinweisein der Einleitung könnten dazu angetan sein, Ihnen ein genü-gend großes Verständnis des Gesetzes zu vermitteln, um Ihrengesamten Lebenskurs zu verändern.

Wie weit ein Geschäft Erfolg hat, hängt von den Persönlich-keiten ab, die hinter diesem Geschäft stehen. Wenn diese Per-sonen durch andere Menschen ersetzt werden, die ein einneh-menderes Wesen oder ein geschäftsförderndes Auftretenhaben, wird dies dem Geschäft zugutekommen. In jeder grö-ßeren Stadt können Sie heute Waren kaufen, die in vergleich-barer Aufmachung auch in einem anderen Laden angebotenwerden, aber es gibt immer ein Geschäft, das aus den anderenherausragt.

Der Grund ist in der Person zu suchen, die hinter diesemGeschäft steht.

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Lektion 1

Für die Kundschaft ist die Persönlichkeit genauso wichtig wiedie eigentliche Ware und vermutlich werden die Leute vomWesen des Verkäufers zumindest ebenso beeinflusst wie vonder Ware selbst.

Lebensversicherungen wurden wissenschaftlich dermaßendurchleuchtet, dass sich die Kosten der einzelnen Lebensversi-cherungen unabhängig von der Versicherungsgesellschaft nichtstark voneinander unterscheiden, und dennoch wird von denhunderten von Lebensversicherungsgesellschaften das Haupt-geschäft doch nur von etwa einem Dutzend Gesellschaftengehalten.

Warum?

Wegen der Menschen!

Neunundneunzig von hundert Versicherungsnehmern wissennicht, was in ihren Policen steht und, was noch erstaunlicherist, scheinen daran auch kein Interesse zu haben.

Im Grunde kaufen sie das angenehme Wesen der Frau oderdes Mannes, der seine Persönlichkeit zu kultivieren weiß. IhreAufgabe im Leben, oder doch zumindest ein sehr wesentlicherTeil davon, ist es, Erfolg zu haben.

Erfolg, so wie wir ihn in diesem Kurs verstehen, ist

‣ „das Erreichen Ihres Hauptziels unter Rücksichtnahme aufdie Rechte anderer“.

Unabhängig von Ihrem Hauptziel im Leben werden Sie diesesZiel doch wesentlich leichter erreichen, wenn Sie lernen, sichein angenehmes Wesen anzueignen und wenn Sie sich ohneReibungen oder Neidgedanken an andere anpassen können.

Eines der größten Probleme im Leben, vielleicht sogar dasgrößte schlechthin, ist es, die harmonische Verhandlung mitanderen zu erlernen. Dieser Kursus wurde mit der Absichtgeschaffen, Ihnen zu vermitteln, wie Sie Ihren Weg durchsLeben harmonisch und ausgeglichen gehen können, ohne dieschädlichen Auswirkungen von Unstimmigkeiten und Reibun-gen zu erleiden, die Millionen von Menschen Jahr für Jahr inmissliche Zwangslagen bringen.

Napoleon Hill- 14 -

Die Mastermind-Allianz

Nach diesen Worten über die Zielrichtung dieses Kursus soll-ten Sie die einzelnen Lektionen in dem Gefühl angehen kön-nen, dass Ihnen eine völlige Umwandlung Ihrer Persönlichkeitbevorsteht.

Ohne Macht können Sie im Leben keine außergewöhnlichenErfolge erringen und ohne die Persönlichkeit, die dergestaltauf andere Menschen einwirken kann, dass diese harmonischmit Ihnen zusammenarbeiten, können Sie die Macht nie genie-ßen.

Dieser Kursus zeigt Ihnen Schritt für Schritt auf, wie Sie zudieser Persönlichkeit werden.

Sie können sich aus diesem Kursus Folgendes erwarten:

1. Ein klares Hauptziel wird Ihnen vermitteln, wie Sie IhrLebenswerk ohne die Energievergeudung, der sich diemeisten Menschen sündig machen, erreichen. Diese Lek-tion zeigt Ihnen auf, wie Sie sich ein für allemal von derZiellosigkeit befreien und Ihr Wirken auf einen klaren undgut durchdachten Lebensinhalt lenken.

2. Selbstvertrauen hilft Ihnen, den sechs Grundängsten, vordenen kein Mensch gefeit ist, zu begegnen. Hierbei handeltes sich umdie Angst vor Armut,die Angst vor Krankheit,die Angst vor dem Alter,die Angst vor Kritik,die Angst vor Liebesverlust unddie Angst vor dem Tode.

Sie erfahren den Unterschied zwischen Ichbezogenheitund wahrem Selbstvertrauen, welches auf einem klaren undumsetzbaren Wissen beruht.

3. Die Gewohnheit des Sparens wird Ihnen helfen, IhreEinnahmen systematisch so umzulegen, dass ein bestimm-ter Prozentsatz eine stetige Zunahme erfährt, wodurch eineder größten bekannten Quellen der Macht geschaffen wird.Ohne Ersparnisse kann niemand dauerhaften Erfolghaben. Von dieser Regel gibt es keine Ausnahme.

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Lektion 1

4. Eigeninitiative und Führungseigenschaften zeigenIhnen, wie Sie in Ihrer Sparte mit gutem Beispiel vorange-hen, statt sich mit bloßer Gefolgschaft zu begnügen. Siewerden einen Spürsinn für Menschenführung entwickelnund auf diese Weise bei allem, woran Sie beteiligt sind,nach und nach immer mehr nach oben streben.

5. Die Vorstellungskraft wird Ihr Denken beleben, was zuneuen Ideen und Plänen führen wird, die Ihnen bei derErreichung Ihres Hauptziels behilflich sind. In dieserKurseinheit lernen Sie, wie Sie aus „alten Steinen neueHäuser bauen“. Sie erfahren, wie Sie aus bekannten Kon-zepten neue Ideen schöpfen und wie Sie alte Ideen mitneuen verknüpfen.

Diese Einheit ist für sich bereits ein eigener Kursus undwird sich für die Person, die es mit der Umsetzung Ernstmeint, mit Sicherheit als eine Wissensader erweisen.

6. Die Begeisterung wird Ihnen helfen, alle, die mit Ihnenund Ihren Ideen in Kontakt kommen, „anzustecken“. DieBegeisterung ist das Fundament einer angenehmenWesensart; eine solche Wesensart brauchen Sie, damitandere Menschen gerne mit Ihnen zusammenarbeiten.

7. Was das präzise gefertigte Rädchen der Unruh für die Uhrist, ist die Selbstbeherrschung für den erfolgreichenMenschen. Diese Eigenschaft steuert Ihre Begeisterungund lenkt sie dorthin, wohin Sie sie tragen soll. In dieserKurseinheit erfahren Sie auf praktische Art und Weise, wieSie „Ihres Glückes Schmied“ werden.

8. Die Gewohnheit, mehr zu tun als das, wofür Siebezahlt werden, behandelt eine der wichtigsten Einheitendes Erfolgsgesetzes. Sie erfahren, wie Sie sich das Gesetzder steigenden Renditen zunutze machen, welches letzt-endlich gewährleistet, dass Sie mehr Geld zurückerhaltenals Sie durch Ihre Leistung verdient haben. Ohne mehr zuleisten und bessere Arbeit zu erbringen als sie dem bezahl-ten Gehalt entspricht, kann niemand eine Führungsrolleübernehmen. Dies gilt für alle Bereiche.

9. Ein angenehmes Wesen ist der Dreh- und Angelpunkt,an dem Sie den Hebel Ihrer Bemühungen ansetzen müs-sen.

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Die Mastermind-Allianz

Ein intelligent angesetzter Hebel wird Ihnen helfen, Hin-dernisberge zu versetzen.

Diese Kurseinheit hat vor allem im Verkäuferberuf unzäh-ligen Personen den Weg geebnet. Sie hat Führungspersön-lichkeiten geschaffen. Sie wird auch Ihnen aufzeigen, wieSie Ihre Persönlichkeit ohne großen Aufwand so verändernkönnen, dass Sie sich an alle Außenbedingungen oderandere Menschen anpassen können.

10. Ein klares Denkvermögen ist einer der Ecksteine dauer-hafter Erfolge. In dieser Kurseinheit lernen Sie, „Fakten“von reinen „Informationen“ zu unterscheiden. Sie lernenauch, wie Sie bekannte Fakten in zwei Gruppen einstufen:in die „wichtigen“ und in die „unwichtigen“. Sie lernen,wie Sie bestimmen, was „wichtig“ ist und Sie erfahren, wieSie aufgrund dieser Fakten klare Arbeitspläne aufstellen.

11. Die Konzentration ist wichtig, damit Sie Ihre Aufmerk-samkeit jeweils so lange nur auf eine einzige Sache richten,bis Sie praktische Pläne ausgearbeitet haben, um diesesThema zu meistern.

Sie lernen, wie Sie sich mit anderen Menschen so zusam-mentun, dass Ihnen für Ihre Pläne und Vorhaben dasgesamte Wissen zur Verfügung steht.

Wenn Sie schon jemanden schlecht machen müssen,dann sollten Sie es nicht nur mit Worten tun.

Schreiben Sie Ihre Verleumdung auf.Und zwar in den Sand - ganz nahe am Ufer des Meeres.

- Napoleon Hill

Diese Einheit vermittelt Ihnen ein praktisch nutzbaresArbeitswissen über die Kräfte, die Sie umgeben.

12. Die Kooperation vermittelt Ihnen den Wert der Zusam-menarbeit bei all Ihren Vorhaben. In dieser Kurseinheiterfahren Sie, wie Sie das in der Einführung und in Einheitzwei beschriebene „Mastermindprinzip“ in der Praxisanwenden.

I-Bux.Com- 17 -

Lektion 1

Diese Einheit zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Bemühungen mitdenen anderer so verbinden, dass Reibungen, Neidgefühleund Habgier ausgeschlossen werden.Sie lernen, wie Sie das Wissen, das andere über derenTätigkeitsbereich besitzen, für sich nutzen können.

13. Aus Fehlern lernen. Diese Einheit zeigt Ihnen, wie Siedie Steine, die Ihnen in den Weg gelegt werden, in Tritt-steine für Ihren Erfolg verwandeln können.

Sie erfahren den großen und wichtigen Unterschied zwi-schen „Scheitern“ und „kurzzeitigen Rückschlägen“. Sielernen, wie Sie aus Ihren eigenen Misserfolgen und aus denMisserfolgen anderer Nutzen ziehen können.

14. Die Toleranz lehrt Sie, die unheilvollen Folgen rassisti-scher und religiöser Vorurteile, welche sich für Millionenvon Menschen als Fangstricke aus dümmlichen Argumen-ten erweisen, zu vermeiden.

Solche Vorurteile vergiften das Denken zahlreicher Men-schen und schotten sie gegen Vernunft und neue Einsich-ten ab.

Diese Kurseinheit ist die Zwillingsschwester der Einheitüber ein klares Denkvermögen, und zwar aus dem Grunde,weil ohne Toleranz niemand klar denken kann.

Die Intoleranz klappt das Buch des Wissens zu undschreibt auf das Deckblatt „Für mich gibt es nichtsNeues“.

Die Intoleranz macht Menschen, die Freunde sein könn-ten, zu Feinden; sie zerstört Chancen und füllt das Denkenmit Zweifeln, Misstrauen und Vorurteilen an.

15. Die Goldene Regel zeigt Ihnen, wie Sie dieses universelleGesetz des menschlichen Verhaltens so anwenden, dass Sievon jedem Einzelnen und von jeder Gruppe eine harmoni-sche Kooperation erhalten.

Das Unverständnis des Gesetzes, auf dem die GoldeneRegel beruht, ist eine der Hauptursachen für das Versagenvon Millionen von Menschen, die ihr Leben lang in Armutund Bedürftigkeit verbleiben.

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Die Mastermind-Allianz

Weder diese Einheit noch eine andere aus diesem Kursus hatetwas mit Religion oder Sektiererei zu tun.

Nachdem Sie diese fünfzehn Gesetze verinnerlicht haben unddiese zu einem Bestandteil Ihrer Lebensführung gewordensind - was innerhalb von fünfzehn bis dreißig Wochen möglichist - sind Sie bereit, eine genügend große persönliche Machtaufzubauen, um das Erreichen Ihres Hauptziels zu sichern.

Der Zweck dieser fünfzehn Gesetze besteht darin, Ihnen beider geordneten Umsetzung Ihres gesamten jetzigen undauch künftigen Wissens zu helfen, damit Sie dieses Wissen inMacht verwandeln können.

Beim Lesen sollten Sie sich Notizen machen, da Ihnen ständigneue Ideen darüber kommen werden, wie Sie diese Prinzipiennutzen können.

Es ist ebenfalls sinnvoll, diese Prinzipien anderen zu vermit-teln, soweit diese Menschen daran Interesse haben. Es ist einealtbekannte Tatsache, dass man umso mehr lernt, je mehr manetwas vermitteln will. Falls Sie kleine Kinder haben, könnenSie ihnen diese fünfzehn Erfolgsgesetze so einprägen, dasssich ihr gesamter Lebensweg zum Positiven verändern wird.Sie können auch Ihren Ehe- oder Lebenspartner in dieses Wis-sen einbeziehen; die Gründe werden Ihnen vor Abschluss die-ses Kursus unzweifelhaft einleuchten.

Macht ist eine der drei Grundlagen des menschlichen Stre-bens.

Die Macht lässt sich in zwei Gruppen einordnen:

zum einen die Macht, welche aus der Koordination vonNaturgesetzen erwächst

und zum anderen jene, die sich aus der Ordnung und Klas-sifizierung von Wissen ergibt.

Die sich aus dem Wissen ergebende Macht ist insofern diewichtigere, als sie dem Menschen ein Instrument an die Handgibt, mit dem er die andere Form der Macht transformieren,umlenken und im gewissen Maße auch nutzen kann.

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Lektion 1

Das Ziel dieses Selbststudiumkurses ist es, die Route abzuste-cken, auf der die Leserin oder der Leser sicher voranmarschie-ren kann, um die Fakten zusammen zu tragen, die sie oder erin seine persönliche Wissensbank aufnehmen will.

Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, Wissen anzusam-meln:

Auf dem Wege des Studiums, der Klassifizierung undÜbernahme von Fakten, die von anderen Menschen geord-net wurden,

und auf dem Wege des eigenen Zusammentragens undEinordnens von Fakten. Im zweiten Fall spricht man in derRegel von „persönlichen Erfahrungen“.

Die vorliegende Kurseinheit behandelt vor allem Möglichkei-ten des Studiums von Fakten und Daten, die von anderenMenschen zusammengetragen und klassifiziert wurden.

Der als „Zivilisation“ bekannte Entwicklungszustand ist ledig-lich ein Maß für das Wissen, das die menschliche Rasse erwor-ben hat. Dieses Wissen fällt in zwei Gruppen: geistiges undphysisches.

Unter anderem hat der Mensch circa achtzig Elemente ermit-telt, aus denen alle materiellen Formen im Universum beste-hen.

Anhand des Studiums und der Analyse sowie genauer Messun-gen hat er die „Größe“ der materiellen Seite des Universums,wie es von Planeten, Sonnen und Sternen - einige davon mehrals zehn Millionen mal größer als seine kleine Heimat Erde -repräsentiert wird, festgestellt.

Auf der anderen Seite hat der Mensch die „Kleinheit“ der phy-sischen Formen, die das Universum bilden, entdeckt, indem erdie etwa achtzig Elemente auf Moleküle, Atome bis hinunterzum Elektron reduziert hat. Ein Elektron ist unsichtbar.

Es ist lediglich ein Kraftzentrum, das aus einer positiven undeiner negativen Seite besteht. Das Elektron ist der Beginn allesPhysischen.

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Die Mastermind-Allianz

Moleküle, Atome und Elektronen:

Um sowohl das Detail als auch die Perspektive des Prozesseszu verstehen, über den Wissen erworben, geordnet und klassi-fiziert wird, ist es wichtig, dass der Kursteilnehmer beimkleinsten und einfachsten Teilchen physischer Materie beginnt,weil diese Teilchen das ABC darstellen, mit dem die Natursämtliche physischen Konstruktionen im Universum gebildethat.

Das Molekül besteht aus Atomen, die den Aussagen der Fach-leute zufolge kleine Materieteilchen sind, die ständig mit einerunvorstellbaren Geschwindigkeit nach exakt demselben Prin-zip, nach dem sich die Erde um die Sonne dreht, rotieren.

Diese winzigen Bausteine der Materie, die Atome, die in einemständigen Kreislauf rotieren, bestehen aus Elektronen, denkleinsten Teilchen physischer Materie. Wie bereits erwähnt, istein Elektron nichts anderes als zwei Kraftformen.

Das Elektron ist einheitlich, es besteht aus einer einzigenKlasse, Größe und Art. Daraus folgt, dass das gesamte Prin-zip, nach dem das ganze Universum funktioniert, in einemSandkorn oder in einem Wassertropfen dupliziert wird.

Ist das nicht fantastisch?Sagenhaft!

Wenn Sie beim nächsten Mal beim Mittagstisch sitzen, denkenSie vielleicht kurz daran, dass jeder Bissen, den Sie zu sich neh-men, der Teller, von dem Sie essen, das Besteck und der Tischallesamt nur eine Ansammlung von Elektronen ist!

In der Welt der physischen Materie ist der beobachtete Gegen-stand immer nur eine Verbindung von Molekülen, Atomenund Elektronen, die sich mit einer unvorstellbar großenGeschwindigkeit umkreisen. Das gilt für das kleinste Sandkornebenso wie für den größten Stern.

Jedes Materieteilchen befindet sich in einem ständigenZustand äußerster Bewegung. Nichts ist jemals still, auch wennes für das physische Auge fast immer so aussieht. Das härtesteStück Stahl ist nichts anderes als eine geordnete Masse ausrotierenden Molekülen, Atomen und Elektronen.

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Lektion 1

Dazu kommt, dass die Elektronen in einem Stück Stahlgenauso geartet sind und sich mit derselben Geschwindigkeitbewegen, wie die Elektronen in Gold, Silber, Kupfer oderZinn.

Die etwa achtzig Formen der physischen Materie scheinen sichzu unterscheiden und sie sind es insofern auch, als sie ausunterschiedlichen Atomverbindungen bestehen (auch wenneinige Elektronen positiv und andere negativ geladen sind), dieWissenschaft der Chemie kann Materie jedoch in Atome auf-schlüsseln und diese eigentlichen Atome sind dann unverän-derbar. Die circa achtzig Elemente werden aus einer Kombina-tion und Veränderung der Positionen von Atomen gebildet.Der modus operandi der Chemie, über den diese Veränderungder atomaren Anordnung erfolgt, lässt sich wie folgt beschrei-ben:

„Man füge dem Wasserstoffatom vier Elektronen (zwei posi-tive und zwei negative) hinzu und erhält dann das chemischeElement Lithium. Man entferne aus dem Lithiumatom (beste-hend aus drei positiven und drei negativen Elektronen) einpositives und ein negatives Elektron und erhält dann ein Heli-umatom (bestehend aus zwei positiven und zwei negativenElektronen).“

Daran lässt sich sehen, dass sich die etwa achtzig Elemente desUniversums nur durch die Anzahl der Elektronen, welche ihreAtome bilden, sowie durch die Anzahl und Anordnung dieserAtome in den Molekülen jedes Elements unterscheiden.

So enthält ein Quecksilberatom in seinem Kern beispielsweiseachtzig positive Ladungen (Elektronen) sowie achtzig negativeLadungen (Elektronen). Falls ein Chemiker nun zwei positiveElektronen entnehmen würde, erhielten wir sofort das chemi-sche Element Platin. Falls der Chemiker nun einen Schritt wei-terginge und auch noch ein negatives Elektron entnähme,hätte das Quecksilberatom zwei positive und ein negativesElektron verloren, insgesamt also eine positive Ladung.

Es hätte jetzt nur noch neunundsiebzig positive Ladungen imKern und neunundsiebig negative Elektronen und würde dannzu ...

Gold!

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Die Mastermind-Allianz

Die Formel, nach der diese elektronische Veränderung vor sichgeht, wurde über Jahrhunderte hinweg von Alchemisten undin der modernen Zeit von Chemikern studiert und untersucht.

Jedem Chemiker ist bekannt, dass aus lediglich vier Atomenzehntausende synthetischer Substanzen gebildet werden kön-nen, nämlich aus Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Koh-lenstoff.

„Eine unterschiedliche Anzahl von Elektronen in den Atomenführt zu qualitativen (chemischen) Differenzen, auch wennsämtliche Atome in einem Element chemisch identisch sind.Aus der unterschiedlichen Anzahl und der unterschiedlichenräumlichen Anordnung dieser Atome (in Molekülgruppen)ergeben sich bei den Substanzen, d.h. bei den Verbindungen,sowohl physische wie auch chemische Unterschiede. Aufgrundvon Kombinationen völlig gleicher Atome, jedoch in unter-schiedlichen Proportionen, erhalten wir andere Substanzen.

Wenn wir einem Molekül bestimmter Substanzen ein einzigesAtom entnehmen, kann sich eine lebenswichtige Verbindungzu einem tödlichen Gift verwandeln.

Phosphor ist ein Element und enthält somit eine Art von Ato-men. Es gibt aber gelben und auch roten Phosphor, je nachder räumlichen Anordnung der Atome in den Molekülen, wel-che den Phosphor bilden.“

Das Atom ist das universelle Teilchen, aus dem die Natursämtliche materiellen Formen, vom Sandkorn bis zum größtenim Weltraum schwebenden Stern erstellt. Das Atom ist der„Baustein“ der Natur, aus dem sie eine Eiche oder eine Pinie,einen Felsbrocken oder einen Granitstein, eine Maus odereinen Elefanten erschafft.

Einige der fähigsten Denker haben behauptet, dass die Erde,auf der wir leben, sowie jedes Materieteilchen auf dieser Erde,als zwei Atome begann, die sich aneinander hefteten und überhunderte von Millionen Jahren auf ihrem Weg durch den Welt-raum weitere Atome kontaktierten und ansammelten, bisdaraus Schritt für Schritt die Erde erschaffen wurde. Dieswürde ihrer Meinung nach die unterschiedlichen Schichten derSubstanzen der Erde erklären, zum Beispiel Kohlebetten,Eisenerzablagerungen, Gold- und Silberablagerungen, Kupfer-ablagerungen und dergleichen.

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Lektion 1

Der Darstellung dieser Wissenschaftler zufolge hat die Erdeauf ihrer Reise durch das All aufgrund des Gesetzes der mag-netischen Anziehung verschiedene Nebelflecken oder Atomekontaktiert und aufgenommen. Es gibt auf der Erdoberflächedurchaus Manches, das diese Theorie zu stützen zu scheint,wenngleich schlüssige Beweise jedoch ausstehen.

Die vorhergehenden Fakten im Zusammenhang mit denkleinsten analysierbaren Materieteilchen wurden deshalb kurzangeschnitten, weil sie als Ausgangspunkt dienen, von dem auswir ermitteln wollen, wie das Gesetz der Macht entwickelt undangewandt werden kann.

Wir wissen, dass sich alle Materie in einem ständigen Schwin-gungszustand befindet, also ständig in Bewegung ist. Wir wis-sen auch, dass das Molekül aus sich schnell bewegenden Teil-chen - den Atomen - besteht, welche ihrerseits wieder aus sichschnell bewegenden Teilen - den Elektronen - bestehen.

Das schwingende Fluidum der Materie:

In jedem Materieteilchen gibt es ein unsichtbares „Fluidum“oder eine Kraft, welche dafür sorgt, dass die Atome mit einerunvorstellbar großen Geschwindigkeit einander umkreisen.

Dieses „Fluidum“ ist eine Form von Energie, die nie unter-sucht wurde. Bislang hat es die gesamte wissenschaftliche Weltvor ein Rätsel gestellt. Viele Wissenschaftler halten sie für die-selbe Energie, aus der die so genannte Elektrizität besteht.Andere ziehen den Ausdruck „Schwingung“ vor. Es gibt For-scher, die annehmen, dass die Geschwindigkeit, mit der sichdiese Kraft - wie immer man sie auch nennen mag - bewegt, ineinem hohen Maße die Art der äußerlich sichtbaren Erschei-nung der physischen Gegenstände des Universums bestimmt.

Eine dieser Schwingungsgeschwindigkeiten des „energetischenFluidums“ erzeugt den Klang oder Schall. Der menschlicheHörbereich liegt etwa zwischen 32.000 und 38.000 Schwingun-gen pro Sekunde (Hertz).

Sobald diese Schwingungsrate pro Sekunde üüber das hinaus-geht, was wir als „Schall“ bezeichnen, beginnt sich die Schwin-gung als Wärme zu zeigen. Die Wärme beginnt bei etwa1.500.000 Schwingungen pro Sekunde.

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Die Mastermind-Allianz

Noch höher auf der Schwingungsskala befindet sich das Licht.3.000.000 Schwingungen pro Sekunde (anders ausgedrückt,eine Wellenfrequenz von 300 THz) erzeugt violettes Licht.Darüber erzeugt die Schwingung (für das bloße Auge unsicht-bare) ultraviolette Strahlen und andere unsichtbaren Ausstrah-lungen.

Der Autor ist der Meinung, dass der „fluide“ Anteil allerSchwingungen, aus dem sich alle bekannten Energieformenergeben, in der Natur universell ist, dass also der „fluide“Anteil von Schall derselbe ist wie derjenige von Licht und derUnterschied zwischen Schall und Licht lediglich aufgrund derSchwingungsrate entsteht.

Er ist auch der Meinung, dass der „fluide“ Anteil von Gedan-ken exakt derselbe ist wie derjenige von Schall, Wärme undLicht und lediglich bei den Schwingungen pro Sekunde einUnterschied besteht.

So wie es nur eine einzige Form der physischen Materie gibt,aus der die Erde und alle anderen Planeten, Sonnen undSterne bestehen, nämlich das Elektron, so gibt es nur eine ein-zige Form der „fluiden“ Energie, welche dafür sorgt, dasssämtliche Materie in einem ständigen Zustand der rasantenBewegung gehalten wird.

Luft und Äther:

Der riesige Raum zwischen den Sonnen, Monden, Sternen undanderen Planeten des Universums ist mit einer Energieformangefüllt, die als Äther bezeichnet wird. Der Autor ist der Auf-fassung, dass die „fluide“ Energie, welche sämtliche Materie-teilchen in Bewegung hält, dieselbe ist wie das als Ätherbekannte universelle „Fluidum“, das den gesamten Raum desUniversums ausfüllt. Bis zu einer gewissen Entfernung von derErde, die auf etwa achtzig Kilometer geschätzt wird, gibt esLuft, ein Gasgemisch aus den beiden Gasen Stickstoff (78%)und Sauerstoff (21%). Daneben gibt es noch die Komponen-ten Argon (0,9%) und Kohlenstoffdioxid (0,04%). Luft leitetSchallschwingungen, ist jedoch kein Leiter für Licht und diehöheren Schwingungen, die über den Äther getragen werden.Der Äther ist der Leiter sämtlicher Schwingungen vom Schallbis zu den Gedanken.

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Lektion 1

Die Luft ist eine lokalisierte Substanz, welche hauptsächlichsämtliche Lebewesen und Pflanzen mit den lebensnotwendi-gen Elementen Sauerstoff und Stickstoff versorgt. Stickstoffist für das Leben von Pflanzen unentbehrlich und ohne Sauer-stoff könnten atmende Lebewesen nicht existieren. Auf denGipfeln hoher Berge wird die Luft sehr dünn, weshalb Pflan-zen dort nicht überleben können.

Andererseits besteht die „dünne“ Luft, welche in großenHöhen vorhanden ist, hauptsächlich aus Sauerstoff, weshalbTuberkulosekranke häufig in hohe Bergregionen verbrachtwerden.

Die bisherige Einführung in Moleküle, Atome, Elektronen,Luft, Äther und dergleichen mag für den ein oder anderen eineschwere Lektüre darstellen, wie Sie jedoch bald sehen werden,sind diese einleitenden Worte ein wichtiger Grundbestandteilder vorliegenden Kurseinheit.

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie die Beschreibungdieses Grundwissens nicht so sehr in den Bann zieht wiepackend geschriebene moderne Romane. Sie wollen herausfin-den, welche Kräfte Ihnen zur Verfügung stehen und wie Siediese organisieren und anwenden können. Um diese Entde-ckungsreise mit Bravour zu meistern, brauchen Sie Entschluss-kraft, Beharrlichkeit und einen tiefen Wunsch, sich Wissenanzueignen und es danach in die Praxis umzusetzen.

Ich darf an dieser Stelle Dr. Alexander Graham Bell, Erfinderdes Telefons und eine anerkannte Autorität auf dem Gebieteder Schwingungen, zitieren:

„Angenommen, Sie könnten einen Eisenstab in einem dunklen Raum beijeder gewünschten Frequenz schwingen lassen. Zunächst wird seine Bewe-gung bei einer langsamen Schwingung nur über einen einzigen Sinn, näm-lich über den Tastsinn, feststellbar sein. Wenn sich diese Schwingungdann erhöht, wird der Stab einen leisen Ton abgeben und es werden zweiIhrer Sinne angesprochen.

Bei etwa 32.000 Schwingungen pro Sekunde wird dieser Ton laut undschrill werden, ab 40.000 Schwingungen wird er wieder aufhören und dieSchwingung des Stabes wird über den Tastsinn nicht mehr wahrnehmbarsein. Seine Schwingungen werden jetzt auf der Sinnesebene nicht mehrerfahrbar sein.

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Die Mastermind-Allianz

Von diesem Punkt an bis etwa 1.500.000 Schwingungen pro Sekundesteht uns kein einziges Sinnesorgan zur Verfügung, das die Auswirkungder Schwingungen aufnehmen könnte. Nachdem dieses Stadium erreichtist, wird die Bewegung zunächst über die Temperatur und danach, wennder Stab glühend heiß ist, über den Sehsinn wahrgenommen.

Erbringen Sie mehr Nutzen als nur den,für den Sie bezahlt werden -

und Sie werden bald besser bezahlt werdenals nur für den Nutzen,

den Sie erbringen.

Das Gesetz der„steigenden Rendite“ wird dafür sorgen.

- Napoleon Hill

Bei 3.000.000 Hertz gibt er ein violettes Licht ab. Darüber dann einultraviolettes Licht und andere unsichtbare Strahlungen, welche teilweiseüber Instrumente gemessen werden können.

Nun kam mir die Idee, dass bei den Auswirkungen dieser Schwingungenin dem Bereich, die sich dem Hör-, Seh- und Fühlvermögen des Menschenentziehen, noch eine große Wissenslücke besteht. Die Möglichkeit, draht-lose Nachrichten über den Äther zu versenden, befindet sich eben in dieserLücke. Diese Lücke ist jedoch so groß, dass noch wesentlich mehr zubestehen scheint. Man muss Apparate bauen, um neue Sinne hinzuzufü-gen und drahtlose Instrumente tun genau das.

Liegt es dann angesichts dieser großen Lücke nicht nahe, dass es nochviele Schwingungsformen geben muss, die uns ebenso fantastische oder garnoch außergewöhnlichere Ergebnisse bringen wie die drahtlosen Wellen?Ich habe den Eindruck, dass sich in dieser Lücke Schwingungen befinden,die beim Denken von unseren Gehirnen und Nervenzellen abgegeben wer-den. Diese könnten sich jedoch in einem höheren Bereich jenseits derSchwingungen bewegen, welche ultraviolette Strahlen aufweisen (Anmer-kung des Autors: Dieser letzte Satz bestätigt die Theorie desAutors).

Brauchen wir zur Übertragung dieser Schwingungen einen Draht? Bewe-gen sich diese nicht auch drahtlos durch den Äther, so wie es gedämpfteWellen tun?

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Lektion 1

Wie werden diese vom Empfänger wahrgenommen?

Wird er eine Reihe von Signalen hören oder wird er merken, dass dieGedanken eines anderen Menschen in sein Gehirn eingedrungen sind?

Wir können hier aufgrund unserer Kenntnisse über drahtlose Wellen, diedas Einzige sind, was wir aus einer großen Fülle theoretisch existierenderSchwingungen wahrnehmen, gewisse Spekulationen anstellen. FallsGedankenwellen ähnlich wie drahtlose Wellen sind, müssen sie vomGehirn ausgehen und endlos um die Welt und das Universum fließen.Körper und Schädel sowie andere feste Hindernisse würden keinerleiBehinderung darstellen, da die Gedanken über den Äther übertragen wer-den, der die Moleküle jeder Substanz umschließt, unabhängig davon, wiefest und dicht diese ist.

Nun stellen Sie vielleicht die Frage, ob es nicht zu einer ständigen geisti-gen Störung und Verwirrung käme, wenn die Gedanken anderer Men-schen durch unser Gehirn flössen und Gedanken einbrächten, die nichtvon uns selbst stammen.

Wie wissen Sie, dass sich die Gedanken anderer Menschen jetzt nicht mitden Ihrigen überlagern? Ich wurde Zeuge einer Reihe solcher Phänomenegeistiger Störungen, die mir unerklärlich schienen. Zu nennen ist hier zumBeispiel die Inspiration oder auch die Entmutigung eines Redners durchsein Publikum. Ich habe das in meinem eigenen Leben oft erlebt und warmir nie sicher, worauf dieses Phänomen zurückging.

Zahlreiche neuere wissenschaftliche Erkenntnisse weisen meines Erachtensdarauf hin, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft den Tag erleben, andem man die Gedanken eines anderes Menschen lesen kann und an demGedanken unmittelbar von Gehirn zu Gehirn gesandt werden, ohne dasswir dazu das gesprochene oder geschriebene Wort bräuchten.

Es ist keineswegs abwegig, sich eine Zeit vorzustellen, in der wir ohneAugen sehen, ohne Ohren hören und ohne Zungen reden können.

Die Hypothese, dass das Bewusstsein direkt mit einem anderen Bewusst-sein Kontakt aufnehmen kann, beruht kurz gesagt auf der Theorie, dasses sich bei Gedanken oder bei der Lebenskraft um eine Form der elektri-schen Unruhe handelt, die durch Induktion aufgenommen wird und ent-weder drahtlich oder einfach über den Äther übertragen werden kann, wiedies bei drahtlosen telegrafischen Wellen der Fall ist.

Es gibt zahlreiche Analogien, welche nahelegen, dass es sich bei Gedan-ken um elektrische Störgrößen handelt.

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Die Mastermind-Allianz

Ein Nerv, der ja aus derselben Substanz besteht wie das Gehirn, ist einhervorragender Leiter für elektrischen Strom. Als wir erstmals einenelektrischen Strom durch die Nerven eines Toten sandten, waren wirgeschockt, als sich der Tote aufrichtete und bewegte. Die elektrifiziertenNerven erzeugten eine Kontraktion der Muskeln, ähnlich wie dies imLeben der Fall ist.

Die Nerven scheinen auf die Muskeln eine vergleichbare Wirkung zuhaben wie der elektrische Strom auf einen Elektromagnet. Der Strommagnetisiert einen rechtwinkelig zu ihm liegenden Eisenstab und die Ner-ven erzeugen über den nicht fassbaren Strom der Lebenskraft, der durchsie hindurchfließt, eine Kontraktion der Muskelfasern, welche rechtwinke-lig zu ihnen angeordnet sind.

Man könnte eine Reihe von Gründen anführen, warum Gedanken unddie Lebenskraft gleichartig zur Elektrizität betrachtet werden können.Der elektrische Strom gilt als eine Wellenbewegung des Äthers, dieserhypothetischen Substanz, welche den gesamten Raum ausfüllt und alleSubstanzen durchdringt. Wir nehmen deshalb die Existenz von Ätheran, weil der elektrische Strom ohne ihn nicht durch ein Vakuum fließenkönnte oder sich das Sonnenlicht nicht durch den Raum bewegen könnte.Es ist also denkbar, dass nur eine Wellenbewegung ähnlicher Art dasPhänomen von Gedanken und Lebenskraft erzeugen kann.

Wir können davon ausgehen, dass die Gehirnzellen als Batterie funktio-nieren und dass der erzeugte Strom durch die Nerven fließt.

Aber hört er dort auf? Fließt er nicht in Wellen aus dem Körper herausrund um die Welt und wird von unseren Sinnen nicht wahrgenommen, sowie die drahtlosen Wellen vor der Zeit von Hertz flossen und nicht wahr-genommen wurden?

Das Bewusstsein als Sende- und Empfangsstation:

Der Verfasser dieses Kurses hat bei unzähligen Gelegenheitennachweisen können, dass jedes menschliche Gehirn gleichzei-tig eine Sende- und eine Empfangsstation für gedankliche Fre-quenzen ist.

Sofern sich diese Theorie als Tatsache bestätigen sollte undentsprechende Nachweismethoden gefunden würden, würdesie bei der Sammlung, Klassifizierung und Ordnung von Wis-sen eine enorme Rolle einnehmen! Die Möglichkeit, oder gardie Wahrscheinlichkeit, einer solchen Realität hätte ungeahnteAuswirkungen!

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Lektion 1

Thomas Paine war einer der großen Vordenker der amerikani-schen Revolutionszeit.

Ihm verdanken wir vielleicht mehr als jedem anderen denBeginn und das Ende der Revolution, denn er half nicht nurbei der Abfassung der amerikanischen Unabhängigkeitserklä-rung mit, sondern vermochte die Unterzeichner dieses Doku-ments auch dazu zu bewegen, sie in die Tat umzusetzen.

Im Zusammenhang mit seinem enormen Wissensfunduserklärte Paine:

„Jeder Mensch, der sich anhand der Beobachtung seines eigenen Denkensmit der Weiterentwicklung des menschlichen Geistes beschäftigt hat, kannnur zu dem Schluss gelangen, dass es zwei Arten von Gedanken gibt,nämlich jene, zu denen wir durch Überlegen und Nachdenken selbstgelangen und jene, die von sich aus Zutritt verschaffen.

Ich habe mich immer darum bemüht, diese freiwilligen Gäste zuvorkom-mend zu behandeln und sorgfältig zu prüfen, ob sie meine Unterhaltungverdienen. Von diesen Besuchern habe ich ebenso viel gelernt wie aus mei-nen eigenen Gedanken.

Das uns in der Schule beigebrachte Wissen ist lediglich wie ein kleinerGrundstock, den man später durch stetes Weiterlernen auszubauen hat.Jeder lernwillige Mensch ist letztendlich sein eigener Lehrer.

Dies ist auch der Grund, warum Prinzipien nicht auswendig gelernt wer-den können; ihr Platz ist nicht das Gedächtnis, sondern das Begreifen.Sie haben nur dann Bestand, wenn sie selbst erfahren werden“.

Aus den vorhergehenden Worten Paines ist eine Erfahrung zuentnehmen, welche jeder Mensch irgendwann einmal schonselbst gemacht hat. Wer könnte nicht bezeugen, dass einemGedanken oder gar ganze Gedankengänge von außerhalb inden Kopf schießen?

Welche Übertragungswege gibt es hierfür außer dem Äther?Der Äther füllt den grenzenlosen Raum des Universums aus.Er ist das Übermittlungsmedium für alle uns bekanntenSchwingungsformen wie Klang, Licht oder Wärme.

Was spricht also dagegen, dass er auch der Beförderungswegfür Gedanken ist?

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Die Mastermind-Allianz

Jeder Misserfolg ist ein versteckter Segen,sofern er eine dringend benötigte Lektion

vermittelt, die wir ohne ihn nicht erhalten hätten.

Die meisten der so genannten Misserfolgesind lediglich vorübergehende Rückschläge.

- Napoleon Hill

Jedes Bewusstsein oder Gehirn ist über den Äther unmittelbarmit jedem anderen Gehirn verbunden. Jeder von einemGehirn ausgehende Gedanke kann von anderen Gehirnensofort aufgenommen und interpretiert werden, sofern sichdiese Empfänger mit dem Sendegehirn „in Rapport“ befinden.

Der Verfasser dieses Kurses ist davon ebenso fest überzeugt,wie er davon überzeugt ist, dass die chemische Formel H

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Wasser erzeugt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Äther der Überbringungswegvon Bewusstsein zu Bewusstsein ist, ist an sich noch nicht dasErstaunlichste. Der Verfasser ist der Auffassung, dass jede voneinem Gehirn ausgehende gedankliche Schwingung vom Ätheraufgenommen wird und in kreisförmigen Wellenlängen, derenLänge der Intensität der Abgabeenergie entspricht, in Bewe-gung gehalten wird, er glaubt weiterhin, dass diese Schwingun-gen auf ewige Zeiten in Bewegung bleiben und dass es sichhierbei um eine von zwei Quellen handelt, aus denen dieeinem Menschen in den Kopf „springenden“ Gedanken stam-men und dass es sich bei der anderen Quelle um einen direk-ten und unmittelbaren Kontakt mit dem Gehirn handelt, dasüber den Äther einen Gedanken ausgibt.

Sollte sich diese Theorie erhärten, würde das bedeuten, dassder grenzenlose Raum des ganzen Universums jetzt und in alleZukunft buchstäblich eine geistige Bibliothek ist, in der sämtli-che Gedanken der Menschen aufbewahrt werden.

Der Verfasser legt hiermit den Grundstein für eine äußerstwichtige Hypothese, die in der späteren Kurseinheit über dasSelbstvertrauen behandelt wird.

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Lektion 1

Sobald Sie zur genannten Lektion gelangen, sollten Sie dieseÜberlegungen deshalb nochmals bedenken.

In der vorliegenden Kurseinheit behandeln wir geordnetesWissen. Das meiste nutzbare Wissen, das der Menschheit zurVerfügung steht, ist im Lehrbuch der Natur genauestens nie-dergeschrieben.

Indem der Mensch in diesem Lehrbuch einige Seiten zurück-blättert, kann er nachlesen, welche Kämpfe unsere jetzige Zivi-lisation zu bestehen hatte. Die Seiten dieses Buches bestehenaus physischen Elementen, aus denen diese Erde und alle übri-gen Planeten gemacht sind, und aus dem Äther, der den Raumdurchdringt.

Indem der Mensch die Seiten bis kurz unter die Erdoberfläche,auf der er lebt, zurückblättert, findet er in Stein geschriebendie Gebeine, Skelette, Fußspuren und andere unmissverständ-liche Nachweise über das tierische Leben auf dieser Erde, wel-che über unfassbar lange Zeiten hinweg von Mutter Naturdort aufbewahrt wurden und der Menschheit zur Aufklärungund Führung dienen. Die Nachweise und Belege sind eindeu-tig.

Die großen Steinseiten im Lehrbuch der Natur, welche wir aufdieser Erde finden, und die zahllosen Seiten dieses Lehrbuchs,welche sich im Äther befinden, wo das gesamte menschlicheDenken aufbewahrt wird, bilden eine authentische Quelle derKommunikation zwischen dem Schöpfer und dem Menschen.Dieses Lehrbuch wurde bereits begonnen, bevor der Menschdas Stadium des Denkens erreicht hatte, ja, sogar bevor er dasEntwicklungsstadium eines Einzellers erreicht hatte.

Dieses Lehrbuch ist vom Menschen nicht nachträglich verän-derbar. Es erzählt die Geschichte nicht in alten und totenSprachen oder in Hieroglyphen, sondern in der universellenSprache, die von jedem gelesen werden kann, der Augenbesitzt. Das Lehrbuch der Natur, aus dem wir das gesamtewissenswerte Wissen entnommen haben, kann der Menschnicht mehr umschreiben.

Eine fantastische Entdeckung durch den Menschen ist das vorKurzem entdeckte Funkprinzip, welches mithilfe des Äthersfunktioniert.

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Die Mastermind-Allianz

Man stelle sich einmal vor: der Äther nimmt eine normaleSchallschwingung auf und wandelt diese Schwingung von derHör- in eine Funkfrequenz um und sendet sie zu einer ent-sprechend eingestellten Empfangsstation, wo sie wieder in ihreursprüngliche Form einer Hörfrequenz zurückgewandelt wird!

Dies alles im Bruchteil einer Sekunde! Es dürfte niemandenüberraschen, dass eine solche Kraft auch eine gedanklicheSchwingung aufnehmen und diese Schwingung für alle Zeitenin Bewegung halten kann.

Aufgrund der bekannten Tatsache der Sofortübertragung vonKlang über den Äther mithilfe eines modernen Rundfunkge-räts wird die Theorie der Übertragung gedanklicher Schwin-gungen von einem Bewusstsein zu einem anderen aus demBereich des Möglichen in den Bereich des Wahrscheinlichengebracht.

Mastermind:

Wir gelangen nun zum nächsten Schritt in der Beschreibungs-kette der Möglichkeiten für eine Sammlung, Klassifizierungund Ordnung nützlichen Wissens auf dem Wege einer Allianzzwischen zwei oder mehr Gehirnen, aus denen das „Master-mind“ entsteht.

Der Begriff „Mastermind“ ist abstrakt; im Bereich der bekann-ten Fakten gibt es hierfür kein Gegenstück, außer für einigewenige Menschen, die die Auswirkungen eines Bewusstseinsauf ein anderes sorgfältig untersucht haben.

Der Verfasser hat erfolglos die gesamte Fachliteratur durch-sucht, konnte aber nirgends auch nur den geringsten Verweisauf das hier als „Mastermind“ bezeichnete Prinzip finden. DerBegriff selbst stammt von Andrew Carnegie und wurde demVerfasser im Rahmen der in Lektion zwei beschriebenenUmstände bekannt.

Die Chemie des Bewusstseins:

Der Verfasser ist der Auffassung, dass das Bewusstsein ausderselben „fluiden“ Energie besteht, aus der auch der allesdurchdringende Äther besteht.

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Lektion 1

Sowohl dem Laien wie auch dem wissenschaftlichen Forscherist wohlbekannt, dass einige Gehirne beim ersten Kontaktsofort auf Distanz gehen, während andere eine natürliche Affi-nität füreinander aufweisen. Zwischen den beiden Extremposi-tionen der natürlichen Feindschaft und der natürlichen Affini-tät gibt es zwischen zwei Gehirnen ein breites Spektrum anMöglichkeiten für unterschiedliche geistige Reaktionen.

Manche Gehirne sind von Haus aus so aufeinander geeicht,dass sich „Liebe auf den ersten Blick“ einstellt. Andere stehensich so gegensätzlich gegenüber, dass bereits beim ersten Ken-nenlernen eine gegenseitige Abneigung zutage tritt. Dabeibedarf es nicht eines einzigen gesprochenen Wortes und dieüblichen Hinweise auf Liebe oder Hass sind nicht im gerings-ten erkennbar.

Es ist durchaus denkbar, dass das „Bewusstsein“ aus einemFluidum oder einer Substanz besteht - wobei die Bezeichnungnichts zur Sache tut -, die dem Äther ähnlich ist (oder gar die-selbe Substanz ist). Sobald zwei Bewusstseine eng genug mitei-nander in Kontakt treten, führt die Vermischung der Einheitendieser „geistigen Substanz“ (nennen wir sie die ‘Elektronendes Äthers‘) zu einer chemischen Reaktion und es wird eineSchwingung ausgelöst, welche die beiden Menschen angenehmoder unangenehm berührt.

Die Auswirkung des Aufeinandertreffens zweier Bewusstseineist selbst für den beiläufigsten Beobachter erkennbar. KeineWirkung ohne Ursache! Was liegt näher, als die Vermutung,dass die Ursache für die Veränderung des geistigen Zustandszwischen den beiden Bewusstseinen, die gerade erst in einenengeren Kontakt gekommen sind, keine andere ist als dasDurcheinandergeraten der Elektronen oder Einheiten jedesBewusstseins, die dabei sind, sich in dem durch den Kontaktneu geschaffenen Feld neu zu ordnen?

Damit diese Kurseinheit auf einer soliden Basisaufbaut, haben wir weit ausgeholt und einge-räumt, dass das enge Aufeinandertreffen zweierBewusstseine in jedem der betreffendenBewusstseine eine spürbare „Auswirkung“beziehungsweise einen Geisteszustand hinter-lässt, der sich von dem unmittelbar vor demKontakt vorhandenen Zustand merklich unter-scheidet.

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Die Mastermind-Allianz

Die „Ursache“ für diese Reaktion eines Bewusstseins auf einanderes zu kennen, ist zwar wünschenswert, jedoch nicht not-wendig. Dass die Reaktion stattfindet, ist eine Tatsache, dieuns als Ausgangspunkt dient, von dem aus wir aufzeigen kön-nen, was mit dem Begriff „Mastermind“ gemeint ist.

Ein Mastermind kann durch das Zusammenbringen oder Ver-mischen von zwei oder mehr Bewusstseinen in einem Geisteeiner vollkommenen Harmonie geschaffen werden.

Aus diesem harmonischen Ineinanderfließen der Chemie desBewusstseins ergibt sich ein drittes Bewusstsein, auf das alleBeteiligten zugreifen können.

Dieses Mastermind („Superhirn“) steht den Beteiligten solange zur Verfügung, wie zwischen ihnen eine freundliche undharmonische Allianz bestehen bleibt. Sobald die Allianz aufge-löst wird, löst sich auch dieses Mastermind wieder auf und alleNachweise seiner vormaligen Existenz verschwinden ebenfalls.

Dieses Prinzip der seelischen Chemie ist die Basis und Ursachefür praktisch alle so genannten „Seelenverwandtschaften“ und„ewigen Dreiecke“, von denen leider allzu viele vor den Schei-dungsrichtern enden und den Spott ignoranter und ungebilde-ter Menschen, die die größten Naturgesetze ins Lächerlicheziehen, auf sich ziehen.

Der gesamten zivilisierten Welt ist bekannt, dass die erstenzwei oder drei Jahre des Zusammenlebens nach der Eheschlie-ßung häufig von zahlreichen mehr oder weniger stark ausge-prägten Unstimmigkeiten begleitet werden.

Das sind die Jahre der „Anpassung“. Falls die Ehe diese Zeitübersteht, steigt die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Ver-bindung. Kein verheirateter Mensch wird diese Tatsacheabstreiten. Auch hier ist wieder die „Auswirkung“ zu sehen,auch wenn uns die „Ursache“ verborgen bleibt.

Auch wenn es noch weitere Begleitursachen gibt, ist die man-gelnde Harmonie in diesen frühen Jahren einer Ehe häufig aufdie Langsamkeit der Chemie der Bewusstseine zurückzufüh-ren, während sie sich harmonisch ineinander vermischen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Anders ausgedrückt: Die Elektronen oder Einheiten der„Bewusstsein“ genannten Energie sind beim ersten Kontaktmeist weder besonders freundlich noch feindlich eingestellt,durch das ständige Zusammensein passen sie sich jedoch all-mählich harmonisch einander an, außer in seltenen Fällen, indenen das Zusammensein die gegenteilige Wirkung zeigt undschließlich zur offenen Feindschaft zwischen diesen Einheitenführt.

Es ist allgemein bekannt, dass Mann und Frau, nachdem siezehn oder fünfzehn Jahre zusammengelebt haben, füreinanderpraktisch unerlässlich werden, selbst dann, wenn nicht dergeringste Hinweis auf etwas vorhanden ist, was als Liebebezeichnet werden könnte. Darüber hinaus führt diese Verbin-dung und Beziehung sexuell nicht nur eine natürliche Affinitätzwischen zwei Bewusstseinen herbei, sondern ist sogar dieUrsache dafür, dass zwei Menschen ähnliche Gesichtszügeannehmen und sich auch in anderer Hinsicht ähnlicher wer-den. Jeder geübte Analytiker der menschlichen Natur kann auseiner Menschenmenge ohne Weiteres die Ehefrau herausfin-den, nachdem ihm der Ehemann vorgestellt wurde.

Der Ausdruck der Augen, die Gesichtskonturen und der Klangder Stimmen von Menschen, die sich bereits seit langer Zeit ineiner Beziehung miteinander befinden, gleichen sich in einembemerkenswerten Maße immer mehr an.

Die Auswirkung der Chemie des menschlichen Bewusstseinsist dermaßen ausgeprägt, dass jeder erfahrene Vortragsrednerdie Akzeptanz seiner Aussagen durch sein Publikum rasch ein-schätzen kann. Der Redner, der gelernt hat, die Auswirkungenvon Feindseligkeit zu „erspüren“ und wahrzunehmen, kann dieFeindseligkeit im Bewusstsein einer einzigen Person im Publi-kum erkennen.

Er kann diese Interpretationen sogar vollziehen, ohne dass ervon den Gesichtsausdrücken der Anwesenden beeinflusstwürde. Aufgrund dieser Tatsache kann ein Redner vor seinemPublikum zur Höchstform auflaufen oder straucheln, ohnedass ein einziger Laut fiele oder in den Gesichtszügen auchnur einmal ein Hinweis auf Zufriedenheit oder Unzufrieden-heit erkennbar wäre.

Alle „Starverkäufer“ kennen den Zeitpunkt des „psychologi-schen Abschlusses“ und wissen, wann er gekommen ist.

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Die Mastermind-Allianz

Dies hat nichts mit dem zu tun, was der Interessent sagt, son-dern mit den Auswirkungen der Chemie seines Bewusstseins,wie es von der Verkäuferin oder vom Verkäufer interpretiertoder „gespürt“ wird.

Worte verschleiern die Absichten des Sprechers manchmal,aber die richtige Interpretation der Chemie des Bewusstseinslässt dieses Schlupfloch nicht zu. Jeder fähige Verkäufer undVertreter weiß, dass die meisten Käufer beinahe bis zumHöhepunkt des Verkaufs eine negative Einstellung haben.

Jeder fähige Anwalt hat einen sechsten Sinn entwickelt, der esihm gestattet, auch den geschliffensten Worten eines cleverenZeugen, der lügt, zu misstrauen und richtig zu interpretieren,was im Bewusstsein dieses Zeugen vor sich geht. Verantwort-lich hierfür ist die Chemie des Bewusstseins. Die meistenAnwälte haben diese Fähigkeit entwickelt, ohne sich über diewahre Ursache im klaren zu sein; sie bedienen sich der Technikohne ein wissenschaftliches Verständnis, auf der sie beruht.Auf viele Verkäufer trifft dasselbe zu.

Ein Mensch, der die Gabe besitzt, die Chemie der Bewusst-seine seiner Mitmenschen richtig zu interpretieren, tritt - bild-lich gesprochen - durch die Vordertüre eines Herrenhauses inein bestimmtes Bewusstsein ein und erforscht mit Leichtigkeitdas gesamte Gebäude, nimmt sämtliche Einzelheiten auf undspaziert, ausgestattet mit einem umfassenden Bild der innerenGegebenheiten des Gebäudes, wieder hinaus, ohne dass derEigentümer gemerkt hätte, dass er einen Besucher zu Gasthatte.

In der Kurseinheit über richtiges Denken werden wir auf denpraktischen Nutzen dieser Gabe näher eingehen (wobei wirdas Prinzip der Chemie des Bewusstseins zu Rate ziehen).

Das Prinzip der seelischen Chemie wurde nun bereits deutlichgenug angesprochen, um unter Heranziehung der eigenen All-tagserfahrungen des Kursteilnehmers und selbst bei oberfläch-licher Beobachtung bestätigen zu können, dass beim engenAufeinandertreffen zweier Bewusstseine in beiden Gehirneneine merkliche Veränderung stattfindet, welche sich manchmalals Feindseligkeit und manchmal als Freundlichkeit zeigt. JedesBewusstsein besitzt etwas, das als „elektrisches Feld“ bezeich-net werden könnte.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Das Wesen dieses Feldes verändert sich je nach „Stimmungs-lage“ des einzelnen Bewusstseins und entsprechend der Artder seelischen Chemie, die dieses „Feld“ erschafft.

Der Verfasser ist der Meinung, dass der normale oder natürli-che Zustand der Chemie eines einzelnen Bewusstseins dasErgebnis seines physischen Erbes plus der Art seiner vorherr-schenden Gedanken ist und dass sich jedes Bewusstsein stän-dig in dem Maße verändert, in dem die Philosophie des betref-fenden Menschen und seine allgemeinen Denkgewohnheitendie Chemie seines Bewusstseins verändern. Von der Richtig-keit dieser Prinzipien geht der Verfasser fest aus.

Dass jeder Mensch freiwillig die Chemie seines Bewusstseinsso verändern kann, dass es entweder alles, womit es in Kontaktkommt, anzieht oder abstößt, ist eine bekannte Tatsache!

Mit anderen Worten: Jeder Mensch kann eine geistige Haltungeinnehmen, mit der er seine Mitmenschen anziehen und fried-lich stimmen oder sie abweisen kann; hierzu benötigt er wederWorte oder Gesichtsausdrücke noch sonstige körperlicheBewegungen oder Verhaltensweisen.

Blättern Sie jetzt nochmals zur Definition des „Mastermind“zurück - die aus einem Vermischen und Koordinieren vonzwei oder mehr Bewusstseinen im Geiste einer vollkommenenHarmonie erwächst; Sie werden dann die volle Bedeutung desWortes „Harmonie“ ermessen, so wie es hier verwendet wird.Zwei Bewusstseine können nur dann ineinanderfließen undmiteinander koordiniert werden, wenn eine vollkommene Har-monie gegeben ist. Hier liegt das Geheimnis von Erfolg oderMisserfolg für praktisch sämtliche geschäftliche und gesell-schaftliche Verbindungen.

Jeder Vertriebsleiter und jede Führungspersönlichkeit verstehtdie Bedeutung eines Gemeinschafts- oder Kameradschafts-geistes, eines von einem gemeinsamen Verständnis und einemZusammenarbeiten geprägten Korpsgeistes für das Erreichenvon Erfolgen. Dieser übergreifende Geist der Harmonie wirdüber den Weg von Disziplin, freiwilliger oder unfreiwilligerArt, erreicht, sodass die einzelnen Bewusstseine in ein „Mas-termind“ einfließen, womit gemeint ist, dass die einzelnenBewusstseine dergestalt verändert werden, dass sie wie ein ein-ziges zusammenwirken und funktionieren.

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Die Mastermind-Allianz

Methoden zur Erreichung dieses Zusammenwirkens gibt es soviele, wie es Menschen gibt, die in den verschiedenen Formender Führungsschaft beteiligt sind. Jede Führungskraft hat ihreeigene Methode, über welche die Bewusstseine zusammenge-bracht werden.

Einige bedienen sich der Gewalt. Andere der Überzeugungsar-beit. Wieder andere beruhen auf der Androhung von Strafe,während andere mit einer Belohnung winken. Der Kursteil-nehmer wird sich nicht lange mit dem Studium der Geschichtevon Staatskunst, Politik, Geschäfts- oder Finanzwelt aufhaltenmüssen, um die von den jeweiligen Führungskräften ange-wandten Methoden aufzuspüren, damit die einzelnen Bewusst-seine in ein Massenbewusstsein einfließen.

Die wirklich großen Führer der Welt wurden von der Naturjedoch mit einer Kombination der seelischen Chemie ausge-stattet, die auf andere Bewusstseine als Anziehungskern wirkt.

So war Napoleon Bonaparte ein bemerkenswertes Beispiel füreinen Mann, der einen magnetischen Geist besaß, der eine aus-geprägte Tendenz hatte, alle Bewusstseine, die damit in Kon-takt kamen, in den Bann zu ziehen. Die Soldaten folgtenNapoleon ohne weiteres Abwägen in den sicheren Tod, weil erüber eine so anziehungsstarke Persönlichkeit verfügte. DiesePersönlichkeit war nichts anderes als die Chemie seinesBewusstseins.

Wenn ein einziger Mensch aus einer Gruppe ein sehr negativesoder abweisendes Bewusstsein aufweist, lässt sich keineGruppe von Bewusstseinen in ein Mastermind verwandeln.Negative und positive Bewusstseine lassen sich nicht in einemMastermind zusammenbringen, zumindest nicht in dem Sinne,in dem „Mastermind“ hier beschrieben wird.

Die Unkenntnis dieses Umstandes hat schon viele ansonstenfähige Führungsleute ins Verderben geschickt.

Jede fähige Führungspersönlichkeit, die dieses Prinzip der see-lischen Chemie verstanden hat, kann die Bewusstseine prak-tisch jeder beliebigen Gruppe von Menschen zeitweilig durch-aus so zusammenbringen, dass sie ein Massenbewusstseinergeben, eine solche Verbindung wird sich jedoch fast zeit-gleich mit dem Wegfallen der Präsenz der Führungspersönlich-keit wieder auflösen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Die erfolgreichsten Lebensversicherungsgesellschaften undandere Vertriebsgruppen treffen sich einmal wöchentlich odernoch öfter, um ...

Ja, warum eigentlich?

... um die einzelnen Bewusstseine zu einem Mastermindzusammen zu bringen, welches den einzelnen Bewusstseinenüber eine begrenzte Anzahl von Tagen hinweg als Anreizdient!

Es kann durchaus der Fall sein - und wird es in der Regel auchsein -, dass die einzelnen Gruppenleiter oder Vorsitzenden sol-cher Gruppen nicht verstehen, was in solchen Meetings undVersammlungen wirklich vor sich geht. Der Ablauf solcherMeetings obliegt in der Regel einem Bereichsleiter oder einemanderen Angehörigen der Gruppe, manchmal auch einemAußenstehenden, während die Bewusstseine der einzelnenTeilnehmer miteinander Kontakt aufnehmen und sich gegen-seitig aufladen.

Das Gehirn des Menschen lässt sich insofern mit einer elektri-schen Batterie vergleichen, als es sich erschöpft oder leer wird,wodurch sein Besitzer kraftlos, mutlos oder antriebsschwachwird. Wer ist schon so glücklich, als dass er dieses Gefühl niegekannt hätte? Wenn sich das menschliche Gehirn in diesemZustand der verminderten Aufnahmefähigkeit befindet, musses neu aufgeladen werden. Dies geschieht über den Kontaktmit einem oder mehreren vitaleren Bewusstseinen. Die großenFührungspersönlichkeiten verstehen die Notwendigkeit dieses„Aufladeprozesses“ und sie verstehen auch, wie sie das Ergeb-nis erreichen.

Dieses Wissen unterscheidet eine Führungspersönlichkeit voneiner Gefolgsperson! Glücklich ist der Mensch, der diesesPrinzip gründlich genug versteht, um sein Gehirn im „Aufla-dezustand“ zu halten, indem er in periodischen Zeitabständenmit einem von mehr Lebenskraft erfüllten Bewusstsein Kon-takt aufnimmt.

Einer der effizientesten Anreize, über die ein Bewusstsein auf-geladen werden kann, ist der sexuelle Kontakt, jedoch nurdann, wenn ein solcher Kontakt zwischen Mann und Frau, dieeine ehrliche Zuneigung zueinander empfinden, auf intelli-gente Weise zustande kommt.

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Jede andere Art des sexuellen Kontakts wirkt auf das Bewust-sein entkräftend.

Auch jeder kompetente psychotherapeutische Praktiker kannein Gehirn in Minutenschnelle wieder „aufladen“.

Sie halten nichts von Kooperation?

Sehen Sie sich mal einen Wagen an, der einRad verloren hat!

Bevor wir uns wieder einem anderen Thema widmen, gestat-ten Sie mir noch den Hinweis, dass alle großen Führungsper-sönlichkeiten unabhängig von ihren jeweiligen Tätigkeitsberei-chen immer auch hochgradig sexuelle Menschen waren undsind. (Übrigens ist das Wort „Sex“ keineswegs ein unanständi-ges Wort. Sie finden es in jedem Lexikon).

Immer mehr Ärzte und bei andere Personen, die im Gesund-heitsbereich tätig sind, neigen zu der Auffassung, dass alleKrankheiten ihren Anfang nehmen, wenn sich das Gehirn ineinem matten oder entkräfteten Zustand befindet.

Es ist wohlbekannt, dass ein völlig vitaler Mensch praktischimmun gegen Krankheiten ist. Jeder intelligente Arzt, egal wel-cher Heilrichtung er folgt, weiß, dass die eigentliche Heilerindie „Natur“ ist. Arzneimittel, Glaube, Handauflegen, Chiro-praktik, die „sanfte Heilung“ der Osteopathie und alle übrigenFormen eines äußeren Einwirkens sind im Grunde nichtsanderes als eine künstliche Unterstützung der Natur bezie-hungsweise, um es noch deutlicher zu sagen, bloße Methoden,um die Chemie des Bewusstseins so in Bewegung zu setzen,dass sie die Zellen und das Gewebe des Körpers neu ausrich-tet, das Gehirn revitalisiert und dem menschlichen Apparatwieder zu einer normalen Funktionsweise verhilft.

Selbst jeder Schulmediziner wird dies zugeben.

Welche Möglichkeiten stehen uns nun angesichts dessen fürdie künftige Entwicklung im Bereich der seelischen Chemieoffen?

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Über das Prinzip des harmonischen Zusammenfügens vonBewusstseinen lässt sich eine strotzende Gesundheit erreichen.Über dasselbe Prinzip können wir eine genügend große Kraftaufbauen, um finanzielle Probleme zu lösen, die jeden Men-schen ständig bedrücken.

Die künftigen Möglichkeiten im Bereich der seelischen Chemiekönnen wir grob ermessen, indem wir einen Blick auf die bis-herigen Leistungen werfen und dabei bedenken, dass dieseLeistungen größtenteils das Ergebnis zufälliger Entdeckungenund beliebiger Gruppierungen von Bewusstseinen waren.

Wir nähern uns der Zeit, in der die seelische Chemie in denUniversitäten gelehrt werden wird, so wie jetzt auch andereFächer gelehrt werden. Bis dahin bleiben dem Interessiertendas einschlägige Studium und das Experimentieren, um sichdie diversen Möglichkeiten zu eröffnen.

Seelische Chemie und wirtschaftliche Macht:

Dass die seelische Chemie auf die wirtschaftlichen und berufli-chen Belange angewandt werden kann, ist eine belegbare Tat-sache.

Über das Zusammenfließen zweier oder mehrerer Bewusst-seine im Geiste einer vollkommenen Harmonie kann über dasPrinzip der seelischen Chemie eine Macht geschaffen werden,die groß genug ist, um die einzelnen Beteiligten zu scheinbarübermenschlichen Taten zu befähigen. Hier braucht derMensch Macht. Eine solche Macht kann von jeder GruppeMenschen errungen werden, die die Weisheit besitzen, um ihreeigenen Persönlichkeiten und ihre eigenen individuellen Inte-ressen auf dem Wege des Zusammenfließens ihrer Bewusst-seine in einer vollkommenen Harmonie einzubringen.

Haben Sie bemerkt, wie häufig in dieser Einführung das Wort„Harmonie“ verwendet wird?

Ein Mastermind (Superhirn) ist nur möglich, wenn vollkom-mene Harmonie gegeben ist. Die einzelnen Bewusstseine ver-schmelzen nur dann miteinander, wenn zwei Bewusstseine imGeiste einer zweckgerichteten vollkommenen Harmonie ange-regt und sozusagen aufgewärmt wurden. Sobald zwei Bewusst-seine verschiedenen Interessen nachgehen, trennen sich dieeinzelnen Bewusstseinseinheiten wieder und das dritte, als

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„Mastermind“ bekannte und aus der harmonischen Verbin-dung entstandene Element löst sich wieder auf.

Wir gelangen nun zum Studium einiger gut bekannter Männer,die über die Anwendung der seelischen Chemie große Macht(und auch große Vermögen) erlangen konnten.

Beginnen wir diesen Teil mit dem Studium von drei Männern,die in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen als äußerst erfolg-reich bekannt sind.

Es handelt sich um Henry Ford, Thomas A. Edison und Har-vey S. Firestone.

Von diesen dreien ist Henry Ford mit Abstand der mächtigste,was wirtschaftliche und finanzielle Macht anbelangt. Mr. Fordist derzeit der mächtigste Mensch auf Erden.

Viele haben Mr. Ford bereits studiert und halten ihn für denmächtigsten Mann, der bisher gelebt hat. Immerhin verdientMr. Ford Millionen von Dollar mit derselben spielerischenLeichtigkeit, mit der ein Kind am Strand seinen Eimer mitSand füllt. Aus gut informierten Quellen ist bekannt, dass Mr.Ford innerhalb einer einzigen Woche über eine Milliarde Dol-lar verfügen könnte, sofern er sie brauchte. Niemand, derFords Leistungen kennt, dürfte dies bezweifeln. Leute, die ihngut kennen, behaupten, dass ihm dies nicht mehr Mühe berei-ten würde als die Mühe, mit der der Normalbürger seine Mieteaufbringt. Dieses Geld könnte er aufgrund der intelligentenAnwendung der Prinzipien erlangen, welche in diesem Kursusbehandelt werden.

Während sich Fords neues Automobil 1927 noch in der Phaseder Perfektion befand, gingen bereits Vorbestellungen undVorauszahlungen für 375.000 Autos bei ihm ein. Ausgehendvon einem geschätzten Preis von $ 600,00 pro Wagen, hat ersomit $ 225.000.000,-- erhalten, bevor auch nur ein Wagenausgeliefert wurde. Dies möge als Beispiel dafür dienen, wiehoch das Vertrauen in Fords Fähigkeiten ist.

Mr. Edison ist bekanntlich ein Philosoph, Wissenschaftler undErfinder. Er gehört sicherlich zu den eifrigsten Bibelschülernauf Erden. Gemeint ist hiermit das Lehrbuch der Natur, nichtdie Vielzahl der von Menschenhand gemachten Bibeln.

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Mr. Edison verfügt über einen so tiefen Einblick in das Lehr-buch von Mutter Natur, dass er zum Wohle der Menschheitmehr Naturgesetze entdeckt und kombiniert hat als jederandere Mensch, der jemals gelebt hat.

Er war es, der eine Nadelspitze so mit einem Stück rotieren-denden Wachses zusammengebracht hat, dass die menschlicheStimme aufgezeichnet und abgespielt werden kann.

Edison war es, der den Blitz über eine Glühlampe dem Men-schen dienlich gemacht hat.

Auch der moderne Film ist Edison zu verdanken.

Dies sind nur einige seiner außergewöhnlichen Leistungen.Diese modernen „Wunder“, die Edison nicht als Trickkunst-stücke, sondern im Lichte der modernen Wissenschaft voll-bracht hat, stellen alle bisherigen menschlichen Wunderwerkein den Schatten.

Mr. Firestone ist die Seele des großen Firestone-Gummireifen-unternehmens in Akron, Ohio. Seine industriellen Leistungensind jedem, der mit Automobilen in Berührung gekommen ist,so gut bekannt, dass sich weitere Ausführungen erübrigen.

Diese drei Männer haben ihre jeweiligen Laufbahnen allesamtohne Startkapital begonnen und verfügten auch nur über einegeringe Schulbildung.

Dennoch waren sie alles andere als ungebildet. Alle drei sindvermögend. Alle drei sind mächtig.

Wir wollen uns nun die Ursache ihres Wohlstand und ihrerMacht ansehen.

Bislang haben wir uns lediglich mit der Wirkung beschäftigt;der wahre Philosoph sucht jedoch nach der Ursache einerbestimmten Wirkung.

Es ist allgemein bekannt, dass Mr. Ford, Mr. Edison und Mr.Firestone seit Jahren eng miteinander befreundet sind. In frü-heren Jahren hatten sie die Gewohnheit, sich einmal jährlichgemeinsam eine Zeit lang in die Wälder zurückzuziehen, umsich Ruhe und Erholung zu gönnen und sich der Meditationzu widmen.

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Nicht so bekannt ist jedoch - und es ist zu bezweifeln, ob esden betreffenden Herren selbst bewusst ist -, dass zwischenihnen eine harmonische Verbindung besteht, die dazu führte,dass sich ihre Bewusstseine zu einem „Mastermind“ vereinigthaben, was die wahre Ursache der Macht jedes einzelnen die-ser Männer ist. Dieses Gruppenbewusstsein, welches sich ausder Koordination der einzelnen Bewusstseine von Ford, Edi-son und Firestone entwickelte, hat diese Männer in die Lageversetzt, Kräfte (und Wissensquellen) anzuzapfen, von denendie allermeisten Menschen nichts wissen.

Sofern der Kursteilnehmer Zweifel an dem hier beschriebenenPrinzip oder an den hier aufgeführten Wirkungen hat, möge erbedenken, dass mehr als die Hälfte der hier dargestellten The-orie bereits eine wohlbekannte Tatsache ist. So ist zum Beispielbekannt, dass diese drei Männer über eine große Macht verfü-gen. Es ist ebenfalls bekannt, dass sie wohlhabend sind. Undes ist bekannt, dass sie ohne Kapital und mit nur einer gerin-gen Schulbildung starteten. Es ist bekannt, dass sie harmo-nisch und freundlich miteinander umgehen.

Es ist bekannt, dass ihre Leistungen so außergewöhnlich sind,dass sie mit denen anderer Männer in den jeweiligen Tätig-keitsbereichen nicht mehr verglichen werden können.

All diese „Auswirkungen“ sind praktisch jedem Schuljungen inder zivilisierten Welt bekannt, weshalb sich hier weitere Dis-kussionen erübrigen.

Eine der Tatsachen im Zusammenhang mit der Ursache derLeistungen von Edison, Ford und Firestone ist mit Sicherheit,dass diese Leistungen nicht auf Tricks, Täuschung oder der-gleichen beruhen. Wir haben es hier also nicht mit Schwindel,sondern mit Naturgesetzen zu tun. Mit Gesetzen, welche allenÖkonomen und führenden Personen im Bereich der Wissen-schaft größtenteils bekannt ist, ausgenommen vielleicht dasGesetz der seelischen Chemie, welches von der Wissenschaftnoch nicht genügend erfasst und in ihrem Katalog bekannterGesetze noch nicht klassifiziert wurde.

Ein „Mastermind“ kann von jeder Gruppe Menschen gebildetwerden, die ihre Bewusstseine im Geiste einer vollkommenenHarmonie aufeinander ausrichten.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Die Gruppe kann aus einer beliebigen Anzahl ab zwei Perso-nen bestehen.

Die besten Ergebnisse scheinen bei sechs oder sieben Perso-nen erzielt zu werden.

Es wurde gesagt, dass die Nutzung des Prinzips der Bewusst-seinschemie Jesus Christus zu verdanken sei und dass seinescheinbare Wundertätigkeit auf diese Macht zurückzuführengewesen sei. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass sich das„Mastermind“ dann, als einer seiner Jünger (Judas Iscariot)den Glauben brach, sofort auflöste und Jesus alsdann mit dergrößten Katastrophe seines Lebens konfrontiert wurde.

Sobald zwei oder mehr Menschen geistig harmonieren und dieals „Mastermind“ bekannte Auswirkung herbeiführen, wirdjeder an dieser Gruppe Beteiligte mit der Macht ausgestattet,am Unterbewusstsein der übrigen Gruppenmitglieder teilzuha-ben. Diese Macht wird sofort offenkundig und zeigt sichdaran, dass zum einen das Bewusstsein eine höhere Schwin-gungsrate aufweist und zum anderen eine lebhaftere Vorstel-lungskraft zu wirken beginnt und der sechste Sinn aktiviertwird.

Über diesen sechsten Sinn „flitzen“ neue Ideen ins Bewusst-sein. Diese Ideen nehmen die Art und Form des im Bewusst-sein des einzelnen Menschen vorherrschenden Themas an.

Falls sich die Gruppe zum Zwecke der Besprechung einesbestimmten Themas getroffen hat, gelangen themenbezogeneIdeen dergestalt in die Köpfe aller Anwesenden, als ob sie voneinem äußeren Einfluss diktiert würden.

Die Bewusstseine der Teilnehmer am „Mastermind“ wirken alsMagneten und ziehen - wer weiß, woher - äußerst geordneteund praktischste Ideen und Gedanken an!

Der hier als „Mastermind“ beschriebene Prozess der geistigenHarmonisierung lässt sich vergleichen mit dem Zusammen-schließen elektrischer Batterien zu einem einzigen Übertra-gungsdraht, wodurch die durch die Leitung fließende Kraftvervielfacht wird. Jede neu hinzukommende Batterie erhöhtdie durch die Leitung fließende Kraft um die Energie derjeweiligen Batterie.

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Dies gilt auch für die einzelnen Bewusstseine, die ein „Master-mind“ bilden.Jedes Bewusstsein stimuliert über das Prinzip der seelischenChemie die übrigen Bewusstseine in der Gruppe, bis die geis-tige Energie so groß wird, dass sie sich mit der als Ätherbekannten universellen Energie verbindet, welche ihrerseitsjedes Atom des gesamten Universums berührt.

Das moderne Rundfunkgerät bestätigt in hohem Maße die hiervorgestellte Theorie. Es müssen leistungsstarke Sende- oderRundfunkstationen errichtet werden, durch welche die Schall-schwingung zunächst hochtransformiert wird, bevor sie vonder wesentlich höheren Schwingungsenergie des Äthers aufge-nommen werden kann und dann in alle Richtungen ausge-strahlt wird.

Ein aus vielen Einzelbewusstseinen, die so zusammenwirken,dass sie eine starke Schwingungsenergie erzeugen, gebildetes„Mastermind“ ist beinahe ein Ebenbild einer Rundfunkstation.

Jeder Vortragsredner hat den Einfluss der seelischen Chemiebereits kennengelernt und gespürt, denn es ist eine wohlbe-kannte Tatsache, dass ab dem Zeitpunkt, ab dem die einzelnenBewusstseine des Publikums mit dem Redner „Rapport“ auf-nehmen (sich also auf die Schwingungsrate des Bewusstseinsdes Redners einstimmen), im Bewusstsein des Redners einemerkliche Zunahme des Grades der Begeisterung entsteht unddieser häufig eine oratorische Kunstfertigkeit erlangt, die bis-weilen sogar ihn selbst überrascht.

Die ersten fünf bis zehn Minuten einer durchschnittlichenRede sind meist einer „Aufwärmphase“ gewidmet. Damit istder Prozess gemeint, über den das Bewusstsein des Rednersim Geiste einer vollkommenen Harmonie mit den Bewusstsei-nen der Publikumsteilnehmer in Einklang gebracht werdensoll.

Jeder Redner weiß, was geschieht, wenn dieser Zustand dervollkommenen Harmonie mit seinem Publikum nicht herge-stellt wird.

Die scheinbar übernatürlichen Erscheinungen, die bei spiritis-tischen Sitzungen auftauchen, sind das Ergebnis der gegensei-tigen Reaktion auf die Bewusstseine in der Gruppe.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Diese Erscheinungen treten meist erst dann ein, nachdem dieGruppe mindestens zehn oder zwanzig Minuten zusammen-getroffen ist, da diese Zeit notwendig ist, damit sich dieBewusstseine miteinander in Harmonie bringen können.

Die von den Teilnehmern einer spiritualistischen Sitzung auf-genommen „Meldungen“ kommen vermutlich aus einer derfolgenden beiden Quellen, nämlich:

erstens: aus dem großen Lagerhaus des Unterbewusstseinseines Sitzungsteilnehmers

oder

zweitens: aus dem universellen Lagerhaus des Äthers, in dem -was mehr als wahrscheinlich ist - sämtliche gedanklichenSchwingungen aufbewahrt sind.

Weder ein Naturgesetz noch menschliche Überlegungen bestä-tigen die Theorie der Kommunikation mit Verstorbenen.

Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass jeder einzelne Menschüber das Prinzip der seelischen Chemie den Wissensstand ineinem anderen Bewusstsein erforschen kann und man kannmit Fug und Recht annehmen, dass diese Macht so weit ausge-dehnt werden kann, dass sie mit anderen Schwingungen imÄther, sofern vorhanden, Kontakt aufnehmen kann.

Die Theorie, wonach alle höheren und feineren Schwingun-gen, wie sie zum Beispiel durch das Denken entstehen, imÄther aufbewahrt werden, beruht auf der bekannten Tatsache,dass weder Materie noch Energie (die beiden bekannten Ele-mente des Universums) geschaffen oder zerstört werden kön-nen.

Die Vermutung liegt nahe, dass sämtliche Schwingungen, dieso weit „hochtransformiert“ wurden, dass sie im Äther vor-handen sind, für alle Zeiten dort verbleiben.

Die niedrigeren Schwingungen, welche sich mit dem Äthernicht vermischen oder anderweitig damit Kontakt aufnehmen,leben wahrscheinlich ein normales Leben und sterben wiederab.

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Die Mastermind-Allianz

Alle so genannten Genies haben ihren Ruf wahrscheinlich demUmstand zu verdanken, dass sie zufällig oder auf andere Weisemit anderen Bewusstseinen Allianzen gebildet haben, die siebefähigten, ihre eigene geistige Schwingung so weit „hochzu-transformieren“, dass sie mit dem unerschöpflichen Tempeldes Wissens, der im Äther des Universums errichtet ist, Kon-takt aufnehmen konnten. Alle großen Genies waren auch,soweit es der Verfasser ermitteln konnte, Menschen mit einemstarken Sexualtrieb. Der Umstand, dass der sexuelle Kontaktdie bekannteste Stimulanz ist, verleiht der hier beschriebenenTheorie weitere „Farbe“.

Sobald wir die Begrenzungen eines Menschen erfahren,verlieren wir das Interesse an dieser Person.

Die einzige Sünde ist Selbstbegrenzung.

- Emerson

Widmen wir uns nun weiter der Quelle der wirtschaftlichenMacht, wie sie durch die Leistungen auf dem Felde der selbst-ständigen Unternehmenstätigkeit zum Ausdruck gebrachtwurde. Hierzu wollen uns die als die „Großen Sechs“ bekannteChicagoer Gruppe ansehen, welche aus folgenden Personengebildet wird:

William Wrigley, Jr, der die auf seinen Namen lautende Kau-gummifabrik besitzt und dessen persönliches Einkommen aufüber fünfzehn Millionen Dollar pro Jahr geschätzt wird,

John R. Thompson, der eine Reihe von Lunchrestaurants aufseinen Namen besitzt,

Mr. Lasker, Besitzer der Werbeagentur Lord & Thomas,

Mr. McCullough, Besitzer der Parmalee Express Company, dergrößten Beförderungsgesellschaft Amerikas,

sowie Mr. Ritchie und Mr. Hertz, welche die Betreibergesell-schaft für die gelben Taxis besitzen.

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Den Auskünften einer zuverlässigen Finanzgesellschaftzufolge beläuft sich das Jahreseinkommen dieser sechs Männerauf mindestens fünfundzwanzig Millionen Dollar. Umgerech-net auf die sechs Personen ergibt dies einen Durchschnittsbe-trag von vier Millionen pro Person.

Eine Analyse der gesamten Gruppe dieser sechs Herren ergibt,dass kein Einziger unter ihnen eine besondere Ausbildunggenoss, dass sie alle ohne Startkapital oder größere Kreditebegannen und dass ihre finanziellen Errungenschaften auf ihreeigenen Pläne und nicht auf eine glückliche Schicksalswendungzurückzuführen sind.

Vor vielen Jahren bildeten diese sechs Herren eine freundlicheAllianz und trafen sich in regelmäßigen Zeitabständen, in derAbsicht, sich gegenseitig mit Ideen und Empfehlungen für diejeweiligen geschäftlichen Angelegenheiten zu unterstützen.

Mit Ausnahme von Hertz und Ritchie war keiner von ihnen ineiner rechtlichen Partnerschaft mit dem anderen verbunden.

Diese Treffen dienten dem Zweck der gegenseitigen Koopera-tion auf der Basis von Geben und Nehmen und zum Aus-tausch von Ideen, gelegentlich auch zur Absicherung einesMitglieds durch Bürgschaften oder dergleichen, soweit in Aus-nahmesituationen hierfür eine Notwendigkeit bestand.

Jeder Einzelne aus den Großen Sechs ist mehrfacher Millionär.

Nun ist dies an sich noch nicht weiter bemerkenswert; jemand,der nichts anderes tut als ein paar Millionen anzuhäufen, ist anund für sich noch nicht erwähnenswert.

Es gibt jedoch etwas, das mit den finanziellen Erfolgen dieserHerren zu tun hat, das durchaus erwähnens- und untersu-chungswert ist, nämlich, der Umstand, dass sie gelernt haben,wie sie ihre einzelnen Bewusstseine so miteinander koordinie-ren, dass sie im Geiste einer vollkommenen Harmonie ein„Mastermind“ ergeben, das jedem Mitglied dieser GruppeTüren öffnet, die der Mehrheit der Menschheit verschlossenbleiben.

Der Stahlproduzent U.S. Steel ist eines der stärksten und größ-ten Unternehmen auf der Welt.

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Die Mastermind-Allianz

Die Idee, die zur Gründung dieses Industriegiganten führte,entstammte dem Gehirn von Elbert H. Gary, einem nicht wei-ter auffälligen Kleinstadtanwalt, der in einem Städtchen in derNähe von Chicago aufgewachsen ist.

Mr. Gary umgab sich mit einer Gruppe von Männern, derenBewusstseine erfolgreich und im Geiste einer vollkommenenHarmonie aufeinander eingestimmt waren und auf diese Weiseein „Mastermind“ bildeten, das zur U.S. Steel führte.

Sie können Ihre Nachforschungen in jedem beliebigen Bereichanstellen, sobald Sie auf außergewöhnliche Erfolge stoßen,seien diese auf dem Feld der Finanzwirtschaft, der Industrie, inder Geschäftswelt oder in einem anderen Bereich, werden Siemit Sicherheit immer feststellen, dass sich ein Mensch demPrinzip der seelischen Chemie bedient hat, was zur Bildungeines „Mastermind“ führte. Diese außergewöhnlichen Erfolgescheinen häufig das Werk eines Einzelnen zu sein, bei näheremHinsehen werden Sie jedoch unweigerlich auch die weiterenPersonen finden, die ebenfalls zum Erfolg beigetragen haben.Zur Erinnerung: Ein „Mastermind“ kann aus zwei oder mehrPersonen bestehen.

Macht ist geordnetes Wissen, das durch intelligente Bemühun-gen zum Ausdruck gebracht wurde! Eine Bemühung kann nurdann als „geordnet“ bezeichnet werden, wenn die daran betei-ligten Personen ihr Wissen und ihre Energie im Geiste einervollkommenen Harmonie miteinander koordinieren. Das Feh-len einer solchen harmonischen Koordinierung von Bemühun-gen ist die Hauptursache für das Scheitern geschäftlicherUnternehmungen!

Der Verfasser dieses Kurses führte in Zusammenarbeit mitStudenten an einer bekannten Hochschule ein interessantesExperiment durch. Jeder Student wurde gebeten, einen Auf-satz zu schreiben. Der Titel: „Wie und warum Henry Ford zuVermögen kam“.

Jeder Student sollte beschreiben, worauf seiner Meinung nachder finanzielle Wohlstand Fords zurückzuführen sei und dabeiFords Fähigkeiten und Aktiva so detailliert wie möglich auf-führen.

Die meisten Studenten nannten finanzielle Gründe und Erfin-dungen und führten Fords Vermögen hierauf zurück.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Im Einzelnen waren das Bankguthaben, Roh- und Fertigwerk-stoffe, Immobilien, der mit zehn bis zwanzig Prozent veran-schlagte immaterielle Firmenwert und dergleichen. Ein Stu-dent führte Folgendes aus:

„Henry Fords Aktiva bestehen im Wesentlichen aus zwei Posi-tionen, nämlich

1. Arbeitskapital und Roh- bzw. Fertigmaterialien sowie

2. das aus der Erfahrung gewonnene Wissen Fords als auchdie Mitarbeit einer gut ausgebildeten Organisation, welcheversteht, wie dieses Wissen aus der Sicht Fords am bestenumgesetzt werden kann. Den genauen Wert dieser beidenAktivaposten auf Dollar und Cent auch nur annähernd ein-zuschätzen, ist unmöglich, meiner Ansicht nach dürfte sichdas Verhältnis dieser Werte jedoch wie folgt darstellen:

- Das geordnete Wissen der Ford-Organisation: 75%

- Der Wert in Barvermögen und physischen Vermögenswer-ten gleich welcher Art, einschließlich Roh- und Fertigmate-rialien: 25%“.

Der Verfasser ist der Meinung, dass die Aussagen dieses jun-gen Mannes nur im Zusammenspiel mit einem oder mehrerensehr analytischen und erfahrenen Geistern entstanden ist.

Zweifellos ist der größte Aktivposten Henry Fords sein eige-nes Gehirn. Als Nächstes wären die Gehirne seiner engstenMitarbeiter zu nennen, da die physischen Vermögenswerte,welche er kontrolliert und angehäuft hat, auf die Koordinationmit diesen Mitarbeitern zurückzuführen sind.

Würde man jedes Werk der Ford Motor Company zerstören,jede einzelne Maschine, jedes Atom der Roh- oder Fertigwerk-stoffe, jedes fertige Automobil und jeden Dollar auf der Bankvernichten, so wäre Ford dennoch wirtschaftlich gesehen nachwie vor der mächtigste Mann auf Erden. Die Gehirne, welchedas Unternehmen Ford aufgebaut haben, könnten es in relativkurzer Zeit wieder aufbauen. Gehirnen, wie sie von Menschenvom Schlage Fords besitzen, steht immer reichlich Kapital zurVerfügung.

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Die Mastermind-Allianz

Ford ist deshalb der finanziell mächtigste Mann auf Erden,weil er - soweit dem Verfasser bekannt - die bestausgeprägtesteund praktischte Auffassung vom Prinzip des geordneten Wis-sens hat, die ein Mensch haben kann.

Trotz der großen Macht und der finanziellen Erfolge Fords hater bei der Umsetzung der Prinzipien, die ihm diese Macht ver-schafft haben, dennoch häufig große Fehler begangen. Esbesteht nur wenig Zweifel, dass Fords Methoden der geistigenKoordination oft grob gewesen sind, vor allem in derAnfangszeit, bevor er die Weisheit erlangte, zu deren Reife dieJahre vergehen müssen.

Es besteht ebenfalls wenig Zweifel, dass Fords Umsetzung desPrinzips der seelischen Chemie zumindest in den Anfangsjah-ren das Ergebnis einer zufälligen Verbindung mit anderenBewusstseinen war, vor allem mit Edison.

Es ist mehr als wahrscheinlich, dass Fords bemerkenswerteEinblicke in die Gesetze der Natur zunächst aufgrund derfreundlichen Beziehung zu seiner eigenen Gattin entstandensind, lange bevor er Mr. Edison oder Mr. Firestone kennen-lernte.

Viele Männer haben ihre Erfolge dem „Mastermind“ mit ihrenFrauen zu verdanken. Mrs. Ford ist eine äußerst intelligenteFrau und der Verfasser hat Grund zu der Annahme, dass ihrBewusstsein, welches sich mit dem von Mr. Ford verband, denAuslöser seiner Macht bildete.

Ohne Ford seine Verdienste absprechen zu wollen, ist anzu-führen, dass er in seiner Anfangszeit gegen die Feinde derUngebildetheit und des Unwissens zu kämpfen hatte, undzwar wesentlich mehr als dies bei Edison oder Firestone derFall war, welche ihrerseits eine natürlichere Begabung zurAneignung von Wissen mitbrachten. Ford musste sich diesesTalent erst mühsam aneignen.

Innerhalb bemerkenswert kurzer Zeit hatte Ford die drei starr-sinnigsten Feinde der Menschheit bezwungen und sie sogarzur Grundlage seines Erfolgs gemacht. Bei diesen Feindenhandelt es sich um:

Unwissen, Ungebildetheit und Armut!

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Jeder Mensch, der diese drei wilden Gesellen in Schach halten,oder sogar noch zu seinem Vorteil nutzen kann, verdient von-seiten der weniger glücklichen Mitmenschen eine eingehendereUntersuchung.

Wir leben momentan im Zeitalter der industriellen Macht. DieQuelle dieser Macht sind geordnete Bemühungen. Nicht nurhat die Leitung von Industrieunternehmen die einzelnenArbeiter effizient organisiert, sondern in vielen Fällen habenFusionen zu Kombinationen schier unglaublicher Machtfüllegeführt.

Kaum ein Tag vergeht, in dem die Zeitungen nicht einenBericht über eine Unternehmensfusion bringen, wodurchenorme Ressourcen und eine enorme Macht entstehen.

An einem Tag ist die Rede von Bankengruppen, am nächstenliest man von Eisenbahnen und wieder darauf von der Zusam-menlegung von Stahlwerken.

Alle mit der Absicht, über hochgradig organisierte und koordi-nierte Bemühungen Macht zu bündeln.

Allgemeine und ungeordnete Kenntnisse sind nicht Macht.Solche Kenntnisse sind nur eine potenzielle Macht, sie bildendas Material, aus dem Macht entstehen kann. Jede moderneBibliothek enthält eine ungeordnete Sammlung des gesamtenWissens, das Bestandteil des jetzigen Stadiums der Zivilisationist, dieses Wissen ist jedoch nicht geordnet und stellt somitkeine Macht dar.

Jede Energieform und jede Tierart oder Pflanzenspezies mussorganisiert sein, um überleben zu können. Mittlerweile ausge-storbene, übergroße Tiere, deren Knochen im Gebeinhaus derNatur liegen, geben ein stummes, aber sicheres Zeugnis davonab, dass Nichtordnung gleichbedeutend mit Vernichtung ist.

Vom Elektron - dem kleinsten Materieteilchen - bis zum größ-ten Stern im Universum bildet alles den Beweis, dass eines derersten Naturgesetze die Ordnung ist. Glücklich der Mensch,der die Bedeutung dieses Gesetzes erkannt hat und der sichüber die verschiedenen Arten und Weisen, in denen dasGesetz genutzt werden kann, kundig macht.

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Die Mastermind-Allianz

Der kluge Geschäftsmann hat nicht nur die Bedeutung desGesetzes geordneten Bemühens erkannt, sondern diesesGesetz sogar zum Dreh- und Angelpunkt seiner Machtgemacht.

Ohne die geringste Kenntnis des Prinzips der seelischen Che-mie oder das Wissen, dass es ein solches Prinzip überhauptgibt, haben viele Menschen dennoch nur aufgrund dessen,dass sie ihr Wissen ordneten, große Macht erlangen können.

Die meisten Menschen, die das Prinzip der seelischen Chemieentdeckt haben und sich eines „Mastermind“ bedienen, sindnur durch Zufall auf dieses Wissen gestoßen. Häufig erkann-ten sie die Art ihrer Entdeckung gar nicht oder die Quelleihrer Macht blieb ihnen verborgen.

Der Verfasser steht auf dem Standpunkt, dass alle lebendenPersonen, welche sich derzeit bewusst des Prinzips der seeli-schen Chemie bedienen, indem sie ihre Bewusstseine mitei-nander in Einklang bringen, an den Fingern von zwei Händenabgezählt werden können, wobei wahrscheinlich einige Fingernicht einmal gebraucht werden.

Es ist allgemein bekannt, dass eine der schwierigsten Aufgabeneines Geschäftsmannes oder einer Geschäftsfrau darin besteht,andere, die mit ihm oder ihr zu tun haben, dazu zu veranlas-sen, ihre Bemühungen im Geiste der Harmonie mit den eige-nen zu verbinden. In einer Gruppe von Arbeitern eine dauer-hafte Zusammenarbeit zu erreichen, ist beinahe ein Ding derUnmöglichkeit.

Nur den fähigsten Führungskräften gelingt dieses Unterfan-gen, aber in sehr seltenen Fällen hört man in der Finanz-,Geschäfts- oder Unternehmenswelt dann doch von einemHenry Ford, Thomas A. Edison, John D. Rockefeller, Sr., E.H.Harriman oder James J. Hill.

Macht und Erfolg sind praktisch als Synonyme zu gebrauchen!Das eine erwächst aus dem anderen. Aus diesem Grunde kannjeder Mensch, der über das Wissen und die Fähigkeit verfügt,wie man über das Prinzip der harmonischen Ausrichtung vonBemühungen zwischen einzelnen Bewusstseinen Machterwirbt, in jedem realistischerweise durchführbaren Unterfan-gen erfolgreich werden.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Man darf nicht annehmen, dass ein „Mastermind“ sofortigeErgebnisse erbringe, auch wenn die Gruppe im Geiste einerHarmonie getragen ist!

Wahre Harmonie ist in einer Gruppe von Menschen so seltenwie wahres Christentum unter denen, die sich Christen nen-nen.

Harmonie ist der Kern, um den der als „Mastermind“bekannte Geisteszustand entwickelt werden muss. Ohne diesesElement der Harmonie kann es kein „Mastermind“ geben.Diese Wahrheit kann gar nicht häufig genug wiederholt wer-den.

Woodrow Wilson hatte die Bildung eines „Mastermind“ imKopf, das aus Gruppen von Bewusstseinen zusammengesetztsein sollte, welche die zivilisierten Nationen der Welt repräsen-tierten. Darauf geht sein Vorschlag für einen Völkerbundzurück.

Wilsons Vorstellung war die weitestgehende humanitäre Idee,die bislang im Bewusstsein eines Menschen geschaffen wurde,da ihr ein Prinzip zugrunde lag, das Kraft genug hat, um einewahre Staatengemeinschaft zu bilden.

Die Psychologie der Revival-Meetings(„Erweckungsversammlungen“)

Die als „Revival“ bekannte alte religiöse Orgie bietet uns dieMöglichkeit, die seelische Chemie des „Mastermind“ zu stu-dieren.

Auffallend ist, dass die Musik eine wesentliche Rolle spielt,wenn es darum geht, eine Gruppe von Bewusstseinen ineinem Revival Meeting aufeinander einzustimmen. OhneMusik wäre ein Revival Meeting eine lahme Angelegenheit.

Bei solchen Revival-Gottesdiensten hat der Versammlungslei-ter keine Schwierigkeiten, in den Bewusstseinen seiner Anhän-ger eine Harmonie herzustellen, es ist jedoch gut bekannt, dassdieser Zustand der Harmonie nur so lange anhält, wie der Lei-ter anwesend ist. Danach löst sich das von ihm vorübergehendgeschaffene „Mastermind“ wieder auf.

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Die Mastermind-Allianz

Indem er die Gefühlswert der Anhänger aufrüttelt, ist es demErweckungsprediger ein Leichtes, im entsprechenden Rahmenund mit passender musikalischer Untermalung ein „Master-mind“ zu schaffen, das von allen, die damit in Kontakt kom-men, wahrgenommen wird. Sogar die Luft wird positiv undangenehm aufgeladen, wodurch die Chemie der Anwesendenvöllig verändert wird.

Der Erweckungsprediger nennt diese Energie den „Geist desHerrn“.

Der Verfasser hat im Rahmen von Experimenten, die er miteiner Gruppe wissenschaftlicher Forscher und auch Laien(welchen die Art des Experimentes nicht bekannt war) durch-führte, denselben Geisteszustand und dieselbe positive Atmo-sphäre herstellen können, auch wenn er sie nicht den Geistden Herrn nannte.

Auch in Gruppen von Männern und Frauen, die sich ausberuflichen Gründen trafen, hat der Verfasser dieses Kursesbei zahlreichen Gelegenheiten diese positive Atmosphäre fest-stellen können.

So wirkte der Verfasser zum Beispiel bei einer Verkäuferschu-lung für Harrison Parker, dem Gründer der Cooperative Societyin Chicago, mit, und hat dabei unter Anwendung desselbenPrinzips der seelischen Chemie, welche der Erweckungspredi-ger „Geist des Herrn“ nennt, eine Gruppe von 3000 Männernund Frauen (welche allesamt ohne vorherige Verkaufserfah-rung waren) so verändert, dass sie in weniger als neun Mona-ten Wertpapiere im Wert von über $ 10.000.000,-- absetzten,was ihnen selbst einen Gewinn von über 1.000.000,-- $ ein-brachte.

In der Regel erreichte der Teilnehmer einer solchen Veranstal-tung seinen Verkaufshöhepunkt innerhalb einer Woche;danach wurde es wieder nötig, das Gehirn über ein neues Ver-kaufsmeeting erneut zu revitalisieren.

Bei diesen Verkaufstrainings wurden ähnliche Rahmenbedin-gungen geschaffen, wie dies auch bei den vorgenannten religi-ösen Zeremonien der Fall ist, es wurde auch Musik verwendetund es wurden sehr energiegeladene Redner engagiert.

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Nennen Sie es Religion, Psychologie, Geisteschemie oder wiees Ihnen gefällt (das Prinzip ist ohnedies dasselbe), sicher istjedoch, dass dann, wenn eine Gruppe von Menschen imGeiste einer vollkommenen Harmonie zusammengebrachtwird, jedes einzelne Bewusstsein in dieser Gruppe sofort miteiner merklichen Energie versorgt wird, die wir hier „Master-mind“ nennen.

Diese Energie kann derjenige, dem danach zumute ist, durch-aus den „Geist des Herrn“ nennen, sie wirkt jedoch genausogut, wenn sie einen anderen Namen hat.

Das menschliche Gehirn und Nervensystem bilden ein kom-pliziertes Geflecht, das nur von sehr wenigen verstanden wird.Entsprechend gesteuert wirkt dieses System Wunder undungesteuert kann es phantomartige Auswüchse zeigen, wieanhand des Studiums von Insassen einer Nervenanstalt leichtnachvollziehbar.

Das menschliche Gehirn steht in direkter Verbindung miteinem ständigen Hereinströmen von Energie, von der derMensch seine Denkfähigkeit ableitet.

Das Gehirn empfängt diese Energie, vermischt sie mit dervom Körper aufgenommen Nahrung und verteilt sie über dasBlut und das Nervensystem an alle Körperbereiche weiter. Wirnennen dies dann Leben.

Woher diese Quelle der von außen hereinströmenden Energiekommt, scheint niemand zu wissen. Alles, was wir wissen, ist,dass wir sie brauchen; andernfalls sterben wir. Wir nehmen an,dass diese Energie der Äther ist und dass sie mit dem eingeat-meten Sauerstoff in den Körper gelangt.

Jeder normale menschliche Körper verfügt über ein hervorra-gendes Chemielabor und über einen Bestand an Chemikalien,der ausreichend ist, um die Nahrung aufzunehmen, zu zerklei-nern, ordnungsgemäß zu mischen und zu verdichten und siedorthin zu verteilen, wo sie gebraucht wird.

Sowohl mit Menschen als auch mit Tieren wurde umfangrei-che Versuche angestellt, die den Nachweis erbrachten, dass dieals Bewusstsein bekannte Energie ein wichtiger Teil des vorge-nannten chemischen Vorgangs der Nahrungsumwandlung ist.

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Die Mastermind-Allianz

Es ist bekannt, dass Sorgen, Aufregung oder Ängste den Ver-dauungsvorgang stören und in Extremfällen sogar dazu füh-ren, dass dieser völlig aufhört, was zu Krankheit oder gar Todführt. Somit liegt es auf der Hand, dass das Bewusstsein beider Chemie der Verdauung und Verteilung von Nahrung eineRolle spielt.

Eine Reihe bekannter Autoritäten vertreten den - allerdings niewissenschaftlich belegten - Standpunkt, dass die als Bewusst-sein oder Gedanke bekannte Energie durch negative Einheitenin dem Maße verunreinigt werden kann, dass das gesamte Ner-vensystem durcheinandergerät, die Verdauung gestört wirdund sich Krankheiten zeigen. Angeführt wird die Liste solchermentalen Störungen von finanziellen Schwierigkeiten undunerwiderter Liebe.

Eine negative Umgebung, wie sie zum Beispiel gegeben ist,wenn ein Familienangehöriger ständig am Nörgeln ist, wirktsich in dem Maße störend auf den Chemiehaushalt desBewusstseins aus, als der betroffene Mensch an Ehrgeiz ein-büßt und allmählich zermürbt wird.

Jeder Hochschulstudent weiß, dass gewisse Nahrungsmittel-kombinationen im Magen Verdauungsschwierigkeiten,Schmerzen oder Schlimmeres auslösen können. Eine guteGesundheit hängt zumindest teilweise von einer „harmonisie-renden“ Nahrungsmittelzusammenstellung ab. Eine harmoni-sche Nahrungsmittelzusammenstellung ist jedoch noch nichtausreichend, um eine gute Gesundheit zu gewährleisten; auchzwischen den als Bewusstsein bekannten Energieeinheitenmuss auf Harmonie geachtet werden.

Harmonie scheint ein Naturgesetz zu sein, ohne das es soetwas wie geordnete Energie oder Leben gleich welcher Formnicht geben kann.

Die körperliche wie auch die seelische Gesundheit ist buch-stäblich um Harmonie herum aufgebaut. Die als Lebenbekannte Energie fängt an, sich aufzulösen und der Todkommt näher, sobald die Körperorgane nicht mehr in Harmo-nie zusammenarbeiten.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Sobald der Mensch in Selbstmitleid zerfließtoder sich ein Alibi ausdenkt, um seine

Schwächen zu beschönigen,ist er bereits halb besiegt.

Ab dem Zeitpunkt, an dem die Harmonie als Quelle jeglicherForm einer geordneten Energie (Macht) ausscheidet, werdendie Einheiten dieser Energie in einen chaotischen Zustand derUnordnung gebracht und die Macht wird neutral oder passiv.

Harmonie ist auch der Kern, um den herum das als „Master-mind“ bekannte Prinzip der seelischen Chemie Macht aufbaut.Wird diese Harmonie zerstört, so wird damit auch die Machtzerstört, die aus dem koordinierten Zusammenwirken einerGruppe einzelner Bewusstseine erwächst.

Diese Wahrheit wurde in diesen Zeilen vom Verfasser immerwieder betont, wiederholt und in unterschiedlicher Weise dar-gestellt, damit der Kursteilnehmer dieses Prinzip verinnerli-chen und anzuwenden vermöge. Andernfalls hätte diese Kurs-einheit ihren Zweck verfehlt!

Lebenserfolg beinhaltet unabhängig davon, was der Einzelneals „Erfolg“ bezeichnen mag, eine Anpassung an die Umweltdergestalt, dass zwischen dem Einzelnen und seiner Umwelteine Harmonie besteht. Ein Königspalast verkommt zumSchuppen eines Tagelöhners, sofern in seinen Wänden keineHarmonie herrscht. Andersherum wird in der Hütte einesLandmannes mehr Glück herrschen als im herrschaftlichenHaus eines Reichen, wenn der Erstere Harmonie erlangt hat,die dem Zweiten fehlt.

Ohne vollkommene Harmonie wäre die Wissenschaft der Ast-ronomie so nutzlos wie die „Gebeine eines Heiligen“, da dieSterne und Planeten aufeinanderprallten und allenthalbenChaos und Unordnung herrschte.

Ohne das Gesetz der Harmonie würde sich eine Eichel viel-leicht in einen ungleichartigen Baum auswachsen, der ausEichen-, Pappel-, Ahorn- und anderen Holzarten bestünde.

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Die Mastermind-Allianz

Ohne das Gesetz der Harmonie würde das Blut die Nahrung,welche dafür sorgt, dass Fingernägel wachsen, vielleicht imSchädel ablagern, wo Haare wachsen sollen, und auf dieseWeise hornartige Auswüchse im Kopfbereich verursachen.

Ohne das Gesetz der Harmonie kann es keine Ordnung vonWissen geben, denn was ist geordnetes Wissen denn anderesals die Harmonisierung von Fakten, Wahrheiten und Naturge-setzen?

Sobald sich Uneinigkeit über die Vordertüre hineindrängt,schleicht die Harmonie über die Hintertüre hinaus. Dies giltgleichermaßen für geschäftliche und private Partnerschaftenwie für die geordneten Bewegungen der Planeten.

Sofern der Kursteilnehmer den Eindruck erhalten sollte, dassder Verfasser die Bedeutung der Harmonie überbewerte, mögeer bedenken, dass der Mangel an Harmonie der erste, und häu-fig auch der letzte und einzige Grund für das Scheitern ist.

Ohne Harmonie kann es weder ein dichterisches Werk nochein Musikstück oder einen Vortrag geben.

Jede gute Architektur ist überwiegend eine Angelegenheit derHarmonie.

Ohne Harmonie ist ein Haus nichts anders als eine Masse vonBaumaterial, im Grunde ein Ungetüm.

Auch eine umsichtige Geschäftsführung achtet auf Harmonie.Jeder gut gekleidete Mensch - Mann oder Frau - ist ein leben-des Beispiel für Harmonie.

Wie könnte bei all diesen alltäglichen Beispielen, welcheanschaulich belegen, welche wichtige Rolle die Harmonie inder Welt - ja, im gesamten Universum - einnimmt, ein intelli-genter Mensch die Harmonie beim Hauptzweck seines Lebensunberücksichtigt lassen?

Wenn er die Harmonie als Eckstein nicht fest mit einbaut,könnte ein solcher Mensch gleich völlig auf einen Hauptzweckverzichten.

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Der menschliche Körper ist eine komplexe Ordnung vonOrganen, Drüsen, Blutgefäßen, Nerven, Gehirnzellen, Mus-keln und so weiter. Bei der seelischen Energie, welche dieBestandteile des Körpers aktiviert und koordiniert, handelt essich schließlich um eine Vielzahl sich ständiger verändernderEnergien.

Von der Wiege bis zur Bahre besteht zwischen den seelischenKräften ein ständiger Kampf, der häufig sogar das Weseneines hitzigen Gefechts annimmt. So ist der lebenslangeKampf zwischen den Triebkräften und Sehnsüchten dermenschlichen Seele, der zwischen den Impulsen von richtigund falsch stattfindet, beispielsweise jedermann bekannt.

Jeder Mensch besitzt mindestens zwei unterschiedliche seeli-sche Mächte oder Persönlichkeiten und bei ein und derselbenPerson wurden immerhin sechs verschiedene Persönlichkeitenfestgestellt. Eine der schwierigsten Aufgaben des Menschenbesteht darin, diese seelischen Kräfte so zu harmonisieren,dass sie auf das geordnete Erreichen eines bestimmten Zieleshin ausgerichtet werden können.

Ohne das Element der Harmonie kann niemand klar denken.

Es nimmt nicht weiter wunder, dass Leitfiguren in derGeschäftswelt und in Industrieunternehmen, aber auch in derPolitik und in anderen Bereichen, so hart damit kämpfen,Gruppen von Menschen so zu organisieren, dass sie reibungs-los auf ein Ziel hin arbeiten. Jeder einzelne Mensch besitzt insich Kräfte, die schwer zu harmonisieren sind, selbst dann,wenn er sich in einer Umgebung befindet, die die Harmoniefördert. Falls bereits die Chemie des Bewusstseins des einzel-nen Menschen so beschaffen ist, dass die Einheiten seinesBewusstseins nicht leicht zu harmonisieren sind, wie schwer istes dann erst recht bei Gruppen von Bewusstseinen, die überein „Mastermind“ geordnet als ein einziges funktionieren sol-len!

Die Führungskraft, die die Energien eines „Mastermind“erfolgreich aufzubauen und auszurichten vermag, muss Takt,Geduld, Ausdauer, Selbstvertrauen, ein gründliches Wissenüber die seelische Chemie und die Fähigkeit, sich in einem aus-geglichenen und harmonischen Zustand an rasch veränderteSituationen anzupassen, besitzen, ohne dabei auch nur dasgeringste Anzeichen von Verärgerung zu zeigen.

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Die Mastermind-Allianz

Wie viele Menschen gibt es, die diese Anforderungen erfüllen?

Die erfolgreiche Führungskraft muss gleichsam die Farbe ihresBewusstseins chamäleongleich so verändern können, dass siesich jeder neuen Situation, die im Zusammenhang mit ihrerFührungsrolle entsteht, anpassen kann. Des Weiteren muss siedie Fähigkeit besitzen, von einer Stimmungslage in die andereüberzuwechseln, ohne auch nur einen Anflug von Unmut odereinen Mangel an Selbstbeherrschung zu zeigen.

Die erfolgreiche Führungspersönlichkeit muss die fünfzehnErfolgsgesetze verstehen und in der Lage sein, jede beliebigeKombination aus diesen fünfzehn Erfolgsgesetzen in die Tatumsetzen, sobald es die Situation verlangt.

Ohne diese Fähigkeit kann keine Führungskraft mächtig seinund ohne Macht kann eine Führungsperson nicht lange beste-hen.

Die Bedeutung von Erziehung:

Über das Wort „Erziehung“ gibt es seit Langem missverständ-liche Auffassungen.

Lexika haben sich in diesem Zusammenhang ebenfalls nichtals hilfreich erwiesen, da sie das Verb „erziehen“ als die Ver-mittlung von Wissen definieren.

Das Wort „erziehen“ stammt aus dem Althochdeutschen. Indieser ältesten Form der deutschen Sprache bedeutete dasWort „irziohan“ = „herausziehen“ im Sinne von „innerlichentwickeln“. Etwas wird durch Benutzung nach außen gezo-gen.

Die Natur verabscheut Müßigkeit in jeder Form. Nur denbenutzten Elementen schenkt sie ständiges Leben. Man bindeeinen Arm oder ein anderes Körperteil fest und benütze diesesTeil nicht mehr und bald wird das müßige Teil verkümmernund leblos werden. Andersherum wird ein Arm, der mehr alsnormal gebraucht wird, zum Beispiel der Arm eines Huf-schmieds, der den ganzen Tag lang mit einem schweren Ham-mer auf den Amboss schlägt, stark werden.

Die Macht erwächst aus geordnetem Wissen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Man beachte diese Formulierung: Durch Anwendung undBenutzung wächst sie heraus!

Ein Mensch kann eine zweibeinige Wissensenzyklopädie seinund dennoch keinerlei Macht von Wert besitzen. Sein Wissenverwandelt sich nur in dem Maße in Macht, in dem es geord-net, klassifiziert und umgesetzt wird. Einige der gebildetstenMänner, welche die Welt gesehen hat, haben weniger Allge-meinbildung besessen als mancher Narr, der Unterschied zwi-schen beiden bestand jedoch darin, dass Erstere ihr Wissenbenutzt haben, während es Letztere brachliegen ließen.

Ein Mensch, der „Erziehung“ hat, ist jemand, der weiß, wie eralles, was er für seinen Hauptzweck im Leben benötigt, erwer-ben kann, ohne hierbei die Rechte seiner Mitmenschen zubeschneiden. Viele so genannte „Gelehrte“ mag es überra-schen, dass das Wort „Erziehung“ auf sie nicht zutrifft. Auchmanche, die nicht über genügend angelerntes Wissen verfügen,mag es überraschen, dass sie dennoch Bildung im Sinne von„Erziehung“ besitzen.

Der erfolgreiche Anwalt ist nicht unbedingt der, der die meis-ten Gesetzestexte auswendig kennt. Im Gegenteil, der erfolg-reiche Anwalt weiß, wo er diese Texte sowie eine Reihe ent-sprechender Kommentare, die er für den aktuellen Fallbenötigt, nachschlagen kann.

Der erfolgreiche Anwalt ist somit jener, der weiß, wo er denGesetzestext findet, sobald er ihn braucht.

Dieses Prinzip gilt gleichermaßen für alle übrigen Sparten undBranchen. Henry Ford verfügt nur über eine geringe Schulbil-dung, dennoch ist er einer der gebildetsten (im Sinne von„besterzogenen“) Männer der Welt, weil er sich die Fähigkeitangeeignet hatte, Natur- und Wirtschaftsgesetze und nichtzuletzt die Bewusstseine von Personen so zu kombinieren,dass er nun die Macht besitzt, alles Materielle, das er sichwünscht, zu erhalten.

Vor einigen Jahren, während des Weltkrieges, verklagte Mr.Ford die Chicago Tribune wegen Verleumdung. Er warf ihrvor, dass sie ehrverletzende Aussagen über ihn verbreite undFord als „Ignoranten“ bezeichnet habe.

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Die Mastermind-Allianz

Bei der Verhandlung wollten die Zeitungsanwälte anhand vonFords Person beweisen, dass ihre Darstellungen der Wahrheitentsprächen, das heißt, dass er ein Nichtwisser sei, und mitdieser Absicht befragten sie ihn und nahmen ihn zu einerReihe von Themen ins Kreuzverhör.

Eine dieser Fragen lautete:„Wie viele Soldaten sandten die Briten 1776, um die Rebellion in denKolonien niederzuschlagen?“

Ford antwortete trocken:„Ich weiß nicht, wie viele es waren, aber mir ist zu Ohren gekommen,dass es mehr waren als wieder zurückkamen“.

Gelächter vom Gericht, von den Geschworenen und denZuschauern im Gerichtssaal, sogar vom frustrierten Gegenan-walt und Fragesteller.

Diese Art von Verhör zog sich über eine Stunde hin. Fordblieb derweilen ruhig und gelassen. Doch dann stellte derGegenanwalt eine besonders beleidigende und widerlicheFrage. Ford richtete sich auf, zeigte mit dem Finger auf denAnwalt und antwortete:

„Falls ich die dumme Frage, die Sie mir soeben gestellt haben, oder auchjede andere Ihrer Fragen wirklich beantworten wollte, gestatten Sie mirden Hinweis, dass ich an meinem Schreibtisch eine Reihe von Piepsernhabe. Ich brauche nur mit dem rechten Zeigefinger auf einen dieser Knöpfezu drücken und schon erscheinen mehrere Männer, die mir all Ihre Fra-gen und viele mehr, zu deren Formulierung Sie nicht die Intelligenz besit-zen, in Windeseile beantworten könnten.

Wollen Sie mir freundlicherweise erklären, wieso ich meinen Kopf mitnutzlosen Details vollstopfen soll, wenn ich fähige Mitarbeiter in meinerunmittelbaren Nähe habe, die mir sämtliche Fakten vorlegen können?“

Diese Antwort ist aus dem Gedächtnis zitiert und vielleichtnicht wortwörtlich, sie enthält aber Fords Grundaussage.

Im Gerichtssaal herrschte Schweigen. Der befragende Anwaltsetzte sich, der Richter lehnte sich nach vorne und richtete sei-nen Blick auf Ford. Mancher Geschworene wurde wach undsah sich um, als hätte eine Explosion stattgefunden.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Ein bekannter Geistlicher, der ebenfalls anwesend war, sagtespäter, dass ihm sogleich die Befragung Jesu durch PontiusPilatus eingefallen sei, nachdem Jesus auf die Frage geantwor-tet hatte: „Wie lautet die Wahrheit?“

Leger ausgedrückt würden wir heute sagen: Der Gegenanwaltwurde schachmatt gesetzt.

Bis dahin hatte sich der Zeitungsanwalt auf Fords Kostenziemlich vergnügt gezeigt, indem er sein eigenes Allgemeinwis-sen zum Besten gab und es mit der Unwissenheit Fords zumehreren Themen verglich.

Diese Antwort jedoch verdarb ihm den Spaß.

Sie bewies auch einmal mehr (zumindest für jene, die intelli-gent genug sind, diesen Beweis anzuerkennen), dass wahre Bil-dung im Sinne von „Erziehung“ eine geistige Entwicklungdarstellt und nicht nur eine Anhäufung von Wissen.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre Ford nicht in der Lagegewesen, sämtliche amerikanische Bundesstaaten aufzuzählen,aber er besaß das „Kapital“, um in jedem Staat den „Rubel rol-len zu lassen“.

Nochmals: Erziehung ist die Macht, alles zu erhalten, sobald esgebraucht wird, ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen.

Ford entspricht dieser Definition voll und ganz, deshalb hatder Verfasser die vorhergehende Begebenheit aufgeführt, wel-che die Philosophie Fords beispielhaft erklärt.

Es gibt viele „gelehrte“ Männer, die Ford ohne Weiteres in einFragengeflecht erstricken könnten, aus dem er für sich alleinenicht mehr herauskäme. Aber Ford könnte sich auf der Stelleumdrehen und im Bereich der Industrie oder Finanzen eineSchlacht anzetteln, die für eben diese Männer mit all ihremtheoretischen Wissen den absoluten Niedergang bedeutenwürde.

Ford könnte nicht in sein Chemielabor gehen, Wasser in seineWasserstoff- und Sauerstoffatome trennen und diese Atomedann wieder in der vorherigen Ordnung zusammensetzen,aber er weiß, wie er sich mit den Chemikern umgeben kann,die diese Arbeit für ihn erledigen, falls er dies wünschte.

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Die Mastermind-Allianz

Der Mann, der das von einem anderen Menschen besesseneWissen auf intelligente Weise zu nutzen versteht, verdient dasPrädikat „Erziehung“ eher als einer, der zwar das Wissenbesitzt, aber nicht weiß, was er damit anfangen soll.

Der Präsident einer bekannten Hochschule erbte ein großes,jedoch brachliegendes Grundstück. Auf diesem Grundstückbefand sich weder ein Baumbestand von Handelswert nochMineralien oder etwas anderes, das einen Wert besessen hätte.Aus diesem Grunde stellte es für ihn nur einen Kostenfaktordar, da er hierfür Steuern zu entrichten hatte. Der Staat bauteeine Fernstraße durch dieses Grundstück. Ein „ungebildeter“Mann (im Sinne der hier gebrauchten Definition, also einMann ohne „Erziehung“) fuhr mit seinem Automobil überdiese Straße und genoss auf einer Anhöhe den Ausblick in allevier Himmelsrichtungen. Der „Unwissende“ bemerkte auch,dass sich auf diesem Grundstück Pinien und andere jungeBäume befanden. Er kaufte fünfzig Morgen zu $ 10,00 proMorgen. In der Nähe der Fernstraße ließ er ein Blockhaus miteinem großen Speisesaal errichten. Dazu kam dann eine Tank-stelle.

Er baute ein Dutzend weitere Blockhäuser mit jeweils einemeinzigen Raum dazu und vermietete sie an Touristen zu $ 3,00pro Nacht. Der Speisesaal, die Tankstelle und die Einzelblock-häuser brachten ihm im ersten Jahr einen Reingewinn von $15.000,--. Im nächsten Jahr baute er weitere fünfzig ähnlicheHäuschen dazu, welche diesmal drei Räume aufwiesen. Diesevermietet er jetzt als Sommerferienhäuser zu je $ 150,--- proSaison an Städter.

Das Baumaterial kostete ihn gar nichts, da es (auf dem vomHochschulpräsidenten für wertlos gehaltenen Land) sehrreichlich in unmittelbarer Nähe wuchs.

Darüber hinaus machten die Blockhäuser mit ihrem auffallen-den Aussehen sehr werbewirksam auf sich aufmerksam,obgleich viele andere sicherlich die grobe Bauweise als hinder-lich betrachtet hätten.

Keine fünf Meilen von dieser Stelle entfernt erwarb dieserMann eine alte, heruntergekommene Farm von 150 Morgen.Er erstand sie zu $ 25,-- pro Morgen, ein Preis, den der Ver-käufer als ziemlich hoch empfand.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Über einen neu errichteten Damm leitete der Käufer dieseralten Farm ein Gewässer auf einen See, der fünfzehn Morgendes Grundstücks umfasste, setzte Fische ein und verkaufte dieFarm dann parzellenweise an Leute, die am See einen Som-meraufenthalt wünschten. Der Reinerlös dieser einfachenTransaktion belief sich auf $ 25.000,-- und der zeitliche Auf-wand für diese Bau- und Verkaufsmaßnahmen beschränktesich auf einen einzigen Sommer.

Und dennoch genoss dieser Mann keine „Erziehung“ im her-kömmlichen Sinne.

Dies ist ein Beispiel für die Nutzung geordneten Wissens.

Der Hochschulpräsident, der die fünfzig Morgen des angeb-lich wertlosen Landes für $ 500,-- verkaufte, äußerte sich spä-ter wie folgt:„Stellen Sie sich das bloß vor! Dieser Mann, den die meisten von uns alsunwissend bezeichnet hätten, vermischte seine Unwissenheit mit fünfzigMorgen eines wertlosen Landes und verdiente mit dieser Mischung ineinem Jahr mehr als ich in fünf Jahren in einem so genannten Bildungsbe-ruf verdiene“.

Überall gibt es Gelegenheiten, solche Ideen umzusetzen. Ach-ten Sie von nun an bewusst auf Landstriche, die dem obenbeschriebenen Grundstück gleichen.

Vielleicht finden auch Sie einen Standort für ein einträglichesGeschäft!

Diese Idee ist besonders gut geeignet für Orte, an denen esnur wenige Bademöglichkeiten gibt, da solche Stellen immerbeliebt sind.Das Automobil hat dafür gesorgt, dass viele Fernstraßengebaut wurden.

An praktisch jeder dieser Straßen gibt es einen geeignetenFleck für ein „Blockhüttendorf“ für Urlauber, sofern sichjemand mit Vorstellungskraft und Selbstvertrauen daranmacht, nach solchen lukrativen Geldminen Ausschau zu hal-ten.

Auch dort, wo Sie sich jetzt befinden, gibt es Gelegenheitenzum Geldverdienen.

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Die Mastermind-Allianz

Dieser Kursus verfolgt die Absicht, Ihnen solche Gelegenhei-ten aufzuzeigen und Sie darüber aufzuklären, wie Sie dasmeiste daraus machen können, nachdem Sie sie entdeckthaben.

Wer kann von der Philosophie, wie sie in diesen Erfolgs-gesetzen beschrieben wird, am meisten profitieren?

Eisenbahnvorsteher, die zwischen ihren Zugführern und den Rei-senden eine bessere Kooperation wünschen.

Gehaltsempfänger, die ihren Verdienst verbessern und ihre Leis-tungen besser vermarkten wollen.

Verkäufer und Vertreter, die in ihrem Beruf besser werden wol-len. Die Erfolgsgesetze behandeln jedes bekannte Verkaufsge-setz und beschreiben viele Einzelheiten, die in anderen Lehr-gängen fehlen.

Betriebsleiter, die den Wert einer besseren Harmonie zwischenden Mitarbeitern verstehen.

Eisenbahnangestellte, die in verantwortungsvollere und besserbezahlte Positionen aufrücken wollen.

Kaufleute, die ihren Kundenkreis erweitern wollen. Die Erfolgs-gesetze helfen jedem Kaufmann und jeder Kauffrau bei dergeschäftlichen Verbesserung, indem sie vermitteln, wie jederKunde, der den Laden betritt, eine wandelnde Werbeflächewird.

Automobilfirmen, die die Verkaufsleistungen ihrer Mitarbeiterverbessern wollen. Ein großer Teil dieses Kursus über dieErfolgsgesetze geht auf die Lebensarbeit und Erfahrung dergrößten Automobilverkäufer zurück, weshalb er gerade fürden Vertriebsleiter, der in dieser Sparte tätig ist, von großemWert ist.

Lebensversicherungsmakler, die auf der Suche nach neuen Versi-cherungsnehmern sind und die Versicherungsabdeckung derjetzigen Kundschaft erhöhen wollen. Ein Lebensversiche-rungsmakler in Ohio verkaufte an einen leitenden Mitarbeiterder Central Steel Company eine Police über fünfzigtausendDollar, nachdem er die Kurseinheit „Lernen aus Fehlern“ gele-sen hatte.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Derselbe Mann stiegt aufgrund der Schulungseinsichten ausden fünfzehn Erfolgsgesetzen bei der New York Life Insu-rance Company zu einem der Starverkäufer auf.

Schullehrer, die zu den Besten ihres Faches werden wollen odernach einer Gelegenheit suchen, um ihre Lebensaufgabe ineinem besser bezahlten Bereich zu finden.

Schüler und Studenten, die noch unentschlossen darüber sind, inwelchem Bereich sie ihr Lebenswerk suchen sollen. Der Kur-sus über die Erfolgsgesetze enthält eine komplette Persönlich-keitsanalyse, die es dem Heranwachsenden gestattet, die fürihn oder sie optimal geeignete Arbeit herauszufinden.

Bankdirektoren, die ihre Geschäfte über bessere und zuvorkom-mendere Methoden des Umgangs mit ihrer Kundschaft aus-bauen wollen.

Bankangestellte, die ehrgeizig genug sind, um im Banken- oderin einem kaufmännischen oder gewerblichen Bereich höherePositionen anzustreben.

Praktische Ärzte und Zahnärzte, die ihre Praxis ausbauen wollen,ohne dabei durch Direktwerbung ihre Berufsethik zu verlet-zen. Ein bekannter Arzt sagte, dass der Kursus über dieErfolgsgesetze für jeden Fachmann, dessen Berufsethik eineDirektwerbung untersagt, gut und gerne $ 1.000,-- wert sei.

Werbekaufleute, die neue und noch nicht erprobte Kombinatio-nen entwickeln wollen. Dem Vernehmen nach hat das in dieserEinführungslektion beschriebene Prinzip einem Mann, dereine Werbung für die Immobilienbranche konzipierte, ein klei-nes Vermögen eingebracht.

Immobilienfachleute, die neue Verkaufsförderungsmaßnahmenanwenden wollen. Die vorliegende Einführungslektion enthältdie Beschreibung eines neuartigen Immobilienförderplans, derdem Anwender mit Sicherheit einträgliche Geschäfte beschert.Dieser Plan kann in jedem Bundesstaat umgesetzt werden.

Darüber hinaus kann er auch von Personen, die noch nie inder Unternehmensförderung tätig waren, angewandt werden.

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Die Mastermind-Allianz

Landwirte, die ihre Erzeugnisse auf neue Weise vermarktenwollen, um auf diese Weise größere Nettoerlöse zu erzielen,und solche, deren Landflächen für eine Unterteilung, wie sieam Ende der Einführungslektion beschrieben wird, geeignetsind. Tausende von Landwirten besitzen auf ihrem Land„Goldminen“, die für den Anbau nicht geeignet sind, die abergewinnträchtig für Erholungs- und Freizeitzwecke genutztwerden können.

Buchhalter, die nach einem praktischen Plan suchen, um besserbezahlte Positionen zu erreichen. Der Kursus über dieErfolgsgesetze ist für die Vermarktung persönlicher Dienstleis-tungen ideal geeignet.

Drucker, die mehr Umsatz und eine effizientere Produktionwünschen, was durch eine bessere Kooperation zwischen deneigenen Angestellten erreicht werden kann.

Rechtsanwälte, die über würdige und ethische Methoden ihreMandantschaft ausbauen wollen, was immer mehr Personen,die Rechtsberatung benötigten, auf positive Weise auf sie auf-merksam macht.

Betriebsleiter, die aufgrund der Zusammenarbeit unter ihrenMitarbeitern ihr Volumen bei weniger Kosten verwalten wol-len.

Supermarktleiter, die über effizientere Verkaufsbemühungenmehr Umsatz anstreben.

Eheleute, die unglücklich und deshalb auch erfolglos sind, da esihnen zu Hause an Harmonie und gegenseitiger Unterstützungmangelt.

Allen hier beschriebenen Personen bietet die beschriebenePhilosophie rasche Hilfestellung und Unterstützung!

Ein Ziel ist im Leben dereinzige Schatz, den es sich zu finden lohnt.

Diesen Schatz findet man nicht an fernen Gestaden,sondern im eigenen Herzen.

- Robert Louis StevensonSchottischer Schriftsteller)

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Zusammenfassung dieser Lektion

Zweck dieser Zusammenfassung ist es, der Kursteilnehmerinund dem Kursteilnehmer dabei zu helfen, die Grundidee die-ser Lektion besser zu verstehen.

Diese Idee kreist um den ausführlich erläuterten Begriff „Mas-termind“.

Alle neuen Ideen, vor allem jene abstrakter Art, finden erstdann im Denken des Menschen eine Heimstatt, nachdem siehäufig wiederholt worden sind.

Aufgrund dieser Wahrheit wird auf das Prinzip des „Master-mind“ nun erneut eingegangen.

Ein „Mastermind“ kann durch eine freundliche Allianz zwi-schen zwei oder mehr Personen im Geiste einer zweckgerich-teten Harmonie geschaffen werden.

Grundsätzlich entsteht aus jeder Allianz zwischen Bewusstsei-nen, ob im Geiste einer Harmonie oder nicht, ein weiteresBewusstsein, das sich auf alle Beteiligten auswirkt. Es treffensich niemals zwei oder mehr Bewusstseine, ohne dass durchdiesen Kontakt nicht auch ein weiteres Bewusstsein geschaffenwürde; dieses unsichtbare Gebilde ist jedoch nicht immer ein„Mastermind“.

Aus dem Zusammentreffen von zwei oder mehr Bewusstsei-nen kann sich durchaus auch eine negative Kraft ergeben - unddies ist auch oft der Fall -, die einem „Mastermind“ konträrgegenübersteht.

Es gibt Bewusstseine, die sich nicht harmonisch in eine Ver-bindung einbringen lassen. Dieses Prinzip findet seine ver-gleichbare Analogie in der Chemie und wird anhand der ent-sprechenden Erläuterung vermutlich verständlicher.

So verwandelt zum Beispiel die chemische Formel H20 (das

heißt, die Verbindung von zwei Wasserstoffatomen mit einemSauerstoffatom) zwei Elemente in Wasser. Ein Wasserstoff-atom und ein Sauerstoffatom ergeben noch kein Wasser. Siekönnen noch nicht einmal dazu gebracht werden, sich harmo-nisch miteinander zu verbinden!

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Es gibt viele bekannte Elemente, die sich bei einer Verbindungsofort von einer harmlosen in eine tödliche Substanz verwan-deln. Bekannte giftige Elemente lassen sich neutralisieren undungiftig machen, indem sie mit bestimmten anderen Elemen-ten verbunden werden.

So wie die Verbindung bestimmter Elemente ihr gesamtesWesen verändert, so verändert die Verbindung bestimmterBewusstseine ebenfalls das Wesen der betroffenen Bewusst-seine und ergibt entweder ein „Mastermind“ oder im gegentei-ligen Fall eine hochgradig destruktive Verbindung.

Jeder Mann, der sich mit seiner Schwiegermutter nicht ver-trägt, kennt die negative Anwendung des hier als „Master-mind“ bezeichneten Prinzips aus eigener Anschauung. AusGründen, die den Persönlichkeitsforschern noch nicht erklär-lich sind, scheinen die meisten Schwiegermütter auf die Ehe-männer ihrer Töchter negativ einzuwirken, das Zusammentref-fen ihres Bewusstseins mit dem ihres Schwiegersohns ergibteine Art Gegnerschaft, also das Gegenteil eines „Mastermind“.

Dieser Umstand ist allzu weit verbreitet, als dass er weitererKommentare bedürfe.

Einige Bewusstseine sind nicht „harmonisierbar“ und lassensich nicht in ein „Mastermind“ einbringen. Jede Führungskrafttut gut daran, sich dies vor Augen zu halten! Es ist die Aufgabeeiner Führungskraft, ihre Mitarbeiter so zusammenzubringen,dass es sich bei jenen, die an den strategischsten Stellen derOrganisation sitzen, um Personen handelt, die sich sehr wohlim Geiste der Freundlichkeit und Harmonie zusammenbrin-gen lassen.

Die entsprechende Zusammenführung der geeigneten Männerund Frauen fällt in den Zuständigkeitsbereich eines jedenkompetenten Vorgesetzten.

In Kurseinheit zwei wird der Teilnehmer feststellen, dass dieseFähigkeit die Hauptursache für die Macht und das Vermögendarstellte, welches Andrew Carnegie anhäufte.

Carnegie, der von der fachlichen Seite keinerlei Ahnung vomStahlgeschäft hatte, brachte die Männer aus seinem „Master-mind“ so zusammen, dass er während einer Lebensspanneweltweit die erfolgreichste Stahlindustrie aufbaute.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Henry Fords enorme Erfolge gehen ebenfalls auf die erfolgrei-che Anwendung dieses Prinzips zurück. Bei allem Selbstver-trauen, worüber er verfügt haben mag, verlies er sich als Per-son dennoch nicht alleine auf sein Fachwissen.

Wie Carnegie umgab er sich mit Männern, die ihm Wissen lie-ferten, das er selbst nicht besaß.

Darüber hinaus wählte Ford Männer aus, die sich harmonischin eine Gruppe einfügen konnten.

Die effizientesten Allianzen, welche zur Schaffung des „Mas-termind“-Prinzips geführt haben, entstanden aus dem Zusam-menspiel der Bewusstseine zwischen Mann und Frau. DerGrund hierfür liegt darin, dass die Bewusstseine von Mannund Frau besser miteinander harmonieren als nur männlicheBewusstseine.

Dazu kommt, dass der Stimulus des sexuellen Kontakts häufigzur Entwicklung eines „Mastermind“ zwischen Mann undFrau beiträgt.

Es ist allgemein bekannt, dass der männliche Angehörige einerSpezies „jagdfreudiger“ ist, wobei das Ziel oder Objekt seinerJagd nebensächlich ist, wenn er durch eine weibliche Angehö-rige inspiriert und angeregt wird.

Dieser menschliche Zug zeigt sich häufig bereits in der Puber-tät und hält ein Leben lang an. Die ersten Anzeichen sind imBereich des Sportes zu finden, wenn Jungen vor einem weibli-chen Publikum spielen. Sobald sich keine Frauen mehr in derZuschauerschaft befinden, wird ein Fußballspiel eine lahmeAngelegenheit. Ein Junge wirft sich mit beinahe übermenschli-chem Eifer ins Spiel, wenn seine Angebetete auf der Zuschau-ertribüne sitzt; derselbe Junge wirft sich später auch mit dersel-ben Begeisterung in das Geld-verdienen-Spiel, wenn die Dameseines Herzens über das „Mastermind“ sein Bewusstseinanregt.

Auf der anderen Seite kann dieselbe Frau durch eine negativeAnwendung desselben Gesetzes (Nörgeln, Meckern, Eifer-sucht, Egoismus, Gier, Eitelkeit ...) einen Mann zum sicherenVersager stempeln.

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Zwischenzusammenfassung

Elbert Hubbard verstand das hier beschriebene Prinzip so gut,dass er der öffentlichen Meinung trotze, als er feststellte, dassseine erste Frau aufgrund der zwischen ihnen bestehendenInkompatibilität seinen sicheren Ruin heraufbeschwörenwürde. Er ließ sich deshalb von ihr scheiden und heiratete dieFrau, der man nachsagt, dass sie seine wichtigste Inspirations-quelle gewesen sei.

Nicht jeder Mann hätte den Mut aufgebracht, der öffentlichenMeinung zu trotzen, wie Hubbard dies tat, wer aber ist weisegenug, um zu behaupten, dass dieses Verhalten nicht zum Bes-ten aller gewesen war?

Das berufliche Hauptanliegen eines Menschen ist es, erfolg-reich zu sein! Auf der Straße zum Erfolg können viele Ein-flüsse den Weg versperren - und tun es üblicherweise auch -,die erst beseitigt werden müssen, bevor das Ziel erreicht wer-den kann. Einer der schädlichsten Einflüsse ist eine unglückli-che Verbindung mit Bewusstseinen, mit denen keine Harmo-nie besteht. In solchen Fällen muss die Verbindung aufgelöstwerden, da ansonsten am Ende nur Niedergang und Scheiternstünden.

Der Mensch, der die sechs Grundängste zu beherrschengelernt hat, von denen eine die Angst vor der Kritik ist, wirdnicht zögern, ein dem eher konventionellen Typus sehr dras-tisch erscheinendes Verhalten an den Tag zu legen, wenn ersich von antagonistischen Verbindungen geknebelt fühlt, egal,welcher Art diese auch sein mögen.

Es ist tausendmal besser, sich der Kritik auszusetzen als sichaufgrund unharmonischer Verbindungen und Allianzen herun-terziehen und ins Versagen treiben zu lassen, unabhängigdavon, ob diese Verbindungen geschäftlicher oder gesellschaft-licher Art sind.

Der Verfasser spricht sich hier also freimütig für die Scheidungaus, wenn die Eheumstände dergestalt sind, dass eine Harmo-nie nicht bestehen kann. Damit will er nicht ausschließen, dasseinem Harmoniemangel nicht auch über andere Methodenabgeholfen werden könne, denn es gibt durchaus Fälle, indenen eine Feindlichkeit überwunden und die Harmonie wie-derhergestellt werden kann, ohne dass es des extremen Schrit-tes der Scheidung bedürfe.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Auch wenn es der Wahrheit entspricht, dass einige Bewusst-seine aufgrund der chemischen Beschaffenheit ihrer Gehirnenicht in eine harmonische Verbindung eingebracht werdenkönnen und erst recht nicht dazu gezwungen werden können,ist äußerste Zurückhaltung zu üben, wenn die Versuchungbesteht, der anderen Seite mangelnde Harmonie vorzuwerfen!Das Problem kann durchaus im eigenen Gehirn bestehen!

Bedenken Sie auch, dass ein Bewusstsein, das sich mit demeiner oder mehrerer anderer Personen nicht harmonisierenlässt, durchaus mit andersgearteten Bewusstseinen eine harmo-nische Verbindung aufnehmen kann. Die Entdeckung dieserWahrheit hat zu einem radikalen Umschwenken bei denAnstellungsmethoden geführt. Es ist nicht mehr üblich, Leutezu entlassen, weil sie für eine bestimmte Position nicht tauglichseien, für die sie ursprünglich eingestellt wurden. Die umsich-tige Führungskraft versucht stattdessen, dieser Person an eineranderen Stelle eine Position zu vermitteln und es hat sichgezeigt, dass scheinbar nicht eingliederbare Personen wertvolleMitarbeiter wurden.

Der Teilnehmer dieses Kurses sollte sich vergewissern, dass erdas „Mastermindprinzip“ zunächst gründlich verstanden hat,bevor er mit den weiteren Kurseinheiten fortfährt. Der Grundhierfür ist in dem Umstand zu finden, dass praktisch dergesamte Kursus eng mit diesem geistigen Gesetz verknüpft ist.

Sie können gar nicht zu viel Zeit mit wirklichem Nachdenkenüber dieses Gesetz verbringen! Denn erst, wenn Sie diesesGesetz beherrschen und seine Umsetzung erlernt haben, wer-den sich Ihnen Welten neuer Gelegenheiten auftun.

Diese Einführungslektion ist im Grunde keine separate Kurs-einheit, da sie dem Kursteilnehmer, der eine Verkäuferneigunghat, hilft, ein Starverkäufer zu werden.

Jede Verkaufsorganisation kann sich das „Mastermindprinzip“zunutze machen, indem sie ihre Verkäufer in Teams von zweioder mehr Personen aufteilt, die sich gegenseitig im Geisteeiner freundlichen Zusammenarbeit verbünden und diesesGesetz so wie hier beschrieben anwenden.

Ein Vertreter einer bekannten Automarke, der zwölf Verkäuferbeschäftigt, hat seine Organisation in sechs Zweierteams auf-geteilt, damit sie das „Mastermindprinzip“ praktizieren.

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Zwischenzusammenfassung

Das Ergebnis war, dass sämtliche Verkäufer neue Absatzre-korde aufstellten.

Dieselbe Organisation hat einen so genannten „Wochenklub“gegründet. Jedes Klubmitglied hat seit Gründung dieses Klubsjede Woche ein Auto verkauft.

Die Ergebnisse kamen für alle überraschend!

Jeder Klubangehörige erhielt eine Liste mit hundert Interes-senten. Jeder Verkäufer versendet pro Woche eine Postkarte anseine hundert Kaufinteressenten und sucht täglich mindestenszehn Personen persönlich auf.

Auf jeder Postkarte befindet sich die Beschreibung nur eineseinzigen Vorteils des Autos und es wird um ein persönlichesGespräch gebeten.

Die Gespräche haben rasant zugenommen - die Autoverkäufeebenfalls!

Der Vertreter, der diese Verkäufer beschäftigt, bietet darüberhinaus jedem Verkäufer, der sich durch den Verkaufs einesAutos pro Woche die Mitgliedschaft im „Wochenklub“ sicherteinen finanziellen Sonderbonus.

Der Plan hat der ganzen Organisation zu neuem Schwung undneuer Vitalität verholfen. Darüber hinaus zeigen sich dieErgebnisse des Plans in den wöchentlichen Verkaufszahlenjedes einzelnen Verkäufers.

Ein ähnlicher Plan ließe sich ohne Weiteres auch im Bereichvon Versicherungen einführen. Jeder geschäftstüchtige Gene-ralvertreter könnte damit seine Umsätze bei gleicher Verkäu-ferzahl verdoppeln oder verdreifachen.

Der Plan könnte im Grunde unverändert übernommen wer-den, auch wenn einzelne Bezeichnungen eventuell an dieUnternehmensgepflogenheiten angepasst werden müssten.

Der Kursteilnehmer, der die zweite Lektion beherrscht undversteht, wie er die Grundlagen dieser Lektion („ein klarerHauptzweck“) umsetzen kann, wird den vorbeschriebenenPlan noch umso besser nutzen können.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Der Kursteilnehmer sollte die Prinzipien aus der vorliegendenKurseinheit, welche ja nur eine Einführungslektion ist, erstumsetzen, nachdem er mindestens die nächsten fünf Einheitenaus diesem Kursus beherrscht.

Der Hauptzweck dieser Einführungslektion besteht in derDarstellung der Prinzipien, auf denen der Kursus aufbaut.Diese Prinzipien werden in den einzelnen Einheiten ausführli-cher beschrieben und es wird eingehender erklärt, wie sieumzusetzen sind.

Die in der Zusammenfassung genannte Automobil-Verkaufs-organisation trifft sich einmal wöchentlich zum Mittagessen.Für das Essen sind eineinhalb Stunden angesetzt, bei denenauch die Prinzipien dieses Kursus und deren Anwendungbesprochen werden. Dadurch erhält jeder Angehörige dieserOrganisation die Gelegenheit, von den Ideen und Vorstellun-gen der übrigen Personen zu profitieren.

Es sind zwei Tische gedeckt. An einem Tisch sitzen jene, diesich bereits für den „Wochenklub“ qualifiziert haben. Amanderen Tisch sitzen die übrigen Mitarbeiter.

Dieser Plan ist in unzähligen Varianten umsetzbar, wobei dieArt des Geschäfts oder Betriebes keinerlei Beschränkung dar-stellt.

Er kommt nicht nur dem Gruppenleiter oder Vorsitzendenzugute, sondern jedem einzelnen Mitarbeiter.

Dieser Plan wurde deshalb kurz beschrieben, damit der Kurs-teilnehmer die praktische Umsetzung kennenlernen möge. DieFeuertaufe jeder Theorie besteht darin, ob sie in der Praxisfunktioniert. Das Gesetz des „Mastermind“ hat diese Feuer-taufe bestanden!

Falls Ihnen dieses Prinzip nun klar ist, sind Sie bereit, mit Lek-tion zwei weiterzumachen.

In dieser Lektion werden Sie weiter in die Anwendung der inder Einführungslektion beschriebenen Prinzipien eingewiesen.

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Zwischenzusammenfassung

Bei den 10 Männern handelt es sich um:- Henry Ford (1863 - 1947) Automobilhersteller- Benjamin Franklin (1706 - 1790) Verleger, Schriftsteller,

Erfinder- George Washington (1732 - 1799) US-Präsident- Thedore Roosevelt (1858 - 1919) US-Präsident- Abraham Lincoln (1809 - 1865) US-Präsident- Woodrow Wilson (1856 - 1924) US-Präsident- William Taft (1857 - 1930) US-Präsident- Napoléon Bonaparte (1769 - 1821) Feldherr- Calvin Coolidge (1872 - 1933) US-Präsident- Jesse James (1847 - 1882) Bandit

Acht dieser Personen gelten als erfolgreich, zwei (Jesse Jamesund Napoléon Bonaparte) als gescheitert. Indem Sie daraufachten, wo diese beiden Personen mit Null bewertet wurden,werden Sie den Grund des Scheiterns erkennen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Alle erfolgreichen Männer erreichten beim klaren Hauptzweck100%.

Dies ist eine unabdingbare Erfolgsvoraussetzung.

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Ihre sechs gefährlichsten Feinde

Eine Nachbetrachtung durch den Verfasser

Die sechs Gespenster sind ...

‣ die Angst vor der Armut‣ die Angst vor dem Tod‣ die Angst vor schlechter Gesundheit‣ die Angst vor Liebesverlust‣ die Angst vor dem Altern‣ die Angst vor Kritik.

Jeder Mensch auf Erden hat vor irgendetwas Angst. Die meis-ten Ängste sind einem in die Wiege gelegt. In dieser Nachbe-trachtung erfahren Sie von den sechs Grundängsten, die dengrößten Schaden anrichten.

Sie müssen Ihre Ängste in den Griff bekommen, nur dannkönnen Sie im Leben Lohnenswertes erreichen. Finden Sieheraus, von wie vielen dieser sechs Ängste Sie geplagt werden,aber wichtiger noch, finden Sie heraus, wie Sie diesen Ängstenbeikommen!

Während Sie von diesen hässlichen Gesellen lesen, sollten Siesich selbst einer Analyse unterziehen und Ihren Erzfeind iden-tifizieren.

Der Zweck dieser Abhandlung ist es, den Lesern dieses Kursesbei der Verscheuchung dieser Todfeinde Hilfe zu leisten. Den-ken Sie daran, dass sich diese sechs Feinde hinter Ihnen befin-den, dort, wo Sie sie nicht sehen können!

Jeder Mensch wird von einem oder mehreren dieser unsichtba-ren Ängste heimgesucht. Der erste Schritt bei der Beseitigungdieser Ängste besteht darin, herauszufinden, wo und auf wel-che Weise sie zu Ihnen gefunden haben.

Sie haben über zwei Vererbungsformen den Weg zu Ihnengefunden. Eine ist als physische Vererbung bekannt, dieseForm wurde eingehend von Darwin untersucht. Bei der ande-ren handelt sich um soziale Vererbung, über welche dieÄngste, abergläubischen Vorstellungen und Fehleinstellungenvon Menschen, die in früheren Zeiten lebten, von einer Gene-ration zur nächsten weitergetragen wurden.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Dazu kommen von den Nutznießern einer schlechtenGesundheit ausgehende Suggestionen.

Widmen wir uns zunächst der physischen Vererbung und ihrerRolle bei den sechs Grundängsten. Wenn wir zu den Anfängenzurückgehen, stellen wir fest, dass die Natur eine grausameBaumeisterin war. Von der niedrigsten Lebensform bis zurhöchsten hat es die Natur zugelassen, dass die stärkeren tieri-schen Lebensformen über die schwächeren herfallen.

Fische ernähren sich von Würmern und Insekten. Vögelernähren sich von Fischen. Höhere Formen des tierischenLebens jagen nach Vögeln oder nach ihresgleichen. Und derMensch macht Jagd auf alle niedrigeren tierischen Lebensfor-men und auch - nach dem Menschen selbst!

Die gesamte Evolutionsgeschichte ist eine ununterbrocheneKette von Grausamkeiten und von der Zerstörung des Schwä-cheren durch den Stärkeren.

Kein Wunder, dass die schwächeren tierischen Lebensformengelernt haben, sich vor den Stärkeren in Acht zu nehmen. DasAngstbewusstsein ist jedem lebenden Tier angeboren.

Der Angstinstinkt wurde uns also über physische Vererbung„vermacht“. Sehen wir uns nun die soziale Vererbung an undwidmen wir uns der Frage, welche Rolle sie in unserer Innen-welt einnimmt. Unter „sozialer Vererbung“ verstehen wir hieralles, was uns beigebracht wurde, alles, was wir durch Beob-achtung und Erfahrung im Umgang mit anderen Lebewesenlernen.

Lassen Sie jetzt - zumindest eine Zeit lang - sämtliche Vorur-teile und festen Anschauungen beiseite, die Sie eventuell hin-sichtlich Ihrer sechs Feinde haben.

Beginnen wir mit der ...

• Angst vor der Armut

Die Wahrheit über diesen Feind der Menschheit zu erzählenerfordert Mut, und es bedarf sogar noch eines größeren Muts,sich die Wahrheit anzuhören, nachdem sie erzählt wurde. DieAngst vor der Armut erwächst aus der Gewohnheit des Men-schen, Jagd auf seine Mitmenschen zu machen - wirtschaftlich

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Ihre sechs gefährlichsten Feinde

gesehen. Tiere haben einen Instinkt, es mangelt ihnen jedochan der Denkfähigkeit, sie machen physisch Jagd aufeinander.

Der Mensch jedoch, ausgestattet mit seinem höherentwickel-ten Intuitionssinn und seiner mächtigeren Waffe des Denkens,verzehrt Seinesgleichen nicht leibhaftig auf, sondern schlucktseine Mitmenschen finanziell.

Der Mensch in dieser Hinsicht ein so großer Gesetzesbrecher,dass sich jedes Land und jeder Staat gezwungen sah, Gesetzezu erlassen, um die Schwächeren vor den Stärkeren zu schüt-zen. Jedes Gesetz gegen Emissionsbetrug ist ein Beweis für dieNatur des Menschen, die ihn dazu treibt, seinen schwächerenBruder wirtschaftlich zu vereinnahmen.

Das zweite Gespenst in der Reihe der sechs Grundängste istdie ...

• Angst vor dem Altern

Diese Angst beruht auf zwei Hauptursachen.Zum einen auf dem Gedanken, dass das Alter Armut mit sichbringen könne.

Zum anderen auf falschen und grausamen sektiererischen Leh-ren, die so mit Feuer und Schwefel drohen, dass jeder Menschdie Angst vor dem Alter zu fürchten lernte, weil sie ein Heran-kommen einer vermeintlich schlimmeren Welt als der jetzigenbefürchten lassen.

Die dritte Grundangst ist die ...

• Angst vor Gesundheitsproblemen

Diese Angst entstammt sowohl der physischen wie auch dersozialen Vererbung.Von der Wiege bis zur Bahre gibt es in jedem Körper einenunaufhörlichen Kampf. Dieser Kampf findet zwischen Zellen-gruppen statt, wobei eine Gruppe den Körper erbaut und dieandere, die Krankheitskeime, ihn zerstört.

Die Saat der Angst ist dem physischen Körper eingepflanztund entspricht dem Plan der Natur, wonach die stärkeren Zel-lenformen Jagd auf die schwächeren machen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Die soziale Vererbung hat über mangelnde Reinlichkeit undGesundheitspflege ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen. Dazukommen von den Nutznießern einer schlechten Gesundheitausgehende Suggestionen.

Die vierte Grundangst ist die ...• Angst vor Liebesverlust

Diese Angst füllt Pflegehäuser und Spitäler mit krankhafteifersüchtigen Menschen, weil Eifersucht nichts anderes alseine Form der Geistesgestörtheit ist.

Sie füllt auch die Scheidungsgerichte und macht Menschen zuMördern oder verleitet sie zu anderen grausamen Handlungen.Sie ist ein sozial vererbtes Überbleibsel aus der Steinzeit, alsder Mensch Jagd auf seinen Mitmenschen machte, indem erihm seine Gefährtin durch physische Kraft raubte. DieMethode, nicht aber die Praxis, hat sich in gewisser Weisegeändert. Statt körperlicher Gewalt raubt der Mensch nun-mehr den Gefährten seines Mitmenschen, indem er bunteSchleifchen, schnelle Autos, glitzernde Steine und herrschaftli-che Behausungen bietet.

Der Mensch hat dazugelernt. Jetzt „bezirzt“ er, wo er früher„triebgesteuert“ handelte.

Die fünfte Grundangst ist die ...• Angst vor Kritik

Wie und wo der Mensch diese Angst her hat, ist schwer nach-zuvollziehen. Es ist jedoch unbestreitbar, dass er davon betrof-fen ist. Bereits eine Glatze kann ausreichen, um diese Angst zuempfinden.

Kleidermacher haben diese Grundangst der Menschheit rascherkannt. Jede Saison ändert sich die Mode, weil Kleidermacherwissen, dass nur wenige Menschen den Mut aufbringen, „alt-modisch“ gekleidet aufzutreten. Falls Sie - als Herren - daranzweifeln, setzen Sie sich den letztes Jahr aktuellen schmalrandi-gen Strohhut auf, wenn dieses Jahr der breitrandige Hutmodisch ist. An die Damen ist der Aufruf gerichtet, an einemOstersonntag mit dem Hut vom letzten Jahr durch die Straßenzu schlendern.

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Ihre sechs gefährlichsten Feinde

Sie werden rasch bemerken, wie unwohl Sie sich fühlen; derunsichtbare Feind - die Angst vor Kritik - sitztIhnen ständig im Nacken.

Die letzte und gefürchteste Grundangst ist die ...

• Angst vor dem TodSeit zehntausenden von Jahren hat sich der Mensch die Fragengestellt:

„Woher?“ - „Wohin?“

Auf die ewige Frage: „Woher komme ich und wohin gehe ichnach dem Tode?“ gibt es listige Antworten: „Komm zu mir“,sagt der eine, „und nach dem Tode kommst du in den Him-mel“. Der Himmel wird dann als wunderbare Stadt gemalt,deren Straßen mit Gold ausgelegt und mit Edelsteinen verziertsind.

„Bleib mir fern und du fährst geradewegs in die Hölle“. Die Hölle wirdals glutheißer Ofen dargestellt, wo das arme Opfer für alle Zei-ten im Fegefeuer röstet.

Kein Wunder, dass uns die Angst vor dem Tode in den Kno-chen sitzt!

Nehmen Sie sich diese Grundängste nun wieder vor und über-legen Sie, welche in Ihrem speziellen Fall den größten Schadenanrichtet.

Das wirksamste Gegenmittel ist geordnetes Wissen. Unwissenund Angst sind Zwillingsschwestern. Sie gehen Hand in Hand.Wenn es sich um Unwissen und Aberglaube handelte, sowären diese sechs Grundängste in einer einzigen Generationausgerottet. In jeder öffentlichen Bibliothek lassen sich Gegen-mittel gegen diese sechs Menschenfeinde finden, sofern mansachkundig sucht.

Beginnen Sie mit „The Science of Power“ von Benjamin Kiddund Sie werden den Würgegriff der meisten dieser sechsGrundängste bereits gelockert haben.

Lesen Sie alsdann Emersons Aufsatz über „Compensation“.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Als Nächstes wählen Sie ein gutes Buch über Autosuggestionund machen sich über das Prinzip kundig, wonach Ihre heu-tien inneren Einstellungen zur morgigen Wirklichkeit werden.„Mind in the Making“ von Robinson bietet Ihnen eine guteEinweisung in das Verständnis Ihres eigenen Bewusstseins.

Über das Prinzip der sozialen Vererbung fanden Unwissenheitund Aberglaube aus dunklen Zeitaltern den Weg zu Ihnen. Sieleben jedoch in einem modernen Zeitalter. Überall können Siesehen, dass jeder Wirkung eine Ursache zugrunde liegt. Begin-nen Sie jetzt mit dem Studium der Ursachen und Sie werdenbald feststellen, dass Sie Ihr Denken von den sechs Grund-ängsten befreien.

Beschäftigen Sie sich mit den Personen, die große Vermögenangehäuft haben und gehen Sie den Ursachen für diese Leis-gtungen auf den Grund. Henry Ford ist für den Anfang eingutes Studienbeispiel. Innerhalb der kurzen Zeit von fünfund-zwanzig Jahren hat er die Armut in seinem Leben völlig besei-tigt nd ist zum mächtigsten Menschen auf Erden geworden.Hierbei waren weder glückliche Umstände noch Zufälle imSpiel. Ford widmete sich der sorgfältigen Betrachtung gewisserPrinzipien, die Ihnen genauso zur Verfügung stehen wie ihm.

Henry Ford wird von den sechs Grundängsten nicht in Schachgehalten. Daran gibt es sicherlich keinen Zweifel.

Falls Sie der Meinung sind, dass der Abstand zwischen Ihnenund Ford zu groß sei, wählen Sie stattdessen zwei Leute aus,die Ihnen näher stehen. Eine sollte für Versagen stehen, dieandere für Erfolg. Untersuchen Sie, was den einen Menschenzum Versager machte und den anderen zum Erfolgreichen.

Suchen Sie nach handfesten Fakten. Dabei werden Sie wert-volle Lektionen über Ursache und Wirkung lernen.

Nichts geschieht „einfach so“. Alles, vom niedrigsten Tier, dasüber die Erde kriecht oder in den Meeren schwimmt, bis zumMenschen, ist eine Wirkung des evolutionären Prozesses derNatur. Evolution ist „geordnete Veränderung“.

Nicht nur die körperlichen Gestalten und Formen der Tiereunterliegen einer langsamen, aber geordneten Veränderung,sondern auch das Bewusstsein des Menschen ist einer ständi-gen Veränderung unterworfen.

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Ihre sechs gefährlichsten Feinde

Dies ist Ihre Hoffnung auf Verbesserung. Sie liegt in IhrerMacht, Ihr Bewusstsein durch einer ziemlich schnellen Verän-derung zu unterziehen. Innerhalb eines einzigen Monats ord-nungsgemäß gelenkter Autosuggestion können Sie jeder ein-zelnen der sechs Grundängste den Garaus machen. Innerhalbvon zwölf Monaten konsequenter Bemühungen können Siedie ganze Herde in die Wüste schicken und werden von ihrniemals mehr belästigt werden.

Morgen werden Sie den vorherrschen Gedanken, die Sie heutein Ihrem Bewusstsein tragen, sehr ähnlich sein. Pflanzen SieIhrem Bewusstsein die Saat der Beharrlichkeit ein, um diesechs Grundängste zu vertreiben. Die Schlacht ist damitbereits halb gewonnen. Behalten Sie diese Absicht bei und Siewerden Ihre sechs schlimmsten Feinde außer Sichtweite trei-ben, da Sie nirgend existieren - außer in Ihrem Denken!

Der mächtige Mensch fürchtet nichts, nicht einmal Gott. Erliebt Gott, aber er fürchtet sich nicht vor ihm. DauerhafteMacht kann niemals auf Angst aufbauen. Jede auf Angst beru-hende Macht wird zerbröckeln und sich bald wieder auflösen.Verstehen Sie diese große Wahrheit und Sie werden niemals indie unglückselige Versuchung geraten, Ihren eigenen Erfolgüber die Ängste Ihrer Mitmenschen erreichen zu wollen!

Eines der schlimmsten Übel ist üble Nachrede.Sie bricht menschliche Herzen u

nd schändet den Ruf mit einer Unbarmherzigkeit,wie sie bei anderen Übeln unbekannt ist.

Ihre Rückmeldung ist gerne gesehen:

Entweder direkt auf Amazon oder hier: http://goo.gl/RIeZSr

Vielen Dank im voraus!

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Lektion 2: Ein zentrales Lebensziel

„Wennen Sie glauben, dass Sie es erreichen können,können Sie es auch!“

Sie stehen nun am Anfang eines Kurses, der zum ersten Mal inder Geschichte der Menschheit auf den bekannten Faktorenaufbaut, welche von erfolgreichen Menschen schon immerangewandt wurden und auch weiterhin angewandt werdenmüssen.

Auf stilvolle Formulierungen kommt es in diesem Kursusnicht an; solche Überlegungen wurden hintangestellt. Hiergeht es vielmehr um die Darstellung von Prinzipien undGesetzmäßigkeiten, und zwar dergestalt, dass sie von Personenin den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten umgesetztwerden können.

Einige der hier beschriebenen Prinzipien werden den Lesernbereits bekannt vorkommen. Von anderen hören Sie vielleichtzum ersten Mal. Für sämtliche Lektionen gilt, dass der Wertdieser Philosophie voll und ganz aus den gedanklichen Anre-gungen besteht, die die Leserin oder der Leser erfährt, undnicht so sehr aus den eigentlichen Kurseinheiten.

Dieser Kursus ist somit als geistige Stimulanz zu verstehen, dieden Kursteilnehmer anregt, sein Bewusstsein auf ein klarumrissenes Ziel hin auszurichten und auf diese Weise dieenorme Macht, welche von den meisten Menschen durch ver-krampftes oder zielloses Denken vergeudet wird, effizient zunutzen.

Für den Erfolg ist Zweckgerichtetheit unabdingbar, unabhän-gig davon, was Sie im Einzelnen unter Erfolg oder Gelingenverstehen mögen. Allerdings ist die Zweckgerichtetheit aucheine Eigenschaft, die in vielen verwandten Bereichen ebenfallsgedankliche Veränderungen mit sich zieht.

Der Verfasser hat weite Strecken zurückgelegt, um mit eigenenAugen zu sehen, wie sich Jack Dempsey auf einen bevorste-henden Boxkampf vorbereitet.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Er konnte beobachten, dass sich der Boxer nicht nur auf eineeinzige Form des Trainings verließ, sondern eine Vielzahl ver-schiedener Übungen durchführte.

Der Sandsack half ihm bei bestimmten Muskeln und trainierteauch sein Auge auf Schnelligkeit. Die Hanteln waren wiederfür das Training anderer Muskeln vorgesehen. Laufen half ihmbeim Aufbau der Bein- und Hüftmuskeln.

Eine gut ausgewogene Nahrung lieferte ihm die Materialien,um einen Muskelaufbau ohne Fett zu erreichen. AusreichenderSchlaf, Erholung und Entspannung waren ebenfalls nötig,damit er Gewinnereigenschaften entwickeln konnte.

Der Kursteilnehmer wird nicht an einem Sieg im Ring, son-dern an einem Sieg im Kampf des Lebens interessiert sein.Auch hier gibt es eine Vielzahl von Faktoren zu beachten. Eingut organisierter, wachsamer und energetischer Geist ist dieFolge einer Reihe von Anreizen, welche allesamt in der vorlie-genden Kurseinheit zur Sprache kommen.

Zur Erinnerung sei gesagt, dass der Geist ebenfalls einesSpektrums an Übungen bedarf, so wie dies auch für den Kör-per gilt; nur so kann er systematisch entwickelt und gefördertwerden.

Pferde werden auf verschiedene Gangarten trainiert. Man lässtsie über Hindernisse springen, wodurch sie durch Gewohnheitund Wiederholung unterschiedliche Schrittarten entwickeln.Auf ähnliche Weise wird auch menschliche Bewusstsein trai-niert und geschult: es wird einer Reihe gedanklicher Anregun-gen ausgesetzt.

Bevor Sie in dieser Philosophie weit fortgeschritten sind, wer-den Sie bereits bemerken, dass Ihnen beim Lesen dieser Kurs-einheiten diverse Gedanken durch den Kopf gehen, die sichauf unterschiedliche Themen beziehen. Aus diesem Grundesollten Sie einen Notizblock und einen Schreibstift zur Handhaben und die Gedanken oder „Ideen“, die Ihnen bei der Lek-türe kommen, sofort schriftlich festhalten.

Auf diese Weise werden Sie über eine Ideensammlung verfü-gen, nachdem Sie diesen Kursus zwei- oder dreimal durchgear-beitet haben. Diese Ideen werden bereits ausreichen, um dengesamten Lebensplan neu zu konzipieren.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Wenn Sie so vorgehen, wird Ihr Bewusstsein bald wie ein Mag-net wirken und nützliche Ideen „aus der Luft“ anziehen.

Sie würden sich selbst einen schlechten Gefallen erweisen,wenn Sie mit der Haltung an diesen Kursus herangingen, dassSie nicht mehr Wissen und Kenntnisse benötigen, als Sieohnedies bereits besitzen. Die Wahrheit ist, dass niemandbereits genug über ein Thema weiß, das ihn dazu befähigte, indiesem jeweiligen Bereich das letzte Wort zu sprechen.

Im Laufe der langen und mühevollen Aufgabe, einige meinereigenen Wissenslücken zu beseitigen und den Weg für nützli-che Lebenswahrheiten freizumachen, habe ich in meinergedanklichen Vorstellung am Eingangstor zum Leben häufigin großen Lettern die Aufschrift „armer Narr“ gesehen; dieseAufschrift richtete sich an jene, die bereits alles zu wissenglaubten, während sich die Aufschrift „armer Sünder“ an jenerichtete, die sich für Heilige hielten.

Keiner von uns weiß im Grunde sehr viel. Aufgrund unseresWesens kann dies auch gar nicht anders sein. Die Bescheiden-heit geht dem Erfolg deshalb voran!

Nur wenn wir in unserem Herzen auch bescheiden sind, kön-nen wir die Erfahrungen und Gedankengänge anderer für unsnutzen.

Kling dies jetzt wie eine Moralpredigt? Und wenn schon, waswäre so schlimm daran?

Selbst „Predigten“, so trocken und interesselos sie bisweilenauch sind, können von Nutzen sein, wenn sie dazu dienen,über die Schattenbereiche unseres Selbst nachzudenken, damitwir eine ungefähre Vorstellung von unserer Kleinheit undOberflächlichkeit erhalten.

Das Studium des menschlichen Wesens beginnt am besten imDenken, und zwar durch eine eigene Bestandsaufnahme.Sobald Sie sich selbst gründlich kennen - sofern dies jemalsder Fall sein kann - wissen Sie auch viel über andere.

Um andere kennenzulernen - und zwar nicht so, wie es denAnschein hat, sondern so, wie sie wirklich sind -, sollten Sie siewie folgt studieren:

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

1. Anhand ihrer Körperhaltung und Gangweise,2. anhand ihrer Stimmlage, -höhe und -fülle,3. anhand ihres Blickes (ausweichend oder gerade),4. anhand ihrer Worte (Art, Qualität, Ausrichtung).

Über diese geöffneten Fenster haben Sie Einblick in die Seeledes Menschen und sehen, wie er wirklich ist.

Noch einen Schritt weitergehend, sollten Sie das Studium derMenschenkenntnis durchführen, ...

‣ wenn der Mensch wütend oder verärgert ist,‣ wenn er verliebt ist,‣ wenn Geld im Spiel ist,‣ wenn er isst (alleine und sich unbeobachtet fühlt),‣ wenn er schreibt,‣ wenn er Probleme hat,‣ wenn er gut gelaunt und siegesgewiss ist,‣ wenn er niedergeschlagen und betrübt ist,‣ wenn er einer katastrophalen Lage ausgesetzt ist,‣ wenn er einen guten Eindruck machen will,‣ wenn er vom Missgeschick anderer erfährt,‣ wenn er vom Glück anderer erfährt,‣ wenn er bei einer sportlichen Betätigung verliert,‣ wenn er alleine und nachdenklich ist.

Bevor Sie einen Menschen wirklich kennenlernen können,müssen Sie ihn bei all den vorgenannten (und vielleicht nochweiteren) Stimmungen beobachten.

Mit anderen Worten: Sie können einen Menschen nicht beur-teilen, wenn Sie Ihr Urteil nur auf das stützen, was Sie momen-tan sehen. Zweifellos zählt auch der Anschein, er ist aber oftauch trügerisch.

Dieser Kursus wurde so konzipiert, dass sich der Teilnehmer,der die Einheiten beherrscht, bei der eigenen Beurteilung undbei der Beurteilung anderer nicht nur auf „Momentaufnah-men“ verlässt. Der Kursteilnehmer, der diese Philosophie ver-innerlicht hat, wird durch die äußere Schale hindurchsehenkönnen und sich von Trachtengesichtern, Kleidung, der sogenannten Kultur und dergleichen nicht blenden lassen, son-dern tief ins Innerste des anderen Menschen blicken.Das ist eine sehr gewagte Behauptung!

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Sie stünde hier nicht, wenn der Verfasser dieser Philosophienicht durch jahrelanges Experimentieren und Analysieren zudem Schluss gekommen wäre, dass dieses Versprechen abgege-ben werden kann. Einige, die das Manuskript dieses Kursesgelesen haben, haben die Frage gestellt, warum er nicht als„Lehrgang für Verkäufer“ bezeichnet wurde. Die Antwort lau-tet, dass das Wort „Verkäufer“ in der Regel im Zusammen-hang mit der Vermarkung von Waren oder Dienstleistungengebraucht wird, eine solche Bezeichnung wäre demnach zu enggewesen und hätte der wahren Natur dieses Kurses nichtRechnung getragen. Zwar ist es richtig, dass dieser Kursusauch mit dem „Verkaufen“ zu tun hat, jedoch in einer wesent-lich breiteren Bedeutung des Wortes.

Diese Philosophie soll diejenigen, die sie verinnerlicht haben,in die Lage versetzen, sich auf ihrem Lebensweg mit einemMinimum an Widerstand und Reibung erfolgreich zu „verkau-fen“. Ein solcher Kursus muss den Teilnehmer deshalb dabeiunterstützen, viele der von der Mehrheit der Menschen über-sehenen Wahrheiten zu ordnen und zu nutzen und sich vonder Mittelmäßigkeit zu lösen.

Nicht alle Menschen wollen über sämtliche Bereiche, die sichnachhaltig auf das Leben auswirken, die Wahrheit wissen. Fürden Verfasser war es eine große Überraschung, dass so wenigeMenschen bereit sind, die Wahrheit zu erfahren, wenn sie ihreeigenen Schwachstellen aufzeigen könnte.

Wir ziehen Illusionen den Realitäten vor!

Falls neue Wahrheiten überhaupt angenommen werden, dannmit der Miniprise des sprichwörtlichen Salzkörnchens. Einigewenige wollen mehr als ein Körnchen Wahrheit erfahren, ausdiesem Grunde werden in der Einführungslektion und auch inder vorliegenden Kurseinheit Themen angesprochen, die denWeg für neue Ideen freimachen, damit diese neuen Ideen nichtallzu schockierend kommen.

Was der Verfasser hiermit ausdrücken will, wurde vomHerausgeber des American Magazine in einem kürzlich erschie-nenen Beitrag wie folgt wiedergegeben:

„In einer regnerischen Nacht erzählte mir Carl Lamen, der Renntierkö-nig Alaskas, eine wahre Begebenheit. Sie hat mich seither nicht mehr los-gelassen und ich gestatte mir, sie hiermit wiederzugeben:

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Ein gewisser Eskimo aus Grönland, sagte Lomen, wurde vor mehrerenJahren auf eine amerikanische Expedition zum Nordpol mitgenommen.Als Dank für seine treuen Dienste brachte man ihn später zu einemKurzbesuch nach New York City. Die Vielzahl der Eindrücke fürAugen und Ohren erstaunte ihnen sehr. Als er in sein Heimatdorfzurückkehrte, erzählte er Geschichten über Gebäude, die bis in den Him-mel hinauf ragten, er schwärmte von Straßenbahnen, die er als beweglicheHäuser auf Schienen beschrieb und in denen Menschen saßen, währendsich diese Häuser bewegten, er erzählte von Riesenbrücken, künstlichenLichtern und all den anderen Erscheinungen der Metropole.

Seine Leute blicken ihn kalt an, drehten sich um und gingen wieder weg.Von da an war er in seinem Dorf als „Sagdluk“ (der Aufschneider)bekannt und er nahm diese Schande mit in sein Grab. Bereits lange vorseinem Tod wusste niemand mehr seinen wirklichen Namen.

Als Knud Rasmussen von Grönland nach Alaska reiste, begleitete ihnein Eskimo namens Mitek (Eiderente). Mitek besuchte Kopenhagen undNew York, wo er viele Dinge zum ersten Mal sah und sehr beeindrucktwar. Später, nach seiner Rückkehr nach Grönland, erinnerte er sich anSagdluk und beschloss, seine Eindrücke für sich zu behalten. Er wollteseinen Leuten lieber Geschichten erzählen, die sie auch verstehen konnten,und mit denen er seinen Ruf nicht aufs Spiel setze.

Er erzählte ihnen also, wie er und Doktor Rasmussen ein Kayak amUfer eines großen Flusses, dem Hudson, aufbewahrten und dass er seinenHerrn jeden Morgen zum Jagen hinauspaddelte. Enten, Gänse und See-hunde gab es reichlich und und sie genossen ihre Paddelausflüge sehr.

Mitek ist in den Augen seiner Landsleute ein sehr ehrlicher Mann. SeineNachbarn behandeln ihn mit Respekt.“

Der Weg des Wahrheitserzählers war immer schon steinig.Socrates musste aus dem Schierlingsbecher trinken, Christuswurde gekreuzigt, Stephen gesteinigt, Bruno an den Brand-pfahl gebunden, Galileo unter Hausarrest gestellt - dieGeschichtsbücher ließen sich seitenlang mit blutigen Begeben-heiten dieser Art füllen.

Irgendetwas in der menschlichen Natur widersetzt sich neuenIdeen. Wir lassen unsere Einstellungen und Vorurteile, die unszusammen mit den Hausmöbeln vererbt wurden, nicht gernedurcheinandergeraten. Allzu viele von uns begeben sich alsErwachsene in den Winterschlaf und leben vom Fett überkom-mener Fetische.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Falls sich eine neue Idee den Eintritt verschaffen will, fahrenwir wutschnaubend aus unserem Winterschlaf hoch.

Den Eskimos ist zumindest zugutezuhalten, dass sie sich dievon Sagdluk beschriebenen Bilder nicht vorstellen konnten.Ihr einfaches Leben war zu lange bereits vom brütendenNordlicht bestimmt gewesen.

Für den heutigen Menschen jedoch besteht kein Grund, sichfrischen Ideen und neuen Erkenntnissen zu verschließen. Den-noch tut er es. Nichts ist tragischer - und häufiger - als geistigeTrägheit. Auf zehn körperlich faule Menschen kommen zehn-tausend, die ihre geistige Regsamkeit eingestellt haben.

Stagnierende Gehirne sind die Brutstätten von Angst.

Ein alter Farmer in Vermont pflegte seine Gebete mit derBitte zu beginnen:

„Herr, gib mir geistige Aufgeschlossenheit!“

Falls mehr Leute seinem Beispiel folgten, könnten sie ihrenVorurteilen vielleicht entkommen. Wie angenehm wäre danndas Leben auf dieser Erde!

Jeder Mensch sollte sich fest vornehmen, aus Quellen, dienicht nur sein alltägliches Umfeld und seinen Beruf darstellen,immer wieder neue Ideen aufzunehmen.

Der Verstand lässt nach, stagniert und verschließt sich, wenner nicht immer wieder neuen Ideen ausgesetzt wird. Der Land-mann sollte häufiger einen Stadtbesuch unternehmen unddurch die von hohen Gebäuden gesäumten Straßen spazieren.Er würde geistig erfrischt, begeisterter, und besseren Muteswieder auf seine Farm zurückkehren.

Der Städter sollte häufiger aufs Land fahren und neue Sinnes-eindrücke aufnehmen, die mit seinem üblichen Alltag nichts zutun haben.

Jeder braucht in regelmäßigen Abständen einen „Tapeten-wechsel“, genauso wie auch bei der Nahrung Vielfalt undAbwechslung erforderlich sind. Das Denken wird wacher, elas-tischer, schneller und exakter, wenn es neuen Ideen ausgesetztwar, die über das normale Tagesgeschehen hinausgehen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Als Teilnehmer dieses Kurses tun Sie gut daran, die Ideen undVorstellungen, mit denen Sie Ihr Tagwerk ausführen, immerwieder beiseitezulegen und eine völlig neue (und manchmalsogar völlig unbekannte) Ideen- und Gedankenwelt zu betre-ten.

Hervorragend!

Sie werden Ihr Leben dann bei Abschluss dieses Kurses miteinem neuen Bestand an Gedanken, Ideen, Plänen undAnschauungen weiterführen und effizienter, begeisterter undzuversichtlicher ans Werk gehen, unabhängig davon, worum essich bei Ihrem Werk handelt.

Haben Sie keine Scheu vor neuen Ideen! Diese könnten denUnterschied zwischen Erfolg und Versagen darstellen.

Einige der hier vorgestellten Ideen sind nicht näher erläute-rungs- oder beweisbedürftig, da sie praktisch jedermannbekannt sind. Andere sind neu und aus diesem Grunde zögertder Kursteilnehmer vielleicht, sie zu akzeptieren.

Jedes in diesem Kursus beschriebene Prinzip wurde vom Ver-fasser gründlich erprobt und die meisten Gesetzmäßigkeitenwurden darüber hinaus von einer Reihe von Wissenschaftlernund anderen Personen, die zwischen Theorie und Praxis zuunterscheiden wissen, getestet.

Aus diesen Gründen ist bekannt, dass alle hier behandeltenPrinzipien in dem Maße, in dem dies behauptet wird, funktio-nieren. Dennoch wird von keinem Kursteilnehmer verlangt,diese Einheiten zu übernehmen, ohne sich selbst durch Versu-che, Experimente und Untersuchungen vergewissert zu haben,dass es sich hierbei um solide Gesetzmäßigkeiten handelt.

Der Kursteilnehmer sollte vor allem darauf achten, nicht demweitverbreiteten Übel zum Opfer zu fallen, wonach Meinun-gen gebildet werden, ohne sich zunächst mit den Fakten zubeschäftigen. Herbert Spencer bringt dies in folgenden Wortenanschaulich zum Ausdruck:

„Es gibt ein Prinzip, das jeder Information einen Riegel vor-schiebt, das jedem Argument die Türe verschließt und einen

Menschen unweigerlich in bleibender Unwissenheit hält.Dieses Prinzip heißt: Geringschätzung vor Prüfung“.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Dieses Prinzip sollte der Kursteilnehmer bedenken, wenn erdas Gesetz des Mastermind studiert. Dieses Gesetz behandeltein völlig neues Prinzip der geistigen Tätigkeiten und diesalleine mag bereits Grund genug sein, warum es mancher erstakzeptieren kann, nachdem er damit experimentiert hat.

Betrachtet man jedoch die Tatsache, dass das Gesetz des Mas-termind die Basis vieler Leistungen von Menschen war, die alsGenies gesehen werden, dann nimmt dieses Gesetz eineBedeutung ein, die mehr als nur eine oberflächliche Beurtei-lung verdient.

Viele Wissenschaftler vertreten den Standpunkt, dass dasGesetz des Mastermind die Grundlage praktisch aller wichti-gen Leistungen ist, die sich aus einem gemeinschaftlichenBemühen ergeben haben.

Dr. Alexander Graham Bell sagte, dass das Gesetz des Master-mind, so wie es in dieser Philosophie beschrieben wird, nichtnur „Hand und Fuß“ habe, sondern dass die Zeit kommenwürde, in denen es in allen Psychologiekursen gelehrt würde.

Charles P. Steinmetz sagte, dass er mit diesem Gesetz experi-mentiert hätte und zur selben Schlussfolgerung gekommen sei,bevor sich der Verfasser über dieses Thema geäußert habe.

Luther Burbank und John Burroughs äußerten sich ähnlich.

Edison wurde zu diesem Thema zwar nie befragt, andere vonihm gemachte Aussagen weisen jedoch darauf hin, dass er die-ses Gesetz als Möglichkeit, wahrscheinlich sogar als Realität,bezeichnen würde.

Dr. Elmer Gates sprach sich in einem Gespräch mit dem Ver-fasser bereits vor über fünfzehn Jahren zugunsten diesesGesetzes aus. Dr. Gates ist ein Wissenschaftler ersten Rangesund zählt zur selben Kategorie wie Steinmetz, Edison undBell.

Der Verfasser dieses Kurses hat mit Dutzenden intelligenterMänner gesprochen, die zwar nicht allesamt Wissenschaftlerwaren, aber die solide Basis des Gesetzes des Mastermindanerkannten.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Personen, die nicht so befähigt sind, solche Sachverhalte zubeurteilen, sollten deshalb zu diesem Prinzip nur dann ihreMeinung abgeben, nachdem sie zunächst eine ernsthafte undsystematische Untersuchung angestellt zu haben.

Gestatten Sie mir, Ihnen kurz darzulegen, was die vorliegendeKurseinheit für Sie bereit hält.

Da ich mich selbst auf die Anwendung dieses Gesetzes vorbe-reitet habe, darf ich diese Einleitung „in eigener Sache“ verfas-sen. Den Beleg werden Sie in den sechzehn Lektionen finden,aus denen dieser Kursus besteht.

Die Tatsachen, welche für diesen Kursus herangezogen wur-den, wurden im Laufe von über fünfundzwanzig Jahren beruf-licher und fachlicher Erfahrung zusammengetragen und meineeinzige Erklärung für die ziemlich freizügige Verwendung despersönlichen Pronomens in diesem Kursus findet seinenGrund darin, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe.

Bevor dieser Lesekursus über die Erfolgsgesetze veröffentlichwurde, sandte ich die Manuskripte an zwei renommierte Uni-versitäten, mit der Bitte, sie von kompetenten Professorenlesen zu lassen, damit Aussagen, welche aus wirtschaftlicherSicht eventuell unfundiert erschienen, beseitigt beziehungs-weise berichtigt werden könnten.

Dieser Bitte wurde entsprochen und die Manuskripte wurdeneiner eingehenden Prüfung unterzogen. Das Ergebnis war,dass nicht eine einzige inhaltliche Veränderung vorgenommenwerden musste und nur ein oder zwei Formulierungen verän-dert wurden.

Ein der prüfenden Professoren äußerte sich unter anderemwie folgt:

„Es ist eine Tragödie, dass Jungen und Mädchen, die heutzutage eineHigh School (etwa: Gymnasium) besuchen, nicht gründlich in die fünf-zehn Hauptteile Ihres Lesekurses eingewiesen werden. Es ist bedauerlich,dass die anerkannte Universität, der ich angehöre, sowie auch jede andereUniversität, Ihrer Kursus nicht zum festen Bestandteil ihres Lehrplansmacht“.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Da dieser Lesekursus als Vorgabe oder Orientierung für dieErreichung von „Erfolg“ dienen soll, ist es angebracht, dasWort „Erfolg“ hier kurz zu definieren.

Erfolg ist die Entwicklung der Macht, mit der man alles, wasman im Leben anstrebt, erreichen kann, ohne dabei die Rechteanderer zu beschneiden.

Vor allem möchte ich das Wort „Macht“ betonen, da esuntrennbar mit Erfolg verbunden ist. Wir leben in einer Weltund in einem Zeitalter eines intensiven Wettbewerbs und dasGesetz des Überlebens des Tüchtigsten ist überall zu sehen.Deshalb müssen alle, die dauerhaften Erfolg anstreben, diesenErfolg mithilfe von Macht erreichen.

Und was ist „Macht“?

Macht ist geordneter Energieeinsatz. Dieser Kursus trägt nichtvon ungefähr die Bezeichnung „Erfolgsgesetze“, denn er lehrt,wie man die Fakten, das Wissen und die Fähigkeiten geistig soorganisieren kann, dass sich ein Machtzentrum ergibt.

Dieser Kursus verspricht Ihnen Folgendes:

Dass Sie über seine Beherrschung und Anwendung alles errei-chen können, was Sie anstreben, allerdings mit folgender Ein-schränkung: sofern es „realistisch“ ist.

Diese Einschränkung bezieht sich auf Ihre Vorbildung, IhreWeisheit (oder das Fehlen derselben), Ihre körperliche Aus-dauer, Ihr Temperament und auf alle übrigen Eigenschaften,die in den sechzehn Lektionen dieses Kurses als Voraussetzun-gen für die Erlangung von Erfolg genannt werden.

Alle, die Erfolg erreicht haben, sind ohne eine einzige Aus-nahme entweder bewusst oder unbewusst aufgrund derUmsetzung sämtlicher oder einiger der hier beschriebenenfünfzehn Faktoren zu ihren jeweiligen Erfolgen gekommen.

Falls Sie an dieser Aussage zweifeln sollten, darf ich Ihnen ansHerz legen, diese sechzehn Lektionen zunächst so weit zubeherrschen, dass Sie mit einer gebührender Genauigkeit vor-gehen können und Männer wie Carnegie, Rockefeller, Hill,Harriman, Ford und andere Personen dieses „Schlags“, diegroße Vermögen angehäuft haben, studieren.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Sie werden dann sehen, dass diese Personen das Prinzip desorganisierten Energieeinsatzes verstanden und angewandthaben. Dieses Prinzip zieht sich gleichsam wie ein roter Fadendurch diesen gesamten Kursus.

Vor beinahe zwanzig Jahren interviewte ich Mr. Carnegie mitder Absicht, eine Geschichte über ihn zu schreiben. Bei die-sem Gespräch fragte ich ihn danach, worauf er seine Erfolgezurückführe. Mit einem leichten Augenzwinkern antwortete er:

„Junger Mann, wollen Sie bitte definieren, was Sie unter ’Erfolg’ verste-hen, bevor ich Ihnen diese Frage beantworte?“

Er wartete zunächst etwas ab und bemerkte offensichtlich,dass ich von dieser Bitte etwas peinlich berührt war. Dannfuhr er fort:

„Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie sich mit dem Wort ’Erfolg’auf mein Geld beziehen?“

Ich versicherte ihm, dass Geld für die meisten Leute gleichbe-deutend mit Erfolg sei. Darauf erwiderte er:

„Nun, falls Sie wissen wollen, wie ich zu meinem Geld gekommen bin -und dies für Sie dasselbe wie Erfolg ist - darf ich Ihnen sagen, dass wirhier in unserem Unternehmen ein Mastermind haben und dass dieseGruppe aus über einem Dutzend Männer besteht, die meine persönlicheMannschaft von Vorgesetzten, Abteilungsleitern, Buchhaltern und Che-mikern und anderen Fachkräften umfasst. Keine einzige Person in dieserGruppe ist das Mastermind, das ich hier meine, sondern alle zusammen-wirken im Rahmen einer harmonischen Zusammenarbeit koordiniert,organisiert und zielgerichtet auf ein zentrales Ziel hin und bilden aufdiese Weise das erwähnte Mastermind; jeder Einzelne in dieser Gruppekonzentriert sich auf seine Aufgabe und zwar auf vorbildliche Art undWeise.“

In diesem Augenblick wurde die Saat für den vorliegendenKursus in mein Denken gesät, diese Saat sollte jedoch erst vielspäter zu keimen beginnen.

Dieses Gespräch war der Beginn jahrelanger Nachforschungenund führte schließlich zur Entdeckung des in der Einführungs-lektion beschriebenen „Mastermindprinzips“.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Ich hörte sehr wohl, was Mr. Carnegie sagte, es bedurftejedoch noch Jahre des weiteren Sammelns von Wissen undzahlreicher Kontakte mit der Geschäftswelt, bis ich endlichbegriff, was er damals wirklich aussagte und ich das zugrundeliegende Prinzip verstand. Bei diesem Prinzip geht es um nichtmehr oder weniger als um organisierten Energieeinsatz.Darauf ist dieser Kusus aufgebaut.

Carnegies Team bildete ein „Mastermind“ und dieses „Super-hirn“ war so gut organisiert, so gut koordiniert, so mächtig,dass es Mr. Carnegie praktisch in jedem geschäftlichenBereich, den er sich vornahm, Millionen von Dollar ein-brachte. Die Stahlbranche, in der dieses Team tätig war, warfür die Anhäufung des Carnegie-Vermögens nicht das Aus-schlaggebende. Dasselbe Vermögen hätte das „Mastermind“auch im Kohlenhandel oder im Bankwesen, im Lebensmittel-bereich oder anderswo erreichen können, da dahinter Machtstand - die Art von Macht, die auch Ihnen zur Verfügungsteht, wenn Sie Ihre eigenen geistigen Fähigkeiten geordnethaben und sich mit anderen gut organisierten Gehirnen auf dieErreichung eines zentralen Ziels im Leben verbünden.

Eine sorgfältige Untersuchung einiger vormaliger MitarbeiterMr. Carnegies, welche ich nach Beginn dieses Kurses vor-nahm, ergab unzweifelhaft nicht nur, dass es ein solches Prin-zip, das wir hier „Mastermind“ nennen, gibt, sondern auch,dass dieses Prinzip die Hauptursache für Mr. CarnegiesErfolge war.

Wahrscheinlich hatte niemand einen engeren Kontakt zu Mr.Carnegie als Mr. C. M. Schwab. Mr. Schwab beschrieb dieses„subtile Etwas“ in Mr. Carnegies Persönlichkeit, das ihn befä-higte, ungeahnte Höhen zu erreichen, wie folgt:

„Ich habe nie jemanden kennengelernt, der eine so große Vorstellungs-kraft, eine so lebhafte Intelligenz und eine so instinktive Auffassungsgabebesaß.

Ich hatte den Eindruck, als könnte er meine Gedanken mitlesen unddurchschauen, was ich jemals getan hatte oder noch vorhatte. Er schiendas nächste Wort bereits zu hören, bevor es ausgesprochen war. Seine geis-tige Regsamkeit war bemerkenswert und seine Gewohnheit, alles aufmerk-sam zu beobachten verlieh ihm in unzähligen Bereichen ein überragendesWissen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Bei all dem war seine außergewöhnlichste Eigenschaft jedoch, dass erandere inspirieren konnte. Von ihm ging eine große Zuversicht aus. Manwar sich vielleicht noch unschlüssig und zweifelte an einer Sache, die mandann mit Mr. Carnegie besprach. Er konnte einem im Nu klarmachen,dass man sich auf dem richtigen Weg befand. Danach wichen die Zweifeldem Glauben. Andersherum erkannte er sofort die Schwachstellen aneinem Plan. Diese Eigenschaft, andere anzuziehen und zu motivierenentsprang seiner eigenen Stärke.

Die Ergebnisse seines Führungsstils waren erstaunlich. Ich vermute, dasses niemals zuvor in der Geschäftswelt einen Mann gab, der - ohne in derfachlichen Seite seiner Branche versiert zu sein - keinen Hehl darausmachte, dass er kein Stahlfachmann war; dennoch konnte ein solchesUnternehmen aufbauen.

Mr. Carnegies Fähigkeit, Männer zu begeistern, beruhte auf etwas Tiefe-rem als nur auf einer guten Urteilskraft“.

Mit dem letzten Satz hat Mr. Schwab einen Gedanken zumAusdruck gebracht, der die Theorie des „Mastermind“ bestä-tigt.

Mr. Schwab hat in der obigen Aussage bestätigt, dass Mr. Car-negie in jeder anderen Branche ebenso gute Erfolge erreichenhätten können. Es ist offensichtlich, dass seine Erfolge aufsein Verständnis seines eigenen Bewusstseins und derBewusstseine anderer Menschen zurückgingen und nicht auffachliche Kenntnisse in der Stahlbranche.

Dieser Gedanke ist vor allem für jene, bis bisher noch keineaußergewöhnlichen Erfolge vorweisen können, beruhigend, daer zeigt, dass es bei Erfolg einzig und allein darum geht, dieGesetzmäßigkeiten und Prinzipien, die allen zur Verfügungstehen, richtig anzuwenden. Diese Gesetzmäßigkeiten werdenin den sechzehn Einheiten dieses Kurses umfassend beschrie-ben.

Mr. Carnegie lernte die Umsetzung des „Mastermindprinzips“.Dies befähigte ihn, sein eigenes Denken mit den Fähigkeitenanderer Männer zu kombinieren und diese gebündelte Energieauf ein zentrales Ziel auszurichten.

Jeder Stratege, sei es im Geschäftsleben oder in anderen Berei-chen, versteht den Wert eines geordneten und koordiniertenEinsatzes.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Jeder Militärstratege versteht, wieso er bei den feindlichenKräften die Saat der Uneinigkeit zu säen hat, da er damit dieMacht der Koordination unterhöhlt. Im letzten Weltkrieg warviel von den Wirkungen der Propaganda zu hören und esscheint keine Übertreibung zu sein, dass die desorganisieren-den Kräfte der Propaganda zerstörerischer wirkten als dieWaffen und Sprengstoffe.

Einer der wesentlichen Wendepunkte des Weltkriegs trat ein,als die alliierten Kräfte der Leitung des französischen GeneralsFoch unterstellt wurden. Wie aus gut unterrichteten militäri-schen Kreisen verlautet, führte dieser Schritt dazu, dass diegegnerischen Armeen besiegt wurden.

Jede moderne Eisenbahnbrücke ist ein hervorragendes Bei-spiel für den Wert organisierten Energieeinsatzes, da sie zeigt,wie tausende Tonnen Gewicht von einer relativ kleinenGruppe von Stahlpfeilern und -trägern getragen werden kön-nen, die so angeordnet sind, dass sich das Gewicht über diegesamte Gruppe verteilt.

Ein Mann hatte sieben Söhne, die ständig untereinander strit-ten. Eines Tages rief er sie zusammen und teilte ihnen mit,dass er ihnen vor Augen führen wolle, was sie mit diesemmangelnden Zusammenhalt anrichteten. Er hatte ein Bündelmit sieben sorgfältig zusammengebundenen Stöckchen vorbe-reitet.

Ein Sohn um den anderen sollte nun versuchen, dieses Bündelzu zerbrechen.

Jeder versuchte es - vergebens! Dann schnitt er die Schnurdurch und gab jedem seiner Söhne ein Stöckchen, damit dieseres übers Knie bräche. Nachdem alle Stöckchen gebrochenwaren, sagte er:

„Wenn ihr harmonisch zusammenarbeitet, seid ihr wie ein Bündel Stöck-chen. Dann kann euch keiner bezwingen. Wenn ihr aber ständig streitet,kann euch jeder mit Leichtigkeit brechen“.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Die Geschichte dieses Mannes und seiner sieben streitsüchti-gen Söhne vermittelt eine wertvolle Lektion. Diese Lektion giltfür jede Art von Gemeinschaft, für Arbeitgeber und Arbeit-nehmer, für Staaten und Nationen.

Organisierter Krafteinsatz kann sehr mächtig sein. DieseMacht kann jedoch auch eine gefährlich sein, wenn sie nichtintelligent genutzt wird. Aus diesem Grunde wird in Kursein-heit 16 beschrieben, wie diese Macht des organisierten Einsat-zes so gelenkt werden muss, dass sie zum Erfolg führt, undzwar zu einem Erfolg, der auf Wahrheit und Gerechtigkeitberuht und letztendlich zum Glück führt.

Eine der größten Tragödien dieses Zeitalters des Kämpfensund der Geldgier ist der Umstand, dass sich so wenige Men-schen einer Tätigkeit widmen, die ihnen am besten zusagt.Eines der Ziele dieses Kurses ist es, jedem Teilnehmer einebesondere Nische aufzuzeigen, in der er Wohlstand und Glückin Fülle zu finden vermag. Zu diesem Zweck enthält dieserKursus in Lektion 16 eine Tabelle zum Charakterstudium.Diese Tabelle soll dem Kursteilnehmer bei seiner eigenenBestandsaufnahme als Orientierung dienen und ihm helfen,seine ungenutzt in ihm schlummernden und brachliegendenFähigkeiten und verborgenen Kräfte aufzudecken.

Dieser gesamte Kursus ist als Anregung gedacht, damit Siesich und Ihre verborgenen Kräfte entdecken und den Ehrgeiz,die Vision und Entschlossenheit zum Erwachen bringen, umdas zu erreichen, was Ihnen rechtmäßig zusteht.

Vor knapp dreißig Jahren arbeitete ein Mann in derselbenFirma wie Henry Ford und verrichtete mehr oder weniger die-selbe Tätigkeit wie Ford. Man sagt, dass dieser Mann in gewis-ser Weise sogar ein kompetenterer Arbeiter gewesen sei alsFord. Heute ist dieser Mann immer noch dort beschäftigt undarbeitet für unter hundert Dollar die Woche, während Mr.Ford der reichste Mann der Erde ist.

Welcher große Unterschied besteht zwischen diesen beidenMännern? Was hat sie in finanzieller Hinsicht so weit vonei-nander entfernt?

Nur dies: Ford verstand das Prinzip des organisierten Kraft-einsatzes und wandte es an - der andere nicht.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Während diese Zeilen geschrieben werden, wird im StädtchenShelby im Bundesstaat Ohio das Prinzip des organisiertenKrafteinsatzes zum ersten Mal in der Weltgeschichte ange-wandt, um zwischen den Kirchen und den Geschäftsbetriebeneiner Gemeinde eine engere Zusammenarbeit zu erreichen.

Eine gute Enzyklopädie enthält die meisten Fakten,welche auf der Welt bekannt sind.

Diese sind jedoch so nutzlos wie Sanddünen,solange sie nicht organisiert

und durch die Tat zum Ausdruck gebracht werden.

Die Geistlichen und die Geschäftsleute haben eine Allianz ein-gegangen, die beiden Seiten zugutekommt, da sie beide Seitenstärkt. Diese Allianz hat der Stadt Shelby sowohl materielle wieauch moralische Vorteile gebracht, wie sie von nur wenigenStädten einer vergleichbaren Größe in Amerika genossen wer-den. Der Plan funktioniert so gut und zufrieden stellend, dassjetzt in anderen amerikanischen Städten ähnliche Bestrebun-gen im Gange sind.

Damit Sie eine konkretere Vorstellung davon erhalten, wiewirksam das Prinzip des organisierten Krafteinsatzes ange-wandt werden kann, darf ich Sie einladen, einen Augenblickdarüber nachzudenken, wie das Ergebnis aussähe, wenn jedeKirche und jede Zeitung sowie jeder Rotary Club und jederKiwanis Club, jeder Werbeklub und jeder Frauenbund, jederBürgerverein und jede ähnliche Vereinigung in Ihrer oder ineiner anderen Stadt eine Allianz bildeten, mit der Absicht, ihreMacht zu bündeln und sie zum Wohle aller Mitglieder dieserOrganisationen einzusetzen.

Die Ergebnisse einer solchen Kräftebündelung dürften Ihrekühnsten Vorstellungen überschreiten.

In der Welt des organisierten Krafteinsatzes gibt es dreiherausragende Mächte. Diese sind:

die Kirchen,die Schulen unddie Zeitungen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Wenn sich diese drei großen Mächte und öffentlichen Mei-nungsbilder zusammentäten, um die jeweils benötigten Verän-derungen im menschlichen Verhalten herbeizuführen, wäre dasErgebnis gewaltig. Sie könnten zum Beispiel innerhalb einereinzigen Generation die jetzigen Standards der Berufsethik soverändern, dass es praktisch beruflichem Selbstmord gliche,seine Geschäfte auf andere Weise als unter Beachtung der gol-denen Regel abzuwickeln.

Eine solche Allianz hätte innerhalb einer Generation genügendEinfluss, um die beruflichen, sozialen und moralischen Ten-denzen in der gesamten zivilisierten Welt zu verändern.

Eine solche Allianz hätte auch genügend Macht, um den künf-tigen Generationen wünschenswerte Ideale aufzuzeigen.

Macht ist organisierter Krafteinsatz; dies wurde bereitserwähnt.

Erfolg beruht auf Macht!

Die obigen Beispiele habe ich angeführt, damit Sie verstehen,was mit dem Begriff „organisierter Krafteinsatz“ (oder „Ener-gieeinsatz“) gemeint ist. Um dies noch deutlicher auszuführen,wiederhole ich nochmals die Aussage, dass die Anhäufungeines großen Vermögens und die Erreichung jedes hohenZiels im Leben, wofür wir üblicherweise den Ausdruck„Erfolg“ verwenden, auf dem Verständnis und der Verinnerli-chung der Hauptprinzipien aus diesen sechzehn Lektionenberuhen.

Dieser Kursus befindet sich in völliger Harmonie mit denGrundsätzen der Wirtschaft und mit den Prinzipien ange-wandter Psychologie. Sie werden bemerken, dass diese Lektio-nen - die bei ihrer praktischen Umsetzung nicht ohne das Wis-sen der Psychologie auskommen - in ausreichendem Umfangauch eine Erklärung der psychologischen Prinzipien enthalten,welche zum leichten Verständnis dieser Lektionen erforderlichsind.

Bevor die Manuskripte für diesen Kursus an den Verleger gin-gen, wurden sie auch einigen der bedeutendsten Bankiers undGeschäftsleute Amerikas vorgelegt, damit sie aus praktischerSicht geprüft, analysiert und kritisiert werden könnten.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Einer der bekanntesten New Yorker Bankiers reichte dasManuskript mit folgendem Kommentar zurück:

„Ich besitze einen Master-Titel von der Yale-Universität, aber ich würdealles, was mir dieser Titel gebracht hat, gerne gegen das tauschen, was mirdie Erfolgsgesetze vermittelt haben, wenn ich während meines Studiumsan der Universität darauf Zugriff gehabt hätte.

Meine Frau und meine Tochter haben die Manuskripte ebenfalls gelesenund meine Frau hat Ihren Kursus als „die Meistertastatur des Lebens“bezeichnet, weil sie der Meinung ist, dass jeder, der die Umsetzung ver-standen hat, damit in seinem jeweiligen Bereich eine vollkommene Sym-phonie vortragen kann, so wie ein Pianist jede Melodie spielen kann,sobald er die Tastatur seines Klaviers und die Grundlagen der Musikbeherrscht“.

Keine zwei Menschen auf der Welt sind absolut gleich. Ausdiesem Grunde wird es keine zwei Menschen geben, die ausdiesem Kursus haargleich dasselbe Ergebnis ziehen und zueiner völlig übereinstimmenden Anschauung gelangen. JederKursteilnehmer sollte den Kursus lesen, ihn verstehen unddanach diejenigen Inhalte umsetzen, die er oder sie zum Zwe-cke der Entwicklung einer abgerundeten Persönlichkeit benö-tigt.

Bevor das entsprechende Wissen herausgezogen werden kann,ist allerdings eine Selbstanalyse nötig. Hierbei hilft Ihnen derFragebogen, der in Einheit 16 enthalten ist; dieser ermöglichtdie Feststellung der eigenen Schwachpunkte. Dieser Fragebo-gen sollte erst ausgefüllt werden, nachdem der Kursteilnehmerden gesamten Kursus gründlich beherrscht; erst dann ist er inder Lage, die Fragen exakt und mit einem genügenden Ver-ständnis seiner selbst zu beantworten. Anhand des erwähntenFragebogens kann ein erfahrener Charakteranalytiker die per-sönlichen Fähigkeiten so leicht und genau ermitteln, wie einKaufmann eine Inventur seines Lagerbestands durchführenkann.

Dieser Kursus soll dem Teilnehmer helfen, seine natürlichenTalente und Neigungen zu entdecken und das aus der Erfah-rung gewonnene Wissen zu ordnen, zu koordinieren und zunutzen. Über zwanzig Jahre lang habe ich das in diesen Kursuseingeflossene Material gesammelt, ausgewertet und klassifi-ziert.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

In den letzten vierzehn Jahren haben ich mehr als 16.000 Män-ner und Frauen analysiert; alle im Rahmen dieser Analysengewonnenen Fakten habe ich sorgfältig geordnet und in diesenKursus eingebaut. Diese Analysen brachten viele interessanteTatsachen zutage, welche dazu beitrugen, dass der Kursus pra-xisbezogen und anwendbar ist. So habe ich zum Beispiel ent-deckt, dass fünfundneunzig Prozent aller Personen, die ichuntersuchte, als Versager einzustufen sind; nur fünf Prozentwaren erfolgreich (wobei ich mit dem Ausdruck „Versager“meine, dass sie bei der Erlangung von Lebensglück versagthaben und sie sich die normalen Bedürfnisse des Lebens nurmit einem Übermaß an Mühsal erfüllen konnten).

Falls die Lebensläufe sämtliche Erdenbewohner ausgewertetwerden könnten, dürfte - so vermute ich - ein ähnliches Ver-hältnis zwischen Erfolgreichen und Erfolglosen zutage treten.Der Kampf um die bloße Existenz ist bei Menschen, die nichtgelernt haben, ihre natürlichen Talente zu organisieren undauszurichten, unerhört groß, während auf der anderen Seitedie Befriedigung von Bedürfnissen und gar der Erwerb vonLuxusgütern denjenigen Menschen relativ leicht fällt, die dasPrinzip des organisierten Krafteinsatzes gemeistert haben.

Eines der erstaunlichsten Ergebnisse der Untersuchung dergenannten 16.000 Personen war die Entdeckung, dass sich diefünfundneunzig Prozent, die als „gescheitert“ betrachtet wer-den mussten, deshalb in dieser Gruppe befanden, weil sie keinzentrales Lebensziel verfolgten, während die fünf Prozent derErfolgreichen nicht nur eine klare Linie und Ausrichtung hat-ten, sondern darüber hinaus über genaue Pläne für die Errei-chung ihrer Ziele verfügten!

Ein weiterer wichtiger Tatbestand, der sich aus dieser Untersu-chung ergab, war, dass die fünfundneunzig Prozent derErfolglosen einer Arbeit nachgingen, die ihnen zuwider war,während die fünf Prozent eine Tätigkeit ausübten, die siegerne verrichteten.

Es ist sehr zu bezweifeln, ob ein Mensch versagen kann, derdie Arbeit verrichtet, die ihm am meisten zusagt.

Weiterhin zeigte die erwähnte Untersuchung, dass sich die fünfProzent der Erfolgreichen allesamt die Gewohnheit angeeignethatten, Geld zu sparen, während die fünfundneunzig Prozentder Versager keine Ersparnisse vorzuweisen hatten.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Dies ist ein Punkt, über den der Kursteilnehmer ernsthaftnachdenken sollte!

Eines der Hauptanliegen dieses Kurses besteht darin, den Teil-nehmer bei der Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit derge-stalt zu unterstützen, dass diese Tätigkeit sowohl in finanziellerHinsicht als auch unter dem Blickwinkel der beruflichenZufriedenheit die größtmögliche Belohnung erbringt.

Ein zentrales ZielDas Adjektiv „zentral“ ist hier im Sinne von „fest umrissen“,„eindeutig“ oder „konkret“ zu verstehen. Diese Präzisierungist wichtig, weil dieses Wörtchen für den weiteren Teil dieserLektion das wichtigste darstellt.

Es ist erschütternd genug, dass fünfundneunzig Prozent derMenschen auf dieser Welt ziellos durch das Leben irren, ohneauch nur die geringste Vorstellung davon zu haben, welcheArbeit am besten für sie geeignet sei, und auch ohne eine Vor-stellung davon, dass ein zentrales Ziel, auf das sie zuarbeiten,eine absolute Voraussetzung darstellt.

Für die Wahl einer klaren Linie gibt es sowohl eine psychologi-sche wie eine wirtschaftliche Begründung. Widmen wir unszunächst der psychologischen Seite:

Es ist ein anerkanntes psychologisches Prinzip, dass derMensch immer im Einklang mit seinen vorherrschendenGedanken handelt.

Jedes zentrale Ziel, das in der Absicht, es zu verwirklichen,vorsätzlich in das Tagesbewusstsein eingepflanzt und dortgehalten wird, sättigt das gesamte Unterbewusstsein letztend-lich so, dass es die physische Aktion des Körpers auf die Errei-chung dieses Zweckes hin beeinflusst.

Ihr zentrales Ziel sollten Sie sehr sorgfältig wählen. NachdemSie es festgelegt haben, sollten Sie es aufschreiben und an einerStelle, an der Sie es mindestens einmal täglich sehen, anbrin-gen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Damit wird die psychologische Absicht verfolgt, es IhremUnterbewusstsein so nachhaltig einzuprägen, dass es diesesZiel (diese Aufgabe/dieses Anliegen) als Vorgabe oder Zielan-weisung akzeptiert, welche letztlich Ihre Aktivitäten im Lebenbeherrscht und Sie Schritt für Schritt zur Erreichung diesesZiels führt.

Das psychologische Prinzip, über das Sie Ihr zentrales ZielIhrem Unterbewusstsein einprägen, wird „Autosuggestion“genannt. Das ist eine Suggestion, die Sie sich wiederholt selbstvorgeben. Es handelt sich in gewisser Weise um eine Selbst-hypnose, lassen Sie sich von diesem Begriff jedoch nichtabschrecken, denn eben dieses Prinzip wurde bereits vonNapoléon Bonaparte angewandt, um sich von einem armenKorsen zum Diktator Frankreichs emporzuschwingen.

Es verhalf auch Thomas A. Edison von bescheidenen Anfän-gen als Zeitungsjunge zum führenden Erfinder auf der Welt.

Über dasselbe Prinzip überwand Lincoln die breite Kluft zwi-schen seiner einfachen Herkunft aus einem Blockhaus in denBergen von Kentucky zum Präsidenten der USA.

Und dieses Prinzip war es auch, dass Theodore Roosevelt zumjüngsten Inhaber des amerikanischen Präsidentenamtesmachte.

Sie brauchen vor dem Prinzip der Autosuggestion keinerleiScheu zu haben, solange Sie sicher sind, dass es sich bei IhremAnliegen um eines handelt, das Ihnen dauerhaftes Glückbescheren wird. Achten Sie darauf, dass es sich bei Ihrem zent-ralen Ziel um ein konstruktives Anliegen handelt und dass esniemandem Mühsal oder Armut bringt. Dann wenden Sie dasPrinzip der Autosuggestion für die rasche Erreichung diesesZieles an.

An der Straßenecke, gegenüber des Zimmers, in dem ich jetztschreibe, sehe ich einen Mann, der dort den lieben langen Tagsteht und Erdnüsse verkauft.

Er ist ständig sehr beschäftigt. Wenn er nicht gerade dabei ist,einem Passanten Erdnüsse zu verkaufen, ist er eifrig am Rös-ten und Abpacken seiner Ware.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Dieser Mann gehört zum großen Heer der genannten fünf-undneunzig Prozent, denen es an einem zentralen Ziel man-gelt. Er verkauft Erdnüsse, aber nicht, weil ihm diese TätigkeitErfüllung bringt und er dies lieber als alles andere täte, son-dern weil er sich nie die Mühe gemacht hat, sich hinzusetzen,um über sein zentrales Ziel nachzudenken, das ihm eine grö-ßere Rendite für sein Tun einbrächte. Er ist deshalb ein Erd-nussverkäufer, weil er im Meer des Lebens umherdriftet unddas Tragische an seiner Arbeit ist nicht zuletzt, dass er mitdemselben Aufwand in anderen Bereichen ein wesentlich loh-nenderes Ergebnis erzielen würde.

Eine weitere Tragödie bei der Arbeit dieses Mannes ist derUmstand, dass er sich unwissentlich des Prinzips der Autosug-gestion bedient, allerdings zu seinem Nachteil. Könnte manseine Gedanken zeichnen, würde man sicherlich außer demErdnussröstgerät, einigen Papierbeuteln und einer Mengeumstehender Leute nichts weiter vorfinden. Dieser Mannkönnte sich einer anderen Tätigkeit widmen, wenn er dieVision und den Ehrgeiz besäße, sich in einem lukrativerenGewerbe vorzustellen und wenn er die Ausdauer hätte, diesesBild so lange in seinem Geiste zu halten, bis es ihn dazu triebe,die entsprechenden praktischen Schritte einzuleiten.

Wenn er seine Energie in eine Arbeit einbrächte, die auf dasErreichen eines zentralen Ziels ausgerichtet ist, könnte erbedeutend mehr erreichen.

Einer meiner engsten Freunde ist einer der bekanntesten Jour-nalisten und Vortragsredner dieses Landes. Vor etwa zehn Jah-ren wurde er mit dem Prinzip der Autosuggestion bekanntund fing sogleich an, es in die Tat umzusetzen.

Er arbeitete einen Plan aus, der sich als sehr brauchbar erwies.Damals war er weder schriftstellerisch tätig noch Redner.

Jeden Tag kurz vor dem Einschlafen schloss er seine Augenund stellte sich vor seinem inneren Auge einen langen Konfe-renztisch vor, an dem er in seiner Vorstellung einige gutbekannte Herren platzierte, deren Eigenschaften er sich selbstaneignen wollte. An das Tischende setzte er Lincoln, seitlichsaßen Napoleon, Washington, Emerson und Elbert Hubbard.

Dann nahm er mit diesen imaginären Personen ein Gesprächauf, das etwa wie folgt ablief:

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Mr. Lincoln, ich möchte in meinen eigenen Charakter die Eigenschaftender Geduld und der Fairness allen Menschen gegenüber aufnehmen undmir den Humor aneignen, der eine Ihrer hervorstechenden Merkmale ist.Ich benötige diese Eigenschaften und werde erst ruhen, wenn ich sie mirangeeignet habe.

Mr. Washington, ich möchte mir die Qualitäten der Vaterlandsliebe undder der Menschenführung aneignen, die ich an Ihnen so schätze.

Mr. Emerson, ich möchte mir die von Ihnen vorgelebten Eigenschaften desWeitblicks und die Fähigkeit, die Naturgesetze, wie sie in den Steinenund wachsenden Bäumen sowie in den fließenden Bächlein und sprießen-den Blumen als auch in den Gesichtern kleiner Kinder zum Ausdruckgelangen, aneignen.

Napoleon, ich möchte die bei Ihnen sichtbare Eigenschaft der Selbstsicher-heit und die Fähigkeit, aus Niederlagen gestärkt hervorzugehen, zumBestandteil meines Charakters machen.

Mr. Hubbard, ich möchte mir die Eigenschaft aneignen, mich so klar,unmissverständlich und kraftvoll wie Sie auszudrücken.

Nach für Nacht berief dieser Mann über viele Monate hinwegseinen imaginären Rat ein, bis er diese Eigenschaften letztend-lich seinem eigenen Unterbewusstsein so eingeprägt hatte, dasser eine Kombination all dieser Persönlichkeiten heranbildete.

Das Unterbewusstsein lässt sich mit einem Magneten verglei-chen, sobald es aktiviert und gründlich mit einem zentralenZiel gesättigt ist, verfügt es über eine ausgeprägte Tendenz,alles, was zur Erlangung dieses Zieles nötig ist, anzuziehen.Gleiches zieht Gleiches an.

Den Beweis hierfür sehen Sie an jedem Grashalm und anjedem wachsenden Baum. Die Eichel zieht aus dem Bodenund aus der Luft alle notwendigen Stoffe an, damit die Eichewächst.

Sie wächst sich niemals teilweise zu einer Eichel und teilweisezu einer Pappel aus.

Jedes Weizenkorn, das in die Erde eingepflanzt wird, zieht dieMaterialien an, aus denen wieder Weizen wächst.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Hierbei gibt es niemals ein Versehen, auch wenn Weizen undGerste nebeneinander wachsen.

Alle Menschen sind ebenfalls diesem Gesetz der Anziehungunterworfen. Gehen Sie in einer beliebigen Stadt in eine billigeAbsteige und Sie werden dort Leute finden, die geistig in die-selbe Richtung tendieren. Gehen Sie andererseits in eine wohl-habende Wohngegend und Sie werden auch hier Gleichge-sinnte finden. Erfolgreiche Menschen suchen die Gesellschaftanderer Erfolgreicher, während Erfolglose wieder Erfolgloseanziehen.

Das Wasser sucht seinen Pegel mit keiner genaueren Gewiss-heit, wie der Mensch die Gesellschaft anderer sucht, die infinanzieller und geistiger Hinsicht in etwa seinem Stand ent-sprechen. Ein Professor der Yale-Universität und ein Land-streicher haben keine gemeinsame Basis. Würde man sie län-gere Zeit so zusammenbringen, dass sie nicht ausweichenkönnen, würden sich beide unwohl fühlen. Öl und Wasser ver-mischen sich ebenso wenig wie Menschen, die nichts gemein-sam haben.

All dies bringt uns zu folgender Aussage:

Sie werden Menschen anziehen, die mit Ihrer eigenen Lebens-auffassung im Einklang stehen, ob Sie dies wünschen odernicht.

Da dies der Wahrheit entspricht, ist es umso wichtiger, dass SieIhrem Bewusstsein ein zentrales Ziel vorgeben, das Ihnenhilft, Menschen anzuziehen, die Ihnen helfen, statt Sie zubehindern.

Nehmen wir an, dass Ihr zentrales Ziel sehr weit von Ihrer jet-zigen Lebenssituation entfernt ist. Was soll‘s?

Es ist Ihr gutes Recht, nein, es ist Ihre Pflicht, sich hohe Zielezu setzen!

Sie schulden es sich selbst und der Gemeinschaft, in der Sieleben, sich hohe Ziele zu setzen!Vieles spricht dafür, dass ein Mensch, der sich ein zentralesZiel vorgenommen hat, alles, was realistischerweise erreichbarist, auch erreichen kann.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Vor einigen Jahren wurde Louis Victor Eytinge zur lebensläng-lichen Haft in das Strafgefängnis von Arizona eingewiesen.Wie er selbst behauptete, war er zu diesem Zeitpunkt durchund durch ein „schlechter Mensch“.

Erzähl der Welt nicht,was du tun alles kannst,

mach es vor!

Daneben war er tuberkulosekrank und es wurde davon ausge-gangen, der er innerhalb eines Jahres sterben würde.

Eytinge hatte allen Grund, sich mutlos zu fühlen. Die öffentli-che Meinung war sehr gegen ihn eingestellt und er hatte aufder ganzen Welt keinen einzigen Freund, der ihm zur Seitegestanden hätte.

Dann passierte etwas im Denken dieses Mannes, das seineGesundheit wiederherstellte, der Tuberkulose Einhalt gebotund schließlich sogar die Gefängnistore öffnete und ihm dieFreiheit wieder gab.

Was war das?

Er entschloss sich, die Schwindsucht zu vertreiben und seineGesundheit wiederzuerlangen.

Das war ein sehr zentrales Ziel.

In nicht mal einem Jahr, nachdem er diese Entscheidunggefällt hatte, hatte er die Krankheit besiegt.

Dann erweiterte er seinen zentrales Ziel, indem er sein Den-ken auf Freiheit ausrichtete. Bald öffneten sich ihm dieGefängnismauern.

Kein unerwünschtes Umfeld ist stark genug, um den Mannoder die Frau, die das Prinzip der Autosuggestion anzuwendenversteht, von der Verwirklichung eines zentralen Ziels abzuhal-ten.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Ein solcher Mensch kann die Fesseln der Armut abwerfen, erkann tödliche Krankheitserreger zerstören, er kann sich auselenden Verhältnissen befreien und zu Wohlstand und Erfül-lung gelangen.

Alle großen Führungspersönlichkeiten stützen ihre Positionauf einem zentralen Ziel ab. Ihre Anhänger folgen ihnengerne, wenn sie wissen, dass die Person an der Spitze ein zent-rales Ziel verfolgt und den Mut besitzt, dieses Anliegen durchdie Tat zu unterstützen.

Jedes störrische Pferd weiß sofort, wenn der Kutscher einzentrales Ziel hat und die Zügel wieder fest in die Handnimmt.

Wenn ein Mensch mit einem zentralen Ziel durch eine Mengegeht, lässt man ihn passieren, einem zögerlichen Menschen,der sich seines Tuns nicht sicher ist, treten die Leute auf dieZehen und weigern sich, ihn durchgehen zu lassen.

Nirgends ist der Mangel an einem zentralen Ziel offensichtli-cher und schädlicher als im Umgang zwischen Eltern und Kin-dern. Kinder spüren sehr rasch die wankelmütige Haltungihrer Eltern und nutzen diese schamlos aus.

Dies gilt für das gesamte Leben - Menschen mit einem zentra-len Ziel flößen Respekt ein.

Falls ein Dampfschiff auf offener See seine Schaufelräder ver-löre und begönne, sich im Kreis zu drehen, würde es seinenTreibstoff bald aufbrauchen, ohne jemals wieder ans Ufer zugelangen, selbst dann nicht, wenn es noch genügend Brenn-stoffe an Bord hätte, um die Strecke bis zum Ufer mehrmalszurückzulegen.

Der Mensch, der ohne ein zentrales Ziel vor sich hinlebt, daswiederum von einem klaren Plan für seine Erreichung getra-gen werden muss, ähnelt einem solchen Schiff, das seineSchaufelräder verloren hat. Harte Arbeit und gute Absichtenreichen nicht aus, um einem Menschen zu Erfolg zu verhelfen,denn wie könnte ein solcher Mensch auch wissen, dass er denErfolg erreicht hat, wenn er sich niemals ein zentrales Zielgesetzt hat?

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Jedes gut gebaute Haus begann in Form eines zentralen Ziels.Dazu kam ein klarer Plan in Form eines oder mehrere Bau-zeichnungen. Man stelle sich vor, was geschähe, wenn jemandversuchte, ein Haus auf gut Glück zu errichten und auf Plänevöllig verzichtete! Die Arbeiter aus den einzelnen Gewerkenstünden sich ständig im Wege, Baumaterial läge wahllosumher, und jeder hätte eine andere Vorstellung davon, wie dasHaus aussehen sollte.

Das Ergebnis wären Chaos und Missverständnisse sowie eineungeheurere Geldverschwendung.

Haben Sie schon mal daran gedacht, dass die meisten Men-schen die Schule verlassen, eine Beschäftigung annehmen odereinen Beruf ergreifen, ohne sich jemals auch nur im entfern-testen Gedanken darüber zu machen, was ihr zentralesLebensziel ist, geschweige denn, entsprechende Pläne auszuar-beiten?

Da uns die Wissenschaft ziemlich genaue Vorgaben darüberbietet, wie ein Charakter analysiert werden kann und wie maneine für sich passende Lebensaufgabe finden kann, kommt eseiner modernen Tragödie gleich, dass fünfundneunzig Prozentder erwachsenen Bevölkerung auf dieser Welt insofern als Ver-sager bezeichnet werden müssen, als sie in der heutigenArbeitswelt ihre eigene Nische nicht gefunden haben.

Falls Erfolg von Macht abhängt und falls Macht gleichbedeu-tend mit einem organisierten Krafteinsatz ist, und falls dererste Schritt in Richtung auf eine Ordnung und Organisierungein zentrales Ziel ist, dann ist leicht nachvollziehbar, warumeine solche zentrale Ausrichtung erfolgsentscheidend ist.

Solange der Mensch kein zentrales Lebensziel hat, vergeudet erseine Energien und verzettelt sich in so vielen Bereichen undverschiedenen Richtungen, dass er damit unmöglich Machtaufbauen kann, sondern ganz im Gegenteil Unschlüssigkeitund Schwächen fördert.

Mithilfe einer kleinen Leselupe können Sie sich selbst denWert eines organisierten Krafteinsatzes anschaulich vor Augenführen. Über eine solche Lupe können Sie Sonnenstrahlen sostark auf eine zentrale Stelle lenken, dass sie ein Loch in einHolzbrett brennen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Sobald Sie die Lupe (die hier sinnbildlich für das zentrale Zielsteht) wieder wegnehmen, können dieselben Sonnenstrahlennoch eine Million Jahre auf dasselbe Brett scheinen, ohne dasssie jemals ein Loch hineinbrennen!

Tausend richtig angeordnete und über Drähte miteinander ver-bundene elektrische Trockenbatterien erzeugen so viel Kraft,dass sie eine Großmaschine stundenlang betreiben können,dieselben Zellen brächten diese Maschine jedoch nicht einmalzum Anlaufen, wenn sie alleine eingesetzt würden.

Ihre geistigen Fähigkeiten gleichen diesen Trockenzellen.Wenn Sie Ihre Fähigkeiten geordnet nutzen, so wie es in diesensechzehn Lektionen dargestellt wird, und sie auf die Errei-chung eines zentralen Ziels ausrichten, können Sie vomkooperativen und akkumulativen Prinzip, aus dem Macht ent-steht, profitieren.

Bei diesem Prinzip handelt es sich um einen geordneten undorganisierten Krafteinsatz!

Andrew Carnegies Rat lautete: „Setzen Sie alles auf eine Kante unddanach achten Sie darauf, dass niemand dagegenstößt!“

Damit meinte er, dass wir unsere Energien nicht auf tausen-derlei Dinge verschleudern sollten. Carnegie war ein waschech-ter Wirtschaftler und wusste sehr wohl, dass die meisten Men-schen gut daran täten, wenn sie ihre Energien auf eine einzigeSache ausrichteten und diese Sache dann vorbildlich erledigten.

Als der Plan zur Schaffung dieses Lesekurses Gestalt annahm,legte ich das erste Manuskript einem Professor der Universitätvon Texas vor und erzählte ihm sehr begeistert, dass ich einPrinzip entdeckt hätte, dass mir bei jedem öffentlichen Vor-trag, den ich noch halten sollte, sehr hilfreich wäre, da es mirhülfe, mich besser vorzubereiten und meine Gedanken besserzu steuern.

Er sah sich die Aufzählung der fünfzehn Punkte einige Minu-ten lang an, wandte sich dann mir zu und sagte:

„Ja, Ihre Entdeckung wird Ihnen helfen, bessere Reden zu halten, dochdamit nicht genug. Sie wird Ihnen auch helfen, klarer zu schreiben, dennin Ihren bisherigen Schriften habe ich bemerkt, dass Sie bisweilenabschweifende Gedankengänge haben.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Sie beginnen zum Beispiel mit der Beschreibung eines schönen Berges inder Ferne, widmen dann wieder ein paar Sätze den Wildblumen vorIhren Augen oder einem rauschen Bergbach, oder Sie schreiben kurz übereinen Singvogel und so bewegen Sie sich im Zickzack auf Ihren Berg zu.

In Zukunft wird es Ihnen leichter fallen, einen Gegenstand zu beschrei-ben. Das gilt für die schriftliche Darstellung gleichermaßen wie für denmündlichen Vortrag, weil Ihre fünfzehn Punkte die Grundlage geordne-ten Denkens darstellen!“

Ein Mann ohne Beine traf einst einen anderen, der blind war.Um dem Blinden zu beweisen, dass er ein Mann der Visionwar, schlug der Gehbehinderte dem anderen vor, dass sie sichzum Vorteil beider zusammentun sollten. „Ich klettere auf IhrenRücken“, sagte er zum Blinden, „dann benutze ich Ihre Beine undSie meine Augen. So kommen wir schneller voran“.

Aus gemeinsamen Anstrengungen erwächst Macht. DieserPunkt kann nicht oft genug betont werden, weil er eine derwichtigsten Aussagen dieses Lesekurses ist. Die großen Ver-mögen dieser Welt wurden über das Prinzip der vereintenBemühungen geschaffen. Was ein Einzelner in seinem Lebenerreichen kann, ist bestenfalls mager, was über das Prinzip derAllianz geschaffen werden kann, ist praktisch grenzenlos.

Das „Mastermind“, auf das sich Carnegie während seinesGesprächs mit mir bezog, bestand aus einem Dutzend Den-kern. In dieser Gruppe befanden sich Männer praktisch jedesTemperaments und jeder Neigung. Jeder Einzelne übernahmeine spezielle Rolle und zwar nur diese. Untereinander verbandsie ein ungetrübtes Verständnis und ein großer Teamgeist. DieAufgabe Carnegies war es, für die Aufrechterhaltung der Har-monie unter diesen Männern zu sorgen.

Diese Aufgabe erledigte er vorzüglich!

Falls Sie mit den Regeln des amerikanischen Football vertrautsind, wissen Sie, dass die Gewinnermannschaft jene ist, dieden Einsatz ihrer Spieler am besten koordiniert. Teamworkführt zum Sieg.

Dies gilt auch für das Spiel des Lebens.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Bei Ihrem Bemühen um Erfolg sollten Sie immer wieder darandenken, dass Sie wissen müssen, was Sie sich von Ihrem zent-ralen Ziel versprechen und welchen Wert das Prinzip des orga-nisierten Krafteinsatzes für die Erreichung Ihres Ziels ein-nimmt.

Auf unklare Weise hat fast jeder ein zentrales Ziel, nämlich denWunsch nach mehr Geld. Dies ist jedoch kein zentrales Ziel indem Sinne, in dem dieser Begriff in dieser Lektion gebrauchtwird.

Bevor Ihr Ziel als ein „zentrales“ betrachtet werden kann -selbst wenn es sich hierbei um den Erwerb von Geld handelnsollte -, müssten Sie zunächst eine Entscheidung über diegenaue Vorgehensweise treffen, welche Sie beim Erwerb vonGeld zugrunde legen wollen.

Zu sagen, dass Sie eine selbstständige Tätigkeit aufnehmensollten, wäre nicht ausreichend. Sie müssten entscheiden, umwelche Tätigkeit es sich genau handelt.

Sie müssten auch festlegen, wo Sie den Standort Ihres Betrie-bes oder Geschäfts ansiedeln wollen. Sie müssten des Weiterenentscheiden, nach welchen geschäftlichen Kriterien Sie diesesGeschäft führen wollen.

Die im Fragebogen, den ich für die Auswertung von 16.000Personen zugrunde gelegt habe, enthaltene Frage: „Was ist Ihrzentrales Ziel im Leben?“ beantworteten viele sinngemäß wiefolgt:

„Mein zentrales Ziel im Leben ist es, mich nützlich zu machen, der Welteinen möglichst großen Dienst zu erweisen und im Zuge dessen einenguten Lebensstand zu erreichen“.

Eine solche Antwort ist etwa so eindeutig, als würde die Vor-stellung von der Größe eines Frosches mit den Ausmaßen desUniversums verglichen!

Die vorliegende Kurseinheit beabsichtigt nicht, Ihnen vorzu-schreiben, wie Ihre Lebensaufgabe aussehen sollte oderkönnte; ein solches Unterfangen könnte nur nach eingehenderAnalyse Ihrer Persönlichkeit vorgenommen werden.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Hier geht es vielmehr darum, Ihrem Bewusstsein eine klareVorstellung von der Bedeutung eines zentralen Ziels einzuprä-gen - wobei die Art nebensächlich ist - und Ihnen den heraus-ragenden Stellenwert eines organisierten Energieeinsatzes zuvermitteln, über den Sie die notwendige Macht erlangen, umIhr zentrales Ziel zu verwirklichen.

Eine sorgfältige Beobachtung der Geschäftsphilosophie vonüber hundert Männern und Frauen, welche in ihren jeweiligenBereichen außergewöhnliche Erfolge erzielen konnte, ergab,dass jede dieser Personen schnelle und klareEntscheidungen treffen konnte.

Die Gewohnheit, mit einem zentralen Ziel vorzugehen, wirdIhnen auch die Gewohnheit raschen Entscheidens vermitteln.Diese Gewohnheit kommt Ihnen in allen Lebenslagen zugute.

Darüber hinaus wird Ihnen die Gewohnheit, auf ein zentralesZiel hinzuarbeiten, dabei helfen, Ihre Aufmerksamkeit so langeauf eine bestimmte Aufgabe zu lenken, bis Sie sie vorbildlicherledigt haben.

Ein konzentrierter Energieeinsatz und die Gewohnheit, auf einzentrales Ziel hinzuarbeiten, sind zwei Grundvoraussetzungenfür das erfolgreiche Gelingen einer jeden Aufgabe. Diese bei-den Voraussetzungen treten immer paarweise auf.

Die bekanntesten und erfolgreichsten Geschäftsleute warenimmer diejenigen, die über eine rasche Entscheidungsfähigkeitverfügten und ein zentrales Ziel vor sich hatten.

Einige Beispiele ...

Woolworth wählte als sein zentrales Ziel, Amerika mit Fünf- undZehn-Cent-Läden zu überziehen und konzentrierte sich aufdiese eine Aufgabe, bis er sie erreicht hatte.

Wrigley konzentrierte sich auf die Produktion und den Vertriebvon Kaugummipackungen zu fünf Cent und verwandelte die-ses Idee in ein Millionengeschäft.

Edison konzentrierte seine Arbeit auf harmonisierende Natur-gesetze und entdeckte dabei mehr Zusammenhänge als jederandere bisher lebende Mensch.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Henry L. Doherty konzentrierte sich auf die Errichtung und denBetrieb öffentlicher Versorgungseinrichtungen und wurde imZuge dessen Multimillionär.

Ingersoll konzentrierte sich auf die Ein-Dollar-Uhr und vertriebdiese weltweit. Seine Idee bracht ihm Millionen ein.

Statler konzentrierte sich auf „Wohlfühl-Hotels“ und wurdedabei wohlhabend.

Edwin C. Barnes konzentrierte sich auf den Vertrieb der Edi-son-Diktiergeräte und konnte sich bereits als junger Mann ausdem Geschäftsleben zurückziehen - mit mehr Geld, als erjemals aufbrauchen konnte.

Woodrow Wilson konzentrierte sich fünfundzwanzig Jahre langauf das Weiße Haus und wurde dank seines zentralen Ziels zuseinem Hauptmieter.

Abraham Lincoln konzentrierte sich darauf, die Sklaven zubefreien und wurde der größte Präsident Amerikas.

Martin W. Littleton hörte einen Vortrag, der in ihm den Wunschauslöste, ein großer Anwalt zu werden. Er konzentrierte sichauf dieses Ziel und ist nunmehr der erfolgreichste Rechtsan-walt Amerikas. Für einen einzigen Fall erhält er bisweilen biszu $ 50.000,--.

Rockefeller konzentrierte sich auf Öl und wurde der reichsteMann seiner Generation.

Ford konzentrierte sich auf „Blechkisten“ und wurde im Zugedessen zum reichsten und mächtigen Mann, der jemals gelebthat.

Carnegie konzentrierte sich auf Stahl und verewigte seinenNamen in ganz Amerika in allen Bibliotheken.

Gillette konzentrierte sich auf einen Sicherheits-Rasierapparat,gab der Welt eine „babyglatte Rasur“ und wurde zum Multi-millionär.

George Eastman konzentrierte sich auf Kodak. Diese Ideebrachte ihm ein Vermögen und Millionen von Menschen vielFreude.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Russell Conwell konzentrierte sich darauf, nur ein einziges Buch,„Diamantenadern“, vorzutragen. Diese Idee brachte ihm über$ 6.000.000,-- ein.

Hearst konzentrierte sich auf Sensationsblätter und wurdedamit ebenfalls zum Millionär.

Helen Keller konzentrierte sich darauf, sprechen zu lernen undobwohl sie taubstumm und blind war, erreichte sie ihr Ziel.

John H. Patterson konzentrierte sich auf Registrierkassen. Dieskam ihm und vielen anderen zugute.

Der deutsche Kaiser konzentrierte sich auf Krieg - und bekameine gehörige Portion davon ab!

Fleischmann konzentrierte sich auf einen kleinen Hefekuchenund sandte dieses Gebäck um die ganze Welt.

Marshall Field konzentrierte sich auf das weltgrößte Einzelhan-delsgeschäft - und es entstand vor seinen Augen.

Philip Armour konzentrierte sich auf Fleischkonservenfabrikenund erwirtschaftete ein großes Vermögen.

Millionen von Menschen konzentrieren sich Tag für Tag aufArmut und Missgeschicke - und erhalten mehr als genugdavon!

Die Gebrüder Wright konzentrierten sich auf Flugzeuge undbeherrschten die Lüfte.

Pullmann konzentrierte sich auf den Schlafwagen. Diese Ideemachte ihn reich und bescherte Millionen von Zugreisendeneine angenehme Fahrt.

Aus dieser Aufzählung ist ersichtlich, dass alle, die mit einemzentralen Ziel an ihr Werk gehen, dieses auch erreichen kön-nen. Es gibt etwas, das Sie besser machen können als jederandere auf dieser Welt. Danach sollten Sie suchen und nichtruhen, bis Sie es gefunden haben.

Das sollten Sie zu Ihrem zentralen Anliegen, Ihrem Hauptzielmachen, und alle Ihre Anstrengungen so ausrichten, dass Siees mit einer Gewinnerhaltung angehen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Auf Ihrer Suche für die Ihnen „auf den Leib geschnittene“Tätigkeit tun Sie gut daran, sich vor Augen zu halten, dass Sieden größten Erfolg wahrscheinlich nur erreichen können,wenn Ihnen Ihre Arbeit liegt und sie Ihnen Spaß macht. Nurdann, wenn Sie mit Leib und Seele bei Ihrer Arbeit sein kön-nen, werden Sie optimale Ergebnisse erzielen.

Widmen wir uns nun zum besseren Verständnis und zur besse-ren Veranschaulichung nochmals den psychologischen Prinzi-pien, auf denen diese Kurseinheit basiert, da Sie es sich nichtleisten können, den wahren Grund hinter dem Einprägeneines zentralen Ziels in Ihr Bewusstsein zu verkennen.

Bei diesen Prinzipien handelt es sich um folgende:

Erstens: Jede freiwillige Bewegung des menschlichen Körperswird von Gedanken ausgelöst, gesteuert und gelenkt.

Zweitens: Das Vorhandensein eines Gedanken oder einergeistigen Vorstellung in Ihrem Bewusstsein hat die Tendenz,ein entsprechendes Gefühl auszulösen und Sie dazu zu drän-gen, dieses Gefühl in eine entsprechende muskuläre Tätigkeitumzusetzen, welche in völliger Harmonie mit der Art IhresGedankens steht.

Beispiel:

Sie denken daran, mit einer Wimper zu zucken und es gibt zudiesem Zeitpunkt in Ihrem Tagesbewusstsein keine dagegenwirkenden Einflüsse oder Gedanken. In diesem Fall wird dermotorische Nerv Ihren Gedanken vom Gehirn aus ausführen,woraufhin die entsprechende Muskelbewegung sofort stattfin-det.

Drücken wir dieses Prinzip aus einer anderen Warte aus:

Sie wählen beispielsweise ein zentrales Lebensziel und ent-scheiden sich bewusst für die Umsetzung dieses Ziels.

Ab dem Zeitpunkt, in dem Sie diese Entscheidung treffen,wird dieses Ziel in Ihrem Bewusstsein zum vorherrschendenGedanken und Sie sind ständig wachsam auf der Ausschaunach entsprechenden Fakten, Informationen und Wissen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Sobald Ihr zentrales Ziel in Ihrem Bewusstsein verankert ist,beginnt das Bewusstsein sowohl bewusst wie auch unbewusstmit dem Sammeln und Speichern von Material, das Ihnen beider Erreichung Ihres Ziels behilflich ist!

Der innige Wunsch ist der auslösende Faktor, der Ihr zentralesZiel bestimmt.

Kein anderer Mensch kann Ihren vorherrschenden Wunschfür Sie auswählen, sobald Sie aber selbst diese Entscheidunggetroffen haben, wird sie zum zentralen Ziel und Sie richtengleichsam so lange ein Flutlicht auf Ihr Ziel, bis es sich ver-wirklicht hat, es sei denn, sie lassen zu, dass es von wider-sprüchlichen Wünschen oder Sehnsüchten wieder weggescho-ben wird.

Damit die erfolgreiche Verwirklichung gewährleistet ist, mussdas zentrale Ziel von einem brennenden Verlangen getragenwerden.

Ich habe festgestellt, dass Jungen und Mädchen, die auf dieHochschule überwechseln und für diese Ausbildung zahlenmüssen, mehr Nutzen aus dem Lehrstoff zu ziehen scheinenals jene, deren Ausbildungskosten übernommen werden. DerGrund hierfür mag in der Tatsache zu finden sein, dass jene,die bereit sind, für ihre Ausbildung zu zahlen, auch ein bren-nendes Verlangen an der Aufnahme von Wissen haben.

Die Wissenschaft hat zweifelsfrei bewiesen, dass über dasPrinzip der Autosuggestion jeder tief verwurzelte Wunsch dengesamten Körper und das Bewusstsein mit dem betreffendenWunsch sättigt und durchdringt, und das Bewusstsein förmlichin einen mächtigen Magneten verwandelt, der das Wunschob-jekt anzieht.

Damit diese Aussage nicht missverstanden wird, darf ich sienochmals anders formulieren:

Der bloße Wunsch nach einem Auto wird nicht dazu führen,dass dieses Fahrzeug vor Ihre Wohnung rollt, das tiefe Verlan-gen nach einem Auto jedoch führt zu entsprechenden Hand-lungen, über die das Auto bezahlt werden kann.

Nur Freiheit zu wünschen, wird einem Gefangenen das Zel-lentor nicht öffnen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Nur das tiefe Verlangen treibt ihn dazu, etwas zu tun, das ihmdie Freiheit näherbringt.

Hier die Schritte, welche vom tiefen Verlangen zur Verwirkli-chung führen:

‣ Zunächst - das tiefe Verlangen;

‣ dann die Kristallisierung dieses Verlangens in ein zentralesZiel,

‣ dann in ausreichendem Maße entsprechende Handlungenzur Erreichung dieses Ziels.

Diese drei Schritte sind für die sichere Erreichung eines Zielsimmer nötig!

Ich kannte einmal ein armes Mädchen, das den tiefen Wunsch(das „Verlangen“) nach einem gut situierten Ehemann ver-spürte. Dieser Wunsch erfüllte sich auch, jedoch erst, nachdemsie den Wunsch in die Entwicklung einer attraktiven Persön-lichkeit umgewandelt hatte, was wiederum dazu führte, dassein entsprechender Mann auf sie aufmerksam wurde.

Ich selbst hatte einmal das tiefe Verlangen, den menschlichenCharakter exakt analysieren zu können und dieses Verlangenwar so ausgeprägt und tief verankert, dass es mich praktischzehn Jahre lang dazu trieb, Männer und Frauen zu studierenund zu erforschen.

George S. Parker fertigt Füllfederhalter, die weltweit zu den Bes-ten ihrer Art gehören und obwohl er sein Geschäft vom klei-nen Städtchen Janesville in Wisconsin aus betreibt, konnte ersein Produkt auf dem gesamten Globus bekannt machen undin jedem zivilisierten Land der Welt absetzen.

Vor über zwanzig Jahren hatte Mr. Parker seinem Bewusstseindas Ziel eingeprägt, den besten Füller herzustellen, der zueinem erschwinglichen Preis zu erstehen ist.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Angetrieben wurde dieses Ziel vom tiefen Verlangen nach sei-ner Umsetzung, und falls Sie einen Füllfederhalter besitzen, istdie Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie in Ihrem eigenen Hauseinen Beleg für den Erfolg seines Wunsches finden.

Sie selbst sind Auftraggeber und Baumeister zugleich, und wieMänner, die Häuser aus Holz, Ziegeln und Stahl bauen, müs-sen auch Sie Pläne ausarbeiten, nach denen Sie Ihr Erfolgsge-bäude errichten. Sie leben in einem fantastischen Zeitalter, indem die Materialien für den Erfolg reichlich und billig vorhan-den sind. Ihnen stehen die Archive der öffentlichen Bibliothe-ken zur Verfügung, die sorgfältig zusammengetragenen Ergeb-nisse einer zweitausendjährigen Forschung in praktisch jedemBereich, in dem Sie tätig werden wollen.

Falls Sie Prediger werden wollen, steht Ihnen die gesamteGeschichte dessen zur Verfügung, was Menschen, die vorIhnen gelebt haben, gelernt haben.

Falls Sie Mechaniker werden wollen, steht Ihnen die gesamteGeschichte maschineller Erfindungen und die Entdeckungund Nutzung von Metallen und metallähnlichen Materialienzur Verfügung. Falls Sie Anwalt werden wollen, steht Ihnen diegesamte Geschichte des Rechtswesens zur Verfügung.

Falls Sie Landwirt werden wollen, steht Ihnen das gesamteWissen zur Verfügung, das Sie über Ackerbau und Viehzuchtbenötigen.

Die Welt hatte noch nie so viele Chancen zu bieten wie heute.

Die Nachfrage nach Personen, die in den unterschiedlichstenBereichen bessere Leistungen bieten, ist überwältigend.

◦ Diese Kurseinheit ist erst dann abgeschlossen, nachdemSie über Ihr zentrales Lebensziel eine Entscheidung gefällthaben.

◦ Danach beschreiben Sie dieses Ziel schriftlich und bringenes an einer Stelle an, an der Sie es jeden Morgen nach demAufwachen und jede Nacht vor dem Einschlafen sehen!

Wir neigen zum Aufschieben und Verschleppen. Warum vieleWorte darum machen? Sie wissen selbst, dass Sie Ihr Holzselbst hauen und Ihr Wasser selbst tragen müssen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Sie selbst legen Ihr zentrales Ziel fest, wieso also lange Aus-führungen über etwas, was Sie ohnedies bereits wissen?

Anfangen kann jeder -

durchhalten nicht!

Ihr zentrales Ziel müssen Sie für sich selbst festlegen. Daskann und wird Ihnen niemand abnehmen.

Wann werden Sie es tun?

Wie?

‣ Beginnen Sie jetzt mit der Analyse Ihre Wünsche undSehnsüchte und finden Sie heraus, was Sie wollen.

◦ Dann treffen Sie die feste Entscheidung, es auch zu errei-chen!

In Lektion drei erfahren Sie den nächsten Schritt und wie Siedabei vorgehen.

In diesem Erfolgskurs wird nichts dem Glück überlassen, jederSchritt wird Ihnen genau aufgezeigt. Ihr Part besteht darin,diesen Anweisungen so lange zu folgen, bis Sie Ihr Zielerreicht haben. Achten Sie darauf, dass dieses Ziel klar undspezifisch ist und dass es von Ausdauer und Beharrlichkeitgetragen ist.

Das Wort „unmöglich“ hat in diesem Plan keinen Platz!

Denken Sie bei der Ausformulierung Ihres zentralen Zielsauch daran, dass Sie nicht zu hoch zielen können!

Bedenken Sie des Weiteren die ewige Wahrheit, dass Sie nurankommen können, wenn Sie sich auf den Weg machen. FallsIhr Lebensziel vage ist, werden auch Ihre Ergebnisse vage -und sicherlich auch kümmerlich - ausfallen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Seien Sie sich klar darüber,

◦ was Sie wollen,◦ wann Sie es wollen und◦ warum Sie es wollen -◦ und auch darüber, wie Sie dabei vorzugehen beabsichtigen.

Psychologielehrern und -studenten ist dies als die WWWW-Formel bekannt:

WasWannWarumWie?

Lesen Sie die vorliegende Kurseinheit bitte viermal durch -jeweils mit einem zeitlichen Abstand von einer Woche.

Ihr Erfolg bei der Umsetzung dieses Kurses und bei der Errei-chung Ihrer Erfolge hängt zu einem großen Teil - vielleichtsogar ausschließlich - davon ab, wie sehr Sie sämtliche hierenthaltenen Anweisungen umsetzen.

Stellen Sie keine eigenen Studienregeln auf. Richten Sie sichlieber nach den hier vorgegeben; diese sind das Ergebnis jahre-langer Überlegungen und praktischer Versuche.

Falls Sie eher eine experimentierfreudige Natur sind, sollen Siedamit warten, bis Sie diese Kursinhalte so weit beherrschen,wie vom Verfasser empfohlen. Sie werden Ihre Eigenversuchedann aus einer sichereren Position heraus durchführen kön-nen. Vorläufig sollten Sie sich mit der Rolle des Kursteilneh-mers bescheiden.

Nachdem Sie diese Inhalte beherrschen, mag es durchaus sein,dass aus dem Teilnehmer auch ein Lehrer und Vermittler wird.

Falls Sie sich getreulich nach den Anweisungen richten, wer-den Sie so sicher Erfolg haben, wie Wasser immer bergabfließt!

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Hinweise für die Umsetzung derPrinzipien aus dieser LektionIn der Einführungslektion wurden Sie mit dem psychologi-schen Prinzip des „Mastermind“ vertraut.

Sie sind nun so weit, um Ihr zentrales Ziel anhand dieses Prin-zips in eine Wirklichkeit zu verwandeln. Vermutlich ist Ihnenbereits der Gedanke gekommen, dass man auf ein zentralesZiel auch gleich verzichten könne, wenn man nicht auch einensehr klaren und praktischen Plan für seine Verwirklichungbesitzt.

‣ Ihr erster Schritt besteht nun in der Festlegung Ihreszentralen Ziels.

‣ Ihr nächster Schritt besteht in der schriftlichen Abfas-sung einer klaren und knappen Beschreibung dieses Ziels.

‣ Als Nächstes sollten Sie den Plan (oder die Pläne), anhanddessen (bzw. derer) Sie Ihr Ziel erreichen wollen, schrift-lich festlegen.

‣ Der letzte Schritt beinhaltet die Bildung einer Allianz miteiner oder mehreren Personen, die diese Pläne zusammenmit Ihnen umsetzen und Ihr zentrales Ziel zur Verwirkli-chung führen.

Der Zweck dieses freundschaftlichen Bündnisses ist es, dasMastermindprinzip für die Umsetzung Ihres Plans zu nutzen.Dieses Bündnis sollte zwischen Ihnen und solchen Menschengeschlossen werden, die Ihre besten Interessen im Sinnehaben. Falls Sie verheiratet sind, sollte einer der Mastermind-partner Ihr Lebenspartner sein, jedoch unter der Vorausset-zung, dass zwischen Ihnen ein normales Vertrauensverhältnisund gegenseitige Zuneigung besteht.

Andere Teilnehmer dieses Bündnisses könnten beispielsweiseIhre Mutter, Ihr Vater, Ihre Geschwister oder Freunde sein.

Falls die Personen, die Sie zwecks Teilnahme an Ihrem Bünd-nis ansprechen, an das Gebet glauben, bitten Sie sie, denZweck dieses Bündnisses mit in das tägliche Gebet aufzuneh-men.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Nun zu einer der ausschlaggebendsten Regeln, welche Sie zubefolgen haben:

Treffen Sie mit einem oder mit allen Teilnehmern Ihresfreundschaftlichen Bündnisses die Abmachung, dass Sie Ihnengegenüber so positiv und definitiv wie möglich zum Ausdruckbringen sollen, dass sie wissen, dass Sie Ihr zentrales Ziel errei-chen können und werden!

Diese Bejahung oder Aussage sollte sie Ihnen gegenüber min-destens einmal täglich zum Ausdruck bringen, nach Möglich-keit sogar öfter!

Diese Schritte müssen beharrlich und in dem festen Glauben,dass sie Sie zum gewünschten Ziel bringen, befolgt werden. Esreicht nicht aus, diese Pläne einige Tage oder Wochen lang zubeachten und dann wieder in die Schubladen zu legen!

Sie müssen die beschriebene Prozedur so lange befolgen, bisSie Ihr zentrales Ziel erreicht haben, unabhängig davon, wielange dies dauert!

Ab und zu kann eine Planänderung erforderlich werden. Indiesem Fall sollten Sie die gebotene Änderung sofort vorneh-men. Kein Mensch verfügt über den genügenden Weitblick,um sämtliche Eventualitäten vorhersehen zu können.

Sollte ein Teilnehmer Ihres Bündnisses den Glauben an dieWirksamkeit des „Mastermindprinzips“ verlieren, verabschie-den Sie sich sofort von dieser Person und suchen unverzüglichnach Ersatz!

Andrew Carnegie gab dem Verfasser gegenüber zum Aus-druck, dass er einige Mitglieder seines „Mastermind“ austau-schen musste. Er erwähne sogar, dass beinahe jedes derursprünglichen Mitglieder später durch eine loyalere undbegeistertere Person ersetzt werden musste.

Wenn Sie von unloyalen und Ihnen nicht freundschaftlichgesinnten Personen umgeben sind, können Sie nicht Erfolghaben! Dies gilt unabhängig davon, wie Ihr zentrales Zielbeschaffen ist. Der Erfolg beruht auf Loyalität, Zuversicht,Redlichkeit, Zusammenhalt und anderen positiven Kräften,welche das Umfeld erfüllen müssen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Viele Kursteilnehmer werden wahrscheinlich mit PersonenBündnisse oder Allianzen eingehen wollen, mit denen Siebereits beruflich oder geschäftlich verbunden sind, um aufdiese Weise ihre beruflichen Ziele zu erreichen.

In solchen Fällen gelten ebenfalls die beschriebenen Regeln.Bei Ihrem zentralen Ziel handelt es sich vielleicht um eines,das Ihnen persönlich am Herzen liegt, oder um eines, das IhrerBranche oder Sparte zugute kommt. Das „Mastermindprinzip“wirkt in beiden Fällen.

Falls Sie bei der Umsetzung dieses Prinzips kurzzeitig oderdauerhaft scheitern sollten, dann deshalb, weil ein TeilnehmerIhres Bündnisses nicht im Geiste der Zuversicht, Loyalität undzielgerichteten Ernsthaftigkeit in dieses Bündnis eingetretenist!

Ihr zentrales Ziel sollte zu Ihrem Steckenpferd werden. ReitenSie dieses Steckenpferd ständig! Nehmen Sie es mit ins Bett,essen Sie mit ihm, spielen Sie mit ihm, arbeiten Sie mit ihm,leben Sie mit ihm und denken Sie mit ihm!

Was immer Sie sich wünschen, Sie können es erhalten, wennIhr Wunsch intensiv genug ist und Sie ihn aufrecht erhalten,immer unter der Voraussetzung, dass es sich um einen realisti-schen Wunsch handelt und Sie daran glauben, dass Sie ihnerreichen.

Zwischen bloßem Wünschen und dem festen Daran-Glaubenbesteht ein großer Unterschied!

Das Nichtverständnis dieses Unterschieds hat bereits Millio-nen von Menschen Misserfolg eingebracht.

Leute, die anpacken, sind auch Leute, die an die Verwirkli-chung glauben.

Für jemanden, der daran glaubt, dass er sein zentrales Zielerreichen kann, gibt es kein „unmöglich“.

Solche Menschen wissen, dass Ihre Bemühungen von Erfolggekrönt sein werden; falls ein Plan scheitert, ersetzen sie ihndurch einen anderen.

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Lektion 2: Ein zentrales Ziel

Jedes lohnenswerte Ergebnis war zu einem bestimmten Zeit-punkt auch durch Rückschläge gefährdet, bevor sich derErfolg einstellen konnte.

Edison machte über zehntausend Versuche, bevor es ihmgelang, seine erste Sprechmaschine zu entwickeln.

Falls es ein Wort gibt, das es im Zusammenhang mit dieserLektion verdient, in großen Lettern geschrieben zu werden,lautet dieses:

Ausdauer!

Sie besitzen nun den Zentralschlüssel für das Gelingen. Ste-cken Sie ihn in den Tempel des Wissens und schließen Sie dasEingangstor auf. Doch damit nicht genug. Sie müssen aucheintreten. Das Wissen wird Ihnen nicht vor die Füße gelegt.

Falls Ihnen diese Prinzipien neu sind, wird es anfangs nichtleicht sein. Sie werden oft straucheln und stolpern - gehen Sieweiter! Bald werden Sie das Schwierigste hinter sich haben.

Alles hat seinen Preis. Wirklich gratis ist gar nichts. Bei IhrenVersuchen mit dem Mastermindprinzip rangeln Sie mit derNatur in ihrer höchsten und edelsten Form. Die Natur lässtsich nicht austricksen oder übervorteilen. Sie wird Ihnen denWunsch Ihres Begehens erst aushändigen, wenn Sie ständige,unnachgiebige und ausdauernde Bemühungen gezeigt haben.Mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen.

Ihnen wurde nun aufgezeigt,

was Sie tun müssen,wann Sie es tun müssen,wie Sie es tun müssenund warum Sie tun müssen.

Nach Abschluss der nächsten Lektion über das Selbstver-trauen werden Sie auch die innere Zuversicht und den Glau-ben an sich selbst besitzen, um diese Anweisungen zuverlässigdurchzuführen.

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Erfolgsgesetze in 16 Lektionen

Die Nichterweiterung seines geistigen Horizontshat schon manchen dazu verdammt,

sein Leben als passiver Zaungast zu verbringen.

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