Ergebnis SCHWEISSEN HOCHMANGAN- HALTIGER STÄHLE … · Grund hierfür ist die Aufmischung mit...

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116 116 Jahresbericht 2015 Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01 Änderungen bei Spezifikationen und anderen technischen Angaben bleiben vorbehalten. 03/2016. 1 Stumpfstoß 1.4678/1.4301. 2 Stumpfstoß 1.4678/1.4034. 3 Überlappstoß 1.4678/1.4301. 4 Überlappstoß 1.4678/1.4034. Aufgabenstellung Hochmanganhaltige austenitische Stähle zeichnen sich durch eine hohe Plastizität und Festigkeitssteigerung beim Kaltum- formen aus. Diese macht sie zu idealen Kandidaten für den Leichtbau. Trotz hoher Kohlenstoffgehalte erweisen sich diese Stähle als schweißgeeignet, wobei auch die Schweißnähte einen hohen Umformgrad aufweisen. Die Kombination mit anderen Standardwerkstoffen und ultrahochfesten Güten ist aus schweißtechnischer Sicht zu untersuchen. Vorgehensweise Die Schweißeignung artungleicher Verbindungen mit 1.4678, kaltverformt auf 1100 MPa (H1100), auf der einen und 1.4301 (X6CrNi18-10) beziehungsweise gehärteter 1.4034 (X46Cr13) auf der anderen Seite ist zu untersuchen. Im Rahmen der Untersuchung wird die Wirkung des autogenen Laserstrahl- schweißens ohne Vor- und Nachwärmen auf Nahtgeometrie, Mischungsverhalten und Härte geprüft. Ergebnis Der kaltverformte Manganstahl verliert seine Festigkeit im Gussgefüge der Schweißnaht. In Verbindung mit dem meta- stabilen 1.4301 kann ein weicher Übergang der Festigkeiten im Stumpfstoß realisiert werden. Im Überlappstoß bleibt die Festigkeit in der Anbindungszone erhalten, da infolge der Durchmischung partiell Martensit gebildet wird. In der Verbin- dung mit dem gehärteten 1.4034 tritt ein drastischer Verlust an Härte auf. Grund hierfür ist die Aufmischung mit Mangan, wodurch die Bildung weichen Austenits begünstigt wird. Die grundlegenden Untersuchungen zeigen, dass ein Schweißen der oben angegebenen Kombinationen im Feinblechbereich möglich ist. Ob und wie weit sich die Festigkeiten durch Wärmebehandlung oder Belastung wieder herstellen lassen, ist im Fortgang der Arbeiten zu prüfen. Anwendungsfelder Anwendungen finden sich dort, wo bei vorwiegend statischer Belastung die Vorteile der Kombination aus hoher Dehnfähig- keit und hoher Festigkeit genutzt werden sollen. So können Hohlkammerplatten aus Stahl mit verbesserter Dämpfung konstruiert werden. Aufgrund der schmalen Schweißnähte sind weitere konstruktive Möglichkeiten gegeben, deren Potenzial noch auszuloten ist. Ansprechpartner Dipl.-Ing. Martin Dahmen Telefon +49 241 8906-307 [email protected] Dr. Dirk Petring Telefon +49 241 8906-210 [email protected] SCHWEISSEN HOCHMANGAN- HALTIGER STÄHLE IN ART- UNGLEICHEN VERBINDUNGEN 1 2 3 4

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DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, www.ilt.fraunhofer.de

DQS zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, Reg.-Nr.: DE-69572-01

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1 Stumpfstoß 1.4678/1.4301.

2 Stumpfstoß 1.4678/1.4034.

3 Überlappstoß 1.4678/1.4301.

4 Überlappstoß 1.4678/1.4034.

Aufgabenstellung

Hochmanganhaltige austenitische Stähle zeichnen sich durch

eine hohe Plastizität und Festigkeitssteigerung beim Kaltum-

formen aus. Diese macht sie zu idealen Kandidaten für den

Leichtbau. Trotz hoher Kohlenstoffgehalte erweisen sich diese

Stähle als schweißgeeignet, wobei auch die Schweißnähte

einen hohen Umformgrad aufweisen. Die Kombination mit

anderen Standardwerkstoffen und ultrahochfesten Güten

ist aus schweißtechnischer Sicht zu untersuchen.

Vorgehensweise

Die Schweißeignung artungleicher Verbindungen mit 1.4678,

kaltverformt auf 1100 MPa (H1100), auf der einen und 1.4301

(X6CrNi18-10) beziehungsweise gehärteter 1.4034 (X46Cr13)

auf der anderen Seite ist zu untersuchen. Im Rahmen der

Untersuchung wird die Wirkung des autogenen Laserstrahl-

schweißens ohne Vor- und Nachwärmen auf Nahtgeometrie,

Mischungsverhalten und Härte geprüft.

Ergebnis

Der kaltverformte Manganstahl verliert seine Festigkeit im

Gussgefüge der Schweißnaht. In Verbindung mit dem meta-

stabilen 1.4301 kann ein weicher Übergang der Festigkeiten

im Stumpfstoß realisiert werden. Im Überlappstoß bleibt die

Festigkeit in der Anbindungszone erhalten, da infolge der

Durchmischung partiell Martensit gebildet wird. In der Verbin-

dung mit dem gehärteten 1.4034 tritt ein drastischer Verlust

an Härte auf. Grund hierfür ist die Aufmischung mit Mangan,

wodurch die Bildung weichen Austenits begünstigt wird. Die

grundlegenden Untersuchungen zeigen, dass ein Schweißen

der oben angegebenen Kombinationen im Feinblechbereich

möglich ist. Ob und wie weit sich die Festigkeiten durch

Wärmebehandlung oder Belastung wieder herstellen lassen,

ist im Fortgang der Arbeiten zu prüfen.

Anwendungsfelder

Anwendungen finden sich dort, wo bei vorwiegend statischer

Belastung die Vorteile der Kombination aus hoher Dehnfähig-

keit und hoher Festigkeit genutzt werden sollen. So können

Hohlkammerplatten aus Stahl mit verbesserter Dämpfung

konstruiert werden. Aufgrund der schmalen Schweißnähte

sind weitere konstruktive Möglichkeiten gegeben, deren

Potenzial noch auszuloten ist.

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Martin Dahmen

Telefon +49 241 8906-307

[email protected]

Dr. Dirk Petring

Telefon +49 241 8906-210

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