Ergebnisbericht Jugendbefragung 2017 - statistik.bs.ch · Jugendbefragung 2017 Einleitung...

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Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt Statistisches Amt Ergebnisbericht Jugendbefragung 2017 Herausgeber Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt Statistisches Amt Kanton Basel-Stadt Binningerstrasse 6 Postfach 4001 Basel Tel. 061 267 87 27 www.statistik.bs.ch

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Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt

Statistisches Amt

Ergebnisbericht

Jugendbefragung 2017

Herausgeber Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

Statistisches Amt Kanton Basel-Stadt Binningerstrasse 6

Postfach 4001 Basel

Tel. 061 267 87 27 www.statistik.bs.ch

Inhaltsverzeichnis Jugendbefragung 2017

Inhaltsverzeichnis Seite

1 Einleitung ........................................................................................................................................................................... 3

2 Methodische Hinweise ....................................................................................................................................................... 4

3 Allgemeine Zufriedenheit ................................................................................................................................................... 6

4 Rund um das Familienleben .............................................................................................................................................. 8

5 Leben in Basel-Stadt ........................................................................................................................................................ 10

6 Freizeitverhalten .............................................................................................................................................................. 12

7 Interessen der Jugendlichen ............................................................................................................................................ 16

8 Schule und Ausbildung .................................................................................................................................................... 18

9 Mobilität und Sicherheit .................................................................................................................................................... 20

10 Rund ums Geld ................................................................................................................................................................ 22

11 Einschätzung der eigenen Zukunft ................................................................................................................................... 24

Impressum

Herausgeber

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

Postfach, Binningerstrasse 6, 4001 Basel

Telefon 061 267 87 27, Fax 061 267 87 37

www.statistik.bs.ch, [email protected]

Der Bericht Jugendbefragung 2017 ist Teil des Grundauftrags des Statistischen Amtes.

Autorinnen und Autoren

Mathias Bestgen (Projektleitung), Fabienne Hofer, Nana Mittelmaier, Davide Zollino

Lektorat

Michèle Thommen (Inhalt) Kuno Bucher (Formale Redaktion)

© Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt, Juni 2018

Nachdruck unter Quellenangabe erwünscht

Jugendbefragung 2017 Einleitung

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 3

1 Einleitung

Die kantonale Jugendbefragung fand im September 2017 zum dritten Mal nach 2009 und 2013

statt. Insgesamt wurden in den Schulen des Kantons Basel-Stadt 1 146 Schülerinnen und Schüler

der obligatorischen sowie nachobligatorischen Schulzeit befragt.

Sinn und Zweck der Befragung

Nach den Befragungsjahren 2009 und 2013 fand im September 2017 die dritte kantonale Jugendbefragung statt. Die Jugend-

befragung gehört in die Reihe der regelmässig durchgeführten kantonalen Befragungen von spezifischen Bevölkerungsgruppen

und ist im Statistikgesetz verankert. Durch die Befragung der Jugendlichen können deren Bedürfnisse sowie deren Ansprüche

an Wohnumgebung und Lebenswelt erhoben werden. Des Weiteren lassen sich die vom Kanton speziell auf die Bedürfnisse

von Kindern und Jugendlichen abgestimmten Angebote evaluieren. Die Ergebnisse der Jugendbefragung liefern der Politik

Anhaltspunkte zur weiteren Optimierung der kantonalen Jugendpolitik und sollen einen Eindruck vermitteln, wie Kinder und

Jugendliche den Kanton erleben.

Fragebogen unverändert

Der 75 Fragen umfassende Fragebogen blieb im Vergleich zu 2013 unverändert. Neben den überwiegend geschlossenen

Fragen enthält der Fragebogen auch einige offene Fragen. Die im vorliegenden Bericht verwendeten Kategorisierungen der

offenen Fragen folgen keinen strengen objektiven Kriterien.

Stichprobe

Die Jugendbefragung legt den Fokus auf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Die Bedürfnisse von

Kindern unter 12 Jahren finden durch die ebenfalls 2017 durchgeführte Familienbefragung Berücksichtigung. Junge Erwachse-

ne fallen in die Zielgruppe der Bevölkerungsbefragung, welche regelmässig alle vier Jahre stattfindet; das nächste Mal im Jahr

2019. Um die gewünschte Altersgruppe zwischen 12 und 17 Jahren zu erreichen, wurde die Befragung in Klassen der HarmoS-

Schulstufen 8 bis 13, d. h. vom letzten Primarschuljahr bis zur zweiten Stufe der nachobligatorischen Schulzeit, durchgeführt.

Zugang zur Zielgruppe

Die Befragung fand im Kanton Basel-Stadt in insgesamt 59 zufällig ausgewählten Klassen der Primarschule, der Sekundar-

schule, der Fachmittelschule, der Gymnasien, des Zentrums für Brückenangebote, der Handelsschule KV, der Allgemeinen

Gewerbeschule sowie der Berufsfachschule statt. Insgesamt 1 146 Schülerinnen und Schüler machten an der Befragung mit.

Aufgrund des relativ komplexen Zugangs zu Kindern und Jugendlichen, aber auch zur Maximierung der Teilnahmebereitschaft,

fand die Befragung wiederum mit Unterstützung des Erziehungsdepartements, namentlich der Leitungen der Bereiche Volks-

schulen sowie Mittelschulen und Berufsbildung, direkt in den Klassen statt. Für das Ausfüllen des Fragebogens stand den Ju-

gendlichen eine Lektion zur Verfügung. Der gewählte Zugang hatte auch einen positiven Einfluss auf den Rücklauf: Nur gerade

sieben Personen haben sich gegen eine Teilnahme entschieden.

Danksagung an die Beteiligten

Ein grosser Dank gebührt dem Beauftragten für Jugendfragen für die inhaltliche Unterstützung sowie den Lehrpersonen der

befragten Klassen. Durch ihre kooperative Zusammenarbeit und der Zurverfügungstellung einer Unterrichtslektion haben sie

viel zum Gelingen der Jugendbefragung beigetragen. Des Weiteren danken wir den Jugendlichen selbst, die den umfangrei-

chen Fragebogen überwiegend seriös und konzentriert ausgefüllt haben.

Auswertungen und Ergebnisse

Im vorliegenden Befragungsbericht sind ausgewählte Schwerpunkte näher erläutert und grafisch dargestellt. Eine vollständige

Auswertung aller geschlossenen Fragen nach den wichtigsten soziodemografischen Merkmalen wird in Form eines Tabellen-

bandes unter dem Namen «Grundauswertung» publiziert. Dieser enthält pro Frage eine Grafik sowie zwei Tabellen. Ausser-

dem findet sich in dessen Anhang eine Signifikanztabelle, welche Auskunft über die Aussagegüte der einzelnen Fragen gibt.

Alle Informationen und Dokumente sind auch auf der Website des Statistischen Amtes www.statistik.bs.ch zu finden und stehen

dort als PDF-Dokumente zum Herunterladen bereit.

Methodische Hinweise Jugendbefragung 2017

4 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

2 Methodische Hinweise

Im September 2017 wurden in 59 ausgesuchten Klassen 1 146 Kinder und Jugendliche zum

Leben in Basel-Stadt befragt. Die Struktur der Befragten nach Alter, Geschlecht sowie Wohnort

entspricht jener der Bevölkerung. Einzig die 17-Jährigen sind etwas untervertreten.

Befragung in den Schulklassen der öffentlichen Schulen

Durch die Jugendbefragung 2017 hatten Schülerinnen und Schüler des Kantons Basel-Stadt nun bereits zum dritten Mal nach

2009 und 2013 die Möglichkeit, sich zu ihrem Leben, ihren Wünschen und Vorstellungen sowie zu den Gegebenheiten in ihrer

Lebensumgebung zu äussern. Aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit von Kindern und Jugendlichen fand die schriftliche

Befragung erneut direkt in den Schulklassen statt. Dieser sehr pragmatische Ansatz hatte den Vorteil, dass die Kinder und

Jugendlichen bei Unklarheiten eine Ansprechperson vor Ort hatten. Die Befragung in den Klassen wurde von Mitarbeitenden

des Statistischen Amtes und des Erziehungsdepartements durchgeführt und fand im September 2017 statt.

Die Ziehung der Klassen erfolgte gemäss der Altersverteilung der in Basel-Stadt wohnhaften Kinder und Jugendlichen sowie

dem Anteil Schülerinnen und Schüler in den jeweiligen Schulen. Die Befragung wurde mit Hilfe des Erziehungsdepartements in

den Primarschulen, den Sekundarschulen, den Gymnasien, der Fachmittelschule, dem Zentrum für Brückenangebote sowie

den Berufsfachschulen durchgeführt. Die Standorte der zehn befragten Primarschulklassen wurden so gewählt, dass die Viel-

fältigkeit und die Besonderheiten der Basler Stadtteile berücksichtigt werden konnten (vgl. Abb. 2-1). Um die 12- bis 17-jährigen

Jugendlichen zu erreichen, wurden Klassen der Schulstufen 8 bis 13 ausgewählt. In den Sekundarschulen wurden alle Leis-

tungszüge berücksichtigt. Ebenso wurden eine Sportklasse sowie insgesamt drei Sekundarschulen mit Lernateliers in die Be-

fragung integriert. Schliesslich nahmen 59 Klassen in 32 Schulhäusern an der Befragung teil. 1 146 Personen wurden befragt.

72 waren zum Zeitpunkt der Befragung über 17 Jahre alt. Alle angefragten Lehrpersonen haben sich zur Durchführung der

Befragung in einer ihrer Unterrichtslektionen bereit erklärt. Aufgrund der Befragung der Kinder und Jugendlichen direkt in den

Klassen wurde eine Rücklaufquote von fast 100% erreicht. Die Befragung war freiwillig und die Eltern wurden vorher schriftlich

informiert. Nur gerade sieben Jugendliche haben sich geweigert, den Bogen auszufüllen. Aufgrund des umfangreichen Frage-

bogens hatten einige der jüngeren Befragten Schwierigkeiten, den Bogen in der vorgegebenen Zeit auszufüllen.

17-Jährige untervertreten

Bei 19,8% aller Befragten mit Wohnort Basel-Stadt handelt es sich um Primarschüler. Diese machen 17,2% der Schülerinnen

und Schüler der befragten Schulstufen resp. Ausbildungsgänge im Kanton Basel-Stadt aus. Während 53,2% der Befragten die

Sekundarschule besuchen, liegt deren Anteil im Kanton bei 51,3%. Bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten liegen die

Anteile bei 16,4% respektive 13,4%. Schülerinnen und Schüler der Kategorie «Andere Schulen» sind mit 10,7% etwas unterre-

präsentiert (vgl. Abb. 2-2). Da es sich bei «Andere Schulen» um nachobligatorische Ausbildungen handelt, zeigt sich bei der

Altersstruktur eine Unterrepräsentierung der 15- bis 17-Jährigen. Liegt der Anteil dieser Altersgruppe an allen Teilnehmenden

im Alter von 12 bis 17 Jahren bei 39,4%, so waren es gemäss Bevölkerungsstatistik im September 2017 insgesamt 50,4% (vgl.

Abb. 2-3). Nach einzelnen Altersjahren betrachtet, fällt insbesondere bei den 17-Jährigen eine Unterrepräsentierung auf. Ge-

genüber der Jugendbefragung 2013 ist der Altersdurchschnitt aller Befragten von 14,8 Jahren auf 14,5 Jahre gesunken. Der

Anteil weiblicher und männlicher Befragter mit Wohnort Basel-Stadt liegt mit 50,4% resp. 49,6% nahe an der Verteilung in der

Wohnbevölkerung der entsprechenden Altersgruppe (52,5% männlich). Aufgrund des Zugangs über die Schulen sind auch

Personen unter 12 und über 17 Jahren befragt worden. Bei den Volljährigen sind deutlich mehr Mädchen vertreten (vgl. Abb. 2-

4). 84,4% der im Kanton Basel-Stadt wohnhaften befragten Jugendlichen wohnen in der Stadt Basel, 14,9% in Riehen und

0,7% in Bettingen. Dies entspricht dem jeweiligen Anteil in der Bevölkerung. Beim Vergleich der Grundgesamtheit und der

Stichprobe nach Wahlkreis zeigt sich ebenfalls eine grosse Übereinstimmung (vgl. Abb. 2-5). Da nicht alle Befragten Angaben

zu sämtlichen Strukturvariablen (Geschlecht, Wohndauer in BS, Wahlkreis, Familienform, Alter, Familiensprache) gemacht

haben, entspricht die Summe der Antwortenden bei Darstellungen nach einer Strukturvariable nicht zwingend dem Total der

berücksichtigten Befragten.

Akzeptanz der Befragung

54,9% der Befragten fiel es leicht, den Fragebogen zu beantworten (2013: 60,6%). Dass der Fragebogen zu lang sei, gaben

40,9% an. Insgesamt 1,8% haben den Fragebogen als zu schwierig empfunden. 30,6% der Befragten fanden, der Fragebogen

habe wichtige Themen angesprochen (vgl. Abb. 2-6).

Schulhäuser, die an der Befragung teilgenommen haben: PS Bläsi, PS Brunnmatt, PS Gellert, PS Gotthelf, PS Hirzbrunnen, PS Neubad, PS Niederholz, PS St. Johann, PS

Thierstein, PS Wasserstelzen, Sek Bäumlihof, Sek De Wette, Sek Drei Linden, Sek Holbein, Sek Leonhard, Sek Sandgruben, Sek St. Alban, Sek Theobald Baerwart, Sek Vogesen, Sek

Wasgenring, Fachmaturitätsschule, Gymnasium am Münsterplatz, Gymnasium Bäumlihof, Gymnasium Kirschgarten, Gymnasium Leonhard, Wirtschaftsgymnasium, Allgemeine

Gewerbeschule, Berufsfachschule, Handelsschule KV, ZBA Clara, ZBA Letzi, ZBA Niederholz.

Jugendbefragung 2017 Methodische Hinweise

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 5

Schulstandorte der befragten Schulklassen Vergleich: Stichprobe (N=1 001) und Schülerinnen und Schüler

(N=7 779) im Kanton Basel-Stadt nach Schule (Schuljahr 2017/18,

Berufsschulen 2016/17; nur Jugendliche mit Wohnort BS)

Abb. 2-1

Abb. 2-2

Vergleich: Stichprobe und Wohnbevölkerung nach Alter

(Nur Jugendliche mit Wohnort BS im Alter von 12 bis 17 Jahren)

Anzahl befragte Jugendliche nach Alter und Geschlecht

Abb. 2-3

Abb. 2-4

Vergleich: Stichprobe und Wohnbevölkerung nach Wahlkreis

(Nur Jugendliche mit Wohnort BS im Alter von 12 bis 17 Jahren)

Frage 75: «Wie fandest Du den Fragebogen?» – Mehrfachnen-

nungen möglich (Nur Jugendliche, die geantwortet haben)

Abb. 2-5

Abb. 2-6

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

PS Sek Gym Andere Schulen

Jugendbefragung Schulen

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Jugendbefragung 2017(N=880)

Bevölkerung 2017(N=9 001)

12-14-Jährige 15-17-Jährige

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

11 12 13 14 15 16 17 ≥18

Weiblich Männlich

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Jugendbefragung 2017(N=880)

Bevölkerung 2017(N=8 973)

Grossbasel Ost Grossbasel West

Kleinbasel Riehen, Bettingen

0% 15% 30% 45% 60% 75%

Der Fragebogen hat wichtige Themen angesprochen.

Der Fragebogen war zu schwierig.

Der Fragebogen war zu lang.

Es fiel mir leicht, die Fragen zu beantworten.

2017 (N=1039)

2013 (N=947)

2009 (N=845)

Allgemeine Zufriedenheit Jugendbefragung 2017

6 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

3 Allgemeine Zufriedenheit

74,4% der Jugendlichen leben sehr gerne im Kanton Basel-Stadt. Orte an Gewässern gefallen den

Jugendlichen besonders gut. Baustellen und Verkehrssituation stören am meisten. Wären die

Befragten in der Regierung, würden rund 30% das Freizeitangebot für Jugendliche ausbauen.

Mehrheit lebt gern im Kanton

Knapp drei Viertel der befragten Jugendlichen mit Wohnort Basel-Stadt leben sehr gerne im Kanton. Einschliesslich der Befrag-

ten, die eher gern in Basel-Stadt leben, liegt der Anteil bei 95,2%. Gegenüber dem Jahr 2013 haben sich diese Werte nicht

signifikant verändert. Zum Vergleich: In der Bevölkerungsbefragung 2015 (Personen ab 15 Jahren) antworteten auf die Frage

«Können Sie mir sagen, wie gerne Sie insgesamt an Ihrem Wohnort leben?» 71,7% mit «Sehr gerne». In der ebenfalls letzt-

mals 2015 durchgeführten Befragung 55plus (Personen ab 55 Jahren) liegt der Anteil «Sehr gerne» bei 72,7%. Die Befragten

im Alter von 11 bzw. 12 Jahren leben besonders gerne im Kanton: 83,5% geben an, sehr gerne hier zu wohnen. Ab dem Alter

von 16 Jahren nimmt der Anteil «Sehr gern» ab. Bei volljährigen Jugendlichen liegt dieser bei 62,8% (vgl. Abb. 3-1). Jugendli-

che, die seit der Geburt in Basel-Stadt wohnen, leben lieber in Basel-Stadt, als jene mit kürzerer Wohndauer im Kanton. Wäh-

rend der Anteil «Sehr gern» bei den Jungen bei 79,0% liegt, beträgt er bei den Mädchen 69,8%. Diese unterschiedliche Beur-

teilung war bereits 2013 zu beobachten, wenn auch nicht ganz so deutlich wie in diesem Jahr.

Gewässer machen Basel-Stadt attraktiv, Baustellen stören

Auf die Frage, was die in Basel-Stadt wohnhaften Jugendlichen hier besonders gut finden, erwähnen 136 den Rhein, die Birs

oder die Wiese. Dass alles in der Nähe ist, wird ebenfalls sehr geschätzt (131 Nennungen). Des Weiteren entfallen jeweils 117

Nennungen auf die Qualität des ÖV sowie auf eine generelle Zufriedenheit mit Basel-Stadt. Die Anzahl Geschäfte (108 Nen-

nungen), die vorhandenen Parks und Plätze (82), nette Leute (81) sowie die angebotenen Freizeitmöglichkeiten (76) sind wei-

tere häufig genannte Vorzüge des Kantons (vgl. Abb. 3-2). Weniger gefallen den Befragten die Baustellen (115 Nennungen),

die Verkehrssituation (82), fehlende Infrastruktur für Jugendliche (81) sowie unfreundliche Menschen (50). 45 Jugendliche sind

nicht zufrieden mit dem ÖV und 40 beklagen das Preisniveau. 87 Mal wurde mit «Nichts» geantwortet, 297 machten keine

Angabe (vgl. Abb. 3-3).

Basel-Stadt wird überwiegend als jugendfreundlich beurteilt

24,9% der Befragten empfinden den Kanton Basel-Stadt als sehr jugendfreundlich und 59,7% als eher jugendfreundlich. 10,6%

finden den Kanton eher weniger oder überhaupt nicht jugendfreundlich. Im Wahlkreis Grossbasel Ost lebende Jugendliche

finden den Kanton mit einem Anteil von 33,7% besonders oft «Sehr jugendfreundlich», während dieser Anteil bei den in den

Wahlkreisen Kleinbasel und Grossbasel West Wohnenden bei jeweils rund 25% liegt. Jugendliche aus Riehen und Bettingen

beurteilen den Kanton zu 21,9% als sehr jugendfreundlich, jene von ausserhalb des Kantons zu 9,7%. Im Kleinbasel liegt der

Anteil Jugendlicher, die den Kanton für eher weniger oder überhaupt nicht jugendfreundlich halten, bei 12,2% (vgl. Abb. 3-4).

Die Befragten im Alter von 11 bis 14 Jahren beurteilen den Kanton mit einem Anteil von 31,0% «Sehr jugendfreundlich» positi-

ver als die Älteren. Bei diesen liegt der entsprechende Anteil bei weniger als 20%. Mit einer offen gestellten Frage wurde Gele-

genheit geboten, die Gründe für die Beurteilung darzulegen: Insgesamt werden 798 Nennungen von Personen, die den Kanton

als jugendfreundlich einschätzen und 116 Nennungen von solchen, die den Kanton als jugendunfreundlich einschätzen, gezählt

(ohne 84 resp. 2 Nennungen «Weiss nicht»). Am häufigsten wird erwähnt, dass genügend Freizeitmöglichkeiten für Jugendli-

che zur Verfügung stehen (235 Nennungen). Dass es im Kanton genügend schöne Orte und Treffpunkte gibt, in denen die

Jugendlichen ungestört sein können, bringen 175 Befragte vor. In 92 Nennungen wird erwähnt, dass die Menschen nett und

hilfsbereit sind. 69 Befragte fühlen sich in Basel-Stadt akzeptiert bzw. schätzen das Engagement des Kantons für die Jugendli-

chen. Von den Befragten, die den Kanton als weniger jugendfreundlich beurteilen, geben 38 an, dass es viele Leute gibt, die

Jugendlichen gegenüber unfreundlich und respektlos gegenübertreten. 17 Befragte erachten das Angebot als unzureichend

und 13 finden, dass zu wenig Freiraum zur Verfügung steht. Dreck, Drogen und Gewalt stören 12 Befragte (vgl. Abb. 3-5).

Wenn ich Regierungspräsidentin bzw. Regierungspräsident wäre …

In einer weiteren offenen Frage durften sich die Jugendlichen in die Rolle der Regierungspräsidentin bzw. des Regierungsprä-

sidenten hineinversetzen und äussern, was sie in dieser Position für die Jugendlichen in Basel-Stadt tun würden. 353 Befragte

(30,8% aller Befragten) würden die Freizeitangebote ausbauen. Hier wurden unter anderem der Ausbau von bestehenden

Sportstätten, zusätzliche Sportanlagen, mehr Angebote für den Ausgang, mehr Konzerte sowie mehr Plätze, an denen sich

Jugendliche treffen können, vorgeschlagen. 303 Befragte würden sich im politischen bzw. sozialen Bereich engagieren. Viele

Nennungen betreffen hierbei die Senkung verschiedenster Preise, die Liberalisierung von Alkohol und Drogen sowie die Erhö-

hung der Verkehrssicherheit. 98 Nennungen betreffen Veränderungen an den Schulen. 301 Befragte bzw. 26,3% der Befragten

haben keinen Vorschlag gemacht und 89 geben an, dass sie nicht wüssten, was sie tun würden (vgl. Abb. 3-6).

Jugendbefragung 2017 Allgemeine Zufriedenheit

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 7

Frage 12: «Wie gerne lebst Du im Kanton Basel-Stadt?»

– Nach Alter (Nur Jugendliche aus Basel-Stadt)

Frage 13: «Was gefällt Dir hier besonders gut?» – Offene Frage,

(Mehrfachnennungen möglich; nur Jugendliche aus Basel-Stadt;

1816 Nennungen)

Abb. 3-1

Abb. 3-2

Frage 14: «Was gefällt Dir hier überhaupt nicht?» – Offene Frage,

(Mehrfachnennungen möglich; nur Jugendliche aus Basel-Stadt;

N=1 001; 1 153 Nennungen)

Frage 20: «Wie jugendfreundlich empfindest Du den Kanton

Basel-Stadt?» – Nach Wahlkreis

Abb. 3-3

Abb. 3-4

Frage 21: «Wieso findest Du Basel-Stadt jugendfreundlich bzw.

nicht jugendfreundlich?» – Top 4 positive (n=969; 1 134 Nennun-

gen) und negative (n=121; 138 Nennungen) Antworten; Offene

Frage (Mehrfachnennungen möglich)

Frage 22: «Was würdest Du als Regierungspräsident für die Ju-

gendlichen tun?» – Offene Frage (Mehrfachnennungen möglich;

1 251 Nennungen)

Abb. 3-5

Abb. 3-6

0% 20% 40% 60% 80% 100%

≥18 J. (n=43)

17 J. (n=89)

16J. (n=136)

15 J. (n=122)

14 J. (n=177)

13 J. (n=171)

11/12 J. (n=230)

Total (N=1001)

Sehr gern Eher gern Eher ungern

Ganz ungern Keine Angabe

0 25 50 75 100 125 150

Quartier/Umgebung

Fühle mich wohl

Freizeitmöglichkeiten

Nette Leute

Parks/Plätze

Viele Geschäfte

Basel ist toll/schön

ÖV

Alles ist nahe

Rhein/Birs/Wiese

0 25 50 75 100 125

Zu wenig los

Weiss nicht

Betrunkene, Drogensüchtige

Teuer

Schlechter ÖV

Unfreundliche Menschen

Fehlende Infrastruktur

Viel Verkehr

Nichts

Baustellen

0%

20%

40%

60%

80%

100%

GB West(n=337)

GB Ost(n=267)

Klein-basel

(n=222)

Riehen,Bettingen(n=155)

Nichtin BS

(n=144)

Total(N=1146)

Keine Angabe Überhaupt nicht jugendfreundlich

Eher weniger jugendfreundlich Eher jugendfreundlich

Sehr jugendfreundlich

0 40 80 120 160 200 240 280

Dreck, Drogen, Gewalt

Zu wenig Freiräume

Zu wenig Angebote

Unfreundliche Menschen

Akzeptanz/Engagenemt

Nette Menschen

Schöne Orte/Treffpunkte

Genug Freizeitmöglichkeiten

0 75 150 225 300 375

Keine Angabe

Weiss nicht

Anderes

Nichts

Infrastruktur Stadt verbessern

Partizipation fördern

Schule ändern/verbessern

Politische, soziale Veränderungen

Freizeitangebot verbessern

Rund um das Familienleben Jugendbefragung 2017

8 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

4 Rund um das Familienleben

Die meisten befragten Jugendlichen leben in einem Vierpersonenhaushalt und die meisten

sprechen zu Hause Schweizerdeutsch bzw. Deutsch. Am häufigsten helfen die Jugendlichen beim

Tisch decken. Mit ihrer Wohnsituation ist die Mehrheit der Jugendlichen zufrieden.

Vierpersonenhaushalte überwiegen – Alleinerziehende mehrheitlich Mütter

40% der befragten Jugendlichen leben in Vierpersonenhaushalten; je rund ein Fünftel in Drei- bzw. Fünfpersonenhaushalten.

Am häufigsten leben die Jugendlichen zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern; Verwandte und Grosseltern sind die

Ausnahme (vgl. Abb. 4-1). In 90,0% der Einelternhaushalte leben die Jugendlichen mit ihrer Mutter.

Schweizerdeutsch bzw. Deutsch wird in den Familien am häufigsten gesprochen – Anteil stabil

Auf die Frage, welche Sprache bei ihnen zu Hause hauptsächlich gesprochen wird, geben 46,5% der Befragten Schweizer-

deutsch bzw. Deutsch an. Dieser Anteil ist seit 2009 konstant. Knapp ein Viertel der Jugendlichen spricht neben Deutsch zu

Hause noch eine andere Sprache, knapp ein Drittel ausschliesslich eine oder mehrere andere Sprachen. Nach Wahlkreis be-

trachtet, variieren die Anteile. So liegt der Wert mit 33% Jugendlicher, die angeben, zu Hause Schweizerdeutsch zu sprechen,

in Kleinbasel klar unter dem Durchschnitt, ausserhalb Basels liegt er mit 63% deutlich darüber (vgl. Abb. 4-2). Am höchsten ist

der Anteil Deutschsprachiger mit 67% bei den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Die grösste Nationalitätengruppe nach den

Schweizerinnen und Schweizern mit 840 Personen (einschliesslich Doppelbürger) stellen unter den Befragten türkische Schü-

lerinnen und Schüler (49), gefolgt von deutschen (30) und italienischen (22).

Tisch decken wird am häufigsten von Jugendlichen übernommen

Von den zwölf Aufgaben im Haushalt, die abgefragt wurden, übernehmen die Jugendlichen zu Hause am häufigsten das Tisch

decken. Bei den Mädchen geben 45,1% an, meistens den Tisch zu decken, 34,9% tun dies oft. Bei den Jungen erledigen

32,7% diese Aufgabe meistens, 35,9% oft. Auch beim Abwaschen geben mehr Mädchen an, regelmässig zu helfen, ebenso

beim Putzen und Kochen. Dafür bringen die Jungen häufiger den Abfall raus (vgl. Abb. 4-3). Jugendliche, die zu Hause kein

Deutsch sprechen, helfen ihren Eltern öfter beim Übersetzen. So gibt ein Viertel von ihnen an, dass sie meistens Dokumente

und Formulare übersetzen, 21,8% oft. Neben den vorgegebenen Aufgaben hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, weitere

Tätigkeiten zu notieren. Mit 28 Nennungen kümmern sich die Befragten am häufigsten zusätzlich um Haustiere.

Die meisten Jugendlichen leben in Mehrfamilienhäusern

Die meisten befragten Jugendlichen wohnen mit ihrer Familie in Mehrfamilienhäusern mit fünf oder mehr Wohnungen. Aller-

dings variiert dieser Anteil je nach Lage der Wohnung. So ist der Anteil Jugendlicher, die in grösseren Mehrfamilienhäusern

wohnen, in Grossbasel Ost mit 51,7% am höchsten, gefolgt von Grossbasel West mit 44,8% und Kleinbasel mit 43,7%. In Rie-

hen und Bettingen gibt über die Hälfte an, in Einfamilienhäusern zu wohnen, ausserhalb des Kantons Basel-Stadt ist der Anteil

mit 57,6% noch etwas höher (vgl. Abb. 4-4). Deutliche Unterschiede bei der Wohnsituation zeigen sich auch bezüglich der

Haushaltsgrösse: So wohnen fast doppelt so viele Zweielternfamilien in Einfamilienhäusern (41,2%) wie Einelternfamilien

(21,1%). Weiterhin relevant bezüglich der Wohnsituation erweist sich die zu Hause gesprochene Sprache sowie der Schultyp:

52,0% der Schülerinnen und Schülern, die angegeben haben, zu Hause Schweizerdeutsch oder Deutsch zu reden, wohnen in

Einfamilienhäusern. Bei Familien, in denen andere Sprachen gesprochen werden, sind es 16,8%. Nach Schultyp betrachtet,

wohnen Befragte von Gymnasien öfter in Einfamilienhäusern als andere.

Jugendliche sind mehrheitlich zufrieden mit Grösse, Lage und Komfort ihres Zuhauses

Insgesamt zeigen sich die befragten Jugendlichen mehrheitlich sehr zufrieden, was die Grösse ihres Zimmers sowie die Lage,

den Komfort und die Grösse der Wohnung bzw. des Hauses betrifft (die Werte liegen zwischen 56,5% und 63,8%). Jugendli-

che, die in einem Einfamilienhaus leben, sind insbesondere mit der Grösse des Hauses überdurchschnittlich zufrieden. Aber

auch bei den Aspekten Grösse des eigenen Zimmers, Komfort und Lage des Hauses sind sie zufriedener als Jugendliche, die

in Wohnungen leben. Bei der Frage zur Nachbarschaft ist die Zufriedenheit unabhängig von der Wohnform nicht ganz so hoch.

Hier liegt der Wert mit 42,1% etwas niedriger (vgl. Abb. 4-5). Am wenigsten zufrieden mit den Nachbarn sind die Jugendlichen,

die 18 Jahre und älter sind. Knapp ein Viertel stuft das nachbarschaftliche Verhältnis als eher schlecht bzw. sehr schlecht ein.

Jugendbefragung 2017 Rund um das Familienleben

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 9

Frage 6: «Wer lebt alles mit Dir in dieser Wohnung?» (N=1 146) Frage 73: «Welche Sprache wird bei Dir zu Hause hauptsächlich

gesprochen?» – Nach Wahlkreis

Abb. 4-1

Abb. 4-2

Frage 9: «Wie oft übernimmst Du folgende Aufgaben bei Dir zu Hause?» – Nach Geschlecht

Abb. 4-3

Frage 3: «In was für einem Haus wohnst Du?»

– Nach Wahlkreis (Ohne Jugendliche in Heimen)

Frage 8: «Wie beurteilst Du folgende Aspekte Deiner

Wohnsituation?» (N=1 146)

Abb. 4-4

Abb. 4-5

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

1 Person

2 Personen

3 Personen

4 Personen

5 Personen

>5 Personen

Keine Angabe 0%

20%

40%

60%

80%

100%

GB Ost(n=267)

GB West(n=337)

KB(n=222)

Riehen,Bettingen(n=155)

Nicht inBS

(n=144)

Total(N=1146)

Keine Angabe Andere Deutsch/Schweizerdeutsch und andere Sprachen Deutsch/Schweizerdeutsch

100% 80% 60% 40% 20% 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Im Garten helfen

Kleider waschen

Kochen

Putzen, Staubsaugen

Abfall raus bringen

Altpapier raus bringen

Abwaschen

Tisch decken und abräumen

Mädchen (n=570) Jungen (n=554)

Meistens

Oft

Selten

Nie

Keine Angabe

1 km

Ausserhalb Kanton (n=143)

Riehen / Bettingen(n=155)

Kleinbasel (n=220)Grossbasel

West (n=337)

Grossbasel Ost(n=267)

Einfamilienhaus

Haust mit weniger als 5 Whg.

Haus mit 5 oder mehr Whg.

Weiss nicht/Keine Angabe

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Zimmer-grösse

Wohnungs-grösse

Lage Komfort Nachbarn

Sehr gut Eher gut Eher schlecht

Sehr schlecht Keine Angabe

Leben in Basel-Stadt Jugendbefragung 2017

10 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

5 Leben in Basel-Stadt

Der Rhein ist der beliebteste Aufenthaltsort der Jugendlichen im Kanton Basel-Stadt. Auf die

Frage, wo auf der Welt sie gerne leben würden, nennen 40,3% der Jugendlichen Basel. Mehr

ungestörte Orte wünschen sich die Jugendlichen vor allem in ihren Wohnvierteln.

Lieblingsorte der Jugendlichen

Die Jugendlichen wurden nach ihren zwei Lieblingsorten im Kanton Basel-Stadt gefragt. Die Frage wurde offen gestellt, so dass

die Jugendlichen frei antworten konnten. 1 004 der befragten Jugendlichen haben diese Möglichkeit genutzt und ihre Lieblings-

orte notiert. Insgesamt wurden 1 960 Nennungen mit mehr als 130 verschiedenen Lieblingsorten gemacht. Das Rheinufer ist für

315 Jugendliche der beliebteste Ort in Basel-Stadt. Mit 131 Nennungen steht die Innenstadt an zweiter Stelle. An dritter Stelle

wird von 111 Jugendlichen der Barfüsserplatz genannt, gefolgt vom St. Jakob (85 Nennungen), wobei bei letzterem das ganze

Gebiet inklusive Fussballstadion, Einkaufszentrum und Freibad gemeint ist (vgl. Abb. 5-1). Die meisten Lieblingsorte der Ju-

gendlichen befinden sich in der Altstadt Grossbasel (380 Nennungen) oder in der Altstadt Kleinbasel (378 Nennungen) unab-

hängig vom Wohnort der Jugendlichen. An dritter Stelle steht das Wohnviertel St. Alban (121 Nennungen), was vor allem auf

das St. Jakob als beliebter Aufenthaltsort zurückzuführen ist.

Bei mehr als einem Drittel der Befragten ist Basel der liebste Wohnort

Die befragten Jugendlichen antworten auf die offene Frage, wo auf der Welt sie am liebsten leben würden, sehr oft mit der

Region Basel. Von 1 052 Jugendlichen, die die Frage beantwortet haben, nennen 424 oder 40,3% Basel als den Ort, an dem

sie gerne leben würden. An zweiter Stelle stehen die USA als Ganzes mit 96 Nennungen, an dritter Stelle steht New York mit

66 Nennungen, dabei werden neben New York weitere amerikanische Städte wie Los Angeles (50 Nennungen) und Miami (15

Nennungen) genannt (vgl. Abb. 5-2). Der häufigste Grund, weshalb die Jugendlichen an diesen Orten wohnen möchten, ist die

Schönheit des Ortes und weil es ihnen dort gefällt. Viele Jugendliche geben mehrere Gründe an. Ebenfalls ein wichtiger Grund

sind Freunde und Familie (96 Nennungen).

Genügend ungestörte Orte vorhanden

60,5% der befragten Jugendlichen finden, dass es in Basel-Stadt genügend Orte gibt, wo sie sich alleine oder mit ihren Kolle-

ginnen und Kollegen aufhalten können, ohne von Eltern oder anderen Erwachsenen beaufsichtigt oder «gestört» zu werden.

Ein Viertel der befragten Jugendlichen findet, dass es zu wenig solcher Orte gibt. Diese Antworten unterscheiden sich nach

Wohndauer in Basel-Stadt: Während 23,6% der Jugendlichen, die seit ihrer Geburt in Basel-Stadt wohnen, finden, es gebe zu

wenig solcher Orte, liegt der Anteil derjenigen, die nicht seit der Geburt in Basel-Stadt wohnen, bei 29,4% (vgl. Abb. 5-3). Mehr

ungestörte Orte wünschen sich die Jugendlichen in ihren Wohnquartieren (57 Nennungen), in der Innenstadt (38 Nennungen)

oder überall in der ganzen Stadt verteilt (16 Nennungen). Am häufigsten wünschen sich die Jugendlichen schöne, gemütliche,

wetterfeste und saubere Orte (61 Nennungen). Andere hätten gerne mehr Cafés und Bars nur für Jugendliche. Unbeaufsichtig-

te Orte sollten sich in Park- und Grünanlagen (40 Nennungen) befinden.

Die Hälfte der Jugendlichen meidet bewusst bestimmte Orte

Mit 49,5% antworten knapp die Hälfte der befragten Jugendlichen mit «Ja» auf die Frage, ob es in Basel-Stadt Orte gibt, die sie

bewusst meiden. Bei der Auswertung dieser Frage nach Alter gibt es signifikante Unterschiede. Mit steigendem Alter erhöht

sich der Anteil Jugendlicher, die bestimmte Orte in Basel bewusst meiden (vgl. Abb. 5-4). Bei den offenen Antworten wurde mit

230 Nennungen am häufigsten das Kleinbasel genannt. 41 Jugendliche geben an, dass sie dunkle Gassen, Unterführungen

und abgelegene Orte in Basel meiden. Unangenehme Personen (98 Nennungen), Betrunkene (68 Nennungen) oder Drogen-

abhängige (64 Nennungen) sind die drei häufigsten Gründe, warum Jugendliche bestimmte Orte meiden.

Jugendliche sind mit Freizeiteinrichtungen zufrieden

Bei der Bewertung der verschiedenen Freizeiteinrichtungen im Kanton Basel-Stadt werden deren Wichtigkeit und die Zufrie-

denheit der Jugendlichen damit ersichtlich. Als besonders wichtig werden die Einkaufsmöglichkeiten (89,3%), die Kinos (82,3%)

sowie die Garten- und Hallenbäder (73,9% bzw. 72,0%) betrachtet. Mit den Geschäften (77,1%), Bibliotheken (71,6%) und

Kinos (71,2%) sind die Jugendlichen am zufriedensten. Sie sind auch mehrheitlich der Meinung, dass die Anzahl an Einkaufs-

möglichkeiten (70,0%), Bibliotheken (66,1%) und Kinos (62,8%) in Basel-Stadt ausreicht. Weniger zufrieden dagegen sind sie

mit den Hallenbädern: 19,3% der befragten Jugendlichen sind mit dem Angebot unzufrieden und 37,8% sind der Meinung, es

gebe zu wenig Hallenbäder in Basel. Auch das Angebot an Konzerten und Festivals bewerten 39,8% der Jugendlichen als zu

gering. Damit unzufrieden sind insgesamt 20,2%. In der Altersgruppe der mindestens 15-Jährigen sind 23,3% unzufrieden mit

dem Konzertangebot. 41,2% der Befragten kennen die Jugendberatungsstelle nicht. Auch die MTB-/BMX-Anlagen sowie die

Quartiertreffpunkte sind 33,9% bzw. 31,8% der Jugendlichen unbekannt (vgl. Abb. 5-5).

Jugendbefragung 2017 Leben in Basel-Stadt

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 11

Frage 15: «Bitte nenne Deine zwei Lieblingsorte im Kanton Basel-

Stadt» – Offene Frage, Anteil an antwortenden Jugendlichen

(Mehrfachnennungen möglich; N=1 004; 1 960 Nennungen)

Frage 16: «An welchem Ort würdest Du gerne leben?»

– Nach Befragungsjahr (Offene Frage; Mehrfachnennungen

möglich; nur Personen, die geantwortet haben; 1 574 Nennungen)

Abb. 5-1

Abb. 5-2

Frage 17: «Gibt es in Basel-Stadt genügend ungestörte Orte für

Jugendliche?» – Nach Wohndauer in Basel-Stadt

Frage 19: «Gibt es in Basel Orte, wo Du bewusst nicht hingehst?»

– Nach Altersgruppe

Abb. 5-3

Abb. 5-4

Frage 23a/b: «Bitte bewerte folgende Einrichtungen im Kanton Basel-Stadt und gib an, wie wichtig Du diese findest und wie zufrieden Du

damit bist.» (N=1 146)

Abb. 5-5

0% 7% 14% 21% 28% 35%

Marktplatz

Schützenmatte

Freie Strasse

Münster und Pfalz

Claraplatz

Zuhause

St. Jakob

Barfüsserplatz

Innenstadt

Rhein

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450

Kanton Zürich

Am Meer/Auf einer Insel

Türkei

Italien

Dubai

London

Los Angeles

Schweiz

New York

USA

Region Basel

2017 (N=1052)

2013 (N=953)

2009 (N=840)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Seit Geburt(n=717)

Seit mind.10 Jahren(n=110)

Weniger als10 Jahre(n=125)

Total(N=1146)

Ja, genügend Nein, eher zu wenig

Nein, viel zu wenig Weiss nicht

Keine Angabe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

11-14 Jahre(n=583)

15-17 Jahre(n=455)

≥18 Jahre(n=72)

Total(N=1146)

Ja Nein Weiss nicht Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Zufrieden Unzufrieden Kenne ich nicht Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

MTB-/BMX-Anlagen

Jugendberatungsstelle

Quartiertreffpunkte

Konzerte, Festivals

Hallenbäder

Museen

Gartenbäder

Kinos

Bibliotheken

Einkaufsmöglichkeiten

Wichtig Unwichtig

Kenne ich nicht Keine Angabe

Freizeitverhalten Jugendbefragung 2017

12 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

6 Freizeitverhalten

Rund 70% der befragten Kinder und Jugendlichen gehen abends weg. Am häufigsten treffen sie

sich dann – wie auch tagsüber – bei Kolleginnen und Kollegen zu Hause. Englisch ist nach

Deutsch die am häufigsten gesprochene Sprache im Freundeskreis.

Mehrheit der Jugendlichen geht in den Ausgang

Knapp 70% der antwortenden Kinder und Jugendlichen gehen mindestens an einem Tag der Woche nach 20 Uhr mit Kolle-

ginnen oder Kollegen weg. 2009 lag dieser Wert in der gleichen Grössenordnung. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil

jener, die abends ausgehen. Sind es bei den 11- bis 14-Jährigen noch 53,2%, so sind es bei den 15- bis 17-Jährigen bereits

85,1% und bei den Volljährigen 94,4%. Kinder und Jugendliche mit Familiensprache Deutsch gehen häufiger abends weg

(75,4%) als solche, die zu Hause Deutsch und eine andere Sprache (61,9%) bzw. nur eine andere Sprache (63,8%) spre-

chen. Jungen sind mit 71,1% häufiger im Ausgang als Mädchen (66,0%). Samstagabend ist der beliebteste Zeitpunkt um

auszugehen. 50,6% sind dann meistens oder oft unterwegs. Montags und dienstags liegt dieser Anteil hingegen bei jeweils

rund 9%.

Häufigster Treffpunkt abends ist bei Kolleginnen und Kollegen zu Hause

Mit einem Anteil von 67,0% «Meistens» oder «Oft» treffen sich Jugendliche, die angegeben haben, abends nach 20 Uhr weg-

zugehen, am häufigsten bei Kolleginnen oder Kollegen zu Hause. 55,8% gehen «Einfach in die Stadt» und 45,2% treffen sich

«Meistens» oder «Oft» auf der Strasse im Quartier. Quartierplätze resp. Spielplätze werden von 37,0% regelmässig aufge-

sucht und der Schulhausplatz dient 20,6% als regelmässiger Treffpunkt. Weniger häufig frequentiert werden Spielsalons

(4,2%) und Discos bzw. Clubs (7,4%; vgl. Abb. 6-1). Seit 2009 hat der Anteil Befragter, die in Discos bzw. Clubs oder in Spiel-

salons gehen, kontinuierlich abgenommen. Der Anteil Mädchen, die sich bei Kolleginnen und Kollegen treffen («Meistens»

oder «Oft»), ist höher als jener bei den Jungen. Mädchen gehen auch häufiger «Einfach in die Stadt» und ins «Restaurant

oder in die Bar». Während die Treffpunkte im Quartier mit zunehmendem Alter an Bedeutung verlieren, nimmt der Ausgang in

der Stadt, in Discos und Clubs sowie in Restaurants und Bars zu. Gehen 15,2% der Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren

«Meistens» oder «Oft» in ein Restaurant oder eine Bar, so sind es bei den Mädchen 32,8%. Bei den Volljährigen sind es

32,0% gegenüber 69,8%. Jungs treffen sich demgegenüber häufiger im Quartier oder auf Schulhausplätzen (vgl. Abb. 6-3).

Es ist eine deutliche Verschiebung der gewählten Treffpunkte nach Alter zu beobachten: Beim Schulhausplatz, der Strasse im

Quartier sowie den Quartierplätzen weisen die 11- bis 14-Jährigen die höchsten Nutzungsanteile auf. Wohingegen Aufenthal-

te in «Bars, Restaurants», «Disco, Clubs» sowie «Einfach in der Stadt» mit einer Differenzen von über 50 Prozentpunkten von

den Erwachsenen Jugendlichen deutlich häufiger genutzt werden als von den 11- bis 14-Jährigen (vgl. Abb. 6-5). 191 Befrag-

te haben «Einfach in der Stadt» oder «Anderer Ort» angegeben und insgesamt 154 Nennungen in der offenen Frage nach

dem Aufenthaltsort gemacht. Am häufigsten werden mit 89 Nennungen öffentliche Plätze in Basel-Stadt erwähnt. Park- und

Sportflächen werden von 19 und Freizeitangebote wie Jugis und Kinos von 14 Jugendlichen angegeben. 37 der aufgezählten

Orte befinden sich in der Altstadt Grossbasel, wobei der Barfüsserplatz und der Münsterplatz besonders häufig genannt wer-

den, und deren 18 im Klybeck (insbesondere Klybeckhalbinsel). 7 Nennungen betreffen Orte ausserhalb des Kantonsgebiets.

Treffpunkte am Tag – Sich in der Stadt zu treffen weniger beliebt als in den Vorjahren

Auch tagsüber treffen sich die Befragten am häufigsten bei Kolleginnen und Kollegen zu Hause (60,9% «Meistens» oder

«Oft»). «Einfach in der Stadt» (49,9%) und die «Strasse im Quartier» (41,8%) folgen auf dem zweiten respektive dritten Rang.

Quartierplätze resp. Spielplätze werden von 35,3% regelmässig aufgesucht, der Schulhausplatz von 28,4%. 28,1% treffen

sich regelmässig auf dem Sportplatz und 22,7% im Schwimmbad resp. der Kunsteisbahn. 11,1% der Befragten besuchen des

Öfteren den Quartier- resp. Jugendtreff (vgl. Abb. 6-2). Gegenüber dem letzten Berichtsjahr hat der Anteil Jugendlicher, die

sich tagsüber in der Stadt treffen, um 5,5 Prozentpunkte abgenommen. Mädchen treffen sich deutlich häufiger bei Kolleginnen

und Kollegen zu Hause oder in der Stadt und in Bars und Restaurants. Demgegenüber stellen Quartier- und Spielplätze sowie

Sportplätze bevorzugte Treffpunkte von Jungen dar (vgl. Abb. 6-4). Sich bei Kolleginnen und Kollegen zu treffen, erfreut sich

über alle Alterskategorien grosser Beliebtheit. Sich in der Stadt zu verabreden, wird mit zunehmendem Alter ebenso beliebter

wie Bars und Restaurants. Quartier- und Jugendtreffs sind insbesondere für die 11- bis 14-Jährigen von Interesse, Volljährige

treffen sich dort eher selten (vgl. Abb. 6-6).

Jugendbefragung 2017 Freizeitverhalten

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 13

Frage 31: «Wo triffst du dich abends mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» (Nur Jugendliche, die abends weggehen; N=783)

Frage 33: «Wo triffst du dich tagsüber mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» (N=1 146)

Abb. 6-1

Abb. 6-2

Frage 31: «Wo triffst du dich abends mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» – Anteil «Meistens» und «Oft», nach Geschlecht

(Nur Jugendliche, die abends weggehen)

Frage 33: «Wo triffst du dich tagsüber mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» – Anteil «Meistens» und «Oft», nach Geschlecht

Abb. 6-3

Abb. 6-4

Frage 31: «Wo triffst du dich abends mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» – Anteil «Meistens» und «Oft», nach Alter

(Nur Jugendliche, die abends weggehen)

Frage 33: «Wo triffst du dich tagsüber mit Deinen Kolleginnen und

Kollegen?» – Anteil «Meistens» und «Oft», nach Alter

Abb. 6-5

Abb. 6-6

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Spielsalon

Disco, Club

Bars, Restaurants

Schulhausplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

Meistens Oft Selten Nie Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Quartier-/Jugendtreff

Bars, Restaurants

Schwimmbad, Kunsti

Sportplatz

Schulhausplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

Meistens Oft Selten Nie Keine Angabe

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Spielsalon

Disco, Club

Bars, Restaurants

Schulhausplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

Weiblich (N=376) Männlich (N=397)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Quartier-/Jugendtreff

Bars, Restaurants

Schwimmbad, Kunsti

Sportplatz

Schulhausplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

Weiblich (N=570) Männlich (N=554)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

Spielsalon

Disco, Club

Bars, Restaurants

Schulhausplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

11-14 J. (N=310) 15-17 J. (N=387) ≥18 J. (N=68)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%

Quartier-/Jugendtreff

Bars, Restaurants

Schwimmbad, Kunsti

Schulhausplatz

Sportplatz

Quartier-, Spielplätze

Strasse im Quartier

Einfach in der Stadt

Kollegen zu Hause

11-14 J. (N=583) 15-17 J. (N=455) ≥18 J. (N=72)

Freizeitverhalten Jugendbefragung 2017

14 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

Robi-Spiel-Aktionen bekanntestes Angebot

Über die Befragung wird wiederum die Bekanntheit und Nutzung einer breiten Palette von Kinder- und Jugendangeboten

ermittelt. Seit dem letzten Befragungsjahr existieren zwei Angebote nicht mehr (Worldshop und Creopolis). Ausserdem gab es

zwei Namensänderungen («Trendsporthalle» statt bisher «Trendsporthalle Pumpwerk» und «Jugi Breiti» statt «Jugi Dalbe-

loch»). Insgesamt finden sich 24 Angebote in der Liste. Die Robi-Spiel-Aktionen stellen, wie bereits 2013, das bekannteste

Angebot dar. 57,5% kennen dieses (2013: 50,4%). Auch das Freizeitzentrum Landauer hat gegenüber dem letzten Berichts-

jahr an Bekanntheit zugelegt: 47,8% geben an, dieses zu kennen. Das Jugendzentrum Dreirosen liegt mit 38,0% auf dem

dritten Rang. Kirchliche Jugendtreffpunkte (z. B. Ready-X oder das Andreashaus) sind 27,7% der Befragten ein Begriff. Das

Jugendhuus Eglisee sowie das Sommercasino haben seit 2009 kontinuierlich an Bekanntheit verloren. Waren es damals noch

34,2% resp. 38,0%, so kennen diese Angebote 2017 noch 26,1% resp. 25,2%. Auch weitere Angebote haben seit 2009 deut-

lich an Bekanntheit eingebüsst: Dies betrifft insbesondere das Badhüsli St. Johann (-19,8 Prozentpunkte), den Spilruum St.

Johann (-16,6 Prozentpunkte) sowie den Purple Park im Gundeli (-15,8 Prozentpunkte). Das Freizeitzentrum Landauer hat

demgegenüber am meisten Bekanntheit hinzugewonnen (+21,3 Prozentpunkte). Die drei Angebote von Midnight Sports sind

jeweils rund 15% der Befragten ein Begriff. Midnight Sports Gundeli ist mit 17,1% das bekannteste dieser Angebote (vgl. Abb.

6-7).

Fünf Angebote werden häufiger und 19 Angebote seltener genutzt als 2013

Wie bereits im vorangegangenen Berichtsjahr wird der Gewölbekeller im Sarasinpark am besten besucht. 48,0% geben an,

diesen «Oft» oder «Selten» zu besuchen. Der Landhof (Oink Oink Productions), die Trendsporthalle, das Freizeitzentrum

Landauer, das Jugendzentrum Dreirosen sowie die Angebote der Robi-Spiel-Aktionen werden ebenfalls von jeweils mindes-

tens 40% der Befragten «Oft» oder «Selten» besucht. Demgegenüber werden die Spielwerkstatt Kleinhüningen sowie die Villa

Yo Yo von weniger als 20% der Befragten besucht (vgl. Abb. 6-8). Gegenüber dem Befragungsjahr 2013 werden die Robi-

Spiel-Aktionen (+7,3 Prozentpunkte) sowie das Badhüsli im St. Johann deutlich besser besucht. Midnight Sports Riehen und

Gundeli (-12,0 resp. -9,9 Prozentpunkte) sowie das E9 (-9,5 Prozentpunkte) werden von den Befragten deutlich seltener be-

sucht. Von den 24 abgefragten Angeboten werden insgesamt fünf Angebote regelmässiger genutzt als noch 2013, während

bei den restlichen eine Abnahme zu beobachten ist.

Zusammensetzung des Freundeskreises

9,3% der Befragten haben nur Mädchen im Freundeskreis und 9,1% nur Jungen. 73,5% haben sowohl Mädchen als auch

Jungen in ihrem Freundeskreis. 1,4% geben an, keinen Freundeskreis zu haben. 2013 lag der Anteil Befragter mit beiden

Geschlechtern in ihrem Freundeskreis noch bei 78,7%. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil gemischter Freundeskreise

bei den Mädchen zu. Sind es bei den 11- bis 14-Jährigen noch 67,3%, so steigt dieser Anteil bei den Volljährigen auf 95,7%.

Bei den Jungen steigt der Anteil gemischtgeschlechtlicher Freundeskreise gegenüber der Altersgruppe der 11-bis 14-Jährigen

(64,2%) zunächst auf 84,5% bei den 15- bis 17-Jährigen, die Volljährigen weisen mit 80,8% aber einen geringeren Anteil auf

(vgl. Abb. 6-9). Insgesamt 55,7% der Jugendlichen haben mehrheitlich Freunde im gleichen Alter. 27,2% haben Freunde in

unterschiedlichem Alter. Je älter die Befragten sind, desto mehr Freunde sind unterschiedlich alt. Mädchen (10,5%) haben

häufiger mehrheitlich ältere Freunde als Jungen (5,5%).

Englisch erstmals zweithäufigste Sprache im Freundeskreis

76,2% der Befragten haben Kolleginnen und Kollegen, die eine andere Sprache sprechen als sie selbst. In vielen Freundes-

kreisen werden verschiedene Sprachen gesprochen. Insgesamt werden 1 935 Angaben zur Sprache im Freundeskreis ge-

macht. Deutsch ist mit 1 071 Nennungen am häufigsten vertreten, gefolgt von Englisch mit 172 Nennungen, das im Vergleich

zu 2013 Türkisch als zweithäufigste Sprache abgelöst hat. 2017 liegt Türkisch mit 144 Nennungen auf dem dritten Rang. Die

Rangliste der weiteren Sprachen hat sich verglichen mit dem letzten Berichtsjahr nicht verändert: Es folgen Albanisch (110),

Italienisch (89), Spanisch (68), Französisch (62) sowie Serbisch (49). 170 Nennungen entfallen auf weitere Sprachen (vgl.

Abb. 6-10).

Jugendbefragung 2017 Freizeitverhalten

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 15

Frage 24_1: «Welche Freizeitangebote für Jugendliche kennst

Du?» – Anteil, der das Angebot kennt (N=1 146)

Frage 24_2: «Wie oft gehst Du zu folgenden Freizeitangeboten für

Jugendliche?» (N=1 146)

Abb. 6-7

Abb. 6-8

Frage 34: «Wie sieht Dein Freundeskreis aus?

– Nach Geschlecht und Alter

Frage 36: «Welche Sprachen werden in Deinem Freundeskreis

gesprochen?» – Offene Frage (Mehrfachnennungen möglich;

1 935 Nennungen)

Abb. 6-9

Abb. 6-10

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Villa Yo Yo

Spielwerkstatt Kleinhüningen

Landhof (Ooink Ooink Prod.)

Mädona

Jugendtreff GO IN in Riehen

Spilruum St. Johann

Midnight Sports 4056

Jugendzentrum Neubad

Gewölbekeller im Sarasinpark

Jugendzentrum Breiti

Midnight Sports Riehen

Purple Park im Gundeli

Trendsporthalle

E9 - Jugend & Kultur

Badhüsli im St. Johann

Midnight Sports Gundeli

Mobile Jugendarbeit

Jugendzentrum Bachgraben

Sommercasino

Jugendhuus Eglisee

Kirchliche Jugendtreffpunkte

Jugendzentrum Dreirosen

Freizeitzentrum Landauer

Robi-Spiel-Aktionen

2017 2013 2009

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Villa Yo Yo

Spielwerkstatt Kleinhüningen

Landhof (Ooink Ooink Prod.)

Mädona

Jugendtreff GO IN in Riehen

Spilruum St. Johann

Midnight Sports 4056

Jugendzentrum Neubad

Gewölbekeller im Sarasinpark

Jugendzentrum Breiti

Midnight Sports Riehen

Purple Park im Gundeli

Trendsporthalle

E9 - Jugend & Kultur

Badhüsli im St. Johann

Midnight Sports Gundeli

Mobile Jugendarbeit

Jugendzentrum Bachgraben

Sommercasino

Jugendhuus Eglisee

Kirchliche Jugendtreffpunkte

Jugendzentrum Dreirosen

Freizeitzentrum Landauer

Robi-Spiel-Aktionen

Oft Selten Nie Keine Angabe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

11-14 J.(n=294)

15-17 J.(n=225)

≥18 J.(n=46)

11-14 J.(n=288)

15-17 J.(n=226)

≥18 J.(n=26)

Mädchen Jungen

Nur Mädchen Nur Jungen Mädchen und Jungen Kein Freundeskreis Keine Angabe

1071

172 144 110 89 68 62 49

170

0

200

400

600

800

1000

1200

Interessen der Jugendlichen Jugendbefragung 2017

16 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

7 Interessen der Jugendlichen

Zu den häufigsten täglichen Freizeittätigkeiten der Jugendlichen gehören das Surfen im Internet,

Musik hören und Lernen oder Hausaufgaben machen. Drei Viertel der Befragten gehen regelmäs-

sig einem Hobby nach, am häufigsten in einem Sportverein.

Internet als tägliche Freizeitaktivität

Die am regelmässigsten ausgeübte Freizeitaktivität ist das Surfen im Internet: 83,8% geben an, dies täglich zu tun. 2013 waren

es 73,7%, 2009 58,3%. An zweiter Stelle liegt Musik hören mit 78,5%. Im letzten Berichtsjahr lag Musik hören mit 83,1% an

erster Stelle. Ebenfalls abgenommen im Vergleich zu den Vorjahren hat mit 62,9% der Anteil, der angibt, täglich Hausaufgaben

zu machen bzw. zu lernen. 2013 waren es 71,0%, 2009 76,4%. «Einfach draussen» sind 41,6% (2013: 47,2%), 31,2% sehen

täglich fern (2013: 52,1%). Gestiegen ist der Anteil Jugendlicher, welche täglich Computerspiele (Smartphone, Playstation etc.)

spielen: Von 23,8% im Jahr 2013 auf 37,3% im Jahr 2017. Dazu kommen Aktivitäten, welche die zwar nur wenige Jugendliche

täglich ausüben, aber über die Hälfte von ihnen mindestens einmal pro Woche betreiben. Dazu gehören mit einem Anteil von

76,4% das Treffen mit Freunden und Kollegen, alleine oder mit anderen Sport machen (70,3%) sowie Unternehmungen mit der

Familie (58,4%). Gesunken ist gegenüber der letzten Befragung der Anteil derjenigen, welche angeben, mindestens einmal pro

Woche zu lesen. Auffällig ist die Aktivität «Musik machen und singen»: Entweder wird sehr regelmässig musiziert oder selten

bis nie (vgl. Abb. 7-1). Weiterhin bestehen bei den Freizeitbeschäftigungen und kreativen Tätigkeiten auch Unterschiede nach

Geschlecht: Während die Jungen wie schon 2013 eher täglich Sport treiben oder Computerspiele machen, lesen, basteln und

malen oder musizieren die Mädchen öfter.

Kollegen und Internet für Informationsbeschaffung

Die Frage, ob sich die Jugendlichen über Freizeitangebote und Ausgehmöglichkeiten informieren, haben 76,9% von ihnen

positiv beantwortet (2013: 85,2%). Mädchen informieren sich mit 80,9% generell häufiger als Jungen (73,6%). Am meisten

informieren sich die Jugendlichen über Freizeitangebote bei Kolleginnen und Kollegen. Ebenfalls häufig als Informationsquelle

konsultiert wird das Internet: 69,5% nutzen dieses Medium, 7,6 Prozentpunkte mehr als bei der Befragung 2013. An dritter

Stelle liegen Plakate und Flyer (45,1%). Wenig genutzt werden mit 14,8% Zeitschriften und Zeitungen (-12,8 Prozentpunkte

gegenüber 2013) oder Jugendtreffpunkte mit 6,1% (vgl. Abb. 7-2). Die Frage, ob sie sich über politische oder gesellschaftliche

Themen informieren, beantworteten 73,0% der Befragten positiv, 2013 waren es 77,6%. Der wichtigste Informationskanal hier-

für ist das Internet mit 72,9% (2013: 59,3%; 2009: 51,8%), welches das Fernsehen als Spitzenreiter abgelöst hat. 2017 nannten

68,5% das Fernsehen, 2013 waren es 80,4% und 2009 86,0%. Am dritthäufigsten informieren sich die Jugendlichen bei den

Eltern oder Verwandten (59,4%), gefolgt von Freunden (51,9%) und der Schule (45,9%).

Sportvereine als häufigstes Hobby

75,4% der befragten Jugendlichen gehen einem Hobby nach. Dieser Wert ist gegenüber der letzten Befragung 2013 relativ

stabil geblieben. Von den Jugendlichen, die ein Hobby haben, besuchen mit 65,9% die meisten einen Sportverein. 32,9% der

Jugendlichen nehmen Musikunterricht. Das sind 4,6 Prozentpunkte weniger als 2013. An dritter Stelle liegt wie 2013 die Mit-

gliedschaft in einer Jugendorganisation wie Pfadfinder, Blauring, Jungwacht oder ähnlichem. Bei der Ausübung der Hobbys

sind Unterschiede nach Geschlecht erkennbar. So sind mit 73,4% deutlich mehr Jungen in einem Sportverein als Mädchen

(57,6%). Gegenüber der letzten Befragung (2013: 50,0%) hat die Zahl der Mädchen in einem Sportverein jedoch zugenommen.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern finden sich auch beim Musikunterricht: Dieser wird von 35,7% der Mädchen und

von 29,8% der Jungen als Hobby angegeben (vgl. Abb. 7-3). Weiter engagieren sich 25,5% der befragten Jugendlichen in einer

Organisation, einem Verein oder ähnlichem. Dieser Wert ist gegenüber der Befragung 2013 konstant geblieben. Jungen

(31,9%) engagieren sich häufiger als Mädchen (19,1%) auf diese Art und Weise.

Ausbildung beschäftigt die Jugendlichen am meisten

Die Jugendlichen wurden zu verschiedenen Themenbereichen gefragt, wie stark diese sie beschäftigen. Dabei zeigt sich, dass

sie am stärksten mit dem Thema Schule bzw. Ausbildung beschäftigt sind: 73,2% haben hier mit «Sehr stark» oder «Eher

stark» geantwortet. 62,3% beschäftigt die Situation ihrer Kolleginnen und Kolleginnen eher oder sehr stark (2013: 68,9%). An

dritter Stelle folgt mit 58,3% die Gesundheit, an vierter Stelle die familiäre Situation mit 44,0%. Weniger bedeutend sind The-

men wie Drogen, Alkohol und Gewalt (vgl. Abb. 7-4).

Jugendbefragung 2017 Interessen der Jugendlichen

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 17

Frage 26: «Was machst Du in Deiner Freizeit und wie oft?» (N=1 146)

Abb. 7-1

Frage 25: «Wie informierst Du Dich über Freizeitangebote und

Ausgehmöglichkeiten?» (Nur Jugendliche, die sich über Freizeit-

angebote informieren)

Frage 27: «Welchen Hobbys gehst du nach?»

(Nur Jugendliche, die ein Hobby haben)

Abb. 7-2

Abb. 7-3

Frage 62: «Welche Themen beschäftigen Dich im Moment?» (N=1 146)

Abb. 7-4

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Täglich Mind. einmal pro Woche Mind. einmal pro Monat Seltener Nie Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Im Jugend- treffpunkt

In Zeitschriften, Zeitungen

Über Plakate, Flyer

Im Internet

Über Kolleginnen, Kollegen

2017 (N=881) 2013 (N=884) 2009 (N=735)

0% 20% 40% 60% 80%

Parteimitgliedschaft

Kultureller Verein

Gesangsunterricht

Theatergruppe

Chor, Orchester

Fasnachtsclique

Religiöser Verein

Pfadi, JuBla, Cevi

Musikunterricht

Sportverein

2017 (N=864) 2013 (N=793) 2009 (N=598)

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

Sehr stark Eher stark Eher nicht Überhaupt nicht Keine Angabe

Schule und Ausbildung Jugendbefragung 2017

18 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

8 Schule und Ausbildung

78,5% der befragten Jugendlichen gefällt es eher gut oder sehr gut in der Schule. Das Beste an

der Schule sind die Freunde und das Schulhaus. Weniger gut finden sie die vielen Schulstunden

und das frühe Aufstehen. Sport ist für knapp ein Drittel der Befragten ein Lieblingsfach.

Hohe Zufriedenheit mit der Schule

In der Schule gefällt es den befragten Jugendlichen sehr gut (37,6%) oder eher gut (40,9%). Es gibt Unterschiede nach

Schultyp. Die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sind kritischer als die anderen Schülerinnen und Schüler: Nur 25,2% gefällt

es in der Schule sehr gut und 11,7% finden die Schule eher oder gar nicht gut. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstu-

fe I finden ihre Schule zu 8,7% eher oder gar nicht gut (vgl. Abb. 8-1). Nach Geschlecht betrachtet sind die Antworten

signifikant unterschiedlich. Während es 39,3% der Mädchen in der Schule sehr gut gefällt, sind es bei den Jungen 36,1%.

Das Beste an der Schule sind die Freunde und das Schulhaus

Die Jugendlichen wurden gefragt, was ihnen in der Schule am besten gefällt. 130 Mal werden sowohl die Freunde als auch das

Schulhaus genannt. Zum Schulhaus zählen auch der Pausenplatz oder die Lage der Schule. Die Lehrpersonen finden 126

Jugendliche gut. Mit 107 Nennungen finden die Mitschüler bei den befragten Jugendlichen ebenfalls viel Anklang. 90 Schüle-

rinnen und Schülern gefallen der Unterricht bzw. die Fächer in der Schule am besten (vgl. Abb. 8-2).

Jugendliche hätten gerne weniger lange Schule

Auf die Frage, was die Jugendlichen in der Schule nicht so gut finden, stehen an erster Stelle die Schulzeiten. 135 bzw. 16,6%

der antwortenden Jugendlichen geben an, dass ihnen die vielen Schulstunden und das frühe Aufstehen nicht gefallen (135

Nennungen oder 16,6%). An zweiter Stelle stehen die Lehrpersonen: 12,2% der Jugendlichen, die geantwortet haben, nannten

die Lehrerinnen und Lehrer. 9,6% der Jugendlichen haben auf die Frage, was an der Schule weniger gut ist, explizit mit

«Nichts» geantwortet. Weniger gut finden die Jugendlichen auch einzelne Schulfächer (7,3%), Kollegen bzw. Mitschüler (6,4%)

und die vielen Tests (5,9%; vgl. Abb. 8-3).

Bei der Frage, was sie an der Schule gerne ändern würden, steht mit 172 Nennungen an erster Stelle der Wunsch nach weni-

ger Schule. Entweder durch einen späteren Beginn am Morgen, durch längere (Mittags-)Pausen oder durch mehr freie

Nachmittage. 157 Jugendliche würden gerne am Schulhaus etwas ändern. Für die Jugendlichen ist eine bessere Infrastruktur

wichtig, u. a. Umbau des Schulhauses, eine günstigere Mensa, aber auch die Umgestaltung des Pausenplatzes. Ebenfalls

wurden Wünsche nach neuen Fenstern, besseren Stühlen und Tischen sowie mehr Platz geäussert. 104 bzw. 13,6% der

befragten Jugendlichen möchten in ihrer Schule nichts verändern. Insgesamt sind die Wünsche sehr vielfältig und haben sich

im Vergleich zu 2013 bei den Äusserungen zu den Schulfächern und Lehrpersonen verändert. 62 Jugendliche wünschen sich

bei den Fächern mehr Wahlmöglichkeiten, 47 Jugendliche würden andere Lehrpersonen anstellen (vgl. Abb. 8-4).

Unterstützung ist abhängig vom Schultyp und Wohndauer in Basel

15,5% der befragten Jugendlichen geben an, dass sie Nachhilfe- oder Stützunterricht nehmen. Insbesondere im Gymnasium ist

der Anteil mit 19,8% höher als im Schnitt. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I nehmen mit 17,6% öfters Nachhilfe-

oder Stützunterricht als Schülerinnen und Schüler der Kategorie «Andere Schulen» (12,7%; vgl. Abb. 8-5). Signifikante

Unterschiede bestehen sowohl beim Geschlecht als auch der Wohndauer in Basel. Mädchen nehmen mit 19,1% häufiger

Nachhilfeunterricht als Jungen mit 11,6%. Jugendliche, die seit Geburt oder seit mehr als 10 Jahren in Basel wohnen,

besuchen seltener den Nachhilfe- oder Stützunterricht, als Jugendliche, die seit weniger als 10 Jahren in Basel wohnen. Die

befragten Jugendlichen benötigen am meisten Unterstützung in Mathematik (113 Nennungen), gefolgt von Französisch (50

Nennungen) und Deutsch (33 Nennungen).

Sport unbestrittenes Lieblingsfach

Das Lieblingsfach der Jugendlichen ist Sport. 30,8% der Befragten nennen den Sportunterricht als Lieblingsfach. An zweiter

Stelle kommt Mathematik (12,7%), gefolgt von Englisch mit 12,1%. Für 7,8% der Jugendlichen ist Deutsch ein Lieblingsfach

und Musik für 4,8%. Das in der Sekundarstufe I angebotene Fach «Natur und Technik» nennen 3,8% der Schülerinnen und

Schüler als Lieblingsfach. Geschichte und Biologie finden 2,4% der Befragten am besten. Französisch zählt für 2,2% der Ju-

gendlichen zu den Lieblingsfächern. Bei Betrachtung der Lieblingsfächer nach Geschlecht wird ersichtlich, dass insbesondere

die Jungen am liebsten Sport haben (37,7%). Mädchen haben neben Sport (24,7%) auch gerne die Fächer Englisch (16,5%)

und Deutsch (10,7%). Das Fach Mathematik ist bei den Jungen beliebter als bei den Mädchen (vgl. Abb. 8-6).

Jugendbefragung 2017 Schule und Ausbildung

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 19

Frage 46: «Wie gefällt es Dir in der Schule//an Deiner Lehrstelle?»

– Nach Schultyp

Frage 47: «Was findest Du gut in der Schule/an Deiner Lehr-

stelle?» – Offene Frage (Mehrfachnennungen möglich;

1 274 Nennungen)

Abb. 8-1

Abb. 8-2

Frage 48: «Was findest Du in der Schule/an Deiner Lehrstelle

nicht so gut?» – Offene Frage (Mehrfachnennungen möglich; nur

Jugendliche, die geantwortet haben; N=811)

Frage 49: «Was würdest Du in der Schule/an Deiner Lehrstelle

gerne verändern?» – Nach Befragungsjahr (Offene Frage; Mehr-

fachnennungen möglich; nur Jugendliche, die geantwortet haben)

Abb. 8-3

Abb. 8-4

Frage 50: «Nimmst du in der Schule Nachhilfeunterricht oder

Stützunterricht?» – Nach Schultyp

Frage 51: «Welches ist Dein Lieblingsfach?» – Nach Geschlecht

(Offene Frage; Mehrfachnennungen möglich)

Abb. 8-5

Abb. 8-6

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Primar-stufe

(n=198)

Sekundar-stufe I

(n=539)

Gymnasium(n=197)

AndereSchulen(n=212)

Total(N=1146)

Sehr gut Gut Eher nicht gut

Gar nicht gut Keine Angabe

0

30

60

90

120

150

Freunde Schulhaus Lehrer Mitschüler Unterricht

0%

5%

10%

15%

20%

Schulzeiten/Stundenplan

Lehrer Nichts Schul-fächer

Kollegen/Mitschüler

Tests

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

WenigerSchule

SchöneresSchulhaus

Nichts GewisseSchulfächer

AndereLehr-

personen

WenigerTests

2017 (N=763) 2013 (N=751) 2009 (N=651)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Primar-stufe

(n=198)

Sekundar-stufe I

(n=539)

Gymnasium(n=197)

AndereSchulen(n=212)

Total(N=1146)

Ja Nein Keine Angabe

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%

Sport

Mathematik

Englisch

Deutsch

Musik

Französisch

Mädchen (n=570 Jungen (n=554)

Mobilität und Sicherheit Jugendbefragung 2017

20 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

9 Mobilität und Sicherheit

Sowohl für den täglichen Schulweg als auch abends nutzen die befragten Jugendlichen die

öffentlichen Verkehrsmittel am häufigsten. 83,0% der Befragten empfinden ihren Schul- bzw.

Arbeitsweg als sicher. 23,6% wünschen sich ein Café in ihrer Strasse und 15,5% weniger Verkehr.

Mit dem ÖV in die Schule

Für den Schul- bzw. Arbeitsweg nutzen die befragten Jugendlichen am häufigsten öffentliche Verkehrsmittel: 28,8% der Befrag-

ten fahren täglich mit dem Tram oder Bus zur Schule. An zweiter Stelle der genutzten Verkehrsmittel stehen Velo, Trotinett

oder ähnliches (z.  B. Skateboard). Mit 23,1% gibt fast ein Viertel aller Befragten an, so täglich in die Schule zu fahren. Deutlich

höher liegt dieser Anteil in Bettingen und Riehen mit 42,6%. Im Gegensatz zu den städtischen Wohnvierteln (11,4%) gehen in

Riehen und Bettingen allerdings weniger Kinder und Jugendliche zu Fuss (7,1%) in die Schule. Die Kategorie «Anderes» um-

fasst alle Mehrfachnennungen, d. h. in diese Kategorie fliessen alle Antworten von Jugendlichen, die mehr als ein Verkehrsmit-

tel für ihren Schul- bzw. Arbeitsweg nutzen (vgl. Abb. 9-1). Die Dauer des Schulwegs hängt sowohl vom Alter als auch vom

Wohnort ab. Knapp die Hälfte der 11- bis 14-Jährigen braucht weniger als 10 Minuten zur Schule, 44,0% der 15-Jährigen und

älteren Jugendlichen brauchen zwischen 11 und 30 Minuten. Länger als 45 Minuten brauchen nur Jugendliche, die nicht in

Basel-Stadt wohnen. Insgesamt fühlen sich die befragten Jugendlichen auf ihrem Schulweg durchaus sicher. 83,0% schätzen

ihren Weg als sicher bzw. sehr sicher ein. Im Vergleich zu 2013 hat der Anteil der Jugendlichen, die ihren Schulweg als sehr

sicher bzw. sicher bezeichnen, um 5,6 Prozentpunkte abgenommen (vgl. Abb. 9-2).

Bus und Tram auch abends am häufigsten genutzt

Bei der Frage, mit welchem Verkehrsmittel die Jugendlichen abends in den Ausgang gehen, standen mehrere Antworten zur

Auswahl. Am häufigsten wurden die öffentlichen Verkehrsmittel genannt: Zwei Drittel der Jugendlichen, die am Abend wegge-

hen, nehmen meistens oder oft das Tram oder den Bus. 50,3% gehen meistens oder oft zu Fuss in den Ausgang und am dritt-

häufigsten nehmen die befragten Jugendlichen abends das Velo (36,0% meistens oder oft). In Riehen und Bettingen liegt die-

ser Anteil mit 57,1% deutlich höher. 82,5% der Jugendlichen, die nicht in Basel-Stadt wohnen, gehen meistens oder oft mit dem

Tram oder dem Bus in den Ausgang (vgl. Abb. 9-3). Je älter die Jugendlichen sind, desto öfter gehen sie abends mit dem Tram

oder dem Bus weg.

Sicherheit und Mobilität

Zu vier Aussagen bezüglich Sicherheit und Mobilität konnten sich die Jugendlichen äussern. Die Befragten fühlen sich am

sichersten, wenn sie mit dem Tram oder dem Bus unterwegs sind (88,8%), ohne Unterschied hinsichtlich Geschlecht oder

Wahlkreis. Auch zu Fuss fühlen sich 88,7% sicher und mit dem Velo 66,1%. Unabhängig vom bevorzugten Verkehrsmittel

wurden die Jugendlichen zur Sicherheit am Abend befragt. Mehr als ein Viertel der Befragten geben an, sich am Abend nicht

sicher zu fühlen (vgl. Abb. 9-4). Im Vergleich zu 2013 hat dieser Wert um 5,5 Prozentpunkte abgenommen und der Wert derje-

nigen, die sich sicher fühlen, wenn sie abends unterwegs sind, hat um 4,7 Prozentpunkte auf 53,1% zugenommen. Das Si-

cherheitsgefühl am Abend unterscheidet sich nach Geschlecht. Bei den Mädchen liegt die Unsicherheit am Abend mit 33,5%

höher als bei den Jungen mit 19,0%. Fast ein Drittel der jüngeren Jugendlichen fühlen sich am Abend ebenfalls unsicher. Mit

steigendem Alter wird der Anteil der Jugendlichen kleiner, die sich am Abend nicht sicher fühlen (vgl. Abb. 9-5).

Bedürfnisse und Wünsche zum Thema Sicherheit und Verkehr

Die Jugendlichen konnten sich zu ihren Bedürfnissen und Wünschen zum Thema Mobilität und Verkehr in ihrer Wohnumge-

bung äussern. Die Auswertung dieser Fragen zeigt, dass die meisten der abgefragten Aspekte bereits vorhanden sind und die

Jugendlichen mehrheitlich keine dringenden Wünsche haben. 87,5% der Befragten geben an, dass sie eine Tram- oder Bus-

station in der Nähe haben, 74,8% finden vor dem Haus Platz, um das Velo hinzustellen und 63,5% verfügen in ihrer Wohnum-

gebung über breite Trottoirs. 56,8% schätzen ihren Veloweg zur Schule bzw. zum Arbeitsplatz als sicher ein, 27,1% geben an,

dass sie keinen Veloweg brauchen und 7,9% wünschen sich einen sichereren Veloweg. Im Vergleich zu 2013 hat der Anteil der

Befragten, bei denen ein sicherer Veloweg zur Schule bzw. zum Arbeitsplatz vorhanden ist, um 7,9 Prozentpunkte zugenom-

men. 23,6% aller Befragten wünschen sich ein gemütliches Café in der Strasse, bei 27,4% ist bereits ein solches vorhanden.

42,8% sind der Meinung, dass sie ein solches Angebot nicht brauchen. Eine Spielstrasse wünschen sich 11,9%, ein Drittel ist

der Meinung, dass sie eine solche nicht benötigen. Verglichen mit 2013 hat der Anteil Jugendlicher, bei denen eine Spielstras-

se bzw. eine Begegnungszone vorhanden ist, um 11,2 Prozentpunkte auf 44,9% zugenommen. 15,5% hätten gerne weniger

Verkehr, mehr als die Hälfte (55,8%) ist jedoch der Meinung, dass es bereits wenig Verkehr im Quartier gibt (vgl. Abb. 9-6). Der

Wunsch nach weniger Verkehr variiert allerdings nach Wahlkreis: Während sich 19,9% der in Grossbasel Ost wohnhaften Ju-

gendlichen weniger Verkehr wünschen, liegt der Anteil bei den Jugendlichen in Riehen und Bettingen bei 11,0%.

Jugendbefragung 2017 Mobilität und Sicherheit

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 21

Frage 52: «Wie gehst Du normalerweise in die Schule bzw. zur

Arbeit?» – Nach Wahlkreis

Frage 54: «Wie sicher findest Du deinen Schul- bzw. Arbeits-

weg?» – Nach Befragungsjahr

Abb. 9-1

Abb. 9-2

Frage 32: «Mit welchem Verkehrsmittel gehst du abends meistens

oder oft in den Ausgang?» – Nach Wahlkreis (Nur Jugendliche,

die abends weggehen)

Frage 11: «Welche Aussagen zum Thema Sicherheit treffen auf

Dich zu?» – Wenn ich unterwegs bin, fühle ich mich sicher

(N=1 146)

Abb. 9-3

Abb. 9-4

Frage 11d: «Wenn ich abends unterwegs bin, fühle ich mich

sicher.» – Nach Geschlecht und Alter

Frage 10: Wahrnehmung der Wohnumgebung im Wohnquartier

– Was ist vorhanden, was wünschst Du Dir, was brauchst Du

nicht? (N=1 146)

Abb. 9-5

Abb. 9-6

0%

20%

40%

60%

80%

100%

GB Ost(n=267)

GB West(n=337)

Kleinbasel(n=222)

Riehen/Bettingen(n=155)

Nichtin Basel(n=144)

Total(N=1146)

Zu Fuss Velo Trottinett/Skateboard

Bus/Tram Mofa Auto

Zug/S-Bahn Anderes Keine Angabe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2009 (N=881) 2013 (N=1038) 2017 (N=1146)

Sehr sicher Sicher Unsicher Sehr unsicher Keine Angabe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

GB Ost(n=175)

GB West(n=229)

Kleinbasel(n=150)

Riehen/Bettingen

(n=91)

Nichtin Basel(n=126)

Total(N=783)

Zu Fuss Velo Tram/Bus S-Bahn

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Im Bus/Tram unterwegs

Zu Fussunterwegs

Mit dem Velo unterwegs

Abendsunterwegs

Trifft zu Trifft nicht zu Weiss nicht Keine Angabe

100% 60% 20% 20% 60% 100%

11 bis 14 Jahre (n=536)

15 Jahre und älter (n=523)

Alle(N=1124)

Mädchen (n=570) Jungen (n=554)

Trifft zu Trifft nicht zu Weiss nicht Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Tram- bzw. Busstation

Platz für Velo

Breite Trottoirs

Veloweg

Weniger Verkehr

Spielstrasse

Gemütliches Café

Vorhanden Wünsche ich mir Brauche ich nicht Weiss nicht Keine Angabe

Rund ums Geld Jugendbefragung 2017

22 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

10 Rund ums Geld

Die Mehrheit der befragten Jugendlichen erhält Taschengeld. Die Höhe nimmt mit steigendem

Alter zu. Vom eigenen Taschengeld kaufen die Jugendlichen vor allem Süssigkeiten. Knapp ein

Fünftel arbeitet neben der Schule, am häufigsten als Babysitter.

Taschengeld steigt mit zunehmendem Alter

63,8% der befragten Jugendlichen erhält Taschengeld. Allerdings hat dieser Anteil in den letzten Jahren abgenommen: 2009

erhielten 75,5% Taschengeld und 2003 70,9%. Die Höhe des Taschengeldes hängt stark vom Alter ab. Während bei den 11-

bis 14-jährigen Jugendlichen über die Hälfte der Befragten zwischen 1 und 40 Franken bekommen, sind dies bei den 15- bis

17-Jährigen gut ein Fünftel und bei den über 17-Jährigen noch 3,7%. Bei den über 17-Jährigen geben dagegen 44,4% an,

mehr als 100 Franken zu bekommen, bei den 15- bis 17-Jährigen liegt dieser Anteil bei 33,4% (vgl. Abb. 10-1). Diese Alters-

staffelung spiegelt sich ebenfalls bei der Analyse nach Schultyp wider: In der Primarstufe erhalten 84,4% 1 bis 40 Franken, im

Gymnasium sind es 14,5%. Auch für die signifikanten Unterschiede nach Wohnort könnte diese Altersstaffelung ausschlagge-

bend sein. Die Jugendlichen, die ausserhalb des Kantons wohnen, sind im Schnitt deutlich älter und bei ihnen liegt der Anteil,

der über 100 Franken Taschengeld erhält, mit 40,3% mit Abstand am höchsten.

Die meisten Jugendlichen leihen sich manchmal Geld – dann aber in erster Linie von den Eltern

Mit 73,0% gibt eine Mehrheit der Befragten an, sich gelegentlich Geld auszuleihen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser

Wert etwas gesunken. Nach wie vor am häufigsten leihen sich die Jugendlichen Geld bei den Eltern aus. Geschwister und

Freunde spielen eine geringere Rolle (vgl. Abb. 10-2).

Jugendliche kaufen vom Taschengeld vor allem Süssigkeiten, Eltern bezahlen Schulsachen

Wofür geben die Jugendlichen ihr Taschengeld aus? Zu 17 vorgegebenen Positionen konnten die Befragten angeben, ob diese

hauptsächlich von ihnen oder von den Eltern bezahlt werden. Am häufigsten geben die Jugendliche demnach für Süssigkeiten

Geld aus. 65,3% geben an, diese selber zu kaufen, gefolgt von Essen und Trinken. Schulsachen dagegen werden bei 73,7%

von den Eltern bezahlt. Ebenso übernehmen die Eltern mehrheitlich die Handyrechnungen sowie Ausgaben für Kleider, Schu-

he, U-Abo und Produkte der Körperpflege. Computerspiele und Apps zahlen 35,0% der Befragten von ihrem eigenen Geld, bei

18,3% bezahlen die Eltern diesen Posten; 32,5% geben an, dafür überhaupt kein Geld auszugeben (die übrigen haben keine

Angabe gemacht). In der Kategorie «Brauche ich nicht» stehen Zigaretten an erster Stelle mit 78,7%, gefolgt von Alkohol mit

64,6%. Insgesamt werden mehr Positionen von den Eltern bezahlt als von den Jugendlichen. Je älter die befragten Jugendli-

chen sind, desto mehr kaufen sie selber, was zum einen mit dem höheren Taschengeld korreliert, das sie erhalten. Zum ande-

ren könnte es aber auch an der Auswahl der vorgegebenen Positionen liegen, da etwa Alkohol und Zigaretten von Jüngeren

gar nicht oder zumindest deutlich weniger konsumiert werden (vgl. Abb. 10-3 und Abb. 10-4).

Knapp ein Fünftel arbeitet neben der Schule – ab 15 Jahren nehmen die Jobs zu

Knapp ein Fünftel der Befragten gibt an, zu arbeiten. Nur 5,8% tun dies allerdings regelmässig, die restlichen 12,4% arbeiten

unregelmässig neben der Schule (vgl. Abb. 10-5). Diese Werte sind seit 2009 leicht rückläufig. Deutliche Unterschiede zeigen

sich vor allem nach Alter: Je älter die Befragten sind, desto häufiger arbeiten sie. Bei den 11- bis 14-Jährigen arbeiten 3,6%

regelmässig und 6,5% gelegentlich, bei den über 17-Jährigen arbeiten 15,3% regelmässig und 18,1% gelegentlich. Unterschie-

de zeigen sich auch abhängig von der Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Von den Jugendlichen, die zu Hause nur

Deutsch sprechen, geben 24,6% an, zu arbeiten. Von den Jugendlichen, die andere Sprachen zu Hause sprechen, sind es nur

halb so viele. Zwischen Mädchen und Jungen gibt es keine nennenswerten Abweichungen.

Babysitten ist die beliebteste Tätigkeit

In einer offenen Frage konnten die Jugendlichen ihre Tätigkeit beschreiben. Die Angaben der Jugendlichen sind sehr unter-

schiedlich. Genannt werden z. B. Spaziergänge mit älteren Menschen, als Visagistin arbeiten oder Webseiten erstellen. Der

beliebteste Job ist allerdings wie schon in den vergangenen Jahren das Babysitten (77 Nennungen). 36 Befragte geben an, zu

kellnern, am Kiosk zu arbeiten oder sonst in einem Geschäft Tätigkeiten zu übernehmen. Oft fallen diese Aufgaben bei den

Eltern oder Verwandten an. Ansonsten helfen die Jugendlichen z. B. auch im Garten, verrichten einfache Bürotätigkeiten, ge-

ben Nachhilfe, putzen, tragen Zeitungen aus oder kontrollieren Billets im Theater (vgl. Abb. 10-6).

Jugendbefragung 2017 Rund ums Geld

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 23

Frage 42: «Wie viel Sackgeld bekommst Du pro Monat?»

– Nach Alter (Nur Jugendliche, die Sackgeld erhalten)

Frage 45: «Wenn Du gerade zu wenig Geld hast, bei wem leihst

Du dann Geld aus und wie oft?» (Nur Jugendliche die sich Geld

ausleihen; N=837)

Abb. 10-1

Abb. 10-2

Frage 44: «Was zahlst Du hauptsächlich mit Deinem eigenen

Geld?» – Top 10 (N=1 146)

Frage 44: «Was bezahlen hauptsächlich Deine Eltern?»

– Top 10 (N=1 146)

Abb. 10-3

Abb. 10-4

Frage 39: «Arbeitest Du in Deiner Freizeit (ausserhalb Deines

eigenen Haushalts)?» – Nach Alter

Frage 40: «Was ist Deine Tätigkeit?» – Top 10 (195 Nennungen)

Abb. 10-5

Abb. 10-6

0%

20%

40%

60%

80%

100%

11-14 J.(n=388)

15-17 J.(n=296)

≥18 J. (n=27)

Total(N=731)

1 bis 20 Fr. 21 bis 40 Fr. 41 bis 60 Fr. 61 bis 80 Fr.

81 bis 100 Fr. >100 Fr. Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Kolleginnen/ Kollegen

Geschwister

Eltern

Meistens Oft Selten Nie Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80%

Alkohol

Kleider, Schuhe

Körperpflege

Schmuck

Elektronische Geräte

CDs, DVDs

Computerspiele, Apps

Essen unterwegs

Auswärts etwas trinken

Süssigkeiten

0% 20% 40% 60% 80%

Essen unterwegs

Bücher

Elektronische Geräte

Velo, Mofa etc.

Sportveranstaltungen

Körperpflege

U-Abo

Kleider, Schuhe

Handy (Rechnungen)

Schulsachen

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

11-14 J.(n=585)

15-17 J.(n=455)

≥18 J. (n=72)

Total(N=1146)

Ja, regelmässig Ja, unregelmässig Nein Keine Angabe

0 20 40 60 80

Billetverkauf/-kontrolle

Briefe/Zeitung verteilen

Kinderprogramme/Pfadi

Sportunterricht

Putzen

Büroarbeiten

Nachhilfe

Gartenarbeit/Bauernhof

Restaurant/Laden

Babysitten

Einschätzung der eigenen Zukunft Jugendbefragung 2017

24 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

11 Einschätzung der eigenen Zukunft

Der Anteil Befragter, die sich bereits für eine Berufsrichtung entschieden haben, nimmt gegenüber

den Vorjahren ab. Berufe im Gesundheitswesen sind häufigster Berufswunsch. 55,4% der

Befragten haben Sorgen bezüglich ihrer Zukunft. Diese betreffen am häufigsten die Ausbildung.

Abnehmender Anteil Jugendlicher mit konkretem Berufswunsch

Ob sich ein Berufswunsch bereits konkretisiert hat, hängt stark vom Alter ab. Die 11- und 12-Jährigen haben zu 31,3% eine

Vorstellung über ihre künftige Ausbildung. Bei den 15-Jährigen liegt der Anteil Jugendlicher mit konkretem Berufswunsch bei

47,9%. Den höchsten Anteil weisen die volljährigen Befragten auf: 62,5% haben bereits eine Vorstellung zum weiteren Werde-

gang. Von dieser Altersgruppe befinden sich einige Befragte schon in einer Lehre, womit die Entscheidung bereits gefallen ist

(vgl. Abb. 11-1). Dies zeigt sich auch bei der Betrachtung nach Schultyp: Am höchsten ist der Anteil bei den «Anderen Schu-

len». In diese Kategorie fallen die Fachmittelschule, das Zentrum für Brückenangebote sowie die Berufsfachschulen. 67,0%

dieser Schüler haben sich bereits für einen Beruf entschieden. Bei den Schülerinnen und Schülern der Primarschule liegt der

Anteil bei 26,8% und in der Sekundarschule bei 40,3%. Schülerinnen und Schüler an Gymnasien wissen mit einem Anteil von

29,4% demgegenüber weniger, welchen Weg sie einschlagen wollen als andere Befragte in diesem Alter. Seit 2009 zeigt sich

ein Trend zu einem geringeren Anteil Befragter, die sich bereits für einen Beruf oder ein Studienfach entschieden haben. 2009

waren dies 53,0%, 2013 noch 47,1%. 2017 haben sich erst 41,0% aller befragten Kinder und Jugendlichen schon für einen

Beruf oder ein Studienfach entschieden (vgl. Abb. 11-2). Jene, die bereits einen konkreten Berufswunsch haben, erwähnen am

häufigsten einen Beruf im Gesundheitswesen (117 Nennungen). Mädchen geben Berufe in diesem Bereich mit 89 Nennungen

mit Abstand am häufigsten an, während sie bei den Jungen mit 28 Nennungen an zweiter Stelle stehen. Häufigster Berufs-

wunsch bei letzteren sind Berufe in Wirtschaft und Verwaltung (41). Bei den Mädchen sind diese mit 39 Nennungen an zweiter

Stelle. Verkehr und Logistik interessiert die Jungen (23) deutlich mehr als die Mädchen (13). Demgegenüber finden sich bei

den Mädchen Berufe aus den Kategorien Bildung und Soziales (33) sowie Kultur (27) weit oben. Diese interessieren die Jun-

gen mit 2 resp. 6 Nennungen kaum (vgl. Abb. 11-3).

Internet und Verwandte wichtiger werdende Informationsquellen für Berufswahl

Insgesamt haben sich 44,9% über mögliche Ausbildungsplätze, Berufe oder Studiengänge informiert. Von diesen haben 87,0%

das Internet als Informationsquelle genutzt. Das Internet hat seit 2009 stetig an Relevanz gewonnen; 2009 gaben noch 75,1%

diese Informationsquelle an. Eltern und Verwandte sind mit 64,5% die zweitbedeutendste Informationsquelle. Auch diese wird

verglichen mit 2009 (56,0%) häufiger konsultiert. Bei der Berufsberatung finden 35,0% der Befragten Informationen. Jugendli-

che aus Riehen nutzen die Berufsberatung deutlich seltener (22,2%). Kolleginnen und Kollegen (34,8%) sowie Lehrpersonen

(32,4%) sind weitere wichtige Anlaufstellen für Fragen zur Berufswahl. 26,6% haben sich bereits an einer Berufsmesse infor-

miert. Zeitschriften haben seit 2009 (27,3%) an Bedeutung verloren: In der aktuellen Befragung geben 15,0% Zeitschriften als

Informationskanal an. 3,5% wenden sich an Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter (vgl. Abb. 11-4). 79,6% der Befragten

finden, dass es genug Informationen zur Berufs- bzw. Studienwahl gibt. Insgesamt 60,0% erachten es als schwierig, sich im

Informationsangebot zurechtzufinden. 2013 lag dieser Anteil noch bei 49,7%. Schlussendlich geben 58,1% an, bei ihren Re-

cherchen genügend Informationen gefunden zu haben.

Fehlende Beziehungen grösstes Hindernis auf dem Weg in Beruf und Ausbildung

Dass man Beziehungen brauche, ist mit einer Zustimmung von 30,0% das am häufigsten von den Befragten ab 15 Jahren

genannte Hindernis auf dem Weg in die Ausbildung oder den Beruf. 2009 lag dieser Wert noch bei 37,0%. Eine ungenügende

Anzahl freier Arbeits- oder Ausbildungsplätze ist mit 22,8% der zweithäufigste Grund. 18,8% erachten die Anforderungen der

Unternehmen als zu hoch und 16,0% machen sich Sorgen bezüglich der Kosten der angestrebten Ausbildung. Zu wenig Unter-

stützung durch die Schule empfinden 15,0% als Hindernis. Bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten liegt dieser Anteil mit

21,0% deutlich höher. 12,9% geben an, dass ihre schulischen Leistungen nicht ausreichen würden. Kulturelle und soziale Her-

kunft werden von 6,3% resp. 4,9% als Hindernis empfunden. Die Wirtschaftslage wird seit 2009 stetig besser eingeschätzt:

2009 haben in dieser 28,9% ein Hindernis gesehen, 2013 waren es 13,9% und 2017 noch 4,4%. Das Geschlecht stellt gemäss

2,5% der Befragten ein Hindernis dar. Gegenüber 2013 wurde allen abgefragten Hindernissen weniger Bedeutung beigemes-

sen (vgl. Abb. 11-5). 55,4% der Befragten denken über Themen nach, die ihnen bezüglich ihres zukünftigen Lebens Sorge

bereiten (2013: 59,2%). Die Sorge um die Lehr- oder Arbeitsstelle bzw. um den Studienplatz beschäftigt 55,1% aller Befragten

mit Zukunftssorgen. 49,4% sorgen sich wegen ihrer schulischen Leistungen (2013: 55,0%). Die Umweltsituation beschäftigt

25,8%. Die familiäre und die finanzielle Situation ist bei 19,1% (2013: 14,5%) resp. 17,8% ein Thema. Die Gesundheit ist für

17,3% Anlass zur Sorge, Beziehungen für 13,5% und die Wohnsituation für 10,4% (vgl. Abb. 11-6). Mit steigendem Alter neh-

men die Sorgen, mit Ausnahme um die schulischen Leistungen, zu.

Jugendbefragung 2017 Einschätzung der eigenen Zukunft

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 25

Frage 56: «Hast Du dich schon für einen Beruf oder ein Studien-

fach entschieden?» – Nach Alter

Frage 56: «Hast Du dich schon für einen Beruf oder ein Studien-

fach entschieden?» – Nach Schultyp und Befragungsjahr

Abb. 11-1

Abb. 11-2

Frage 57: «Was ist dein Berufswunsch?» – Top 6 nach Ge-

schlecht (Offene Frage, Mehrfachnennungen möglich; nur Ju-

gendliche, die sich für einen Beruf entschieden haben)

Frage 59: «Wo hast du dich über Ausbildungsplätze, Berufe oder

Studiengänge informiert?» (Nur Jugendliche, die sich informiert

haben; Mehrfachnennungen möglich)

Abb. 11-3

Abb. 11-4

Frage 61: «Was sind aus Deiner Sicht Hindernisse auf dem Weg

in die Ausbildung oder den Beruf?» (Nur Jugendliche ab 15 Jah-

ren; Mehrfachnennungen möglich)

Frage 64: «Machst Du dir ab und zu Sorgen über Dein zukünftiges

Leben?» (Nur Jugendliche, die sich Sorgen machen; n=635)

Abb. 11-5

Abb. 11-6

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

11/12 J.(n=230)

13 J.(n=175)

14 J.(n=178)

15 J.(n=140)

16 J.(n=197)

17 J.(n=118)

≥18 J.(n=72)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

0

20

40

60

80

100

Männlich(n=294)

Weiblich(n=325)

Gesundheit Wirtschaft, Verwaltung

Verkehr, Logistik Bildung, Soziales

Kultur Schönheit, Sport

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Jugendarbeiter/in

Zeitschriften

Berufsmesse

Lehrperson

Kolleginnen/Kollegen

Berufsberatung

Eltern/Verwandte

Internet

2017 (N=515)

2013 (N=481)

2009 (N=366)

0% 10% 20% 30% 40%

Geschlecht

Wirtschaftlage

Soziale Herkunft

Kulturelle Herkunft

Leistungen

Wenig Unterstützung

Ausbildung zu teuer

Anforderung

Ausbildungsplätze

Beziehungen

2017 (N=526)

2013 (N=540)

2009 (N=419)

0% 20% 40% 60%

Wohnsituation

Beziehung

Gesundheit

Finanzielle Situation

Familiäre Situation

Umweltsituation

Schulische Leistung

Stelle/Studienplatz

Notizen Jugendbefragung 2017

26 Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt

Jugendbefragung 2017 Notizen

Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt 27