Erneuerbare Energien

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Erneuerbare Energien Eine Chance für Ressourcengerechtigkeit und Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen Gerold Kier, Dörte Bernhardt & Christoph Bals

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Erneuerbare Energien. Eine Chance für Ressourcengerechtigkeit und Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Gerold Kier, Dörte Bernhardt & Christoph Bals. Germanwatch e.V. Ziel: Strukturen im "Norden" verändern, um Lebens-bedingungen der Menschen im "Süden" zu verbessern. 1991 gegründet - PowerPoint PPT Presentation

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Erneuerbare Energien

Eine Chance für Ressourcengerechtigkeit und

Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen

Gerold Kier, Dörte Bernhardt & Christoph Bals

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Germanwatch e.V.

• 1991 gegründet• ca. 500 Mitglieder, Fördermitglieder und Kampagneros• 15 MitarbeiterInnen in Büros in Bonn und Berlin• Arbeitsschwerpunkte:

– RioKonkret: Klimaschutz und -verantwortung, Emissionshandel, Verkehr, nachhaltiges Investment

– TradeWatch: Ernährungssicherung, Agrarhandel und Leitsätze für multinationale Unternehmen

– Entwicklungspolitik: Informations- und Lobbyarbeit in der "klassischen" Entwicklungszusammenarbeit und globalen Strukturpolitik

Ziel: Strukturen im "Norden" verändern, um Lebens-bedingungen der Menschen im "Süden" zu verbessern

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Inhalt

• Globale Herausforderungen der Energieversorgung

• Erneuerbare Energien: Status Quo und Entwicklung

• Der Erneuerbaren-Gipfel in Bonn, Juni 2004

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Globale Herausforderungen der Energieversorgung• Klimawandel durch Treibhausgase• Energiearmut und Verteilungsgerechtigkeit• Gesundheitsgefährdung durch Luftschadstoffe• Versorgungssicherheit• Risiken der Kernenergie

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Energiearmut und mangelnde Verteilungsgerechtigkeit

Grafik: Menschen ohne Strom und in Abhängigkeit von traditioneller Biomasse

Quelle: WBGU 2003

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Gefahren für Gesundheit + Umwelt durch "konventionelle" Luftschadstoffe

• Ausstoß von Fahrzeugen, Kraftwerken, Industrieanlagen etc.

• Emissionen in Innenräumen - ein zentrales Problem für Menschen in Entwicklungsländern

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Versorgungssicherheit• Abhängigkeit von politisch instabilen Herkunftsländern

• Maximum der Förderung von Erdöl - und später auch von Erdgas - absehbar (beim Öl evtl. bereits erreicht)

Die Hinweise mehren sich, dass ein Maximum der Ölförderung bald erreicht ist (siehe z.B. nebenstehende Grafik, nach Campbell 1996)

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Kernenergie als Lösung des Energieproblems?

• Große Risiken durch Proliferation + Anschläge

• Entsorgungsfrage

• Unfallrisiko

• Kernfusion: Umsetzbarkeit mehr als fraglich

• Enorme (dauerhafte) Kosten

=> Nicht zukunftsfähig. Deutschland + andere Länder haben daher Ausstieg beschlossen

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Emissionen von Treibhausgasen (THG) führen zu globalen Klimaän-derungen mit dramatischen Konsequenzen, v.a. für Entwicklungsländer

Konsequenzen des Treibhausgasausstoßes

Treibhausgas-Emissionen

TemperaturanstiegMeeresspiegelanstieg(durch thermische

Ausdehnung + Abschmelzvorgänge)

VeränderterNiederschlag

mancherorts mehrmancherorts weniger

HäufigereStürme

ÜberflutungküstennaherWohn- undAnbaugebiete

• Ausbreitung von Krankheiten• Dürren (Wassermangel)• Hitzestress für Menschen sowie• für (Nutz-)Pflanzen und -Tiere => Rückgang landwirt. Produktion

• Sturmschäden und -opfer• sturmbedingte Flutkatastrophen

• Erosion• Flutkatastrophen

Dürren

Wirtschaftliche Schäden, Tote/Verletzte durch Wetterkatastrophen + Hungersnöte, Migration/Kriege, ...

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Klimaschutz-Fahrplan für das 21. Jahrhundert

1990 2100Weltweit praktisch keine

Netto-CO2-Emissionen mehr (Forderung des Climate Action

Network CAN. Grundlage: 3. IPCC-Sachstandsbericht)

2050-60% in EU(fordert u.a.

brit. Regierung)-75 bis -80% in Industrieländ.-50% weltweit (fordert u.a. frz.

Regierung)

2008-12-8% in EU(laut EU-Richtlinie)

-5% in Industrie-ländern

(lt. Kyoto)

2020-30% in EU-40% in D (Koalitions-

vereinbarung von 2002)-20% in IL

(WBGU 2003)

Stetige Anpassung der Emissionsobergrenze (Cap), um gefährlichen Klimawandel zu vermeiden = Erfüllung von Art. 2 UN-Klimakonvention

100%

0%Treibhausgas-Emissionsziel

2000+/- 0% in Industrie-ländern (lt. Konvention)

Zum Vergleich:

Betriebsdauer typisches Kohlekraftwerk: 40 Jahre

=> Heutige Wahl der Kraftwerksstruktur bestimmt Erfolg von Langfristzielen!

Verpflichtungen, Forderungen und Empfehlungen

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Fossile Energieträger:Hauptquelle von Treibhausgasen

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Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2003Anteil Erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch derzeit 3,1%

Quelle: BMUVorläufige Angaben, Stand Januar 2004

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Fragwürdige technische Lösungen für Klimaschutz

CO2 CO2

CO2

CO2 CO2-Abscheidung und -lagerung• Problem u.a.: sichere Lagerung des Abfalls (CO2)• Höchstens Übergangslösung=> Investitionen besser in zukunftsfähigere Technologien tätigen

Senken• Z.B. Aufforstungsprojekte• Probleme u.a.:

– quantitative Wirkung noch schwer messbar– Langfristigkeit schwer zu garantieren

Kernenergie• Konventionelle Kernkraftwerke• Kernfusion

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Zukunftsfähige technische Lösungen für Klimaschutz

CO2

CO2 CO2

CO2

Energieeffizienz• Nachfrageseite (z.B. Wärmedämmung, sparsamere Motoren)• Angebotsseite (z.B. Kraft-Wärme-Kopplung)

Erneuerbare Energien• Biomasse, Sonne (thermisch/fotovoltaisch), Wind,

Geothermie, Wasser etc.

Brennstoffswitch• Kohle => Öl (besser noch: Kohle => Gas)• Öl => Gas

CO2 CO2

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Erneuerbare Energien

• Die verschiedenen Formen Erneuerbarer Energie• Entwicklung von Umfang und Anteil• Politischer Rahmen in Deutschland• Der Energiemix der Zukunft

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Erneuerbare Energien

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Struktur des Welt-Primärenergieverbrauchs im Jahr 2001 im Vergleich zum Jahr 1971.Grün:Erneuerbare Energien, jeweils knapp 14% Anteil

Erneuerbare Energien weltweit:Umfang + Anteil 1971 und 2001

Absolute Menge deutlich gestiegen, Anteil etwa konstant.

nach BMU 2003

=> Ziel: Steigerung des Anteils, bis hin zu 100%

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Erneuerbare Energien weltweit:Aufteilung auf die verschiedenen Typen (2003)

Quelle: BMU 2004

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Erneuerbare Energien in Deutschland

Ohne Biomasse Wärme

Zahlen für 2003 z.T. noch nicht verfügbar.

Nach BMU 2003/04

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Rund 120.000 Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbare Energien in Deutschland

"Dienstleistungen" bezieht sich auf alle Erneuerbaren Energien, die übrigen Kategorien beziehen sich jeweils auf Investitionen und Betrieb der Anlagen.

Nach UBA 2004

Beschäftigte im Jahr 2002 (direkt und indirekt)

Zum Vergleich: ca. 64.000 Arbeitsplätze in Stein- und Braunkohlewirtschaft

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Erneuerbare Energien:Politischer Rahmen in Deutschland

• Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), 2004 geändert

• Biomasseverordnung nach dem EEG• Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien• Weitere öffentliche Förderprogramme (ERP-Umwelt- und

Energiesparprogramm, DtA-Umweltprogramm, Eigenheimzulage, Förderprogramme von Bund und Ländern)

• 100.000-Dächer-Solarstrom-Programm (1999-2003)

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Der Energiemix der Zukunft• IEA-Szenarien• Hoher Anteil Erneuerbarer Energien nur möglich, wenn

parallel Energieeffizienz auf Nachfrageseite massiv steigt• Dezentrale(re) Strukturen!

– Sicherheit (auch vor Terroranschlägen)

– Netzaufbau entfällt bei Insellösungen

– Weniger Transport- / Leitungsverlust

– Voraussetzung für Kraft-Wärme-Kopplung: Möglichst geringe Entfernung zum Wärmeabnehmer

• Deutschland wird auch im Solarzeitalter Netto-Importeur bleiben - aber diversifizierter

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Der Erneuerbaren-Gipfel in Bonn, Juni 2004

• Der Weg zum Erneuerbaren-Gipfel 2004

• Wichtigste Fakten zur Konferenz

• Offizieller Zeitplan

• Erwünschte Ergebnisse

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Der Weg zum Erneuerbaren-Gipfel 2004Ausgangspunkt:

• Johannesburg 2002 ("Rio +10"): kein echter Fortschritt für Erneuerbare

• "Konsensfalle" der UN-Verhandlungen Initiative gleichgesinnter Staaten, angestoßen durch Europa / D

Vorbereitung:

• Gastgeber und Veranstalter: deutsche Regierung, vertreten durch BMU + BMZ

• Internationales Steering Committee und Nationaler Begleitkreis (dort auch Mitarbeit durch Germanwatch)

• Vorbereitungskonferenzen in allen Erdteilen

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Erneuerbaren-Gipfel 2004

• Ziel: Deutliche Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien durch bessere– politische Rahmenbedingungen– Finanzierung zur Nachfragesicherung– Kapazitätenbildung / Forschung + Entwicklung

• Teilnehmer– Zentrale Akteure: Regierungen der teilnehmenden Staaten– Auch Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft + Zivilgesellschaft dabei

• "Follow-Up": Konferenz ist keine einmalige Veranstaltung, sondern Beginn eines Prozesses

• "Klimaneutral": Durch die Konferenz verursachte Emissionen (inkl. Anreise) werden über emissionsmindernde Projekte ausgeglichen

Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien ("Renewables 2004")Bonn, 1.-4. Juni 2004

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Erneuerbaren-Gipfel 2004: Offizieller ZeitplanDienstag

1. JuniMittwoch

2. JuniDonnerstag

3. JuniFreitag4. Juni

Am Mittwoch 2. Juni parallel:

Parlamentarier-Forum

Plenarsitzung 1Eröffnung

Plenarsitzung 2Dialog der

Interessengruppen

Plenarsitzung 3Dialog der

Interessengruppen

Plenarsitzung 4Chancen für erneuerbare

Energien - "Best practices" und

Erfolgsbeispiele

Plenarsitzung 5"Best practices" und

Erfolgsbeispiele(Fortsetzung)

Plenarsitzung AAnsprachen,

Erklärungen und Berichte von Tag 1

und 2

MINISTERSEGMENT

Arbeitsgruppen

Plenarsitzung BDiskussion der

Konferenzergebnisse

Plenarsitzung CMinisterrunden

Plenarsitzung DVerabschiedung der Konferenzergebnisse

Schlusssitzung

Zusätzlich:• Rahmenveranstal-

tungen• Konferenzaus-

stellung• Empfänge• Exkursionen• Sonstiges

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Erwünschte Ergebnisse des Erneuerbaren-Gipfels 2004Aus Sicht der Gastgeber• Deklaration

• Aktionsplan

• Politikempfehlungen

• Follow-up

Zusätzliche / konkretere Forderungen der NGOs (CURES-Netzwerk)

Erforderliche Elemente: • Perspektiven für die 2 Mrd. Menschen, die derzeit keinen Zugang zu sauberer und

bezahlbarer Energieversorgung haben, sowie Beseitigung geschlechtsspezifischer Verzerrungen bei traditionellen Energiequellen in Entwicklungsländern

• Stufenweiser Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe und Atomenergie

• Neue Richtlinien und Maßnahmen zur Förderung Erneuerbarer Energien

• Mehr Unterstützung für nicht strombasierte Optionen außerhalb der Verbundnetze

• Ein Berichts- und Überwachungssystem sowie konkrete Folgeprozesse

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Links + LiteraturWebsites• Offizielle Website des Erneuerbaren-Gipfels: www.renewables2004.de• Konferenz Local Renewables 2004: www.localrenewables2004.de• CURES-Netzwerk: www.cures-network.org• Netzwerk Erneuerbare Energien Nord-Süd: www.ee-netz.de• BMU: Erneuerbare Energien: www.erneuerbare-energien.de• Bundesverband Erneuerbare Energien: www.bee-ev.de• Solarserver: www.solarserver.de

Texte• CURES-Deklaration: www.cures-network.org/texte/dec_dt_201103_lay.pdf• BMU: Erneuerbare Energien in Zahlen:

www.bmu.de/files/erneuerbare_energien_zahlen.pdf• WBGU:

- Politikpapier zu Erneuerbaren Energien: www.wbgu.de/wbgu_pp2004.html- Energiewende zur Nachhaltigkeit: www.wbgu.de/wbgu_jg2003.html

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Weitere Informationen zum Thema Erneuerbare Energien:www.germanwatch.org/rio/ee.htmImpressum

Redaktion: Gerold Kier, Dörte Bernhardt, Christoph Bals

Herausgeber:Germanwatch e.V., Büro BonnKaiserstr. 201D-53113 BonnTel: 0228 / 60492-17, Fax: -19E-Mail: [email protected]

Stand: 28.5.04

Dieses Projekt wird finanziell vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert. Die Förderer übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen der Förderer übereinstimmen.

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