Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • … · Europäische Konföderation plant für...

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Vizekanzler Spindelegger zu Gast im Club Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • P.b.b. • 03Z034951M Markt & Moral AKV-Ethik-Reihe III. Teil 4 Wie verbessert man die Welt? 12 AKV-Exerzitien im Stift Göttweig 11 Bernadette Fina im Gespräch 10 SPOT ON SERIE: Bekannte Jesuiten P. Friedrich Matter 14 Seite 3 SERIE: Anekdoten aus dem Kollegium und der AKV 13 RUNDSCHREIBEN Altkalksburger 5 APRIL 2014 UND MITTEILUNGSBLATT DER ALT-JESUITENSCHÜLER

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Vizekanzler Spindelegger zu Gast im Club

Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • P.b.b. • 03Z034951M

Markt & Moral AKV-Ethik-Reihe III. Teil 4Wie verbessert man die Welt? 12AKV-Exerzitien im Stift Göttweig 11

Bernadette Fina im Gespräch 10SPOT ON

SEriE: Bekannte Jesuiten

P. Friedrich Matter 14

Seite 3

SEriE:

Anekdoten aus dem Kollegium

und der AKV 13

RundSChReibenAltkalksburger 5

ApRil 2014und MitteilunGSblAtt deR Alt-JeSuitenSChüleR

Viele interessante Veranstaltungen fanden in den letzten Wochen und Monaten statt. In diesem Zusammenhang werde ich immer wieder gefragt, wie es gelingt, so viele bedeutende und kompetente Persönlichkeiten als Vortragende zu gewinnen. Da die Altkalksbur-ger-Vereinigung, eine seit bald hundert Jahren renommierte Organi-sation ist, kommen viele sehr gerne. Schwieriger ist es allerdings, so manchen Altkalksburger bzw. Altkalksburgerin zum Besuch dieser Veranstaltungen zu motivieren; einige hundert unserer Mitglieder kommen immer wieder, aber eine große Zahl von Mitgliedern konn-te ich in den sechs Jahren meiner Präsidentschaft leider noch nicht kennenlernen. Ein erfolgreiches Netzwerk lebt meiner Ansicht nach jedoch vom persönlichen Kontakt möglichst vieler Mitglieder untereinan-der. Ich freue mich darauf, bei den nächsten Veranstaltungen wieder neue Gesichter zu sehen. Von meinem Besuch der letzten Präsidentenkonferenz der Euro-päischen Konföderation der Alt-Jesuitenschüler in Brüssel kann ich berichten, dass diese, aber auch die Weltunion, sehr aktiv in ihrem Bemühen, unsere weltweite Gemeinschaft stärker zu vernetzen. Einen Schritt in diese Richtung stellen die Spezialseminare für einzelne Berufsgruppen dar – Medizin & Ethik findet nun zum dritten Male in Paris statt; Banking & Finance fand im November 2013 im Kardinal-König-Haus in Lainz statt; weitere werden folgen. Schließlich gibt es weltweit drei bis vier Millionen Absolventen von Jesuitenschulen, in Europa ist es mindestens eine halbe Million. Bei jedem derartigen Treffen ist für mich unser gemeinsamer geistiger Hintergrund sofort spürbar. Dieses Alumini-Netzwerk zu nutzen, steht Euch allen offen. Abschließend möchte ich ein sehr großes Projekt ankündigen: die Europäische Konföderation plant für September 2015 eine Pilger-reise nach Rom. Als Höhepunkt ist ein Besuch bei Papst Franziskus geplant. Wir werden über die umfangreichen Planungen ab Herbst berichten. EuerHans HammerschmiedPRäsIdEnT dER AlTKAlKsbuRgER VEREInIgung

[email protected]

Liebe Altkalksburgerin,lieber Altkalksburger,liebe Leserin,lieber Leser

Termine Editorial

• Dienstag, 22. April 2014, 19 Uhr (Osterdienstag) Finissage der Ausstellung COlnAgO »Malerei«

• Dienstag, 29. April 2014, 18 Uhr Oktavanercocktail im AKV-Club

• Montag, 5. Mai 2014, 18.30 Uhr Alt-Freinberger im Club mit Dr. Franz Xaver Brandmayr Rektor der AnIMA/ROM AnMEldung ERfORdERlICh!

• Donnerstag, 8. Mai 2014, 19 Uhr Vortrag von Christian Ortner »die militärischen Potentiale und

Kriegspläne in Europa am Vorabend des I. Weltkriegs« AnMEldung ERfORdERlICh!

• Mittwoch, 14. Mai 2014, 12 – 14 Uhr Mittagstisch mit Mag. richard Grasl (kaufmännischer direktor d.

ORf) im gespräch mit Altfreinberger richard Schmitt (KROnE) AnMEldung ERfORdERlICh!

• Freitag, 23. Mai, 19 Uhr Lange Nacht der Kirchen Veranstaltung im Club

• Dienstag, 27. Mai 2014, 12 - 14 Uhr Mittagstisch mit Präsident Dr. Wilhelm Rasinger (Interessen­

verband für Anleger) AnMEldung ERfORdERlICh!

• Mittwoch, 11. Juni 2014, 19 Uhr AKV-Ethik-reihe-TEiL 6: »Ethik in der Kunst« AnMEldung ERfORdERlICh!

• Freitag, 13. Juni, 9 - 12 Uhr Schulfest im Kollegium Kalksburg: gemeinsames fest von Volksschule und gymnasium

• Freitag, 27. Juni 2014 Saisonabschluss: besuch der unfallchirurgie Mödling mit Prim. dr. Thomas Klestil (MJ81) und der höldrichsmühle bei dr. Erich Moser (MJ83), bgm. von hinterbrühl AnMEldung ERfORdERlICh!

• Mittwoch, 12. November 2014, 19 Uhr AKV-Ethik-Reihe-TEIL 5: »Europa und Christentum - welche

Zukunft?« mit: Erzbischof Christoph Kardinal schönborn, univ. Prof. dr. Anton Zeilinger (Präsident der Akademie der Wissenschaften) Moderation: univ. Prof. dr. fritz Wrba (MJ69)

AnMEldung ERfORdERlICh!

ANMELDUNgEN bei Monika hölzl (Clubsekretärin) Tel. 0664/527 42 44 oder [email protected]

2 Altkalksburger

IMpREssUMAltkalksburger Vereinigung, ballhausplatz 1/7, A-1010 Wien, (Eingang Innerer burg­hof/Amalientrakt, Tor unter der Mondphasen/sonnenuhr) , T. 01/533 09 26 • [email protected] • www.altkalksburger.org • mobil 0664/5274244 frau Monika hölzl (Clubsekretärin) • bank: Ktn. 7014400, blZ: 32000, Raiffeisenbank Wien • IbAn (AT243200000007014400) • bIC (RlnWATWW) • Medieninhaber und herausgeber: Altkalksburger Vereinigung • Redakteur: P. Michael Zacherl sJ, grafische gestaltung: Mag.art. georg lohmerBeiträge, Fotos, Vorschläge für das rundschreiben bitte an das Vereins sekretariat.

TERMINVERschIEBUNgEN !• AKV-Mittagstisch mit dem kfm. direktor des ORf Richard Grasl von ursprünglich 2.4. auf Mi 14. Mai 2014

• Ethik-Reihe 5 mit Schönborn/Zeillinger/Wrba von ursprünglich 14.5. auf Mi 12. November 2014

3 clubvEranstaltung Altkalksburger

Vizekanzler Spindelegger zu Gast im Club

Unser Altkalksburger Präsident, Mag. Hans Hammerschmied, freute sich, am Abend des 24. März 2014 in

unseren übervollen Clubräumlichkeiten eine aktuell ganz besonders in der Öffent-lichkeit stehende Persönlichkeit begrüßen zu dürfen. Andreas Linhart (MJ81), Chef-redakteur von NEWS-Leben, befragte den österreichischen Vizekanzler und Finanz-minister Dr. Michael Spindelegger (ÖVP) in vier konzentrischen Themenkreisen.

1. Zum aktuellen weltpolitischen Thema, dem Konfliktfeld Ukraine: Wird Putin mit der Krim genug haben? Dr. Spindelegger, bis vor kurzem Österreichs Außenminis-ter vermittelte die auch auf diplomatischer Ebene durchklingende Botschaft, dass von weiteren Gebietsansprüchen Russlands Abstand genommen werden dürfte. Eine Spaltung der Ukraine könne aber nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Jedenfalls zeigten die angedrohten internationalen Sanktionen infolge ihres potenziell un-mittelbaren Hebels auf die russische Wirt-schaftsentwicklung bereits entsprechende Wirkung. Für die Europäische Union sei diese Frage jedenfalls eine Chance, die Fä-higkeit zu einem starken und geschlossenen Außenauftritt unter Beweis zu stellen und so die eigene Glaubwürdigkeit vertrauens-bildend zu untermauern.

Montag, 24. März 2014 im Club

V.l.n.r.: Witold Szymanski (MJ79), hans hammerschmied (MJ71), irene Moser, Vizekanzler Michael Spindelegger, bgm. erich Moser (MJ83), thomas prantner (MJ83)

Vizekanzler Michael Spindelegger mit Chefredak-teur Andreas linhart (MJ81)

2. Zur bevorstehenden EU-Wahl im Mai 2014: Wie gedenkt man in Österreich, die Wahlbeteiligung zu verbessern? In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, verschiedene Bewusstseinsbildungspro-jekte voran zu treiben und die evidenten Vorteile für jeden einzelnen EU-Bürger, wie etwa die Reise- oder Niederlassungs-freiheit nicht noch mehr in Vergessenheit geraten zu lassen. Den nachvollziehbaren Negativemotionen etwa in Zusammenhang mit einer spürbaren Überbürokratisierung, solle durch eine umfassende Revision des EU-Vertrages begegnet werden. In histori-scher Anspielung auf den Wiener Kongress 1814/1815 macht sich Dr. Spindelegger für einen diesbezüglichen „handfesten“ Wiener Konvent 2014/2015 stark.

3. Zum österreichischen Dauerbrenner-Reizthema HYPO: Warum lehnen die Re-gierungsparteien einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ab? Dr. Spinde-legger begründete die Entscheidung so: Die Untersuchungskommission könne im Ge-gensatz zu einem Untersuchungsausschuss unbeeinflusst von parteipolitischen und medialen Partikularinteressen agieren, was angesichts der noch laufenden, intensiven rechtlichen Bemühungen zur Reduktion des Haftungsumfanges von immanenter Wichtigkeit sei.

4. Zu seinen Plänen, die österreichische Wirtschaft „zu entfesseln“: War das nur ein Wahlkampfthema? Dr. Spindelegger berich-tete von konkreten Vorhaben zu seinen Plä-nen. Dazu zählen eine Entschlackung des Einkommenssteuerrechts, radikale Verein-fachungen der Unternehmensführung und eine teilweise Übertragung der Steuerhoheit an die Bundesländer.

Positiv ist abschließend zu vermerken, dass sich der Vizekanzler sehr viel Zeit nahm, um die zahlreichen Fragen aus dem Kreis der Zuhörer zu beantworten und auch Vier-augengesprächen nach dem Ende des offizi-ellen Teils sehr offen gegenüber stand.

MAx KIndlER (MJ96)

4 Altkalksburger clubvEranstaltung

Markt & Moral

Im Rahmen der Ethik-Reihe war am 22. Jänner 2014 die Wirtschaft unter dem Titel „Markt und Moral“ Gegenstand

einer Podiumsdiskussion im AKV-Club. Als Moderator konnte ich als unsere Gäs-te am Podium drei Diskutanten begrüßen, die beruflich mit Fragen der Ethik in der Wirtschaft zu tun haben. Alle drei vertra-ten - weil aus unterschiedlichen Tätigkeits-bereichen kommend – unterschiedliche ethische Standpunkte. Mag. Karl Fakler war als Soziologe und Volkswirt u.a. Personal-referent einer österreichischen Großbank und ist seit 2007 Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice NÖ. Dr. Klaus Gabriel war 10 Jahre Bankkaufmann mit Fokus Vermögensverwaltung, bevor er das Studium der katholischen Theologie mit Schwerpunkt „Wirtschaftsethik und Nach-haltigkeit“ aufnahm, das er 2007 mit der Promotion abschloss. Nach einschlägiger Forschungs- und Lehrtätigkeit und Bera-tungen von Unternehmen und institutionel-len Investoren wurde er 2010 in Frankfurt Geschäftsführer des Corporate Responsibi-

AKV-Ethik-Reihe III. Teil

V.l.n.r.: Mag. Karl Fakler, prof. dr. nikolaus Zacherl, dr. Klaus Gabriel, dr. Franz Schellhorn

lity Interface Center (CRIC), eines Vereins zur Förderung von Ethik und Nachhaltig-keit bei Geldanlagen. Dr. Franz Schellhorn ist als Absolvent der Wirtschaftsuniversität und der Universität Wien seit 2013 Leiter der Denkfabrik „Agenda Austria“ und ori-entiert sich laut eigenen Angaben an markt-wirtschaftlichen Lösungen. Zuvor absol-vierte er u.a. eine Bankausbildung und war mehr als 15 Jahre bei der Tageszeitung „Die Presse“ journalistisch tätig, zuletzt als Leiter des Wirtschaftsressorts und stellvertreten-der Chefredakteur. Zur Umschreibung des Problemfelds verwies der Moderator auf Aristoteles (zi-tiert nach Annemarie Pieper, Einführung in die Ethik, 2007), nach dem widernatürliche Erwerbsarbeit vorläge, wo sich das Wirt-schaftliche verselbständigt, um den Reich-tum über das zum Leben Benötigte hinaus zu vermehren. Würden Ansprüche der Wirtschaft nicht durch ein Moralprinzip restringiert, drohe der menschlichen Praxis eine Enthumanisierung; die Durchsetzung von Eigeninteressen um des größtmög-

lichen Profits willen, schaffe eine immer breiter werdende Kluft zwischen Reichen und Armen und ungerechte Verhältnisse, die ethisch nicht zu rechtfertigen seien. Nicht nur der einzelne sei aufgefordert, die Wirtschaftlichkeit seines Handelns im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Praxis selbstkritisch zu reflektieren, auch die Un-ternehmen sollen unternehmensethisch ih-rer Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Konkurrenten nachkommen. Aristoteles: „Handle so, dass dein wirt-schaftliches Handeln der Doppelaufgabe der Wirtschaft entspricht, die Menschen in effizienter Weise mit Gütern zu versorgen und einen zentralen Bereich menschlicher Praxis und Selbstrealisierung zu bilden.“ Dem scheinen freilich in unserem gar nicht weit zurückgelegenen Nationalratswahl-kampf etwas einseitig pointiert gepflegte Parolen entgegen gesetzt zu sein wie „Ent-fesselung der Wirtschaft“ oder „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s allen gut“. In der Einleitungsrunde, wo der Einfluss ethischer Überlegungen auf die Wirtschaft

5 clubvEranstaltung Altkalksburger

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6 Altkalksburger clubvEranstaltung

– egal ob positiv oder negativ – beispiel-haft tatsächlich erlebt werde, wurden ins-besondere Bereiche wie Arbeitsrecht sowie Vermeidung und Behebung von Arbeits-losigkeit, Verlegung von Betrieben in Län-der mit niedrigeren arbeitsrechtlichen und Umweltstandards und Eingriffe der öffent-lichen Hand in das Wirtschaftsgeschehen genannt wie z.B. die Verlagerung von Kauf-kraft weg von Privaten zum Staat (überhöh-te Steuern) in der Annahme, der Staat sei der bessere Wirtschafter. Jedenfalls bestand Konsens darin, dass im Hinblick auf die – ganz im Sinne von Aristoteles - untrennbar miteinander verknüpften Aufgaben von Wirtschaft, nämlich die effiziente Bereitstel-lung gesellschaftlich benötigter Güter und Dienstleistungen, die gesellschaftliche Inte-gration und die Nachhaltigkeit der Umwelt, inhaltlich angemessene und in ihrer Reich-weite tatsächlich erforderliche – nicht bloß immer nur zusätzliche - Rahmenbedingun-gen gegeben sein müssen. Schon zur Ge-währleistung des Funktionierens des Mark-tes braucht es Rahmenbedingungen etwa zur Sicherstellung des Wettbewerbs und der Transparenz zwischen allen Marktteilneh-mern, wobei im Konkreten auf die Spezifika der jeweiligen Märkte zu achten ist wie z.B. Güter-, Dienstleistungs-, Arbeits-, Finanz-markt etc. Wenn schon ethische Überlegungen die Wirtschaft prägen sollen, welche Ethik soll dann in einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren Maßstab sein? Selbst der Verweis auf die 10 Gebote könne nur aus-reichen, wenn diese für eine Anwendung in der Wirtschaft näher konkretisiert und spezifiziert werden. Als ethische Grund-werte für die und in der Wirtschaft wurden genannt „gutes Leben“, Freiheit, Arbeit, Ge-sundheit, Altersvorsorge, Transparenz, Par-tizipation udgl. Die Schaffung von Rahmenbedingun-gen bzw. die Umsetzung ethischer Werte in der Wirtschaft kann und soll freilich nicht bloß Aufgabe des Staates sein; es geht dar-um, auf welcher Ebene Regeln zum Tragen kommen sollen, Makro-, Meso- oder Mik-roebene. Jede und jeder einzelne am Wirt-schaftsleben Beteiligte ist mitverantwortlich für Ethik in der Wirtschaft, sei es als Un-ternehmer, als Konkurrent, als Kunde, als Investor (Anleger). Ethisches Kaufverhalten und „Ethische Investments“ beispielsweise, die neben einem finanziellen Vorteil auch die Verantwortung für die Umwelt, für die von den Unternehmensaktivitäten betrof-fenen Menschen und gegenüber der Ge-sellschaft und den Kulturen in die jeweilige Kauf- bzw. Investitionsentscheidung mit einbeziehen, könnten als eine Art nicht-

staatlicher Marktregulierung angesehen werden. Einkommensverteilung, Mindestlohn und Mindestsicherung wären, insbesonde-re im Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhang, weitere eminente Themen im Hinblick auf Ethik in der Wirtschaft. Auch hier ist wegen der gegebenen systemi-schen Zusammenhänge eine gerechte und umfassende Abwägung der potentiellen individuellen, volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen ethisch geboten. Die von Papst Franziskus zwei Monate zuvor in der Enzyklika „Evangelii Gaudi-um“ geforderte Option für die Armen kam ebenso zur Sprache. Diese Option - wenn auch in erster Linie als eine theologische Kategorie gemeint – fordert einen „Eifer für Gerechtigkeit und Frieden“. Anhand des Beispiels unzureichender Löhne und Kin-derarbeit in manchen Entwicklungsländern und selbst Bric-Staaten wurde deutlich, wie

komplex wegen der systemischen Zusam-menhänge eine konkrete Umsetzung dieser Option für die Armen für den Einzelnen sein kann. Was würde es den betroffenen Arbeitnehmern und Kindern helfen, wenn derartige Arbeiten aus diesen Ländern wie-der abgezogen würden, etwa weil sich die Kunden derart hergestellter Waren abwen-den? Zumindest kurzfristig würde in diesen Ländern u.a. eine Reihe dringend benötig-ter Familieneinkommen wegfallen. Schließlich war ein Konsens festzustel-len, dass auch Wirtschaft wie jedes mensch-liche Handeln ethischer Leitlinien bedarf, sowohl als positive Aufforderung/Anreiz zum erfolgreichen Wirtschaften als auch als Grenzen setzende Rahmenbedingungen zur Sicherung der Funktionsfähigkeit des Marktes und der gesellschaftlichen und um-weltbezogenen Aufgaben von Wirtschaft. Nicht ohne Grund werde von ökosozialer Marktwirtschaft gesprochen.

nIKOlAus ZAChERl (MJ59)

Ein Mount-Everest-Mann war im Club

Die Konkurrenz an Bällen und Fa-schingsparties war groß am Dienstag, dem 18. Februar 2014. Trotzdem war

unser Club zum Bersten voll, weil Jürgen Klepeisz da war. Wer ist Jürgen Klepeisz? Jürgen ist Steuerberater und war der zwei-te Wiener, der den Mount Everest bestie-gen hat. Das war 2009. Ich hab Jürgen vor 2 Jahren zufällig am Naschmarkt getroffen und als er dann von seinem Mount-Everest-Abenteuer berichtete, wurde der Nachmit-tag sehr lang. Seine Schilderungen waren so beeindruckend, dass ich ihn fragte, ob er nicht bei uns im Club vortragen wolle. Hans, unser Präsident kennt Jürgen auch persönlich, so wurde der Vortrag fixiert. Es war ein eindrücklicher Diavortrag mit faszinierenden Aufnahmen, zuerst von seinen „Trainingsrouten“ und dann schließ-lich vom Mount Everest. Klar, wir haben alle schon in den Zei-tungen sehr viele Fotos von Expeditionen dieser Art gesehen. Eindrücklich aber wa-ren die Schilderungen dazu. Das wochen-lange Warten auf das richtige Wetterfenster (es eignen sich ja nur wenige Tage im Jahr für den Aufstieg), so zermürbend, dass Jür-gen mit Freunden 40 (!) km in ein Dorf ab-

stieg, nur um ein, zwei Biere zu trinken und dann wieder ins Lager zu marschieren. Die Knappheit der Zeitfenster erklärt auch die Fotos in manchen Zeitungen, die -zig Berg-steiger in einer Schlange nach oben steigend zeigen. Schaut fast nach Massentourismus aus, ist aber damit zu erklären, dass an die-sen ganz wenigen Tagen eben etliche auf den Gipfel wollen. Dann kam für Jürgen der Aufstieg zu den diversen Höhenlagern, mit oben Schlafen, nach einer Nacht wieder retour, weil man sich ganz langsam an die Höhen gewöhnen muß, dann wieder hinauf, viel-leicht ein Lager höher und wieder retour, bis man sich fit glaubt für den Aufstieg zum Gipfel. Laut Jürgen ist der Aufstieg trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit großem Risiko verbunden, weil Gletscher und Eis-brüche sich ständig ändern und Lawinen drohen (er zeigte eindrückliche Videoauf-nahmen). Selbst mit Sauerstoffgeräten ist man am Gipfel nicht sicher. Man hat dort das Bewusstsein eines 6 jährigen Kindes und ein total anderes Zeitgefühl. Jürgen hat es geschafft - und uns einen beeindrucken-den Abend beschert. Vielen Dank!

KARl bRAunsTEInER (MJ70)

7 sEriE Altkalksburger

Ein etwas anstrengender Abend

Die alljährliche Auswahl der „Alt-kalksburger-Weine“ gestaltet sich stets recht anstrengend. Am 11. Feb-

ruar 2014 mussten knapp 30 Altkalksburger bzw. Gäste unter der kompetenten Leitung von Bernulf Bruckner 15 verschiedene Weine verkosten und bewerten.

Am Foto v.l.n.r.: triulzi-Sponer, Klein, bruckner

Folgende Weine wurden prämiert:

Vom Weingut Dürnberg (Georg Klein MJ78):- Blanc de Noir Zweigelt- Falko (WR-SB-GM)- Ortolan (CH-WB-GB) Vom Weingut Patricius (Arno Wimpffen MJ81)- Furmint (Süßwein)

Darüber hinaus wurden prämiert:- Grüner Veltliner Spiegel 2013, Weingut Rabl, Langenlois- Gemischter Satz 2013, Weingut Wieninger, Wien

- Roter Veltliner 2013, Weingut Leth, Fels am Wagram- Zweigelt Rubin Carnuntum 2012, Weingut Artner, Höflein

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8 Altkalksburger spot on

Mag. Walter Friedl (MJ81) (Kurier Redaktionsgesellschaft mbh & Co Kg) im Gespräch mit Bernadette Fina (MJ09)

In unserer Rubrik „spot on” sprechen wir mit Mitgliedern unserer Vereinigung.dabei interessieren uns private wie berufliche Aspekte sowie das „geheimnis ihres Erfolges”. der Wortlaut ist so originalgetreu wie möglich gehalten.

In absoluter Minderheit

SPOT ON

Du studierst Elektrotechnik – Frauen sind in diesem Sektor eine absolute Minderheit. Wie kamst Du dazu?Das lag an zwei tollen Professoren in Kalks-burg, die mich für diese Richtung begeis-tern konnten. In der Unterstufe war es die Mathematikprofessorin Zankel und in der Oberstufe der Physikprofessor Steiner. Nach der Matura hatte ich mich zwar auch für Jus interessiert, aber letztlich habe ich mich für die zukunftsträchtigere Technik entschieden.

Hast Du schon in Deiner Kindheit lieber mit Matador als mit Barbie-Puppen gespielt?Nein, dass ich in Richtung Technik gehen würde, war nicht absehbar. Und ich bin auch froh, dass ich eine Allgemeinbildende

STECkbrIEf

Bernadette Fina (MJ 2009)

geboren in Wien

1997-2001: Volksschule Kollegium Kalksburg

2001-2009: gymnasium Kollegium Kalksburg

seit 2009: studium Elektrotechnik und Infor­

mationstechnologie, Tu Wien

Höhere Schule absolviert habe und keine Höhere Technische Lehranstalt, weil ich jetzt mit Englisch und Französisch einen Vorteil gegenüber anderen habe.Warum hast Du gerade Elektrotechnik ge-wählt?Das war Zufall. Ich habe die Broschüre mit allen TU-Studienrichtungen rasch durchge-blättert und irgendwann einmal den Finger hineingehalten. Und da stand dann Elektro-technik.

Wie viele Frauen gibt es in Deinem Jahr-gang?Von den 200 bis 300 Studenten, die pro Jahr beginnen, waren mit mir nur sechs weib-lich. Jetzt, nach neun Semestern, sind wir nur noch drei.

Wie lebt es sich auf der Uni als „Exotin“?Sehr gut, wir sind von den Burschen voll akzeptiert. Und das Lustige ist: Weil wir so wenige Frauen sind, kennen uns alle. Um-gekehrt ist das natürlich schwieriger. Da passiert es schon einmal, dass einer sagt

9spot on Altkalksburger

Und wie stehen die Chancen dafür?Schauen wir einmal, immerhin liegt mein Notenschnitt unter zwei.

Hast Du schon konkrete Berufspläne?Nein, noch nicht. Klar ist für mich aber, dass ich nicht Vollzeit im Labor stehen und basteln will. Daher werde ich nach dem Master noch eine MBA-Ausbildung ma-chen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Mix aus Technik und Wirtschaft sehr gut für den Job ist.

Du würdest aber auch „nur“ mit einem TU-Abschluss wohl sofort eine Anstellung fin-den – die Wirtschaft sucht Techniker, und in Zeiten von gender mainstreaming sind Frauen, weil rar, gerade in diesem Bereich äußerst begehrt.Das stimmt, aber ich halte nichts von die-sem geschlechterspezifischen Ansatz, der/die Beste soll den Job bekommen. Die ganze Frauenquoten-Debatte ist doch Blödsinn.

Kommen wir zurück zu Deiner Schulzeit. Hast Du gute Erinnerungen an zwölf Jahre Kalksburg?

„Hallo, wie geht’s?“ – und Du denkst Dir: Wer war das eigentlich?

Was ist die Ursache, dass sich so wenige Frauen für technische Berufe entscheiden?Ich glaube, dass in der Schule dafür nicht die Grundlagen geschaffen werden, was für Kalksburg, zumindest für mich, aber nicht zutraf. In der Oberstufe müsste es die Möglichkeiten für Vertiefungen geben. Man könnte etwa das Erlernen von Program-miersprachen anbieten.

Siehst Du eine Technik-Feindlichkeit in Ös-terreich?Das würde ich so nicht sagen, aber Faktum ist, dass man die Unis verhungern lässt.

Wie meinst Du das?Es wird an allen Ecken und Enden gespart. Es gibt bei uns kaum Tutoren oder Assis-tenten, an die man sich wenden könnte. Ich muss direkt zum Professor gehen. Die sind zwar sehr engagiert und hilfsbereit, aber oft überlastet. Ich würde mir mehr Geld für die Unis wünschen – statt Millionen in sinnlo-se Umfragen zu stecken, wie zuletzt bei der Umgestaltung der Mariahilfer Straße.

Dass der Staat zu wenig Mittel in die For-schung pumpt, sieht man ja auch in den in-ternationalen Uni-Rankings, wo Österreich schlecht abschneidet.Genau! Und das hat letztlich auch einen Effekt auf unsere Zukunftschancen. Denn es macht sehr wohl einen Unterschied, ob ich ein Diplom von der TU-Wien oder der ETH-Zürich bei der Bewerbung vorlege.

Auf der anderen Seite ist der Spardruck gerade nach dem Hypo-Debakel ein sehr großer.Das stimmt. Aber warum hebt man nicht Studiengebühren ein – verbunden mit ei-nem fairen Stipendiensystem.... Ich bin ab-solut dafür.

Das heißt, Österreich verliert – was die Technik anbelangt – international zuneh-mend an Boden?Das kann man so auch nicht sagen. Einzel-ne Institute, wie etwa die Automatisierung, wo wir mit der Weltspitze durchaus mithal-ten können, sind sehr gut. Aber es wäre halt noch mehr drin.

Wirst Du ein oder zwei Auslandssemester absolvieren?Ja, meinen Bachelor mache ich noch in Wien. Aber für den Master will ich schon ein Semester ins Ausland.

Wohin?Mein Traum wäre natürlich das MIT (Mas-sachusetts Institute of Technology; Anm.) in den USA.

Im Großen und Ganzen schon. Sicher, die Schule war schwieriger als andere, aber da-für tut man sich nachher leichter. Das einzig Negative war der Mathematik-Unterricht in der Oberstufe.

Inwiefern?Der Professor konnte überhaupt nicht er-klären, Fragen hat er oft als lächerlich hin-gestellt, sodass Mitschülerinnen in Tränen ausgebrochen sind. Und zur Hausübung hat er immer wieder Beispiele gegeben, die wir im Unterricht noch gar nicht durch-genommen hatten. Die Folgen waren viele Fünfer. Ich war, Gott sei Dank, eine Einser-Schülerin und bin auch froh, dass ich mich durch ihn nicht abschrecken ließ, Technik zu studieren.

Apropos Gott: Wie war zu eurer Zeit die christliche Erziehung in Kalksburg – abseits des Religionsunterrichts?Nicht sehr ausgeprägt. Außer den Messen zu Schulbeginn und -ende sowie zu Weih-nachten und Ostern war da nicht viel.

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10 Altkalksburger

Es kreucht und f eucht in diesen bildern.

Einer Künstlerfamilie entstammend absolvierte Colnago nach vier Jahren in Kalksburg die Grafische Lehr- und

Versuchsanstalt in Wien und ist seit 1971 freischaffender Künstler. Er lebte und ar-beitete lange Jahre in Perchtoldsdorf und wohnt seit 2002 in Klosterneuburg. Anfangs widmete er sich der Hinterglas-malerei, später folgten Aquarelle, Grafiken, Drucke, Metallplastiken und Öl malerei. Weite Landschaften, figurale Komposi-tionen, aber auch Tiere aller Arten bevöl-kern seine Bilder in denen alles lebendig ist und kreucht und fleucht und fliegt und werkt. Ja werkt, denn ein immer wieder-kehrendes Motiv bei Colnagos Malereien, die im Club ausgestellt sind, ist die „Arche“, an der von Menschen gebaut wird, oder die schon fertig ist und sich in die Lüfte erhebt, manchmal ist es eine ganze Armada, von Flugenten oder fliegenden Gänsen gezogen oder begleitet. Zweifelsohne liebt Colnago die Natur mit all ihren Geschöpfen und traut den Menschen auch immer wieder einen Neu-anfang, einen Aufbruch in eine bessere Zukunft zu. Diese innige Vorstellung setzt er mit großer Phantasie in Szene und führt den Betrachter seiner Bilder in ein Traum-land voller Sehnsüchte und Visionen. Den realistischen und naturalistischen Darstel-lungen liegen oftmals auch Themen aus der biblischen Mythologie, von der Sintflut bis zum Turmbau von Babel zu Grunde. In der Eröffnungsrede betonte Dr. Michael Flener (MJ68) auch immer wieder

Als einer der wenigen Altkalksburger, die einen künstlerischen beruf ergriffen haben, stellte Prof. Robert Colnago (MJ54) am 20. februar in unserem Club aus.

die Eigenständigkeit im Schaffen Colnagos, der sich von keinerlei Moden oder Strö-mungen vereinnahmen lässt, sondern stets treu seinen eigenen künstlerischen Weg verfolgt. Kurt Bergmann (MJ55), ein Klassen-kollege von Colnago, erzählte einige Bege-benheiten aus der gemeinsam erlebten Zeit im Kollegium und präsentierte dann zur Überraschung des Künstlers eine Zeich-nung, die Colnago noch während der Schulzeit angefertigt hatte. Sein Talent hatte sich damals bereits abgezeichnet.

Die Ausstellungseröffnung hatte erstmals einen musikalischen Rahmen: Das Trio von Cambini (mit Annegret Bauerle [Flöte], Pe-ter Mayerhofer [Oboe] und der Tochter des Künstlers Antonia Taibler [Fagott] spielte Vivaldi. Das Clublokal war für die Besucher der Vernissage erneut eigentlich zu klein. Die Ausstellung ist noch bis 22. April (Fi-nissage ab 17 Uhr) während der üblichen Cluböffnungszeiten sowie an Veranstal-tungstagen zu besichtigen.

gEORg lOhMER (MJ82)

l

im Kreis der Mitschüler (v.l.n.r.): Kurt bergmann, hannes hölzl, Robert Colnago, Michael Zacherl und heribert Rahdjian

11 Altkalksburger

AkV-Exerzitien im Stift Göttweig

Diesmal im beeindruckenden und mit komfortablen Exerzitien-Bereichen ausgestatteten Benediktinerstift

Göttweig. Im Laufe der zweieinhalb Tage des Schweigens versuchten die 7 Teilnehmer, in wunderbarer Umgebung persönliche Ant-worten auf grundsätzliche Problemstellun-gen zu finden sowie individuelle Prioritäten zu erarbeiten.

Vom 6.-9. März fanden heuer bereits zum 4. Male die von P. Ricci Plaickner initiierten und betreuten AKV-Exerzitien für Manager und führungskräfte statt.

Zum Abschuss wurden die Teilnehmer von P. Christian Gimbel OSB im Rahmen einer kunsthistorisch hochinteressanten Führung durch das Stiftsgebäude geleitet.Besonders beeindruckend waren die reno-vierte Stiftsorgel, der Glockenturm, zahlrei-che Gemälde vom Kremser-Schmidt und das berühmte Troger-Fresko. Ein Dankeschön an das Sift Göttweig und P. Ricci Plaickner SJ!

12 Altkalksburger

Wie verbessert man die Welt?

Christoph Thun-Hohenstein (MJ78) empfing eine große Gruppe von etwa 80 AltkalksburgerInnen auf beson-

ders freundliche Art und Weise in seinem Büro im MAK. Der seit 2011 amtierende Direktor des MAK erklärte Geschichte und Ausrichtung des Hauses am Stubenring. 1864 als „k. k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie“ eröffnet (vorerst provisorisch in Räumlichkeiten des Ballhauses neben der Wiener Hofburg), wurde das MAK mit jet-zigem Standort schließlich 1871 nach Plä-nen von Heinrich von Ferstel im Neo-Re-naissancestil gestaltet und erbaut. Es ist der erste am Ring errichtete Museumsbau. Die Kunstgewerbeschule (heute Universität für angewandte Kunst) zog damals schon mit ein in die Räumlichkeiten am Stubenring. Das Museum selbst sollte als Mustersamm-lung für Künstler, Industrielle und Publi-kum und als Aus- und Weiterbildungsstätte für Entwerfer, Handwerker und Studenten der Gewerbeschule dienen. Als neues Leitbild des Museums erklär-te Thun-Hohenstein die Losung „Verbesse-rung der Welt durch angewandte Kunst“. Kunst ist stets kreativ, sie verbessert die Welt, wenn sie nicht nur das Schöne son-dern auch das Praktische vor Augen hat. Er sieht die Aufgabe des Designs, der Designer darin, das tägliche Leben für die Menschen besser und einfacher zu machen. Deswegen versteht sich das MAK auch als Laboratorium gesellschaftlicher Erkenntnis und als Ort des Sammelns, Forschens, Be-wahrens und Vermittelns, des interaktiven Lernens … Das MAK sieht die angewandte Kunst (und sich selbst) an der Schnittstelle zu Design, Architektur und Gegenwarts-kunst, welche unsere Zukunft thematisiert, indem es gesellschaftspolitisch relevan-te Fragestellungen mit Perspektiven und Ansätzen der Gegenwartskunst, der ange-wandten Kunst, des Design und der Archi-tektur konfrontiert. Es tritt ein als treibende Kraft für einen positiven Wandel unserer Gesellschaft vor allem in sozialer, ökolo-gischer und kultureller Hinsicht, so Thun-Hohenstein. Das MAK feiert heuer sein 150 jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Pro-gramm und mit der Ausrichtung eben eines Design-Labors. Weiters geplant ist die Ein-führung einer Biennale, um das MAK und

Exklusive führung für die Altkalksburger durch das Museum für Angewandte Kunst (MAK) in Wien

nandersetzung mit dem Wiener Stil erfolgt. Der dritte Raum weist abschließend den Weg zum Internationalen Stil. Rund 500 ausgewählte Sammlungsobjekte werden in verschiedenen thematischen Zusammen-stellungen gezeigt. Um kunsthistorische wie gesellschaftspolitische Aspekte rund um die Wiener Moderne zu beleuchten, wurde die Ausstellung durch Original-Plakate aus die-ser Zeit begleitet. Die Großen Namen der damaligen Ge-stalter wie Otto Wagner, Josef Hoffmann, Koloman Moser oder Dagobert Peche sind durch schöne Objekte repräsentiert, vom Möbel bis zum Essbesteck. Von Versuchen der formalen Reduktion (Ornament als Verbrechen) bis zur Suche nach individu-ellem Ausdruck in der Form war Vieles zu sehen. Abschließend kann man nur sagen, dass sich ein Besuch im Museum für ange-wandte Kunst in Wien wirklich lohnt. Wer am Puls der Zeit bleiben will oder sich über alte und neue Strömungen des Designs und der Kunst informieren möchte, wird in die-sem Museum immer wieder gerne ein und aus gehen. Damit verbessert man nicht un-bedingt die Welt, aber vielleicht sein eige-nes Verständnis der Zusammenhänge von Form, Funktion und Schönheit. Viel Ver-gnügen!

gEORg lOhMER (MJ82)

Wien in den Fokus der modernen Design-Entwicklung zu stellen. Dass das MAK neben seiner großarti-gen Asien-Sammlung auch eine der erle-sensten Sammlungen an Orientteppichen weltweit besitzt, war für viele von uns neu. Eine geplante Schau der Teppichsammlung wurde ebenfalls angekündigt. Nach den einführenden Worten Thun-Hohensteins wurden wir in drei Gruppen zu einer Besichtigungsrunde durch zwei ak-tuelle Ausstellungen geführt. Der Weg führte uns zuerst in die neu aufgestellte ASIEN-Schausammlung. Sie entstand im Laufe der 150-jährigen Mu-seumsgeschichte aus öffentlichen und pri-vaten Kollektionen und bietet einen um-fassenden Einblick in die Kunstgeschichte Asiens. Vom japanischen Künstler Tadashi Kawamata gestaltet, erscheint die Schau auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, doch das legt sich schnell. Wie von zwei asiatischen Drachen getragen, schlängelt sich die Ausstellung durch den Raum. Man kann durch die Vitrinen hindurchsehen, al-les hängt mit allem zusammen und deutet so die ständige Beeinflussung der Kulturen untereinander an. Anschließend besichtigten wir die Aus-stellung WIEN 1900. Der erste Raum wid-met sich der Suche nach einem modernen Stil, während im zweiten Raum eine Ausei-

dir. ddr. thun-hohenstein begrüßt seine Gäste der AKV.

13Altkalksburger

p. Friedrich Sperringer und Vortragsgäste im Club.

beten und fasten

Pater Sperringer referierte – diesmal in kleinerem Kreis – über die Bedeu-tung von „Beten und Fasten“ im Al-

ten und Neuen Testament, in der Kirchen-geschichte, im Leben des Ignatius von Loyola und in seiner Jesuiten-Kommunität in 1010 Wien, Dr. Ignaz-Seipel-Platz 1, der er als Superior vorsteht. In allen Religionen spielt „Beten und Fasten“ eine wesentliche Rolle, um mit dem Göttlichen bzw. mit Gott in Beziehung zu treten. Auch Jesus fastet 40 Tage und 40 Nächte und bereitet so Körper und Geist vor, um sich für das Wort und Wollen des Vaters zu öffnen. In der Bergpredigt kriti-siert Jesus das Beten und Fasten der Phari-säer als Heuchelei. Richtiges und verborge-nes Fasten und Beten soll auf Gott und die Mitmenschen gerichtet und mit Werken der tätigen Nächstenliebe verbunden sein. Der „barmherzige Samariter“ hilft dem Überfal-lenen, während Priester und Levit am ihm vorbei zum Tempeldienst eilen. In der Spätantike wenden sich junge Leute von der hedonistischen, liberalen Ge-nusskultur ab und ziehen in die Wüsten Sy-riens, Ägyptens und Anatoliens. In den Be-nediktiner-Klöstern („Ora et Labora“) wechseln sich Zeiten der Arbeit und des Gebetes ab. In franziskanischen Gemein-schaften wird Solidarität mit den Armen gelebt. Das Gottes- und Menschenbild des Humanismus stellt den Menschen mit sei-ner persönlichen, individuell-personalen Würde und Einzigartigkeit in den Mittel-punkt.

Anregungen zur zeitgemäßen, persönlichen gestaltung der fastenzeit mit blick auf die biblische, kirchliche und ignatianische Tradition. Vortrag von P. superior friedrich sperringer sJ am 11. März 2014 im Club

Ignatius von Loyola erlernt das wahre „Beten und Fasten“ erst nach peinvollen Experi-menten, in denen er sich fast ruiniert und dennoch nicht den Willen Gottes für IHN persönlich erkennt. Erst nach Bewältigung dieser spirituellen Krise kann er die „Geistli-chen Übungen“ niederschreiben. Zum Ge-betsleben gehört der Gebrauch der Dinge nur, INSOWEIT diese dem Ziel der Gottes-nähe dienen, das „Sich-Enthalten“ von den Dingen dann, wenn sie von Gott wegführen. Dieser Lebensstil macht auf Dauer fähig, die feinen Töne der Stimme Gottes mittels der Unterscheidung der Geister zuverlässig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Es geht Ignatius nicht um das „Fasten an sich“ sondern um das, was hier und jetzt unter den gegebenen Umständen „mehr“ an Got-tesnähe bringt. Dem Jesuitennovizen und Herzog von Gandia (Franz Borgia) empfiehlt Ignatius „möglichst häufig alle beliebigen Fleischarten zu essen“. In seinem berühmten „Gehorsamsbrief “ vom 1547 verbietet er den Studenten-SJ in Coimbra „zuviel zu beten“. Voraussetzung für ein geordnetes, regel-mäßiges und lebendiges Beten ist die „Berei-tung der fördernden Umstände“. Folgende Fragen sollten wir uns stellen: Habe ich ei-nen bestimmten Ort für mein regelmäßiges Gebet? Kann ich bewusst Maß halten? „Fas-te“ ich bewusst, indem ich Werke der Nächs-tenliebe übe? Indem ich z.B. ein soziales Pro-jekt unterstütze? Wieweit fördern Fasten und Beten meine Gottesnähe und meine Fä-higkeit zur „Unterscheidung der Geister“?

PETER bIEsEnbEndER (MJ81)

Lange vor Nitsch

Es muss in der Oberstufe gewesen sein (in den späten 60-er Jahren) als ich eines Tages mit meinem Freund Toni Salomon gewettet hatte, dass er sich nicht traue, eine volle Kakao-Packung, wie wir sie in der Schulpause oder zur Nachmittagsjause bekommen hatten, an die Wand des kleinen Speisesaals zu schleudern, noch dazu an die Stirnwand unter-halb des Kruzifixes, noch dazu vor dem Tischgebet vor der ver-sammelten Schar unserer Ober-stufen-Kameraden. Doch Toni war ein Mann der Tat. Als alle in Stillschweigen und stramm vor ihren Tischen Aufstel-lung genommen hatten, trat er vor und warf die prall gefüllte Kakaopackung mit voller Wucht unterhalb des Gekreuzigten an die weiß gekalkte Stirnwand des Speisesaals .Das Schüttbild ver-fehlte seine Wirkung nicht, es war ein elementares Ereignis. Der Speisesaal tobte vor Begeisterung über diese Aktion, der Dienst ha-bende Präfekt - leider weiß ich nicht mehr, wer es war - stürzte auf den Täter zu, wohl auch, um eine Wiederholung zu verhin-dern, und ordnete eine soforti-ge behelfsmäßige Reinigung an, eine Androhung von Konsequen-zen folgte auf dem Fuß. Das Erstaunlichste an der Ak-tion war das milde Strafausmaß für uns beide, nämlich eine Aus-gangssperre und das Reinigen und neu Färbeln der Wand.Damals wussten wir nicht, dass man mit einem solchen Schütt-bild Kunstgeschichte schreiben kann, denn das alles geschah lange „vor Nitsch.“

RichARD ZEiTLhuBER (MJ69)

SEriE:

Anekdoten aus dem Kollegium

und der AKV

14 Altkalksburger

P. friedrich Matter (1915-2000) - gottes Kraft in seiner schwäche

Der 10. September 1944 war der Knoten-punkt in seinem Leben: Ein Fliegerangriff auf Wien verschüttete den 29-jährigen Theolo-giestudenten Friedrich Matter aus dem Jesu-itenorden wenige Monate vor seiner geplan-ten Priesterweihe unter den Trümmern eines zerbombten Hauses. Vier Wochen war er ohne Bewusstsein und von den Ärzten längst aufgegeben. Schwerst kopfverletzt war er für den Rest seines 85 Jahre währenden Lebens gezeichnet. Ein „bekannter Jesuit“?Friedrich wurde am 7. Juni 1915 in Wien ge-boren, sein Vater war Polizeibeamter. Für die Einstellung des Elternhauses spricht, dass er seine Bildung bei den Schulbrüdern (Volks-schule) und im Schottengymnasium erhielt. Sein Entschluss, in den Jesuitenorden einzu-treten, dürfte sehr rasch gefallen sein. Eigent-lich wollte er Technik studieren. Im Sommer nach der Matura (mit Auszeichnung) regte ihn die Predigt eines Mitbruders über Jesus Christus an, den geistlichen Beruf zu wäh-len und Jesus zu folgen - „am besten bei den Jesuiten“. Am 7. September desselben Jahres (1934) begann er in St. Andrä im Lavanttal das Noviziat. Die ordensübliche Ausbildung wurde durch zwei Jahre Kriegsdienst, zum Teil an der Eismeerfront, unterbrochen. Brie-fe aus dieser Zeit belegen, mit welcher Liebe er an seinem Beruf zur Gesellschaft Jesu hing. Am 20. Oktober 1941 wurde er als Jesuit ent-lassen und von den Oberen ins Theologie-studium nach Wien geschickt. Dort geschah, wovon oben die Rede war. Ein Jahr nach dem Unfall konnte Frater Matter unter schwersten Bedingungen in Inns-bruck das Studium wieder aufnehmen und wurde am 26. Juli 1946 zum Priester geweiht. 1948 wurde er ins Kollegium Kalksburg geschickt, um dort im jüngst wieder eröffne-ten Internat als „Bastelpräfekt“und im Ver-waltungsbereich mitzuhelfen. Bei den Schü-lern erfreute er sich bald großer Beliebtheit. Jeder wusste, dass er ganz oben, im 4. Stock des Patrestrakts das begehrte Doppelzimmer am Ende des Ganges bewohnte. Sehr oft traf man ihn dort nicht an, schon eher in der Ga-rage, neben dem „Tröpferlbad“, wo er seit 1950 den ausrangierten Army-Jeep – immerhin mit Allradantrieb und Anhänger - auf Schuss hielt. Er war zuständig für die Versorgung des Kollegiums mit den notwendigen Ma-terialien, heute würde man dazu „Logistik“ sagen. So mancher war mit ihm befreundet, da er stets ein offenes Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse der Zöglinge hatte. Was nur

möglich war, erledigte er bei seinen täglichen Fahrten nach Wien so nebenbei mit. „Mir hat er z.B. für meine Radio-Versuche sehr oft Be-standteile vom Spezialgeschäft ‚Wien-Schall‘ am Getreidemarkt mitgebracht“, erinnert sich noch heute Helmut Kropp (MJ55).“Was man sich von ihm am Abend wünschte, war einen Tag später ganz oben im Patrestrakt bei P. Matter abzuholen.“ Ein anderer Altkalks-burger dieser Tage schrieb: „P. Matter war für mich, wie sicher für viele andere Mitschüler, ein besonders liebenswerter väterlicher Be-rater. Ich werde ihn als solchen und als Teil meiner Jugend nie vergessen.“ Inzwischen hatte es sich in der Pro-vinz herumgesprochen, dass P. Matter nicht nur Priester, geistlicher Ratgeber und guter Beichtvater war, sondern sich auch aufs Au-tofahren und -reparieren und viele andere praktische Dinge bestens verstand. Er war für seine nächste Aufgabe schlichtweg prädesti-niert: Begleiter eines Volksmissionars auf den Einsätzen der „Fahrenden Kirche“. Die Ost-priesterhilfe mit ihrer Zentrale in Königstein im Taunus organisierte diese Kapellenwagen-mission in der mitteldeutschen Diaspora. Auf P. Werenfried van Straaten von den Prämons-tratenser Chorherren, im Volksmund wegen seiner Lebensmittelsammlungen für aus Ost-deutschland Vertriebene auch „Speckpater“ genannt, ging diese Idee zurück. Die Kapel-lenwagen der Fahrenden Kirche bestanden aus einer Zugmaschine und einem Anhänger. 1953 gab es bereits 15 solche Wagen. Den St. Bartholomäuswagen chauffierte ab 1955 P. Matter als Kompagnon des P. Anton Schmidt SJ als Hauptseelsorger. Im Sommer waren sie monatelang unterwegs, zumeist im Raum Frankfurt – Bayreuth – München – Stutt-gart.. Die Kapellenwagen waren auf diesen Fahrten zugleich Wohnwagen, Sprechzim-mer, Beichtstelle, Kirche, Arbeitszimmer und Schlafzimmer. Für die Katholiken in der Di-aspora war diese Fahrende Kirche ein unver-gessliches Erlebnis – und P. Matter war ganz in seinem Element. P. Schmidt war von seiner Hilfe begeistert, auch wenn er nicht so ganz sein spartanisches Leben teilen wollte. Der Provinzialswechsel 1961 und die schon damals schrumpfende Zahl der Mit-brüder in der Provinz erheischten bald eine Konzentration der Kräfte. Der Volksmissio-nar P. Schmidt sollte in Österreich die Grup-pe der Missionare verstärken, P. Matter die Seelsorgskommunität in Steyr. So fand für beide diese typisch jesuitische Tätigkeit (in unseren Regeln heißt es: Unsere Berufung ist

P. MIChAEl ZAChERl sJSErIE: bekannte Jesuiten

es, in jedweder Gegend der Welt unterwegs zu sein, wo gerade mehr Dienst für Gott und Hilfe für die Seelen erhofft wird) 1962 ein rasches Ende. Für P. Matter begann eine äu-ßerst segensreiche seelsorgliche Tätigkeit an der Marienkirche in Steyr. 35 Jahre machten ihn zu einem einmaligen Begriff in ganz Steyr und weit aufs Land hinaus. P. Provinzial Ger-win Komma hielt es in einem Brief anlässlich seines 60-jährigen Ordensjubiläums so fest: „Ich weiß, Du hast kein leichtes Leben. - Aber ich bin überzeugt, dass Du doch für viele be-drängte Menschen ein Trost sein kannst. Und dass Du sie zu Christus führen kannst, auch wenn Du seinen Namen nicht immer auf den Lippen führst. - Die Leute wissen, dass Du ihm gehörst und Deine Zuwendung und hu-morvolle Freundlichkeit erfahren sie als ein Stück Zuwendung des Herrn. - Und dieser Dienst an alten, kranken oder bedrängten Menschen ist ja Deine Sendung, die Du nicht von Dir aus übernommen hast, sondern die Dir der Herr gegeben hat …“ In seinem Ant-wortbrief hielt P. Matter seine Überzeugung fest: „Gebet ist die Achse der Welt“. Dies dürf-te er immer wieder den Beichtenden mit auf den Weg gegeben haben. Diese raisonierten ihre Eindrücke von P. Friedrich Matter etwa so: „P. Matter, der von sich sagt, dass er nur ein Hilfsarbeiter im Weinberg des Herrn sei, war für uns aufgeschlossen und hatte stets ein freundliches Wort bereit, um Rat, Stär-kung oder Absolution zu spenden.“ oder: „Es ist etwas Großes und Schönes, wenn solche selbstlose und tapfere Herolde Gottes unter uns weilen. Ihr Leben mitten in unserer Ge-meinschaft gibt uns Kraft und Stärke.“ Mitte der 90-er Jahre machte sich die nervliche Beeinträchtigung P. Matters immer mehr bemerkbar: verstärkt Kopfweh, Absen-zen, nicht mehr nach Hause finden und der-gleichen. Die Suche nach einer für ihn guten Lösung führte ihn Ende 1996 ins Hildegar-dishaus der Schwestern der „Caritas Socialis“ in Kalksburg, wo er gut gepflegt wurde und doch sehr in der Nähe seiner Mitbrüder sein konnte. Mehr noch als bisher nahm ihn Gott „in die Schule“ völliger Ergebenheit in Seinen gütigen Willen. In seiner Schwäche (epilep-tische Krampfzustände, stark nachlassende Sehkraft etc.) kam Gottes Kraft zur Geltung: Auch in diesem letzten Lebensabschnitt ge-reichte er vielen zu aufrichtendem Trost.

15 sEriE Altkalksburger

frühjahrs-Treffen der Salzburger AkVDer Weihnachtsbrunch war vergangenes Jahr mehr ein vorweggenommenes Oster-treffen und was anschliessend folgte, er-weckte in uns mehr Frühlingsstimmung denn Winterfreuden. Den meteorologi-schen Frühlingsanfang ließen wir uns nicht entgehen. Heinz Rassaerts lud zum klassi-schen Frühjahrs-Treffen am Freitag, den 28. März, in den Gasthof Auerhahn ein.

BundesländerMemento

Maximilian Saurma-Jeltsch (MJ41), Sodale der Marianischen Kongregation des Kolle-giums und treuer Altkalksburger wurde am 27. Februar 2014 nach langem, mit großer Geduld ertragenen Leiden im 93. Lebens-jahr von Gott zu sich genommen.

Erich Moser (MJ83), in dritter Generation Inhaber des Nobelrestaurants Höldrichs-mühle, wurde am 11.März zum Bürger-meister der Marktgemeinde Hinterbrühl gewählt. Die AKV gratuliert und wünscht alles Gute!

•••Berthold pemp (MJ95) hat sich vor wenigen Wochen an der MedUniWien habilitiert.

•••Verena charwat (MJ04) hat ihr Doktorats-studium an der Medizinischen Universität Wien am 26. Februar 2014 mit dem Titel „PhD“ abgeschlossen. Sie schreibt der Re-daktion: „Ich bin in der biomedizinischen Forschung (an der Universität für Boden-kultur) tätig und stehe den Altkalksbur-gern sowie derzeitigen Kollegsschülern bei Bedarf gerne zur Verfügung (z.B. Hilfe bei Vermittlung von Berufspraktika in der bio-technologischen Forschung).“

•••Dr. Jörg Beirer (MJ60) erhielt anlässlich seiner Emeritierung aus der Rechtanwalts-kanzlei Kosch, Wr. Neustadt, am 1. März 2014 vom Herrn Bundesminister für Jus-tiz das Große Verdienstkreuz der Repub-lik Österreich verliehen. Jörg ist im Jahre 1972 in die Kanzlei Kosch eingetreten, war Jahrzehnte lang Partner in dieser Kanzlei-gemeinschaft, die er mit seiner humanisti-schen Bildung und Einstellung sehr geprägt hat, und zuletzt Seniorpartner. In den Jah-ren 1994 bis 2011 war er auch Präsident der Niederösterreichischen Rechtsanwalts-kammer.

•••Mag. Dr. Mario strigl, ObstltdhmfD (Alt-freinberger MJ91) schrieb der Redaktion:„Es freut mich, dass ich nunmehr offiziell zum betreuenden Informationsoffizier des Militärkommandos Wien für das Kollegi-um Kalksburg bestellt wurde - umso mehr, da ich als Altfreinberger natürlich ein ge-wisses Naheverhältnis habe.In der letzten Ausgabe von „Der Soldat“ ist ein Artikel über unsere Informationsveran-staltung in Kalksburg im Jänner dieses Jah-res erschienen. Ich freue mich auf eine ge-deihliche Zusammenarbeit und stehe Ihnen

Personalia

jederzeit für Fragen zur Verfügung!“+43 676 9540600, [email protected]

•••Vom 21. Mai bis 19. Oktober 2014 findet im 21er-Haus eine Ausstellung mit Fotografien von Prof. Peter Baum (MJ58) statt: „Das 20er Haus im Aufbruch der 1960er Jahre“ .

•••philipp pointner (MJ87) gab am 21. März sein Wien-Debüt als Dirigent mit einer Vorstellung von Mozarts Zauberflöte an der Wiener Volksoper.

Leopold-Michael Marzi (MJ80) ist Hausju-rist im Wiener AKH. Da im AKH jährlich 3.000 Einsätze der Kripo anfallen, wünscht er sich - in Zeiten der Postenverringerung! - ein eigenes Wachzimmer im AKH. Darüber

Pressestimmen

Uns wurden noch die Schuhe geputzt!

Ein Besuch bei einem unserer Senioren (die Vorkriegsmaturajahrgänge sind ja mitt-lerweile schon sehr „schütter“ geworden) brachte Erstaunliches über das Kollegs-leben in den 30-er Jahren hervor. Johann christoph Allmayer-Beck, Maturajahrgang 1936, erzählte Präsident Hans Hammer-schmied, seinem Neffen peter Allmayer-Beck (MJ60) und dem Berichterstatter über längst vergangene Zeiten. Die 1. Republik war noch jung, dennoch sind die ersten 70 Jahre des Kollegs präsent: Uniform, das I. (adelige) und II. (bürgerliche) Konvikt, die Reitschule, die Schlafkabinen und eben fürs I. Konvikt die Dienerschaft (Betten machen, Schuhe und Uniform putzen). Hier kommt dem Besuchten mehr die Erinnerung sei-nes Onkels, der ebenfalls im Kolleg war, ins Gedächtnis. I. und II. Konvikt wurden 1918 abgeschafft. Die seltenen Ausgänge der In-ternen wurden zur „Ausspeisung“ daheim genutzt. Und die Ausgänge wurden wegen Disziplinarstrafen oftmals noch „seltener“.Als ob es gestern gewesen wäre, sprudeln

die Namen der Patres hervor: P. Troll-Obergfell, P. Montjoye, P. Billot, P. Großer als „Gangpräfekt“ (den Nachkriegsmatura-jahrgängen sicher noch geläufig) - das Haus war voll Jesuiten! KlAus dAubECK (MJ68)

23. Mai 2014 im Club19:15 - 20:00 Uhr Auszüge aus der BArock-oper „San Ignacio de Loyola“20.00 – 20.30 BAu eIneS krAnkenhAuSeS im Dorf nsuta/Ghana21.00 – 22.15 ein Jahr papst FrAnZISkuS Ein detailliertes Programm

des Abends findet ihr im

beigelegten Flyer !

ausführlich nachzulesen im Chronik-Teil des Kurier vom 7. Februar 2014, Seite 17.

Für Sponsoring und Inserate in diesem rundschreiben danken wir sehr herzlich:

MÜNZE Österreichgeneraldirektor Mag. gerhard starsich

• • •Hammerschmied, Hohenegger & Partner Wirtschafts Ges.m.b.H

• • •Schäfer Versicherungsmakler GmbHKommerzialrat Christian schäfer (MJ74)

Weiters danken wir für bis 31. März 2014eingegangene Spenden:

Prim. a.d. dr. helmuth Amsüss (MJ57)Mag. dr. Johannes Attems (MJ66)dipl.-Ing. Michael bauer (MJ80)dip.-Ing. Wolfgang brunbauer (MJ62)Mag. Klaus daubeck (MJ68)dr. Jörg demetz (MJ57)dI nikolaus dumba (MJ57)Mag. Mag. leo Eckel (MJ57)bgdr i.R. Johannes Erbstein (MJ55)doz. dr. helmut friedrichsmeier (freinb. MJ62)dr. stefan fritsch (MJ81)em. RA dr. ferdinand graf (MJ54)Mag. dr. Markus fulmek (MJ81)Ing. leopold haindl (MJ41)dr. stephan haltmayer (freinb. MJ54)Ernst-georg hammerschmid (MJ94)dr. Erwin hanslik (MJ87)dr. nikolai haring (MJ92)dr. Karl Johann hartig (MJ67)Mag.med.vet. Arno hirtler (MJ04)gerhard hofer (MJ66)Wofgang John (MJ64)Elisabeth Klein (MJ13)dr. georg Klein (MJ 78)Mag. dr.soc.oec. Christoph Kraus (MJ65)dr. Michael Kraus (MJ65)friedrich Kunerth (MJ58)gerd Mantl (MJ08)dkfm. Wilfried Marzi (MJ61)Amtsdirektor i.R. RR Othmar Matzek (MJ58)dr. georg Quintus Mautner Markhof (MJ74)Martin Mayer-Mallenau (MJ58)Mag. stephan Mildschuh (MJ89)hofrat dI Josef Müllner (MJ61)dI helmut normann (MJ59)Valentina Pollauf (MJ12)Pascal Prinz (MJ 2000)dr. dieter Pscheidl (MJ63)Andres Rettig (MJ07)Verena Rettig (MJ10)helmut Rossbacher (MJ60)dr. Thomas Rubbert (MJ84)dr. med. georg sas (MJ71)dr. Wilhelm schachel (MJ75)baron Mag. Karl stipsicz-Ternova (MJ77)Anna Maria Tupy (MJ12)Mag. Witold szymanski (MJ79)Mag.rer.soc. Robert Wegerer (MJ83)Mag. heinz Wentenschuh (MJ68)dipl. Ing. Arno Michael Wimpffen MbA (MJ81)Thomas Wojna (MJ85)Prim. univ. Prof. dr. Johannes Zacherl (MJ85)

Weiters danken wir für bis 31. März 2014eingegangene ballspenden:

Mag. stephan Adensamer (MJ73)Mag. dr. Johannes Attems (MJ66)Karl Atzler (MJ55)dr. Jörg beirer (MJ60)dr. Martin bolldorf (MJ66)dr. Peter Cajka (MJ56)dr. Peter Csoklich dr. Witold demut (MJ73)Mag. Michael dobes dr. Tibor fabian (MJ74)dr. stefan fritsch (MJ81)Mag. dr. Oliver ginthör (MJ82)dr. Peter graziadei (MJ82)Mag. gerhard hammerschmied (MJ77)dr. Erwin hanslikdr. Andreas hartig (MJ70)Vs dir doris holfeld Johannes hölzl (MJ55)dr. franz Karlhofer (MJ82)dr. gerhard Kastelic (MJ58)dr. norbert Kastelic (MJ56)dr. Thomas Klestil (MJ81)Alois Knoll (MJ73)dr. Kamillo Konrad (MJ44)KR giuseppe Koschier (MJ54)dr. Rudolf Krippl-Redlich (MJ59)dr. Michael lammel (MJ71)dr. Walter lammel (MJ42)Amtsdirektor i.R. RR Othmar Matzek (MJ58)dr. georg Quintus Mautner Markhof (MJ74)dI. Wolfgang Meixner (MJ69)Mag. dr. Edgar Müller (MJ81)gottfried Pallendorf (MJ57)dr. Michael Piatti fünfkirchen (MJ73)dr. hans Portisch (MJ55)heribert Rahdjian (MJ55)dr.dI. heinz Rassaerts (MJ58)Peter Rath (MJ57)Andrea Rekowski Prof. dr. Wilhelm ReismanndI. Peter Rossek (MJ62)dr. Rudolf schaffarz (freinb.) hR Mag. Walter schauerdr. Wolfgang seitz (MJ66)Mag. Martin springinkleeMag. Alfred szczepanski (MJ70)Vereinigung der OrdensschulenMag. Wolfgang Wildner (MJ59)dr. stefan Wurst (MJ79)Prof. Mag. Johann schmid (MJ60)dkfm. franz Josef Zacherl (MJ58dr. heinrich Zacherl (MJ56)

Für das Sponsoring des 70. Altkalksburger-balls danken wir:

LiNCOLN iNTErNATiONALMag. Witold szymanski (MJ79)

• • •BINDER gRÖssWANg Rechtsanwältedr. Tibor fabian (MJ74)

• • •KATHrEiN PriVATBANKdr. Andreas gratzl

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Galadinner im Royal Air Force Club 6. September 2014, London

Ethics are at home in banking and finance 21.–23. November 2014

Am 6. september 2014 findet im vor­nehmen londoner „Royal Air force Club“ ein galadinner anlässlich des Jubi­läums „200 Jahre Wiederzulassung des Jesuitenordens“ statt. dazu sind auch alle im großraum london lebenden Ab­solventen anderer europäischer Jesui­tenschulen herzlich eingeladen.näherer Informationen: Bernhard Thompson, london ([email protected]).

Zum zweiten Mal findet im Kardinal-König Haus in Wien-Lainz diese Ver­anstaltung für unsere europäischen Ab solventen, die im bereich bankwe­sen und finanzierung tätig sind, statt.

Pilgerreise nach Rom September 2015 Pilgerreise der europäischen Alt-schüler nach Rom, die teilweise auch als Wan­derung organisiert wird. höhepunkt wird der besuch des Vatikans und ein Treffen mit Papst franziskus sein.genaue Details im herbst 2014.

EUROpäIschE KONFÖDERATION DER ALT-JEsUITENschüLER

3. Kongress zu Ethik und Medizin 25.–27. April 2014, Paris Zum dritten Mal findet in Paris eine der­artige spezialveranstaltung der europä­ischen Konföderation für die im bereich der Medizin tätigen Alt-Jesuitenschüler statt. Vertreter der Altkalksburger Ver­einigung waren die vergangenen Male stark vertreten. das wäre auch in die­sem Jahr sehr wünschenswert.Erfreu­licherweise ist einer der Vortragenden diesmal unser Altkalksburger freund Univ.-prof. Dr. Fritz Wrba (MJ69).

international

16 Altkalksburger