Es geht auch anders - neun GmbH€¦ · 4 KÖRPER˜ & ˜SEELE Es geht auch anders Die Schulmedizin...

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4 KÖRPER & SEELE Es geht auch anders Die Schulmedizin ist gut und wichtig – aber nicht immer können ihre Mittel helfen. Hier erzählen drei Menschen, wie es ihnen aus eigener Kraft gelungen ist, ihr Leiden zu heilen oder zu zumindest zu lindern „Vor drei Jahren hatte ich extremen Bluthochdruck und musste ständig Medikamente nehmen. Inzwischen ist mein Blutdruck ganz normal, Medikamente brauche ich nicht mehr. Meine ganze Haltung hat sich verändert, nicht nur die körperliche“ kann. Und eine Minute, nachdem ich sie abgeschickt hatte, klingelte das Tele- fon, und ich wurde wieder auf Kurs gebracht. Wir arbeiteten mit inneren Bildern, ich habe mir so eine Art Avatar erschaf- fen. Es klingt esoterisch, aber es funk- tioniert tatsächlich, man kann sich über solche Bilder selbst Unterstützung ge- ben. Auch ein Ernährungstagebuch musste ich führen: Was habe ich wann und warum gegessen? Es stellte sich heraus, dass ich oft aus Langeweile esse. Das Gewicht ging dann ratzfatz nach unten. Mein Trainer hat das alles schön ausgewertet und mir den Fett- verlust anhand von Butterpackungen vor Augen geführt. 23 Kilo reines Fett habe ich verloren und am Ende sogar einen Halbmarathon geschafft. Mein Blutdruck ist inzwischen ganz normal, Medikamente brauche ich nicht mehr. Meine ganze Haltung hat sich verändert, nicht nur die körperliche. Rückblickend würde ich sagen, dass das Übergewicht auch ein Schutzpanzer war. Ich kann jetzt andere Menschen näher an mich heranlassen. Johannes Louris, 51 Ich bin Controller, ein rationaler Mensch, der Kosten und Nutzen abwägt. Was könnte es für eine sinnvollere Investi- tion geben, als in die eigene Heilung zu investieren? Das war meine Überle- gung, und sie hat sich ausgezahlt. Vor drei Jahren hatte ich extremen Bluthochdruck und musste ständig Me- dikamente nehmen. Weil die Tabletten die Nieren belasten, musste ich zur Kontrolle regelmäßig zum Arzt. Außer- dem war ich stark übergewichtig und insgesamt nicht sehr zufrieden mit mei- nem Leben. Ich bekam dann die Chan- ce auf eine neue Stelle in einer anderen Stadt. Die Geschäftsführerin kannte mich von früher. „Eigentlich möchte ich gesunde Mitarbeiter haben“, sagte sie. „Du aber betreibst Raubbau an deinem Körper!“ Der Satz hat gesessen, und ich habe mich dann tatsächlich entschlos- sen, etwas für mich und meine Gesund- heit zu tun. Ich buchte ein umfassendes Coaching namens „Neun“. „Neun Mo- nate für ein freieres Leben“ lautete das Versprechen. Es begann mit einer Woche Leber- fasten nach Nicolai Worm, danach folg- te eine kohlenhydratarme Ernährung, außerdem ein umfangreiches Sportpro- gramm mit Läufen und Krafttraining. Eigentlich hasse ich Laufen, aber Martin Lieb, mein Personal Trainer, versteht es zu motivieren. Ohne die intensive Be- treuung hätte ich es vermutlich nicht geschafft. Einmal habe ich ihm nach einer langen nervtötenden Laufrunde eine E-Mail geschrieben, warum ich das Programm nicht länger durchhalten FOTO: HANNA LENZ 2|2017 GESUND LEBEN  21

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    KÖRPER & SEELE

    Es geht auch andersDie Schulmedizin ist gut und wichtig – aber nicht immer können ihre Mittel

    helfen. Hier erzählen drei Menschen, wie es ihnen aus eigener Kraft gelungen ist, ihr Leiden zu heilen oder zu zumindest zu lindern

    „Vor drei Jahren hatte ich extremen Bluthochdruck und musste ständig Medikamente nehmen. Inzwischen ist mein Blutdruck ganz normal, Medikamente brauche ich nicht mehr. Meine ganze Haltung hat sich verändert, nicht nur die körperliche“

    kann. Und eine Minute, nachdem ich sie abgeschickt hatte, klingelte das Tele-fon, und ich wurde wieder auf Kurs gebracht.

    Wir arbeiteten mit inneren Bildern, ich habe mir so eine Art Avatar erschaf-fen. Es klingt esoterisch, aber es funk-tioniert tatsächlich, man kann sich über solche Bilder selbst Unterstützung ge-ben. Auch ein Ernährungstagebuch musste ich führen: Was habe ich wann und warum gegessen? Es stellte sich heraus, dass ich oft aus Langeweile esse.

    Das Gewicht ging dann ratzfatz nach unten. Mein Trainer hat das alles schön ausgewertet und mir den Fett-verlust anhand von Butterpackungen vor Augen geführt. 23 Kilo reines Fett habe ich verloren und am Ende sogar einen Halbmarathon geschafft.

    Mein Blutdruck ist inzwischen ganz normal, Medikamente brauche ich nicht mehr. Meine ganze Haltung hat sich verändert, nicht nur die körperliche. Rückblickend würde ich sagen, dass das Übergewicht auch ein Schutzpanzer war. Ich kann jetzt andere Menschen näher an mich heranlassen.

    Johannes Louris, 51

    Ich bin Controller , ein rationaler Mensch, der Kosten und Nutzen abwägt. Was könnte es für eine sinnvollere Investi-tion geben, als in die eigene Heilung zu investieren? Das war meine Überle-gung, und sie hat sich ausgezahlt.

    Vor drei Jahren hatte ich extremen Bluthochdruck und musste ständig Me-dikamente nehmen. Weil die Tabletten die Nieren belasten, musste ich zur Kontrolle regelmäßig zum Arzt. Außer-

    dem war ich stark übergewichtig und insgesamt nicht sehr zufrieden mit mei-nem Leben. Ich bekam dann die Chan-ce auf eine neue Stelle in einer anderen Stadt. Die Geschäftsführerin kannte mich von früher. „Eigentlich möchte ich gesunde Mitarbeiter haben“, sagte sie. „Du aber betreibst Raubbau an deinem Körper!“ Der Satz hat gesessen, und ich habe mich dann tatsächlich entschlos-sen, etwas für mich und meine Gesund-heit zu tun. Ich buchte ein umfassendes Coaching namens „Neun“. „Neun Mo-nate für ein freieres Leben“ lautete das Versprechen.

    Es begann mit einer Woche Leber-fasten nach Nicolai Worm, danach folg-te eine kohlenhydratarme Ernährung, außerdem ein umfangreiches Sportpro-gramm mit Läufen und Krafttraining. Eigentlich hasse ich Laufen, aber Martin Lieb, mein Personal Trainer, versteht es zu motivieren. Ohne die intensive Be-treuung hätte ich es vermutlich nicht geschafft. Einmal habe ich ihm nach einer langen nervtötenden Laufrunde eine E-Mail geschrieben, warum ich das Programm nicht länger durchhalten FO

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