„Es war am frühen Nachmittag des 24. August des Jahres 79 ...

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UNIVERSITÄT STUTTGART GESCHWISTER-SCHOLL-Str. 24 • D-70174 STUTTGART TELEFON: +49 (0)711. 685-82589 • FAX: +49 (0)711. 685-82813 E-MAIL: [email protected] INTERNET: HTTP:WWW.UNI.STUTTGART.DE/IZKT INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR KULTUR- UND TECHNIKFORSCHUNG IZKT [ ][ IZKT[ ][ INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR KULTUR- UND TECHNIKFORSCHUNG VORTRAGSREIHE DER VESUV IM SPIEGEL DER LITERATUR UND KUNST 03.02.2010 GIORGIO CASTIELLO 27.04.2010 DIETER RICHTER 06.05.2010 WINFRIED WEHLE 16.06.2010 MARION GIEBEL Anmeldung: Dr. Barbara Garzia-Jansen e-mail: barbara.garzia-jansen@ ilw.uni-stuttgart.de Tel. 0711-685-84902 Institut für Literaturwissenschaft Italianistik Keplerstr. 17 70174 Stuttgart „Es war am frühen Nachmittag des 24. August des Jahres 79 nach Christus, als vom Cap Misenum aus die Frau des Admirals diesen auf eine dicke Wolke aufmerksam machte, die über dem östlichen Ende der Bucht hing“. An diesem 24. August begann die eigentliche Geschichte des Vesuvs. Noch nie zuvor waren sich natürliche und menschliche Geschichte im Bann einer Naturkatastrophe so nahe gekommen. Im Laufe der Jahrhunderte stimulierte der Vesuv wie kein anderes Naturereignis das Nachdenken über den Charakter der Natur und seine Rolle in der Weltgeschichte der Menschen. Man mag an die Konstanten menschlicher Reaktionen angesichts von Weltuntergangs-Szenarien denken, wie sie sich bis in unsere Tage immer wieder beobachten lassen (D. Richter). Die Vortragsreihe befasst sich mit der Rezeption des Vesuvs in Kunst, Literatur und unter kunstgeschicht- lichen Aspekten. Die Bilder neapolitanischer Maler werden ebenso Gegenstand sein wie die Briefe des Jüngeren Plinius und die Zeugnisse eines Goethe und Chateaubriand. Die Vortragsreihe „Der Vesuv im Spiegel der Literatur und Kunst“ ist eine Veranstaltung des Italienzentrums/ IZKT Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Stuttgart. Die Vorträge sind öffentlich. Um Anmeldung wird gebeten.

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UNIVERSITÄT STUTTGART GESCHWISTER-SCHOLL-Str. 24 • D-70174 STUTTGART TELEFON: +49 (0)711. 685-82589 • FAX: +49 (0)711. 685-82813 E-MAIL: [email protected] INTERNET: HTTP:WWW.UNI.STUTTGART.DE/IZKT

INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR KULTUR- UND TECHNIKFORSCHUNG

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VORTRAGSREIHE

DER VESUV IM SPIEGEL DER LITERATUR UND KUNST

03.02.2010 GIORGIO CASTIELLO27.04.2010 DIETER RICHTER06.05.2010 WINFRIED WEHLE16.06.2010 MARION GIEBEL

Anmeldung:

Dr. Barbara Garzia-Jansene-mail: barbara.garzia-jansen@

ilw.uni-stuttgart.deTel. 0711-685-84902

Institut für LiteraturwissenschaftItalianistik

Keplerstr. 1770174 Stuttgart

„Es war am frühen Nachmittag des 24. August desJahres 79 nach Christus, als vom Cap Misenum ausdie Frau des Admirals diesen auf eine dicke Wolkeaufmerksam machte, die über dem östlichen Ende derBucht hing“.An diesem 24. August begann die eigentlicheGeschichte des Vesuvs. Noch nie zuvor waren sichnatürliche und menschliche Geschichte im Bann einerNaturkatastrophe so nahe gekommen. Im Laufe derJahrhunderte stimulierte der Vesuv wie kein anderesNaturereignis das Nachdenken über den Charakterder Natur und seine Rolle in der Weltgeschichte derMenschen. Man mag an die Konstanten menschlicherReaktionen angesichts von Weltuntergangs-Szenariendenken, wie sie sich bis in unsere Tage immer wiederbeobachten lassen (D. Richter).Die Vortragsreihe befasst sich mit der Rezeption desVesuvs in Kunst, Literatur und unter kunstgeschicht-lichen Aspekten. Die Bilder neapolitanischer Malerwerden ebenso Gegenstand sein wie die Briefe desJüngeren Plinius und die Zeugnisse eines Goethe und Chateaubriand.

Die Vortragsreihe „Der Vesuv im Spiegel der Literaturund Kunst“ ist eine Veranstaltung des Italienzentrums/IZKT Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem ItalienischenKulturinstitut Stuttgart.

Die Vorträge sind öffentlich. Um Anmeldung wirdgebeten.

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MMiittttwwoocchh,, 33.. FFeebbrruuaarr 2200110019.00 Uhr Universitätsbibliothek, Holzgartenstr. 16

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Es ist nicht leicht, den berühmtesten Vulkander Welt anhand seiner Darstellung in derKunst im Verlauf von 2000 Jahren zubeschreiben. In seinem Vortrag nimmt unsder Architekt Giorgio Castiello auf eine Reisemit, die in der Antike beginnt, sich imMittelalter fortsetzt und von dort ins Neapelder Renaissance und zum Sieg derAragonesen führt. Anschließend lotst er unsdurch die Zeit zwischen Licht und Schattenam Ende des 18. Jahrhunderts, bis wir mitFotografien des letzten Vesuv-Ausbruchs imMärz 1944 ins 20. Jahrhundert gelangen.

Giorgio Castiello ist Berater fürArchitekturgeschichte am Institut fürKybernetik des Centro Nazionale di Ricercain Pozzuoli (NA). Er ist Spezialist fürInformationsmethoden, die für die Kenntnisseund Überwachung von Umwelt- undArchitekturgüter und für die geschichtlich-architektonische Gebäudeanalyse angewandtwerden. Zu seinen Veröffentlichungen gehö-ren: „Alcune platee del Centro Storico diNapoli. Costruzione di una base di cono-scenza fondata su un'indagine documenta-ria” (1994), „Un sistema multimediale per gliscavi di Ercolano” (2000), „Le Piazze diNapoli” in Metamorfosi della piazza, her-ausgegeben vom IZKT der UniversitätStuttgart (2009).

Vortrag in italienischer Sprache mit deutscher Zusammenfassung.

vereinnahmen? Goethe setzte ihm eine klassischeLeidenschaftsdämpfung entgegen - vor der FranzösichenRevolution. Chateaubriand - nach ihr - gewann ihr ein‚modernes’ Kunstprinzip ab.

Prof. Winfried Wehle ist Lehrstuhlinhaber für RomanischeLiteraturwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er ist Vorsitzender der Deutschen Dante-Gesellschaft und korrespondierendes Mitglied derSociété d'Histoire Littéraire de la France (Paris) sowie Feuilletonist der FAZ. 2008 wurde ihm das Fiorino d'Oro der Stadt Florenz verliehen.

MMiittttwwoocchh,, 1166.. JJuunnii 2200110019.30 Uhr Stadtbücherei Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2

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An Feiertagen und während der Sommerhitze zog es die Römer aufs Land, wo sie Villen in reizvoller Umgebung besaßen. Die Villa bot Erholung vomGroßstadttrubel; sie diente der Geselligkeit undRepräsentation, war Studienort und Refugium. Von Luxus und Kultur zeugen heute noch die Ausgrabungen in Pompeji, Herculaneum, Baiae und anderen Orten am Golf von Neapel, der bevorzugten Freizeitregion. Cicero und Plinius schildern das Villenleben, Plinius berichtet als Zeitzeuge auch vom Ende des Idylls: vomAusbruch des Vesuvs 79 n. Chr., dem sein Onkel Plinius der Ältere zum Opfer fiel.

Dr. Marion Giebel ist klassische Philologin, tätig als freieAutorin mit dem Ziel, die Antike einem interessierten Publikum nahe zu bringen. Veröffentlichungen: zahlreiche Textausgaben antiker Autoren, meist zweisprachig bei Reclam. Biographien über Cicero (17. Auflage), Vergil, Augustus, Ovid, Seneca, Sappho (Rowohlt-Monographien).

DDiieennssttaagg,, 2277.. AApprriill 2200110019.30 Uhr Stadtbücherei Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2

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Unter den rund 500 aktiven Vulkanen der Erde hat derVesuv eine einzigartige menschliche Geschichte. Siebeginnt mit dem Ausbruch im Jahre 79 n.Chr., derPompeji und Herculaneum begraben hat. Seither hatder »majestätische Verbrecher« die Menschen zumNachdenken über die dunklen Seiten der Naturgebracht. Dieter Richter, einer der besten Kenner desGolfs von Neapel, beschreibt die faszinierendeKulturgeschichte eines Berges, der seit JahrhundertenAngst und Schrecken verbreitet und zugleich eineunwiderstehliche Anziehungskraft ausübt.

Dieter Richter ist Professor für Kritische Literatur-geschichte an der Universität Bremen. Er verfasstezahlreiche Bücher zur Geschichte der deutsch-italieni-schen Beziehungen und zur Landeskunde Süditaliens,vor allem der Gegend von Neapel, unter anderem:„Der Vesuv, Geschichte eines Berges”; „Neapel, eineliterarische Einladung.” Für den 2009 erschienenenBand „Der Süden, Geschichte einer Himmelsrichtung”erhielt er den NDR Kultur Sachbuchpreis 2009.

DDoonnnneerrssttaagg 66.. MMaaii 2200110019.30 Uhr Stadtbücherei Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2

WWiinnffrriieedd WWeehhllee ((EEiicchhssttäätttt))DDeerr VVeessuuvv -- EEiinn SSpprraacchheerreeiiggnniiss((GGooeetthhee//CChhaatteeaauubbrriiaanndd))

Die Italienreise war ein europäischesBildungsprogramm, namentlich im 18. Jahrhundert. Siewiederholte im Grunde die Aneignung der Antike, nunaber nicht mehr im Buch, sondern vor Ort.Obligatorische Station war dabei die Besteigung desVesuvs. Er stellte ein aufgeklärtes Bildungsideal durchseine gewalttätig unbeherrschte Natur auf die Probe.Wie war ihr zerstörerischer Umtrieb kulturell zu