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Modul 4: Leben in der Savanne Baustein 1: Asibis Geschichte Vielfalt unterstützen – Vielfalt leben Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung e.V. Interkulturelle Kompetenz · Vielfalt gestalten Bauanleitung für das Bulsa Gehöft Bevor die Schülerinnen und Schüler in Baustein 3 und 4 ihre Gehöft‐Modelle bauen, empfiehlt es sich, ein Modell vorher selbst zu bauen, um die Schülerinnen und Schüler später gut anleiten zu können. Das von der Lehrkraft erstellte Gehöft‐Modell kann ebenfalls als Anschauungsgegenstand für diesen Baustein 1 genutzt werden. Material für den Bau des Gehöft‐Modells: · Platte Laubsägeholz (etwa 30 cm x 50 cm) · Pinsel · Kleister · Vogelsand · Modelliermasse (lufthärtend, Farbe Terra, etwa 3 kg) · kleine, runde Schälchen (auch Tassen und Eierbecher) mit Ø von 5 cm bis 8 cm · Backpapier · Nudelholz · Holzbrett · stumpfes Messer · Schablonen · Scheren · braune Pappe · Dekostroh und Dekomoos · evt. Wasserfarben · Zeitungspapier / Mülltüten

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Bauanleitung für das Bulsa Gehöft

Bevor die Schülerinnen und Schüler in Baustein 3 und 4 ihre Gehöft‐Modelle bauen, empfiehlt es sich,ein Modell vorher selbst zu bauen, um die Schülerinnen und Schüler später gut anleiten zu können.Das von der Lehrkraft erstellte Gehöft‐Modell kann ebenfalls als Anschauungsgegenstand für diesenBaustein 1 genutzt werden.

Material für den Bau des Gehöft‐Modells:

· Platte Laubsägeholz (etwa 30 cm x 50 cm)

· Pinsel

· Kleister

· Vogelsand

· Modelliermasse (lufthärtend, Farbe Terra, etwa 3 kg)

· kleine, runde Schälchen (auch Tassen und Eierbecher) mit Ø von 5 cm bis 8 cm

· Backpapier

· Nudelholz

· Holzbrett

· stumpfes Messer

· Schablonen

· Scheren

· braune Pappe

· Dekostroh und Dekomoos

· evt. Wasserfarben

· Zeitungspapier /Mülltüten

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Schablonen für den Bau des Gehöft‐Modells:

Rückwandquadratisches Gebäude

Strohdachquadratisches Gebäude

Strohdächer Rundhäuser vers. Größen

Vorderwandquadratisches Gebäude

Seitenwandquadratisches Gebäude

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Fotos: Katharina Norrie

Arbeitsschritte für den Bau des Gehöft‐Modells:

· Arbeitsfläche mit Zeitungspapier oder Mülltüten abdecken.

· Den Kleister anrühren.

· Die Schablonen ausschneiden.

· Das Material bereit legen.

· Den Kleister auf die gesamte Fläche der Holzplatte pinseln.

· Den Vogelsand auf den noch feuchten Kleister streuen und mit den Händen vorsichtig gleichmäßig verteilen.

· Ein Schälchen mit einem Stück Backpapier auslegen.

· Etwas Modelliermasse zu einer Kugel kneten.

· Die Kugel in das Schälchen legen.

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Fotos: Katharina Norrie

· Mit den Daumen die Modelliermasse an den Rand des Gefäßes drücken, sodass eine hohle Kuppel entsteht. Für Stabilität sollte die Masse etwa 1 cm dick sein.

· Soll ein Wohnhaus entstehen, mit einem Messer eine kleine Türöffnung in die Modelliermasse schneiden. Für einen Hirsespeicher ein Loch in die Spitze der Kuppel stechen.

· Wohnhaus/Hirsespeicher aus der Schale lösen und auf der Holzplatte platzieren.

· Die Modelliermasse trocknet über Nacht an der Luft.

· Für quadratische Gebäude Modellier‐masse auf einem Brett mit dem Nudelholz etwa 1 cm dick ausrollen.

· Mit den Schablonen Wände des Gebäudes ausschneiden.

· Die einzelnen Wände mit etwas Modelliermasse miteinander in den Winkeln befestigen und aufstellen.

· Aus Modelliermasse zunächst Würstchen rollen. Aus den Würstchen Wände formen und zwischen den Gebäuden platzieren.

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Fotos: Katharina Norrie

· Für die Dächer die passenden Formen mit den Schablonen auf brauner Pappe abzeichnen und ausschneiden.

· Die Runddächer bis zur Kreismitte einmal einschneiden. Die Enden etwas übereinander kleben, sodass das Dach eine Hütchenform erhält.

· Die Dächer mit Dekostroh bekleben und an den jeweiligen Gebäuden festkleben.

· Die Runddächer der Hirsespeicher nicht festkleben, sondern nur oben auflegen. (Um über das Loch an die Hirse zu gelangen, müssen die Dächer abnehmbar sein.)

· Das Gehöft‐Modell mit Dekomoos dekorieren.

· Aus Resten der Modelliermasse können zusätzlich Tiere, Figuren und Töpfe geformt werden.

· Das Gehöft‐Modell und die Figuren nach Belieben mit Wasserfarben anmalen.

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Fotos von Anschauungsmaterialien

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Hinweise zu den Anschauungsmaterialien

Die Fotos können ausgedruckt und laminiert alternativ zu den Gegenständen verwendet werden.Kaurischnecken, Hirse, Körbe und Tücher lassen sich aber einfach und günstig erwerben. Das Gehöft‐Modell kann vorher gebaut werden. Dies empfiehlt sich auch als Vorbereitung auf die Bausteine 3 und4, in denen die SuS eben dieses Gehöft‐Modell für eine eigene Bulsa‐Ausstellung selbst bauen.

Hintergrundinformationen zum Unterrichtsgespräch

Folie 2:1. Mit Körben werden Gegenstände (auch Nahrungsmittel) transportiert. Die Körbe werden auf dem Kopf getragen.2. Aus bunten Tüchern wird Kleidung hergestellt.3. Hirse ist das Grundnahrungsmittel der Bulsa. Viele Bulsa sind Bauern und bestellen ihre eigenen Hirsefelder.4. Die Währung Ghanas ist der Cedi. Dies ist ein Ein‐Cedi‐Schein.5. Die Kaurischnecken waren bis circa Ende des 19. Jahrhunderts Zahlungsmittel in Westafrika. Auch in der Südsee und in Süd‐ und Ostasien wurde mit Kaurischnecken als Zahlungsmittel gehandelt. Heute kennt man Kaurischnecken vor allem als Schmuckstück oder Glücksbringer.6. Dieses Modell zeigt ein typisches Bulsa‐Gehöft. Auf solch einem Gehöft lebt Asibi mit ihrer Familie. Die Bulsa bauen ihre Gehöfte aus Lehm selbst.

Folie 3 und 4: Wo liegt Ghana?Ghana ist ein Staat in Westafrika. Ghana ist flächenmäßig ungefähr so groß wie das VereinigteKönigreich.

Folie 5: Die Bulsa in NordghanaNachbarländer Ghanas sind die Elfenbeinküste im Westen, Burkina Faso im Norden und Togo imOsten. Im Süden liegt der Atlantische Ozean. An der Atlantikküste liegt auch Accra, die Hauptstadtvon Ghana.Ghana ist ein Vielvölkerstaat, in dem sehr viele verschiedene Ethnien (Völker) leben. Viele Ethnienhaben ihre eigene Sprache. In Ghana werden 79 verschiedene Sprachen gesprochen. Die Bulsa sindeine dieser Ethnie. Sie leben im Norden Ghanas. Die Sprache der Bulsa ist Buli.

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Text „Asibis Geschichte”1

Folie 7: Hallo, ich bin AsibiIch bin 12 Jahre alt und heiße Asibi, was so viel wie Samstag bedeutet, da ich an einem Samstag ge‐boren wurde. Seit einigen Jahren lebe ich bei der Schwester meiner Mutter in Sandema. Das ist einkleines Dorf im Norden Ghanas. Da ihre Schwester keine eigenen Kinder haben konnte, hat meineMutter mich zu ihr gegeben. Ich werde wie eine eigene Tochter behandelt.

Folie 8: Unser GehöftHier seht ihr Bilder von unserem Gehöft. Dort lebe ich mit meiner Familie. Meine „Mutter”2 (Tante),mein „Vater” (Onkel), die Brüder meines Vaters, deren Frauen und Kinder und meine Großeltern lebenalle zusammen.3

Folie 9: In einer WohnhütteKönnt ihr euch vorstellen, dass ich jeden Morgen am liebsten gar nicht aufstehen möchte? Meist, wennder Hahn gerade zum dritten Mal kräht, liege ich immer noch auf meiner Matte und wünsche mir, dieNacht würde noch etwas dauern – aber das tut sie leider nicht. Der trockene Harmattan‐Wind4 hatsich in der Nacht kühl durch meine Matte in meinen Körper geschlichen. Immer um diese Zeit sehneich mich nach der Wärme der Sonne, auf die ich aber noch etwas warten muss. Gerade in diesemAugenblick ruft dann auch immer meine „Mutter”:„Asibi, Asibi fi kann yiti?” – „Asibi, Asibi, willst du nicht aufstehen?”Widerwillig antworte ich dann:„Mi yiti!” – „Ich stehe ja schon auf!”

Folie 10: Der InnenhofFast jeder Tag beginnt so, denn ich muss ja an der morgendlichen Arbeit teilnehmen. Zuerst wascheich mein Gesicht und öffne den bukuri, den Hühnerstall, damit die Hühner herauskommen können. Da‐nach suche ich sämtliche Schüsseln und Kochtöpfe zusammen, die gespült werden müssen. Wäh‐renddessen habe ich schon das Feuer angefacht, um das tägliche Essen, den saab5 – so heißt derHirsebrei in unserer Sprache – aufzuwärmen. Dieses Essen ist für die Hirtenjungen. Sie sollen esbekommen, bevor sie mit den Rindern in den Busch ziehen.Meine nächste Aufgabe ist es, alle Schlafmatten der Familienmitglieder aufzurollen und sie an dieHauswand zu lehnen. Dann kann ich oder jemand anderes den dibiak, den Innenhof, fegen. Am

1 Überarbeitete Version des Textes Awen, Agnes und Ulrike Blanc (1997): Asibis Geschichte – Leben in einem kleinen Dorf im NordenGhanas. In: Bertels, Ursula; Sabine Eylert und Christina Lütkes (Hg.): Mutterbruder und Kreuzcousine. Einblicke in das Familienlebenfremder Kulturen. Münster u.a., S. 104‐109.

2 Alle Frauen, die im Gehöft leben und der Generation der Eltern angehören, werden mit „Mutter” bezeichnet. Es handelt sich dabeium die unverheirateten Schwestern des Vaters oder die Frauen der Brüder des Vaters. Den Begriff „Tante” kennen die Bulsa nicht.

3 Ein Mann kann mehrere Frauen heiraten (Polygynie). Das ist allerdings ein Idealfall, der oft nicht der Realität entspricht. Nur wenigeMänner sind wirtschaftlich in der Lage, mehrere Frauen und Kinder zu versorgen.

4 Hamattan ist ein Windsystem Nordafrikas, das hauptsächlich in der Trockenzeit auftritt und große Mengen Wüstensand auf denAtlantik hinausträgt.

5 Saab, Hauptnahrungsmittel der Bulsa, ist ein dickflüssiger Brei. Dazu isst man eine scharfe Soße aus Blättern und/oder Gemüse.Selten gibt es Hühnerfleisch dazu.

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Nachmittag nehme ich meiner Mutter ein wenig Arbeit ab. Wasser holen, Kochtöpfe, Schüsselnund Kalebassen6 spülen oder am Flussufer richtig gründlich schrubben, Hirse mahlen und meinerMutter abends beim Kochen helfen – das sind die täglichen Arbeiten für mich.

Folie 11: Mein GroßvaterAm Abend, nach dem Essen, werden dann alle langsam müde und ich lege deshalb die Schlafmattenim Innenhof wieder aus. Manchmal fängt dann einer an, Geschichten sunsuelima7 zu erzählen. Dannsetze ich mich hin und höre zu oder nehme daran teil. Meistens bleibe ich so lange wach, bis auch derletzte der Erwachsenen schlafen gegangen ist. Denn dann ist keiner mehr da, der mich rufen kann,damit ich für ihn etwas erledige. Wenn keiner mehr wach ist und etwas von mir will, gehe auch ichendlich schlafen.

Folie 12: SavannenlandschaftHier seht ihr die Savannenlandschaft in der Regenzeit. In Ghana erleben wir immer zwei Jahreszeiten– die Regenzeit von Mai bis September und die Trockenzeit von Oktober bis April. In der Trockenzeitist Wasserholen die häufigste Arbeit. In dieser Zeit werden neue Gehöfte gebaut und Feste gefeiert.Sowohl für das Bauen als auch für die Feste benötigt man eine Menge Wasser. Die Gäste müssen zutrinken bekommen, es wird viel gekocht und außerdem Hirsebier gebraut. Meine Freundinnen undFreunde und ich verbringen dann den ganzen Tag damit, Wasser zu holen. Eine Pause können wir dabeikaum machen.

Folie 13: FreizeitTrotz all dieser täglichen Pflichten und der Arbeit, die wir Mädchen haben und von der ich euch erzählthabe, gibt es natürlich auch Zeit, mit Freundinnen und Freunden zu spielen und einfach Spaß zu haben.Am Fluss wasche ich nämlich nicht nur Töpfe und Schüsseln, sondern wir spielen dort auch im Sand,wir bauen Brunnen oder formen aus dem nassen Lehm kleine Puppen oder auch Gehöfte.

Folie 14: SpielenWir gehen auch schwimmen und fischen, solange die Flüsse voll sind. Im Busch, wenn unsere MütterFeuerholz sammeln, klettern wir auf Bäume und unterhalten uns und haben viel Spaß miteinander.Zu Hause, wenn die Sonne zu heiß ist, sitzen wir unterm kusung8 und spielen. Der Abend ist für diesunsuelima da und manchmal, wenn vielleicht gerade jemand geheiratet hat, gibt es im Dorf Gesangund Tanz.

6 Kalebasse ist ein überwiegend zur Aufbewahrung und zum Transport von Flüssigkeiten bestimmtes Gefäß, das aus der ausgehöhltenund getrockneten Hülle des Flaschenkürbisses, der Kalebasse, hergestellt wird. Daneben dient der ausgehöhlte Kürbis auch alsResonanzkörper von Musikinstrumenten.

7 Sunsuelima sind Geschichten, die eine Moral enthalten. Die Zuhörer sollen etwas über richtiges und falsches Verhalten lernen.Sunsuelima werden meist abends und besonders gerne in hellen Mondscheinnächten vorgetragen. Besonders beliebt bei Kindernsind Erzählungen, die Lieder sunsuelima yiila enthalten. Die Rolle des Erzählers kann jeder übernehmen. Auch das Publikum nimmtaktiv durch die gemeinsam gesungenen Lieder an der Erzählung teil. Ein Merkmal ist auch das Wiederholen eines Satzes oderSatzteiles durch eine Person aus dem Publikum.

8 Kusung ist eine offene Hütte oder Schattendach vor den Mauern des Gehöfts.

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Asibis Heimat in Afrika

1. Schau im Atlas nach, wo Ghana in Afrika liegt.

2. Male Ghana auf der Karte bunt aus.

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3. Lies dir den Text in Ruhe durch.

4. Beschrifte die Karte von Ghana mit Hilfe des Textes.

Ghana ist ein Staat in Westafrika. Die Nachbarländer Ghanas sind die Elfenbeinküste im Westen,Burkina Faso im Norden, Togo im Osten und im Süden grenzt Ghana an den Atlantischen Ozean. Ander Atlantikküste liegt auch die Hauptstadt Accra. Der riesige Volta‐Stausee liegt im Zentrum desLandes und ist mit einer Größe von 8.502 km² ca. 15mal größer als der Bodensee. In Ghana lebenetwa 79 verschiedene Ethnien (Völker). Eine dieser Ethnien sind die Bulsa. Sie leben in Nordghanain der Bulsaregion. Die Sprache der Bulsa ist Buli.

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Asibis Familie – Alle auf einem Gehöft

1. Lies dir den Text in Ruhe durch.

2. Beantworte die drei Fragen.

„Mein Name ist Asibi. Seit einigen Jahren lebe ich bei der Schwester meiner Mutter Adigi. Weil sie keineeigenen Kinder haben konnte, hat meine Mutter mich zu ihr gebracht. Adigi und ihr Mann Ayarik be‐handeln mich wie eine Tochter und ich nenne sie „Mutter”. Auch die zweite Frau von Ayarik, Aloripok,nenne ich „Mutter” und ihre vier Söhne – Atoa, Abil, Akutugbang und Awendok – sind meine Brüder.Auf dem Gehöft leben auch mein Großvater Anamogsi und meine Großmutter Akeri und zwei weitereihrer Söhne mit ihren Familien. Die jüngeren Brüder Ayariks heißen Aghanalie und Ajamzaan. Sie habenjeweils eine Frau. Da ein Mann für das Wohlergehen seiner Familie verantwortlich ist und mit der Ehezu jeder einzelnen Frau Verpflichtungen eingeht, gibt es viele Männer, die nur eine Frau heiraten.”

Mit wie vielen Personen lebt Asibi auf dem Gehöft?

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Wie viele Mütter hat Asibi?

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Wie viele Frauen hat ihr Vater Ayarik?

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3. Trage die Namen der Familienmitglieder von Asibi in das Generationenhaus ein. Achte darauf, wer zu welcher Generation gehört.

Das Generationenhaus

1. Generation (Großeltern)

2. Generation (Eltern)

3. Generation (Kinder)

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Asibis Tag

1. Schneide jeden Satz aus und klebe ihn über das passende Bild.

2. Male die Bilder bunt aus. Du kannst noch weitere Menschen und Gegenstände dazu malen.

Morgens wärme ich den Hirsebrei für das Frühstück auf.

Wenn alle Aufgaben erledigt sind, spiele ich gerne mit meinen Freundinnen und Freunden.

Danach fege ich den Innenhof.

Abends erzählen wir uns sunsuelima und singen Lieder.

Mittags helfe ich meiner Mutter beim Wasser holen.

Ich lasse die Hühner aus dem Stall.

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