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Ethik schülernah unterrichten Sterben und Tod

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8126 Ethik schülernah unterrichten: Sterben & Tod – Herstellung: XXXStand: Druckdaten – Seite 3 – 26.07.2018

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I. Der Tod als Teil des Lebens? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Didaktisch-methodische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 TATSACHEN – FRAGEN – ASPEKTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Einstellungen zum Sterben und Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2. Eintrittssituationen des Todes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3. Gesellschaftlicher Umgang mit Sterben und Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Inhaltsverzeichnis

II. Ethische Konflikte zur Beendigung des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Didaktisch-methodische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 TATSACHEN – FRAGEN – ASPEKTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 1. Gedankenexperimente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2. Todesstrafe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3. Suizid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4. Sterbehilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 3. Schwangerschaftsabbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

III. Tod – das absolute Ende oder die Tür zu neuem Leben? . . . . . . . . 58

Didaktisch-methodische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 TATSACHEN – FRAGEN – ASPEKTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 1. Organspende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 2. Tod – endgültiges Aus oder Weiterleben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3. Antworten der Weltreligionen über das Leben nach dem Tod: Hinduismus, Islam, Buddhismus, Christentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Quellennachweis und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

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I. Der Tod als Teil des Lebens?

Didaktisch-methodische Hinweise

1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit ist in diesem Buch mit Schüler auch immer Schülerin gemeint, ebenso verhält es sich mit Lehrer und Lehrerin etc.

Das Thema „Sterben und Tod“ ist in unserer Gesellschaft weitgehend aus dem täglichen Le-ben verbannt worden, obwohl jeder direkt und indirekt davon betroffen ist. Mit solchen, oft Angst oder Beklemmung auslösenden Gedanken wollte man sich nicht beschäftigen, sondern hat sie so weit wie möglich verdrängt.

In den letzten Jahren hat hier ein Umdenken begonnen. Heute spricht man vom humanen Ster-ben und hat Schritte eingeleitet, um dies zu ermöglichen. Besonders die Hospizbewegung hat Schranken umgestoßen und dafür gesorgt, dass Sterben und Tod ins Gespräch kommen, auch aus der Einsicht heraus, dass diese einen Teil des menschlichen Lebens ausmachen. Von da-her ist es gerade für die Altersgruppe (9. / 10. Klasse) wichtig, offen über das Sterben und den Tod zu sprechen – ohne Schönreden oder Panikmache.

Liegt innerhalb von Schule oder Klasse ein aktueller, emotional belastender Sterbefall vor, muss das Thema mit besonderem Feingefühl aufgegriffen werden, sodass die Betroffenen auf eine sensible und angemessene Behandlung treffen, z. B. können Themen oder Beispiele weggelassen oder der aktuelle Fall einbezogen werden. Alternativ können Sie eine geschulte Person (Notfallseelsorger) in den Unterricht einladen.

Der erste Themenkomplex beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass Sterben und Tod mit zum menschlichen Leben gehören. Ziel ist eine Balance zwischen einem offenen Umgang und der Realität von Schmerz und Trauer zu finden.

Zum Einstieg werden die Schüler mithilfe von Aussagen bekannter Persönlichkeiten auf das Thema sensibilisiert. Sie lernen deren Sichtweisen über Sterben und Tod kennen und ziehen anschließend den Bogen zu der Frage: Was und wie denken Menschen heutzutage über Sterben und Tod? (S. 6 – 9) Neben grundsätzlichen Meinungen wird auch die generationsbe-dingte Einstellung in die Betrachtung miteinbezogen, um so eine begründete eigene Meinung zu ermöglichen. Hierzu wird ein Fragebogen zur Meinungserfassung vorgestellt. Dabei sollte der Fragebogen auf die jeweilige spezifische Situation der Schulklasse ausgerichtet werden, d. h. es können Fragen weggelassen, andere ergänzt werden. Auch die Zielgruppe (Jugend- liche, Mittelalter, Alter) ist frei zu bestimmen.

Im zweiten Teilthema geht es um die Frage: Wie ereilt der Tod den Menschen? (S. 10 – 13) Die Einsicht, dass der Tod jeden zu jeder Zeit treffen kann sowie unterschiedliche Sichtweisen über den Tod (erlösend, unerwartet, ...) werden mit statistischen Daten unterlegt. Der Wunsch des Menschen über seinen möglichen Sterbeort führt letztlich zu einer Diskussion über den humanen Tod. Im dritten Komplex steht die Frage: Wie gehen Menschen mit dem Tod um? (S. 14 – 25) im Mittelpunkt. Neben dem plötzlichen und unerwarteten Tod ist es vor allem das krankheits- bzw. alters bedingte Ableben, das Menschen beschäftigt. Hier spielen das Abschiednehmen und Trauern eine zentrale Rolle. Anhand von Fallbeispielen sollen die Schüler für diese schwierige Problematik sensibilisiert werden, um eigene Ideen für Hilfe und Unterstützung Trauernder zu entwickeln. Abgeschlossen wird der Themenkomplex mit der Frage nach einem humanen Sterben.

Unter dem Stichwort Palliative-Care erfahren die Schüler, dass Hospiz- und Palliativbewegung sich zum Ziel gesetzt haben, den Alltag schwerkranker und sterbender Menschen humaner zu gestalten und ihnen die Chance zu geben, ihre Lebensqualität so lange wie möglich zu erhal-ten. Dabei stellt sich ein Hospizverein mit seinen Zielen und Angeboten vor, um Einsicht in die schwierige und sensible Aufgabe zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch zu motivieren, sich dem Schlagwort „auch der Tod gehört zum Leben“ zu stellen.

I. Der Tod als Teil des Lebens?

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I. Der Tod als Teil des Lebens?

I. Der Tod als Teil des Lebens?

TATSACHEN – FRAGEN – ASPEKTE

Mit Sterben und Tod beschäftigen sich Menschen, seit sie diese Erde bevölkern. Dies hat sich bis in unsere moderne, aufgeweckte, wissenschaftlich wie emotional geprägte Gegenwart nicht verändert. Sterben und Tod werfen viele Fragen auf:

A a. Welche Sichtweisen über Sterben und Tod werden in den Zitaten jeweils angesprochen? Schreibe Stichwörter auf und füge gleiche Gedanken zusammen.

b. Verbinde die Zitate mit den Fragen darüber.

DER TOD SCHON

MITTEN IM LEBEN?

DER TOD ALS UNAB-

WENDBARES SCHICKSAL?

DER TOD ALS ERLÖ-SUNG AM ENDE DES LEBENS?

DER TOD ALS

SCHRITT IN DIE EWIG-

KEIT?

TOD – AUS – SCHLUSS UND VOR-

BEI?

Ich finde es niederträchtig und feig, aus Furcht, was kommen mag, des Lebens Zeit zu verkürzen. (William Shakespeare)

Verachte nicht den Tod, sondern befreunde dich mit ihm, da auch er eines von den Dingen ist, die die Natur will. (Marc Aurel)

Die Menschen haben vor dem Tod zu viel Achtung, gemessen an der geringen Achtung, die sie vor dem Leben haben. (Henry de Montherland)

Wenn ich sterbe, dann wenigstens in der ganzen und sicheren Hoffnung, dass es keine Auferstehung gibt, sondern mit dem Tod alles erledigt ist. (Samuel Butler)

Das wichtigste im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen. (Albert Schweitzer)

Mit 40 halten viele das Sterben für eine schlechte Angewohnheit der alten Leute, die sie selbst nichts angeht. (Oswald Bunske)

Der Tod ist das Tor zum Licht, am Ende eines mühsam gewordenen Lebens. (Franz von Assisi)

Ich möchte gehen, wenn ich möchte. Es ist geschmacklos, sein Leben künstlich zu verlängern. (Albert Einstein)

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I. Der Tod als Teil des Lebens?

1. Einstellungen zum Sterben und Tod

A1 Trage in die Gedankenblase ein, was du spontan mit den Schlagworten Sterben und Tod verbindest.

Bei Befragungen gaben Menschen unterschiedlichen Alters folgende Antworten zur Frage: „Was denkst du über Sterben und Tod?“

Der Tod ist ein natürlicher Vorgang, dem sich niemand entziehen kann.

Ich bin viel zu jung, um an den Tod zu denken.

Sterben und Tod: Beides macht mir Angst.

Über den Tod nachzudenken, lohnt sich nicht.

Leben und Tod gehören zusammen.

Es ist gut, dass das Leben begrenzt ist.

Erst mit dem Alter ist Tod ein Thema.

Nach einem erfüllten Leben habe ich keine Angst vor dem Sterben.

Tod bedeutet für mich Erlösung.

A2 a. Welcher Aussage stimmst du zu? Hake das entsprechende Kästchen ab und begründe deine Antwort.

b. Ordne die Aussagen einer Altersgruppe zu (Jugend, Mittelalter, Alter).

c. Erkläre, warum die Aufgabe 2b. schwierig zu lösen ist.

1.1 Was denken Menschen heutzutage über Sterben und Tod?

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I. Der Tod als Teil des Lebens?

1. Einstellungen zum Sterben und Tod

1.2 „Altern, Sterben, Tod“ – ein Tabuthema?

In früherer Zeit bedeutete Sterben und Tod auch schon für Kinder und Jugendliche ein unmittel-bares Miterleben, wenn nahe Verwandte starben. Vom Abschiednehmen auf dem Sterbebett über eine Totenwache und gemeinsame Gebete bis zur Aufbahrung und Beerdigung in alle Prozesse war die gesamte Familie eingebunden. Leben und Tod gehörten zum Alltag. Dies änderte sich vor allem im letzten Quartal des 20. Jahrhunderts. Durch die zunehmend bessere medizinische Versorgung lebten die Menschen länger. Sterben und Tod wurden zunehmend tot-geschwiegen. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Themenkreis fand häufig nicht mehr statt. Sterben und Tod wurden somit aus dem familiären Leben bewusst ausgegrenzt. Kinder und Jugendliche sollten damit nicht in Berührung kommen. Famili-enmitglieder starben in entfernten Krankenhäusern oder Heimen. Ein direktes Abschiednehmen war daher selten. Sprachlosigkeit, Unsicherheit, Hilf-losigkeit und Angst gegenüber dem Tod waren die Folgen. Diese Einstellung änderte sich langsam mit der be-ginnenden Hospizbewegung (Hospiz: Einrichtung zur Pflege Sterbender), sodass heute Sterben und Tod wieder bewusster wahrgenommen werden.

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A1 In der Information findest du zwei unterschiedliche Einstellungen gegenüber Tod und Sterben. Notiere Stichworte in den Notizzettel und werte die beiden Verhaltensweisen.

A2 Erläutere die Einstellung, die in dieser Aussage deutlich wird.

„Je älter ich werde, desto weniger fürchte ich mich vor dem Sterben. Ich habe

akzeptiert, dass es kommen wird; hoffe aber, dass es noch etwas dauert.“

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1. Einstellungen zum Sterben und Tod

I. Der Tod als Teil des Lebens?

1.3 Was denken Jugendliche über den Tod?

„Ich bin viel zu jung, um über Sterben und Tod nachzudenken. Ich will leben und mein Leben genießen. Ich stecke voller Zukunftspläne; da hat der Tod keinen Platz. Natürlich

kenne ich den Tod: vom Fernsehen, von Anschlägen oder durch Bilder hungernder Menschen. Aber das ist weit weg und betrifft mich nicht wirklich.“ (Timo, 16 Jahre)

„Seit letzter Woche ist alles anders. Der Tod hat plötzlich ein Gesicht bekommen. Niko, mein bester Freund, mit dem Mofa frontal gegen ein Auto – er hatte keine Chance. Jetzt

liegt er in seinem Erdloch – tot – er kommt nicht wieder. Für mich ist der Tod nun allgegenwärtig. Auch ich werde

sterben, wer weiß schon wann. ‚Der Tod gehört zum Leben‘, sagte der Pfarrer. So ein Quatsch! Der Tod reißt dich aus

dem Leben, plötzlich und unerwartet. Das macht mir Angst, sogar große Angst vor dem Unbekannten. Damit muss ich

jetzt leben.“ (Timo, 16 Jahre, eine Woche später)

„Den Tod, ja, den kenne ich. Das erste Mal war es mein geliebter Hase Maxi, der morgens ausgestreckt in seinem Käfig lag. Dann meine Oma, die nach langem Krebsleiden endlich erlöst wurde, und letzte Woche meine Freundin Steffi, die durch einen Fahrradunfall mitten aus dem Leben gerissen wurde. Maxi haben wir im Garten begraben und durch einen

neuen Hasen ersetzt. Oma war lange im Hospiz. Ich bin froh, dass ich sie am Morgen vor ihrem Tod noch besucht habe. Aber Steffi … am Morgen waren wir noch zusammen in der Schule, dann kam der Tod, plötzlich und unerwartet. Für mich gehört der Tod zum Alltag, nicht der

Nachrichtentod, sondern der für mich erfahrbare. Ob mich der Tod ängstigt? Nein, wenn man so direkt auf ihn trifft, denkt man über die eigene Sterblichkeit nach. Der Tod trifft unwiderruflich

jeden Menschen, auch mich – irgendwann. Warum soll ich ein Leben lang davor Angst haben?“ (Ela, 17 Jahre)

A1 In den Texten erfährst du drei Sichtweisen über den Tod. Notiere sie und nenne die Gründe. Welche Sichtweise entspricht deiner Einstellung?

Timo Sichtweise: Grund:

Timo (1 Woche später)

Sichtweise:Grund:

Ela Sichtweise:Grund:

Du Sichtweise:

A2 a. Vergleiche die beiden Aussagen Timos.

b. Erläutere, was Timo mit der Aussage meint: „Der Tod hat ein Gesicht bekommen.“

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