EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht:...

76
DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN www.brk.nrw.de Berufliche Bildung in Europa mitgestalten Gesammelte Erfahrungen

Transcript of EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht:...

Page 1: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN

www.brk.nrw.de

Berufliche Bildung in Europa mitgestaltenGesammelte Erfahrungen

Page 2: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

Erarbeitet durch Bezirksregierung KölnAbteilung 4: SchuleDezernat 45: EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildungin enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufskollegs

HerausgeberBezirksregierung KölnZeughausstraße 2-1050667 KölnTelefon 0221/147-0Fax 0221/147-3185eMail [email protected]

Stand: Juni 2017

Herstellung und DruckHerstellung: Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit der BRKDruck: Druckerei der BRK

FotonachweisTitelfoto: © shutterstock_145396102.eps S. 3: © Gerd Altmann/pixelio.deAlle weiteren Fotos wurden mit freundlicher Genehmigungder beteiligten Berufskollegs zur Verfügung gestellt.

Die Verantwortung für den Inhalt und die Fotos dieser Veröffentlichung tragen die beteiligten Berufskollegs. Die EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Eine Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

Impressum2

Page 3: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

Begleiten Sie uns . . .

3

Page 4: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

4

Die EU-Geschäftsstelle (EU-GES) hat einiges auf den Weg gebracht. Die ini-tiierte 10%- Strategie hat viel positive Resonanz erfahren und wird jetzt auf Landesebene weiter entwickelt. Neun Berufskollegs konnten im Jahr 2015 mit dem 10%-Zertifikat ausgezeichnet werden und es kommen 2017 weitere hin-zu. Das ist Ihr Erfolg!

Auch die in unserem Mobilitätsantrag MOVE ON beantragten Mobilitäten für Lehrerinnen und Lehrer sowie Ausbilderinnen und Ausbilder erfreuen sich großer Nachfrage und damit ist eine Grundlage geschaffen, neue Kontakte im europäischen Ausland zu knüpfen.

Um von unserer Seite diese Art der Unterstützung weiterhin leichter gewähr-leisten zu können, haben wir erfolgreich die Mobilitäts-Charta beantragt, die das Antragsverfahren vereinfacht. Vielleicht ist das auch für Ihre Schule eine Option – insbesondere wenn Sie bereits zu den 10%-Schulen zählen!

Auch im Rahmen der Vergleichbarkeit und Anerkennung von im Ausland erlern-ten Kompetenzen haben wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern erfolgreich Vorarbeit für eine leichtere Durchführung von Mobilitäten geleistet. In den Projekten THEME und ITBSE wurden für verschiedene Berufe Kompe-tenzmatrizen (weiter-) entwickelt, mit deren Hilfe die im Praktikum zu leisten-den Arbeiten zum einen sehr gut beschrieben werden können, zum anderen aber auch sehr gut messbar werden. Die in THEME ebenfalls entwickelte Daten-bank erleichtert zusätzlich die Organisation der Praktika (www.theme-eu.net).

Für ihre Arbeit wurde die EU-GES mit dem ECVET-Siegel ausgezeichnet. Wir sind stolz, dass damit die Qualität unserer gemeinsamen Arbeit unterstrichen wird. Wir hoffen, dass Sie für Ihre Arbeit viele neue Anregungen in dieser Bro-schüre finden und wir als EU-GES weiterhin erfolgreich mit Ihnen zusammen-arbeiten und Sie bei Ihren Plänen unterstützen können.

Wir laden Sie ein, zu blättern und zu studieren, Ideen zu sammeln und Projekte zu entwickeln.

Ihr

Team der EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildungder Bezirksregierung Köln

Die EU-Geschäftsstelle hat die 10%-Strategie für Mobilitäten in der beruflichen Bildung initiiert.

Im Mai 2015 wurden die ersten Berufskollegs geehrt, bei denen

bereits 10% aller Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt

absolviert haben

EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

Europa bleibt unser Thema

Page 5: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

5

Kontakt

Dr. Folene Nannen-GethmannTel.: 02 21 / 147-2361 [email protected]

Stefan HomeyerTel.: 02 21 / 1 [email protected]

Christiane NehenTel.: 02 21 / 1 47-2671 [email protected]

Thorsten NoelleTel.: 02 21 / 147-2388 [email protected]

Sven PetersTel.: 02 21 / 1 [email protected]

Till PiontekTel.: 02 21 / 1 [email protected]

Christa SlootenTel.: 02 21 / 147-2516 [email protected]

Bezirksregierung KölnAbteilung 4: SchuleDezernat 45:EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und BerufsbildungZeughausstraße 2-1050667 KölnTel.: 02 21 / 1 47-2045Fax: 02 21 / 147-3370www.brk.nrw.de/europa

Page 6: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

6

Europa bleibt unser Thema 4EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln Europaaktivitäten 10Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Aachen, StädteRegion Aachen Europa zu Gast bei Freunden 12Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen,StädteRegion Aachen Ahoj Prag! Bonjour Rouen! 14Käthe-Kollwitz-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen Gruppenpraktika mit Unterstützung des 16Deutsch-Französischen SekretariatesMies-van-der-Rohe-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen und Berufskolleg für Technik, Düren, Kreis Düren Grenzenloses Lernen 18Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, Aachen, StädteRegion Aachen Grenzen überschreiten – Neues wagen – Horizonte erweitern 20Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf, StädteRegion Aachen

Von Herzogenrath nach Europa 22Europaschule Berufskolleg Herzogenrath, Herzogenrath,StädteRegion Aachen

Training and travelling! Wir gehen weiter 24Berufskolleg Simmerath/Stolberg, Simmerath,StädteRegion Aachen

Inhalt

Page 7: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

7

Europa – Ein Schwerpunkt unseres Schulprofils 26 Heinrich-Hertz-Europakolleg, Bonn

Mobil in Europa 28Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Bonn

RWB goes Europe 30Robert-Wetzlar-Berufskolleg, Bonn

Grenzen überschreiten 32Berufskolleg Jülich, Berufsbildende Schule, Jülich, Kreis Düren

Europe? Yes, Please! 34¿Europa? ¡Claro que sí! L´Europe? Mais oui!Thomas-Eßer-Berufskolleg, Euskirchen, Kreis Euskirchen

Europäisch und interkulturell 36Berufskolleg Ehrenfeld, Köln

Auslandspraktika in Hatfield und Rovaniemi 38Berufskolleg an der Lindenstraße, Köln

Wir sind Europa! 40Berufskolleg Südstadt, Köln

Ein bunter Strauß an europäischen Begegnungen 42und MobilitätenErich-Gutenberg-Berufskolleg, Köln

Auf dem Weg nach Europa 44Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Köln

Inhalt

Page 8: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

8

Transnationale Vernetzung der Ausbildung 46Hans-Böckler-Berufskolleg, Köln

Eine der besten Erfahrungen meines Lebens 48Richard-Riemerschmid-Berufskolleg, Köln

Begegnungs- und Bildungsreise nach Polen 50Richard-Riemerschmid-Berufskolleg undBerufskolleg Ulrepforte, Köln

Europa-Austausch: 52Acht Jahre Lebenslanges LernenWerner-von-Siemens-Schule, Köln

Internationale Schlüsselkompetenzen 54für Studium und BerufAdolf-Kolping-Berufskolleg, Kerpen-Horrem, Rhein-Erft-Kreis

Mobilität bei der beruflichen Ausbildung 56Goldenberg-Europakolleg, Hürth, Rhein-Erft-Kreis Einen Arbeitsplatz in Europa finden 58Karl-Schiller-Berufskolleg, Brühl, Rhein-Erft-Kreis

Fit für Europa 60Nell-Breuning-Berufskolleg, Frechen, Rhein-Erft-Kreis

Inhalt

Page 9: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

9

Auf dem Weg zur Internationalisierung – 62vielseitige Kontakte knüpfen und pflegenBerufskolleg Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis

Interkulturelle Erfahrung in der beruflichen Bildung 64Carl-Reuther-Berufskolleg, Hennef, Rhein-Sieg-Kreis

Berufliche Professionalisierung durch europäische Mobilität 66Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg, Troisdorf,Rhein-Sieg-Kreis

Europa erleben! 68Glasfachschule Rheinbach, Rheinbach, Rhein-Sieg-Kreis Aktuelle Projekte 70EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

Beteiligte Berufskollegs 72EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

. . . wir helfen Ihnen weiter 74EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

Inhalt

Page 10: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

10

Die fortschreitende Globalisierung, in der Arbeitsplätze mehr und mehr inter-national definiert werden, führt zu neuen Qualifikationsanforderungen. Unter-nehmen benötigen zunehmend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Euro-paqualifikationen. Diesen Anforderungen versuchen wir in unterschiedlichen Bildungsgängen gerecht zu werden.

Euregiokompetenz im Bildungsgang IndustrieAls eines der Zentren in der Euregio Maas-Rhein (EMR) ist es uns ein besonde-res Anliegen, unsere Schülerinnen und Schüler mit dem niederländischen und belgischen Markt vertraut zu machen. Im Bildungsgang Industrie ist daher seit Jahren die Zusatzqualifikation Euregiokompetenz im Ausbildungsangebot fest verankert. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, Fremdsprachen, interkul-turelle Kompetenzen und branchenbezogene euregionale Fachkenntnisse zu erwerben. Integraler Bestandteil der Zusatzqualifikation ist ein Auslandsprak-tikum, das im französischsprachigen Teil Belgiens durchgeführt wird. Prakti-kumsunternehmen waren in den letzten Jahren vor allem Partnerunternehmen hiesiger Ausbildungsbetriebe.

International Business im Bildungsgang IndustrieIm Schuljahr 2015 wurde das Fundament einer neuen Kooperation zu gleich zwei Partnern gelegt: dem Lycée Pierre Bayle in Sedan (FR) und dem Institut Montserrat Roig in Terrassa (ES) bei Barcelona. Beide Schulen bieten eine inter-nationale Ausbildung nach dem Abitur an, die einen Auslandsaufenthalt erfor-dert. Bei einem ersten Besuch im November 2015 lernten unsere französischen Partner den kompetenzorientierten Unterricht im Bildungsgang Industrie ken-nen, knüpften Kontakte zu den Auszubildenden und sammelten erste Eindrü-cke vom alltäglichen Schulleben. Bei unserem Gegenbesuch im Dezember er-fuhren wir, wie unsere französischen Kolleginnen und Kollegen in der Section Commerce International vorgehen. Interessant war, dass unser gemeinsamer spanischer Partner als Gastlehrer unterstützend am Unterricht mitwirkte. In diesem Schuljahr wird eine gemeinsame mehrtägige Fortbildung in Frankreich durchgeführt.Unser Ziel ist es jedoch nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen zu intensivieren sondern Auszubildenden die Möglichkeit zu geben, Praktikumsplätze in Aachen, Sedan und Terrassa zu fin-den. Einen Anfang machte ein Schüler des Lycée Pierre Bayle von Mai bis Juli 2016 in einer großen Aachener Spedition. Die ersten französischen Unterneh-men warten bereits auf unsere Auszubildenden.

Nicht nur in der Euregio Maas-Rhein sind Schülerinnen und Schüler

des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung zu finden

Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Aachen,StädteRegion Aachen

Europaaktivitäten

Page 11: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

11

Kontakt

Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung Lothringerstraße 1052062 Aachen Tel.: 02 41 / 4 74 60-0Fax: 02 41 / 4 74 60-35eMail: [email protected]

EU-Koordinatorinnen Andrea Berks & Natascha Wolter (eTwinning-Beauftragte)

Bildungsgang EinzelhandelGerade für unsere angehenden VerkäuferInnen und Einzelhandelskaufleute ist der Kontakt zu unseren niederländischen und belgischen Nachbarn Alltag. In-teressant ist für uns nicht nur die Überwindung der Sprachbarrieren und das Kennenlernen interkultureller Besonderheiten, sondern auch die Arbeitsweise unserer Nachbarn. Ab diesem Schuljahr werden wir bei unserem neuen Part-ner, dem Arcus College in Heerlen (NL), kennenlernen, wie die limburgischen Jugendlichen auf den Verkaufsalltag vorbereitet werden.

Bildungsgang Recht: eTwinning-QualitätssiegelMehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler aus Zürich (CH), Gent (BE) und Aachen (DE) fächerübergreifend an dem eTwinning-Projekt „Forgive us our debts“ zusammen. Neben den ökonomischen und juristischen Aspekten der Privatinsolvenz wurden auch religiöse Aspekte berührt. So ergab sich eine enge Kooperation in den Fächern Religion, Allgemeine Wirtschaftsleh-re, Rechtskunde, Textverarbeitung und Rechnungswesen. Im April 2015 hatten unsere angehenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten die Möglichkeit, ihre Partner in Aachen persönlich kennenzulernen und mit ihnen in trinationa-len Gruppen an ihrem Projekt weiter zu arbeiten. Belohnt wurden unsere Auszu-bildenden mit dem eTwinning-Qualitätssiegel.

Page 12: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

12

Das Thema Europa hält das gesamte Berufskolleg für Gestaltung und Technik (BK GuT) seit einigen Jahren sehr aktiv in Bewegung. Mit großem Erfolg und immer größer werdender Erfahrung, ist es für eine immer größer werdende An-zahl an Schülerinnen und Schülern möglich eine gewisse Zeit ihrer Ausbildung im Ausland zu verbringen. Mit dem schuleigenen Projekt MobiCoach können die Schülerinnen und Schüler des BK GuT seit 2015 mit eigenen Mitteln bei dem Aufenthalt im Ausland gefördert werden.

Auslandserfahrungen sammelnIm Februar 2016 waren zwei Medientechnologen mit Schwerpunkt Druck in Is-land. Dort konnten sie sehr tolle betriebliche und kulturelle Erfahrungen sam-meln. Im April 2016 waren fünf Schülerinnen und Schüler der Gestaltungstech-nischen Assistentinnen und Assistenten in Mailand (IT). Dort haben sie einen food-guide entwickelt und gestaltet. Dieser soll es zukünftigen Schülergruppen ermöglichen in Mailand gut und kostengünstig Essen zu gehen. Im Mai 2016 wa-ren 18 Schülerinnen und Schüler der Informationstechnischen Assistentinnen und Assistenten in Aalborg (DK) bei unserem dänischen Partner, wo sie einen dreiwöchigen Mikrocontroller-Kurs absolvierten. In Aalborg waren sie in einem Schulwohnheim untergebracht und erhielten durch unseren Partner auch ein reichhaltiges kulturelles Freizeitprogramm.

Erfahrungen teilen – Partnerschaften bildenEin solcher Austausch bringt allen Beteiligten neue Einsichten: die Möglich-keiten des kulturellen Austauschs und das Kennenlernen anderer Arbeitswei-sen und Methoden stehen dabei sicherlich im Vordergrund – aber auch das Sightseeing-Programm und das Kennenlernen von anderen Auszubildenden sind dabei wichtige Aspekte. Um schon erste Eindrücke zu gewinnen, wie so ein Austausch verlaufen kann, zeigten sich in den letzten Jahren auch immer mehr in der StädteRegion Aachen ansässige Ausbildungsbetriebe bereit, eige-ne Auszubildende zu entsenden und auch Schülerinnen und Schüler aus dem europäischen Ausland aufzunehmen. Das BK GuT steht hier als Partner zur Verfügung. Es versucht Plätze zu vermitteln und die Schülerinnen und Schü-ler zu begleiten. Im April 2016 besuchte uns jeweils eine Gruppe Lehrerinnen und Lehrer aus Italien und Dänemark, der Türkei und Island. Die italienische Gruppe kam nach Aachen (DE) im Rahmen des italienischen Projektes ICT-Challenges. Schwerpunkt des Treffens war der Einsatz digitaler Medien im Un-terricht. Im April 2016 bekamen wir Besuch von unseren dänischen Partnern aus Aalborg. Die Kolleginnen und Kollegen aus Dänemark sind ausschließlich für die Umsetzung europäischer und internationaler Austausche zuständig. Sie

Ausbildungsbetriebe und Auszu-bildende stehen einem Auslands-

praktikum positiv gegenüber. So wurde diese Möglichkeit

von Auszubildenden aus verschie-denen Fachbereichen begeistert

angenommen

Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen,StädteRegion Aachen

Europa zu Gast bei Freunden

Page 13: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

13

Kontakt

Berufskolleg für Gestaltung und TechnikNeuköllner Straße 1552068 AachenTel.: 02 41 / 9 58 81-0Fax: 02 41 / 96 22 33eMail: [email protected]/bkgut

EU-KoordinatorenChristiane Nehen, Christiane Schweres & Timo Vasta

brachten einen sehr großen Erfahrungsschatz mit in die gemeinsame Koopera-tion. Die Vorstellungen der eigenen Erfahrungen und die weiteren Besuche bei Aachener Berufskollegs und Betrieben boten hierbei jeweils ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Der Austausch mit den Partnern und das persönliche Kennenlernen stellt sich immer wieder als das Fundament für die weitere Zusammenarbeit heraus.

Das Projekt eMovA, an dem wir in Zusammenarbeit mit der EU-GES der Be-zirksregierung Köln beteiligt sind, fördert die virtuelle Mobilität von Schülerin-nen und Schülern, die nicht die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen. Sie können so mit Schülerinnen und Schülern aus dem Ausland über virtuelle Platt-formen im Rahmen des Unterrichts kommuniziern und so ihre interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen stärken. Außerdem unterstützt das Projekt die Vorbereitung und Durchführung von Auslandsaufenthalten, sowie die Vorstel-lung der eigenen Institution z.B. durch die Produktion eines Image-Videos. Die Projektpartner kommen aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Portugal. Sie bringen wertvolle Erfahrungswerte und Sichtweisen in das Projekt ein. Das Lernen in Europa sehen wir als Lernen für die Zukunft – sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Kolleginnen und Kollegen.

Page 14: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

14

Wer hat schon einmal den Teufel ge-sehen? Wie sieht er denn aus? Worauf wartet der Teufel im Aachener Dom? Und, worauf wartet der Teufel auf der Prager Karlsbrücke? Die Antwort ist einfach, finde all dies heraus mit …

Kdoužněkdyvidělnějakéhočerta? Jakasitakovýčertvypadá? Na co čeká v Cášskémchrámu? A na co v Prazena Karlověmostě? Odpověď je jednoduchá, najdiji v …

Who has ever seen the devil? And, how does the devil look like? What is the devil waiting for in the Aa-chen Cathedral? And, what is he waiting for on the Prague Charles Bridge? The answer is easy, find out about all that with . . .

Sagenhafter Schüleraustausch – ein Projekt Erasmus+ Unter diesem Motto arbeiteten im Laufe des Schuljahres 2015/16 Schülerin-nen und Schüler des Bildungsgangs Kinderpflege der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS)und der Partnerschule, einem Lyzeum für Pädagogik in Prag (CZ), mit den Sagen beider Städte. Das Projekt sieht verschiedene Phasen der Wahr-nehmung der Sagen Prags und Aachens, aber auch der pädagogischen Arbeit mit diesen vor. In der ersten Projektphase verglichen die Schülerinnen und Schüler die Sagenkulturen beider Städte. Wie der Titel des Projekts schon ver-rät, durchforsteten die Klassen beider Städte ihren eigenen Sagenschatz und trafen schließlich eine Auswahl von geeigneten Sagen für das Projekt. Dabei standen die Sagen im Vordergrund, die an typischen Orten und in historischen Bauwerken der Städte Prag und Aachen spielen. Die Schülerinnen und Schü-lern adaptieren die Sagentexte für Vorschul- und Grundschulkinder. So ent-standen neue, moderne Sagentexte jeweils in Deutsch und Tschechisch sowie eine kurze Zusammenfassung in Englisch. In einer daran sich anschließenden Arbeitsphase erstellten die Schülerinnen und Schüler didaktische Arbeitsma-terialien, um mit den Sagen im Kindergarten und in Grundschulklassen der Partnerstadt arbeiten zu können. Alle Arbeitsmaterialien wurden per Mailkon-takt ausgetauscht, bewertet und schließlich in einem Handbuch gesammelt. Im Verlaufe des Projektes kam dabei auch die Idee auf, all diese Materialien auf einer Projekthomepage (www.praach.de) zugängig zu machen. Erste Ergebnis-se sind darauf zu sehen. Die Homepage soll nun im zweiten Projektjahr noch wachsen. Zu den Sagen wurden Audios in Deutsch, Tschechisch und Englisch aufgenommen, einzelne Sagen wurden auch in weiteren Sprachen, die durch die Nationalitäten der Schülerinnen und Schüler vertreten waren, aufgenom-men, insbesondere in Türkisch, aber auch in Schwedisch. Bei den Projekttref-fen vom 3.4. bis zum 9.4.2016 in Prag und vom 9.4.2016 bis zum 15.4.2016 in Aachen bildeten sich interkulturelle Arbeitsgruppen bzw. Arbeitstandems, die die Kindergärten in beiden Städten besuchten, um die Sagen ihrer Stadt und die didaktischen Arbeitsmaterialien mit Hilfe des muttersprachlichen Part-ners vorzustellen, auszuprobieren, schließlich gemeinsam zu bewerten und zu verbessern. Gerade das Kindergartenpraktikum war für beide Seiten eine besondere Erfahrung, denn die Systeme sind so unterschiedlich in ihren päd-agogischen Ansätzen, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Stoff für Diskussionen hatten. Ängste, von den Kindergartenkindern nicht verstanden zu werden, da man ja die Landessprache nicht sprechen konnte, lösten sich schnell in Luft auf. Die Kindergartenkinder gingen sehr offen auf die Schüle-rinnen und Schüler zu, nahmen die Arbeitsmaterialien begeistert an, Verstän-digungsprobleme konnten schnell mit Mimik und Gestik gelöst werden. In der zweiten Projektphase im Schuljahr 2016/17 wählen die Schülergruppen der Partnerstädte jeweils eine Prager und Aachener Sage aus, um daraus ein ge-meinsames Theaterstück für Vorschul- und Grundschulkinder zu entwickeln.

Kochen verbindet angehende französische und deutsche Köche

Käthe-Kollwitz-Schule, Aachen,StädteRegion Aachen

Ahoj Prag! Bonjour Rouen!

Page 15: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

15

Austausch-Programm für Azubis in FrankreichDen Satz „Darf ich mal kurz auf die Toilette?“ haben Lehrerinnen und Lehrer schon tausendmal gehört. Fragen Sie Ihre Lehrer doch einfach mal folgendes: „Darf ich mal kurz nach Frankreich?“ Nach Frankreich? Ja, ganz richtig, Frank-reich. Aber nicht mal kurz, sondern gut geplant und für ein paar Wochen. In Zu-sammenarbeit mit der Aachener IHK und dem beruflichen Bildungsinstitut Insti-tut des Formations en Alternance (IFA) Marcel Sauvage im französischen Rouen organisiert die Käthe-Kollwitz-Schule ein Austauschprogramm für angehende Köchinnen und Köche, Restaurant- und Hotelfachleute. Dabei arbeiten Sie rund zwei Wochen in einem französischen Gastbetrieb und lernen die IFA in Rouen mit ihrem theoretischen und praktischen Angebot kennen. Voraussetzung für dieses Projekt ist, dass Sie im zweiten oder dritten Lehrjahr sind, Ihr Heimat-Betrieb sein Einverständnis gibt und die schulischen Noten entsprechend sind. „Um Lernauf-enthalte im Ausland anbieten zu können, bedarf es eines guten und zuverlässigen Partners, den wir nun mit dem IFA gefunden haben“, wirbt Monika Büth-Niehr, Schulleiterin der KKS, für das Austauschprogramm. In den kommenden Wochen werden auch wieder Azubis aus Rouen an die KKS kommen. Dass alle Azubis in Frankreich bestens aufgehoben sind, davon haben sich Lehrerinnen und Lehrer, Aachener Ausbilderinnen und Ausbilder, und Vertreterinnen und -Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) persönlich überzeugt. Mit typischen Spe-zialitäten wie Öcher Sauerbraten, in Cidre gebrühter Karlswurst und Hömmel än Eäd im Gepäck konnten Monika Büth-Niehr, Anne Schneider, Gabi Heinrichs und Carlo Kleiber auf der Fête du Ventre, dem alljährlich stattfindenden kulinarischen Höhepunkt in Rouen, kräftig punkten. „Es war ein echter Genuss“, fasste Gabi Heinrichs treffend zusammen. Also, liebe Azubis der Gastronomieabteilung, Sie wissen jetzt, was Sie fragen müssen. Ihre Fachlehrer stehen Ihnen für weitere In-formationen gerne zur Verfügung.

Kontakt

Käthe-Kollwitz-Schule, Berufskolleg der StädteRegion AachenBayernallee 652066 AachenTelefon: +49-241-609450Telefax: +49-241-604548eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinBirgit Werner

Page 16: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

16

Das Berufskolleg für Technik Düren (BKT) und die Mies-van-der-Rohe-Schule Aa-chen (MvdR) ermöglichen Auszubildenden in den Bildungsgängen Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Systemelektroniker/-in (Berufskolleg für Technik/BKT) sowie KFZ-Mechatroniker/-in und Produktdesigner/-in (Mies-van-der-Rohe-Schule/MvdR) ab dem Kalenderjahr 2017 interessante Einblicke in die größtenteils schu-lisch organisierte Berufsausbildung an ihren neuen Partnerschulen in Paris (FR) dem Lycée Professionel Louis Armand und in Reims (FR), dem Lycée Saint-Jean-Baptiste de la Salle.

Im Frühjahr 2017 kommen zunächst je acht Auszubildende aus Paris bzw. Reims nach Aachen und Düren. Nach einem einwöchigen Tandem-Sprachkurs mit ei-nem/einer deutschen Auszubildenden sowie der Erkundung der Region begleitet der/die französische Auszubildende anschließend den deutschen Partner zwei Wochen lang an dessen/deren Arbeitsplatz im Ausbildungsbetrieb und absolviert dort ein Praktikum.

Im Herbst 2017 werden schließlich die deutschen Azubis für drei Wochen nach Frankreich fahren und sehen dabei ihre Tandempartner in Paris bzw. Reims wie-der. Auch dort werden alle in der ersten Woche wieder ihre Sprachkenntnisse er-weitern bevor sie anschließend den Ausbildungsalltag der französischen Schüle-rinnen und Schüler während ihres beruflichen Praktikums kennenlernen.

Die Auszubildenden werden während des Austausches in einer Jugendherberge untergebracht und über den gesamten Zeitraum von Lehrerinnen und Lehrern oder Ausbilderinnen und Ausbildern begleitet.

Finanziert und sprachlich begleitet wird der Austausch über das Deutsch-Franzö-sische Sekretariat, das die Fahrtkosten, die Kosten für den Sprachkurs und Un-terbringung vor Ort übernimmt.

Für die Auszubildenden wird der Austausch eine Herausforderung, insbesondere auf sprachlicher Ebene, aber mit Sicherheit eine große Bereicherung sein, denn+ sie erweitern Ihren Horizont, lernen ein neues Land, neue Menschen und deren Tradition und Arbeitswelt kennen,+ sie haben den Schritt ins Ausland gewagt und bringen den Blick über den Tellerrand mit und+ sie lernen, sich in einer neuen Situation behaupten zu können.

Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Auszubildenden und deren Betrieben auf diese neuen Erfahrungen!

Von der Eifel zum Eiffelturm – Berufsausbildung im Schatten des

Eiffelturms und die Krönung der Ausbildung – Praktika in den

historischen Krönungsstätten Aachen und Reims

Mies-van-der-Rohe-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen undBerufskolleg für Technik, Düren, Kreis Düren

Gruppenpraktika mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Sekretariates

Page 17: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

17

Kontakt

Berufskolleg für Technik DürenNideggener Str. 4352349 DürenTelefon: +49 (0)2421 9540-0Telefax: +49 (0)2421 58139 eMail: [email protected]

EU-KoordinatorStephan NießenKontakt

Mies-van-der-Rohe-Schule, Berufskolleg für Technik in der StädteRegion AachenNeuköllner Str. 1752068 AachenTel.: 02 41 / 16 08-0Fax: 02 41 / 16 08-222eMail: sekretariat@mies-van-der-rohe-schule.dewww.mies-van-der-rohe-schule.de

EU-KoordinatorMartin Weins

Page 18: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

18

Das Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg (PJR BK) befindet sich im Herzen Aachens direkt am Dreiländereck mit Belgien und den Niederlanden in der Euregio Maas-Rhein (EMR). Aachen ist die Stadt, die man mit dem Internationalen Karlspreis für die Einheit Europas verbindet. So ist es unser Ziel, junge Menschen für die Herausforderungen des euregionalen und internationalen Lebens- und Arbeits-raums auszustatten.

Bestens gerüstetHierzu bieten wir neben dem obligatorischen Englischunterricht noch weiteren Fremdsprachenunterricht in Niederländisch, Spanisch, Türkisch und bei Bedarf auch Russisch an, der von Muttersprachlern erteilt wird. Darüber hinaus ver-suchen wir Schülerinnen und Schüler von den Vorteilen zu überzeugen, die ein Aufenthalt im (EU-)Ausland mit sich bringt. Durch das Erasmus+-Förderpro-gramm kann die Mobilität der Lernenden in Form eines zwei- bis achtwöchigen Praktikums auch finanziell gestemmt werden. In den vergangenen Jahren wa-ren Schülerinnen und Schüler in Portugal, Spanien, Malta, Türkei, Rumänien, Frankreich, Großbritannien, Finnland,…

Die meisten leisten ihr Praktikum allerdings in der Euregio Maas-Rhein ab und werden hierfür belohnt, indem ihnen ein Euregiokompetenz-Zertifikat ausge-stellt wird. Weitere Zertifizierungen an unserem Berufskolleg erfolgen in Form des Kultusministerkonferenz (KMK)-Fremdsprachenzertifikats zur Zertifizie-rung von Fremdsprachkenntnissen in der beruflichen Bildung. Das KMK-Zertifi-kat wird auf verschiedenen Niveaustufen in Englisch, Französisch, Spanisch und Niederländisch sowohl in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung als auch für Tourismuskaufleute und für Medizinische und Zahnmedizinische Fachange-stellte angeboten (letztere nur in Englisch).

Austausch und Projekte grenzenlosSeit Dezember 2013 sind wir Europaschule. Eine Auszeichnung, die mit der Ge-nehmigung eines Antrags unserer Schule für ein zweijähriges multilaterales Comenius-Projekt mit dem Arbeitstitel Europa erleben – Interkulturelle Kompe-tenz als Potential in verschiedenen Bildungssystemen zustande kam. Schulen aus Polen, Finnland und der Türkei beteiligten sich.

Es verbinden uns darüber hinaus Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen in Hasselt, Genk, Overpelt, Oostende und Lüttich (BE), in Kouvola und Luksia

Das Paul-Julius-Reuter-Berufs-kolleg beteiligt sich an zahlreichen europäischen Projekten. Auch Mi-

nisterin Löhrmann fand den Weg nach Aachen zu einer

Projektpräsentation

Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, Aachen, StädteRegion Aachen

Grenzenloses Lernen

Page 19: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

19

(FI), in Maastricht, Kerkrade, Hoensbroek und Amersfoort (NL), in Sibiu (RO), in Istanbul (TR) und in Metz (FR). Zusammen mit einigen dieser Einrichtungen nahmen wir an grenzüberschreitenden Wettbewerben teil. So empfingen wir den Helmut-A.-Crous-Geschichtspreis der Region Aachen für einen Dokumen-tarfilm. Anlässlich des 100 Jahre zurückliegenden Ausbruchs des Ersten Welt-krieges hat das PJR BK einen Film zusammen mit der Partnerschule aus Has-selt an Schauplätzen des Ersten Weltkrieges in Belgien, den Niederlanden und Deutschland gedreht. In der Europawoche präsentierten wir unseren neunten euregionalen Film „Weg aus der Hölle“, der die Erinnerungskultur (Erinnerung an den Ersten Weltkrieg) mit Willkommenskultur zu verknüpfen versucht. An der Premierenfeier konnten wir Frau Ministerin Löhrmann begrüßen. Für die Teilnahme an der Europawoche 2016, bei der u.a. das Europäische Jugendpar-lament (EYP) tagte, wurden wir prämiert. Eine Fotoaktion wurde organisiert, bei der einzelne Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen ver-suchten, den Satz „Sagen Sie jetzt nichts“ bildlich „einzufangen“.

Detaillierte Informationen zu den aktuellsten Aktivitäten können auf der Inter-netseite unseres Berufskollegs eingesehen werden: www..pjr-bk.de

Kontakt

Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltungder StädteRegion AachenBeeckstraße 23 - 2552062 AachenTel:. 02 41 / 47 46 20Fax: 02 41 / 4 08 06eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinGriet Cordemans

Page 20: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

20

Grenzüberschreitende Erfahrungen erweitern individuelle Horizonte. Insbeson-dere in einem anderen Land, den beruflichen und außerberuflichen Alltag mit allen Anforderungen zu bewältigen, fördert die Entwicklung neuer Handlungs-möglichkeiten und stärkt das Selbstbewusstsein. Um dies jungen Menschen in ihrer Ausbildung zu ermöglichen, nimmt das Berufskolleg Alsdorf seit 2014 am Programm Erasmus+ der Europäischen Union (EU) teil. Mit Partnern aus Finnland, Spanien und der Türkei erfahren wir immer wieder, welche horizonter-weiternden Impulse Auszubildende innerhalb vierwöchiger Berufspraktika im Ausland für ihre Entwicklung erhalten können.

SpanienZwei unserer Partnerschulen befinden sich auf Gran Canaria und Teneriffa. Sie haben unseren Schülerinnen und Schülern Praktika in verschiedenen berufli-chen Fachbereichen vermittelt und vor Ort mit großem Engagement betreut. Fünf Schüler aus dem IT-Bereich arbeiteten in unterschiedlichen öffentlichen Institutionen und privaten Firmen. Zwei Schülerinnen aus dem Gesundheits-wesen erhielten fachliche Einblicke in einem internationalen Krankenhaus. Zur Überwindung sprachlicher Schwierigkeiten wurden Tandem-Aktivitäten initi-iert, in denen Deutsch lernende Spanierinnen und Spanier und unsere Schüle-rinnen und Schüler zusammengeführt wurden, um sich gegenseitig erfolgreich beim Sprachelernen zu unterstützen.

FinnlandDrei Auszubildende aus dem IT-Bereich absolvierten Praktika in Firmen in Hel-sinki, während insgesamt sieben Schülerinnen und Schüler aus den Bereichen Gesundheitswesen und Umwelttechnik in Firmen nach Kouvola vermittelt wur-den. Ebenfalls in Kouvola konnten unsere Partner, sieben unserer Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich Fluggerätetechnik Einblicke in die Helikopter-technik bieten.

TürkeiAm Kemal-Atatürk-Airport in Istanbul konnten vier unserer Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich der Luftfahrttechnik ein Praktikum bei Turkish Technic in der Wartung großer Verkehrsflugmaschinen von Turkish Airlines ableisten. Mit Hilfe eines neuen Partners in Manisa konnten zwei Schüler ihr Praktikum in einem Hotel absolvieren.

Die Delegation des Berufskollegs Alsdorf bei Turkish Airlines

am Atatürk Flughafen in IstanbulSchüler des Berufskollegs Alsdorf

bei Wartungsarbeiten

Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf,StädteRegion Aachen

Grenzen überschreiten — Neues wagen — Horizonte erweitern

Page 21: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

21

Kontakt

Berufskolleg Alsdorf der StädteRegion AachenHeidweg52477 AlsdorfTel.: 0 24 04 / 5 79-10Fax: 0 24 06 / 5 79-155eMail: [email protected]. bk-alsdorf.de

EU-KoordinatorDetlef Hansmann

Erfahrungen und Ausblick Der erfolgreiche Ablauf eines Berufspraktikums im Ausland fordert von allen Beteiligten großes Engagement. Jedoch zeigen die Erfahrungen, dass sich die-ser Aufwand in vielerlei Hinsicht auszahlt. Die Praktika sind fachlich sehr positiv zu bewerten, und wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen der Part-ner, dass unsere Schülerinnen und Schüler über sehr gute Kenntnisse verfügen; eine wichtige Voraussetzung, um sich auch über die Grenzen hinweg beruflich bewegen zu können. Alle Teilnehmenden berichten durchweg positiv, dass sie insbesondere auch die sozialen und sprachlichen Herausforderungen der Prak-tika als besonders gewinnbringend für ihre persönliche Entwicklung betrachten. Auch manche neue Kontakte werden bis heute gepflegt. Wir sehen uns daher darin bestärkt und ermutigt, unsere Aktivitäten zur Internationalisierung der beruflichen Bildung am Berufskolleg Alsdorf weiter auszubauen. Wir wollen un-sere Schülerinnen und Schüler darin gerne unterstützen.

Page 22: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

22

Schon die Lage des Berufskollegs Herzogenrath (BKHG) direkt an der nieder-ländischen Grenze und mitten in der Euregio Maas-Rhein bedingt langjährige enge Kontakte mit den euregionalen Nachbarn und bringt Europa nicht nur ins Schulprofil sondern auch ins Schulleben. Mit unseren Partnerschulen in den Niederlanden und Belgien – dem Arcus College in Heerlen (NL), dem ROC Lee-uwenborgh in Maastricht (NL) und dem ZAWM in Eupen (BL) arbeiten wir in den Bildungsgängen der Berufsschule eng zusammen. Hier gibt es regelmäßig Projekte, in denen die Auszubildenden gemeinsam an bestimmten Themen ar-beiten. So wird z. B. ein Kurs für Dekoration in Eupen angeboten, an dem auch interessierte Auszubildende aus dem Einzelhandel teilnehmen. Das Berufskol-leg Herzogenrath ist zudem schon seit vielen Jahren im Rahmen von verschie-denen Projekten mit dem Ziel der Angleichung der Bildungssysteme in der Eu-regio aktiv beteiligt.

Aber wir sind nicht nur in der Euregio aktiv! Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler auf den europäischen Arbeitsmarkt vor. Dazu bieten wir verschie-dene Zertifikate und Zusatzqualifikationen an:+ Euregiokompetenz-Zertifikat+ ECDL-Führerschein+ TÖMER-Sprachzertifikat+ KMK-Sprachzertifikat für Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch auf verschiedenen Niveaustufen

Praktische Erfahrungen im Berufsalltag europäischer Länder machen jährlich ca. 40 Schülerinnen und Schüler aus der Höheren Berufsfachschule im Rah-men der Euregiokompetenz Praktika in den Niederlanden und Belgien. Vor-nehmlich aus den Bildungsgängen der Berufsschule absolvieren interessierte Auszubildende Praktika in Irland und Großbritannien.

Mit unseren Partnerschulen in Paris (FR), Srem (PL), Antwerpen (BL) und Mag-deburg (DE) finden regelmäßig Austausche statt, bei denen gemeinsam an ver-schiedenen Themen gearbeitet wird. So ist beispielsweise bei der Partnerschaft mit der Berufsschule in Srem (PL) das Thema „Gegen das Vergessen“. Hier wird die gemeinsame Geschichte von Deutschland und Polen u.a. bei einem Besuch in Auschwitz (PL) aufgearbeitet. Mit all diesen Aktivitäten wollen wir erreichen, dass unsere Schülerinnen und Schüler zu toleranten Europa-Bürgern werden.

Auszubildende beim Praktikum in Lüttich (BE). Hier werden vor allem

die Menschen und das Arbeits-umfeld auf der anderen Seite der

Grenzen kennengelernt

Europaschule Berufskolleg Herzogenrath,Herzogenrath, StädteRegion Aachen

Von Herzogenrath nach Europa

Page 23: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

23

Kontakt

Berufskolleg Herzogenrath der StädteRegion Aachen Wirtschaft und Verwaltung Bardenberger Straße 7252134 HerzogenrathTel.: 0 24 06 / 9 99-10Fax: 0 24 06 / 9 99-110eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinChrista Slooten

Europa in Herzogenrath: Aber Europa kann man nicht nur erarbeiten!Jährlich findet an unserem Berufskolleg ein Fußballturnier unter Beteiligung von Mannschaften unserer Partnerschulen statt. Hier kommt uns unsere zen-trale Lage sehr entgegen, da die Anfahrt nicht zu weit ist. Für die Schülerinnen und Schüler ist diese Turnier immer sehr bereichernd. In einer sportlichen Um-gebung kann man sehr schnell Kontakt untereinander schließen und sich so ungezwungen kennen lernen. Die gastgebenden Schüler des BK Herzogenrath organisieren das Turnier und sorgen mit internationalen Leckereien für das leib-liche Wohl der Spieler und der Zuschauer.

Schön, wenn Europa mal zu Besuch kommt!

Page 24: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

24

Das Berufskolleg Simmerath/Stolberg der StädteRegion Aachen in der Euregio Maas-Rhein ist eine kaufmännische, gewerblich-technische, naturwissenschaftli-che und sozialpädagogische Bündelschule mit 2500 Schülerinnen und Schülern und Studierenden. Seit Mai 2012 ist es als Europaschule in NRW zertifiziert. Als Europaschule fördern wir interkulturelle Lernprozesse, die es ermöglichen, in der Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen Verständnis und Toleranz zu ent-wickeln. Daher können Schülerinnen und Schüler und Studierende verschiedene Bildungsgänge mit europäischer bzw. internationaler Dimension absolvieren, z.B. + in der Europaklasse der Fachschule für Sozialpädagogik,+ in der Profilklasse International Business der zweijährigen höheren Handelsschule mit Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung,+ in der Berufsschule der Tischlerinnen und Tischler, Zimmerinnen und Zimmerer mit der Zusatzqualifikation Europaassistenz im Handwerk, + in der höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, + im beruflichen Gymnasium für Gesundheit,+ in der Fachschule für Wirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Logistik,+ in den Bildungsgängen der Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker, Berufskraftfahrerinnen und -fahrer,+ in internationalen Förderklassen für Flüchtlinge und junge Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten in aller Welt.

Im Rahmen dieser Bildungsgänge können sie verschiedene international aner-kannte Sprachzertifikate erwerben, z. B. Zusatzqualifikation Englisch für kauf-männische Auszubildende, Diplôme d‘études de langue française (DELF scolaire und DELF option professionnelle). Bilingualer Unterricht, interkulturelles Trai-ning, spezifische Länderkunde zur Vorbereitung auf Lernaufenthalte im Aus-land, Austausch zwischen Schülergruppen und gegenseitige Besuche unter den Lehrenden zum Kennenlernen anderer (Aus-)Bildungsstrukturen in Europa sind feste Bestandteile unseres internationalen Schulprofils. Außerdem haben Schü-lerinnen und Schüler, Studierende und Lehrende schon seit 2005 die Möglich-keit, über den Tellerrand zu schauen und an europäischen Förderprogrammen teilzunehmen. Zum Beispiel können sie im Rahmen des Programms Erasmus+ ein Auslandspraktikum absolvieren. Während unseres aktuell durchgeführten Projekts „Training in Motion“ erkunden unsere Auszubildenden, Schülerinnen, Schüler und Studierende ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer unseres Berufs-kollegs den Lernraum Europa. Ziel unserer europäischen und internationalen Projektarbeit ist es, die Mobilität von Lernenden und Lehrenden zu fördern und die Qualität von Ausbildung durch Erweiterung unseres Lernraums zu steigern.

Sowohl die Mobilität von Lernenden, als auch von Lehrenden

wird durch europäische Programme im Berufskolleg Sim-merath/Stolberg stark gefördert

Berufskolleg Simmerath/Stolberg, Simmerath,StädteRegion Aachen

Training and travelling! Wir gehen weiter…

Page 25: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

25

Im Jahre 2015 wurde unser Berufskolleg im Rahmen der von der Bezirksregie-rung Köln durchgeführten Aktion 10%-Strategie als eine der ersten Schulen mit den meisten Mobilitäten im Regierungsbezirk Köln ausgezeichnet. Als Anerken-nung für unsere langjährige Organisation und Durchführung von Lernaufenthal-ten in Europa erhielten wir im September 2016 von der Nationalen Agentur für Europa die Mobilitätscharta für die Berufsbildung. Diese Auszeichnung ist für uns ein Ansporn zur Weiterentwicklung unserer Internationalisierung.

Da die Schule Partnerschaften mit Berufskollegs in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, den Niederlanden und anderen Ländern unterhält, besteht ein reger Austausch zwischen Schülergruppen und Lehrerkollegien der je-weiligen Partnerschule. Im letzten Schuljahr haben wir Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende und Schulleiterinnen und Schulleiter von unseren Partnerschu-len in Spanien, Frankreich, der Türkei und Großbritannien empfangen und ihnen Einblick in unsere regionalen (Aus-)Bildungsstrukturen gegeben. Bei Gegenbesu-chen mit unseren Schülerinnen, Schülern und Lehrenden haben wir Lebensalltag, Formen beruflicher Bildung und Praktikumsmöglichkeiten im Partnerland erkun-det sowie weitere Formen der Zusammenarbeit geplant. Regelmäßig betreuen wir Auszubildende aus dem Bereich Holzbau von unseren französischen Partner-schulen, dem Lycée Mansart in La Varenne bei Paris (FR) und dem Lycée Yser in Reims (FR), während ihres Praktikums im Aachener Raum. Unsere Europaschule hat sich zum Ziel gesetzt, alle am Schulleben Beteiligten zu ermutigen, offen und neugierig Grenzen zu überschreiten, andere Strukturen kennenzulernen, einmal den gewohnten Standpunkt und Lernort zu wechseln und durch mehr Mobilität Kompetenzen zu erwerben, die einen befähigen, sich in einer schnell wandelnden Umgebung besser zurecht zu finden. Verständnis, Wertschätzung und Toleranz schaffen wir aber nicht, indem wir in der Schule darüber reden, sondern durch Begegnungen und Austausch. Die am Berufskolleg Simmerath/Stolberg vorge-fundene gelebte Internationalität wird daher als Chance gesehen, auf das Leben in einer multikulturellen und globalisierten Gesellschaft vorzubereiten.

Kurz: Beim Lernen und Lehren immer offen für das Andere zu bleiben und Europa zu leben.

Kontakt

Berufskolleg Simmerath/Stolberg der StädteRegion AachenAm Obersteinfeld 852222 StolbergTel.: 0 24 02 / 95 12-0Fax: 0 24 02 / 95 12-95eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenBirgitta Hillemacher & Rolf Oebel

Page 26: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

26

Als Europaschule ist uns die Arbeit mit europäischen Partnern ein wichtiges Anliegen. Die Vertiefung europäischer Inhalte und Offenheit für andere Länder, Sprachen und Kulturen werden durch verschiedene Angebote am Heinrich-Hertz-Europakolleg (HHEK) gefördert. So bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler auf das Leben im vereinten Europa vor. Dieses Engagement zeigt sich in Leitzielen, deren Umsetzung zum festen Bestandteil des Schullebens geworden ist:+ Auszubildende erhalten durch Auslandspraktika einen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt im europäischen Ausland.+ Der direkte Kontakt und die Zusammenarbeit mit anderen Schulen in Europa wird durch gemeinsame Projekte von Lernenden und Lehrenden der beteiligten Schulen nachhaltig verfolgt.+ Die Förderung des europäischen Gedankens wird durch den regelmäßigen Einsatz von Fremdsprachenassistenten und die Vertiefung europäischer Inhalte im Unterricht in die tägliche Arbeit aufgenommen.+ Die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler wird durch bilingualen Unterricht, zusätzliche Sprachzertifikate und ein erweitertes Fremdspra- chenangebot gefördert.+ Die Zusatzqualifikation Europaassistenz im Handwerk zeigt Auszubil- denden berufliche Perspektiven im Ausland auf.

Typisch britisch? Typisch deutsch? – Europäische Identitäten in einem FilmprojektSeit 2008 besteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserer britischen Partnerschule, dem College of West Anglia in King’s Lynn (UK). Auch im Schul-jahr 2016/17 arbeiten Schülerinnen und Schüler aus den Abteilungen Gestal-tung wieder in einem Projekt zusammen. Diesmal erforschen sie mit filmischen Mitteln eigene und fremde Europäische Identitäten. Eine Gruppe von 14 ge-staltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten macht sich auf die Rei-se nach King‘s Lynn, wo sie mit den englischen Schülerinnen und Schülern an Drehbuch, filmischer Umsetzung und professioneller Fertigstellung arbeiten. Ihre in Bonn (DE) bleibenden Mitschülerinnen und Mitschüler sind ebenfalls in alle Projektphasen involviert. Am Ende der interkulturellen Zusammenarbeit wird ein aktueller Kurzfilm zu sehen sein, der vielfältige Perspektiven junger Menschen in Europa auf die Leinwand bringt.

Deutsch-Französische Freund-schaft auf dem Wagen des

Heinrich-Hertz-Europakollegs beim Rosenmontagszug in Bonn

Mit Einsatz einer professionellen Filmkamera dokumentieren

deutsche Schüler die Eröffnung des CLICK-Gebäudes, eines

internationalen Innovations- und Businesscenters, im Zentrum von

King‘s Lynn, Norfolk

Heinrich-Hertz-Europakolleg, Bonn

Europa – Ein Schwerpunkt unseres Schulprofils

Page 27: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

27

Kabel und KamelleNicht schlecht gestaunt haben die zwölf Elektroniker-Auszubildenden aus Paris (FR) bei ihrem ersten Besuch im Rheinland. Bevor das Praktikum in den Ausbil-dungsbetrieben ihrer Tandempartner vom Heinrich-Hertz-Europakolleg begann, stand erstmal Karneval auf dem Programm. Zusammen mit ihren deutschen Gastgebern feierten die französischen Gäste und lernten den Straßenkarneval in allen Facetten kennen – bis hin zur Teilnahme am Rosenmontagszug in Bonn. Vom Wagen des HHEK wurden fröhlich Kamelle geworfen – ein unvergessliches Erlebnis für alle. Ab Veilchendienstag stand dann das Arbeiten im Betrieb im Vor-dergrund. Interessiert und motiviert lernten die angehenden Elektronikerinnen und Elektroniker die Abläufe und die Berufsausbildung in Deutschland kennen und genossen die freundliche Aufnahme unserer Ausbildungsbetriebe.

Beim Gegenbesuch in Paris konnten auch die deutschen Azubis Arbeit und Kul-tur verbinden und wertvolle Erfahrungen sammeln. Der Kontakt mit dem Lycée Louis Armand soll mit Hilfe der Unterstützung vom Deutsch-Französischen Se-kretariat auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden.

Kontakt

Heinrich-Hertz-Europakolleg der Bundesstadt BonnBerufskolleg mit beruflichem GymnasiumHerseler Straße 153117 BonnTel.: 02 28 / 77 - 70 00Fax: 02 28 / 77 - 70 10eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenNicola Becker & Stefanie Haarkamp

Page 28: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

28

Durch die Projekte Mobilities A und B aus der Antragsrunde 2012 hat das Lud-wig-Erhard-Berufskolleg (LEB) wertvolle Erfahrungen im Bereich Auslandsmo-bilitäten gemacht. Durch die durchweg positiven Rückmeldungen unserer Aus-zubildenden war es deshalb für uns keine Frage, auch im Rahmen des neuen Programms Erasmus+ einen neuen Antrag für die Antragsrunde 2015/17 zu stellen. Das Projekt soll Auszubildenden von vier unserer sieben Ausbildungs-bereiche die Chance geben, ihre internationalen Kompetenzen zu erweitern. Die mit vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern größte Auszubildendengruppe soll wieder drei Wochen zu einem türkischen Partner geschickt werden, der sich in den vergangenen Projekten bewährt hat. Es handelt sich um medzinische bzw. zahnmedizinische Fachangestellte, die an ein großes Krankenhaus in Antalya (TR) gehen. Die besondere Herausforderung liegt hier darin, sich in einem völlig anderen Gesundheitssystem und unter besonderen sprachlichen Bedingungen zu bewähren.

Aus den Ausbildungsbereichen Kaufmann/frau für Büromanagement und Ver-waltungsfachangestellte schicken wir jeweils fünf ausgewählte Auszubildende nach Brighton (UK), um dort in regionalen Unternehmen eingesetzt zu werden. Wir erwarten, dass sie sich dort einem neuen kulturellen Umfeld anpassen und ihre Sprachkenntnisse erweitern.

Darüber hinaus fördern wir durch unser Projekt EU-Mobilitäten im Bildungs-gang kaufmännische Assistenten (m/w) für Fremdsprachen. In diesem zwei-jährigen schulischen Ausbildungsgang für Abiturientinnen und Abiturienten ist ein zweimonatiges kaufmännisches Betriebspraktikum ein obligatorischer Bestandteil der qualifizierten Ausbildung nach Landesrecht. Seit 2011 leisten die Auszubildenden dieses Bildungsganges das Praktikum im Rahmen der EU-Projekte Leonardo-da-Vinci und Erasmus+.

Sie vertiefen ihre allgemeinen und fachsprachlichen Fremdsprachenkenntnisse in international ausgerichteten Betrieben unterschiedlicher Branchen. Bei ihrer selbstständigen Bewerbung können die Auszubildenden auf einen Pool von Part-nereinrichtungen zurückgreifen, der sich in den letzten Jahren sowohl bezüglich der Zielländer als auch der vertretenen Branchen kontinuierlich erweitert hat. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Frankreich, Belgien, Spanien, Malta, Irland und Großbritannien. Als zuverlässiger Partner hat sich z.B. das Unterneh-men Caballeros in Jerez de la Frontera (ES) erwiesen. Dort führen die Prakti-kantinnen und Praktikanten in- und ausländische Besuchergruppen durch die Bodega LUSTAU, erklären in drei Sprachen die Firmengeschichte und den Pro-duktionsprozess des Sherryweines.

Unterwegs in Europa: Schülerinnen auf den Spuren des Sherryweines in Jerez de

la Frontera und bei ihren Praktika in Antalya

Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Bonn

Mobil in Europa

Page 29: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

29

Kontakt

Ludwig-Erhard-Berufskolleg BonnKaufmännische Schule der Stadt Bonn Kölnstr. 23553117 BonnTel: 02 28 7 77-050 Fax: 02 28 7 77-054eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenAntje Schulze Wischeler-Heep & Iris Grewe-Falke

Page 30: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

30

Das Robert-Wetzlar-Berufskolleg (RWB) der Stadt Bonn nimmt seit 2003 aktiv an unterschiedlichen Austauschaktivitäten innerhalb Europas teil. Wir befür-worten und unterstützen engagiert die aktuelle Initiative des Bundestages und der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln, bis 2020 mindestens 10% der Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Seit 2010 konn-ten wir die Zahl der Auslandsmobilitäten an unserer Schule bereits verdoppeln.

Leonardo-Mobilitätsprogramm für Erzieherinnen und Erzieher mit allgemeiner HochschulreifeDie Schülerinnen arbeiten in einer englischen Kita mit und informieren sich über die dortigen Arbeitsbedingungen. Es erfolgt ein Besuch der Fachlehrerin vor Ort, bei dem ein Angebot für eine Kindergruppe ausgearbeitet und praktisch umge-setzt wird. Der Verlaufsplan wird in Englisch in Absprache mit der dortigen Pra-xisanleiterin erstellt. Nach dem Angebot erfolgt eine schriftliche Reflexion. Die Praxisstellen wurden vorab über die gewünschten Lerninhalte des Praktikums in-formiert. Die Praktikanten/-innen fertigen eine ausführliche Praxismappe an, die Grundlage für die Benotung des Praktikums ist. Die Anerkennung dieser Leistung erfolgt gleichwertig zu dem in Deutschland absolvierten Praktikum. Seit 2012 können erstmals Erzieherinnen und Erzieher einen Teil ihres Anerkennungsjahres (sechs Monate) im europäischen Ausland absolvieren. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren von ihren Erfahrungen im Ausland begeistert. Neben per-sönlichen Erfahrungen standen auch die beruflichen Erfolgserlebnisse und der Austausch mit den Kollegen zu fachlichen Inhalten im Vordergrund. Die Ausland-serfahrungen bieten wichtige Impulse für den weiteren Praxiseinsatz in Deutsch-land.

Auszubildende im Hotel- und GaststättengewerbeSeit 2006 absolvieren Azubis im Hotel- und Gaststättengewerbe Praktika und Besuche im europäischen Ausland. Sie werden durch unterschiedliche Pro-gramme gefördert: Erasmus+, Deutsch-Französisches Sekretariat (DFS), Saar-brücken, und das Deutsch-Französische Jugendwerk (OFAJ/DFJW), Berlin. Sie arbeiten als Praktikantinnen und Praktikanten z. B. drei Wochen an unserem Partnercollege in Bournemouth (UK) im Restaurant Escoffier oder den diver-sen Küchen mit und nehmen auch am dortigen Fachunterricht teil.

Mit Unterstützung und finanzieller Förderung des DFS planen wir derzeit den siebten Tandemaustausch mit unserer französischen Partnerschule, dem Lycée International Hôtelier Lille (L.I.H.L). Jeweils zwölf Azubis aus Deutschland und

Euro-Catering: Ergebnisse zum Ansehen, Anfassen und Schmecken

Robert-Wetzlar-Berufskolleg, Bonn

RWB goes Europe

Page 31: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

31

Frankreich besuchen sich gegenseitig. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Tandem-Sprachunterricht und dem Einblick in Kultur und landeskundliche Gegebenheiten absolvieren die Gäste die restlichen Wochen im Betrieb der je-weiligen Tandempartnerin/des jeweiligen Tandempartners im Hotel, Restaurant oder Küche. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten den Europass Mo-bilität, der als Bestätigung des Auslandseinsatzes wertvolle Pluspunkte bei zu-künftigen Bewerbungen garantiert. 2016 fand eine Anbahnung zur Erweiterung der Austauschaktivitäten mit Barcelona (ES) statt. Hier sollen ab 2017 erstmals Hotelfachleute, Restaurantfachleute und Köchinnen und Köche berufliche Aus-landserfahrung sammeln.

Fachschule für SozialpädagogikIm Rahmen eines Förderprogramms „100 Jahre Erster Weltkrieg – 100 Projekte für den Frieden“ in Europa des DFJW fand die erste von drei Begegnungen zum Thema über alte Gräben und neue Freunde hin zu einem gemeinsamen Europa mit je 15 deutschen und französischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Über die Beschäftigung mit den europäischen Konfliktsituationen, die zum ersten Weltkrieg geführt haben, soll nach Wegen gesucht werden, die ein friedliches Mit-einander garantieren und weiter fördern. Das besondere pädagogische Konzept ist so angelegt, dass es auf Gruppen mit unterschiedlichem Alters- und Bildungs-hintergrund übertragbar ist und den Teilnehmenden Anregungen für ihre spätere pädagogische Berufstätigkeit geben soll.

Euro-Catering: Das kostenlose, interaktive Sprachlernprogramm in elf Sprachen Speziell an Azubis und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hotel- und Gastge-werbe richtet sich dieses Online-Angebot, um fachbezogen die eigenen Sprach-kenntnisse zum Beispiel für einen Auslandaufenthalt zu verbessern. Man regis-triert sich kostenlos (www.eurocatering.org) und kann als Vorbereitung auf ein Praktikum oder die Arbeit im In- und Ausland den beruflichen Fachwortschatz für die Gastronomie trainieren.

Kontakt

Robert-Wetzlar-Berufskolleg der Stadt BonnKölnstr. 22953117 BonnTel.: 02 28 / 77 - 70 61, -70 60, - 70 67Fax: 02 28 / 77 - 70 74eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenSabine Bartsch & Katja Türk

Page 32: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

Erfahrungen

Franziska Zensen, Praktikum bei De Bijenkorf: „Mir hat die Arbeit großen Spaß gemacht. Die Niederländer sind viel freundlicher und lockerer als die Deutschen. Auch die Stadt Maastricht hat mir sehr gefallen, be-sonders der Weihnachtsmarkt.“

Vanessa Emmerich, ebenfalls Prak-tikantin in De Bijenkorf: ,,Im Prak-tikum fiel mir auf wie offen Nieder-länder sind. Alle duzen sich, egal ob Chef und Mitarbeiter, Kunden und Verkäufer. In den Niederlanden steht der Chef nicht über seinen Mitarbei-tern, sondern er packt mit an.“

Mireille Rasking, Teammanagerin im Kaufhaus De Bijenkorf: ,,Wir arbeiten gerne mit deutschen Prak-tikanten. Die Jülicher Schüler sind pünktlich und haben gute Manie-ren. Sie bemühen sich sehr, sich bei uns zu integrieren und zeigen einen tollen Arbeitseinsatz. Davon könn-te sich so mancher niederländische Schüler etwas abschneiden. Auch nächstes Jahr bieten wir gerne wie-der den Schülerinnen und Schülern aus Jülich die Möglichkeit bei uns ein Praktikum im Rahmen von Eu-regiokompetenz zu absolvieren.“

32

Jülich gehört zur Region Aachen, die eine der fünf Partnerregionen der Euregio Maas-Rhein (EMR) darstellt. Viele Betriebe sind an Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern interessiert, die Sprachkenntnisse und Auslandserfahrungen vorweisen können. Mit der Zusatzqualifizierung Euregiokompetenz, realen und virtuellen Austauschen mit Partnerschulen in Belgien und Spanien, aber auch der Orga-nisation und Begleitung von Auslandspraktika bietet das Berufskolleg Jülich (BKJ) Auszubildenden und Schülerinnen und Schülern der höheren Handels-schule und des beruflichen Gymnasiums die Möglichkeit, sich auf eine interna-tional geprägte Arbeitswelt vorzubereiten.

Die Zusatzqualifizierung Euregiokompetenz Seit 1994 pflegt das Berufskolleg Jülich gemeinsam mit dem Forschungszent-rum Jülich eine trilaterale Kooperationsbeziehung im Bildungsgang Industrie-mechanikerinnen und -mechaniker mit dem Technisch Instituut Heilig Haart (TIHH) in Hasselt (BE). Inhalte dieser Zusammenarbeit sind ein mehrtägiger Inventor-Kurs, ein Kunststofflehrgang sowie Betriebsbesuche in Belgisch Lim-burg und Umgebung. Die drei Partner beteiligen sich darüber hinaus auch re-gelmäßig an Technikwettbewerben. Im Jahr 2008 wurde mit Unterstützung des Forschungszentrums Jülich die Zusatzqualifizierung Euregiokompetenz eingeführt, um diese Zusammenarbeit zu intensivieren. Seit 2011 werden jähr-lich Euregiokompetenz-Zertifikate sowie Fremdsprachenzertifikate der Kultus-ministerkonferenz an die Absolventinnen und Absolventen des Bildungsgangs Industriemechanikerin/Industriemechaniker vergeben.Die Schülerinnen und Schüler der speziell eingerichteten Euregiokompetenzklasse der höheren Be-rufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung (höhere Handelsschule) absolvie-ren ihr Euregiokompetenzpraktikum in verschiedenen Betrieben in Maastricht (NL) und verbringen dort drei Wochen. Zwei Schuljahre lang lernen die Schüle-rinnen und Schüler, die sich für diese Zusatzqualifikation entschieden haben, im Unterricht Niederländisch. Schwerpunkte des Unterrichts sind Alltagssituatio-nen und Kundengespräche. Zusätzlich erwerben sie in den Fächern Politik und Volkswirtschaftslehre Kenntnisse über das Leben und Arbeiten in den Nachbar-ländern. Schließlich ist die Euregio auch ein potentieller späterer Arbeitsmarkt. Das durch Erasmus+ geförderte Praktikum in der Zeit vor Weihnachten stellt sicher den Höhepunkt ihrer Schulzeit am BKJ dar. Die Praktikumsbetriebe sind überwiegend dem Einzelhandel zuzuordnen, wo sehr viele Sprachanlässe dafür sorgen, dass die Sprachkenntnisse sich sehr schnell verbessern.

Das zentral gelegene, elegante Kaufhaus De Bijenkorf in

Maastricht war von Anfang an als Partnerbetrieb mit dabei.

Schüler im KFZ-Labor der Partnerschule in Sevilla

Berufskolleg Jülich, Berufsbildende Schule,Jülich, Kreis Düren

Grenzen überschreiten

Page 33: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

33

Jülicher Berufsschülerinnen und -schüler in Andalusien„Das werde ich nicht vergessen…“ waren die beeindruckten Worte eines Schü-lers, der im Schuljahr 2015/2016 an einem zweiwöchigen Spanienpraktikum der Abteilung für Kraftfahrzeugmechatronik des BKJ teilgenommen hat. Der Schüler konnte im Unterricht einem spanischen Azubi einige Kniffe im Bereich der Motorentechnik vermitteln und war davon gleichermaßen beeindruckt und begeistert. Zusammen mit einem weiteren Schüler und einer Schülerin der Abtei-lung für Kraftfahrzeugmechatronik des BKJ hatte er die Gelegenheit im Rahmen eines erstmaligen Auslandspraktikums die Ausbildungsbedingungen in Sevilla (ES) kennenzulernen. Mit Unterstützung des Programms Erasmus+ der Europä-ischen Union konnte die Gruppe die Berufsausbildung zur Mechatronikerin bzw. zum Kfz-Mechatroniker und die Arbeitsabläufe in Kfz-Betrieben im spanischen Gastland hautnah erleben. Während des Zeitraums von zwei Wochen war die Gruppe in der Stadt unserer Partnerschule Colegio Salesiano Trinidad unterge-bracht und nahm zunächst für eine Woche am Vollzeitunterricht der Schule teil. In der zweiten Woche wurde bei der Firma Andalcar, einem großen Autohaus in Sevilla, gemeinsam mit den dortigen Angestellten an aktuellen Arbeitsaufträgen gearbeitet. Die deutschen Azubis konnten sich in der intensiv genutzten Zeit ei-nen umfangreichen Eindruck vom spanischen Ausbildungssystem, der Kultur des Gastlandes und vor allem der Gastfreundschaft der spanischen Kolleginnen und Kollegen verschaffen.Aufgrund dieser sehr positiven Erfahrungen wird das BKJ seinen Schülerinnen und Schülern dieses Praktikumprogramm künftig regelmä-ßig anbieten. Im November 2016 wird erneut eine Gruppe von nun sechs Prakti-kantinnen und Praktikanten in Richtung Sevilla aufbrechen.

Kontakt

Berufskolleg JülichBongardstr. 1552428 JülichTel.: 0 24 61 / 93 69-0Fax: 0 24 61 / 93 69-79eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenKatrin Salamon & Marcel Söns

Page 34: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

34

Unter diesem Motto und im Rahmen des europäischen Programms für lebens-langes Lernen Erasmus+ nehmen Schülerinnen und Schüler des Thomas-Eßer-Berufskollegs (TEB) an dreiwöchigen Praktika im europäischen Ausland seit 2004 teil. Einige knüpften dabei individuell ihre Kontakte zu den Betrieben z. B. nach Lissabon (PT), Istanbul (TR), Wien (AT) oder Palma de Mallorca (ES). Andere Schü-lerinnen und Schüler konnten auf schon langjährig bestehende Kontakte des TEBs ins europäische Ausland zurückgreifen, wie zum Beispiel nach Lüttich (BE) oder Jyväskylä (FN).

Im Frühjahr 2017 werden wieder zahlreiche Schüler und Schülerinnen ihr Prakti-kum in Europa absolvieren. Fünf bis sechs Schülerinnen und Schüler dürfen nun schon zum dritten Mal in Màlaga (ES) erste Berufserfahrungen sammeln und ihre Sprachkenntnisse anwenden. Die Schülerinnen und Schüler sind Teil der Interna-tional-Business-Klasse, einer Profilklasse der höheren Handelsschule mit Fremd-sprachenschwerpunkt, die in den Fächern Englisch und der zweiten Fremdsprache (Spanisch oder Französisch) mit fünf Stunden pro Woche beschult werden.

Das Euregiokompetenz-Zertifikat öffnet Türen für einen

späteren Arbeitsplatz in den Partnerregionen

Schülerinnen und Schüler im TEB-Sprachlernzentrum und in der Sprachenschule in Spanien

Thomas-Eßer-Berufskolleg, Kreis Euskirchen

Europe ? Yes, please ! ¿ Europa ? ¡ Claro que sí ! L´Europe ? Mais oui !

Erfahrungen

Daniel (Praktikum 2016 in Frigiliana (ES)):„Estar tres semanas de prácticas en el extranjero es una experencia única e inolvidable.“

Christina (Praktikum 2014 in Frigiliana (ES))„Rückblickend kann ich sagen, dass mein Praktikum ein voller Erfolg war!Wenn man auf sich alleine gestellt ist und dazu noch eine fremde Sprache an-wenden muss, wird man viel offener und selbstbewusster. Die Einheimischen und auch die Touristen freuen sich, wenn man bemüht ist, deren Sprache zu sprechen. Ich habe während meiner Zeit in Frigiliana sehr viele positive Rück-meldungen bekommen und werde die Chance im nächsten Jahr wieder nut-zen, ein Auslandspraktikum zu machen. Zur beruflichen Orientierung hat mir das Auslandspraktikum sehr geholfen. 2015 habe ich meine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit im Nationalparkforstamt Eifel angefangen. Für mich besteht wieder die Möglichkeit, im Sommer 2017 für sechs bis acht Wochen ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Meine Entscheidung steht schon fest: Es geht wieder nach Frigiliana. Dann werde ich zum Thema Natio-nalpark und Naturschutz im spanischen Naturpark Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama an verschiedenen Marketingkonzepten mitarbeiten.“

Page 35: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

35

Die International-Business-Klasse des TEBs hält auch seit über zehn Jahren Kon-takt zur Partnerschule nach Barcelona. Im Rahmen der Oberstufenstudienfahrt nach Barcelona (ES) finden fremdsprachliche Aktivitäten in englischer, spanischer und deutscher Sprache statt, die das Grundgerüst der Planung auf deutscher und auf spanischer Seite bilden. Diese Aktivitäten finden sowohl an der Partnerschule als auch mitten im Zentrum Barcelonas statt: so werden z.B. die Schülerinnen und Schüler mit einer Führung durch die Partnerschule in deutscher Sprache empfan-gen oder werden in englischer Sprache durch das gotische Viertel Barcelonas ge-führt. Außerdem stehen z.B. Interviews oder Präsentationen zu aktuellen Themen in den jeweiligen Sprachen auf dem Programm, die die Schülerinnen und Schüler in beiden Ländern selbstständig vorbereiten und organisieren. Für die Vorbereitung dieser Aktivitäten im europäischen Ausland verfügt das TEB seit November 2013 über ein multimediales Sprachlernzentrum, das 30 Computerplätze an insgesamt fünf Inseln bereit hält. Abgerundet wird die hochmoderne Ausstattung durch ein interaktives Whiteboard und eine Klassen-Web-Kamera. Insbesondere die Fertig-keiten Sprechen und Hören können in dem neuen computergesteuerten Sprach-lernzentrum durch authentisches Audio- und Videomaterial und webbasierten Unterricht, z. B. durch die Produktion von Podcasts, geschult und vertieft werden. So werden die Schülerinnen und Schüler optimal auf unterschiedliche berufliche Kommunikationssituationen in der Zielsprache vorbereitet, orientiert an den neuen Bildungsplänen für die Fremdsprachen. Ebenso kann im Sprachlernzentrum eine individuelle Förderung mit speziell zugeschnittenen Trainings, eine individuelle Wie-derholung von Grundlagen und die Aufarbeitung von Defiziten in der Fremdsprache geleistet werden.

Kontakt

Thomas-Eßer-Berufskolleg des Kreises EuskirchenSekundarstufe IIKommerner Str. 13753879 EuskirchenTel.: 0 22 51 / 9 57 08-0Fax: 0 22 51 / 9 57 08-33eMail: [email protected] www.teb-eu.eu

EU-KoordinatorinnenElisabeth Porzelt & Elgin Wellersheim

Page 36: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

36

Die modernen Medien überbrücken Ozeane, Kontinente und Grenzen. Trotzdem sind Offenheit, Toleranz und der aufgeschlossene Umgang mit anderen Kultu-ren nicht selbstverständlich – leider immer noch nicht. Wir erleben dies an den Diskussionen über Zuwanderung, verstärktem nationalistischem Denken, in der Benachteiligung in der Arbeitsplatzsuche, Ausgrenzungen in unserem All-tag. Am Berufskolleg Ehrenfeld (BKE) arbeiten Menschen aus vielen Nationen konstruktiv miteinander. Gerade aufgrund dieser Erfahrungen wollen wir einen wichtigen Beitrag leisten. Auf dem Weg zum vereinten Europa brauchen wir Of-fenheit für Fremdes und Toleranz. Um in der zukünftigen Arbeitswelt in Europa bestehen zu können, benötigen unsere Schülerinnen und Schüler interkulturelle Kompetenzen. Um unsere Gesellschaft verantwortlich mitgestalten zu können, benötigen sie Perspektiven, Positionen und Haltungen. Wir setzen uns darum in besonderer Weise für die Aus- und Weiterbildung junger Menschen im europä-ischen Kontext ein. Auszubildende sollen die europäische Dimension der Kin-der- und Jugendhilfe, des Handwerks, der Gastronomie und Hotellerie kennen lernen, sowie interkulturelle Kompetenzen erwerben. Neben der Eröffnung von Chancen auf dem europäischen Binnenmarkt bieten wir unseren Auszubilden-den somit die europäische Dimension als eine Stärkung der Professionalität an.

Gründe für unsere europäischen Ausrichtung Im Handwerk war es früher üblich, dass die Gesellen auf Wanderschaft gingen und sich all dies erarbeiteten. Zur Entfaltung einer kosmopolitischen Persön-lichkeit ist es nach unseren Erfahrungen notwendig, sich auf den Weg zu ma-chen und in fremder Umgebung sich neuen Anforderungen zu stellen. Zu einem friedlichen Zusammenleben in Europa gehören die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile und kultureller Unterschiedlichkeit, der gegenseitige Respekt und die Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation. Als Ausbildungseinrichtung geht es uns ebenfalls darum, die Qualität unserer Ausbildungen zu verbessern.

Unsere europäischen ProjekteUnsere internationale Arbeit erlebte im Jahr 2002 einen ersten Höhepunkt als die EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung, die Stadt Köln und Kölner Berufs-kollegs, darunter wir als BKE, mit der türkischen Stadt Bursa eine Kooperations-vereinbarung schlossen, mit dem Ziel eine längerfristige Schulpartnerschaft mit dem Necatibey Meslek Lisesi (TR) zu entwickeln. Seit 2006 absolvieren Auszu-bildende in der dualen und der vollzeitschulischen Ausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen Praktika in allen Teilen Europas. Sie wurden individuell ge-fördert durch das EU-Programm Lebenslanges Lernen – Leonardo da Vinci Mo-bilität. 2014 wurde dies mit Erasmus+ weitergeführt. Hier erhielten auch Lehre-

Das BKE kooperiert mit vielen europäischen Partnern, um so die Ausbildungsqualität

zu verbessern

Berufskolleg Ehrenfeld, Köln

Europäisch und interkulturell

Page 37: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

37

rinnen und Lehrer die Möglichkeit sich bei Partnern im Ausland weiter zu bilden. Im aktuellen Schuljahr 2016/17 werden in der dualen Ausbildung Auszubildende aus der Hotellerie, Gastronomie und dem Lebensmittelhandwerk die Möglichkeit eines Auslandspraktikums erhalten. In der vollzeitschulischen Ausbildung wer-den Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums als Erzieherinnen und Erzieher ins Auslandspraktikum gehen. Für diese Gruppe ist es von großem Vorteil, dass wir Mitglied im europäischen Netzwerk Contact-2103-Coordination européenne de MJC, youth clubs and youth associations sind. Hier sind wir eng verbunden mit Ausbildungseinrichtungen, Betrieben, Einrichtungen der Kin-der- und Jugendhilfe unserer Partner aus 15 europäischen Ländern. Dank der Unterstützung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und das Deutsch-Französische Sekretariat führen wir außerdem kontinuierlich deutsch-französische Begegnungen und Fortbildungen durch, die einen fachlichen und interkulturellen Austausch zum Ziel haben. Hier sind vor allem das berufliche Gymnasium Bereich Erzieherinnen und Erzieher und das Lebensmittelhandwerk involviert. Die auszubildenden Fleischerinnen und Fleischer, Fachverkäuferinnen und Fachverkäufer kooperieren mit Unterstützung des Deutsch-Polnischen-Jugendwerks (DPJW) mit einer Berufsschule in Lodz (PL). Und die FOS führt regelmäßig Austausche in Krakau durch, auch gefördert vom DPJW. „Besonde-res Engagement“ und „gute Qualität“ der internationalen Arbeit ist uns jährlich durch die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufs-bildung (NABIBB) bescheinigt worden. Vertiefende Informationen finden Sie auf der Homepage des BKE

Kontakt

Berufskolleg EhrenfeldWeinsbergstraße 7250823 KölnTel.: 02 21 / 9 51 49-312Fax: 02 21 / 9 51 49-313eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenBende Altinay & Andrea Weger

Page 38: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

38

Mit dem EU-Projekt GATE (German Apprentices’ Training in Europe) ermöglicht das Berufskolleg an der Lindenstraße es Auszubildenden der Berufe Kaufleute für Büromanagement, Sport- und Fitnesskaufleute sowie Kaufleute für Dialog-marketing, ein vierwöchiges Praktikum in Hatfield (UK) oder Rovaniemi (FI) zu absolvieren – und das jährlich seit 2006. Finanziell gefördert wird dieses Pro-jekt durch das EU-Programm Erasmus+ Mobilität. Ziele sind insbesondere die Steigerung der interkulturellen Kompetenz und die Erhöhung der englischen Sprachkompetenz im Allgemeinen sowie – durch die Ausführung von typischen berufsadäquaten Tätigkeiten – die Verbesserung der fachbezogenen Englisch-kenntnisse. Im Folgenden schreiben einige der 29 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer des Projekts im Schuljahr 2015/16 über ihre Erfahrungen.

Erfahrungen

Jana Sauermann (Kauffrau für Büromanagement):Auslandspraktikum an der University of Hertfordshire in HatfieldAm 9. Mai 2016 reiste ich nach England in die nordöstlich von London gele-gene Grafschaft Hertfordshire, um mein Praktikum an der University of Hert-fordshire anzutreten. Hier arbeitete ich im Information Point der Business School, einem Studierenden- und Prüfungsservice. Der tägliche Kontakt mit Studierenden verschiedenster Nationalitaten (alle sprechen ihren eigenen Englisch-Akzent) war sehr spannend. Besonders gefallen hat mir der Team-geist bei meinen Kolleginnen und Kollegen. Die Atmosphäre in den Großraum-büros war so freundlich, der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern so freundschaftlich und locker, dass ich mich vom ersten Arbeitstag an herz-lich willkommen gefühlt habe. Alle reden sich mit Vornamen an und in der ty-pisch englischen Unterhaltung gibt es immer mindestens ein darling oder dear oder lovely, was mir erst einmal nicht mehr so schnell aus dem Kopf ging. Un-tergebracht war ich in einer Gastfamilie in Hatfield. Die Zeit mit meiner Gastfa-milie habe ich sehr genossen und wir hatten viel Spaß miteinander. An meinen freien Wochenenden fuhren wir entweder zu Familienfesten oder ich erkunde-te auf eigene Faust die gigantische Metropole London. Mein Englisch ist durch den Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen und die täglichen small talks mit meiner Gastmutter auf jeden Fall besser geworden. Einen solchen Auslandsaufenthalt kann ich jedem empfehlen; es war eine unvergessliche Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrucken.

Europa wächst zusammen – ermöglicht wird das vor allem

durch die erfolgreiche Einführung der Auslandspraktika am

Berufskolleg an der Lindenstraße

Berufskolleg an der Lindenstraße, Köln

Auslandspraktika in Hatfield und Rovaniemi

Page 39: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

39

Erfahrungen

Max Gersbeck, Kim da Silva und Christine Kromm (Kaufleute für Büromanagement):Nächster Halt: Rovaniemi – Unsere Zeit als Praktikanten in FinnlandAm 5. Oktober 2015 begann das Abenteuer Finnland. Gemeinsam reisten wir mit einem kleinen Zwischenstop in Helsinki weiter in das etwa 800km nörd-licher gelegene Rovaniemi. Rovaniemi ist die Hauptstadt der nordfinnischen Landschaft Lappland und liegt in direkter Nähe zum Polarkreis. Rovaniemi ist Sitz der Kammer des Weihnachtsmannes, der im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis sogar sein eigenes Postamt besitzt und dem wir natürlich auch ei-nen kleinen Besuch abstatteten! Da wir sehr spät ankamen, fuhren wir gleich mit unserer Betreuerin zu unseren Unterkünften. Wir lebten die vier Wochen im Studentenwohnheim, das aus vielen 7er-Bungalows auf einem großen Ge-lände aufgebaut war. Am nächsten Tag starteten wir in unseren Arbeitsalltag. Da die Finnen den Alltag sehr gemütlich angehen, begann dieser erst gegen 9 Uhr. Kim leistete in der Berufsschule bei unterschiedlichsten Projekten Hilfe, Max arbeitete am Information Point im Santa Claus Village und Christine half im städtischen Sportladen Top Sport aus. Natürlich alles nach dem Motto: Relax! und Don’t hurry! Am Wochenende erkundeten wir natürlich Stadt und Land. Leider lag noch kein Schnee, aber die Landschaft war dennoch traum-haft schön. Dank des kalten, klaren Wetters konnten wir in einigen Nächten die Nordlichter sehen. Natürlich fuhren wir auch zum Santa Claus Village und besuchten dort Santa, seine fleißige Elfen, den Huskey-Park und die Rentie-re. Am 31. Oktober landeten wir schon wieder bei strahlendem Sonnenschein und 20°C in Düsseldorf. Dicke Winterjacken, Mützen und Handschuhe haben wir schnell wieder verstaut. Diese sind bei einem Besuch in Rovaniemi aller-dings unabdingbar. Die Temperaturen erreichen jedes Jahr um die -40°C! :-) Und wir sind uns alle einig: Finnland ist auf jeden Fall eine Reise wert ist!

Kontakt

Berufskolleg an der LindenstraßeLindenstraße 7850674 KölnTel.: 02 21 / 92 16 89-0Fax: 02 21 / 92 16 89 - 30eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinJutta Nording

Page 40: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

40

Als kaufmännisches Berufskolleg wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler so intensiv wie möglich auf die globalisierte Welt vorbereiten. Die Kommunikati-onsfähigkeit in mindestens zwei europäischen Fremdsprachen spielt dabei eine wichtige Rolle, auch deshalb, weil sich unsere Schulabgängerinnen und Schul-abgänger in Zukunft vermehrt auf Stellen im Ausland bewerben können.

Europäische Bildung und Begegnung in der pädagogischen Arbeit ist eine pro-filgebende Aufgabe des Berufskollegs Südstadt. Unsere Schule ist mit der fremdsprachlichen Akzentuierung der Bildungsgänge und der europäischen Ausrichtung in der Region Köln klar positioniert. Dies gilt sowohl für die vollzeit-schulischen Bildungsgänge als auch für die Bildungsgänge des dualen Systems. Europäische Orientierung der kaufmännischen Bildung verlangt eine Förderung der Fremdsprachenkompetenz, des interkulturellen Lernens sowie der Mobili-tätsbereitschaft. Als Europaschule in Nordrhein-Westfalen (NRW) konnten wir diesen Schwerpunkt unseres Schulprofils noch deutlicher herauszustellen. Die Vertiefung europäischer Inhalte und Offenheit für andere Länder, Sprachen und Kulturen wird durch verschiedene Angebote am Berufskolleg Südstadt gefördert.

Bereits im Jahre 1990 begannen unsere Auszubildenden des Bildungsganges kaufmännische/r Assistent/in Fremdsprachen Betriebspraktika im benachbar-ten europäischen Ausland zu absolvieren. In den Anfangsjahren lag der Schwer-punkt bei Aufenthalten in Frankreich, woraus intensive, nach wie vor bestehende Kontakte mit zwei Partnerschulen in Straßburg (FR) und St. Etienne (FR) ent-standen. Im letzten Jahr ist die Partnerschaft mit einer Schule in Calais (FR) hinzugekommen. Unsere Auszubildenden absolvieren dort nicht nur das obliga-torische achtwöchige Praktikum, sondern besuchen vorbereitend drei Wochen lang den Unterricht in unseren französischen Partnerschulen. Gleiches gilt für die Auszubildenden aus Frankreich, die ein Praktikum in der Kölner Region ma-chen. Am Ende des jeweiligen Aufenthaltes legen die Praktikantinnen und Prak-tikanten eine mündliche Prüfung vor einem binationalen Prüfungsausschuss ab. Sie erhalten ein speziell von der Bezirksregierung Köln und den Rektoraten von Lyon und Straßburg erarbeitetes Zertifikat über die im Rahmen ihres Praktikums erworbenen beruflichen und interkulturellen Kompetenzen. Ebenso wird die Ni-veaustufe ihrer mündlichen Beherrschung der jeweiligen Fremdsprache (Fran-zösisch bzw. Deutsch) bescheinigt. Die dreiwöchige Teilnahme von Französinnen und Franzosen am Unterricht einer Assistentenklasse bietet zudem die Mög-lichkeit, in Rollenspielen Vertragsanbahnungen und -verhandlungen mit dem jeweiligen Geschäftspartner zu simulieren. Schon bald kamen auch Aufenthalte in anderen europäischen Ländern hinzu, so dass das Berufskolleg Südstadt nun schon seit vielen Jahren Auszubildende zu betrieblichen Partnern nach Spanien (hier v.a. auf die kanarischen Inseln) schickt. Außerdem absolvieren jedes Jahr

Das College of Business and Management in London

ist einer der wichtigen Kooperationspartner des

Berufskollegs Südstadt

Berufskolleg Südstadt, Köln

Wir sind Europa!

Page 41: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

41

viele ihr Praktikum auf Malta, wo ebenfalls langjährige Kontakte zu Playmobil und zur German-Maltese Chamber of Commerce bestehen. Auf Zypern vermit-teln wir unsere Praktikantinnen und Praktikanten seit vielen Jahren erfolgreich in eine Reiseagentur. Ein sehr wichtiger langjähriger Partner für das Berufskol-leg Südstadt ist das European College of Business and Management (ECBM) in London (UK). Hier erhalten zukünftigen Fremdsprachenassistentinnen und -as-sistenten während ihres Praktikums einmal wöchentlich speziell auf ihre Bedürf-nisse zugeschnittene Unterrichtsmodule. Jedes Jahr sind unsere Auszubilden-den auch selbst auf der Suche nach geeigneten Unternehmen, die bereit sind, ein achtwöchiges Praktikum anzubieten, z. B. in Italien, Belgien, Polen, Island, der Schweiz, Griechenland, der Türkei und in Irland. Die Auslandspraktika im Wirtschaftsgymnasium werden seit dem Schuljahr 2011/12 ebenfalls durch EU-Mittel unterstützt und fanden bisher auf Zypern, in Spanien und in Großbritan-nien statt. Erfreulich ist, dass unser Londoner Partner, das ECBM, jedes Jahr die Möglichkeit bietet, dort Praktika zu absolvieren. Unser Ziel ist es, noch stärker die Mobilität unserer Schülerinnen und Schüler in den Fachklassen des dualen Systems zu fördern. Seit 2009 absolvieren Auszubildende des Einzelhandels, der Individualversicherung und aus dem Bereich der Personaldienstleistung ein dreiwöchiges aus EU-Mitteln gefördertes Praktikum. Sie profitieren teilweise von der Möglichkeit in einer Auslandsniederlassung ihres deutschen Unternehmens zu arbeiten. Bildungsgangübergreifende Studienfahrten nach Brüssel (BE), der Besuch der London Fashion-Week (UK) und die Teilnahme an europäischen Workshops sind fester Bestandteil der Jahresplanungen.

Kontakt

Berufskolleg SüdstadtZugweg 4850677 KölnTel.: 02 21 / 34 02 63-0Fax: 02 21 / 3 76 19 42eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinLydia Prokop

Page 42: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

42

Das Erich-Gutenberg-Berufskolleg (EGB) ist ein kaufmännisches Berufskolleg in Köln und dualer Partner für die Ausbildung in den Berufen Kaufleute für Bü-romanagement, Steuerfachangestellte und Informations- und Telekommunika-tionskaufleute. Die qualifizierte Ausbildung in diesen Berufen prägt wesentlich das Profil der Schule. Darüber hinaus qualifiziert das EGB in vollzeitschulischen Bildungsgängen für Abschlüsse unterschiedlicher Art bis hin zur allgemeinen Hochschulreife. Als Berufskolleg in Köln wissen wir um die Notwendigkeit mit Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen arbeiten zu können und bemühen uns, die europäische Idee mit Leben zu füllen. Ausgehend von eu-ropäischer Bildung und Begegnung führt gemeinsames Lernen zur Ausbildung europäischer Kompetenzen. Dies gilt für alle am Bildungsprozess Beteiligten: Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende und die entsprechenden Ausbildungsbetriebe.

Das EGB konnte im vergangenen Jahren immer wieder erfolgreich europäische Begegnungen ermöglichen. Dazu zählen Comenius-Projekte mit Partnerschu-len in Belgien, Irland, Litauen und Spanien. Erfreulich ist, dass 2016 ein Antrag genehmigt wurde, dieses Mal für ein Projekt mit einer Partnerschule in Finnland.

Ebenso gab es Besuche von Lehrerinnen und Lehrern aus anderen EU-Mitglieds-ländern. So besuchte eine fünfköpfige schwedische Lehrergruppe das EGB. Ent-standen ist dieser Kontakt bei einer Tagung der Microsoft-Showcase-Schulen in Barcelona (ES). Hieraus hat sich der Besuch in Köln und ein vorbereitender Gegenbesuch mit Auszubildenden ergeben. Im Frühjahr 2016 haben die „ersten Schweden“ in Ausbildungsbetrieben des EGB ein Praktikum absolviert. Ebenso haben IT-Auszubildende im Mai 2016 ein Praktikum in Schweden absolviert. Wei-tere gegenseitige Besuche sind geplant.

Im Herbst 2016 wird eine spanische Delegation zum IT-Ausbildersprechtag er-wartet, um dort direkte Kontakte zu Ausbildungsbetrieben des EGB zu knüpfen. Mobil in Europa sind auch die Auszubildenden des EGB und absolvieren Prak-tika im Ausland, wobei sich beispielsweise Großbritannien großer Beliebtheit erfreut.

Warum nicht eine Fortbildung im Ausland absolvieren? Eine weitere Möglichkeit europäischen Lernens war es, eine Fortbildung im Aus-land zu absolvieren. Im Sommer 2016 bot sich einer Kollegin die Möglichkeit im Rahmen eines Stipendiums der spanischen Botschaft, an einem Sommer-kurs zum Thema Strategien zur Förderung der Schreibkompetenz und ihrer Bewertung im Spanischunterricht (Estrategias para la expresión escrita y su evaluación en el aula de ELE an der Universidad Internacional Menéndez Pelayo

Am Erich-Gutenberg-Berufskolleg wird mit viel Enthusiasmus für

Europa gearbeitet

Erich-Gutenberg-Berufskolleg, Köln

Ein bunter Strauß an europäischen Begegnungen und Mobilitäten

Page 43: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

43

Kontakt

Erich-Gutenberg-BerufskollegBerufskolleg mit beruflichem GymnasiumModemannstraße 2551065 KölnTel.: 02 21 / 9 69 58-0Fax: 02 21 / 9 69 58-39eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenSigrid Kurz & Swenja Piepel

in Santander) teilzunehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften die Methoden innerhalb des Kurses selbst durchführen, so dass ein Selbsterleben möglich wurde und die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Methoden sichtbar wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung waren allesamt Spanischlehrerinnen und Spanischlehrer (Sekundarstufe II) aus verschiedenen Ländern Europas, die innerhalb des Unterrichts von den unterschiedlichsten Konzepten ihrer Unterrichtspraxis an ihren Schulen berichteten.

Ja, jedes Projekt, jede Mobilität, jedes Auslandspraktikum kostet Zeit, muss vor-bereitet sein und nicht immer läuft alles problemlos. ABER: Die Eindrücke, die jede Begegnung bei Beteiligten hinterlässt, sind uns die Anstrengungen wert.

Page 44: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

44

Das Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg (GSO) in Köln ist spezialisiert auf Informa-tionstechnik und Medientechnik. Hier werden 2200 Schülerinnen und Schüler und Auszubildende unterrichtet, etwa 400 davon besuchen vollzeitschulische Bildungsgänge. In verschiedenen Projekten mit ausländischen Partnern sind be-reits über Jahre Erfahrungen mit der Entsendung und Aufnahme von Schülerin-nen und Schülern gemacht worden.

Berufsbildung mit Erasmus+Im Bildungsgang zur/m informationstechnischen Assistenten/in nutzen ca. 30% der Schüler die Gelegenheit, das achtwöchige verpflichtende Betriebspraktikum am Ende des zweiten Ausbildungsjahres in Unternehmen im EU-Ausland zu absol-vieren. Dabei sind wir daran interessiert, dauerhafte Partnerschaften einzugehen wie etwa zu den Firmen astrafox in Warschau (PL), VOSS Automotive in Legnice (PL) oder vintocon in Budapest (HU). Ein Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Französisch als neu einsetzender Fremdsprache im beruflichen Gymnasium absolviert das vierwöchige Praktikum in der Jahrgangsstufe 12 in Marseille (FR). Im Gegenzug organisieren wir Praktikumsplätze für französische Schüler in Köln. Jährlich absolvieren 20 unserer Fachinformatiker vier Wochen ihrer Ausbildung in IT-Unternehmen in Malaga (ES).

Partnerschaften mit Erasmus+Die Vorbereitung auf den internationalen Arbeitsmarkt sowie die Weiterentwick-lung von fremdsprachlicher und digitaler Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler steht im Projekt Erasmus+Blende-N-d Branding: Die Spur stimmt! im Vordergrund. Beteiligt hierbei sind Partnerschulen aus Ungarn, Estland, Finnland und der Türkei. In Projekttreffen an den Partnerschulen werden gemeinsame und unterscheidende Kompetenzen für den europäischen Arbeitsmarkt erarbeitet, und es werden Vorstellungsgespräche simuliert. Ziel ist es, dass die Schülerin-nen und Schüler zum Ende dieses Projektes ein eigenes Personal Branding für ihre Bewerbung um einen Arbeitsplatz bei Unternehmen im europäischen Wirt-schaftsraum entwickelt haben. Dabei sollen sie ihre Spuren im Internet kennen und selbstbestimmt einsetzen können. Besonders gut klappt in diesem Projekt die Kommunikation unter den Schülerinnen und Schülern der Partnerschulen in den Ländern. Allgemein haben wir festgestellt, dass sowohl die sprachliche Kom-petenz in Englisch als auch die digitale Kompetenz sehr gut verbessert werden konnten.

Europäische Fortbildungen mit Erasmus+An dem Programm Erasmus+ für Lehrpersonal nimmt die Schule seit der An-

Die Teilnahme an Mobiltätsprojek-ten stärkt vor allem die Sprach-kenntnisse der Auszubildenden

Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Köln

Auf dem Weg nach Europa

Page 45: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

45

Kontakt

Georg-Simon-Ohm-BerufskollegWesterwaldstr 9251105 KölnTel.: 02 21 / 8 39 13 20Fax: 02 21 / 8 39 13 28eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenIngrid Kleine-Kracht & Jürgen Neubert

tragsrunde 2015-17 teil. Hier besuchten bereits vier Kolleginnen und Kollegen erfolgreich Fortbildungsmaßnahmen im europäischen Ausland. Sie stärkten ihre interkulturelle und Fremdsprachenkompetenz. Das führt dazu, dass mehr Kolleginnen und Kollegen dazu bereit sind, ihre Fächer bilingual zu unterrichten.

Partnerschaft mit DijonIn unserer Berufsfachschule für Gestaltung, Schwerpunkt Medienproduktion, unterhalten wir seit einigen Jahren ein Austauschprogramm mit dem Lycée Privé Les Arcades in Dijon (FR). Hier erarbeiten wir jährlich mit einer deutschen und einer französischen Klasse zusammen Video-Produktionen zu unterschied-lichen Themen, wie z. B. ein Image-Film über die Stadt Dijon zur Förderung des Tourismus oder Werbespots für Restaurants in der Innenstadt von Dijon.

Deutsch-polnischer JugendaustauschSeit mehr als 20 Jahren pflegt das GSO den Austausch mit der technischen Oberschule in Warschau im Rahmen des deutsch- polnischen Jugendaustau-sches. Jedes Jahr verbringen ca. zehn Schülerinnen und Schüler aus unserem Berufskolleg eine Woche in Polen und empfangen anschließend den Gegenbe-such in Köln. Im Mittelpunkt dieser Projektaktivität stehen der kulturelle Aus-tausch und immer wieder die Beschäftigung mit der deutsch-polnischen Ge-schichte, speziell den Geschehnissen im Zweiten Weltkrieg.

Page 46: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

46

Das Hans-Böckler-Berufskolleg (HBB) arbeitet in den letzten Jahren über Schul-partnerschaften und Austauschprogramme im europäischen und internationa-len Ausland an einer länderübergreifenden Vernetzung der Ausbildung. Neben der Schulpartnerschaft mit Bursa (TR) erhalten 18-30-jährige Schülerinnen und Schüler aus dem Metall- und Elektrogewerbe im Rahmen von Projekten über Erasmus+ die Möglichkeit, ein vierwöchiges Auslandspraktikum im europäi-schen Ausland zu absolvieren, um dort sowohl ihre beruflichen als auch persön-lichen Kompetenzen und im Kontakt mit der Sprache und Kultur des Landes ihre Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. Dabei sollen sie im Rahmen ihrer Aus-bildung praktische Erfahrungen im Ausland sammeln. So wurden in diesem wie im letzten Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Hans-Böckler-Berufs-kollegs an jeweils drei unterschiedlichen Terminen im Jahr für vier Wochen nach Florenz (IT) entsandt, um in verschiedenen Industrie- bzw. Handwerksbetrieben vor Ort den Arbeitsalltag näher kennenzulernen. Ergänzt wird das Praktikum durch zahlreiche gemeinsame sportliche wie kulturelle Freizeitaktivitäten, die es ermöglichen sollen, einen umfassenden Einblick in die italienische Lebensweise zu erhalten.

Dabei ist das Auslandspraktikum in drei Module gegliedert: Modul 1 dient der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Auslands-aufenthalt, indem sie an zwei Wochenenden erste Kenntnisse in der jeweiligen Sprache als auch in der Länderkunde und zudem ein interkulturelles Training hinsichtlich der Fachpraxis erhalten. Modul 2 markiert das eigentliche Auslandspraktikum in Florenz, wobei die Be-treuung vor Ort durch Fachkräfte der Partnerorganisation gewährleistet ist. Die Verständigung erfolgt dabei weitgehend auf Englisch bzw. – soweit möglich – in Italienisch, wobei vor Ort weitere Sprachangebote zur Vertiefung der Sprach-kenntnisse angeboten werden. Modul 3 dient der Nachbereitung des Auslandspraktikums und der Präsenta-tion in einer Welcome-Back-Veranstaltung, zu der auch Vertreter der Betriebe eingeladen sind.

In Zusammenarbeit mit dem Programm Erasmus+ ist es den Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden des HBB jährlich an drei verschiedenen Termi-nen möglich, ihren beruflichen Horizont im Ausland zu erweitern. Mitten in Flo-renz (IT) werden den Praktikanten ausbildungsbezogene Inhalte und das dolce vita in verschiedenen Betrieben, nach mehrwöchiger Vorbereitung durch die Organisation, näher gebracht. Obwohl Italienisch dabei als meist einzige Kom-munikationsmöglichkeit dient, ist es auch für Laien möglich, sich auf Umwegen verständlich zu machen. Im Vordergrund des Praktikums stehen die neu erlern-ten fachlichen Kenntnisse, aber auch das Auseinandersetzen mit der italieni-

Gemeinsames Arbeiten erleichtert die Eingewöhnung

in ein anderes Land

Hans-Böckler-Berufskolleg,Köln

Transnationale Vernetzung der Ausbildung

Page 47: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

47

Kontakt

Hans-Böckler-BerufskollegEitorfer Str. 18/20 50679 KölnTel.: 02 21 / 2 21-9 11 45Fax.: 02 21 / 2 21-9 11 10eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenDr. Karl Modemann & Michael Stolzenbach

schen Arbeitsmoral und Lebensweise. Wer länger in Italien ist, wird feststellen, dass die Italiener wirklich ihr dolce vita genießen. Besonders wichtig sind ihnen ihre Familie, Freunde, Freizeit und gutes Essen. In den Betrieben herrscht fast ausnahmslos eine angenehme, fast familiäre Atmosphäre. Man bemüht sich vor allem neue Kollegen schnell in den Betrieb aufzunehmen. Dabei ist es nicht un-üblich bei der ersten Begegnung den neuen Schützling in die Arme zu schließen und ihn nach Hause zum Essen einzuladen. Dabei erlernt man nicht nur neue Fähigkeiten, sondern entdeckt auch eine Arbeitsmoral, welche großen Wert auf Sorgfalt und Qualität liegt. Denn – wie beim Essen – würden Italiener lieber auf mindere Ware verzichten als Mängel zu akzeptieren. Außerdem fällt es ihnen viel leichter, Pausen in ihre Arbeit zu integrieren und beim Feierabend abzuschalten um motiviert am nächsten Tag weiter zu machen.

Nach den vier Wochen hießt es, seine Praktikumszeit in Nachbereitungstreffen zu verarbeiten, auch wenn es zunächst schwer ist sich wieder in den deutschen Alltag einzufinden. Dabei wurden die Zeit und das Erlebte gemeinsam bespro-chen und ausgewertet. Erst hier wurde deutlich, wer wirklich etwas gelernt und die positiven Seiten Italiens, zumindest ein wenig, in seinen eigenen Alltag inte-griert hatte.

Page 48: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

48

Den Schritt wagen. Fremde Sprachen sprechen. Neue Erfahrungen sammeln. An Selbstvertrauen gewinnen. Neue Freunde finden. Eine unvergessliche Zeit im Ausland verbringen. Das ist die Begeisterung der Auszubildenden, die in den letzten Monaten ihr Praktikum im Ausland absolviert haben. Diese Be-geisterung ist auch der Treibstoff für das Richard-Riemerschmid-Berufskolleg (RRBK), Mobilitätsprojekte für Auszubildende anzubieten und durchzuführen.

Auslandsaktivitäten haben eine lange Tradition am RRBK. Zunächst waren die Möglichkeiten, im Rahmen von Praktika Zeit im Ausland zu verbringen, ausschließlich den Gestaltungstechnischen Assistentinnen/Assistenten (FHR) vorbehalten. Zusätzlich wurden bis 2015 Comenius-Projekte in den Bildungsgängen Malerinnen/Maler und Lackiererinnen/Lackierer bzw. Fahrzeuglackiererinnen/-lackierer durchgeführt. Doch seit dem Beginn des neuen Mobilitätsprogramms Erasmus+ strebt das RRBK an, Auslands-aufenthalte in Firmen für möglichst viele Bildungsgänge anzubieten. So konnten im gerade ausgelaufenen Projektzyklus 35 Auszubildende der Bil-dungsgänge Gestaltungstechnische Assistentinnen/Assistenten FHR und AHR, Malerinnen/Maler und Lackiererinnen/Lackierer, Gestalterinnen/Ge-stalter für visuelles Marketing und Raumausstatterinnen/-ausstatter für bis zu zwölf Wochen ins Ausland entsandt werden. Zusätzlich konnten sieben Auszubildende des Bildungsgangs Malerinnen/Maler und Lackiererinnen/Lackierer gemeinsam mit zwei Schülern des Berufsgrundschuljahrs 2015 an einer deutsch-polnischen Jugendbegegnung in Kreisau (PL) teilnehmen.

Zwar hat das RRBK mit diesen Zahlen das 10 % Ziel der Bezirksregierung noch nicht geknackt. Dennoch arbeitet das RRBK hart daran, diese Marke zu erreichen. Die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer steigt stetig. Umgekehrt hat das RRBK allein im letzten Schuljahr (2015/16) 37 Auszubil-dende aus der Türkei, Frankreich, Finnland, Norwegen und Spanien der un-terschiedlichsten Ausbildungsgänge zu Praktika und Begegnungen in Köln begrüßen und begleiten dürfen.

Wie kann die Anzahl der Mobilitäten gesteigert werden? Zum einen konnte das RRBK sein Netzwerk an Partnerschulen in Dänemark, Finnland, Frank-reich, Island, Niederlande, Norwegen, Polen, Spanien und der Türkei erfolg-reich ausbauen. Weitere Partner werden folgen. Zum anderen ermutigen die EU-Koordinatoren speziell die Auszubildenden der Gestaltungstechnischen Assistentinnen/Assistenten AHR, selbstständig im Ausland nach Prakti-kumsbetrieben zu suchen. Hierdurch konnten viele Praktikumsplätze zu-sätzlich zu den Plätzen im Netzwerk akquiriert werden.

Neben den Schülerinnen undSchülern entwickeln sich auch

die Lehrerinnen und Lehrer europäisch weiter

Richard-Riemerschmid-Berufskolleg, Köln

Eine der besten Erfahrungen meines Lebens

Page 49: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

49

Quantität ist nicht alles. Die EU-Koordination strebt ständig danach, Organisa-tions- und Planungsprozesse zu optimieren und die Vor- und Nachbereitung wei-ter zu professionalisieren. Speziell das Thema der interkulturellen Vorbereitung soll weiter ausgebaut werden, um die Qualität der Aufenthalte zu verbessern. Die Auslandsaktivitäten des RRBK sind nicht allein auf den Bereich der Mobil-täten für Auszubildende beschränkt. Auch in der eigentlichen Schulentwicklung spielt die Zusammenarbeit auf EU-Ebene eine wichtige Rolle. Seit September 2014 ist das RRBK Partner in einer Erasmus+-Strategic-Partnership mit fünf weiteren Berufskollegs in Nordeuropa mit dem Ziel, die Anzahl von Schul- und Ausbildungsabbrecherinnen/-abbrechern zu reduzieren. Im Rahmen des Pro-jekts Completing Secondary Education (CSE) werden Methoden, Tools und An-sätze untersucht, um das Schüler-Engagement zu erhöhen, potenziell von Ab-bruch gefährdete Auszubildende zu identifizieren und sie bei der Vollendung ihrer Berufsausbildung zu unterstützen. Für die Schulentwicklung des RRBK spielt dieses Projekt eine wichtige Rolle, da nicht nur der Unterricht und die In-House-Beratung der Auszubildenden weiterentwickelt wird, sondern auch die Kooperati-onen mit externen Partnern und Betrieben stark profitieren werden. Projektende wird im August 2017 sein.

Abschließend lässt sich somit sagen, dass das RRBK von den derzeitigen EU-Programmen doppelt profitiert: Nicht nur die Auszubildenden des RRBK haben die Chance, durch Auslandspraktika zu reifen sondern auch das RRBK selbst stellt sich den Herausforderungen und nutzt Kooperationsmöglichkei-ten in der EU, um sich als moderne Bildungsinstitution weiter zu entwickeln. Es ist wirklich eine der besten Erfahrungen im Leben.

Kontakt

Richard-Riemerschmid-BerufskollegHeinrichstr. 5150676 KölnTel.: 02 21 / 22 19 19 70Fax: 02 21 / 22 19 19 74eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenNina Danyel & Tom Rathmann

Page 50: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

50

Bereits in den Jahren 2013 und 2015 besuchten Auszubildende unserer Schulen die internationale Jugendbegegnungsstätte in Kreisau/Krzyżowa (PL). Die Idee zu die-sem Projekt erwuchs anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Freya von Moltke (2011) in Köln, die Jugendbegegnungsstätte einmal mit einer Klientel zu besuchen, die gemeinhin nicht in Genuss von Bildungsreisen kommt: Auszubilden-de der Bildungsgänge Dachdeckerinnen/-decker, Malerinnen/Maler, Lackiererin-nen/Lackierer und Glaserinnen/Glaser.

Kreisau hat durch den sogenannten Kreisauer Kreis, der Widerstandsbewegung um Helmuth James von Moltke und seiner Frau Freya geb. Deichmann, geboren 1911 in Köln, Berühmtheit erlangt. Auf ihrem Gut in Kreisau trafen sich zwischen 1940 und 1944 Männer und Frauen, die ein demokratisches, die Würde eines jeden Menschen achtenden Deutschlands nach der NS-Diktatur planen und mitgestalten wollten und die schon zu diesem Zeitpunkt in europäischer Weite dachten!

In diesen Gebäuden, die noch heute durch ihren Geist inspirieren und Geschichte plastisch und lebendig werden lassen, haben unsere Auszubildenden zusammen mit ihren polnischen Kollegeninnen und Kollegen fünf Tage intensiv ge- und erlebt: Rund um die Uhr standen die Jugendlichen mit unserer polnischen Partnergruppe im Austausch, was Sprachbarrieren auf ein Minimum reduzierte, nahmen an Modu-len zum Erwerb interkultureller Kompetenz teil, verbrachten ihre Freizeit miteinan-der und arbeiteten nicht zuletzt handwerklich-praktisch an Projekten zur Instand-haltung der Begegnungsstätte: z. B. renovierten sie einen Flur des Wohntraktes, lackierten Fensterrahmen oder reparierten Außenbänke. Für alle Beteiligten wurde deutlich, wie Versöhnung und Annäherung in Europa sehr greifbar, handwerklich anpackend aussehen kann!

Hier unsere Ziele kurz zusammengefasst:+ Vorbehalte und Vorurteile der Auszubildenden gegenüber unserem östlichen Nachbarland Polen und seinen Staatsbürgerinnen/-bürgern abbauen+ Wissen um deutsche, polnische und europäische Geschichte erwerben, insbesondere zum 20. Jahrhundert und zur Zeit des Nationalsozialismus+ Auseinandersetzung mit Gründen und Formen politischen Widerstands+ Versöhnungsarbeit durch gemeinsames handwerkliches Arbeiten leisten+ Gemeinschaftserfahrungen machen durch gemeinsames Leben, Essen, Arbeiten und Feiern;+ Erwerb interkultureller Kompetenzen mithilfe von Methoden aus Bereichen der interkulturellen Kommunikation

Aufgrund der positiven Erfahrungen aus den vorangegangen Projekten werden wir unser Format Begegnungs- und Bildungsreisen für Bildungsferne an diesem ge-

Impressionen aus der Europa-Arbeit:

Die Teams der beidenBerufskollegs im Einsatz

Richard-Riemerschmid-Berufskolleg undBerufskolleg Ulrepforte, Köln

Begegnungs- und Bildungsreise nach Polen

Page 51: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

51

schichtsträchtigen Ort in Kreisau auch im Jahr 2017 fortsetzen. Unsere Berufskol-legs fühlen sich dem – europäischen – Erbe des Kreisauer Kreises und der Kölnerin Freya von Moltke verpflichtet und möchten die Annäherung gerade der jungen Ge-nerationen in Europa voranbringen.

Kontakt

Berufskolleg UlrepforteUlrichgasse 1-350678 KölnTel.: 02 21/22 19 16 55Fax: 02 21/22 19 16 53eMail: [email protected]

EU-KoordinatorAnselm Gnoth

Richard-Riemerschmid-BerufskollegHeinrichstr. 5150676 KölnTel.: 02 21 / 22 19 19 70Fax: 02 21 / 22 19 19 74eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenNina Danyel & Tom Rathmann

Page 52: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

52

Programm Leonardo da VinciBereits seit 2008 findet an der Werner-von-Siemens-Schule (WvS) ein Aus-tausch von Auszubildenden unserer Schule und ausländischen Auszubildenden statt. Organisiert und koordiniert wird dieser mit erheblichem Aufwand von eini-gen engagierten Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schulverwaltungsassisten-tin. Dieses Projekt wurde von der EU im Rahmen des Programms Leonardo-da-Vinci finanziell unterstützt. Am 2.2.2016 haben wir nach insgesamt acht Jahren Laufzeit das achte Projekt im Rahmen des Programms Erasmus+ beantragt und bewilligt bekommen. Das Projekt war überaus erfolgreich.

Allein in der Zeit von 2012 bis 2016 haben wir es 44 Schülerinnen und Schü-lern unserer Schule ermöglicht, ein dreiwöchiges Praktikum im europäischen Ausland zu absolvieren. Diese Auszubildenden haben in verschiedenen europä-ischen Ländern nicht nur die Möglichkeit, Einblicke in Ausbildung und Arbeits-plätze ausländischer Unternehmen zu erhalten, sondern vor allem dort Land und Leute kennen zu lernen, Kontakte und Freundschaften mit anderen Auszu-bildenden aus den entsprechenden Ländern zu knüpfen und damit ihren beruf-lichen und sozialen Horizont zu erweitern.

Gleichzeitig haben wir ähnlich viele Schülerinnen und Schüler aus dem europä-ischen Ausland aufgenommen und ihnen ein Praktikum in einem Betrieb in der Kölner Region ermöglicht. Auch diese Auszubildenden lernen neben dem deut-schen Arbeitsleben einiges von unserer Kultur kennen. Neben der Organisation von Praktikumsplätzen und Unterkünften versuchen wir mit einem kleinen Kul-turprogramm, den Gästen Land und Region näherzubringen. Die Schülerinnen und Schüler werden zum Teil in Gastfamilien aufgenommen.

Eine besondere Herausforderung für alle Auszubildenden, die an diesem Pro-gramm teilnehmen, ist es natürlich, mit einer fremden Sprache nicht nur All-tagssituationen, sondern auch in ihrem Beruf die Arbeitswelt zu meistern. Er-freulicherweise bietet hier gerade die Technik eine gemeinsame Grundlage, die in jedem Land gleich ist und die Verständigung erleichtert. Die Kommunikation in den Betrieben findet zumeist auf Englisch statt. Deswegen sind gute Kennt-nisse in dieser Sprache sehr wichtig. Gleichzeitig versuchen wir aber mit Vorbe-reitungen in Deutschland unsere Auszubildenden ein wenig auf die Kultur und die Sprache des jeweiligen Landes einzustimmen.

Unsere Austauschziele sind zurzeit Frankreich, Ungarn und Finnland. Wir haben inzwischen sehr gute Kontakte zu verschiedenen Schulen und Betrieben in den Ländern, so dass ein Austausch inzwischen relativ unbürokratisch und ohne größere Schwierigkeiten organisiert werden kann.

Das EU-Team der Werner-von-Siemens-Schule

stellt sich vor

Sprachschwierigkeiten im Bereich der Technik können

überwunden werden

Werner-von-Siemens-Schule, Köln

Europa-Austausch: Acht Jahre Lebenslanges Lernen

Page 53: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

53

Nach Frankreich fahren in jedem Jahr Auszubildende in die Normandie nach Caen. Mit dem Partnerland Finnland haben wir enge Kontakte nach Helsinki. Auch die Arbeitswelt in Budapest lernen jedes Jahr verschiedene Auszubilden-de kennen.

Neu ist seit dem Sommer 2013 der Austausch mit dem Lycee Polyvalent Astier in Aubenas, Süd-Frankreich. Jeweils zwei Schüler des Bildungsganges elekt-rotechnische Assistentinnen/Assistenten konnten hier seitdem erfolgreich ihr Praktikum absolvieren. Seit zwei Jahren kommen zwei Schüler aus Aubenas für ein sechswöchiges Praktikum zu uns.

Programm Erasmus+Wir freuen uns, dass im Rahmen von Erasmus+ diese Aktivitäten von Seiten der EU gefördert werden. Aufgrund unserer positiven Erfahrungen haben wir am 14.3.2014 und am 2.2.2016 einen weiteren Antrag für ein Austauschprojekt gestellt, welcher genehmigt wurde, so dass wir im Rahmen von Erasmus+ im Zeitraum von 2014 bis 2018 unsere Austauschaktivitäten fortsetzen werden. Au-ßerdem wollen wir ab 2016 unsere Schüleraustausche mit Italien und Spanien erweitern!

Kontakt

Werner-von-Siemens-Schule, Berufskolleg für ElektrotechnikEitorfer Str. 1850679 KölnTel.: 02 21 / 221-9 18 00Fax: 02 21 / 221-9 18 32eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinPetra Hannappel

Page 54: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

54

Schule für Technik und Medien und Europaschule des Landes NRWDas Adolf-Kolping-Berufskolleg (AKBK) ist ein technisch-gewerbliches Be-rufskolleg mit einem umfangreichen Angebot dualer und vollzeitschulischer Bildungsgänge in den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik, Versor-gungstechnik, Kfz-Technik, Holztechnik und Gestaltungstechnik. Zudem verfü-gen wir über eine Fachakademie für Gebäudesystemtechnik, deren Ausbildung in den Räumen des angegliederten Kreis-Energiekompetenzzentrums erfolgt. Wir sind Europaschule des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), Träger des 10%-Zertifikats der EU-Geschäftsstelle (EU-GES) der Bezirksregierung Köln und ausgezeichnet mit der Mobilitätscharta der Nationalen Agentur.

Lernen und Arbeiten im europäischen AuslandDas AKBK führt bereits seit über zehn Jahren eine Vielzahl internationaler Pro-jekte durch. Die Basis der Auslandsaktivitäten bilden unsere Maßnahmen im Bereich Erasmus+: Schülerinnen und Schüler aus dem vollzeitschulischen Be-reich und Auszubildende aus dem dualen System erhalten die Möglichkeit (vier- oder achtwöchige) Betriebspraktika bei unseren Partnern in Spanien, Portu-gal, Finnland, Frankreich und Großbritannien zu absolvieren. Dies wird ergänzt durch ein Vielzahl berufspädagogischer Austauschprojekte in den Bereichen Metall, Elektro, Dachdecker und Versorgungstechnik (alle Frankreich) sowie mit den Mediengestaltern (Tschechische Republik).

Internationales Lernen an unserer SchuleUnsere Schülerinnen und Schüler nehmen mit Erfolg an einer Vielzahl interna-tionaler Wettbewerbe mit berufspädagogischem Schwerpunkt teil (z.B. Europä-ischer Wettbewerb). Die Integration dieser und weiterer europäischer Lernsitu-ationen in die didaktischen Jahresplanungen trägt entscheidend dazu bei, die Europakompetenz und die Bereitschaft zu Auslandsaufenthalten zu stärken. In Europa-Projektwochen, weiteren Workshops und Events zu internationalen The-men bieten wir regelmäßig die Möglichkeit, Europa intensiv zu erfahren und sich über die Möglichkeiten einer Beschäftigung im Ausland ein umfangreiches Bild zu verschaffen. Erweiterter Fremdsprachenunterricht und bilinguales Lernen ge-hören ebenso zu unserem Europaprofil wie die Möglichkeit zum Erwerb interna-tionaler Zertifikate

Weiterführende internationale ProjekteSeit 2016 führt unsere Schule gemeinsam mit anderen Schulen das zwei-jährige KA2-Projekt Vocational Education and Training in the Working World 4.0 durch, dass von der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln ko-ordiniert wird. Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung innovativer Lernmodule in den Bereichen Informationstechnik, Elektrotechnik und Me-chatronik.

Praktika im Medienbereich (UK) gehören beim AKBK ebenso dazu

wie Praktika im Bereich Versorgungs- und Gebäude-

systemtechnik (FR)Europäischer Fotowettbewerb

Eurovisions – Erster Preis

Adolf-Kolping-Berufskolleg, Kerpen-Horrem,Rhein-Erft-Kreis

Internationale Schlüsselkompetenzen für Studium und Beruf

Page 55: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

55

Kontakt

Adolf-Kolping-Berufskolleg KerpenEuropaschule und Berufliches GymnasiumIna-Seidel-Straße 1150169 Kerpen-HorremTel.: 0 22 71 / 9 09 10Fax: 0 22 73 / 6 94 30eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenJohannes Klaas & Georg Mühle

Page 56: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

56

Erfahrungen

Franziska Ludemann, gestaltungstechnische Assitentin 2006-2009, reiste nach ihrem Abitur ein Jahr lang mit Work &Travel durch Neuseeland: „Ich bin stolz darauf, ein Jahr ganz allein in Neuseeland zurechtge-kommen zu sein. Ohne meine po-sitiven Erlebnisse mit den Golden-bergern in Finnland hätte ich diesen Schritt nicht so schnell gewagt.“

Marc Prospero, Ausbilder bei Ineos, Köln: „Die Praktikums-Kooperation mit dem Goldenberg Europakolleg ist für unsere Auszubildenden eine tolle Chance. Während ihres Ein-satzes in Finnland erleben die Aus-zubildenden, welche vielfältigen Möglichkeiten – aber auch Unter-schiede – es in einem zusammen-wachsenden Europa und einer glo-balisierten Welt gibt.“

Eine Schule – Zwei Standorte – Drei Schwerpunkte Das Goldenberg Europakolleg (GEK) des Rhein-Erft-Kreises ist ein Berufskol-leg mit vollzeitschulischen Bildungsgängen, die mit dem Abitur- und Fachabitur abschließen, sowie dem klassischen Berufsschulbereich. Am Standort Hürth stehen die Bereiche Maschinenbautechnik und Gestaltung im Mittelpunkt. Che-mietechnik stellt den Schwerpunkt am Standort Wesseling dar. Die Ausrichtung unserer Schule auf Europa führte dazu, dass unser Kolleg Anfang 2010 als ers-tes gewerblich-technisches Berufskolleg des Kölner Raumes als Europaschule zertifiziert wurde. Im Jahr 2016 wurden wir erfolgreich als Europaschule rezerti-fiziert und erhielten die Charta Erasmus+ der Nationalen Agentur in Bonn. Pro Jahr können wir mit einem Etat von etwa 125.000 Euro fast 100 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, ins europäische Ausland zu reisen, um dort praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln. Ebenfalls organisieren wir vermehrt berufliche Mobilität im Bereich der Erwachsenenbildung. Mit unse-rem Schulprojekt VETquality+, das bis 2020 alle unsere Austauschaktivitäten verbindet, ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten. Im Rahmen einer strategi-schen Partnerschaft führen wir ab 2015 gemeinsame Projekte und Workshops mit unseren Partnern in Finnland, den Niederlanden und Spanien durch. Euro-pabildung zieht sich durch das schulische Leben am Goldenberg Europakolleg. Angefangen bei der Unterrichtsreihe zum politischen System der Europäischen Union über bilinguale Module bis hin zum Fremdsprachenangebot, das den Er-werb von externen Fremdsprachenzertifikaten wie KMK und DELF ermöglicht. Wir nehmen an den europäischen Wettbewerben im Rahmen einer Schülerpro-jektwoche teil. Sehr erfolgreich war auch das in Zusammenarbeit mit der Euro-pa Union veranstaltete Europa-Café.

Go EuropeAls Herzstück unserer Europa-Arbeit sehen wir das Lernen innerhalb unseres Austausch-Netzwerkes, das engagierte Kolleginnen und Kollegen des Europa-Teams pflegen. Seit dem Jahr 2002 konnten mehr als 700 Schüler ein Be-triebspraktikum in elf Ländern Europas absolvieren. In den bis zu dreiwöchigen Praktika erleben die Schülerinnen und Schüler Europa hautnah mit allen Sin-nen – Menschen, Mentalitäten, Arbeit, Sprache, Essen, Kultur. Hier haben sich Freundschaften und über die Praktikumszeit hinausgehende Arbeitsverhältnis-se entwickelt. Für uns ein deutliches Zeichen, dass Europa zusammenrückt.

Europass Mobilität – das entscheidende Plus im BewerbungsgesprächDen »europass Mobilität« erhalten alle Schülerinnen und Schüler nach der Teilnahme an einem dreiwöchigen Praktikum im europäischen Ausland. Mit ihm können sie Kenntnisse und Kompetenzen nachweisen, die sie im Ausland erworben haben. Damit überzeugen sie künftige Arbeitgeber von ihrer Bereit-

Während der Auslandspraktika erleben die Schülerinnen und

Schüler Europa hautnah – Menschen, Mentalitäten, Arbeit,

Sprache, Essen, Kultur. Neue Freundschaften

halten sich oftmals über die Praktikumszeit hinaus

Goldenberg-Europakolleg, Hürth,Rhein-Erft-Kreis

Mobilität bei der beruflichen Ausbildung

Page 57: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

57

schaft, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen und im Ausland zu arbeiten. Unternehmen – vor allem wenn sie international tätig sind – achten verstärkt auf die Einsetzbarkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im welt-weiten Geschäft

Europäischer Wirtschafts- und Bildungsstandort Rhein-ErftHier arbeiten wir eng mit den Industrieunternehmen, Handwerksbetrieben und Kammern der Region zusammen. Das EU-Team des Goldenberg Europakollegs ist stolz darauf, eine immer größer werdende Zahl von dualen Auszubildenden ins Ausland zu schicken. Immer mehr Ausbilder gelangen zu der Überzeugung, die Möglichkeit des globalen Marktes verstärkt zu nutzen. Kein Wunder, liegen doch das Goldenberg Europakolleg mit den beiden Standorten Hürth und Wes-seling und seine Partner aus Industrie und Handwerk in der Mitte Europas.

Kontakt

Standort Hürth: Maschinenbautechnik, Farbtechnik und Gestaltung, Fachschule für TechnikDuffesbachstraße 750354 HürthTel.: 0 22 33 / 9 42 25-0Fax: 0 22 33 / 9 42 25-23eMail: [email protected]

Standort Wesseling: Naturwissenschaften, Chemie- und Umwelttechnik, AutomatisierungstechnikGartenstraße 1650389 WesselingTel.: 0 22 36 / 9 43 96-0Fax: 0 22 36 / 9 43 96-19eMail: wesseling@goldenberg-europakolleg.euwww.goldenberg-berufskolleg.de

EU-KoordinatorenMarina Kittler, Sabine Staiger-Pannes & Ingo Schlierbach

Page 58: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

58

YES Europe – Young People in Education and Studies Working in Europe Das dreijährige sechs Länderprojekt (Norwegen, Kroatien, Türkei, Deutschland, Österreich und Rumänien) zielt darauf ab, Schüler in die Lage zu versetzen, in den Partnerländern Arbeit zu finden. Das Karl-Schiller-Berufskolleg (KSBK) Europaschule in Brühl ist Koordinator des Projekts.

In einem Europa, in dem immer mehr Menschen arbeitsuchend sind und sich die Strukturen sehr schnell verändern ist es wichtig, dass junge Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit haben, in anderen europäischen Ländern zu arbeiten. Die Motivation, weiter zu lernen soll durch das Projekt gesteigert wer-den, da die Schülerinnen und Schüler eine Perspektive für sich erkennen.

Häufig fehlen den jungen Menschen jedoch die Fähigkeiten und Kenntnisse, um im europäischen Ausland einen Arbeitsstelle zu finden. Im Rahmen des Projekts werden die Schülerinnen und Schüler in mehreren Stufen auf eine Tätigkeit im Ausland vorbereitet. Ein Kurs YES Europe wird in jeder Schule eingerichtet, in dem Schülerinnen und Schüler auf die Bewerbung vorbereitet werden und interkulturelle Kenntnisse erwerben. Bei sechs transnationalen Treffen in den Partnerländern werden Schüler und Lehrer an unterschiedlichen Schwerpunk-ten arbeiten. Nachdem die Arbeitsschwerpunkte bei einer Schülerkonferenz bestimmt werden, wird u.a. an folgenden Themen gearbeitet:+ Persönlichkeitstest und Bestimmung der persönlichen Begabung, erkennen von Stärken und Schwächen+ Die unterschiedlichen Anforderungen der Firmen in den verschieden Ländern kennenlernen (mindestens drei Firmenbesuche in jedem Land)+ Interkulturelle Unterschiede verstehen+ Freie Stellen im Ausland finden, Bewerbung schreiben, Job interview durchführen, Reisedokumente und Arbeitsvisa anfordern, Unterkunft finden+ Möglichkeiten zum Studium und Ausbildung in den Ländern kennenlernen+ Englischkenntnisse verbessern

Um an diesen Themen zu arbeiten, wird mit Firmen, Arbeitsämtern, Universitäten und der IHK kooperiert. Am Ende des Projekts findet in jedem Land ein Markt der Möglichkeiten statt. Die Resultate werden über den gesamten Zeitraum des Pro-jekts der Öffentlichkeit über die Homepage, das eTwinning Portal, Zeitungsartikel, Aktionstage an der Schule und das YES Europe Booklet zugänglich gemacht.

Ein Anschlussprojekt mit anderen Ländern aus Europa ist bereits in Planung. http://www.yeseurope.net/

Durch das YES-Europe-Projekt werden Schülerinnen und Schüler auf ihre Zukunft in einem europa-

weiten Arbeitsmarkt vorbereitet

Karl-Schiller-Berufskolleg, Brühl,Rhein-Erft-Kreis

Einen Arbeitsplatz in Europa finden

Page 59: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

59

Kontakt

Karl-Schiller-Berufskolleg für Wirtschaft und VerwaltungEuropaschule des Rhein-Erft-Kreises in BrühlBonnstr. 20050321 Brühl Tel.: 0 22 32 / 7 62-10 Fax: 0 22 32 / 7 62-122eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenMartina Beckmann & Matthias Ohletz

Page 60: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

60

Um den europäischen Gedanken zu vertiefen, bietet das Nell-Breuning-Berufskol-leg (NBB) in Frechen seinen Schülerinnen und Schülern seit mehreren Jahren inte-ressante Möglichkeiten zu internationalem Austausch, Förderung interkultureller Kompetenz und beruflicher Profilschärfung in europäischer Perspektive.

Zwei Comenius-Projekte: Der Übergang in den Beruf (2009-2011) und Energiewirt-schaft und Umsiedlungserfahrungen im Rhein-Erft-Kreis und der Comarca Villa-nueva de la Serena (ES) (2012-2014), führte das NBB mit dem I.E.S. San José in Villanueva de la Serena (ES) durch. Insgesamt 40 Schülerinnen und Schüler der höheren Handelsschule und des beruflichen Gymnasiums erarbeiteten bei einem Schüleraustausch z. B. ein dreisprachiges Audio-Wörterbuch oder setzten sich mit persönlichen Erfahrungen der Auswirkungen steigenden Energiebedarfs auf das Individuum auseinander.

Mit First Steps Abroad (2017-2019) soll ein drittes gemeinsames Projekt (KA2) mit der Partnerschule in Villanueva beantragt werden.

Ein zweites wesentliches Standbein der Europaaktivitäten der Schule sind die Aus-landspraktika, die früher über Leonardo, nun über Erasmus+ gefördert werden. In Frankreich bestehen seit 2009 Partnerschaften mit dem Lycée Polyvalent Henri Vincenot in Louhans und dem Lycée Carnot in Bruay. Eine weitere spanische Part-nerschule ist seit 2011 das C.I.F.P. La Laboral in Gijón. Alle Partner organisieren den Aufenthalt und die Betreuung vor Ort und schicken umgekehrt jedes Jahr Prakti-kanten über das NBB in den Rhein-Erft-Kreis. In England bestehen Partnerschaften mit Vermittlern für Praktikumsplätze in Brighton und Plymouth.

Im Schuljahr 2015/16 entstand im Rahmen des von der Robert-Bosch-Stiftung ge-förderten Projekts Rap in Frechen – Rap in Istanbul (TR) eine Partnerschaft mit dem Istanbuler Gymnasium Vefa Lisesi, die in Folgeprojekten weiter ausgebaut werden soll.Ebenfalls neue Partnerschaften entstanden in den Niederlanden mit Berufsschulen in Maastricht und Vianen, mit denen speziell in Klassen der dualen Berufsausbildung gemeinsame Projekte und Begegnungen organisiert werden.

Aus einer Lehrermobilität am KSAO in Kouvola (FI) ergab sich der erste Besuch eines finnischen Praktikanten, ein Konzept für einen Schüleraustausch Frechen – Kouvola wird derzeit erstellt. Ein Schüleraustausch mit dem EIC in Tourcoing (FR) an der belgischen Grenze rundet die deutsch-französischen Aktivitäten ab.

Kooperationen mit der Stiftung Mercator und dem Zeitbild Verlag (re:invent euro-pe, Europa Verstehen) oder Besuche des FranceMobils und des PolenMobils tragen

Europäische Lernsituation in Theorie und Praxis:

das PolenMobil

Nell-Breuning-Berufskolleg, Frechen,Rhein-Erft-Kreis

Fit für Europa

Page 61: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

61

ebenso zu einer vertieften Auseinandersetzung mit Europa bei wie die regelmäßige Teilnahme an Europa macht Schule oder an Wettbewerben wie z. B. dem Europäi-schen Wettbewerb. Spanische Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten un-terstützen seit vielen Jahren den Unterricht tatkräftig.

Europäische Lernsituationen haben in allen Bildungsgängen Eingang in den Regel-unterricht gefunden, darüber hinaus bieten Zertifikatsprüfungen in Englisch, Spa-nisch, Französisch und bilinguale Angebote in VWL, Wirtschaftsrecht und Politik Möglichkeiten einer weiteren individuellen Profilschärfung

Kontakt

Nell-Breuning-BerufskollegKaufmännische Schule des Rhein-Erft-KreisesAntoniusstr. 1550226 FrechenTel.: 0 22 34 / 93 49-0Fax: 0 22 34 / 93 49-19eMail: [email protected]

EU-KoordinatorenPatrick Saulheimer & Angelika Rieber-Schulze

Page 62: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

62

Das Berufskolleg Bergisch Gladbach (BKBG) bekommt zunehmend ein internatio-nales Profil. Mit dem MOVE5 Programm der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregie-rung Köln machten im vergangenen Jahr wieder verschiedenste Schülerinnen und Schüler gute Erfahrungen. So nahmen besonders gerne Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums (Erzieher/in) die Möglichkeit in Anspruch, Praktika zwischen drei und fünf Wochen im europäischen Ausland zu absolvieren. Für diese Berufsgruppe ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, Einblicke in andere Bildungs-systeme zu bekommen. Die Auslandsaufenthalte fanden in Finnland, Spanien und in der Türkei statt.

Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler hat uns darin bestärkt, unseren ersten eigenen Erasmus+ Antrag zu stellen – eine durchaus anspruchsvolle Aufga-be!. So bekamen wir die Gelegenheit, neue Kontakte zu Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen in Spanien und Dänemark zu knüpfen, die in Zukunft auch Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums aufnehmen werden. Die Möglichkeit, das obligatorische fünfwöchige Praktikum in Jahrgangsstufe zwölf im europäischen Ausland zu absolvieren, wird gerne angenommen und ist dort inzwi-schen fest etabliert. Die Vor-und Nachbereitung des Auslandsaufenthaltes ist Teil der Arbeit im Bildungsgang geworden.

Die Arbeit an unserem Antrag und die Teilnahme am (inzwischen beendeten) THE-ME-Projekt der EU-Geschäftsstelle haben dazu geführt, dass unsere Schule im-mer stärker international vernetzt ist. So bekamen auch unsere Schülerinnen und Schüler im dualen System die Gelegenheit bei den THEME-Partnern im europäi-schen Ausland Praktika zu machen und wir erhielten Besuch von Kolleginnen einer Berufsschule in Finnland, die sich einen Einblick in unser Schulsystem und auch in die Betriebe der Gastronomie bei uns gewünscht hatten.

Seit Frühjahr 2016 entsteht eine Partnerschaft mit einer Berufsschule in Terrassa (ES), Institut Montserrat Roig, die uns bei unserem Besuch einen guten Einblick in mögliche Praktikumsstellen für unsere angehenden Erzieherinnen und Erzieher gab. Einen Gegenbesuch der Kolleginnen aus Terrassa wird es Anfang November geben. Bei diesem Treffen soll der Ausbau der gemeinsamen Schulpartnerschaft besprochen werden.

Ein weiterer Baustein zur Internationalisierung unseres Berufskollegs, ist die Teil-nahme am PASCH-Projekt des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Im Rah-men dieses Programms werden wir in diesem Jahr eine Kollegin aus Tunesien (TN) für drei Wochen an unserer Schule begrüßen, die bei uns neue Methoden für ihren Deutschunterricht und das Lehrerleben in Deutschland kennenlernen möchte.

Unterwegs in Europabeim Praktikum in Spanien und

Europa in Bergisch Gladbach:Kolleginnen aus Terrassa (ES)

beim Gegenbesuch

Berufskolleg Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis

Auf dem Weg zur Internationalisierung – vielseitige Kontakte knüpfen und pflegen

Kartenausdruck DigiAtlas

14.3.2017 14:57

ca. 1 : 2876 © LAND NRW (2017) - Lizenz dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0) - Keine amtliche StandardausgabeFür Geodaten anderer Quellen gelten die Nutzungs- und Lizenzbedingungen der jeweils zugrundeliegenden Dienste

Page 63: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

63

Kontakt

Berufskolleg Bergisch GladbachBensberger Straße 134 – 14651469 Bergisch GladbachTel: 0 22 02 / 2 50 10Fax: 0 22 02 / 2 50-116eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenChristine Hartmann-Batz & Gesine Hillmann-Schmitt

Kartenausdruck DigiAtlas

14.3.2017 14:57

ca. 1 : 2876 © LAND NRW (2017) - Lizenz dl-de/by-2-0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0) - Keine amtliche StandardausgabeFür Geodaten anderer Quellen gelten die Nutzungs- und Lizenzbedingungen der jeweils zugrundeliegenden Dienste

Page 64: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

64

Carl Reuther zwischen Tradition und ModerneAls gewerblich-technisch orientierte Schule beschäftigt das Carl-Reuther-Be-rufskolleg (CRBK) ca. 100 Lehrerinnen und Lehrer, die rund 2700 Schülerinnen und Schüler in den Bereichen der Ausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung und beruflichen Weiterbildung qualifizieren. Das Berufskolleg wurde von einem Hennefer Industriellen – Carl Reuther – bereits im Jahr 1897 gegründet, der für seine ortsansässige Waagenbau-Firma um die Bedeutung von fundiert ausge-bildetem Personal wusste und großzügig in Ausbildung investierte.

Carl Reuther mobil in EuropaZur zeitgemäßen Ausbildung junger Menschen gehört auch die Förderung ihrer interkulturellen Kompetenz. Deshalb legt die Schule einen ihrer pädagogischen Schwerpunkte auf die Förderung von Fremdsprachenkompetenz und inter-nationaler Mobilität. Seit 2000 bietet das CRBK die Kultusministerkonferenz (KMK)-Fremdsprachenzertifizierung für Englisch in der beruflichen Bildung an. Seit dem Jahr 2006 ermöglicht die Schule Auslandsaufenthalte im Rahmen von Mobilitätsprogrammen (Leonardo da Vinci/Erasmus+). Zu den Teilneh-merinnen und Teilnehmern zählten bislang Auszubildende und Vollzeitschüler der Bereiche Bautechnik, Farbtechnik, Elektro- und Informationstechnik, Me-talltechnik und Ernährungs- und Versorgungsmanagement. Auch Lehrerteams konnten ihre englischen Fremdsprachenkenntnisse im Rahmen eines Mobili-tätsprogramms erweitern. Unsere Partnerschulen befinden sich u.a. in Däne-mark, Großbritannien, Finnland, Italien und Spanien.

Carl Reuther als GastgeberDas CRBK befindet sich in der Stadt Hennef im Rhein-Sieg-Kreis, einer der be-völkerungsreichsten Landkreise Deutschlands. Die Stadt Hennef mit ca. 45.000 Einwohnern ist eine von 19 Kommunen im Kreisgebiet mit einer sehr guten ver-kehrstechnischen Anbindung an das Autobahnnetz, den Schienennah- und -fernverkehr sowie den Flughafen Köln-Bonn, der in 20 Minuten erreichbar ist. Die Lage der Stadt ermöglicht es, unseren Austauschpartnern ein abwechs-lungsreiches kulturelles Programm während ihres Aufenthalts in Deutschland zu bieten: Ausflüge nach Köln, Bonn und Siegburg sind nur einige Beispiele. Zu sportlichen Aktivitäten lädt unter anderem die schuleigene Kanuflotte ein. In unserer wirtschaftlich prosperierenden Region sind viele kleine, mittelständi-sche und große Betriebe und Unternehmen ansässig, die uns als dualer Partner die Vermittlung von Praktikumsplätzen ermöglichen.

Mit der Teilnahme an Mobilitätsprojekten möchte

das CRBK seinen Schülerinnen und Schülern

qualifizierte Praktikumsplätze in der EU ermöglichen

Carl-Reuther-Berufskolleg, Hennef,Rhein-Sieg-Kreis

Interkulturelle Erfahrung in der beruflichen Bildung

Page 65: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

65

Kontakt

Carl-Reuther-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Hennef Fritz-Jacobi-Str. 20 53773 Hennef Tel.: 0 22 42 / 91 36 5 - 0 Fax: 0 22 42 / 91 36 5 - 444eMail: [email protected] www.bk-hennef.de

EU-KoordinatorenMatthias Ecke & Maike Kutschera

Page 66: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

66

Erfahrungen

Esther Vennemann und Christina Jödden: „Durch das Auslandspraktikum hatten wir die Chance den Kinder-gartenalltag eines anderen Landes kennenzulernen. Dies war eine tolle Erfahrung und wir können es jedem nur empfehlen, eine solche Gelegenheit zu nutzen.“

Magdalena Adolf: „Nicht nur in der englischen Spra-che fühlt man sich jetzt sicherer. Nein, auch haben wir eine andere Stadt, ein anderes Land kennen gelernt und Erfahrungen gemacht die uns keiner mehr nehmen kann.“

Charline Bartel: „Mir hat es viel Freude bereitet und ich kann jedem, der Interesse an einem Auslandspraktikum hat, nur sagen: Just do it!“

Einzelmobilitäten für Auszubildende Seit 2010 bieten wir angehenden Erzieherinnen und Erziehern die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum im europäischen Ausland im Rahmen ihrer Ausbildung zu absolvieren. Aufgrund geringer Sprachbarrieren waren London (UK) und Dublin (IE) bisher besonders beliebte Zielorte. Ermöglicht wurde dies durch die Beteili-gung am EU-Projekt MOVE unter der Schirmherrschaft der EU-Geschäftsstelle Köln. Mit nunmehr eigenen Mitteln ausgestattet, werden in Zukunft noch mehr Schülerinnen und Schüler diese Möglichkeit wahrnehmen können.

Schulpartnerschaft mit dänischem BerufskollegErstmals im April 2016 bekamen acht Auszubildende des Kfz-Handwerks die Chance, einen Austausch mit unserer dänischen Partnerschule MERCANTEC in Viborg durchzuführen. Während des zweiwöchigen Aufenthalts durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem die praktische Arbeit in einem dänischen Kfz-Betrieb kennenlernen. Auch die Teilnahme am Unterricht einer internationalen Kfz-Klasse, in der u.a. Rumänen und Litauer eine technische Grundausbildung erhielten, war für unsere Auszubildenden vor allem wegen der Unterrichtssprache Englisch interessant. Außerdem ermöglichte dies dem begleitenden Fachlehrer, Herrn Großheim, Teile des Unterrichts in technischem Englisch rund um das Thema Diagnose gemeinsam mit seinem dänischen Kol-legen Herrn Svend durchzuführen! Deutsch-dänisches Team-Teaching, ein ech-tes Novum! Aufgrund der guten Erfahrungen mit unserer Partnerschule sind bereits weitere Mobilitäten für Schüler und Lehrer geplant!

Multilaterales Projekt Ab dem Schuljahr 2016 werden wir außerdem im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit Schulen aus Ungarn, Bulgarien und der Türkei zusammen-arbeiten. Das Projekt, bei dem unsere Schule die koordinierende Schule ist, trägt den Titel: Prejudice Conscience – Diversity and Empowerment – es geht um den Umgang mit Vorurteilen, die Förderung einer positiven Grundhaltung gegenüber Diversität in der Schule und in der Gesellschaft und um Empower-ment von Jugendlichen mit Diskriminierungserfahrungen – aktueller könnte das Thema wohl kaum sein!

Wir werden bei diesem Projekt bildungsgangübergreifend arbeiten, damit un-sere Schülerinnen und Schüler von Anfang an Pluralität und Diversität verin-nerlichen und leben können. Beteiligte Bildungsgänge sind die höhere Berufs-fachschule Gesundheit und Soziales und die internationalen Förderklassen.

Eindrücke aus der Europaarbeit

Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg, Troisdorf,Rhein-Sieg-Kreis

Berufliche Professionalisierung durch europäische Mobilität

Page 67: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

67

Wir freuen uns sehr darauf, mehr über die Erfahrungen und die Lebensrealitä-ten in den Partnerländern zu erfahren, uns mit den Kolleginnen und Kollegen und mit den Schülerinnen und Schülern von dort auszutauschen und gemein-sam neue Wege zu kreieren.

Kontakt

Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Rhein-Sieg-KreisesKerschensteinerstr. 453844 TroisdorfTel: 0 22 41- 9 64 10Fax: 0 22 41- 9 64 13 13eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinnenSadife Akça-Yücesoy & Ursula Prinz

Page 68: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

68

Europa erleben! Das ist seit vielen Jahren die Devise an der Staatlichen Glasfachschule Rheinbach. Fester Bestandteil des Unterrichts in allen Ab-teilungen ist die Beschäftigung mit europäischen Themen und Institutionen.

So hatten auch in diesem Jahr wieder 42 Schülerinnen und Schüler gemein-sam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Gelegenheit, das Europa-Par-lament in Brüssel (BE) zu besuchen und mit den Europa-Abgeordneten zu diskutieren. Sie erlebten europäische Politik live und diskutierten angeregt mit dem Europa-Abgeordneten (MEP) Axel Voss über den Brexit und die ak-tuelle Medienpolitik der Europäischen Union.

In der Berufsfachschule Glas nahmen die Auszubildenden im Fach Politik an einem Planspiel des CIVIV-Instituts zum Thema Flucht teil. Ihre Aufgabe war es, in einem Rollenspiel eine Vereinbarung zur Verteilung der Flüchtlin-ge zwischen den Ländern Europas auszuhandeln. Sie lernten in den Rollen von Ländervertretern und Mitgliedern des Europäischen Parlaments un-terschiedliche Positionen kennen. In diesem Planspiel erlebten die Auszu-bildenden, dass europäische Gesetzgebung und politische Verhandlungen nur mit der Bereitschaft zum Kompromiss gelingen können. Der Besuch des Europa-Parlaments in Brüssel und die Teilnahme am CIVIV-Planspiel sind nur zwei von zahlreichen internationalen Aktivitäten und Projekten der Staatlichen Glasfachschule Rheinbach, welche 2014 zur Europaschule in NRW ernannt wurde.

Seit vielen Jahren verbringen die Schülerinnen und Schüler einen Teil ih-rer Ausbildung in Kamenicky Senov (CZ), Paris (FR), Barcelona (ES) oder Broadstairs (UK) und nehmen an internationalen Wettbewerben und Aus-stellungen teil.

Gefördert werden die Aufenthalte durch das Programm Erasmus+ der Euro-päischen Union, das Deutsch-Französische-Sekretariat in Saarbrücken und die EU-Geschäftsstelle (EU-GES) der Bezirksregierung Köln.

MEP Axel Voss mit Schülerinnen und Schülern der Glasfachschule

beim Empfang in Brüssel

Glasfachschule Rheinbach, Rheinbach,Rhein-Sieg-Kreis

Europa erleben!

Page 69: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

69

Kontakt

Glasfachschule RheinbachStaatliches Berufskolleg Glas Keramik Gestaltung des Landes NRWZu den Fichten 1953359 RheinbachTel.: 0 22 26 / 92 20-0Fax: 0 22 26 / 92 20 20eMail: [email protected]

EU-KoordinatorinUrsula auf der Mauer

Page 70: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

70

Die im Projekt THEME (Transfer of ECVET Instruments into the Fields of Trade, Hospitality, Electronics/Electrical Engineering and Mechatronics) entwickel-te Datenbank (smart.theme-eu.net) unterstützt Lehrerinnen, Lehrer sowie Ausbildungsverantwortliche bei der Organisation von Mobilitäten und deren Qualitätssicherung. Für die Bereiche Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Elektrotechnik und Mechatronik wurden auf der Grundlage bestehender Kom-petenzmatrizen Lernergebnisse formuliert und in eine Datenbank eingepflegt. Mit Hilfe dieser Datenbank lassen sich Lernvereinbarungen, Formulare für As-sessments und der Europass generieren. Die Verständigung über die Lernin-halte während der Auslandspraktika, ihre Überprüfung und die Organisation der Auslandspraktika werden so vereinfacht. Zusätzlich wird die Transparenz zwischen den verschiedenen Berufsbildungssystemen verbessert, die Über-prüfungsmethoden werden vereinheitlicht und auch die Anerkennung der Aus- landspraktika gefördert. Somit wird die Ausweitung europäischer Mobilität in der Berufsausbildung erleichtert und der ECVET Prozess fortgeführt.

iMOVE (Innovation for Mobility in VET) ist ein Netzwerk zur Förderung, Verein-fachung und nachhaltigen Unterstützung von Mobilitäten. Regionale Konsortien entwickeln eine Infrastruktur für die Koordinierung und das Management von Mobilitäten mithilfe einer Plattform, auf der Unternehmen Praktikumsplätze anbieten und Schulen Praktikumsplätze für ihre Auszubildenden suchen kön-nen.Gleichzeitig werden die beteiligten Regionen untereinander vernetzt und das Netzwerk weiter ausgebaut. Auf diese Weise sollen dauerhafte Strukturen, die unabhängig vom Engagement einzelner Personen sind, geschaffen und die Mobilität in der beruflichen Bildung erleichtert werden. Im Netzwerk sind Part-ner/Konsortien aus Belgien (Brüssel), Italien (Bologna), Großbritannien (Man-chester), Polen (Breslau), Schweden (Göteborg), Spanien (Barcelona und San Sebastian) und Deutschland (Hamburg und Köln) beteiligt.

Vocational Education and Training in the Working World 4.0 (VET 4.0) – Berufsbildung in der Arbeitswelt 4.0: Die mit der 4. Industriellen Revolution einhergehenden Veränderungen der Arbeitswelt stellen auch an die berufliche Aus- und Weiterbildung neue Herausforderungen. Ziel dieses Projektes ist, den sich hieraus ergebenden Qualifikationsbedarf für die berufliche Bildung zu er-fassen, um das Lehr- und Ausbildungspersonal für die Zukunft zu befähigen kompetent zu lehren. Es werden exemplarisch Module für Lehrerinnen und Leh-rer, Ausbilder und Auszubildende in den Berufsfeldern Elektrotechnik, IT, Me-chatronik und Produkttechnologie erarbeitet, die auf die Bewältigung der neuen komplexen beruflichen Herausforderungen vorbereiten. Vernetztes praxisorien-tiertes Lernen und Lehren, auch über Open Education Resources, steht dabei im Vordergrund, da Vernetzung ein wesentliches Merkmal von Industrie 4.0 ist.

VET4.0

Im Programm Erasmus+ ist die EU-Geschäftsstelle der Bezirks-

regierung Köln in Mobilitäts-projekten und in Projekten zur

strategischen Partnerschaft aktiv

EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

Aktuelle Projekte

Page 71: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

71

Das Projekt MOVE ON greift die erfolgreichen Vorgängerprojekte Move 1 bis 5 auf und unterstützt Berufskollegs weiterhin organisatorisch und inhaltlich da-bei, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern ein Auslandspraktikum zu er-möglichen. Ein neuer Schwerpunkt ist das Angebot von Auslandsmobilitäten für das Lehrpersonal, um die Qualität und Kontinuität der Kontakte zu sichern.

Coach to Europe ist ein Beratungsangebot der EU-Geschäftsstelle an alle Be-rufskollegs. Die Kolleginnen und Kollegen können sich vor Ort über Möglich-keiten zur Erweiterung und Veränderung ihrer Europaarbeit beraten lassen. Zusätzlich haben wir Kontaktseminare mit Berufsschulen aus Katalonien und Italien organisiert, bei denen ein direkter Austausch mit den dortigen Lehrein-nen und Lehrern möglich war, um zukünftige Austausche und Schulkooperatio-nen anzubahnen.

Kontakt

EU-Koordinatoren-Team: EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln, Deutschland

Page 72: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

72

Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, AachenBerufskolleg für Gestaltung und Technik, AachenKäthe-Kollwitz-Schule, AachenMies-van-der-Rohe-Schule, AachenPaul-Julius-Reuter-Berufskolleg, AachenBerufskolleg Alsdorf, AlsdorfEuropaschule Berufskolleg Herzogenrath, HerzogenrathBerufskolleg Simmerath/Stolberg, Simmerath

Heinrich-Hertz-EuropakollegLudwig-Erhard-BerufskollegRobert-Wetzlar-Berufskolleg

Berufskolleg für Technik, DürenBerufskolleg Jülich, Berufsbildende Schule

Thomas-Eßer-Berufskolleg, Euskirchen

Berufskolleg EhrenfeldBerufskolleg an der LindenstraßeBerufskolleg SüdstadtErich-Gutenberg-BerufskollegGeorg-Simon-Ohm-BerufskollegHans-Böckler-BerufskollegRichard-Riemerschmid-BerufskollegBerufskolleg UlrepforteWerner-von-Siemens-Schule

Adolf-Kolping-Berufskolleg,Kerpen-Horrem Goldenberg-Europakolleg, Hürth Karl-Schiller-Berufskolleg, Brühl Nell-Breuning-Berufskolleg, Frechen

Berufskolleg Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach

Carl-Reuther-Berufskolleg, HennefGeorg-Kerschensteiner-Berufskolleg, TroisdorfGlasfachschule Rheinbach, Rheinbach

StädteRegion Aachen

Kreisfreie Stadt Bonn

Kreis Düren

Kreis Euskirchen

Kreisfreie Stadt Köln

Rhein-Erft-Kreis

Rheinisch-Bergischer Kreis

Rhein-Sieg-Kreis

EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

Beteiligte Berufskollegs

2022

10 12 14

16 18 24

32

Page 73: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

73

2020

Ziffern beziehen sich auf die Seitenzahlen der eingereichten Beiträge

16

3468

54

60

56

58

26 28 30

36 38 40

42 44 46

48 50 52

66

64

62

66

Page 74: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

74

Bereits seit 1996 gibt es in NRW in allen fünf Bezirksregierungen EU-Geschäfts-stellen. Sie sollen die Berufskollegs bei der Auswahl geeigneter Förderprogram-me für die dualen sowie die vollzeitschulischen Ausbildungsgänge beraten und bei der Durchführung von Mobilitäten unterstützen. Die EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln ist zuständig für alle 78 Berufskollegs im Regie-rungsbezirk. Unser Team besteht aus Berufsschullehrerinnen und – lehrern unterschiedlicher Fachrichtungen, die zwischen einem und vier Tagen für die Arbeit in der Geschäftsstelle abgeordnet sind, unterstützt durch studentische Hilfskräfte.

Wir bieten allen Berufskollegs und Ausbildungsbetrieben im Regierungsbezirk Köln folgende Unterstützung an:+ Information über Fördermöglichkeiten für Mobilitäten (z.B. Erasmus+)+ Information über Fördermöglichkeiten im Rahmen der europäischen Strukturfonds und der damit verbundenen operationellen Programme des Landes und der EU-Gemeinschaftsinitiativen+ Hilfe bei der Suche von europäischen Projektpartnern+ Beratung bei der Auswahl, Planung, Durchführung und Evaluation von EU- Projekten+ Unterstützung bei der Realisierung und Evaluation innovativer Projektmaßnahmen durch begleitendes Projektmanagement+ Dokumentation und Transfer der Ergebnisse durch Publikationen und Informationsveranstaltungen+ Organisation von Auslandspraktika für Auszubildende und Berufsbildungs- personal (z.B. MOVE und MOTION)+ Entwicklung von innovativen transnationalen Bildungsinstrumenten (z.B. IT:BSE, THEME, VET 4.0)+ Aufbau und Koordinierung von Netzwerken (z.B. Avancer ensemble, iMove)+ Durchführung von Kontakttreffen im Ausland.

Wir veranstalten regelmäßige Treffen, spezielle Workshops und Fortbildungen; Termine für individuelle Beratungen können Sie mit uns vereinbaren. Die Kon-taktdaten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden Sie auf Seite fünf dieser Broschüre. Rufen Sie uns an – wir freuen uns auf Sie.

Ihr

Hartmut MüllerLeiter der EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung

EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln

. . . wir helfen Ihnen weiter

Page 75: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

Sind Sie daran interessiert, mehr über die Arbeit der Bezirksregierung Köln zu erfahren? Wir senden Ihnen gerne weiteres Informationsmaterial zu - rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine eMail:

ÖffentlichkeitsarbeitTelefon 0221/[email protected]

PressestelleTelefon 0221/[email protected]

Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft.Die Bezirksregierung Köln legt Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz. Der Einsatz von entsprechenden Papieren gibt der Bezirksregierung Köln die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und ihr diesbezügliches Engagement sichtbar zu machen.

75

Page 76: EU-Geschäftsstelle: Berufliche Bildung in Europa mitgestalten€¦ · Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler

Bezirksregierung Köln

Zeughausstraße 2-10

50667 Köln

Telefon 0221/147-0

Fax 0221/147-3185

eMail [email protected]

www.brk.nrw.de

76