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Akkreditierung: Um in den Stadien optimale Sicherheit zu gewährleisten, gibt es ein umfassendes Akkreditie- rungssystem. Der Zutritt zu bestimm- ten Stadionbereichen ist nur mit dem einem Akkreditierungsausweis in der entsprechenden Farbe erlaubt. Die Po- lizei und andere Blaulichtorganisatio- nen sowie Ordner und Stewards haben einen roten Akkreditierungsausweis. Alkoholverbot: Der Ausschank von alkoholischen Getränk ist gemäß den Sicherheitsrichtlinien der UEFA in den Stadien verboten (ausgenommen in den VIP-Zonen). Anrainer-, Transit- und Teilnehmer- staaten-Konferenzen: Bei diesen drei Konferenzen, an denen Sicherheitsex- perten aus mehr als zwei Dutzend Län- dern sowie Vertretern von Interpol, Europol, Frontex, Colpofer (Zusam- menschluss europäischer Bahnpolizei- en und Sicherheitsdienste) und Euro- just teilnahmen, wurden Sicherheits- aspekte erörtert. Die Schwerpunkte: Verhinderung der Ein- und Ausreise von Gewalttätern, der Einsatz von aus- ländischen Polizisten in Uniform in Österreich und der Schweiz, der Ein- satz von Grenzbeamten sowie die Ent- sendung von Verbindungsbeamten und szenekundigen Polizisten. Die erste Anrainer-, Transit- und Teilnehmer- staaten-Konferenz fand vom 29. No- vember bis 1. Dezember 2006 in Wien statt und die zweite Konferenz Mitte Dezember 2007 in Zürich. Die dritte Tagung wurde vom 31. März bis 1. April 2008 in Wien abgehalten. Arge EURO 2008: Arbeitsgemein- schaft der fünf privaten Sicherheitsun- ternehmen Securitas, G4S, ÖWD, Si- wacht und VIAS. Die ARGE ist für Si- cherheitsdienstleistungen in den Stadi- en, Trainingsstätten, Hotels und Fan- meilen zuständig. Insgesamt werden ca. 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter eingesetzt. Die Sicherheitskräfte durchlaufen ein spezielles, zweitägiges Programm, das sie zum Qualifizierten Security-Ordner (QSO) macht. „Secu- ritas Österreich“ setzt beispielsweise insgesamt 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und plant 100.000 bis 125.000 Leistungsstunden ein. Die wichtigsten Aufgaben der Sicherheits- dienstleister: Zugangs- und Zufahrts- kontrollen an der Umfriedung, Schutz sicherheitsempfindlicher Bereiche wie Mannschafts- und Schiedsrichterräu- me, Mannschaftsbusse und anderes, Durchsuchung von Stadionbesuchern auf Gegenstände, Gewährleistung der Sektorentrennung entsprechend der Eintrittskarten, Verhinderung des 6 ÖFFENTLICHE SICHERHEIT 5-6/08 FOTO: ALEXANDER TUMA EURO 2008 Die Bundespolizei hat sich auf die EURO 2008 seit längerer Zeit gut vorbereitet. EURO UND SICHER Die Sicherheitsvorkehrun- gen bei der Fußball-Europa- meisterschaft (EURO 2008) vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreich und der Schweiz.

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Akkreditierung: Um in den Stadienoptimale Sicherheit zu gewährleisten,gibt es ein umfassendes Akkreditie-rungssystem. Der Zutritt zu bestimm-ten Stadionbereichen ist nur mit demeinem Akkreditierungsausweis in derentsprechenden Farbe erlaubt. Die Po-lizei und andere Blaulichtorganisatio-nen sowie Ordner und Stewards habeneinen roten Akkreditierungsausweis.

Alkoholverbot: Der Ausschank vonalkoholischen Getränk ist gemäß denSicherheitsrichtlinien der UEFA in denStadien verboten (ausgenommen in denVIP-Zonen).

Anrainer-, Transit- und Teilnehmer-staaten-Konferenzen: Bei diesen dreiKonferenzen, an denen Sicherheitsex-perten aus mehr als zwei Dutzend Län-dern sowie Vertretern von Interpol,Europol, Frontex, Colpofer (Zusam-menschluss europäischer Bahnpolizei-en und Sicherheitsdienste) und Euro-just teilnahmen, wurden Sicherheits-aspekte erörtert. Die Schwerpunkte:Verhinderung der Ein- und Ausreisevon Gewalttätern, der Einsatz von aus-ländischen Polizisten in Uniform inÖsterreich und der Schweiz, der Ein-satz von Grenzbeamten sowie die Ent-sendung von Verbindungsbeamten undszenekundigen Polizisten. Die ersteAnrainer-, Transit- und Teilnehmer-staaten-Konferenz fand vom 29. No-vember bis 1. Dezember 2006 in Wienstatt und die zweite Konferenz MitteDezember 2007 in Zürich. Die dritteTagung wurde vom 31. März bis 1.April 2008 in Wien abgehalten.

Arge EURO 2008: Arbeitsgemein-schaft der fünf privaten Sicherheitsun-ternehmen Securitas, G4S, ÖWD, Si-wacht und VIAS. Die ARGE ist für Si-cherheitsdienstleistungen in den Stadi-en, Trainingsstätten, Hotels und Fan-

meilen zuständig. Insgesamt werdenca. 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter eingesetzt. Die Sicherheitskräftedurchlaufen ein spezielles, zweitägigesProgramm, das sie zum QualifiziertenSecurity-Ordner (QSO) macht. „Secu-ritas Österreich“ setzt beispielsweiseinsgesamt 1.500 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter ein und plant 100.000 bis125.000 Leistungsstunden ein. Die

wichtigsten Aufgaben der Sicherheits-dienstleister: Zugangs- und Zufahrts-kontrollen an der Umfriedung, Schutzsicherheitsempfindlicher Bereiche wieMannschafts- und Schiedsrichterräu-me, Mannschaftsbusse und anderes,Durchsuchung von Stadionbesuchernauf Gegenstände, Gewährleistung derSektorentrennung entsprechend derEintrittskarten, Verhinderung des

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Die Bundespolizei hat sich auf die EURO 2008 seit längerer Zeit gut vorbereitet.

EURO UND SICHERDie Sicherheitsvorkehrun-gen bei der Fußball-Europa-meisterschaft (EURO 2008)vom 7. bis 29. Juni 2008 inÖsterreich und der Schweiz.

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Wechsels von Zuschauern in einen an-deren Sektor, Freihalten der Auf- undAbgänge in den Zuschauerbereichenzwecks Sicherstellung der Rettungs-und Fluchtwege sowie der Fluchttore,Durchsetzung der Platz- bzw. Hausord-nung (soweit der Veranstalter dafürverantwortlich ist), Meldung relevanterSachverhalte an die Organe des öffent-lichen Sicherheitsdienstes.

Ausbildung: Seit längerer Zeit wer-den die Einsatzkräfte auf die EUROvorbereitet. 2.000 Angehörige der Ein-satzeinheiten aus allen Bundesländernwurden in jeweils fünftägigen Blöckenzu 120 Beamten auf mögliche Szenari-en trainiert. In Zusammenarbeit mit derSIAK erfolgte eine gemeinsame Aus-bildung der exekutiven Führungskräftemit den Mitgliedern des Managements

des nicht exekutiven Sicherheitsdiens-tes. Die deutschen Gastpolizisten, diein Österreich exekutive Befugnisseausüben dürfen, wurden bzw. werdenim April und Mai 2008 in jeweils ein-wöchigen Kursen in Deutschland aufdie Aufgaben während der EURO vor-bereitet – und zwar von österreichi-schen Polizistinnen und Polizisten, diederzeit die E1-Grundausbildung („Offi-zierskurs“) absolvieren. Die angehen-den Polizeioffiziere haben so die Mög-lichkeit, ihre erworbenen Kompetenzenpraxisnah und unmittelbar umzusetzen.Sie unterrichten auch die Kurse für die100 Frontex-Mitarbeiter, die währendder EURO an Österreichs Grenzen ein-gesetzt werden.

Ausreisesperre: Für bekannte ge-waltbereite Fans gibt es, wenn dasrechtlich möglich ist, in bestimmtenLändern eine Ausreisesperre.

Ausrüstung: Die Polizei erhält fürdie EURO zusätzliche Ausrüstungsge-genstände: Der Fuhrpark wird um 180Kleintransporter und 13 Arrestanten-wagen erweitert. Einsatzfahrzeugewerden mit modernen Übertragungs-systemen, Dokumentenprüfgeräten so-wie Navigationsgeräten ausgestattetsein. Dazu kommen 7.000 flammhem-mende Overalls, 3.360 Helme, 1.000Körperschlagschutz-Garnituren, 2.300Tiefschützer, 1.000 Atemschutzmas-ken, 4.000 Paar Einsatzhandschuheund 1.500 Schilder. Für die Greiftruppswerden zusätzlich 180 spezielle Kör-perschlagschutzsysteme zur Verfügungstehen. Für die szenekundigen Beam-ten wurden 200 Erkennungsjacken be-schafft, die den EU-Vorschriften ent-sprechen. Die ersten vier der acht neu-en Hubschrauber des BMI werdennoch vor der EURO geliefert. Sie wer-den während der EURO in den vierSpielorten stationiert.

Besondere Aufbau- und Ablauforga-nisation (BAO): Die BAO besteht ausdrei Führungs- und Einsatzebenen: Dieerste Ebene umfasst den FührungsstabBMI mit der „Supportstelle Führungs-stab BMI“. Der Supportstelle ange-schlossen ist das PICC als Kommuni-

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kations- und Lagezentrum. Die zweiteEbene besteht bei den Sicherheitsdirek-tionen und LPK. Die KOSTs sind ört-lich bei den LPK und organisatorischder Supportstelle BMI unterstellt. Diedritte Ebene besteht bei den Sicher-heitsbehörden 1. Instanz bzw. bei denStadt- und Bezirkspolizeikommanden.In Wien ist die zweite mit der drittenEbene ident.

Besucher: Während der EURO wer-den in Österreich ca. eineinhalb Millio-nen Besucher erwartet. Karten in denStadien gibt es für 550.000 Menschen.Weitere Hunderttausende Fans könnendie Spiele in Public-Viewing-Berei-chen und Fanzonen beobachten.

BMI-Stab: Der Stab für die EURObefindet sich in der Aufbauphase; Ein-satzbeginn ist am 26. Mai 2008. DerStab wird die polizeilichen Aufgabenwährend der EURO bundesweit koor-dinieren. Gesamtverantwortlicher fürdie Sicherheitsmaßnahmen ist der Ge-neraldirektor für die öffentliche Sicher-heit, Dr. Erik Buxbaum. Koordinatorim BMI-Stab ist ZSA-Leiter Dr.Günther Marek.

Bundesheer: Etwa 3.000 Soldatenwerden im Einsatz sein. Neben Unter-stützungsleistungen für die Exekutive(z. B. Bereitstellung von Unterkünften)und die Bundesländer (Transport- undSanitätskapazitäten) sowie sicherheits-polizeilichen Assistenzeinsätzen wer-den die Militärmusik aufspielen unddie Garde aufmarschieren. Dazu kom-men „kleinere Elemente“ wie dieABC-Abwehr. Die Verteidigungs-minister der Schweiz und Österreichshaben eine Sicherheitskooperationwährend der EURO im Bereich derLuftraumsicherung vereinbart. ZentralePunkte des Abkommens sind der Aus-tausch von Luftlagedaten und Verbin-dungspersonal sowie die vorüberge-hende Errichtung von Flugbeschrän-kungszonen. Im Sanitätsdienst hilft dasBundesheer mit Großraumbussen undRettungsfahrzeugen aus.

Bundesbahn: Etwa 1.500 Sonderzü-ge während der EURO sind fix einge-plant. Mit Lokführer-Ausbildungen bisdahin hoffen die ÖBB, mit eigenemPersonal auskommen zu können. EineUrlaubssperre ist bei den Bundesbah-nen dienstrechtlich nicht möglich. Man

werde aber versuchen, die Belegschaftzu überzeugen, wie wichtig es sei, auchTeil der Europameisterschaft zu sein,hieß es bei der Bahn.

Call Center: Ab Mitte Mai steht einrund um die Uhr besetztes Call Centerzur Verfügung. Fachkundige Beamtin-nen und Beamte stehen unter der Tele-fonnummer 059133-9500 (bundesweitzum Billigtarif) für Auskünfte in poli-zeilichen Fragen zur Verfügung.

Digitalfunk: Während der EUROsollen die Einsatzkräfte in allen vierösterreichischen Spielstätten digitalfunken können.

Einsatzphilosophie: Freundliches,kompetentes und wenn notwendig auchkonsequentes Auftreten der Exekutive.Die Einsatzphilosophie außerhalb desStadions beinhaltet die drei Stufen desEinschreitens: Dialog, Deeskalationund Durchsetzen (3-D-Philosophie).Mit Dialog ist eine freundliche, unter-stützende, hilfsbereite und präventivePolizei gemeint, die den Gästen zurSeite stehen wird. Durch Deeskalationsollen kleinere Störungen beseitigt

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Szenekundige Beamte: Die speziell geschulten Polizisten halten Kontakt zu den Fangruppen.

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werden. Effizientes Durchsetzen durchrepressives polizeiliches Handeln er-folgt, wenn die Lage eskaliert und dieöffentliche Ruhe, Ordnung und Sicher-heit wieder hergestellt werden muss. Inerster Linie wird auf Dialog gesetzt.

Einsatzzentrale: In jedem Stadionwird eine Einsatzzentrale für die Si-cherheitsexekutive eingerichtet – mitangeschlossenem Videokontrollraum.In der Einsatzzentrale ist ein Sicher-heits-, Krisen- und Evakuierungsplanbereitzuhalten.

EURO-Hotline: Für Notfälle wirdwährend der EURO eine Hotline zurVerfügung stehen.

Fan-Camps: In den vier Spielortenwerden Fan-Camps eingerichtet. DieÜbernachtung erfolgt in Schlafsäcken

in Stockbetten in Gemeinschaftskojen.Beim Ernst-Happel-Stadion in Wiengibt es ein Fan-Camp für ca. 3.000Nächtigungsplätze (www.fancamp.eu).In Innsbruck (1.700 Plätze), Salzburg(1.600 Plätze) und Klagenfurt (1.200Plätze) befinden sich die Fan-Campsjeweils im Messegelände.

Fan-Kategorien: Die internationalgültigen Bewertungskriterien für dasVerhalten der Fans bei Sportveranstal-tungen, insbesondere bei Fußballspie-len, wurden auf zwei Kriterien verein-facht: „Risk“ und „Non-Risk“. DieseKategorisierung ersetzt die alte Unter-scheidung der Fans in den KategorienA, B und C (A-Fan: hat rein fußballori-entiertes Interesse; B-Fan: hat überwie-gend fußballorientiertes Interesse, neigtnach Alkoholkonsum zu Gewaltbereit-schaft; C-Fan: hat mäßig fußballorien-

tiertes Interesse, nutzt die Plattform fürkörperliche Auseinandersetzungen).Nach der neuen Bewertung entsprichtdie Kategorie A dem „Non-Risk-Fan“,B und C dem „Risk-Fan“.

Fankontaktbeamte: frühere Bezei-chung für Szenekundige Beamte (SKB)der Bundespolizei.

FairPlay: Der Verein FairPlay-vidcist bei der EURO für die Fanarbeit ver-antwortlich. Es gibt mobile und sta-tionäre Fanbotschaften; die Öffentlich-keitsarbeit von FairPlay erfolgt in al-len Sprachen der Teilnehmerländer.Die Fanarbeit und Anti-Rassismus-Pro-jekte des Vereins bei der EURO wer-den von der UEFA finanziert.

Farbleitsystem: Die Beschriftungund Farbleitmarkierung (Leuchtfarben)innerhalb und außerhalb des Stadionssind für jeden Sektor einheitlich und inverschiedenen Farben ausgeführt. Idea-lerweise sollen die Eintrittskarten derSektoren dieselbe farbliche Kennzeich-nung aufweisen wie die dazugehörigenSektoren.

Feuerwehr: In Salzburg stehen 400Feuerwehrleute bereit, in Innsbruck700 bis 800, in Klagenfurt 80 Männerder Berufsfeuerwehr und 300 freiwilli-ge Feuerwehrmänner. Die Wiener Be-rufsfeuerwehr hat 1.700 Kräfte zurVerfügung.

Feuerwerkskörper: Das Abbrennenvon Feuerwerkskörpern und sonstigenpyrotechnischen Gegenständen (z. B.„bengalische Feuer“) in den Stadien istverboten.

Flughafen Schwechat: An Spitzenta-gen werden über 20.000 Fans am Flug-hafen ankommen oder abfliegen. FürFan-Charter-Maschinen wird ein Son-der-Terminal eingerichtet. Es handeltsich um eine adaptierte Gerätehalle füretwa 2.000 Personen; hier können auchStörenfriede „herausgefiltert“ und inspeziellen Auffangräumen gesammeltwerden. Zu den durchschnittlich 500bis 600 Flugzeugen, die täglich inSchwechat starten und landen, kom-men während der Fußball-Europameis-terschaft zusätzlich 200 Maschinen.Hochrangige Persönlichkeiten werdenim VIP-Bereich betreut und per Eskor-te zum jeweiligen Länderkampf gelei-tet.

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Sicherheitszentrale im Ernst-Happel-Stadion: Polizisten bedienen die Videoüberwachungsanlage im Stadion.

Die Fußball-Europameisterschaftist nach den Olympischen Sommer-spielen und der Fußballweltmeister-schaft die drittgrößte Sportveranstal-tung der Welt. Bei der EURO 2008vom 7. bis 29. Juni 2008 in Österreichund der Schweiz spielen 16 Mann-schaften in vier Gruppen um den Fuß-ball-Europameistertitel. 16 der 31Spiele finden in Österreich statt – sie-ben in Wien, je drei in Salzburg, Inns-bruck und Klagenfurt.

Die Gruppenphase dauert vom 7.bis 18. Juni, die Viertelfinalspiele er-

folgen vom 19. bis 22. Juni, die Semi-finalspiel am 25. und 26. Juni und dasFinale im Ernst-Happel-Stadion inWien am 29. Juni.

550.000 Zuschauer werden dieSpiele in den Stadien verfolgen. Fürweitere Hunderttausende EM-Touris-ten sind Public-Viewing-Bereicheeingerichtet. 6.000 Medienleute wer-den von den Spielen berichten, alle 31Spiele werden in rund 6.000 StundenTV-Berichterstattung in über 170Länder übertragen.

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Forschungsprojekt: Von der Sicher-heitsakademie werden die Polizei-einsätze bei der EURO untersucht. Vorund nach der Fußball-Europameister-schaft werden bundesweit Polizistinnenund Polizisten online befragt.

Funkbewilligung: Um einen stö-rungsfreien Betrieb der unterschiedli-chen Funkanlagen während der EURO2008 zu gewährleisten, muss der Ein-satz der Funkgeräte von der Fernmel-debehörde koordiniert werden. Funk-bewilligungen können bei der Fern-meldebehörde beantragt werden.

Gastpolizisten: Ausländische Poli-zisten werden die österreichischen Kol-legen unterstützen. 850 Polizisten kom-men aus Deutschland, 600 davon ausBayern. 31 weitere deutsche Beamtewerden an Flughäfen, Bahnhöfen undin den Public-Viewing-Bereichen ein-gesetzt. Kroatien entsendet 32 Polizis-ten, Polen 26, Schweden 15 und Grie-chenland 12. Russland und Spanienschicken je elf Polizisten.

Gefährderansprache: Es handeltsich hier um eine besondere Befugnis

zur Verhinderung von Gewalt beiSportgroßveranstaltungen. Nach § 49 bSPG können Menschen, die Verwal-tungsübertretungen nach §§ 81 oder 82SPG oder nach dem Pyrotechnikgesetzin unmittelbarem Zusammenhang mitSportgroßveranstaltungen begangenhaben, und von denen aufgrund be-stimmter Tatsachen anzunehmen ist,dass sie auch in unmittelbarem Zusam-menhang mit künftigen Sportgroßver-anstaltungen solche Verwaltungsüber-tretungen begehen werden, von der Si-cherheitsbehörde vorgeladen werden,um über das rechtskonforme Verhaltenbei solchen Veranstaltungen nachweis-lich belehrt zu werden.

Gefährderdatei: In der Gefährderda-tei werden Daten von Personen erfasst,die sich bei Fußballspielen gewalttätigverhalten haben und von denen dies imRahmen einer Zukunftsprognose erneutzu befürchten ist. Die Daten stehen derPolizei bundesweit zur Verfügung.

Gefangenensammelstellen: Um aucheine größere Zahl von Festnahmen lo-gistisch bewältigen zu können, richtetdie Polizei Sammelstellen ein.

Gemeinsame Erklärungen: Innenmi-nister Günther Platter hat mit den Res-sortkollegen der Teilnehmer-, Transit-und Nachbarstaaten bilaterale Verein-barungen abgeschlossen. Die Erklärun-gen befassen sich unter anderem mitdem Einsatz von szenekundigen Beam-ten und dem Informationsaustausch,der Fanbegleitung und Fanbeobachtungsowie mit Maßnahmen zur Kontrolleder Durchreise.

Grenzkontrollen: Während der EU-RO werden Grenzkontrollen an denSchengen-Binnengrenzen anlassbezo-gen und vorübergehend wieder akti-viert. Damit soll die Einreise amtsbe-kannter Gewalttäter nach Österreichverhindert werden. Die EU-Grenz-schutzagentur Frontex setzt 100 Leuteein.

Guarding: Die klassischen Objekt-schutzmaßnahmen werden grundsätz-lich von privaten Sicherheitsdienstleis-tern gemäß Gewerbeordnung § 129durchgeführt.

Handbuch für Einsatzkräfte: Im Maiund Anfang Juni 2008 wird das Hand-

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Fußballfans werden in „Risk“ und „Non-Risk-Fans“ eingestuft.

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buch für Einsatzkräfte zur EURO analle Polizistinnen und Polizisten inÖsterreich verteilt. Das Handbuch desBMI enthält alle Informationen, die fürdie EURO wichtig sind, wie Spielorte,Stadtpläne, Mannschaften, Akkreditie-rung, Verhalten gegenüber Fans undStörern sowie Umgang mit Medien.

Host City Media Service: In den vierSpielorten sind Host City Media Cen-ters (HCMC) eingerichtet. Hier stehenden Medienmitarbeitern Arbeitsplätze,Telefone, Faxgeräte, internetfähigePCs, Drucker, Kopiergeräte, Stroman-schlüsse und TV-Geräte zur Verfü-gung. Für die Internet- und Datenan-bindung stehen LAN-, ISDN- undAnaloganschlüsse bereit. Darüber hin-aus ist ein WLAN-Netzwerk eingerich-tet. In den HCMCs finden Presse-gespräche und Briefings der Host Citysund der Einsatzorganisationen statt(www.austria2008-media.at).

Hooligans: Die Bildung besondersgewaltbereiter Fußballfanszenen stelltdie Polizei in vielen Ländern Europasvor besondere Herausforderungen. ZurVerhinderung von Ausschreitungen ge-waltbereiter Fans gibt es Maßnahmenan der Grenze, die Gefährderanspra-che, Stadionverbote und andere Maß-nahmen.

Hubschrauberlandeplatz: Bei jedemStadion gibt es einen Hubschrauberlan-deplatz mit direktem, gesichertem Zu-gang zum Stadionbereich.

Informationsaustausch: Der interna-tionale Informationsaustausch erfolgtdurch Verbindungsbeamte (Liaison Of-ficers) im Rahmen der präventivenMaßnahmen und zur Unterstützung derEinsatzleitung bei der Bewertung dertäglichen polizeilichen Lage.

Internationale Expertenkommission:Informelles Expertengremium derführenden Fußballnationen Europas,das regelmäßig zusammentrifft, mitdem Ziel, für die EU Maßnahmen imBereich Sicherheit vorzubereiten. Mitdiesen Experten arbeitet Österreichauch in der Police Cooperation Wor-king Group des EU-Rats sowie imRahmen des Standing Committees desEuroparats eng zusammen.

Internationale Zusammenarbeit: Einwesentlicher Teil des Sicherheitskon-

zepts ist die internationale Kooperati-on. Sie erfolgt vor allem durch Daten-austausch über Risikofans und durchUnterstützungsleistungen von ausländi-schen Exekutivkräften in Österreich.Österreich wird unterstützt von ge-schlossenen Einheiten in Uniform so-wie Kriminalbeamten mit Hoheitsbe-fugnis aus Deutschland, von szenekun-digen Beamte und Exekutivbeamtender Teilnehmerländer ohne Hoheitsbe-fugnisse sowie von Verbindungsbeam-ten in den Bereichen Grenze, Kriminal-polizei und Staatschutz.

Justiz: An allen vier Austragungsor-ten wird es während der EURO Jour-naldienste von Staatsanwälten undRichtern geben.

Katastrophenschutz: Der Katastro-phenschutz fällt in die Zuständigkeitder Bundesländer; die Vorbereitungenaller Maßnahmen in diesem Bereich im

Zusammenhang mit der EURO werdenvom BMI koordiniert. Ein Rahmen-konzept bezieht Katastrophenszenarienin den Stadien, bei Public-Viewing-Veranstaltungen und in innerstädti-schen Bereichen mit ein. Die für Katas-tropheneinsätze und -schutz zuständi-gen Organisationen haben in den vierSpielorten umfangreiche Übungen ab-gehalten.

Krankenhäuser: In den Kliniken dervier Spielstädte werden Notfallbetteneingerichtet und Operationssäle freige-halten.

Kriminalpolizeiliche Schwerpunkte:Die Kriminalpolizei wird während derEURO besondere Aufmerksamkeit derBekämpfung von Delikten zuwenden,die bei Großveranstaltungen auftreten,insbesondere Taschendiebstähle, Be-trugsdelikte und Fälschungsdelikte. Eswird eine enge Kooperation mit Staats-anwaltschaften und Gerichten geben.

Krisenkommunikation: In einem Or-ganisationssystem, in dem es vieleEbenen und Kommunikatoren gibt, istes wichtig, dass die Kommunikationabgestimmt erfolgt. Nur so kann einmöglichst einheitliches Erscheinungs-bild erzeugt werden. Besonders wichtigist dies im Fall einer Krise. In komple-xen Kommunikationssystemen bedarfes einer guten Vorbereitung. Das PR-Team EURO 2008 des BMI erarbeitetdeshalb gemeinsam mit den Bundes-ländern einen genauen Aufbau- undAblaufplan für die Kommunikation inKrisenfällen.

Leitsystem: In Wien wurde ein Leit-system für die Wiener Linien, Pkws,Busse und Fußgänger entwickelt, umden Besuchern den Weg in das Stadionzu erleichtern. Ab der Stadtgrenze gibtes eine Beschilderung bis zu den Park-plätzen und den jeweiligen Zonen imStadion. Ab den Parkplätzen und denU-Bahn-Stationen Stadion (U2),Schlachthausgasse (U3) und Prater-stern (U1) sind Fußwege zum Stadionausgewiesen. Zur besseren Orientie-rung gibt es eine doppelt so starke Be-leuchtung in der Prater Hauptallee undin der Stadionallee.

Motto: „Herzlich willkommen Fuß-ballfans, keine Chance den Hooligans“,lautet das inoffizielle Motto der Polizeifür die EURO.

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Die Polizei hat Erfahrung im Einsatz beisportlichen Großereignissen.

Die vier Gruppen und die Austra-gungsorte in Österreich und derSchweiz:Gruppe A: Schweiz, Tschechien,Portugal, Türkei (Basel, Genf)Gruppe B: Österreich, Kroaten,Deutschland, Polen (Wien, Klagen-furt)Gruppe C: Niederlande, Italien,Rumänien, Frankreich (Zürich,Bern)Gruppe D: Griechenland, Schwe-den, Spanien, Russland (Innsbruck,Salzburg)

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Mungos: Bezeichnung für die Si-cherheits- und Reinigungstruppe derÖBB. Während der EURO 2008 wirdin Wien eine Einsatzzentrale eingerich-tet, die alle Security-Mitarbeiter aufWiens Bahnhöfen koordiniert und inKontakt zur Polizeieinsatzzentralesteht. Die Polizei schult die Mungos imUmgang mit Fußballfans. Unterstütztwerden die Sicherheitsleute von 1.900Videokameras. Die ÖBB haben für 24Monate die Erlaubnis erhalten, die ge-filmten Daten auch aufzuzeichnen und48 Stunden lang zu speichern.

Nationale Fußballinformationsstelle:Die aufgrund des Beschlusses des Ra-tes vom 25. April 2002 über die Si-cherheit bei Fußballspielen von inter-nationaler Bedeutung eingerichtete Na-tionale Fußballinformationsstelle inÖsterreich besteht im ZSA des BMI.Sie ist Kontaktstelle für den Austauschstrategischer, operativer und taktischerInformationen und zuständig für diegrenzüberschreitende Polizei-Zusam-menarbeit.

Objektschutz: Grundsätzlich werdendie Objektschutzmaßnahmen (z. B. bei

den Stadien, Mannschaftsquartierenund Trainingscentern) von privaten Si-cherheitsdiensten des Veranstaltersvorgenommen. Erst bei einer Gefähr-dungssitation wird der Objektschutzvon der Sicherheitsexekutive vorge-nommen.

Ordnerdienste: Zum Schutz desHausrechts und zur Vollziehung derStadienordnung und der Veranstal-tungsgesetze haben die Betreiber gutausgebildetes Personal als Ordner ein-zusetzen. Die Uniform der Ordner istso zu wählen, dass keine Verwechs-lung mit Polizeiuniformen möglich ist.Pro Spiel werden beispielsweise imErnst-Happel-Stadion 700 bis 1.100Ordner eingesetzt. An den anderenSpielorten werden es jeweils 350 bis770 Security-Leute sein – je nach Risi-koeinschätzung.

Ordnungsdienstpolizei (ODP): Ein-heiten der LPKs, die für den großen si-cherheitspolizeilichen Ordnungsdienstbei der EURO eingesetzt werden. DieODP-Kräfte werden aus den PI zusam-mengezogen. Die ODP in Wien nenntsich Ordnungsdiensteinheit (ODE).

Parkplätze: Die Stadt Wien stellt amStadtrand drei Gratisparkplätze für1.850 Autos zur Verfügung – und zwarbeim Krematorium bei der Simmerin-ger Hauptstraße, beim Schneeablage-platz Auhof und in der Donauturm-straße. 4.600 Stellplätze stehen in Park-häusern im Nahbereich der U-Bahnenund Schnellbahnen zur Verfügung. Anden Stadtgrenzen werden die Autofah-rer über die Parkplätze informiert; dieRouten zu den Gratisparkplätzen undden Parkhäusern werden beschildert.

Personenschutz: Zuständig für denSchutz der teilnehmenden Sportler undder Staatsgäste sind das Bundesamt fürVerfassungsschutz und Terrorismus-bekämpfung (BVT) und die Landesäm-ter für Verfassungsschutz und Terroris-musbekämpfung (LVT).

Planspiele: An den vier Spielortenwurden Planspiele abgehalten, bei de-nen realitätsnahe Szenarien simuliertwurden.

Platzverbot: Es handelt sich um eineMaßnahme der Sicherheitsbehördenach § 36 SPG, um das Betreten eines

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Teilnehmer der dritten Anrainer-, Transit- und Teilnehmerstaaten-Konferenz vom 31. März bis 1. April 2008 in Wien: Staatssekretär Christoph Bergner (Deutschland), Innenminister Günther Platter und Bundesrat Samuel Schmid (Schweiz).

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Gefahrenbereichs (z. B. Stadion) undden Aufenthalt mit Verordnung zu ver-bieten und die Nichtbefolgung als Ver-waltungsübertretung zu erklären. EinPlatzverbot kann ausgesprochen wer-den, wenn auf Grund bestimmter Tat-sachen anzunehmen ist, es werde an ei-nem bestimmten Ort eine allgemeineGefahr für Leben oder Gesundheitmehrerer Menschen oder für Eigentumoder Umwelt in großem Ausmaß ent-stehen. Besteht an einem bestimmtenOrt bereits eine allgemeine Gefahr, sohat die Sicherheitsbehörde mittels Ver-ordnung das Verlassen des Gefahren-bereichs anzuordnen, dessen Betretenzu untersagen und die Organe des öf-fentlichen Sicherheitsdienstes zu er-mächtigen, jedermann aus dem Gefah-renbereich zu weisen.

Police Information CoordinationCenter (PICC): In der Informations-drehscheibe für die Fußball-Europa-meisterschaft arbeiten unter anderemVertreter der nationalen Fußballinfor-mationsstelle, des BVT, des Bundes-kriminalamts, der Grenzüberwachung,sowie des Verkehrsdienstes. Das PICCist der Supportstelle BMI angegliedert.Kernaufgaben sind das Sammeln, Be-werten, die Weitergabe und Steuerungaller EM-relevanten Informationen ausdem In- und Ausland durch Erstelleneines täglichen Lageberichts in Zusam-menarbeit mit den in Österreich akkre-ditierten Delegationen der NFIS, denTeilnehmerländern, sowie den Polizei-dienststellen aller Teilnehmerländerund den angrenzenden Ländern. Die je-weiligen Lagebilder und Analysenwerden mit dem PICC Schweiz abge-stimmt.

Polizei: Alle 27.000 Polizeibeamtenin Österreich sind in Bereitschaft; dar-unter 2.200 Beamte der Einsatzeinhei-ten, 200 der Wiener EinsatzgruppeAlarmabteilung (WEGA) und 400 An-gehörige des Eko Cobra. Pro Spieltagwerden je nach Risiko in Wien bis zu1.300 eingesetzt, in Innsbruck und Kla-genfurt bis zu 1.100, und in Salzburgbis zu 900 Polizisten. Dazu kommt derPersonen- und Objektschutz.

Prävention: Oberstes Ziel ist dieVerhinderung gewalttätiger Ausschrei-tungen und anderer Delikte bei denSportveranstaltungen und bei der An-und Abreise der Fans. Das erfolgt unteranderem durch szenekundige Beamte,durch permanente enge internationaleZusammenarbeit mit den nationalenFußballinformationsstellen.

Pressestellen: Für einen raschenund reibungslosen Kommunikationsab-lauf nach außen sind an den vier Spiel-orten und im BMI Pressestellen einge-richtet. Eine Außenstelle besteht in derSchweiz. Das PR-Team EURO 2008im BMI ist die zentrale Anlaufstelle fürJournalistenanfragen zum Thema „Si-

cherheit und Exekutive“. Von hier auswerden sämtliche Aufgaben geleitetund koordiniert. Alle großen Aktivitä-ten, die von den vier Subgruppen undder Gruppe Schweiz gesetzt werden,laufen in der BMI-Pressestelle zusam-men. Weitere Zuständigkeiten derBMI-Pressestelle sind die Betreuungder Medien, die Beantwortung regiona-ler und internationaler Medienanfra-gen, die Betreuung der Homepage, dieMedienbeobachtung, die Koordinationder Presseaussendungen sowie die Ko-ordination und Abhaltung von Presse-konferenzen.

PR-Team Euro 2008: Das PR-Teamist zuständig für die interne und exter-ne Kommunikation im Innenressort imZusammenhang mit der EURO. Leiterdes Teams und Sprecher ist BrigadierMMag. (FH) Konrad Kogler. Stellver-treter sind Mag. Alexander Marakovitsund Mag. Susanna Binder. Erreichbarist das PR-Team unter (01) 53126-2337. Auch in den Bundesländern gibtes PR-Teams für die EURO.

Public Viewing: In vielen Orten inÖsterreich werden Public-Viewing-Be-reiche eingerichtet. Die größte Fanzonegibt es in Wien: Zwischen Heldenplatzund Rathausplatz werden auf dem100.000 Quadratmeter großen, 70.000Menschen fassenden Areal neun LED-Bildschirme das Spielgeschehen liveübertragen.

Betreiber von Public-Viewing-Be-reichen mit Leinwänden ab einer be-stimmten Größe müssen bei der UEFAum die Lizenz ansuchen und bei einerkommerziellen Verwertung eine Ge-bühr entrichten.

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BMI PR-TEAM EURO 2008 [email protected].: +43-(0)1 53126-2373MMag. (FH) Konrad Kogler [email protected].: +43-(0)1 53126-2373Mobil: +43-664-323 00 28Mag. Alexander Marakovits:[email protected].: +43-(0)1 53126-2373Mobil: +43-664-813 21 00Mag. (FH) Susanna [email protected].: +43-(0)1 53126-2373Mobil: +43-664-854 10 50

PR-TEAM WIENHofrat Mag. Walter [email protected].: +43-(0)1 31310-72106Mobil: +43-664-325 66 94Oberst Christian [email protected].: +43-(0)1 31310-76002Mobil: +43-664-614 30 80

PR-TEAM KÄRNTENObstlt. Gottlieb Tü[email protected].: +43-(0)59133-20-2008Mobil: +43-664-323 01 42

PR-TEAM SALZBURGBezInsp. Hans-Jörg Fö[email protected].: +43-(0)59133-50-2008Mobil: +43-664-817 16 83GrInsp. Karin Temel [email protected].: +43-(0)59133-50-2008Mobil: +43-664-817 17 94

PR-TEAM TIROLObstlt. Manfred [email protected].: +43-(0)59 133 70-2008Mobil: +43-664-323 09 36

P R - T E A M E U R O 2 0 0 8 : A N S P R E C H P A R T N E R

Euro-Website des Innenministeriums: http://www.euro2008.polizei.at

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Risikofans: Personen, von denen an-zunehmen ist, dass sie möglicherweise– geplant und ungeplant – bei einerFußballveranstaltung die öffentlicheOrdnung gefährden oder unsozialesVerhalten an den Tag legen werden.

Risikostufen: Der Einsatz der Si-cherheitskräfte variiert je nach Risiko-Einstufung: „rotes Spiel“: hohe Risiko-stufe; „gelbes Spiel“: mittlere Risiko-stufe und „grünes Spiel“: niedrige Risi-kostufe.

Rotes Kreuz: Das Rote Kreuz wurdein den vier Stadien mit dem Sanitäts-dienst betraut. Im Wiener Ernst-Hap-pel-Stadion werden elf Rettungsautos,fünf Notärzte und 123 Sanitäter einge-setzt; davon fünf am Spielfeld. In denFußballstadien in Klagenfurt, Salzburgund Innsbruck stehen je vier Notärzteund 58 Sanitäter zur Verfügung, davonje fünf am Spielfeld. Dazu kommen jesieben Rettungsautos. Das Rote Kreuzorganisiert auch den Sanitätsdienst beiden Veranstaltungen rund um die EU-RO (Public-Viewing-Zonen, Fanmei-len). Die Rettungskräfte werden vonKollegen aus Deutschland unterstützt.

Schwarzmarkt: Wer ein Ticket aufdem Schwarzmarkt erwirbt, muss nichtnur mit einem weit höheren Preis, son-dern auch damit rechnen, das es sichum eine gefälschte Karte handelt.

Security: Private Sicherheitsleutewerden in jenen Bereichen eingesetzt,in denen es zu einem intensiven per-sönlichen Kontakt mit den Besuchernkommt und mit eventuellen Konfliktenund Konfrontationen zu rechnen ist.

Sektorentrennung: Um eine Vermi-schung der verschiedenen Fangruppenzu unterbinden, werden in den RängenSektoren errichtet. Zwischen den Sek-toren wird eine Pufferzone geschaffen– mit Verbindungstüren, um der Si-cherheitsexekutive ein Wechseln zwi-schen den Sektoren zu ermöglichen.

Sicherheitsarbeitsgruppe (SiAG):Anfang März 2004 gab es die erstekonstituierende Sitzung der SiAGÖsterreich/Schweiz und im Mai 2004jene der nationalen SiAG. Das SiAG-Positionspapier enthält die Entwick-lung eines gemeinsamen Organisati-ons- und Planungskonzepts, die Bil-

dung bilateraler Planungsstäbe, die ge-genseitige Entsendung von Experten,die Kontaktaufnahme und Aufrechter-haltung mit den Behörden jener Län-der, die bereits vergleichbare Veran-staltungen organisiert haben bzw. orga-nisieren werden, die gegenseitige Ent-sendungen von geschlossenen Einhei-ten, die Bekämpfung des Hooliganis-mus und die Erarbeitung eines gemein-samen Kommunikationskonzepts.

Sicherheitsbereich: Nach § 36 bSPG sind die Sicherheitsbehörden er-mächtigt, per Verordnung den Ort ei-ner Sportgroßveranstaltung und einenBereich im Umkreis von höchstens 500Metern um diesen Veranstaltungsortzum Sicherheitsbereich zu erklären,wenn aufgrund bestimmter Tatsachen,insbesondere wegen der zu erwarten-den Teilnahme gewaltbereiter Personenan einer Sportgroßveranstaltung zu be-fürchten ist, dass es bei dieser zu einerallgemeinen Gefahr für die Gesundheitmehrerer Menschen oder für Eigentumin großem Ausmaß kommt. Im Sicher-heitsbereich sind die Polizisten er-mächtigt, einen Menschen, von demauf Grund bestimmter Tatsachen, ins-

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Einsatzeinheiten beim Szenarientraining: „Herzlich willkommen Fußballfans, keine Chance den Hooligans.“

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besondere wegen vorangegangener ge-fährlicher Angriffe auf Leben, Gesund-heit oder Eigentum im Zusammenhangmit vergleichbaren Sportgroßveranstal-tungen, anzunehmen ist, dass er gefähr-liche Angriffe unter Anwendung vonGewalt begehen werde, aus dem Si-cherheitsbereich wegzuweisen und ihmdas Betreten des Bereichs zu verbieten.Die Ausübung von Zwangsgewalt zurDurchsetzung dieses Betretungsverbotsist unzulässig.

Sicherheitskonzept: Der Auftrag fürdie Erstellung des Sicherheitskonzeptsfür die EURO 2008 erfolgte im April2004 durch Bundesministerin LieseProkop. Es wurde eine Projektorgani-sation eingerichtet. Projektverantwort-licher ist der Generaldirektor für dieöffentliche Sicherheit. Das Sicherheits-konzept enthält insbesondere die Orga-nisationsstruktur zur Vorbereitung undDurchführung der Veranstaltung (Ein-satz und Führungsstab), sämtliche Ma-terien in Form von Arbeitspaketen mitZeitdiagramm, eine Berechnung desPersonalbedarfs und des notwendigenSachaufwands sowie einen ersten Bud-getplan. Die Arbeitsgruppen befassensich mit den Bereichen operative Maß-nahmen, Kriminalpolizei, StaatsschutzRecht, Schulung, Presse, Logistik, In-formationstechnik, Personal und Bud-get. Mit der Erstellung des Sicherheits-konzepts waren etwa 150 Beamte inzehn Subteams befasst.

Spotter: Bezeichnung für Fanbe-treuer der Polizei.

Stadionordnung: Die UEFA hat fürdie EURO 2008 eine Stadionordnungerlassen, die unter anderem die Zu-trittskontrollen regelt sowie festhält,welche Gegenstände ins Stadion mitge-führt werden dürfen oder nicht.

Stadionsicherheit: Es wurden Ar-beitsgruppen eingerichtet, die von derNationalen Fußballinformationsstellegeführt und koordiniert wurden. Auf-gabe dieser AGs war es, die sicher-heitspolizeilichen Erfordernisse zu de-finieren und das Ergebnis im Raum-und Funktionsprogramm festzulegen –in Abstimmung mit dem BKA, denStadienbetreibern, dem Architekten-team, der Bundesliga-Sicherheitskom-mission, der UEFA-Turnierdirektionsowie den örtlichen Sicherheitsbehör-den und exekutiven Einsatzleitern.

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Holzkohlengrill, hausgemachtes Fladenbrot

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Stewards: Freiwillige Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, die Besucher un-terstützen.

Szenekundige Beamte (SKB): Be-sonders geschulte Polizisten, die beiSportgroßveranstaltungen Risikofansbeobachten und mit den Fanclubs Kon-takt aufnehmen. Sie erstellen Risiko-analysen und setzen präventive Maß-nahmen. Die Zahl der SKB wurde auf170 aufgestockt. 65 weitere SKB kom-men aus dem Ausland.

Tickets: Insgesamt gibt es 1,05 Mil-lionen Tickets für die 31 Spiele inÖsterreich und der Schweiz. Ein Drittelder Karten wurde über die UEFA-Ho-mepage via Verlosung verkauft, 38Prozent gingen an die nationalen Fuß-ballverbände und 14 Prozent an Spon-soren. Der Rest sind unter anderemVIP-Tickets. Über die UEFA-Homepa-ge wurden pro Interessent maximalvier Eintrittskarten ausgegeben. DieTickets sind personalisiert, könnenaber vom Besitzer an seine Gäste zuderen persönlicher Verwendung wei-tergegeben werden. Jeder Käufer mussder UEFA jederzeit mitteilen können,wer im Besitz der Karten ist. Wird einTicket auf dem Schwarzmarkt gekauft,besteht keine Garantie, dass der Erwer-ber auch in das Stadion darf. Der An-bieter könnte beispielsweise das Ticketnach dem Verkauf als gestohlen mel-den und sperren lassen. An bekannteGewalttäter werden keine Tickets fürdie Spiele verkauft.

Turnierdirektion: Die UEFA-Tur-nierdirektion wurde bei der Erstellungdes Sicherheitskonzepts eingebunden –insbesondere in den Schnittstellen Sta-dionsicherheit, private Ordner/Stewar-ding, Schulung der privaten Sicher-heitsdienstleister, Akkreditierung undTicketing.

U-Bahn: Für die Station Stadion derverlängerten U-Bahn-Linie 2 wurdevon den Wiener Linien und dem Öster-reichischen Institut für Schul- undSportstättenbau (ÖISS) ein speziellesLeitsystem für die Sicherheit der Fahr-gäste vor und in der Station sowie aufdem Bahnsteig entwickelt. Die Stationist als dreigleisige Hochstation mitzwei symmetrischen Mittelbahnsteigenund Abgängen an beiden Enden ausge-führt. Bei Großveranstaltungen ist esmöglich, zusätzliche Züge einzuschie-

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ben, die über einen Verbindungstunnelaus der Remise Erdberg anrollen. Sokönnen 30 bis 40 Züge pro Stunde dieStation frequentieren und bis zu 24.000Fahrgäste pro Stunde über diese Stati-on an- oder abreisen.

Unterkunft: Die Unterbringung derbei der EURO eingesetzten auswärti-gen Polizistinnen und Polizisten erfolgtin Bundesheerkasernen, anderen öf-fentlichen Einrichtungen, Hotels undPensionen. Innenminister Günther Plat-ter legt großen Wert darauf, dass allePolizistinnen und Polizisten adäquateund optimale Unterbringungs- undVerpflegungsmöglichkeiten vorfinden.

Urlaubssperre: Von Ende Mai bisEnde Juni 2008 besteht für die Beam-tinnen und Beamten der BundespolizeiUrlaubssperre. Vor und nach der EU-RO können Urlaubskontingente über-schritten werden, wenn es der Diensterlaubt.

Veranstaltungsstätten: Gespieltwird in Wien im Ernst-Happel-Stadion(50.000 Sitzplätze), im Salzburger Sta-dion Wals-Siezenheim (32.700), imausgebauten Innsbrucker Tivoli-Stadi-on (30.600) und im neuen Stadion inKlagenfurt (32.000). In der Schweizwerden die Spiele in Genf (Stade deGenéve), Basel (St. Jakob-Park), Bern(Stade de Suisse Wankdorf) und Zürich(Stadion Letzigrund) abgehalten.

Verbotene Gegenstände: FolgendeGegenstände dürfen nicht in die Fuß-

ballstadien mitgebracht werden: Mes-ser und andere Waffen, Eisenstangenund Eisenstücke, Steine, Gegenständemit waffenähnlicher Wirkung, Dosen,(Plastik-)Flaschen ab 0,25 Liter, Schir-me mit Holz- oder Metallspitzen, Gas-hupen, große Schlüsselanhänger, ein-zelne Batterien, Dartpfeile, Nagellack,Thermos- und Parfumflaschen, Sturz-helme, Kinderwagen, Fahrräder, ab-nehmbare Ketten, Leitern, Klappsesselund Ähnliches, Fahnenstangen ab 1,3Meter oder mit mehr als zwei Zentime-ter Durchmesser sowie Tiere.

Vermummungsverbot: In den Stadi-en herrscht wie bei anderen Versamm-lungen ein Gesichtsvermummungver-bot. Außerdem dürfen keine Gegen-stände mitgeführt werden, die dazu be-stimmt sind, die Feststellung der Iden-tität zu verhindern.

Verpflegung: Die unmittelbar an derEURO eingesetzten Polizistinnen undPolizisten werden vom BMI, Bundes-heer und von anderen Einrichtungenwie das Rote Kreuz „amtswegig“ ver-pflegt.

Videokontrollraum: Neben der Ein-satzzentrale für die Sicherheitsexekuti-ve wird in jedem Stadion ein Video-kontrollraum eingerichtet. Vom Video-kontrollraum aus werden die Zuschau-erränge beobachtet.

Visum: Es wird ein eigenes „EURO2008“-Visum geben. Die Einreisebe-rechtigung wird in Österreich und in

der Schweiz gelten. Ein vereinfachtesEinreiseverfahren ist vorgesehen. Inha-ber von Aufenthaltstiteln eines Schen-gener Vertragsstaats benötigen keinVisum für den Besuch der EURO.Falls nur Veranstaltungen der EM inder Schweiz besucht werden, wird le-diglich ein Schweizer Visum benötigt.Keinen Sichtvermerk benötigen Inha-ber eines schweizerischen Aufenthalts-titels, wenn sie während ihres Transitsdurch Österreich in die Schweiz (längs-tens fünf Tage) ein EM-Spiel besu-chen. Allerdings benötigen in derSchweiz lebende Drittausländer – auchbei vorhandenem schweizerischemAufenthaltstitel – ein Visum, wenn siefür den Besuch eines EM-Spiels ausder Schweiz nach Österreich ein- unddanach wieder in die Schweiz rückrei-sen wollen. Ein Visum für Österreichbrauchen unter anderem Staatsan-gehörige aus Russland, der Türkei, Ser-bien, Montenegro, Mazedonien, Alba-nien und Bosnien-Herzegowina.

Vorbeugehaft: Eine Vorbeugehaft istin Österreich rechtlich nicht möglich.Im Sicherheitspolizeigesetz gibt esaber als Präventivmaßnahme zur Ver-hinderung von Gewalt bei Sport-großveranstaltungen die Möglichkeitder Gefährderansprache.

Website des BMI-EURO-2008-Teams: www.euro2008.polizei.at/

Zentrum für Sportangelegenheiten(ZSA): Die Organisationseinheit in derGeneraldirektion für die öffentliche Si-cherheit ist unter anderem NationaleFußballinformationsstelle laut Be-schluss des Rates über die Sicherheitbei Fußballspielen von internationalerBedeutung, führt die internationaleFandatenbank und koordiniert Fanbe-treuungsmaßnahmen. Das ZSA arbeitetAnalysen und Empfehlungen für densicherheitspolizeilichen Einsatz beiSportveranstaltungen aus und erstelltRisikoanalysen und Lagebilder zur Un-terstützung für die Einsatzplanung,einschließlich fachspezifischer Anwei-sung der szenekundigen Beamten.

Zutrittskontrolle: Es gibt doppelteVorsperren sowie Einlasskontrollen.Bei den Zugängen erfolgen die Prüfungder Tickets und die Suche nach gefähr-lichen Gegenständen. Beim Stadionselbst folgt nur mehr die elektronischeTicketkontrolle an den Drehkreuzen.

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Zutrittskontrolle: Prüfung der Tickets und Suche nach gefährlichen Gegenständen.