Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd....

29
Ingo Seehafer Die Freiberge Hochebene im Herzen des Jura Ambroise Marchand Naturführer für Entdecker

Transcript of Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd....

Page 1: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Ingo Seehafer

Die FreibergeHochebene im Herzen des Jura

Ambroise Marchand

Die Freiberge sind eine auf ca. 1 000 m über dem Meeresspiegel liegende Ebene der Ju-rabergkette zwischen Frankreich und der Schweiz mit einer Fläche von ca. 200 km². Das Gebiet erlebte keine wirkliche Indus-trialisierung und be� ndet sich weit weg von großen Wirtschaftszentren. Genau deswe-gen � ndet sich hier noch eine alte Kultur- und Naturlandschaft, wie sie so nicht mehr oft anzutre� en ist.

Auf den Weiden und Waldweiden, in den Wäldern, Mooren und Teichen lebt eine abwechslungsreiche Flora und Fauna, die jeden in ihren Bann zieht.Band 5 – D der Naturführer-Reihe Hotspots Europas lädt Sie ein, diese faszinierende Kultur- und Naturlandschaft und ihre Be-wohner zu erkunden und zu fotogra� eren.

www.vkgw.deISSN 2194 5144 ISBN 978 3 89432 269 4 H

ots

po

ts E

uro

pa

s 5

– D

Ma

rcha

nd •

Die

Fre

ibe

rge

Nat

urfü

hrer

für

Entd

ecke

r

Dieses Buch bietet Ihnen:

8 verschiedene Touren mit Karten und erprobten Wegbeschreibun-

gen für Fußgänger, Radfahrer und Reiter

spektakuläre Fotos von Tieren, P� anzen, Landschaften und Natur-

schauspielen

Hinweise, wo und wann welche Tiere und P� anzen garantiert zu

beobachten sind

Pro� tipps zur Fotogra� e und zum Equipment

Wissenswertes über die Region und ihre Geschichte

Ambroise Marchand ist im Berner Jura aufgewachsen und be-sitzt den Master of Forestry Engineering (Forstingenieur ETH Zürich).Er verbrachte u. a. sieben Monate in Madagaskar, wo er neben der Schönheit der Natur auch seine Leidenschaft für die Naturfotogra� e entdeckte. Seit vielen Jahren ist er für verschiedene Zoos und Organisationen wie den Tierpark Gold-au, den Zoo Zürich, der Bildungswerk-statt Bergwald und den WWF-Zürich im Bereich Umweltbildung tätig. Zudem ist er als Ranger in der Stiftung Reusstal engagiert. Ambroise Marchand widmete sich in den letzten Jahren immer mehr der Naturfotogra� e und reist regelmä-ßig in die verschiedensten Gebiete der Welt, um die Schönheit der Natur im Bild festzuhalten. Seit 2012 ist er neben seinen Tätigkeiten in der Umweltbildung professioneller Naturfotograf und bietet verschiedene Fotoworkshops an. Zudem stellt er seine Fotoprojekte in Vorträgen, Ausstellungen und in Fachmagazinen ei-nem breiten Publikum vor.

Ingo SeehaferAiguamolls de l‘EmpordàNaturschätze an der Costa Brava

Hotspots Europas Bd. 2ISBN 978-3-89432-260-1

Ingo SeehaferDer KaiserstuhlDeutschlands einzigartiges Vulkangebirge

Hotspots Europas Bd. 3ISBN 978-3-89432-261-8

Ingo SeehaferHelgolandEuropas Galapagos

Hotspots Europas Bd. 1ISBN 978-3-89432-255-7

Markus RahausNördliches Cuxland

Weltnaturerbe Wattenmeer – Küstenheide – Hochmoor

Hotspots Europas Bd. 4ISBN 978-3-89432-264-9

Gregor FallerDie Camargue

Rosa Flamingos, weiße Pferde, schwarze Stiere

Hotspots Europas Bd. 6ISBN 978-3-89432-271-7

Foto: Ingo Seehafer

Page 2: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Die FreibergeHochebene im Herzen des Jura

Übersetzt aus dem Französischen von Ingo Seehafer

Ambroise Marchand

Hotspots Europas, Bd. 5 – DVerlagsKG Wolf · 2016

Page 3: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

mit 135 Farbfotos, 10 farbigen Karten, 8 Farbtafeln und zahlreichen Symbolen

Titelbild: Étang de la Gruère. Foto: Ambroise Marchand.Piktogramme von Alice Kurscheidt.Karten von Jean-Rémy Marchand, Rue de la Paix 3, CH-2738 Court,und Michel Haegeli, Emprunte communication Sàrl, Sous-la-Velle 14, CH-2340 Le Noirmont.

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die derfotomechanischen Vervielfältigung oder Übernahmein elektronische Medien, auch auszugsweise.

© 2016 VerlagsKG Wolf · Magdeburg · www.vkgw.de

ISSN: 2194-5144ISBN: 978-3-89432-269-4

Lektorat: Dr. Nathalie Desloges, Dr. Günther Wannenmacher · www.lektorat-wannenmacher.deSatz und Layout: Alf ZanderDruck und Bindung: Westarp & Partner Digitaldruck · Printed in Serbia

Die Reihe Hotspots Europas – Naturführer für Entdeckerwird herausgegeben von

Ingo SeehaferIm Rumpel 479588 Efringen-Kirchenwww.seehafer-fotografie.de

Page 4: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung 6

2 Zur schnellen Orientierung: Symbole 8

3 Die Freiberge – erste Schritte 10

4 Tour 1 – Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 12

Tafel 1: Weiden, Waldweiden/Wytweiden und Wald 21

5 Tour 2 – Vom Mont-Soleil auf den Mont-Crosin 22

Tafel 2: Rinden der häufigsten Baumarten der Jurabergkette 31

6 Tour 3 – Die Torfmoortour 32

Tafel 3: Orchideen in den Freibergen und im Berner Jura 41

7 Tour 4 – L’Étang de la Gruère 42

Tafel 4: Pflanzen am Étang de la Gruère 51

8 Tour 5 – Der Naturlehrpfad von Bellelay 52

Tafel 5: Querschnitt durch ein Hochmoor 61

9 Tour 6 – Combe Tabeillon 62

Tafel 6: Tagfalter in den Freibergen 71

10 Tour 7 – Les Sommêtres 72

Tafel 7: Tierspuren 81

11 Tour 8 – Le Doubs 82

Tafel 8: Vogelarten an der Doubs 91

12 Fototipps 92

13 Die Freiberge von A bis Z 101

14 Geschichte 110

15 Tier- und Pflanzenliste 116

16 Literatur und Links 123

17 Register 126

Page 5: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Typische lukullische Spezialitäten aus dem Jura. Von links nach rechts zeigt das Bild einen Käse aus Le Noirmont, dahinter einen Schnaps aus den Wurzeln des Gelben Enzians (Gentiana lutea), daneben den Käse La Tête de Moine und rechts davor den Totché, einen Kuchen mit Rahmfüllung.

Der idyllische Étang de la Gruère im Sommer.

1 Einführung

In der heutigen Zeit wird alles immer schneller und schneller. Und immer sel-tener nehmen wir uns die Zeit, etwas in Ruhe zu genießen. Hier setzen die Naturführer der Reihe »Hotspots Europas« an: Sie versuchen, den Leserinnen und Lesern die Möglichkeit zu eröffnen, die Natur nicht nur zu konsumieren, sondern sich an ihr zu erfreuen und ihre Geheimnisse zu entdecken.Vor allem meine Eltern haben mir und meinem Bruder – durch viele gemein-same Spaziergänge durch die Franches-Montagnes (auf Deutsch: Freiberge) – beigebracht, die Natur zu genießen. Seitdem liegt mir dieses landschaftlich so reizvolle Gebiet sehr am Herzen. So möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit hinausnehmen zu Wytweiden voller Kühe und Pferde, aber auch zum in der Schweiz sehr bekannten Étang de la Gruère, der mit seiner skan-dinavisch anmutenden Landschaft zu einem der vielen Höhepunkte der Frei-berge zählt. Auch möchte ich Ihnen den Tête de Moine empfehlen, eine exzel-lente Käsespezialität, sowie einen Ritt auf den Freibergern, der weltberühmten Pferderasse der Franches-Montagnes. Selbst für Reitunerfahrene sind diese Ausritte ein Erlebnis! Anders als im Schweizer Nationalpark oder in den Schweizer Alpen gibt es hier keinen Massentourismus mit seinen negativen Begleiterscheinungen. Auch das macht den Reiz der Freiberge aus. Kommen Sie mit mir und freuen

Page 6: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Einführung

Auch in den Freibergen drehen sich die Windräder, wie hier bei Le Noirmont.

Das wohl bekannteste Symbol der Freiberge: die Freiberger. Hier warten eine Stute der Ras-se Franches-Montagnes und ihr Fohlen auf die Bewertung einer Fachjury während des Marché concours in Saignelégier.

Sie sich auf acht abwechslungsreiche Touren per Pedes, per Velo und auf dem Rücken eines Freibergers.Die von mir vorgestellte Landschaft liegt sowohl im Kanton Jura, als auch im Kanton Bern. Der Käse Tête de Moine darf übrigens nur in einem ganz kleinen Bereich der beiden Kantone produziert werden! Freiberge umfasst im Süden die Linie zwischen La Montagne du Droit, Le Mont-Crosin, die Gemeinden Tramelan und Bellelay (alle im Kanton Bern). Im Norden, im Kanton Jura, wird das Gebiet begrenzt durch den Fluss Doubs, der auch gleichzeitig die Grenze der Freiberge in der Schweiz und zu Frankreich ist. Im Süden des Gebietes liegt der Parc régional du Chasseral und im Norden der Parc régional du Doubs.In diesem Naturführer finden Sie viele Informationen, z. B. wichtige Adressen oder welche Kleidung Sie benötigen, um für die Freiberge optimal gerüstet zu sein. Im Abschlusskapitel schließlich gebe ich Ihnen einen Einblick in die Geschichte der Freiberge und der Jura-Bergkette. Hinweise zu interessanten Veranstaltungen runden dieses Kapitel ab.

Page 7: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

2 Zur schnellen Orientierung: Symbole

Nachfolgende Symbolsammlung verschafft Ihnen einen schnellen Überblick darüber, wie Sie sich in den Freibergen fortbewegen können und wo Sie außer-gewöhnliche Foto- und Beobachtungsplätze finden mit für das Gebiet typi-schen Tier- und Pflanzenarten.Selbstverständlich wird in der Hotspots-Serie auch immer mit entsprechen-den Symbolen auf die Zugänglichkeit der Wege für Kinder und Menschen mit Behinderungen hingewiesen.

Fußweg, Fußgänger

Zugänglich mit Roll-stuhl, Kinderwagen

Unzugänglich für Roll-stuhlfahrer, bedingt zu-gänglich für Menschen mit Behinderungen, zugänglich für gelände-gängige Kinderwagen

Für Kinder besonders geeignet; Kinder werden hier ihren Spaß haben.

Hunde an der Leine halten.

Hunde, auch angeleint, verboten.

! Hier finden Sie persön-liche Tipps vom Autor.

Dieses Symbol weist auf einen Rundweg hin.

An dieser Stelle lohnt es sich, zu warten und eine längere Zeit zu beobachten.

An dieser Stelle können Sie und Ihre Kinder alles bestens beobachten.

Page 8: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Zur schnellen Orientierung: Symbole 9

TOP FOTO

An dieser Stelle haben Sie die beste Aussicht auf tolle Fotos.

WW

Hier erwartet Sie ein Tipp zur Weitwinkel-fotografie.

M

Hier erwartet Sie ein Tipp zur Makrofoto-grafie.

THier erwartet Sie ein Tipp zur Telefotografie.

Hier können Sie Pferde der Rasse Franches-Montagnes (die be-rühmten Freiberger) beobachten.

Hier finden Sie Weiden mit Pferden und Kühen.

Hier finden Sie das Naturschutzzentrum Les Cerlatez.

Hier finden Sie einen Bahnhof oder eine Bushaltestelle.

Hier können/dürfen Sie reiten.

P Hier dürfen Sie kosten-los parken.

Picknickplatz

Trocken- oder Feucht-wiesen mit einer be-sonderen Vielfalt an Lebewesen.

Jahr

JanFeb

Mrz

Apr

MaiJunJul

Aug

Sep

Okt

NovDez Diese Uhr steht für die allgemeinen Beobachtungszeiten:

ROT: keine guten BeobachtungsmöglichkeitenGELB: nicht die Hauptbeobachtungszeit, dennoch lohnt sich der BesuchGRÜN: beste Beobachtungszeit, ein Besuch lohnt sich immer

In dieser Tabelle finden Sie für ausgewählte Tier- und Pflanzenarten die optimalen Beo-bachtungszeiten.ROT: das Tier/die Pflanze ist nicht zu beobachtenGELB: das Tier/die Pflanze lässt sich hin und wieder beobachtenGRÜN: das Tier ist mit Sicherheit anwesend und lässt sich hervorragend beobachten; die Pflanze blüht oder trägt Früchte

1. Woche

2. Woche

3. Woche

4. Woche

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

Page 9: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

3 Die Freiberge – erste Schritte

Wie schon erwähnt, sind die Freiberge noch weitestgehend frei von jeglicher Art des Massentourismus. Daher empfehle ich Ihnen, sich – sobald Sie den Zeitraum Ihres Urlaubs festgelegt haben – auch gleich eine Übernachtungs-möglichkeit zu suchen. Zwar gibt es viele Angebote, aber während der Hoch-saison kann es dann doch zu Engpässen kommen. Hochzeiten mit einem Mangel an Betten sind Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und der 1. August – dem Schweizer Nationalfeiertag. Bei schönem Wetter gibt es dann auch in den Freibergen recht viele Touristen.Campingplätze bieten Stellplätze für Zelte, Wohnmobile oder Wohnwagen an, aber auch Übernachtungen in Jurten oder in Tipis. Der große Vorteil eines Campingplatzes ist natürlich der, dass Sie direkt in der freien Natur sind.Weitere Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie bei der Tourismus-Information des Kantons Jura in Saignelégier. Wenn Sie planen, mit dem Wagen anzureisen, ist dies kein Problem. Die Stra-ßenanbindung der Freiberge ist sehr gut. Das Gebiet besitzt zwei Verkehrsach-sen: eine von La Chaux-de-Fond bis Delémont und eine von Biel nach Frank-reich. Diese zwei Verkehrsachsen treffen sich in Saignelégier, der Hauptstadt des Bezirks Les Franches-Montagnes. Sie können selbstverständlich auch mit der Eisenbahn anreisen. Die örtliche Ei-senbahn heißt Les chemins de fer du Jura oder CJ. Man kann von Tavannes bis la Chaux-de-Fond oder bis Glovelier fahren. Für jede Tour finden Sie Hinweise zu nahe gelegenen Bus- oder Zughaltestellen.

Wenn Sie mit dem Wagen in die Freiberge reisen, ist es natürlich ein-facher, viel Gepäck zu transportieren. Haben Sie Fahrräder? Nehmen Sie diese unbedingt mit! Vor Ort können Sie Ihren Aufenthalt ohne Auto viel intensiver genießen. Das Gebiet ist gut erschlossen und es gibt einige spezielle Fahrradwege. Für längere Strecken empfehle ich Ihnen Züge oder Busse zu nehmen. Es gibt verschiedene Tages-karten, aber auch spezielle Tarife, wenn Sie mit dem Fahrrad reisen oder wenn Sie die Freiberge mit einem Tretroller entdecken möchten. Achtung: Bitte schauen Sie vor jeder Zug- oder Busfahrt immer noch einmal auf die aktuellen Fahrpläne! An Wochenenden und an Feier-tagen fahren Busse und Bahnen nicht so oft wie an Wochentagen. Weitere Informationen finden Sie bei CJ (www.les-cj.ch).

!

Page 10: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Die Freiberge – erste Schritte 11

Die Bahnen der CJ fahren das ganze Jahr über. Im Sommer können Sie die Freiberge mit der wunder-vollen Dampflok La Trac-tion entdecken.

Damit Sie Ihren Aufenthalt genießen können, packen Sie Kleidung für küh-le und warme Witterung ein. Im Sommer ist es eher mild wegen der Höhe. Aber die »Bise« kann furchtbar sein! Dieser kalte Wind bläst sehr heftig und die Temperaturen sinken schlagartig. Die »Bise« kann das ganze Jahr über auftreten; manchmal auch an mehreren Tagen hintereinander, besonders im März und im November – dann bläst sie am stärksten. Doch auch im Som-mer sollten Sie warme Kleidung mitnehmen. Neben einer Regenjacke sind gute Wanderschuhe zu empfehlen. Im Frühling und im Herbst kann es immer wieder überraschend schneien! Während ich am Buch über die Freiberge ge-arbeitet habe, hatte ich einmal im Juni nachts frostige 0 °C und Ende Oktober gab es sogar 30 cm Neuschnee!Während der Wandertouren sollte der Feldstecher Ihr treuer Begleiter sein. Mit ihm werden Sie tolle Beobachtungen machen können. Und das, ohne die Tier-welt zu stören und ohne empfindliche Pflanzen zu zertreten. Auch bei Ihren Vorbereitungen auf Fotoexkursionen sind Feldstecher hilfreich, meist sogar unentbehrlich.Mithilfe der Fotokamera werden Sie schöne Erinnerungen nach Hause zurück-bringen. Für eine geeignete Ausrüstung finden Sie hilfreiche Informationen im Kapitel 12. Über die Freiberge gibt es gute Karten in verschiedenen Maßstäben (1 : 25 000 und 1 : 50 000). Die meisten Karten werden vom Eidgenössischen Amt für Topografie veröffentlicht (siehe Swisstopo, Kapitel 13). Es gibt auch spezielle Karten für Wanderer und Fahrradfahrer.Im Kapitel Literatur finden Sie einige nützliche Bücher. Ich würde nur kleine und leichte Bestimmungsbücher mitnehmen, so bleibt Ihr Rucksack leicht zu (er)tragen.

Page 11: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

4 Tour 1 – Peu-Péquignot: Die Entdeckertour

Von Mai bis Oktober geeignet. Dauer der Reittour: ca. 1 h 30 min. Wenn Sie die Freiberge erkunden, kommen Sie an den Pferden nicht vorbei! Daher ist eine Reittour mein Vorschlag für die erste Begegnung mit dem Gebiet. Diese Tour ist in zwei Strecken aufgeteilt. Beide sind sowohl für Anfänger wie auch für Fortge-schrittene gedacht, für jede Strecke benötigt man ca. 1 h 30 min. Die erste führt Sie entlang landwirtschaftlicher Wege und durch den Wald. Die zweite Strecke geht über asphaltierte Straßen mit wenig Verkehr und einem Bahnübergang. Meine Empfehlung ist daher, mit der ersten Strecke zu beginnen. Sie können die zweite Strecke gleich anschließend in Angriff nehmen – oder Sie reiten diese Strecke an einem anderen Tag, ganz wie Sie es möchten. Mein Vorschlag: Nehmen Sie mit dem Reiterhof in Le Peu-Pé-quignot (Élevage du Peupé: www.elevagedupeupe.com) Kon-takt auf. Die Familie Boichat vermietet Pferde und verleiht auch Reithelme. Nachdem die Pferde vorbereitet wurden, geht es mit einer bzw. einem Guide hinaus auf die erwähnten Strecken.Auf dem Pferd ist es leider sehr schwierig oder sogar unmög-lich, gute Fotos zu machen, für Anfänger kann es gar gefährlich werden. Ich habe es selbst ohne Erfolg getestet! Also: Am bes-ten nehmen Sie keine Fotokamera mit und genießen einfach die Schönheit der Natur und den Kontakt mit dem Pferd. Gehen Sie später beide Strecken noch einmal zu Fuß. Dann haben Sie ge-nug Muse, bestimmte Motive abzulichten. Rechnen Sie ca. 1 h 15 min. für die erste Strecke, wenn Sie zu Fuß unterwegs sind.

5 km, 1,5 h

Jahr

JanFeb

Mrz

Apr

MaiJunJul

Aug

Sep

Okt

NovDez

Page 12: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 13

Page 13: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

14 Tour 1

Blütenteppich im Frühling.

Anfang Juni können Sie in den Freibergen die mit blühenden Blumen übersäten Wiesen bestaunen. Je nach Standort werden die Wiesen allerdings schon Anfang Juni oder auch erst Ende August gemäht.

Auf die Reittour mitzunehmen: Sportschuhe, bequeme Kleidung (Schutz-helm wird vor Ort zur Verfügung gestellt).Auf die Wandertour mitzunehmen: gute Wanderschuhe, gut angepasste Klei-dung, Feldstecher, Kamera.

Das gibt es zu sehenDie Strecke 1 (in der Karte blau eingezeichnet) ist sowohl für die Reittour als auch zum Wandern gedacht. Wenn Sie außerhalb des Dorfes sind, kommen Sie zuerst durch eine Landwirtschaftszone. Dort gibt es viele Wiesen mit prächtigen Farben, bis in den Juni hinein. Dann führt Sie der Weg durch einen »Tunnel« aus Vegetation, zwei Hecken entlang des Weges bilden ein grünes Tor. Dort ist es sehr dunkel, aber Sie können viele Pflanzen wie Hahnenfuß, Flockenblume, Storchschnabel, Glockenblume, Germer (Nieswurz) und Or-chideen entdecken. Die Strecke 1 durchquert einen Wald, an dessen Ende Sie wieder zum Anfang der Strecke gelangen. Laufen Sie geradeaus in Richtung Le Noirmont im Nor-den. Nehmen Sie dann den ersten Weg nach links bis zur Hauptstraße, die nach Le Peu-Péquignot zurückführt.

!

Page 14: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 15

Eine Wiese in Le Peu-Péquignot Anfang Juni (im Hintergrund ein Windrad). Je nach Standort werden die Wiesen zu unterschiedlichen Zeiten gemäht. Wenn sie als Biodiversitätsförderflächen (BFF) eingestuft wurden, werden sie ab dem 15. Juni gemäht. Sind sie aber als Berg-zonen eingestuft, werden sie erst nach dem 1. Juli gemäht. Die beste Zeit für einen Besuch liegt also vor diesen beiden Terminen. Dann finden Sie viele, in den schönsten Farben blühende Pflanzen und können Greifvögel auf der Jagd nach Kleinsäugern beobachten.

Die Landschaftsfotografie in den Freibergen ist eine kleine He-rausforderung, denn es gibt viele störende Elemente: Strom-masten, Elektrozäune, Bahnlinien und Windräder. Achten Sie möglichst schon beim Fotografieren darauf, diese Störele-

mente nicht mit zu fotografieren. Eine Ausnahme sind vielleicht die Wind-räder. Sie können sie oft gut integrieren, sollten aber aufpassen, dass Sie eine ansprechende Bildgestaltung hinbekommen, z. B. den Goldenen Schnitt (siehe Fototipps Kapitel 12). Windräder, richtig in Szene gesetzt, haben auf ihre Art eine gewisse Ästhetik. Doch, ob man sie schön finden muss? Das ist natürlich Geschmacksache.

WW

Versuchen Sie, wenn möglich, ein Motiv durch eine innovative Bildgestaltung vom Durchschnittsbild abzuheben. So habe ich den Löwenzahn (Familie der Asteraceae) von unten abgelich-tet. Die Samen der Pflanze sind schirmartig aufgereiht. Sie lösen sich bei starken Wind und werden so weit verbreitet.

Die Strecke 2 ist nur als Reittour geplant. Sie be-ginnt mit einem Teil auf kommunalen Weiden (auf Französisch: Communales). Sie werden den Bauern von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und als Weiden genutzt. Daher trifft man auf die-sen Weiden Pferde und Kühe von verschiedenen Besitzern an.Wenn Sie in Le Creux-des-Biches ankommen, müssen Sie durch verschiedene Tore, die speziell für Reiter und Pferde angelegt wurden.

Page 15: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

16 Tour 1

Nachdem Sie einen Bahnübergang über-quert haben, reiten Sie Richtung Norden nach Les Barrières. Sie kommen dann an eine Hauptstraße. Für Reitanfänger kann es gefährlich sein, aber die Guides sind bei Ih-nen und achten auf Ihre Sicherheit. Dann, in Les Barrières, kehren Sie langsam zurück, zu-erst Richtung Osten und Le Noirmont. Dabei werden Sie über Wytweiden kommen. Wyt-weiden, auch als Waldweiden bekannt, sind eine typische Bewirtschaftungsform in den Bergen. Entlang der Jura-Bergkette, vor allem in den Kantonen Bern, Jura, Neuchâtel und Waadt, sind noch viele vorhanden. Primär sind sie als Sommerweiden gedacht, aber man lässt auch immer einen Teil des Waldes stehen: Die Bäume bringen Schatten und Schutz für die Nutztiere, aber auch Brenn-holz und Bauholz. Die Bäume haben manch-

mal eine dichte Blätterkrone, manchmal sind sie eher licht. So bestimmt das Blätterdach die Menge an Gras und dessen Qualität, die unter den Bäumen wächst. Wytweiden schaffen mehr Vielfalt an Lebensräumen und damit auch an Pflanzen-, Pilz- und Tierarten (siehe Tafel 1). Für Bauern gibt es gewisse Vorteile, aber auch Nachteile; die Pflege kann sehr aufwendig werden kann, so z. B., wenn die Wytweiden entbuscht werden müssen. Diese Bewirtschaftungs-art ist extensiv und der Ertrag ist nicht so hoch. Bleibt die Pflege aus, werden die Wytweiden immer kleiner und der Wald breitet sich aus. Irgendwann gibt es nur noch Wald. Diese Entwicklung führt zu einer Abnahme der Biodiversität und zu einer gravierenden Änderung des Landschaftsbildes.

Aus dem Leben der FreibergerDiese Pferderasse kommt aus der Region und wurde früher als Zugpferd ein-gesetzt. Freiberger sind an die Berglandschaft und das harte Klima der Berge optimal angepasst. Sie sind sehr ausdauernd und das trotz (oder wegen?) ihrer geringen Körpermasse und geringen Größe. Früher waren sie für den Bauern das Äquivalent zum heutigen Traktor. Landwirte hatten viel Respekt vor den Pferden und ihr Wert war sehr hoch.Heute ist diese Rasse eher für die Freizeit gedacht, vor allem, weil sie sehr lern-fähig ist und einen gutmütigen Charakter besitzt. Freiberger sind gute Sport-pferde und sehr pflegeleicht.

Zwei Reiterinnen in der Nähe von Le Peu-Péquignot.

Page 16: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 17

Vor der Motorisierung waren sie ein wichtiger Teil der Schweizer Armee. Heu-te gibt es immer noch die Ausbildung zum Trainsoldaten und die Schweizer Armee benutzt immer noch Pferde, vor allem in schwierigem Gelände oder für Holztransporte in die Berge. Die eingesetzten Pferde sind fast ausschließlich Freiberger, sie werden zusammen mit den Rekruten ausgebildet und trainiert. Nach ihrem Dienst verkauft man die Pferde an Züchter oder Hobbyreiter. In Krisenzeiten jedoch werden die Pferde wieder »eingezogen« und müssen zur Not an der Front kämpfen.In der ganzen Schweiz gibt es Zuchtvereine und die Rasse wird seit mehr als 100 Jahren nach strengen Richtlinien gezüchtet. Im Laufe der Zeit wurde so aus dem kräftigen Arbeitspferd ein modernes und vielseitiges Pferd.Jedes Jahr werden Wettbewerbe organisiert: Die Qualität der Pferde wird ge-prüft, die besten Zuchttiere werden ausgelesen und prämiert. Die bekannteste Veranstaltung findet im August in Saignelégier statt. Der Marché Concours wird seit 1897 organisiert und war am Anfang eher ein Markt, auf dem Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen ge- und verkauft wurden. Mit der Zeit hat sich die Veranstaltung auf Pferde spezialisiert und ist heute das Fest für die Freiberger.

1. Woche

2. Woche

3. Woche

4. Woche

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Die Pferde der Rasse Franches-Montagnes, auf Deutsch Freiberger, sieht man meistens in der warmen Jahreszeit. Im Winter bleiben sie eher im Stall.

Porträt einer Stute der Rasse Franches-Montagnes (also einer Freiberger Stute).Ein Fohlen der Rasse Franches-Montagnes.

Page 17: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

18 Tour 1

Eine Stute der Rasse Franches-Montagnes ruht sich auf einer Weide aus. Das helle Licht am frühen Vormittag verursachte leider störende Lichtreflexe. Vergleichen Sie einmal beide Bilder miteinander, sehen Sie den Unterschied? Mit viel Geduld und einigem Zeitaufwand lassen sich störende Elemente, wie Zäune, die vor Ort natürlich nicht zu beseitigen sind, per Bildbearbeitung entfernen.

Auf dem Marché concours werden ver-schiedene Pferderennen organisiert. Hier habe ich ein Freiberger-Rennen mit jun-gen Reiterinnen in traditioneller Reitklei-dung fotografiert.

Welche Tiere und Pflanzen gibt es noch?Diese Tour ist dazu gedacht, das Gebiet und die Landschaften zu entdecken. Sie werden vor allem bei den Pflanzenarten interessante Beobachtungen ma-chen können. Die Vielfalt in den Wiesen und Weiden ist sehr groß und Sie finden genügend Fotomotive. Auch die Vielfalt an Farben beeindruckt den Be-trachter und ist Inspiration für manch einen Künstler. Farben haben in der Natur ein ganz bestimmtes Ziel: Sie dienen als Signal für die Tiere. So können die Blüten zum Beispiel Insekten anlocken; wenn ein

Page 18: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 19

Hier eine blau-violett blühende Acker-Witwen-blume (auch Knautie genannt). Sie ist auf vie-len Wiesen anzutreffen. Auf dem Foto sehen Sie außerdem einen Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe).

Der Türkenbund (Lilium martagon) mit seiner violetten Blüte ist auf Kalkboden anzutreffen. Sie können ihn entlang von Wegen und an Hecken fin-den. Hier konnte ich die Blüte mit einer Schweb-fliege (Chrysotoxum sp.) fotografieren.

Tier zur Blüte kommt, erhält es dafür eine Belohnung: Nektar. Aber dieses Geschenk ist nicht uneigennützig. Wenn das Insekt in die Blüte geht, um den Nektar zu saugen, kommt es in Kontakt mit dem männlichen Geschlechtsor-gan, dem Staubbeutel an der Spitze des Staubblattes. Die Pollen heften sich an den Körper des Insektes und werden so in die nächste Blüte transportiert. Dort kommen die Pollen in Kontakt mit der Narbe (dem weiblichen Geschlechtsor-gan der Blüte) oberhalb des Stempels und die Blüte wird bestäubt. Manche Pflanzen sind auf eine Tierart spezialisiert, z. B. gewisse Orchideenar-ten der Gattung Ophrys. Diese können nur von einer ganz bestimmten Art von Insekt bestäubt werden. Und es gibt Pflanzen, z. B. die Witwenblumen (Gat-tung Knautia), die werden von sehr vielen verschiedenen Insekten bestäubt. Forschungen haben gezeigt, dass Vögel und Säugetiere eher von der Farbe Rot angelockt werden, weil sie sich rot am besten merken können. Blüten mit blauer oder gelber Farbe werden dagegen eher von Bienen besucht. Bienen können zum Beispiel kein Rot sehen. Eine weiße Blüte wird eher auf Nachtfal-ter spezialisiert sein, da diese Farbe nachts besser sichtbar ist.

Page 19: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

20 Tour 1

Eine Berg-Flockenblume (Centaurea montana), sie hat auch eine blau-violett gefärbte Blüte und ist in großer Zahl in der Nähe von Le Peu-Péquignot zu finden.

Ein weißer Germer (Veratrum album), dessen weiße Blüte dank ihres süßen Nektars viele In-sekten anzieht. Aber nicht allein die Farbe lockt die Insekten an, sondern auch der Duft und die Form der Blüte. Sogar die Größe der Blüte und natürlich der Nektar selbst sind Argumente für ein Insekt, auf einer bestimmten Blüte zu landen.

Eine Geranie (Geranium sp.), auf der sich ein Insekt tummelt.

In Europa werden Blüten vor allem durch Insekten bestäubt. In den Tro-pen werden viele Blüten durch Vögel (wie Kolibris) oder Säugetiere (wie Flughunde) bestäubt. Versuchen Sie, während Ihrer Wanderung durch die Freiberge zu beobachten, welche In-sekten welche Blüten bestäuben. So lernen Sie, ob eine Pflanze eher auf ein Insekt spezialisiert ist oder ob ein Insekt eher ein Opportunist ist – also verschieden Blüten anfliegt.

Page 20: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Peu-Péquignot: Die Entdeckertour 21

Tafel 1: Weiden, Waldweiden/Wytweiden und Wald

Offene Weide mit 1) kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) und 2) Ma-gerwiesen-Marguerite (Leucanthemum vulgare)

Waldweiden/Wytweiden mit 3) Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und 4) Ge-meiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera)

Geschlossener Wald mit 5) Fichte (Picea abies) und 6) Hallimasch (Armillaria sp.)

Page 21: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Fototipps 95

Sind Sie mit dem fertig bearbeiteten Bild zufrieden, kann es problemlos als JPEG abgespeichert werden. Für sehr gute Fotoabzüge kann es auch sinnvoll sein, das Bild in einer TIFF-Datei abzuspeichern. Zusammenge-fasst: in der Kamera RAW einstellen; dann Bildbearbeitung im RAW-For-mat und das Foto in JPEG abspeichern (für Internet, Diashow usw.); im TIFF-Format abspeichern, wenn Sie einen sehr guten Fotoabzug haben möchten. Falls Sie keine Bildbearbeitung planen, können Sie die Einstel-lung RAW+JPEG auswählen. Dann archivieren Sie die RAW-Formate und wenn Sie in einigen Jahren die Bilder bearbeiten möchten, haben Sie im Archiv das RAW-Format bereitliegen.

f Weitere Einstellungen an der Kamera. Die Belichtungsprogramme: Pro-grammautomatik P, Zeitvorwahl TV, Blendenvorwahl AV (bei Nikon im-mer alles ohne »V«), manueller Modus M; Autofokus (automatisch oder manuell); Autofokusmodus (one shot, ai focus oder ai servo; bei Nikon sind die Bezeichnungen ein wenig anders); Bildmodus (Bild nach Bild, Se-rienbildmodus oder Selbstauslöser); Messmodus der Belichtung (Matrix-messung, Mittenbetonte Messung, Spotmessung). Passen Sie diese Ein-stellungen Ihrem fotografischen Ziel an. Stellen Sie diese Überlegungen im Voraus an, da Sie in der Natur oftmals keine Zeit mehr dafür haben.

f Und nicht vergessen: Getränke, Essen, wetterangepasste Kleidung usw.

Während der FotoexkursionVergessen Sie nicht, bei jeder neuen Aufnahmesituation die Einstellungen an Ihrer Kamera zu überprüfen.

f Licht: Die Basis der Fotografie – ohne Licht keine Fotos! Wählen Sie den richtigen Moment aus, um ein Foto zu machen. Vermeiden Sie die Stunden, in denen das Licht sehr hart und intensiv ist (z. B. um die Mittagszeit herum). Vergessen Sie nicht, dass das Licht schon vor Sonnenaufgang vorhanden ist, aber auch noch nach dem Sonnenuntergang!

f ISO: Eine Einheit, die der Empfindlichkeitseinstellung des Kamerasensors ent-spricht, analog z. B. denen von Diafilmen. Mittlerweile sind Kameras mit einer sehr hohen Bildqualität auf dem Markt, selbst bei weit über 800 ISO – ein großer Vorteil bei schlechten Lichtverhältnissen, z. B. im Wald oder auf den Wytweiden.

f Weißabgleich: Kameras besitzen die Möglichkeit, die Lichttemperatur anzupas-sen. Die Lichttemperatur wird in Kelvin (K) angegeben. Sie ändert sich je nach dem Stand der Sonne. Auch bei Kunstlicht ändert sich der Lichtwert völlig. Ich benutze fast immer den automatischen Weißabgleich und korrigiere ihn erst bei der Bildbearbeitung in Adobe Lightroom (dafür ist es aber erforderlich, das Bild im RAW-Format vorliegen zu haben). So muss ich beim Fotografieren nicht über-legen, wie ich den Weißabgleich einzustellen habe.

Page 22: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

96 Fototipps

f Belichtungskorrektur: Diese Einstellung ist wichtig, wenn die Kamera wegen sehr hoher Kontraste Belichtungsfehler macht. Sie können damit Über- oder Unterbe-lichtungen korrigieren.

f Schärfe: Achten Sie bei Tierporträts darauf, dass die Schärfe auf den Augen des Tieres liegt. Ansonsten empfindet ein Betrachter das Tierporträt als nicht gelun-gen. Mit einem Lichtpunkt (der Sonne) im Auge wird das Foto besser, weil das Tier lebendiger wirkt. Bei Makroaufnahmen von Blüten sollte die Schärfe auf dem Stempel oder vorne auf den Blütenblättern liegen.

f Schärfentiefe: Sie ist abhängig von der eingestellten Blende, von der Distanz zwi-schen Sensor und dem Motiv, von der Brennweite und dem Sensor selbst (APS-C oder 24x36 mm). Das heißt, wenn die Blende größer wird (z. B. Blende 2.8), wird die Schärfentiefe geringer. Man hat einen kleineren scharf abgebildeten Bereich als bei einer kleinen Blende (z. B. Blende 16). Mit der Wahl der Blende erhalten Sie entweder mehr oder eben weniger Schärfentiefe in Ihren Bildern. Ein Beispiel: Mit der Blende 2.8 haben Sie nur einen sehr kleinen Bereich, der scharf abgebil-

det wird; im Gegenteil dazu, wird bei Blende 16 ein sehr großer Bereich scharf abgebildet. Das ist sehr wichtig, weil Sie z. B. in der Makrofotografie mit dieser Einstellung »spielen« können, um das Motiv zu gestalten. So können Sie z. B. ein Motiv »freistellen«. Der Hintergrund ist dabei verschwommen und lenkt nicht vom eigentlichen Motiv ab – der Hintergrund ist »ruhig«. Für die Landschaftsfo-tografie werden Sie eine kleine Blende (ab Blende 8) benutzen. Mit einer großen Blende (unter 5,6) hätten Sie einen zu geringen Schärfentiefebereich. Die Distanz des Motivs zum Sensor/Objektiv spielt ebenfalls eine große Rolle. Je näher das Motiv ist (kurze Distanz zwischen Sensor/Objektiv und dem Motiv), desto we-niger Schärfentiefe werden Sie haben. Anders bei einer großen Distanz zwischen Sensor/Objektiv und dem Motiv: Hier bekommen Sie eine große Schärfentiefe. Je

Die Mauereidechse (links) wurde bei Blende 13 zwar größtenteils schön scharf abgebildet, aber vom Hintergrund nicht genügend freigestellt. Die grüne Pflanze rechts stört das Motiv doch sehr. Dieselbe Mauereidechse wurde dann bei Blende 6,3 noch einmal fotografiert. Nun ist sie schön freigestellt und im Hintergrund stört nichts mehr.

Page 23: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Fototipps 97

Das klassische Quer-format. Derjenige, der das Bild betrachtet, assoziiert mit dem Querformat Ruhe, Frieden, Normalität, aber auch Passivität. Hier ein Sonnenun-tergang oberhalb von Saignelégier.

Das Hochformat wird relativ selten eingesetzt. Es lässt sich wie folgt beschreiben: Nähe, Aktion, Nervosität, Eigenart und Aggressivität. Hier ein Sonnenuntergang bei Les Sommêtres.

nach Brennweite des Objektivs än-dert sich ebenfalls die Schärfentiefe. Mit einer kleineren Brennweite (Dis-tanz zwischen Sensor und Frontlin-se des Objektivs ist relativ gering) werden Sie einen größeren Schär-fentiefebereich haben. Beispiel: Mit einem 300-mm-Objektiv ist die Schärfentiefe kleiner als mit einem 100-mm-Objektiv. Und mit einem kleinen Sensor wie dem des APS-C-Formats bekommen Sie eine ge-ringere Schärfentiefe als mit einem Vollformatsensor (24x36 mm).

Page 24: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

98 Fototipps

Der Goldene Schnitt ist ein wichtiges Gestal-tungsmittel. Dabei wird das Bildformat in mehre-re definierte Bereiche eingeteilt. In der Fotografie kann der Goldene Schnitt vereinfacht dargestellt werden, und zwar unterteilt man das Bild in je drei Teile horizontal und vertikal. Dann wird das Hauptmotiv in einer der sich kreuzenden Linien platziert. Hier habe ich zuerst eine Wasseramsel (an der Doubs) auf einem Stein fotografiert, der sich unten links befindet. Ebenso habe ich eine Aufnahme mit einem Dickkopffalter auf einer Blüte gemacht, aber mit dem Insekt oben rechts angeordnet. Man benutzt die horizontalen Linien auch, um den Horizont gerade und an der rich-tigen Stelle zu platzieren. Hier ein Beispiel mit Gräsern nach Sonnenuntergang. Ich habe den Horizont so fotografiert, dass er ein Drittel vom Bild ausmacht, und den Himmel so, dass er zwei Drittel des Bildes ausmacht.

f Bildgestaltung: Ziel ist es, immer schon beim Fotografieren eine möglichst per-fekte Bildgestaltung zu erreichen. Es braucht (leider) ein hohes Maß an Konzen-tration, und wenn etwas in Bewegung ist, wird es noch schwieriger. Deswegen empfehle ich Ihnen, immer mit dem Stativ zu fotografieren. Mit ein wenig Übung werden Sie sich schnell daran gewöhnen. Die Belohnung in Form von scharfen Aufnahmen wird dann nicht lange auf sich warten lassen. Zusätzlich werden Sie auch viel schneller fotografieren können!

f Das Motiv (Tiere und Pflanzen): Ein Tier zu beobachten, ohne dass es Sie be-merkt, ist ein wundervoller Moment mit viel Intensität. Für den Fotografen ist das genau der richtige Moment, seine »erträumten« Motive abzulichten. Für viele von Ihnen wird es das Ziel sein, spektakuläre Bilder von Vögeln oder von großen Raub-tieren zu bekommen. Doch achten Sie immer darauf, dass die Natur nicht leiden

Page 25: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Fototipps 99

Diagonalen sind ebenfalls wichtige Bildgestal-tungselemente. Man kann ein Bild mit einer oder zwei Diagonalen gestalten. Hier Bildbeispiele mit einer Diagonalen (beim Dickkopffalter) und mit zwei (bei der Einbeere Parisette quadrifolia).

muss. Das Schönste ist das Beobachten, ohne die Lebewesen zu stören oder an-dere Naturnutzer zu verärgern. Falls Sie keine Bilder nach Hause zurückbringen, dann ist das auch nicht schlimm, weil ja auch die Erinnerung erhalten bleibt – und die ist manchmal viel mehr Wert als ein Foto ...

Zurück zu Hause, die Bildbearbeitung

Workflow f Schnellkontrolle auf dem Kameramonitor (nach der Aufnahme, um die Einstel-

lungen zu überprüfen), aber noch keine Bilder löschen.

f Den Inhalt der Speicherkarten auf den Computer übertragen.

f Eine Sicherheitskopie der Bilder auf einer externen Festplatte abspeichern.

f Die Bilder auf dem Computer kontrollieren. Alle unscharfen Bilder löschen.

f Dann die Bilder archivieren. Jeder kann da sein eigenes System entwickeln. Ich habe für dieses Projekt meine Bilder wie folgt abgespeichert: Name_Autor_Mo-tiv_Standort_NameProjekt_Datum (Beispiel: Ambroise_Herbstzeitlosen_Love-resse_HotspotsFreiberge_20140101).

Page 26: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

102 Die Freiberge von A bis Z

Bezirk Freiberge: Die Hauptstadt ist Saignelégier und der Bezirk umfasst die folgenden Gemeinden: La Chaux-des-Breuleux, Lajoux, Le Bémont, Le Noirmont, Les Bois, Les Breuleux, Les Enfers, Les Genevez, Montfaucon, Muriaux, Saint-Brais et Soubey. Der Bezirk hat eine Fläche von 200,18 km2 und es leben 9 973 Menschen in ihm.

BFM, Die: »La bière des Franches-Montagnes« oder die BFM besteht seit 1997 und ist eine lokale Brauerei mit verschiedenen Bierspezialitäten. Es wer-den dort Bierverköstigungen und Brauereiführungen angeboten. Kontakt: www.brasseriebfm.ch.

Biomarkt: Le marché bio de Saignelégier findet im September statt – und das seit mehr als 25 Jahren. Dort findet man Biobauern und Produzenten von Bio-produkten, aber auch Handwerkliches. Informationen: www.marchebio.ch.

Buchhandlung: Die Buchhandlung in Saignelégier befindet sich im selben Gebäude, in dem sich das Tourismusinformationsbüro befindet: La Vouivre, librairie et bar à café, Telefon: 0041 (0)32 9511830.

Bise: Die Bise ist ein kalter Wind. Sie kann sehr stark blasen und die Tem-peraturen sinken um mehrere Grad. Sie bläst manchmal mehrere Tage lang, besonders im November und im März, dann werden auch die stärksten Wind-böen gemessen.

Camping: Es gibt verschiedene Campingplätze in den Freibergen. Zum Beispiel in Le Creux-des-Biches, in Goumois und in Saignelégier. Der Campingplatz von Saignelégier hat mir besonders gut gefallen. Sein Konzept von Ökocam-ping passt gut in das Gebiet und die Betreiber, die Familie Kilcher, sind sehr sympathisch.

Cerlatez, Les: Das Naturschutzzentrum Les Cerlatez befindet sich ca. 1 km vom See La Gruère entfernt. Es ist von Juni bis Oktober geöffnet. Dort gibt es Ausstellungen über das Feuchtgebiet und über andere Naturthemen. Man kann dort Führungen im Zentrum selber und/oder in freier Natur buchen. Informationen: www.centre-cerlatez.ch.

Chemins de fer du Jura: Siehe CJ.

CJ oder Chemins de fer du Jura: Die Chemins de fer du Jura ist die regionale Eisenbahn. Die Züge fahren von La Chaux-de-Fonds (NE) nach Glovelier und von Tavannes nach Le Noirmont. Ein Netz von Postautobussen verbindet die vielen Orte mit den Bahnhöfen. Internetseite: www.les-cj.ch.

Combe Tabeillon, La: Talgebiet von Le Pré-Petitjean und Glovelier, durch den der Bach Le Tabeillon fließt.

Disco: Eine Diskothek finden Sie in Saignelégier. Sonst gibt es Lokale in Delé-mont und in La Chaux-de-Fond. Bars gibt es in Tramelan und Saignelégier, wo auch regelmäßig Konzerte stattfinden.

Page 27: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Die Freiberge von A bis Z 103

Doubs, Le: Die Quelle des Flusses liegt in Frankreich in der Gemeinde Mou-the. Von Frankreich kommend, fließt er erst in die Schweiz und dann wieder nach Frankreich bis in die Saône. Er ist praktisch die Landesgrenze zwischen Frankreich und der Schweiz von Les Brenets bis nach Clairbief in Soubey.

Fastnacht: Im Kanton Jura und in den Freibergen ist die Fastnacht eine Traditi-on. Die bekanntesten Feste sind in Le Noirmont. Mitte Februar heißt das Dorf dann Carimantran. Informationen: www.carimentran.ch.

Feiertage: Im Kanton Jura: Neujahr (1. Januar), der 2. Januar, Karfreitag, Os-tersonntag und Ostermontag, Tag der Arbeit (1. Mai), Himmelfahrt, Pfingsten mit Pfingstmontag, Fronleichnam, die Gedenkfeier Das Plebiszit am 23. Juni, die Bundesfeier (Nationalfeiertag) am 1. August, Maria Himmelfahrt, Allerhei-ligen (1. November) und Weihnachten am 25. Dezember.

Im Kanton Bern: Neujahr (1. Januar), der 2. Januar, Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag, Himmelfahrt, Pfingsten mit Pfingstmontag, die Bundesfei-er (Nationalfeiertag) am 1. August und Weihnachten am 25. Dezember.

Fischen: In der Schweiz ist die Fischerei sowohl für Berufs- als auch für Hob-byfischer streng geregelt. Für die Fischpatente (Angelschein) sind, wie für die Jagd, die Kantone zuständig. Alle Informationen bekommen Sie bei den zuständigen Stellen der Kantone. Im Kanton Jura: Office de l’Environnement (www.jura.ch/DEN/ENV/Peche-et-faune-aquatique/Peche-et-protection-de-la-faune-aquatique.html) und für Bern: Office de l’Économie Publique (www.vol.be.ch/vol/fr/index/natur/fischerei/angelfischerei.html).

Flugplatz: Es gibt keinen Flugplatz in der Nähe. Der nächstgelegene Flugplatz befindet sich in Saint-Imier im Berner Jura.

Freiberger: Diese Pferderasse, wie es ihr Name ja schon sagt, kommt ur-sprünglich aus den Freibergen. Früher wurden sie als Zugpferde eingesetzt, weil sie klein und gut an die Berge angepasst sind. Sie sind sehr ausdauernd und waren für die Landwirte treue Gefährten. Heute ist diese Pferderasse be-liebt, weil sie vom Charakter her ruhig, sehr lernwillig und sehr robust ist. Seit ca. 100 Jahren wird sie nach strengen Richtlinien in der ganzen Schweiz ge-züchtet. Die Richtlinien wurden soweit angepasst, dass sich die Rasse von einem reinen Zugpferd zu einem vielfältigen Freizeitpferd hin weiterentwickeln konnte. Mehr Informationen über die Rasse und über den Schweizerischen Freibergerverband unter www.fm-ch.ch.

Freizeit: In den Freibergen sind viele Aktivitäten möglich: Wandern, Fahrrad-/Mountainbike fahren, Kanu fahren, Hundeschlitten fahren, Reiten, Klettern, Tretroller fahren, Fischen, Schneeschuhlaufen und Skilanglauf, Gleit-schirm fliegen, Bogenschießen und Golfen. Wenn Sie etwas sehr Spezielles suchen, so können Sie zum Beispiel eine Emuzucht oder den Préhisto-parc (den Prähistorischen Park) und seine Höhlen besuchen. Alle Informationen

Page 28: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Tier- und Pflanzenliste 117

Deutsch Wissenschaftlich Französisch Englisch Niederländisch

Dreizehenmöwe     Rissa tridactyla Mouette tridactyleBlack-legged Kittiwake    

Drieteenmeeuw

Drosselrohrsänger    Acrocephalus arun-dinaceus

Rousserolle turdoïde

Great Reed Warbler    Grote Karekiet

Dunkler Wasser-läufer    

Tringa erythropus Chevalier arlequin Spotted Redshank    Zwarte Ruiter

Eichelhäher     Garrulus glandarius Geai des chênes Eurasian Jay     Gaai

Eiderente    Somateria mollis-sima

Eider à duvet Common Eider     Eider

Eisvogel     Alcedo atthis Martinet pêcheurCommon King-fisher    

IJsvogel

Elster     Pica pica Pie bavarde Eurasian Magpie    Ekster

Erlenzeisig     Carduelis spinus Tarin des aulnes Eurasian Siskin     Sijs

Feldlerche     Alauda arvensis Alouette des champs

Eurasian Skylark     Veldleeuwerik

Feldschwirl     Locustella naevia Locustelle tachetéeCommon Grass-hopper Warbler    

Sprinkhaanzanger

Feldsperling     Passer montanus Moineau friquetEurasian Tree Sparrow    

Ringmus

Felsenschwalbe    Ptyonoprogne rupestris

Hirondelle de rochers

Eurasian Crag Martin    

Rotszwaluw

Fichtenkreuz-schnabel    

Loxia curvirostra Bec-croisé des sapins

Red Crossbill     Kruisbek

Fischadler     Pandion haliaetus Balbuzard pêcheur Osprey     Visarend

Fitis    Phylloscopus trochilus

Pouillot fitis Willow Warbler     Fitis

Flussregenpfeifer    Charadrius dubius Pluvier petit-gra-velot

Little Ringed Plover    Kleine Plevier

Flussseeschwalbe    Sterna hirundo Sterne pierregarin Common Tern     Visdief

Flussuferläufer     Actitis hypoleucos Chevalier guignetteCommon Sand-piper    

Oeverloper

Gänsesäger     Mergus merganser Harle bièvreCommon Mer-ganser    

Grote Zaagbek

Gartenbaumläufer    Certhia brachy-dactyla

Grimpereau des jardins

Short-toed Tree-creeper    

Boomkruiper

Gartengrasmücke    Sylvia borin Fauvette des jardins

Garden Warbler     Baardgrasmus

Gartenrotschwanz    Phoenicurus phoe-nicurus

Rougequeue à front blanc

Common Redstart    Gekraagde Roods-taart

Gebirgsstelze     Motacilla cinerea Bergeronnette des ruisseaux

Grey Wagtail    Grote Gele Kwiks-taart

Gelbkopf-Schafstelze    

Motacilla flavissima Bergeronnette flavéole

British Yellow Wagtail    

Engelse Kwikstaart

Gelbspötter     Hippolais icterina Hypolaïs ictérine Icterine Warbler     Spotvogel

Gerfalke     Falco rusticolus Faucon gerfaut Gyrfalcon     Giervalk

Gimpel     Pyrrhula pyrrhula Bouvreuil pivoine Eurasian Bullfinch    Goudvink

Girlitz     Serinus serinus Serin cini European Serin     Europese Kanarie

Goldammer     Emberiza citrinella Bruant jaune Yellowhammer     Geelgors

Page 29: Europas Galapagos Die Freiberge Dieses Buch bietet Ihnen · Europas Galapagos Hotspots Europas Bd. 1 ISBN 978-3-89432-255-7 Markus Rahaus Nördliches Cuxland Weltnaturerbe Wattenmeer

Ingo Seehafer

Die FreibergeHochebene im Herzen des Jura

Ambroise Marchand

Die Freiberge sind eine auf ca. 1 000 m über dem Meeresspiegel liegende Ebene der Ju-rabergkette zwischen Frankreich und der Schweiz mit einer Fläche von ca. 200 km². Das Gebiet erlebte keine wirkliche Indus-trialisierung und be� ndet sich weit weg von großen Wirtschaftszentren. Genau deswe-gen � ndet sich hier noch eine alte Kultur- und Naturlandschaft, wie sie so nicht mehr oft anzutre� en ist.

Auf den Weiden und Waldweiden, in den Wäldern, Mooren und Teichen lebt eine abwechslungsreiche Flora und Fauna, die jeden in ihren Bann zieht.Band 5 – D der Naturführer-Reihe Hotspots Europas lädt Sie ein, diese faszinierende Kultur- und Naturlandschaft und ihre Be-wohner zu erkunden und zu fotogra� eren.

www.vkgw.deISSN 2194 5144 ISBN 978 3 89432 269 4 H

ots

po

ts E

uro

pa

s 5

– D

Ma

rcha

nd •

Die

Fre

ibe

rge

Nat

urfü

hrer

für

Entd

ecke

r

Dieses Buch bietet Ihnen:

8 verschiedene Touren mit Karten und erprobten Wegbeschreibun-

gen für Fußgänger, Radfahrer und Reiter

spektakuläre Fotos von Tieren, P� anzen, Landschaften und Natur-

schauspielen

Hinweise, wo und wann welche Tiere und P� anzen garantiert zu

beobachten sind

Pro� tipps zur Fotogra� e und zum Equipment

Wissenswertes über die Region und ihre Geschichte

Ambroise Marchand ist im Berner Jura aufgewachsen und be-sitzt den Master of Forestry Engineering (Forstingenieur ETH Zürich).Er verbrachte u. a. sieben Monate in Madagaskar, wo er neben der Schönheit der Natur auch seine Leidenschaft für die Naturfotogra� e entdeckte. Seit vielen Jahren ist er für verschiedene Zoos und Organisationen wie den Tierpark Gold-au, den Zoo Zürich, der Bildungswerk-statt Bergwald und den WWF-Zürich im Bereich Umweltbildung tätig. Zudem ist er als Ranger in der Stiftung Reusstal engagiert. Ambroise Marchand widmete sich in den letzten Jahren immer mehr der Naturfotogra� e und reist regelmä-ßig in die verschiedensten Gebiete der Welt, um die Schönheit der Natur im Bild festzuhalten. Seit 2012 ist er neben seinen Tätigkeiten in der Umweltbildung professioneller Naturfotograf und bietet verschiedene Fotoworkshops an. Zudem stellt er seine Fotoprojekte in Vorträgen, Ausstellungen und in Fachmagazinen ei-nem breiten Publikum vor.

Ingo SeehaferAiguamolls de l‘EmpordàNaturschätze an der Costa Brava

Hotspots Europas Bd. 2ISBN 978-3-89432-260-1

Ingo SeehaferDer KaiserstuhlDeutschlands einzigartiges Vulkangebirge

Hotspots Europas Bd. 3ISBN 978-3-89432-261-8

Ingo SeehaferHelgolandEuropas Galapagos

Hotspots Europas Bd. 1ISBN 978-3-89432-255-7

Markus RahausNördliches Cuxland

Weltnaturerbe Wattenmeer – Küstenheide – Hochmoor

Hotspots Europas Bd. 4ISBN 978-3-89432-264-9

Gregor FallerDie Camargue

Rosa Flamingos, weiße Pferde, schwarze Stiere

Hotspots Europas Bd. 6ISBN 978-3-89432-271-7

Foto: Ingo Seehafer