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con moto Akademie Musiktheater heute 2015/2016 Stop wasting your time! Erfahrungsbericht Sommerworkshop Aix-en-Provence Warum Musiktheatervermittlung an Opernhäusern? Von Handtaschen und Opernführern Musiktheaterpädagogik am Theater Bonn

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conmotoAkademie Mus i k t hea te r heute 2015 / 2016

Stop wasting your time!Erfahrungsbericht Sommerworkshop Aix-en-Provence

Warum Musik theater vermittlungan Opernhäusern?

Von Handtaschen und OpernführernMusiktheaterpädagogik am Theater Bonn

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Bild Titelseite: „Die Prinzessin von Trapezunt“ von Jacques Offenbach, Theater Baden-Baden, 2015

Bild oben links: Szene aus „Lady Macbeth von Mzensk“von Dimitri Schostakowitsch, The Royal Danish Opera,Kopenhagen, 2015 (Michael Kristensen, Anne MargretheDahl, Johnny van Hal, Aleksander Teliga und MitgliederDet Kongelige Opernchor)

Bild oben rechts: Gruppenbild der AMH beim Festaktin der Oper Frankfurt, Oktober 2014

4 Gesehen und Gehört /Überblick 2014/2015

28 Unsere Alumni …

30 Die Akademie im Überblick

20 Von Handtaschen und Opernführern.Musiktheaterpädagogikam Theater Bonn

24 Interview zum ThemaMusiktheatervermittlungmit Kevin John Eduseiund Cornelius Meister

27 Kurz und Knapp

22 Von Kopenhagen nachAix-en-Provence.Das Akademiejahr imRückblick

6 Stop wasting your time!ErfahrungsberichtSommerworkshop Aix-en-Provence

8 WarumMusiktheatervermittlungan Opernhäusern?

12 Stipendiaten 2015–2017/2014–2016

INHALT

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und Grundlagen für eine kontroverse Diskussion innerhalb undaußerhalb des Netzwerkes der Akademie.

An dieser Stelle möchten wir Sie auf eine Besonderheit im aktu -ellen Akademiejahr hinweisen: 2016 werden zwei Uraufführungender „Akademie Musiktheater heute“ auf der Bühne zu sehen sein.Im Februar 2016 wird das Stück „Minibar“, eine Produktion desJahrgangs 2013–2015, an der opera stabile der HamburgischenStaatsoper uraufgeführt. Im Juli 2016 findet die Uraufführung des Stücks „Tonguecat“, Musiktheater nach einem Roman vonPeter Verhelst, bei den Münchner Opernfestspielen statt – dasProjekt des Jahrgangs 2012–2014. Zu beiden Uraufführungenmöchten wir Sie sehr herzlich einladen.

Begeben Sie sich nun mit dieser Broschüre auf eine Erkundungder „Akademie Musiktheater heute“ – wir wünschen Ihnen vielVergnügen dabei! Abschließend möchten wir nicht versäumen,Ihnen für Ihre Begleitung und Unterstützung zu danken!

Dr. Clemens Börsig Michael Münch

Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands

in diesem Jahr wird bereits der 15. Jahrgang des damit 230 Alumniund Stipendiaten umfassenden Netzwerks „Akademie Musik -theater heute“ aufgenommen. Die jungen Musiktheater schaffen -den dürfen sich auf anregende Workshops und Inszenierungs -besuche freuen.

Auch im vergangenen Akademiejahr haben wir unseren Stipen dia -ten Besuche wichtiger Musiktheaterproduktionen und Gesprächemit hochkarätigen Persönlichkeiten der Musik- und Kulturszene er mög licht. Den Auftakt bildete der Workshop in Köln und Düssel -dorf, gefolgt von Kopenhagen, Berlin, Hamburg und schließlichder große Sommerworkshop in Aix-en-Provence. Neben den In -sze nie rungsbesuchen hatten die Stipendiaten Gelegenheit, eineFührung über die Baustelle der Oper Köln und somit auch Einblickein das bauliche Herz eines Opernhauses zu erhalten. Einen Rück -blick über die Workshops finden Sie auf Seite 22 ff.

Mit dem Blick auf die Broschüre, die Sie in den Händen halten,schauen Sie gleichzeitig auf ein Stück Geschichte der „AkademieMusiktheater heute“. 2002 haben wir die erste Publikation zuunserem Stipendienprogramm veröffentlicht. Auf wenigen Seitenstellten wir die Idee der Akademie, ihre Stipendiaten und Zielevor. Über die Jahre wurde aus dieser ersten Broschüre die „conmoto“ – der Umfang wuchs, das Layout wandelte sich und dieThemen wurden vielseitiger. In dieser Ausgabe haben wir denFokus auf Musiktheatervermittlung gerichtet und konnten Autorenwie Anne-Kathrin Ostrop (Komische Oper Berlin), Rose Bartmer(Theater Bonn) und die beiden AMH-Dirigenten Kevin John Edusei(Münchner Symphoniker /Konzert Theater Bern) und CorneliusMeister (ORF Radio Symphonie Orchester Wien) gewinnen, ausihrer individuellen beruflichen Erfahrung über dieses Thema zuschreiben. Verstehen Sie diese Beiträge bitte auch als Denk an stöße

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EDITORIAL Liebe Freunde und Partner der

„Akademie Musiktheater heute“,

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15. Oktober 2014: Festakt im Holzfoyer/Wolkenfoyer der Oper FrankfurtEinblicke in die Abschlussarbeit des Stipendiatenjahrgangs 2012–2014 „Tonguecat“. Aufnahme der Stipendiaten 2014–2016,Verabschiedung der Stipendiaten 2012–2014

16. Oktober 2014: Oper FrankfurtPodiumsgespräch der „Akademie Musiktheater heute“ zumThema „Erzählstrukturen in der Musik und Literatur“: AntonioFian (Autor), Johannes Harneit (Komponist), Thomas Melle (Autor),Anno Schreier (Komponist, AMH 08–10), Hannah Dübgen(Moderation; AMH 03–05)

16. Oktober 2014: Mainpalais FrankfurtErste Sitzung des neu gegründeten Alumnibeirats

14.–16. November 2014: Workshop in Köln und DüsseldorfInszenierungsbesuch: Detlev Glanert: „Solaris“, ML: LotharZagrosek, R: Patrick Kinmonth, B: Darko Petrovic, K: Annina vonPfuel, D: Georg Kehren, Tanja Fasching, L: Andreas Grüter, C: Fernando Melo, Patrick Kinmonth, CL: Andrew Ollivant, Oper Köln; Richard Strauss: „Ariadne auf Naxos“, ML: Axel Kober,R: Dietrich W. Hilsdorf, B: Dieter Richter, K: Renate Schmitzer,

Die Workshops der Akademie bilden das Herzstück des Programms – gemeinsam werden ausgewählteInszenierungen in Deutschland und im europäischen Ausland besucht sowie Gespräche mit Künstlern,Intendanten und Kritikern geführt.

L: Volker Weinhart, D: Dr. Bernhard F. Loges, Oper DüsseldorfGesprächspartner: Georg Kehren (stellvertr. Opernintendant,Dramaturg „Solaris“), Axel Kober (GMD Oper Düsseldorf, Dirigent„Ariadne auf Naxos“), Dr. Bernhard F. Loges (Dramaturg „Ariadneauf Naxos“; AMH 08–10) Führung über die Baustelle der Oper Köln

16.–18. Januar 2015: Workshop KopenhagenInszenierungsbesuch: Alban Berg: „Lulu“, ML: Michael Boder, R: Stefan Herheim/Alexander Brendel, B: Heike Scheele, K: Gesine Völlm, L: Anders Poll, The Royal Danish Opera; DmitriSchostakowitsch: „Lady Macbeth von Mzensk“, ML: AlexanderVedernikov, R: Peter Konwitschny, B /K: Timo Dentler /OkarinaPeter, L: Guido Petzold, The Royal Danish OperaGesprächspartner: Kirsten Dehlholm (Atelier Hotel Pro Forma),Michael Boder (GMD The Royal Danish Opera, Dirigent „Lulu“),Sven Müller (Intendant The Royal Danish Opera)Museumsbesuch: Louisiana Museum

18.–20. April 2015: Workshop BerlinInszenierungsbesuch: Milo Rau: „The Civil Wars“, R /Konzept /Text: Milo Rau, B /K: Anton Lukas, D: Eva-Maria Bertschy, F.I.N.D.#15, Schaubühne; Arnold Schönberg: „Moses und Aron“, ML:Vladimir Jurowski, R: Barrie Kosky, B: Klaus Grünberg, K: KlausBruns, D: Susanna Goldberg /Ulrich Lenz, Komische Oper Berlin

GESEHEN UND GEHÖRT

Bild: Szene aus „la bianca notte“ von Beat Furrer, Tómas Tómasson (Dino),Chor, Hamburgische Staatsoper, 2015

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Gesprächspartner: Susanne Chrudina (Performing Arts ProgrammBerlin), Jens Schroth (Leiter Dramaturgie, Staatsoper im SchillerTheater), Anne-Kathrin Ostrop (Musiktheaterpädagogin, KomischeOper), Mustafa Akça (Projektleiter »Selam Opera!«, KomischeOper), Oliver Brandt (Referent PR & Interkulturelle Kommunikation,Komische Oper), Klaus Grünberg (Bühnenbildner „Moses undAron“), Ulrich Lenz (Dramaturg „Moses und Aron“) Führung durch die Freie Szene Berlin (Theater Thikwa, EnglishTheatre, HAU)

9.–11. Mai 2015: Workshop HamburgInszenierungsbesuch: Antje Pfundtner: „Nimmer & Nimmer -mehr“, Konzept /C: Antje Pfundtner, D: Anne Kersting, Kamp nagel;Mariola Brillowska: „Saloon Krawall“, Kampnagel; Beat Furrer: „la bianca notte“, M: Beat Furrer, ML: Simone Young, R: RaminGray, B: Jeremy Herbert, K: Janina Brinkmann, D: Francis Hüsers,Hamburgische Staatsoper Gesprächspartner: Mélanie Zimmer -mann (Dramaturgin, Kampnagel), Francis Hüsers (Operndirektorund Produktionsdramaturg „la bianca notte“, HamburgischeStaatsoper), Beat Furrer (Komponist „la bianca notte“)

4.–8. Juli 2015: Sommerworkshop in Aix-en-ProvenceInszenierungsbesuch: Georg Friedrich Händel: „Alcina“, ML:Andrea Marcon, R: Katie Mitchell, B: Chloe Lamford, K: LauraHopkins, L: James Farncombe, Grand Théâtre de Provence; Pjotr Iljitsch Tschaikowski: „Iolanta“/ Igor Stravinski: „Perséphone“,ML: Teodor Currentzis, R: Peter Sellars, B: George Tsypin, K:

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Vorschau 2015 / 2016:November 2015: Workshop Paris // Februar 2016: WorkshopStuttgart // Februar 2016: Stipendiaten- und Alumnitreffen inHamburg, Uraufführung „Minibar“ // Mai /Juni 2016: WorkshopMünchen // Juli 2016: Uraufführung „Tonguecat“, München //August 2016: Sommerworkshop Helsinki // August/September2016: Workshop Ruhrtriennale

Martin Pakledinaz /Helene Siebrits, L: James F. Ingalls, GrandThéâtre de Provence; Wolfgang Amadeus Mozart: „Die Entführungaus dem Serail“, ML: Jérémie Rhorer, R: Martin Kušej, B: AnnetteMurschetz, K: Heide Kastler, L: Reinhard Traub, Théâtre del'Archevêché; „Be With Me Now“, R: Julien Fišera, Konzept /D:Isabelle Kranabetter /Julien Fišera, ML: MaNOj Kamps, B /K:Samal Blak, L: Kevin Briard, Auditorium, Conservatoire DariusMilhaud; Benjamin Britten: „A Midsummer Night’s Dream“, ML:Kazushi Ono, R: Robert Carsen, B /K: Michael Levine, L: RobertCarsen, Peter van Praet, Théâtre de l'ArchevêchéGesprächspartner: Andrea Marcon (Dirigent „Alcina“), JohannesKeller (Musikalischer Assistent „Alcina“, AMH 10–12), PeterSellars (Regisseur „Iolanta /Perséphone“), Bernard Foccroulle(Direktor Festival d’Aix-en-Provence), Vasco Mendonça (Komponist„Be with me Now“), Julien Fišera (Regisseur „Be with me Now“)

A: Arrangements, B: Bühne, C: Choreografie, CL: Chorleitung, D: Dramaturgie, K: Kostüme, KG: Klang gestaltung, KL: Künstle rischeLeitung, KM: Künstlerische Mitarbeit, L: Licht, M: Musik, ML:Musikalische Leitung, PA: Pro duk tionsassistenz, PM: Pro duk tions -management, Prog: Programmierung, R: Regie, S: Sound, T: Technik, V: Video

ÜBERBLICK 2014 / 2015

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Die Stipendiaten 2013–2015 und 2014–2016 der „AkademieMusiktheater heute“ sind mittlerweile vollzählig beim renommier-ten internationalen Opernfestival d‘Aix-en-Provence angekommenund genießen die Sommerhitze und diese wunderbare Ge le gen -heit, dem Treiben der ganz Großen auf der Bühne zuzusehen undzuzuhören.

Ein Lauf durch die Jahrhunderte beginnt am Samstag und en det am Mittwoch: Wir sehen alle dieselben großartigen Werkeder europäischen Musikgeschichte und sehen doch jeder etwasanderes. Diskussionen in den Gruppen führen nicht daran vorbei,dass schließlich jeder für sich seine Position zu der Frage findenmuss: Was macht das Stück mit mir, dem Zuschauer? UnsereDis kussionen, Impulsbeiträge und nicht zuletzt die eingeladenenGäste bilden den großen Teil des AMH-Programms und stellendas Gesehene und Gehörte auf künstlerischer und institutionellerEbene immer wieder auf den Prüfstein.

„Stop wasting your time!“ Mit diesem Aufruf beginnt RegisseurPeter Sellars einen längeren Monolog als Antwort auf die Frage:„How does synaesthesia play a role in Iolanta, are you yourselfsynaesthetic?“ Welche Gedankensprünge dieser Mann machenkann, zeigt sich in der nächsten Stunde, die er sich Zeit genom-men hat, um mit der „Akademie Musiktheater heute“ über seineArbeit und sein Verhältnis zum zeitgenössischen Musiktheater zu sprechen. Sellars, der Regisseur mit dem grauen Irokesen -schnitt und den vielen buddhistischen Gebetsketten über demLeinen hemd, antwortet nie direkt, sondern nimmt Umwege undAb zweigungen in seiner Argumentation. Und er findet große

Worte und noch größere Emotionen, wenn er über die Macht derOper spricht:

„Opera is about engaging with the unknown, and about visitingheaven and hell which are much closer together than we imagine.[...] Opera is a composite art form; as such it can embrace differentcultures, ideas, moments in history. This often goes wrong, thereare many productions that ignore all these possibilities, lazy worksthat suffer from a lack of curiosity.“

Die Einschätzung der gesehenen Produktionen spaltet die Gruppe.Dabei stellt sich nicht selten die Frage, was da geboten wird aufder Bühne: Lazy? Lack of curiosity? Das sind harte Worte, dochselbst Sellars’ eigene Arbeit, ein Doppelabend aus TschaikowskysIolanta und Stravinskys Persephone, scheint eine Lücke aufzuwei-sen zwischen der neugierigen Konzeption und der nur für wenigezufriedenstellenden Umsetzung.

Wir sehen Händels Alcina, inszeniert von der als Wunderkindgefeierten Katie Mitchell: eine perfekt kontrollierte, zweistöckige,etwas wuselige Bühnenapparatur; ein quasi feministischer An -satz, der die sexuelle Kraft der Frau in den Mittelpunkt rückt unddie Idee, die Zauberinnen Alcina und Morgana in einer Dopplungaus älterer Schauspielerin und junger Sängerin mit dem weiblichenAlterungsprozess zu konfrontieren. Das ist weder faul noch des -interessiert – auf der Bühne halten diese Bilder jedoch nicht langedie Spannung. Zu schnell ist klar, was Mitchell meint und sokommt es weder zu viel Tiefgang noch zu neuen Überraschungen.

Brittens Sommernachtstraum, eine Inszenierung von Robert Carsen aus dem Jahre 1991, wirkt erstaunlich frisch mit dem frohen Spiel des hervorragenden Ensembles samt Kinderchor-Knaben. Sie befinden sich in einer Fantasiewelt, die einer strenggehal tenen Farbtafel in Rot, Grün, Blau und Weiß folgt – ein Abend,der die Welt da draußen vergessen lässt und den schieren Unter -haltungswert der Oper hervorhebt – ohne jedoch wirklich dieMöglichkeit zu nutzen, einem gutbürgerlichen Publikum Denk -anstöße zu geben.

STOP Wasting

YOUR TIME!—

von Änne-Marthe Kühn, AMH 2013–2015

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Bilder von links oben nach rechts unten: Markttreiben in Aix-en-Provence; Unterwegs in Aix-en-Provence; Die Stipendiaten beim Sommerworkshop 2015

Die Entführung aus dem Serail inszeniert Martin Kusej dagegenbetont aktuell und politisch. Er siedelt die Oper in einem Lager inder Wüste an und spielt nur unwesentlich verfremdet mit derÄsthetik des Islamischen Staats. Osmin wird hier als fanatischerAnhänger dargestellt, der sich schließlich, offensichtlich unbe-lehrbar, der Begnadigung der Geiseln durch den westlich auf -geklärten Bassa Selim widersetzt und die Entführten einfach um -bringt. Ein schlüssiger politischer Ansatz oder eine gefährlicheReproduktion unreflektierter, eurozentristischer Islam-Hetze?Festi val-Intendant Bernard Foccroulle beschneidet die Drastik der Bilder und distanziert sich öffentlich von der Aussage der In szenierung. Der beschnittene Regisseur hingegen distanziertsich von der Beschneidung und sagt, dies sei nicht mehr seine Produktion.

Die Produktion Be With Me Now, die aus der Akademie desFestival d‘Aix-en-Provence heraus entstanden ist, überrascht miteiner stimmigen Cross-genre-Eröffnung zwischen Konzert, Film,Puppenspiel und dokumentarisch-performativem Ansatz. Es wer-den hier Arien und Lieder aus den letzten 350 Jahren in einemdurch den projizierten Film gestützten narrativen Ansatz gezeigt.Leider entwickelt sich das junge, zunächst innovativ wirkendeProjekt hin zur Unentschiedenheit einer besseren Studenten -produktion und lässt Zweifel am künstlerischen Nachwuchs auf-kommen – vielleicht weniger an deren Innovationsfreude undZeitgeist als an Durchhaltevermögen, Gründlichkeit und tatsäch -licher bühnenreifer Aussagekraft.

Haben wir hier Himmel und Hölle besucht? Sellars meint in unse-rem Gespräch: „When people see a production, and it is a strongexperience for them – either positive or negative – the best thing is when they tell people. Our task is to create the conditions for a dialogue.“ Dialog über die Kulturen hinweg, Dialog über dieeigenen kulturellen und künstlerischen Grenzen hinweg. Dialogkönnen wir, auch wenn er nicht immer zu einer finalen Lösungführt und Meinungen aufeinanderprallen.

Doch welche Institution entscheidet bei der Vielzahl an Mei -nungen, was richtig ist und was falsch, was gut und schlecht ist?Man kann es mit Peter Sellars halten, der Dichotomien schlichtumgeht, indem er sagt: „The definition of being human is to makemistakes. Nothing is about its appearance. It is not interestingwhat you like.“ Oder indem er das ständige Werden des Kunst -werks in den Vordergrund rückt. Ist das ein Weg, Verantwortungfür sein Schaffen von sich zu weisen oder sich seine Leichtigkeitund Spielfreude zu bewahren? Bei diesem Festival, das es 1948geschafft hat, den Glauben an die transformierende Kraft derKunst den Menschen zurückzugeben, die nach den Grauen desKrieges vielleicht keinen Glauben mehr hatten, wird uns bewusst:Wir haben noch einiges vor uns. Vielleicht Fehler machen, Kind bleiben und erwachsen werden. Ach ja, und keine Zeit zuverschwenden.

„DAS IST NICHT MEHR MEINE

PRODUKTION!“

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Bild: Szene aus „Lady Macbeth von Mzensk“von Dimitri Schostakowitsch,The Royal Danish Opera,Kopenhagen, 2015 (Anne Margrethe Dahl undAleksander Teliga)

WARUM MUSIKTHEATER VERMITTLUNG

AN OPERNHÄUSERN?—

von Anne-Kathrin Ostrop

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Starten wir mit der Kunst, in unserem Falleder Oper. Sie ist eine komplexe, ursprüng-lich abendländische Kunstform, in der ver-schiedene Ausdrucksmittel – unter an -derem Musik und Szene – Geschichten erzählen, in denen die Kernfragen desMenschseins emotional wie intellektuellkunstvoll verdichtet sowie symbolhaft ver-handelt werden. Das Opernhaus als Insti -tution hat die primäre Aufgabe, dieseKunstform auf höchstmöglichem profes-sionellem Niveau für das Publikum auf der Bühne sichtbar und hörbar werden zulassen. Dabei greift sie im Inszenierungs -prozess auf wissenschaftliche Erkenntnissealler Art zurück: Musik- wie Theater wissen -schaft, Kultur- und Religionsgeschichte,Philosophie und Psychoanalyse etc. So-weit – so verkürzt – so simpel. (Selbst ver -ständlich hat sich die Kunstform über die Jahrhunderte gewandelt, sie wurdeperformativer, das Material wird post -modern zunehmend wie ein Steinbruchgenutzt, es gibt Mischformen von Stilen,Ausdrucksmitteln und Deutungen, es wirdgestrichen, fusioniert und komprimiert –auf der Bühne wie auch in der Institution.)

Abgesehen von dieser Betrachtung hat die Oper stets eine starke gesellschaftlicheFunktion. Die längste Zeit ihrer Existenzwar sie eine exklusive – und damit exklu-dierende – Veranstaltung, die dazu diente,das exklusive Selbstverständnis einersozialen Schicht durch den Ausschlussanderer, bildungsfernerer – und jüngerer –Schichten zu manifestieren.

Schaut man sich nun aber das Leben derMenschen – und damit den zweiten obenerwähnten Protagonisten – in den Städtenund Gemeinden an (und nimmt dazu dieErkenntnisse der Soziologen und Demo -graphen zu Hilfe), dann zeichnen sich in Deutschland starke gesellschaftliche Ver -änderungen ab. Deutschland wird bunter.

Immer mehr Menschen aus unterschied -lichen Kulturkreisen leben und arbeiten inDeutschland. Feststehende Gruppenzuge -hörigkeiten mit ihren tradierten Kenntnissen,

Haltungen und Lebensgestaltungen lösensich auf, der Gedanke von Transkulturalitätsetzt sich durch. Nicht die Exklusion istgefragt, sondern die Inklusion und die An -erkennung von der Verschiedenheit derMenschen und ihrer Lebensentwürfe. DerKonstruktivismus als Erkenntnistheoriebesagt, dass jeder Mensch aufgrund seinerLebenserfahrung seine eigene Realität kreiert.

Gleichzeitig wird die Vermittlung künstle -rischer Fächer im schulischen Unterrichtimmer geringer. Nur noch 20 % der BerlinerGrundschüler haben Musikunterricht beieinem ausgebildeten Musiklehrer (und daOper wegen ihrer Komplexität nicht leichtzu vermitteln ist, fällt diese meist als Erstesaus dem Curriculum heraus). Die jüngstenMitglieder der Ge sell schaft, die Kinder,bekommen also nicht mehr flächendeckendKontakt mit dieser Kunstform. Die nega -tiven Folgen für die Gesellschaft, in denendie Kulturvermitt lung aus dem Bildungs -kanon quasi gestrichen wurde, werden wiralle in ca. 25 Jahren zu spüren bekommen.(Dazu sollte jeder im Theater arbeitende

Mensch die Ausführung en von HeinerGembris und Hans Neuhoff zur Publikums -entwicklung nachlesen.)

Kommen wir zum dritten Protagonisten –dem „Dazwischen“. Genau an dieser Stellebetritt die Musiktheatervermittlung anOpernhäusern die Bühne. Denn die Musik -theatervermittlung, wie ich sie verstehe(nach dem Methodenkonzept der Szeni -schen Interpretation von Musik und TheaterISIM), versucht in Workshops einen Er -fahrungsraum für Menschen jeden Alters,jeder Herkunft und jeden Geschlechts,jeder Vorkenntnis und Erfahrung mit derKunstform Oper zu schaffen, in dem sie auf der Basis ihrer eigenen Lebens -erfahrung eine Oper, eine Musik, einenText, eine Szene interpretieren. Bei dieserMethode geht es also NICHT um die Ver -mittlung einer Inszenierung oder gar umdie Vermittlung der Institution Opernhausund auch nicht darum, herauszufinden,„was der Meister (also der Komponist,Librettist oder Regisseur) uns sagen will“,und erst recht nicht um die Schaffungeines schnellen, coolen Erlebnisses.

Diese einfache Frage wurde mir von den Herausgebern der „con moto“ gestellt.Gehen wir die Fragestellung von den drei beteiligten Protagonisten an, die alle ernst zunehmen sich gebietet. Wer sie sind? Die Kunst – das Leben – und das Dazwischen.

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„NUR NOCH 20% DER BERLINER GRUNDSCHÜLERHABEN MUSIKUNTERRICHT

BEI EINEM AUSGEBILDETENMUSIKLEHRER“

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Son dern die Teilnehmer schlüpfen inunterschiedliche Rollen und erleben ausder Rolle heraus einzelne Szenen undMusik ausschnitte und werden durch dieMetho den dazu angeregt, diese mit ihrereigenen Lebenserfahrung anzureichern undzu interpretieren, sodass plötzlich vielesaus ihrem Leben in der Oper (während desWorkshops) verhandelt wird.

Ihr Leben und die Kunstform Oper kommenmiteinander in Berührung. Da unterhältsich plötzlich die arabische Vätergruppe imWorkshop zur Insektenoper Mikropolisüber die unterschiedlichen Geräusche inden Wüstenregionen ihrer Heimat und die Kinder, die das Land ihrer Väter nie be -treten haben, hören fasziniert zu. Da er -zählen sich Kinder gegenseitig bei einemWorkshop zu Hänsel und Gretel, wie inihrer Patchwork-Familie Eltern und Kindermiteinander umgehen. Da spielen Jugend -liche im Workshop zu Don Giovanni ihreTräume von Treue und singen wütendeRezitative der Donna Elvira. Da gestaltet dieAngestellte mit ihrer Chefin gemeinsameine Szene aus Die Hochzeit des Figaro undsie diskutieren danach über gesell schaft -liche Abhängigkeiten und Hierarchien inihrem Unternehmen.

Besonders interessant ist es, wenn nun die Teilnehmer nach dem Workshop eineOpern vorstellung besuchen und ihre imWorkshop gespielte und durch ihr Lebenangereicherte Rolle auf der Bühne wieder-finden. Dann erkennen sie Unterschiede

und Gemeinsamkeiten ihrer Lebens er -fahrung und der auf der Bühne beispielhafterzählten Geschichte. Dann bekommt diezuvor oft unverstandene, flüchtige Musikeine für sie wichtige Bedeutung. Die Musik,die Szene – ja die Oper – wird durch dieWorkshopteilnehmer mit Bedeutung ge -füllt. Häufig entstehen in den Opern vor -stellungen genau diese besonderen auratischen Momente, die wir alle kennen,wenn die Musiker, die Darsteller auf derBühne und das Publikum in engem emo-tionalem Kontakt stehen.

An der Komischen Oper Berlin, an der mirdie Konzeptentwicklung, der Aufbau unddie Leitung der musiktheaterpädagogischenAbteilung, zur Dramaturgie gehörend, vorüber zehn Jahren übertragen wurden, rich-tet sich die Musiktheatervermittlung längstnicht mehr nur an Kinder, sondern an alleMenschen in unterschiedlichsten Grup pie -rungen, seien es Studierende, Familien,Firmenmitarbeiter, Schulklassen, Senioren,Manager, Väter-, Frauen-, Migranten- oderTouristengruppen etc. In weit mehr als 300 Workshops im Jahr beschäftigen sichdie Teilnehmer mit allen Opern des Spiel -planes und besuchen anschließend eineOpernvorstellung. Über 40.000 Kinder undJugendliche kommen so jährlich in dieKomische Oper Berlin und sorgen dafür,dass das Opernhaus in der Behrenstraßemit durchschnittlich weit unter 40 Jahrendas jüngste Opernpublikum überhaupt hat.

Da ich mich immer zur einen Hälfte alsMusiktheatervermittlerin nach außen fürdas Publikum und zur anderen Hälfte nach innen für das Opernhaus verstehe,kommt es durch die intensive Arbeit mitdem Publikum auch zu Rückübertra -gungen der Erkenntnisse aus den Work -shops in die künstlerische Produktion auf der Bühne. Denn im Workshop kannman untrüglich feststellen, an welchenStellen eine Oper im Text oder in derMusik stark oder schwach ist, wo sie trägtoder wo sie nicht stringent ist, wo sie den„Belastungen des Lebens“ standhält undwo nicht. Bei der Beauftragung von Ur -aufführungen und auch im Insze nie rungs -prozess fließen diese Erkenntnisse nunhäufig mit ein.

Die Erfahrungen aus der musiktheater -pädagogischen Arbeit haben auch zu derEntwicklung des interkulturellen Projektes

Anne-KathrinOstropAnne-Kathrin Ostrop, geboren imMünsterland, ist ausgebildeteMusik- und Theaterpädagogin undhat – nach freiberuflichen Tätig -keiten u. a. an der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart – die Ab -teilung Komische Oper Jung an der Komischen Oper Berlin im Jahr 2003 aufgebaut und leitet sie seither. Gemeinsam mit Rainer O. Brinkmann leitet sie den Univer -si täts lehrgang Musiktheater ver -mittlung am Mozarteum in Salzburgund hat einen Lehrauftrag an derWestfälischen Wilhelms-UniversitätMünster inne. In diversen Ver öf fent -lichungen (u. a. Methoden katalogzur Szenischen Interpretation vonMusik und Theater, erschienen imLugert-Verlag, und dem Buch „SelamOpera! – Interkultur im Kultur -betrieb“, erschienen im Henschel-Verlag) und regelmäßig von ihrdurchgeführten Symposien stelltsie ihre Arbeit vor.

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„Selam Opera!“ an der Komischen OperBerlin geführt, denn in den Workshopskonnte ich feststellen, dass die Menschenaus unterschiedlichen Ländern, mit ande-rem religiös-musikalisch-kulturellem Hinter -grund, die Opernszenen anders interpre -tieren, was ja – wie oben erwähnt – durchdie Methode der Szenischen Interpretationals gemäßigt konstruktivistisches Ver fah -ren genauso gewollt ist. So verstanden ist die Musikvermittlung am Opernhausein Katalysator für die Entwicklung eines(neuen) Publikums, aber auch für dieEntwicklung der Oper als Kunstform.

Um diese Musiktheatervermittlung leistenzu können, bedarf es intensiv ausgebil -

deter Musiktheatervermittler. Die von unsregelmäßig durchgeführten Symposien reichen dazu nicht aus. Anders als fürTheater- und Konzertpädagogen gab es bis vor einem Jahr weltweit keine Aus bil -dungsmöglichkeit für angehende Musik -theaterpädagogen. Mit dem Universitäts -lehrgang Musiktheatervermittlung, der inKooperation mit der Universität Mozarteumin Salzburg, der Komischen Oper Berlin,der Staatsoper Berlin und dem ISIM nun seit einem Jahr stattfindet und vonRainer O. Brinkmann, dem Leiter derJungen Staatsoper Berlin, und mir geleitetwird, können sich Musiker, Lehrer, Sängerzu Musiktheaterpädagogen umfassendweiterbilden. An der Schaffung eines Wei -

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ter bildungs-Masterstudienganges arbeitenwir derzeit. Die Professionalisierung in diesem Bereich ist für die Opernhäusernicht nur aus dem Wunsch der Steigerungder Auslastungszahlen heraus wichtig,sondern auch, um die Kunstform Oper und die Institution Opernhaus als Austra -gungs ort menschlich-gesellschaftlicherAuseinandersetzungsprozesse weiterhinlegitimieren zu können und ihn lebendig zuerhalten. Nur so kann die politisch ge -forderte kulturelle Teilhabe aller Menschenan der „Hochkultur“ geleistet werden –denn letztlich möchten wir, die wir bereitsvon der Faszination Oper erfasst sind, dasFeuer der Begeisterung für dieseKunstform weitertragen.

Weitere Informationen zur Komischen OperBerlin unter www.komische-oper-berlin.deund zur Methode der Szenischen Inter -pretation: www.isim-online.de

Der nächste Universitätslehrgang Musik -theatervermittlung startet zum Winter -semester 2016/17.

Infos dazu unter www.mozarteum.ac.at

Bild: Szene aus „DiePrinzessin von Trapezunt“ von Jacques Offenbach,Theater Baden-Baden, 2015

„UM DIESE MUSIK THEATER -VERMITTLUNG

LEISTEN ZU KÖNNEN, BEDARF ESINTENSIV AUSGEBILDETERMUSIKTHEATERVERMITTLER.“

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STIPENDIATEN2015– 2017 Christoph Bader

Sparte: Kulturmanagement

Seit der Spielzeit 2012/13 Lei -ter Kommunikation am TheaterOrchester Biel Solothurn. In der Spielzeit 2011–2012 LeiterMarketing und Kommunikationam Stadttheater Konstanz.2009–2011 MasterstudiumKulturmanagement an derHoch schule Ludwigsburg undder Humak Turku in Finnland.2006–2009 Bachelorstudiumder Deutschen Literatur undWirtschaftswissenschaften an der Universität Konstanzund der Universität Wien. Prak ti sche Arbeitserfahrungen während des Studiums in den Marketingabteilungen desNatio naltheaters Mannheimund des Suhrkamp Verlags, amUniversitätstheater Konstanzsowie als Assistent der Inten -dantin beim Festival jungerKünstler Bayreuth. Geboren1985 in Giengen/Brenz.

Aleksi BarrièreSparte: Regie

Freischaffender Regisseur undAutor. Studierte Philosophie

und Regie in Paris und Prag.Assistenzen unter Peter Sellarsund Sarah Méadel. Gemein-sam mit dem Diri gen tenClément Mao-Takacs Gründerder Musik theater Compagnie„La Chambre aux échos“. Rea -lisierung ver schiedener Pro -jekte, die z.B. auf Werken vonSchumann, Milhaud, Mahler(Kindertoten lieder), Cage undBerio be ruhen. Seine Insze nie -rungen von „La Voix humaine“(Cocteau/Poulenc) und „LaPassion de Simone“ (Maalouf /Saariaho) hat er jüngst an verschiedenen Thea tern undFest spielen in Frank reich, Polen,der Slowakei, Portugal undLitauen präsentiert. 2015 Artist-in-residence beim Festi val fürNeue Musik Novalis (Kroa tien),für das er nach inno vativenKonzertformen suchte. Geboren1989 in Paris.

AlexanderChernyshkovSparte: Komposition

Komponist, Performer und Im -provisationskünstler. Arbeitetgerade mit Ernst MarianneBinder an dem Projekt „Operder Zukunft“, das voraussicht-lich 2018 am Grazer Opern hausaufgeführt wird. 2014 wurdedie Partitur seines Stückes„Almatiki daechta“ als Kunst -werk auf den Ausstellungen für Grafische Kunst „Graphic ofSound“ (St. Petersburg) und„Schrift“ (Tiflis, Georgia) aus-gestellt. Preisträger mehrererWettbewerbe. Gitarrist in Rock -bands und Jazz formationen.Studium am Staatlichen Kon -

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ser vatorium Verona: klassischeGitarre, Komposition undHarmonielehre. Ab 2007 Fort -setzung des Studiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Chaya Czernowin und Karl -heinz Essl und an der Kunst -universität Graz bei ClemensGadenstätter. Geboren 1983 in Omsk/Russland.

Johann Michael DielSparte: Regie

Seit 2013 Regieassistent undSpielleiter für alle Sparten amTheater Freiburg. Davor freierRegieassistent an der Neu -köllner Oper. Hier betreute erUr- und Erstaufführungen vonOpern, Musicals, Operetten,Tanzstücken, Performances so -wie von Spartengrenz gängern.Während dieser Zeit lernte erunter anderem Hendrik Müllerkennen, mit dem er für dieYoung Opera Company Freiburgund die Oper Frankfurt zusam-menarbeitete. Nach der Schul -zeit in Frankfurt Studium derTheaterwissenschaft und derGräzistik in Berlin. BesonderesInteresse an Barockopern,Musicals und Uraufführungen.Geboren 1988 in Kirchheim -bolanden.

Andreas EduardoFrankSparte: Komposition

Ab September 2015 Master -studium am elektronischenStudio Basel. Von 2010–2015Studium Komposition und

Gitarre an der Hochschule fürMusik Würzburg, u.a. bei Prof.Heinz Winbeck, Marton Illés,Prof. Erik Oña und Prof. RobertHP Platz. Seine bisherigenWerke umfassen Instrumental-und Vokalmusik für solistischeBesetzungen bis hin zum Or -chester, Werke mit Video undElektronik, Musik für Film,Installationen und Projekte mitBands. Performative, theatrali-sche und multimediale Ele men -te rückten bei seinen jüngerenKompositionen in den Fokus. Er arbeitet intensiv mit anderenKünstlern zusammen, die sichim Bereich der zeitgenössi-schen Musik spezialisieren. Ge -boren 1987 in Nürnberg.

Anna-ChristinaHanousekSparte: Kulturmanagement

Ab der Spielzeit 2015 /2016Mitarbeit im Betriebsbüro und Leitung der Statisterie amStaatstheater Darmstadt. Inden Jahren 2014 und 2015 warsie als Künstlerbetreuerin beiden Wiener Symphonikern undim Sommer im künstlerischenBetriebsbüro der BregenzerFestspiele als Tagesdisponentin

tätig. Studium der angewand-ten Kulturwissenschaft, Schwer -punkt angewandte Betriebs -wirtschaft, an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sowie einAufbaustudium Kultur ma nage -ment an der Universität fürMusik und Darstellende Kunstin Wien. Bereits während desStudiums Tätigkeiten als Regie -assistentin und Inspizientinsowie diverse Hospitanzen u.a.am Stadttheater Minden, Volks -oper Wien, Toursky Theater inMarseille, Wiener Festwochen,Oper Kiel, Wiener Staatsoperund Bayreuth. Geboren 1991 in Wien.

Mark JohnstonSparte: Dirigieren

Violinist, Dirigent, Pianist, Brat -schist und Komponist. 2014–2015 war er Korrepetitor an derJungen Oper Stuttgart und beiden Osterfestspielen Baden-Baden mit den Berliner Phil har -monikern. Als Violinist spielteer im Ensemble musikFabrikund als Kammermusiker undSolist in Deutschland und imAusland, u. a. in einer neuen In -szenierung von György Kurtágs„Kafka-Fragmente“. An derMusikhochschule Stutt gart ab solvierte er zwei Master-Studiengänge: 2012 Violine beiKolja Lessing und 2014 Diri -gieren bei Per Borin. 2008schloss er sein Studium an derUniversity of Toronto mit einenBachelor in Violine und Kom -position ab. Geboren 1986 inOttawa/Kanada.

Anastasija KadišaSparte: Komposition

Komponistin, Dirigentin, Per for -mance-Künstlerin und Pianistin.Seit 2014 Studium des expe ri -mentellen Musik theaters bei J. Fritsch und art-performancebei M. Mathis an der Hoch -schule für Gestaltung undKunst Basel. Von 2010–2014Masterstudiengang Kompo si -tion/Musiktheorie an der Musik -akademie der Stadt Basel beiR. Dubra, J. Karlsons, K. Meyer,B. Trümpy, G. F. Haas, E. Oñaund C. J. Walter. 2005–2009Bachelorstudiengang Kompo-si tion an der Jāzeps V ītolsMusikakademie, Lettland. Auf - führungen bei den SWRSchwetzinger Festspielen,Donau eschinger Musiktagen,Usedomer Musikfestival, Festi val Brücken (Deutschland),New Music Days (Italien),d’Bâle, Performance-FestivalACT’15 (Schweiz), bei VilniausVeidai (Litauen) und JaunāsLatviešu Mūzikas Dienas (Lett land). Geboren 1985 inJurmala /Lettland.

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STIPENDIATEN2015– 2017 Isabelle Kranabetter

Sparte: Dramaturgie

Seit 2014 Autorin beim WDR.2008–2013 Dramaturgie -studium an der BayerischenTheaterakademie und StudiumMusicologie /Théâtre an derUniversité Paris 8 VincennesSaint-Denis. Dramaturgin undAutorin für Oper und experi-mentelle (Musik-)Theater pro jek -te u. a. für das Festival d’Aix-en-Provence/Dutch NationalOpera, das Staatstheater Darm -stadt, die Münchner Biennale,die Kölner Philharmonie undBayer Kultur. Arbeit mit Regis -seuren und Choreo gra phenwie B. Kovalik, R. Gilmore und J. K. Díaz de Garaio Esnaola.Prakti ka und Assistenzen an derSemperoper und am Ra dial sys -tem, u. a. bei P. Konwitschny,M. Tsangaris und J. Sandig /Sasha Waltz and Guests. Sti -pendiatin der Studien stiftungdes deutschen Volkes, desDAAD und Jungstudentin imFach Gesang. Geboren 1988 in Nürnberg.

Franziska KronfothSparte: Regie

Seit ihrem Studium an derBerliner Hochschule für Musik„Hanns Eisler“ tätig als frei-schaffende Regisseurin, Schau -spielerin und Videokünstlerin.Sie gründete das LwowskiKronfoth Musiktheaterkollektivals Labor für ein genreüber-greifendes zeitgenössischesMusiktheater. Wichtige Insze -nierungen: „LULU/NANA“(Berlin, München 2013–15),„Der gute Mensch von Sezuan“(München 2014), Versionenvon „Siegfried“ (Akademie derKünste, Berlin 2013), „Tristanund Isolde“ (Volksbühne 2009),„Eine Nacht in Venedig“(Hebbel am Ufer /HAU1 2008),„Giulio Cesare“ (Universität der Künste Berlin 2007). Per for mancereihe „Hauen undStechen“ seit 2012. Ausge -zeich net mit dem Elsa-Neu -mann- Stipendium des LandesBerlin als Nach wuchs künst -lerin des Jahres 2013. Geboren1983 in Berlin.

KonstantinPetrowskySparte: Kulturmanagement

Seit der Spielzeit 2012/2013 inder künstlerischen Produktionam Madrider Opernhaus TeatroReal tätig. Hier unter anderemfür Vertragsverhandlungen,Tour neeorganisation sowie Pro -duktionsbetreuungen zustän-dig. Zuvor Dramaturgie assis tentam Theater der Jugend in Wien,im Verkauf bei der BösendorferKlavierfabrik sowie Leiter vonProjekten am IMZ – Internatio -nales Musik und Medien Zen trum in Wien. 2008 Stu dien -

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abschluss der Musik wissen -schaft mit Schwerpunkt Musik -theater und Musik geschichtean der Universität Wien. 2005–2007 Mitarbeit beim WienerMozartjahr, 2006 als Assistentder Geschäftsleitung. Wäh-rend des Studiums außerdem dramaturgische Mitarbeit in der Programmredaktion desKon zert veranstalters Jeunesse –Musikalische Jugend Öster-reichs. Geboren 1984 in Wien.

Elise SchobeßSparte: Dramaturgie

MusiktheaterproduktionMinotauros in der Spielzeit2015/2016 in Hamburg. 2015 Preisträgerin der Hansen/Meier-Siem Stiftung mit demProjekt Gesellschaft für Pro gres -sives Gedenken am Schau -spielhaus Hamburg. 2012–2014Dramaturgie u.a. bei der Pro -duktion Somnio ergo sum(Kom position: Sergio Vasquez)des Spieltriebe-Festivals Os -na brück und im Projekt Blau -barts Burg (Regie: VendulaNováková) in Kooperation mitdem Theater Bremen. DanebenProjekte als Bühnenmusikerinin Schauspiel und Musik thea ter.2011 Übersetzerin und Mo -deratorin bei den Theater tagendes sächsischen Justiz vollzugsam Staatsschauspiel Dresden.Studium Musikwissenschaft in Dresden und Poznań sowieMaster Dramaturgie an derHfMT Hamburg. Stipendiatinder Studienstiftung des deutschen Volkes. Geboren1985 in Halle /Saale.

Julius TheodorSemmelmannSparte: Bühnen- undKostümbild

Seit 2011 Studium Bühnen-und Kostümgestaltung in derKlasse von Hans Schavernochund Hartmut Schörghofer an der Universität für Musikund darstellende Kunst Graz.Eigene Arbeiten: 2015 Bühne,Kostüm und Licht zu „KingArthur“ (Dryden/Purcell), The a -ter im Palais Graz, 2013 Bühneund Kostüm zu „Romeo undJulia bewegt“ (Shakespeare),Mumuth Graz, 2012 Bühneund Kostüm zu „L’enfant et lessortilèges“ und „L’heure espagnole“ (Ravel), MumuthGraz. Parallel zum StudiumAssistenzen u.a. bei HeikeScheele, Rebecca Ringst undFrank Philipp Schlößmann ander Oper Graz, der SemperoperDresden, an der Oper Frank -furt, der Bayerischen StaatsoperMünchen sowie bei den Salz -burger und Bayreuther Fest -spielen. Julius Semmelmannerhielt 2013 das Bayreuth -stipendium des InternationalenWagnerverbandes Wien.Geboren 1990 in Bayreuth.

Martin Niklas SpahrSparte: Dirigieren

Seit der Spielzeit 2015/16 Ka pell meister und Musikali -scher Leiter der Schauspiel -sparte am Stadttheater Gießen.Davor debütierte er an ebendiesem Theater seiner Heimat -stadt als Sänger (2009) undDirigent (2011), war ab 2012

als Korrepetitor mit Dirigier -ver pflichtung dort engagiertund betreute als ausführenderTon meister die dortigen Auf -nah men. Er studierte an derHochschule für Musik und Dar -stellende Kunst Frankfurt amMain bei Prof. Wojciech Rajski.Weitere Engagements undDirigate führten ihn zur Pol ni -schen Kammer philharmonie,der Philharmonie Südwest falen,dem Landestheater Marburg,der Freilichtbühne Augsburgsowie den Wetzlarer Fest -spielen, für die er auch insze-nierte und deren Musical-Uraufführung „Lotte“ er 2015musikalisch leitete. Geboren1989 in Gießen.

Eunsung YangSparte: Bühnen- undKostümbild

Seit 2009 Studentin an derKunstakademie Düsseldorf.Meisterschülerin von Prof.Johannes Schütz. 2015 Grup - penausstellung im KITDüsseldorf. 2014 Bühnen bild -assistentin bei JohannesSchütz für „La Bohème“ an De Nationale Opera & BalletAmsterdam, „Onkel Wanja“

am Schauspielhaus Hamburgund „Die Frau von früher“ am Schauspiel Kassel. 2014Bühnenbild für „Gertrud goesKorea“ von Ekat Cordes und2013 „Am Leben werden wirnicht scheitern“ von MarioSalazar im Rahmen der Auto -ren tage „Stück Auf!“ in derCasa Essen. 2002–2007 B.F.A.Druckgrafik an der Hong-ikUniversität in Seoul. Geboren1983 in Chon-ju /Südkorea.

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STIPENDIATEN2014– 2016 Jana Beckmann

Sparte: Dramaturgie

Dramaturgin und Regisseurinin Projekten u.a. am GoetheInstitut Buenos Aires, aufKampnagel und am TanzhausZürich. 2015/2016 Musik -theater-Projekt „Las calles delGuasmo“ für Musiker ohneGrenzen e.V. in Ecuador sowie„Eunus“ (UA), resonanzraumim Bunker. DramaturgischeMitarbeit bei „Rein Gold“(UA),Staatsoper Berlin (Regie:Nicolas Stemann), „Das Mäd -chen mit den Schwefel höl -zern“, Oper Frankfurt u.a.(Regie: Benedikt von Peter).2013/2014 Dramaturgie assis -tenzen am Theater Bremen.Übersetzungen für das Goethe-Institut Bs. As. MasterstudiumMusik und Philosophie inOldenburg, Angewandte The -aterwissenschaft /Choreogra -phische Komposition in BuenosAires sowie Dramaturgie ander HfMT Hamburg. Geboren1984 in Bremen.

Isabelle BischofSparte: Dramaturgie

Freischaffende Dramaturginund Musikjournalistin. 2013–2015 Dramaturgin am TheaterPforzheim für Musiktheater,Ballett und Konzert. Master -studium in Musikwissenschaftmit Schwerpunkt Musiktheaterund World Arts an der Uni -versität Bern. Am Institut fürMusikwissenschaft der Uni -versität Bern Hilfsassistentinsowie Mitarbeiterin derSchweizerischen Musik for -schenden Gesellschaft.Praktika im Bereich Dramatur -gie am Opernhaus Zürich undam Theater Biel Solothurn; dort 2011– 2013 Dramatur gie -assistentin für Musiktheater.2011–2013 AssistentinKünstlerisches Betriebsbüro /Werbung & Kommunikation für die Bachwochen Thun.Geboren 1989 in Bern.

Jesse BroekmanSparte: Komposition

Freischaffender Komponist.Von 2005–2013 studierte erPhilosophie an der UniversitätAmsterdam, Komposition und Musiktechnologie an derHogeschool voor KunstenUtrecht bei Barbara Woof undJorrit Tamminga. An der Musik -hochschule Stuttgart studierteer Komposition bei MarcoStroppa. Seit mehreren Jahrenarbeitet er als Komponist mitdem Asasello Streichquartett,dem Ensemble Proton,Blindman Ensemble, demGamelan Ensemble Gending,dem Insomnio Ensemble, demEnsemble Garage sowie demIEM in Graz zusammen. Seine

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Musik wird als akustischeGeofiktion umschrieben, beider sowohl instrumentale alsauch elektronische Mittel eingesetzt werden, um neueKlangwelten zu entdecken.Geboren 1985 in Zaandijk. 

Benjamin DavidSparte: Regie

Seit August 2014 freischaffen-der Regisseur und Gründereiner Opern Compagnie inLausanne. Regisseur, u. a.:2013 George Gershwins „BlueMonday“ an der BayerischenStaatsoper und 2012 RalphVaughan Williams’ „Songs ofTravel“ am Theater Basel.2011–2014 Regieassistent undSpielleiter an der BayerischenStaatsoper. Assistent u. a. vonC. Bieito, O. Py und A.Kriegenburg sowie Leitung von mehreren Wiederauf nah -men. 2004–2010 Studium der„Biotechnology and Bioengi -neering“ an der Eidgenössi -schen Technischen HochschuleLausanne und ein Jahr For -schung an der Berliner Charité;währenddessen Hospitanz am Théâtre du Châtelet in Paris.Geboren 1985 in Lausanne.

Irene Galindo QueroSparte: Komposition

2014–2015 Stipendiatin an der historischen Residencia deEstudiantes, Madrid. Studiumbei Johannes Schöllhorn (HfMTKöln), Cornelius Schwehr und Mathias Spahlinger (MHSFreiburg). Zusammenarbeit

mit hand werk ensemble,Ensemble Surplus, EnsembleModern, Aleph Gitarren quar tett,ensemble aisthesis, EnsembleReconsil. Aufführungen beiKlangspuren Schwaz, Akade mieder Künste Berlin, WittenerTagen für Neue Kammermusik,new talents biennale Köln, e-Werk Freiburg, Concert -gebouw Brugge, Acht BrückenFestival Köln. Mehrfach-Stipen -diatin, u. a. der Alexander vonHumboldt-Stiftung (WardwellStipendium 2007–2008), La Caixa-DAAD (2008–2011),NRW Kunststiftung (Mumbai2012), Künstlerdorf Schöppinge(2014). Geboren 1985 inGranada, Spanien.

George JacksonSparte: Dirigieren

Im letzten Jahr gab er seinDebüt beim Orchestra Haydndi Bolzano e Trento, dem RTÉConcert Orchestra und derNordwestdeutschen Philhar -monie. 2014 war er Stipendiatdes renommierten Aspen MusicFestival, wo er den „Robert J.Harth Dirigierpreis“ erhielt.Internationale Aufmerksamkeiterregte er, als er mit dem ORF

Radio Sinfonieorchester seinDebüt am Wiener Musikvereingab. Er dirigierte das LondonSymphony Orchestra, das BBCScottish Symphony Orchestraund die „George Enescu“Philharmonic. Arbeit mitBernard Haitink, Kurt Masurund David Robertson. Studiuman den Hochschulen Wien,Weimar und am Trinity CollegeDublin. Preisträger des inter -nationalen „Jeunesses Musi -cales“-Dirigierwett be werbs.Geboren 1987 in London.

Hannah KönigSparte: Bühnenbild

Freischaffende Bühnen bild -nerin und Lehrende für Designund Ledergalanterie an derModeschule Hetzendorf inWien. 2014 Semifinalistin beimRing Award für eine Konzeptionvon „Der Freischütz“, Regie:Daniela Kerck. 2012 Bühnen -bild für „Die Ballade von El Muerto, eine Drogenoper“bei den Wiener Festwochen,Regie: Hannan Ishay. 2012Würdigungspreis der Akade -mie der Bildenden KünsteWien für ihre Diplomarbeit,eine Raum-Modellinstallationmit dem Titel „Die Unsicht ba -ren Städte“. 2011 Cobühnen -bild für „Der Verschwender“am Stadttheater in Baden,Regie: Jérôme Savary. 2007–2012 Studium der Szenografiean der Akademie der Bilden -den Künste Wien bei Prof. ErichWonder. 2002–2007 Aus bil -dung an der Modeschule WienHetzendorf zur Ledergalan te -ris tin. Geboren 1988 in Wien.

Wolfgang NägeleSparte: Regie

Freischaffender Regisseur.Projekte u.a. 2014 „nimmer-satt. eine dialyse“ in halle6,München. 2013 „UnsreJungs“, Pathos TheaterMünchen. 2012 „Komm, wirmachen eine Revolution!“,Auftragswerk Stadt Landsbergam Lech. 2009 Produktions -dramaturg Musiktheaterstück„Autland“ Ruhrtriennale. Seit 2007 Mitarbeiter desRegisseurs Hans Neuenfels, u.a. Aalto-Theater Essen„Tannhäuser“, SchwetzingerFestspiele „Proserpina“,Bayerische Staatsoper „Medeain Corinto“, Bayreuther Fest -spiele „Lohengrin“, StaatsoperBerlin „La finta Giardiniera“,Oper Frankfurt „Oedipe“,Opernhaus Zürich. Assisten -zen am Bayerischen Staats -schauspiel und TheaterStuttgart. Studium derLiteraturwissenschaften undPhilosophie in München.Stipendiat Studienstiftung des deutschen Volkes.Geboren 1983 in Landsberg.

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STIPENDIATEN2014– 2016 Lukas Onken

Sparte: Kulturmanagement

Kulturvermittler und -manager.Seit 2011 OrganisatorischerLeiter des Bundesjugend -balletts von John Neumeier:Aufbau und Entwicklung derCompagnie, Planung undDurchführung von internatio-nalen Tourneen, Outreach-Projekten (z. B. „Rap auf Ballett“in der JVA Rottenburg) unddiversen Koproduktionen.Zuvor Junior Projektmanagerbei der Konzertdirektion Schmidin Hannover, Mitarbeit imBundesjugendorchester, im süd afrikanischen MIAGI-Jugend orchester und beiJeunesses Musicales Interna -tional. 2010 Bachelor of Arts inCommunication and CulturalManagement an der ZeppelinUniversität. Jungstudent imFach Kontrabass an der Robert-Schumann-MusikhochschuleDüsseldorf und bis heute alsMusiker tätig. Geboren 1985 in Wuppertal.

Clara PonsSparte: Regie

2014/2015: „Wunderhorn“,Film zu Musik von GustavMahler (Bruxelles, London,Genf, Stavanger); „Oresteia“,Oper von Iannis Xenakis, Video zur Produktion an derDeutschen Oper. 2013/2014:„IRRSAL – Triptychon einerverbotenen Liebe“, Film zuMusik von Hugo Wolf (Düssel -dorf, Rotterdam, Chemnitz).2010/2011 „Schwanen -gesang“, Theaterstück mitVideoinstallation zu Musik vonFranz Schubert (Théâtre de La Monnaie, Bruxelles; Komi -sche Oper, Berlin, Theater ander Wien, Norske Opera, Oslo).Freiberufliche Regieassistenzenu.a. bei der Ruhrtriennale, derOper Frankfurt, dem TheaterBasel. 2001–2008 Studium Phi losophie (Université libre de Bruxelles) und Klavier(Koninklijk Conservatorium vanBrussel). Geboren 1983 inNamur, Belgien.

Helena SchindlerSparte: Kulturmanagement

2014 International SummerProgram in Robert WilsonsWatermill Center sowie Diplomim Studiengang Kulturwissen -schaften und ästhetischePraxis an der Universität Hildes -heim, Schwerpunkt Theater -wissenschaft, Popkultur undKulturmanagement. Abschluss -arbeit über Social Media anOpernhäusern im internationa-len Vergleich. Während desStudiums Produktionsleitungenbei Dorotty Szalmas „Die

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Entführung aus dem Serail“(Oper Schloss Laubach) bzw.„BAJAZZO 2.0“ (CamerataNuova e.V.). Seit 2008 mehr-fach Inszenierungsdouble fürRobert Wilson, z.B. „Monstersof Grace II“ (2013), Agathe in „Der Freischütz“ (2008).Praktikum in der AbteilungKulturelle Angelegenheiten,Senatskanzlei Berlin. VorStudienbeginn Regieassis ten -zen am Jungen Schauspiel -haus Hamburg. Geboren 1987in Freiburg.

Regina StöberlSparte: Kulturmanagement

Seit 2013/2014 Leitung desChorbüros der BayerischenStaatsoper. Zuvor Mitarbeit imChorbüro sowie Vertretung der Administration des Baye -rischen Staatsballetts. 2010–2012 Masterstudium Kultur-und Musikmanagement an der Hochschule für Musik und Theater München. 2010 Mit arbeit in der Administrationder LUCERNE FESTIVALAcademy. 2006–2010 Regie -assistenz /Spielleitung, Souff -la ge, Inspizienz an den TheaternAugsburg und Regensburg.2003–2006 diverse Praktika (in den Bereichen Musik thea -ter /Schauspiel administrativund künstlerisch, in Kom mu -nen, im universitären Rahmen).2001–2006 Magister-Studiumder Musikwissenschaften,Soziologie und EuropäischenEthnologie an der UniversitätAugsburg. Geboren 1982 inEggenfelden.

Annika JulianeTritschlerSparte: Bühnenbild

Freischaffende Szenografin mitLiebe zum Musiktheater. 2014Lehrende an der HfK Bremen.Davor „Internship Pro gramme“bei Hotel Pro Forma in Kopen -hagen, Mitarbeit an „Rach mani -nov Troika“ für das OpernhausLa Monnaie in Brüssel. 2013Diplom „Herr Schwarz – Ordneund Finde“ Entwicklung eineseigenen Musiktheaterstücks inKoope ra tion mit den Kom po -nisten Alexander F. Müller undSebas tian Peter (1. Platz Hoch -schul preis). 2012 Praktikum an der Opéra National de Paris.Ab 2007 Studium des Inte grier -ten Designs an der Hfk Bremen.Währenddessen vierfache Teil -nahme am dortigen inter dis zi -plinären Opernprojekt, zu letztbei „L’Orfeo“ von Monte verdi2011 unter der Re gie von GregorHorres. Stipen diatin der Stu dien -stiftung des deutschen Vol kes.Geboren 1987 in Walds hut.

Silvia VassalloPaleologoSparte: Dirigieren

Seit der Spielzeit 2014/2015Solorepetitorin mit Dirigier ver -pflichtung am Theater Hagen.Im Juli 2015 dirigierte sie dasEröffnungskonzert der TirolerFestspiele in Erl. Davor Repe -titorin der Siegfried-Partie ausRichard Wagners „Götter -dämmerung“ bei den TirolerFestspielen. Als Dirigentin lei-tete sie mit der „InternationalePaul Hofhaymer Gesellschaft“mehrere Uraufführungen. Siestudierte Klavier, Orchester -dirigieren und Komposition amKonservatorium in Palermo und am Mozarteum in Salzburg.Ihre Lehrer waren u.a.: Prof. J. Rotter, Prof. H. Drewanz,Prof. H. Graf, Prof. J. Faber undProf. R. Davies. Teilnahme anMeisterkursen im Fach Diri gie -ren und Klavier bei B. Haitink,P. Bellugi, V. Balzani und S. Perticaroli. U.a. Leitung derBad Reichenhaller Philhar -monie, der Bläserphilharmonie„Mozarteum“ Salzburg und derBudweis Kammerphilharmonie.Geboren 1990 in Palermo.

Janina ZellSparte: Dramaturgie

Ab der Spielzeit 2015/2016Dramaturgin an der Ham -burgischen Staatsoper. Von2013–2015 am Aalto-TheaterEssen tätig. 2007–2013 Stu -dium der Musikwissen schaften,Schwerpunkt Konzert- undMusiktheater dramaturgie,sowie Gesangs ausbildung ander Folkwang Universität derKünste Essen. Masterarbeitüber die Inszenierung von

Richard Wagners „Der Ringdes Nibelungen“ am Aalto-Theater Essen 2008–2010, aus -gezeichnet mit dem Folkwang-Preis 2014. StudienbegleitendeDramaturgiehospitanz bei Prof. Dr. Norbert Abels an derOper Frankfurt, Regiehospitanzbei David Freeman an derFolkwang Universität sowiePrak tika in der Presse- undÖffentlichkeitsarbeit des Kon zert hauses Dortmund und in der Education-Abteilung des Klavier-Festivals Ruhr. Ge -boren 1988 in Ehringshausen. 

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„Ich will nicht in die Oper!“ stand auf demSchild, das einem Mädchen inmitten vonDemonstranten um den Hals baumelte.Der Bonner Sportbund hatte 2012 zu einerDemonstration aufgerufen, um dafür zukämpfen, die freien Mittel der Stadt Bonndem Sport und nicht der Oper zukommenzu lassen. Auch in diesem Frühjahr gab eswieder einmal ein Bürgerbegehren gegendie Oper. Dieses Mal wurde gleich derenSchließung gefordert. Was man mit demGeld alles anfangen könne: Sportplätzereparieren, Kindergärtner bezahlen, alleSchwimmbäder geöffnet lassen! In denAugen vieler Bonner ist ihr Opernhaus –sicherlich auch bedingt durch die enormefinanzielle Förderung während der Haupt -stadtzeiten – die Luxushandtasche, die die Stadt und die Menschen in ihr nichtbrauchen. Aber sind wir das wirklich? Sind wir elitär? Und noch schlimmer: Sindwir überflüssig?

Letztes Jahr haben wir die Probe aufsExem pel gemacht und die Oper baden ge -hen lassen: Schauspieler, Sänger undMusiker des Beethoven Orchesters Bonnsind in vollen Kostümen in die Becken desFrankenbades gesprungen. Tosca tum -

melte sich neben Tristan, Hamlet machteHebefiguren mit Gretchen und alle wurdenvon einem tropfenden Orchester begleitet.Zu Karneval haben wir das Spektakel an diegroßen Fensterscheiben der Oper projiziertund unter dem Motto: „Das Theater Bonngeht baden“ das Opernhaus als Schwimm -bad verkleidet. Das stand dem Nach -kriegsbau ganz gut.

Dieses Jahr im Mai hat das Opernhaus seinen 50sten Geburtstag gefeiert. Nochbis in die frühen 60er-Jahre hinein galt die Devise „Jede Mark für Bonn ist einVerrat an Berlin“. Das Opernhaus ist einesder ersten Gebäude, in die der Bund inBonn investiert hat. Heute sind wir ein

Mehrspartenhaus mit eigenem Schauspiel-und Opernensemble und mehreren überBonn verteilten Spielstätten. Zu Beginn der Spielzeit 2013/2014 gab es zudem denAnpfiff für die Sparte 4, die sich Kunst für ein junges Publikum auf die Fahnenschreibt. Auch die Theater- und die Musik -theaterpädagogik sind dort beheimatet.

Die Investition in das Opernhaus war vor50 Jahren ebenso ein Zeichen dafür, dassBonn wohl noch eine ganze Weile Haupt -stadt bleiben würde. Aber ganz so haupt-städtisch ging es scheinbar trotzdem nicht zu. Der Spiegel schrieb anlässlich derEröffnung, dass sich das kleine Bonn, das nicht mehr zu bieten habe als ein paar

VON HANDTASCHEN UND

OPERNFÜHRERN MUSIKTHEATERPÄDAGOGIK AM THEATER BONN

—von Rose Bartmer AMH 2005–2007

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Gebeine eines Neandertalers, ein zu gro-ßes Theater gebaut habe. Der Bund, dernicht nur den Bau mitfinanzierte, hat während der Regierungszeiten auch sehrgroßzügig den Betrieb alimentiert. Langegalt das Opernhaus als Met am Rheinund von überallher reiste man an, um diegroßen Stimmen zu hören. In dieser Zeitgab es viele schicke Handtaschen zu sehen.Inzwischen ist in ganz Bonn spürbar, dass keine Gelder mehr aus Berlin zur Ver -fügung stehen und die Verteilungskämpfevoll entbrannt sind. Jetzt gilt es, das Schiff,das einige Bonner gerne im Rhein ver -senkten, endlich in der Stadt zu verankern.

Wie im Sport zählt auch hier Fair Play:Sein Gegenüber muss geachtet werdenund alle müssen unter den gleichenBedingungen antreten können. WährendErsteres an der eigenen Haltung liegt, sinddie gleichen Bedingungen nicht so leichtherzustellen. Denn die Begeisterung für dieKultur kann im Elternhaus beginnen, muss aber nicht. In diese Lücke müssenwir Theater- und Musiktheaterpädagogenspringen. Da wir diese Aufgabe aber nichtallein bewältigen können, überzeugen wir die Lehrer, mit von der Partie zu sein.Noch unter der Intendanz von Klaus Weisewurde das Schülerabonnement eingeführt:Jeder Schüler zahlt 15 Euro und kann ineiner Spielzeit im Klassenverband in dreiAuf führungen gehen – egal ob Oper oderSchauspiel. Hier wird Kultur für die Schülernicht einmal in ihrem Leben geboten, sondern mindestens dreimal, und das auchauf den guten Plätzen.

Seit der letzten Spielzeit gibt es nebenanderen Angeboten für Schüler das For -mat Eine Klasse, ein Künstler. Das ist unsere Art des Fanclubs. Schulklassen sindeingeladen, Proben hautnah, also aus dem Blickwinkel eines Sängers, mitzuer -leben. Nach einem szenischen Workshopzum Werk hören sie als Erstes „ihren“Sänger bei einer Soloprobe. Sie werden

von ihm durch die Oper geführt und bevorsie in die Premiere gehen, dürfen sie nocheine Bühnenorchesterprobe besuchen. So lernen sie nicht nur viel über die Aus -dauer und den sportlichen Ehrgeiz derSänger, sondern sie erleben auch, wie aus der privaten Person die Figur auf derBühne wird.

In einer Stadt, in der auf sich bekennendeOpernsänger mit dem Finger gezeigt unddazu gerufen wird „Sie sind mein Feind -bild!“, reicht es aber nicht aus, wenn wiruns um Kinder und Jugendliche bemühen.Es gibt so viele Erwachsene, die keineVorstellung davon haben können, was beiuns jeden Abend über die Bühne geht.Neben der Gruppenreise, bei der wir zumBeispiel Sport- oder Stadtteilvereine zuFührungen und Probenbesuchen einladen,versuchen wir vor allem mit dem Projektder Opernführer falsche Barrieren abzu -bauen.

Die Opernführer sind eine bunt zusam-mengewürfelte, inzwischen mehr als 30-köpfige Mannschaft. Bonner aller Alters-und Berufsgruppen sind dort vertreten.Seit der letzten Spielzeit übernehmen sieehrenamtlich die Werkeinführungen fürdas Publikum. Auf ihre Aufgabe werden siein einem fünfwöchigen Coaching vorbe -reitet. In Gesprächen mit dem Regieteam,aber auch mit ausgewählten Mitarbeiterndes Hauses erhalten sie ein fundiertesWissen über das Werk und die Insze nie -rung. Mit diesem Wissen und viel Offen heitgerüstet, stehen sie schließlich ab derPremiere bei jeder Aufführung eine Stundevor Beginn im Foyer und warten auf dieFragen der einzelnen Besucher. Die reichenvon: „Meine Frau hat mich hergeschlepptund ich weiß gar nichts“ bis hin zu „Ichweiß alles übers Werk und habe nur Fra genzur Inszenierung“. Einige Zuschauer sindam Anfang etwas erstaunt, wenn dieWerkeinführung so fußläufig daherkommt.Aber selbst die sind dann irgendwann in

ein Gespräch verwickelt. Manchmal ist esnur ein Besucher, der sich mit dem Opern -führer unterhält, und manchmal sind esganze Gruppen, die gegenseitig ihr Wissenund ihre Erfahrungen austauschen.

Das Opernhaus hat eine architektonischeBesonderheit: Zwischen dem Parkett unddem ersten Rang gibt es im Zuschauer -raum eine Treppe. Diese Treppe verbanddas Volk im Parkett und die Politiker imersten Rang und symbolisierte die Durch -lässigkeit des Systems. Die Hauptstadt ist gegangen und mit ihr die Politiker. Aberwir sind geblieben und es ist an der Zeit,dass die Bonner aus dem Hauptstadt -theater ihr Stadttheater machen. Ein Ort,den sie bevölkern und an dem sie mitein-ander ins Gespräch kommen – egal ob sie eine Hand- oder eine Sporttasche da -bei haben.

Bild links: Szene aus „Lulu“ von Alban Berg, The Royal Danish Opera, Kopenhagen, 2015 (Gisela Stille, Randi Stene undRikke Yde)

RoseBartmer (AMH 2005–2007)

Rose Bartmer ist Musik theater -pädagogin und Dramaturgin für dieSparte 4 am Theater Bonn. Vorherarbeitete sie als freie Musiktheater -dramaturgin u. a. für die StaatsoperBerlin und das Theater Bremen.Außerdem war sie als Produktions -leiterin tätig. 2007 initiierte undorganisierte sie das Großprojekt„Eine Stadt macht eine Oper: DetlevGlanerts Die drei Rätsel in Buxte -hude“. Für dieses Projekt wurdeeine Tennishalle in ein Opern hausmit 500 Plätzen verwandelt. Vonder „Akademie Musiktheater heute“erhielt sie hierfür den Förderpreis.

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Beim Revue-passieren-Lassen von einemJahr „Akademie Musiktheater heute“ flie-gen viele Bilder, Eindrücke und Geschich -ten durch den Kopf und Musik durch dieOhren. So manch Aufregendes, Schönes,und Neues haben wir erlebt.

Begonnen hat alles vor dem Bühnen ein -gang der Oper Frankfurt. Dort traf mansich un bekannterweise in großer Spannungund Erwartung – was denn da wohl allesauf einen zukommen würde? Nach demsehr herzlichen Empfang der sich ver -abschiedenden Stipendiaten waren dieseersten Unsicherheiten allerdings schnellbeseitigt, man fühlte sich in der Runde derAkademie aufgenommen.

RUNDHERUM WASSER

So führte uns der erste Workshop nachKöln, wo Detlev Glanerts „Solaris“ auf demProgramm stand. Ein Werk, das sich guteignete, um in die Welt des neuen Musik -theaters einzusteigen. Gespielt wurde im

Interim-Opernhaus – dem Kölner MusicalDome. Das eigentliche Opernhaus war auf-grund seiner Generalsanierung seit 2012nicht bespielbar.

Der Science-Fiction-Stoff war optischumgesetzt in Form einer die Bühne ein-nehmenden gestrandeten Raumstation –gleich einem großen Insekt, umgeben von knöcheltiefem Plasmameer. Leiderstellte sich die kosmische Rätselhaftigkeitder Musik in der Inszenierung nicht gleichein. Und doch bleiben die Momente, indenen der Chor als personifizierter Ozeandas Meer in Bewegung setzt, als eindrück -liche Erinnerung zurück.

Die Baustelle der Oper besichtigten wir als Bauarbeiter getarnt. Ausgestattet mitHelm und festem Schuhwerk wurden wir sicher durch das teilweise skelettartig freigelegte Opernhaus geführt und überakustische Gegebenheiten, bühnentech -nische Verbesserungen und die Geschichtedes Hauses informiert.

Nach einer kurzen Zugfahrt in die Nachbar -stadt Düsseldorf und einer gemeinschaft-lich verzehrten Pasta Bolognese waren wirbereit für das nächste Erlebnis. „Ariadne

Bilder im Text von links oben nach rechtsunten, linke Seite: Szene aus „Solaris“ vonDetlev Glanert, Oper Köln, 2014 Gibarian(Peter Bermes) und Chor der Oper Köln //Bühnenbild Modell // Rund gang über die Baustelle der Oper Köln, rechte Seite: Szene aus „Lulu“ von Alban Berg, TheRoyal Danish Opera, Kopenhagen, 2015(Gisela Stille, Gert Henning-Jensen) //Bühnenbild Modelle von Annika JulianeTritschler (AMH 14–16) // Führung aufdem Gelände von Kampnagel, Hamburg

VON KOPENHAGEN NACH

AIX-EN-PROVENCEDAS AKADEMIEJAHR IM

RÜCKBLICK

—von Hannah König

AMH 2014–2016

auf Naxos“. Dem Thema „die Bühne aufder Bühne“ und „das Spiel im Spiel“ wurden Regisseur und Bühnenbildner ge -recht, indem sie das Orchester auf derBühne platzierten und mitinszenierten. Der Zu schauerraum wurde eins mit der Bühneund der Zuschauer fand sich in einer ArtMusiksalon wieder. Diese inszenatorischeEntscheidung ließ uns nun zum ersten Malheftig diskutieren. Zwar schaffte der Raumes gut, den Zuschauer in das Gescheheneinzubeziehen, andererseits aber veränder-te die neue Positionierung des Orchestersauch den Charakter der Musik. Wer aufden typischen Strauss’schen Klang wartete,der wartete vergeblich. Das abschließen-de Kölsch ließ die erhitzten Gemüter dannaber schnell wieder abkühlen.

Viel Wind, Sonne, und Meer erwartetenuns dann im winterlichen Kopenhagen.

Nach einem reichlich interessanten Besuchder Theatergruppe Hotel Proforma in ihremein klein wenig neidisch machenden licht-durchfluteten Loftatelier im Dachgeschosseines ehemaligen Fabrikgebäudes tratenwir die Reise mit dem Wassertaxi in Rich -tung Kongeliges Theater an. Das direkt am Wasser liegende und in seiner Formeinem großen Schiff nachempfundeneOperngebäude steht mittlerweile seit etwa10 Jahren in der Bucht schräg gegenübervon Kopenhagens „Kleiner Meerjungfrau“.

Nach einem obligatorischen „Smørrebrød“standen mit Alban Bergs „Lulu“ undSchostakowitschs „Lady Macbeth vonMzensk“ zwei Frauenfiguren der 1930er-Jahre im Vordergrund. Während uns

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die Aufführung der „Lulu“, in einer puppen-haften Zirkuswelt verortet und gefüllt mitstumm die Handlung kommentierenden,wild gestikulierenden Clowns, nicht recht indas Geschehen eintauchen ließ, waren wiram nächsten Tag von Peter Konwitschnysumso klarer gesetzten „Lady Macbeth“durchweg begeistert. In seiner ausgefeil-ten Inszenierung mit präziser und klarerPersonenführung ließ er Figuren per Lauf -band auftreten und verschwinden.

Vieles der Stadt blieb an diesem Wochen -ende noch unentdeckt und verlangt unbe-dingt nach einem weiteren Besuch.

FLAMMEND HEISSE THEMEN

Drei Monate später traf man sich in derTheaterstadt Berlin wieder.

Als mittlerweile untereinander vertrautgewordene Gruppe verbrachten wir dies-mal zur Abwechslung den ersten Tag nichtin der Oper, sondern an der Schaubühne,wo wir Milo Raus’ Theaterstück „The CivilWars“ erlebten. Von der ursprünglichenAusgangsgeschichte – ein junger Belgier,der eines Tages nach Syrien in den Dschi -had aufbricht – war allerdings nur noch die Rahmenhandlung übriggeblieben. Im Probenverlauf hatte sich das Stück zueiner Sammlung von Erzählungen derSchauspielerInnen über ihre abwesenden,toten oder verrückten Väter entwickelt.Und es kam bei uns die Frage auf: Habendie das wirklich alle erlebt? Ist das echtoder erdacht? Wir werden es nicht wissen.Das Wichtige aber ist, dass die Möglich keitbesteht. Oft sind diese Geschichten nicht

so weit von unseren Leben entfernt, wiewir glauben.

Mit religionsbezogenen Inhalten ging esdann auch in der Komischen Oper weiter,wo das große Opernfragment „Moses undAron“ zum Besten gegeben wurde. DasWerk gilt als schwieriges Chorwerk. DerChor der Komischen Oper Berlin ist dieserHerausforderung gerecht geworden, war musikalisch wie darstellerisch genial.Immer wieder stürmte oder drang dieMenschenmenge in den Bühnenraum, dersowohl Bunker als auch urbane Wüstehätte sein können. So sprach sich der Büh nen bildner Klaus Grünberg dann im späteren gemeinsamen Gespräch auch fürvielseitige Interpretierbarkeit von Räumenaus. Barrie Kosky erreichte einige magischeMomente in seiner Inszenierung.

LUFTIGE KLÄNGE

Hamburg war unsere letzte Station vor demSommer. Während die Stadt ihren Hafen -geburtstag feierte, ließen wir uns Kulturservieren.

Nachdem wir erst das ProduktionshausKampnagel kennenlernten, eine Kultur -fabrik, die sich vor 33 Jahren in einer altenKranfabrik gründete und heute ausschlag-gebend für Hamburgs Theater- undPerformanceszene ist, wurden wir in derHamburgischen Staatsoper Zeugen derUraufführung von Beat Furrers „La BiancaNotte /Die helle Nacht“, erarbeitet ausDino Campanas „Canti Orfici“. Hier gab es keine narrative Handlung, sondernSituationen, die verschiedene Ereignisseaus dem Leben des Künstlers verarbeite-ten. Es war ein abstrakter, poetischerAbend mit sphärischer Musik, der in allseinen Elementen sehr situativ und ab -strakt blieb. Begleitet von einer Wolke vonKlängen und Bildern ließen wir Hamburghinter uns und erwarteten nun voller Vor -freude die letzte Station dieses Aka de -miejahres, das Sommerfestival in Aix-en-Provence.

Bilder oben links und rechts: Szene aus„Lulu“ von Alban Berg, The Royal DanishOpera, Kopenhagen, 2015 (Jens ChristianTvilum, Anders Jakobsson, Rikke Yde, Randi Stene, Johannes Held, Felicia Gyllenstig Serrao, Bernt Ola Volungholen,Anke Briegel, Elisabeth Halling, Tuva Semmingsen und Almas Svilpa)

Szene aus „Solaris“ von Detlev Glanert, Oper Köln, 2014 Kris Kelvin (Nikolay Borchev), Harey (Aoife Miskelly)

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aus Angst vor Konfrontation abmildern zu wollen. ÄsthetischeErfahrung bedeutet aber immer Konfrontation.

Cornelius Meister: Obwohl es mittlerweile eine ganz andereAuffassung gibt über die Aufgaben eines Orchesters und einesDirigenten als noch vor zwanzig Jahren, ist die Verwendung der Begriffe „Musikvermittlung“ oder „Educationprogramm“seltsam unscharf. Ich verstehe meine Funktion als Dirigent fol-gendermaßen: Ich biete unterschiedliche Programme an, dieunterschiedliche Menschen ansprechen: unterschiedlich alteMenschen; Menschen mit unterschiedlichem Musikgeschmack;Menschen, die gern still in einem Konzertsaal sitzen, und Men -schen, die andere Aufführungsformen bevorzugen; Menschen,die zusätzliche Informationen zu den Werken erhalten möchten –sei es durch ein Programmheft, sei es durch eine Einführungs -veranstaltung vor dem Konzert, sei es im Konzert selbst, zum Bei -spiel durch den Dirigenten. „Ist das Erklären von Musik not -wendig?“ – Notwendig ist es nicht, aber dem einen hilft es undder eine mag es; andere lassen sich lieber verzaubern ohne eineaußermusikalische Hilfe. Es ist schön, dass wir in der heutigenZeit unterschiedliche Wünsche erfüllen können.

1. Als Dirigent interpretieren Sie und richten sich mit Ihrer Aus sage direkt ans Publikum. Ist das Erklären von Musikeigent lich notwendig? Musik spricht doch für sich selbst,oder?

Kevin John Edusei: Ja, unbedingt. Musik spricht immer für sich selbst und wirkt im Augenblick ihres Erklingens. Diese eigent -liche und unmittelbare ästhetische Erfahrung steht über allemund muss deshalb auch immer im Fokus aller Bemühungen umsie sein.

Insofern ist z. B. der Terminus „Musikvermittlung“ in meinenAugen etwas unglücklich. Er attestiert der Musik ein Defizit undsuggeriert, es gäbe etwas zu vermitteln. Dabei ist das Erklärenvon Musik im engeren Sinne nicht nötig und streng genommenauch nicht möglich.

Trotzdem kann natürlich eine kluge Musikvermittlung das Erlebtebereichern und vertiefen und auch uns Interpreten neue Zusam -menhänge aufzeigen. Wir begehen dabei nur zu oft den Fehler,aus einer Vermeidungsstrategie heraus die unmittelbare Er fah rung

INTERVIEWzum Thema Musikvermittlung

mit KEVIN JOHN EDUSEI undCORNELIUS MEISTER

—Die Fragen stellte Regina Stöberl

AMH 2014 – 2016

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2. In letzter Zeit entstehen immer neue Vermittlungs pro gram -me sowohl im Konzert- als auch im Theaterbereich. Was genau ist Ihrer Meinung nach an einem Konzert „vermittlungs -be dürftig“ und welche Zielgruppe müsste/sollte wie ange-sprochen werden?

CM: Das hängt ganz davon ab, wo auf der Welt ich mich befinde.Ich habe Konzerte vor Menschen gegeben, die noch nie zuvor einOrchester gesehen und gehört hatten. Sie werden andere Fragenmit sich herumtragen als ein Zuhörer, der jede Woche dreimal ins Konzert geht. Vielen Konzertbesuchern geht es aber vor allemdarum, zu erfahren, warum sich ein Interpret für die Aufführunggenau dieses Stücks entschieden hat. Wenn der Interpret seineBegeisterung zusätzlich in seinen eigenen Worten vermittelt, magdies die Zuhörer gleichermaßen ansprechen – unabhängig davon,wie oft sie schon in einem Konzert waren. Wenn mir ein Konzert -besucher sagt, dass er dieses oder jenes Werk überhaupt nichtmochte, versuche ich ihm weitere Informationen zu geben, ihmetwas zu vermitteln, damit er wenigstens noch einmal darübernachdenkt oder aber sich sogar das Stück ein weiteres Mal anhört.

KJE: Wir erleben heute bei unserem Publikum, dass viele Grund -lagen, die wir bislang für eine lebendige Musikerfahrung derwesteuropäischen Musik der letzten Jahrhunderte bis heute vonhohem Wert erachtet haben, mehr und mehr schwinden. In denFamilien wird weniger musiziert, weniger Musik gehört, und dieklassische Musiktradition ist medial deutlich weniger präsent alsnoch vor 50 Jahren. So eine oft gehörte Mahnung.

Es entspringt also einem konservativen Impuls, den ich durchausauch an mir selbst feststelle, auf diese Grundlagen weiterhin hinzuweisen und die gute alte Zeit bewahren zu wollen. Wennman etwas genauer hinschaut, sieht man aber, dass sich dieVoraussetzungen für unser Musikschaffen in einem ständigen

Änderungsprozess befinden – das war schon immer so und isteine der Grundvoraussetzungen für den Fortschritt in der Kunst.Die Klassische Musik ist heute vielleicht so lebendig wie nie zu vor.Sie findet aber nicht mehr ausschließlich im Abonnement-Konzertam Freitagabend statt.

Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, warum Veränderungs ten -denzen fast ausschließlich negativ konnotiert werden. Von einervermeintlichen Krise der Klassischen Musik ist dann die Rede undvon leeren Konzertsälen. Wenn uns an einer lebendigen Weiter -führung der Klassischen Musik gelegen ist, ist es unsere Pflichtals Interpreten, Veränderung offen und kreativ zu begegnen undunseren Blick nach vorne zu richten.

Im Konzertbereich sind wir total verkrusteten Formaten verhaftet.Das Symphoniekonzert entspricht in fast unveränderter Formnoch immer der Tradition des ausgehenden 19. Jahrhunderts. KeinWunder, wenn unser heutiges Publikum den Bezug zu Ouvertüre-Instrumentalkonzert-Zugabe-Pause-Häppchen-Toilette-Symphonieverliert. An den Formaten ist mittlerweile eigentlich schon alles„vermittlungsbedürftig“ geworden. Vermittlungsprogramme können dann nicht mehr retten, was nicht zu retten ist. Es wirdhöchste Zeit, dass wir die überlieferten Formate überdenken.Aber doch bitte nicht nur die Inhalte! Um einen unumstößlichenGrundsatz kommen wir nämlich nicht umhin: Das, was wirmachen, hat einen gewissen Anspruch und ist größtenteils auchschwierig: schwierig zu komponieren, schwierig auszuführen undschwierig zu rezipieren. Und darum so unglaublich schön!

3. Welche Formen von Vermittlungsprogrammen bietet IhrOrchester an? Wo liegen für Sie als Orchesterleiter die Heraus -forderungen in Bezug auf Ihr Publikum?

CM: Sowohl während meiner Zeit als Heidelberger General musik -direktor (2005–2012) als auch seit 2010 mit dem ORF Radio-Sym phonieorchester Wien (RSO) hatte und habe ich großesGlück: In beiden Städten lebt eine kulturbegeisterte Bevölkerung.Außerdem besuchen Menschen aus dem In- und Ausland gernHeidelberg und Wien und gehen dabei ins Konzert oder in dieOper. Aber ich mache diese Erfahrung auch, wenn ich als Gast in anderen Städten dirigiere, in denen ein attraktives Programmangeboten wird und der Veranstalter einen frischen Kontakt zuseinem Publikum pflegt. In diesen Städten sind die Aufführungengut besucht; dort mache ich mir keine Sorgen um das Publikum in zehn Jahren. In Wien bieten wir ein umfangreiches Programmfür alle Altersklassen an, aber wir kümmern uns auch um deneigenen Nachwuchs: indem das RSO jährlich die Diplom-Prü fun -gen der Dirigierstudenten spielt und bereits vor beinahe zwanzigJahren eine eigene Orchesterakademie ins Leben gerufen hat.

KJE: Die Münchner Symphoniker arbeiten seit zwei Jahren sehreng mit dem Studiengang Master Musikvermittlung der Hoch -schule für Musik Detmold zusammen. Gemeinsam mit Lehrendenund Studierenden entwickeln wir ständig neue Kinderkonzert-Formate, in denen wir Grenzen verschieben wollen. Natürlich bie-ten wir auch die bei Schulklassen sehr beliebten Probenbesuchean. Bei uns dürfen die Kinder wirklich auf Tuchfühlung mit denMusikern gehen. Ganz besonders sind in diesem Zusammenhang

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Kevin JohnEduseiKevin John Edusei gehört zu den heraus -ra genden Dirigenten der jüngeren Generation. Seit Beginn der Saison 2014/15 ist er vielbeachteter und erfolgreicher Chefdirigent derMünchner Symphoniker. Zudem wird er mitder Spielzeit 2015/16 Chefdirigent am KonzertTheater Bern. Mit seinem ersten Preis beim„Mitropoulos Dirigentenwettbewerb“ im Jahr2008 machte Kevin John Edusei internationalauf sich aufmerksam. Einladungen als Gast -dirigent führten ihn u. a. ans Pult des DeutschenSymphonie-Orchesters Berlin, der Säch -si schen Staatsoper Dresden, des PhilharmoniaOrchestra London, der St. PetersburgerPhilharmoniker, der Volksoper Wien und desEnsemble Modern Frankfurt. AMH 2005–2007

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ausgedehnten Tourneen und bei CD-Produktionen stets möglichstdie höchste Qualität zu erreichen, sondern es ist mir ebensowichtig, dass wir auch bei unseren Angeboten für Kinder undJugendliche unser Bestes geben. Regelmäßig führen wir eigensdafür einstudierte Werke in Konzerten für junge Zuhörer auf,zuletzt „Rendering“ von Schubert-Berio. Aber wir laden auchSchulklassen dazu ein, uns im Funkhaus zu besuchen, wenn wirihnen ein Werk nahebringen und erläutern, das wir sowieso gera-de für ein Abonnementskonzert proben. Die Besuche beimOrchester können Schülerinnen und Schüler oft mit weiterenAngeboten verbinden: dem Besuch des Tonstudios, Gesprächenmit Musikern und dergleichen mehr.

5. Eine persönliche Frage: Wie haben Sie Ihre Begeisterungfür Musik entdeckt? Sind Sie auch durch eine Art vonVermittlung „auf die Musik“ gekommen?

CM:Als kleiner Junge lag ich oft unter dem Flügel, wenn meineMutter Klavierunterricht gegeben hat. Auch bei meinem Vater,der Klavierprofessor an der Hannoverschen Musikhochschulewar, habe ich oft zugehört. Alles Mögliche habe ich als kleinesKind gehört: von einer Schallplatte mit Kinderliedern bis zuBruckner-Symphonien. Was Kinder mögen oder was „kindge-recht“ ist, beurteilen sie selbst häufig anders, als Erwachsenedenken.

KJE:Klassische Musik hat in meiner Familie und meinem direktenUmfeld einen sehr hohen Stellenwert gehabt. Ich habe schon imfrühen Kindesalter erlebt, mit welcher ungeheuren Kraft MusikMenschen in einen Zustand der Entrückung versetzen kann. Dasist wahrscheinlich die ureigenste Form von Musikvermittlung.

auch die Erfahrungen, die wir mit den Kindern des Zentrums für Gehörlose gesammelt haben. Auch für uns ein ganz wichtigerReflexionspunkt unseres Tuns.

In unserer Abonnement-Reihe im Münchener Herkulessaal tau-schen unsere Intendantin Annette Josef und ich 30 Minuten vor Anfang jedes Konzerts auf einer „Gelben Couch“ unsere zu -weilen chaotischen Gedanken zu unseren Programmen aus. UnserPublikum laden wir ein, uns über spezielle Postkarten Feedback zu unserem Tun zu geben. Diese Art des Austauschs macht un -glaublich viel Freude.

Am 25. September 2015 hat die Kooperation mit der MünchenerHip-Hop-Formation Einshoch6 in der Philharmonie im GasteigPremiere. Wir haben gemeinsam mit der Band über einen länge-ren Zeitraum Stücke entwickelt und aufgenommen. Das Konzertrichtet sich vorwiegend an Hip-Hop-Fans, enthält aber auch eine gute Portion reiner Orchestermusik. Von Hector Berlioz überGustav Mahler und Igor Strawinsky bis hin zu John Adams gibt es die volle, ungeschönte Klassik-Breitseite. Darauf bin ich sehrgespannt.

4. Wird bei Ihrem Orchester die Musikvermittlung aus demHauptprogramm heraus geplant oder wird sie getrennt ent-wickelt und dann mit dem Hauptprogramm verzahnt?

KJE: Sowohl als auch. Wir verfahren diesbezüglich mehrgleisig.So entstehen vielfältige Bezüge zwischen den ganz unterschiedli-chen Formaten und Hörerschaften.

CM:Auch wir arbeiten in beide Richtungen. Beim RSO Wien setze ichmich seit 2010 dafür ein, nicht nur in unseren Abo-Konzerten, auf

CorneliusMeisterCornelius Meister, 35, seit 2010 Chefdirigent undKünst lerischer Leiter des RSO Wien. Studium bei K. Meister, M. Brauß, E. Oue, D. R. Davies, J. Rotter und K. Kamper. Seit 2001 Staats -opern Hamburg, Wien, Mün chen, Covent GardenLondon, Scala Mailand, Sem peroper Dresden, Deut -sche Oper Berlin, Zürich,Kopenhagen, San Francisco,Tokio. Konzerte mit den füh -renden Orchestern von Am ster dam, Rom, Washington,Helsinki, Zürich, Tokio, Stock -holm, Kopenhagen, Paris,Berlin, Hamburg, München.Zahlreiche Preise, u. a. mehr-mals „junge Ohren”-Preis fürseine Education-Programme.AMH 2001–2003

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Labor zur Vermitt-lung zeitgenössischerMusik

Partner: Alte Oper Frankfurt,Hochschule für Musik undDarstellende Kunst Frankfurt,Ensemble Modern mit derEnsemble Modern Akademie

Projekt: Wie kann zeitgenös -sische Musik das Publikumerreichen? Was bedeutet undwas ermöglicht das Hören zeitgenössischer Musik? Dieseund ähnliche Fragen stehen imZentrum des Forschungs pro -jekts. Aktuell befindet sich dasProjekt in Phase I. In diesemStadium werden innovativeAuf führungsformate im Zusam -menhang mit zeitgenössischerMusik näher beleuchtet.

Rahmen: Die Betrachtung ausden verschiedenen Blick winkelnder Projektpartner macht denReiz und die Möglichkeiten des Labors zur Vermittlung zeit -genössischer Musik aus.

Rolle der DBS: Die DeutscheBank Stiftung ist Initiator desauf mehrere Jahre angelegtenProjekts.

Europäischer Opern -regie-Preis (EOP)

Partner: Camerata Nuova e.V.

Projekt: Seit 2001 vergibt der Verein Camerata Nuova e.V.alle zwei Jahre den Euro päi -schen Opernregie-Preis. Die Ge -winnerteams bekommen nichtnur Geldpreise, sondern aucheine Aufführungs zusage aneinem europäischen Opern haus.

Rahmen: Der EOP ist dergrößte Opernregie-Wettbewerbin Deutschland, an dem Re gis -seure und Dramaturgen bis 35 Jahre teilnehmen können.

Rolle der DBS: Die DeutscheBank Stiftung förderte den 8. Europäischen Opernregie-Preis mit der Übernahme des Preis geldes für die erstenSieger.

Beteiligte: Das Team AnnaDrescher (Regie, AMH 2013 –2015), Maximilian Anton Hage -meyer (Dramaturgie, AMH2013 – 2015) und Hudda Chukri(Ausstattung) gewann einender beiden ersten Preise beim 8. Europäischen Regie -preis 2015.

Termine: „Die Weiße Rose“von Udo Zimmermann,Premiere am 4. November2016, Theater Biel Solothurn

opernKOMPASS

Partner: Stiftung der DeutschenWirtschaft, Accenture-Stiftung

Projekt: Die 2007 gegründeteBildungs initiative STUDIEN-KOMPASS bietet bundesweitJugend li chen aus nicht aka-demischen El tern häusern eineindividuelle För derung undermutigt sie zu einem Studium.Das Pro gramm opernKOMPASSist ein zusätzliches Angebotund wird von Alumni der AMHgeleitet.

Rahmen: Die Deutsche BankStiftung ist Initiativpartner desStipendiatenprogramms undbringt mit dem opernKOMPASSseine Kompetenzen in der kulturellen Bildung in die För -der partnerschaft ein.

Rolle der DBS: Initiator derseit 2015 bestehenden Veran -staltungsreihe.

Beteiligte: Mitglieder desNetzwerks der AMH, Theaterund Opernhäuser sowieStipen diaten des ProgrammsSTUDIENKOMPASS.

Nächste Termine:15.–17. Januar 2016,Staatsoper Berlin

Exzellenz-LaborGesang//Oper®

Partner: Jeunesses MusicalesDeutschland e.V.

Projekt: Hervorragende jungeSänger und Korrepetitoren be -kommen beim Exzellenz-LaborGesang//Oper® die Möglichkeit,in einem kompakten und zu -gleich komplexen Format wich-tige Kompetenzen für ihrezukünftige Arbeit zu erlernen.Geleitet werden die Kurse vonqualifizierten Spezialisten mitinternationaler Berufserfahrungunter der künstlerischen Ge -samt leitung von Prof. HedwigFassbender.

Rahmen: Nachwuchsförde -rung sind der Jeunesses Musi -cales Deutschland e.V. und der Deutsche Bank Stiftung einwichtiges Anliegen. Neben dererfolgreichen Zusammenarbeitbeim Deutschen Jugend -orchesterpreis haben die bei-den Partner ihr Engagementmit dem Exzellenz-LaborGesang//Oper® ausgebaut.

Rolle der DBS: Die DeutscheBank Stiftung fördert dasExzellenz-Labor Gesang//Oper®seit seiner Gründung im Jahr2014.

Beteiligte: International re nom -mierte Workshop-Leiter, Nach -wuchssänger und Diri gentender AMH.

Die Deutsche Bank Stiftung bietet den Mitgliedern der „Akademie Musiktheater heute“ und anderenjungen Künstlern die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Regel mäßig stößt sie deshalbInitiativen an, die dem Nachwuchs eine Plattform bieten, um Erfahrungen auf und hinter der Bühnezu sammeln. Hier stellen wir Ihnen eine Auswahl aktueller Kooperationen vor:

Kurz und Knapp… was aus der „AkademieMusiktheater heute“ erwächst

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2004 – 2006

Alexander G. Adiarte

Brett Alan Austad

Jörg Behr

Thomas Ellenberger

Dr. Christoph Gaiser

Marcelo Cardoso

Gama

Dorothea Hartmann

Dr. Tina Hartmann

Pavel B. Jiracek

Dr. Katharina Kost-

Tolmein

Tilman Michael

Alessandro Ratti

Mathilde Reichler

Benjamin Sahler

Verena Thole

Karsten Wiegand

2005 – 2007

Rose Bartmer

Michael Dühn

Kevin John Edusei

Johannes Erath

Simon Gaudenz

Iris Geigle

Sebastian Hannak

Eva-Maria Höckmayr

Daniel Kunz

Dr. Ann-Christine

Mecke

Susanne Gjesdal

Øglænd

Dr. Barbara Rucha

Wolfgang

Wengenroth

Brigitte Witzenhause

Dr. Sarah Zalfen

2003 – 2005

Cordula Däuper

Hannah Dübgen

Ferenc Gábor

Kristina Gerhard

Heribert

Germeshausen

Nicola Gess

Anna Malunat

Hendrik Müller

ChristophHelge

Rehders

Olaf A. Schmitt

Anna Shefelbine

Peter Tilling

Constantin Trinks

Martin Witkowski

Kristina Wuss

2002 – 2004

Andreas Bode

Dr. Stefan Brandt

Christian Carsten

Maria Fitzgerald

Dr. Julia Glesner

Vladislav Karklin

Liis Kolle

Andreas Leisner

Markus Neumeyer

Dr. Matthias Nöther

Isabel Ostermann

Premil Petrovic

Robert Sollich

Ester Szabó †

Ronny Unganz

2001– 2003

Askan Geisler

Annika Haller

MarenHofmeister

Raik Knorscheidt

Dr. Swantje

Köhnecke

Malte Krasting

Peter Krause

Judith Kubitz

Cornelius Meister

Daniel Montané

Vera Nemirova

Alexander Radulescu

Rebecca Rosenthal

Elisabeth Stöppler

Klaus Stefan Vogel

2009 – 2011

Anisha Bondy

Reyna Bruns

Alexander Fahima

Evan Gardner

Patrick Hahn

Evelyn Hriberšek

Yordan Kamdzhalov

Barbara Kler

Ulrich Kreppein

Katharina Mohr

Michael Pelzel

Julia Schnittger

Gerda Strobl

Martina Stütz

Tillmann Wiegand

2010 – 2012

Aurélien Bello

Aliénor Dauchez

Bettina Geyer

Christian Grammel

Martin Grütter

Johannes Keller

Michael E. Kleine

Michael Langemann

Claudia Isabel

Martin

Janine Ortiz

Judith Pielsticker

Julia Rommel

Jonathan Spindler

Alexander

Stockinger

Vito Žuraj

2008 – 2010

Minou Arjomand

Dorka Batizi

Alexander Charim

Nelly Danker

Lennart Dohms

Thomas Eisenträger

Agnes Fabich

Anja Kerschkewicz

Eunsun Lee

Dr. Bernhard F. Loges

Kami Manns

Volker Perplies

Calogero Scanio

Anno Schreier

Sophia Simitzis

Lena-Lisa

Wüstendörfer

2007 – 2009

Max-Philipp

Aschenbrenner

Christof Belka

Johannes Bergmann

Alexandre Corazzola

Leo Dick

Nikolaus Frinke

Andreas Hotz

Timo Kreuser

David Maiwald

Katja Nawka

Ulrike Niehoff

Katharina Ortmann

PRASQUAL

Veronica Rignall

Jonas Zipf

2006 – 2008

Christin Bahnert

Masayuki Carvalho

Alexander

Hollensteiner

Tobias Kratzer

Florian Lutz

Mark Moebius

Janina Moelle

Carolin Nordmeyer

Karola Obermüller

Maria-Christina

Plieschke

Lucas Reuter

Juliane Scherf

Elena Tzavara

Witolf Werner

Martin Wolter

Übersicht der Sparten

Bühnenbild Dirigieren DramaturgieKomposition Kulturmanagement Regie

2011 – 2013

Hauke Jasper

Berheide

Birke Jasmin

Bertelsmeier

Katinka Deecke

Nina Dudek

Tilman Hecker

Irène Kaiser

Alexander Keil

MartinNagashimaToft

Magnus Piontek

Dariusz Przybylski

Felix Seiler

Amy Stebbins

Nele Kathlen

Tippelmann

Lars Unger

Margo Zalıte

2012 – 2014

Verena Billinger

Saskia Bladt

Koen Bollen

Christoph Breidler

Matiss Druvins

Sarah Grahneis

Torsten Herrmann

Tobias Heyder

Clemens Jüngling

Dimana Lateva

Catherine Leiter

Martha Teresa

Münder

Daniel Pfluger

Fabian Schäfer

Sammy Van den

Heuvel

2013 – 2015

Sophie Borchmeyer

Manuel Bust

Sven Daigger

Anna Drescher

Manuel Durão

Hersilie Ewald

Maximilian Anton

Hagemeyer

Änne-Marthe Kühn

Antonella Mazza

Nikolai Petersen

Natalie Schramm

Gabriel Venzago

Steven Walter

Elizabeth Waterhouse

Matthias Winkler

THOSE WERE OUR DAYSUnsere Alumni ...

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... und ihre aktuellenWIRKUNGSSTÄTTEN

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Theater Lübeck

Hamburger CamerataHochschule für Musik und TheaterBundesjugendballettHamburgische Staatsoper Kunsthalle HamburgThalia TheaterTheater

Bremen

Staatsoper Hannover

TheaterOsnabrück

Klassik Stiftung WeimarHochschule für Musik Franz Liszt

Deutsches Nationaltheater Weimar

Musiktheater im Revier

Staatstheater Darmstadt

Winter in Schwetzingen

Theater Augsburg

SteirischerHerbst

ARTERIAWiener Symphoniker

ORF Radio-SymphonieorchesterStaatsoper Wien

Theater an der Wien

Schauspielhaus Zürich

Oper Köln

Forum am SchlossparkLudwigsburg

Tiroler Festspiele Erl

Theater Kiel

Staatstheater Nürnberg

BregenzerFestspiele

StaatstheaterMainz

StaatstheaterBraunschweig

Oper Frankfurt

Theater Altenburg/Gera

Universität Bayreuth

Theater Bonn

Universität BaselTheater Basel

Stadttheater Gießen

Theater Freiburg

Theater Dortmund

Podiums Festival Esslingen

Philharmonie Essen

Theater Hagen

Oper Halle

Theater und OrchesterHeidelbergHeidelberger Frühling

Berliner PhilharmonikerHochschule für Musik „Hans Eisler“Deutsche Oper BerlinKomische Oper BerlinStaatsoper im Schillertheater

KunstgewerbemuseumStaatsschauspiel Dresden

KammerakademiePotsdam

BadischesStaatstheater

Karlsruhe

Tonhalle DüsseldorfDeutsche Oper am Rhein

Düsseldorf /Duisburg

Staatsoper StuttgartMusikpodium

Hochschulefür Musik und TheaterLeipzig

Theater Orchester Biel Solothurn

Hochschule der KünsteKonzert Theater Bern

Bayerische StaatsoperMünchner KammerspieleMünchner SymphonikerBayerische Theaterakademie„August Everding“

Europa Den Norske Opera Oslo

Opernstudio Tallin

Chopin Universität Warschau

Teatro Real Madrid

AsienAsian Arts TheatreGwangju/Südkorea

NordamerikaBoston University

Palestine Film Festival Chicago

Morningside Opera

Byrd Hoffman Water Mill FoundationNew York

SonstigeNo Borders Orchestra

Orchestre de laSuisse Romande

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Ein hochkarätigbesetztes Kuratoriumder „AkademieMusiktheater heute“trägt mit seinemEngagement wesent-lich zum Erfolg desProgramms bei:

Titus Engel

Dirigent

Prof. Karoline Gruber

Freie Opernregisseurin und

Professorin für Szenischen

Unterricht an der Universität

Mozarteum Salzburg

Johannes Harneit

Komponist, Dirigent, Pianist,

Chefdirigent der Sinfonietta

Leipzig

Christian Jost

Komponist und Dirigent

Bernd Loebe

Intendant der

Oper Frankfurt

Sergio Morabito

Opernregisseur,

Chefdramaturg der

Staatsoper Stuttgart

Enno Poppe

Komponist, Dirigent,

Leiter des „ensemble mosaik“

in Berlin

Heike Scheele

International tätige,

freiberufliche Bühnenbildnerin

für Schauspiel und Oper

Viktor Schoner

Künstlerischer Betriebsdirektor

der Bayerischen Staatsoper in

München

Jens Schroth

Leitender Dramaturg an der

Staatsoper im Schiller Theater

Lehrbeauftragter an der

Hochschule für Musik Hanns

Eisler Berlin

Bilder oben links und rechts:

Szenen aus „Die Prinzessin

von Trapezunt“ von Jacques

Offenbach, Theater Baden-

Baden, 2015

Die Stipendiaten -auswahl erfolgt durcheine jährlich wech-selnde Fachjury. DerJury 2015 gehören an:

Prof. Mark Andre

Sparte: Komposition

Komponist, Professor für

Komposition an der

Hochschule für Musik Carl

Maria von Weber Dresden

Georges Delnon

Sparte: Kulturmanagement

Intendant der

Hamburgischen Staatsoper

Sebastian Hannak

Sparte: Bühnen- und

Kostümbild

Bühnenbildner

AMH 2005–2007

Seit 2014 Mitglied des

Alumnibeirats

Stefan Herheim

Sparte: Regie

Freischaffender Regisseur

Marc Piollet

Sparte: Dirigieren

Dirigent

Jens Schroth

Sparte: Dramaturgie

Leitender Dramaturg

an der Staatsoper

im Schiller Theater Berlin

Lehrbeauftragter an der

Hochschule für Musik Hanns

Eisler Berlin

Alumnibeirat

Johannes Erath

(Regie, AMH 2005 –2007)

Sebastian Hannak (Vorsitzen der)

(Bühnen- und Kostümbild,

AMH 2005–2007)

Dr. Bernhard F. Loges

(Dramaturgie, 2008–2010)

Katharina Ortmann

(Dramaturgie, AMH 2007–2009)

Prof. Dr. Barbara Rucha

(Dirigieren, AMH 2005–2007)

Anno Schreier

(Komposition, AMH 2008–2010)

Elisabeth Stöppler

(Regie, AMH 2001–2003)

Tillmann Wiegand

(Kulturmanagement,

AMH 2009–2011)

KURATORIUM / JURY

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Impressum

HerausgeberDeutsche Bank StiftungOktober 2015

RedaktionNina KochJean-Sébastien Stengel

GestaltungWeigand Design undKommunikation GmbH

DruckC. Adelmann GmbH, Frankfurt

BildnachweiseTitelseite: © Monika RitterhausSeite 2, oben: © Per MortenAbrahamsen Obere Reihe von links nach rechts:© Jörg Landsberg, © Deutsche BankStiftung/Jean-Sébastien Stengel, © Per Morten Abrahamsen Mittlere Reihe von links nach rechts:© Miklos Szabo, © Bernd Uhlig, © Marco Borggreve, © JeunessesMusicalesUntere Reihe von links nach rechts: © Weigand Design, © StephanieSchweigertSeite 3: © Deutsche Bank Stiftung/Philipp OttendörferSeite 4 und 5: © Jörg LandsbergSeite 6: © Deutsche Bank Stiftung/Jean-Sébastien StengelSeite 7: © Deutsche Bank Stiftung/Jean-Sébastien StengelSeite 8: © Per Morten AbrahamsenSeite 10: © Gunnar GellerSeite 11: © Stephanie SchweigertSeite 20: © Miklos SzaboSeite 21: © Martin FrickSeite 22: Bilder von oben nach unten:© Miklos Szabo, © Bernd Uhlig, © Annika Juliane Tritschler, ©Deutsche Bank StiftungSeite 23: großes Bild: © Bernd Uhliglinks oben: © Miklos Szaborechts von oben nach unten: © AnnikaJuliane Tritschler, © Janina ZellSeite 24: © Marco BorggreveSeite 26: © Marco Borggreve

Seite 27: © Deutsche Bank Stiftung/Niels-Holger Schneider, © JeunessesMusicales, © Camerata Nuova e.V.S. 30: © Stephanie SchweigertS. 31: © Stephanie Schweigert

Porträtbilder Stipendiaten:Christoph Bader: © Ilja MessMarc Johnston: © Olivia JohnstonJulius Theodor Semmelmann: © Anna LunghammerMartin Niklas Spahr: © Rolf K. WegstJana Beckmann: © ThomasWachtendorf

© 2015 Deutsche Bank StiftungNachdruck, auch auszugsweise,nur mit schriftlicher Genehmigungdes Herausgebers und mit Bild-und Textverweis Deutsche BankStiftung

Redaktionelle AnmerkungAlle Angaben in dieser Bro schüreerfolgten mit bestem Wissen undwurden mit Sorg falt und Umsicht aus unter schied lichen Quellen zusammengestellt. Eine Haftung fürdie Richtigkeit oder Voll ständig keitder Angaben kann dennoch nichtübernommen werden. Wenn beibestimmten Begriffen, die sich aufPerso nengruppen beziehen, nur die männliche Form gewählt wurde,so ist dies nicht geschlechts spe zi -fisch gemeint, sondern geschah aus-schließ lich aus Gründen der besserenLesbarkeit. Allen Betei lig ten, die ander Erstellung der Pub likation mit gewirkt haben, danken wir für die Unterstüt z ung.

Bewerbung

Sie interessieren sich für das zweijährige Stipendiumder „Akademie Musiktheaterheute“?

Bewerben können sich Studen ten und Berufseinsteigeraus den Bereichen Bühnen -und Kostümbild, Dirigieren,Dramaturgie, Kompo nieren,Kulturmanagement und Regie.Außerdem zuge las sen zumBewerbungs ver fah ren sindQuereinsteiger anderer Fach -bereiche. Bewer ben könnensich Teilnehmer bis einschließ-lich Jahrgang 1984.

Eine Bewerbung für denFörderzeitraum 2016 –2018 ist von Mitte Januar bis zum 31. Mai 2016 möglich. Weitere Informa tionen findenSie auf unserer Website unter www.deutsche-bank-stiftung.de

PostadresseAkademie Musiktheater heuteder Deutsche Bank StiftungBörsenplatz 560262 Frankfurt

Fragen

Fragen zur „Akademie Musik -theater heute“ beantwortenwir gern:

Telefon: +49 69 24 75 259-33Fax: +49 69 24 75 [email protected]

Viola MannelJean-Sébastien StengelCatherine SondermannKirsten UttendorfProjektmanagement

www.deutsche-bank-stiftung.de

Akademie Musiktheater heuteder Deutsche Bank Stiftung

Michael MünchStellvertretenderVorstandsvorsitzender

Jörg Eduard KrumsiekGeschäftsführer

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BEWERBUNG/INFOS

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Ein Kooperationsprojekt mit der Hamburgischen Staatsoper und der opera stabile.

URAUFFÜHRUNG

MINIBARSven Daigger /Manuel DurãoLibretto: Änne-Marthe Kühn

MINIBARSven Daigger /Manuel DurãoMusikalische Leitung: Nikolai PetersenGabriel VenzagoInszenierung:Hersilie EwaldNatalie SchrammBühnenbild und Kostüme: Antonella MazzaMatthias WinklerDramaturgie:Änne-Marthe KühnJohannes BlumProduktionsleitung:Manuel BustSteven Walter

Mitwirkende:Hellen Kwon Gabriele RossmanithBenjamin PopsonDaniel ToddStanislav Sergeev, u.a.

Premiere: 19. Februar 2016Weitere Vorstellungen: 20., 23., 27. Februar, 1., 3., 6., 9. März 2016opera stabile

Abschlussproduktion der „Akademie Musiktheater heute“der Deutsche Bank Stiftung

Karten: 040 356868 www.staatsoper-hamburg.de

Bild

: ©

Bill

ionP

hoto

s.co

m –

Foto

lia.c

om

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