Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur...

31

Transcript of Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur...

Page 1: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und
Page 2: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der Universität Göttingen

Evaluationsbericht

Schriftenreihe „Lehre an Hochschulen“ 61/2007 Hannover 2007

Page 3: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Impressum

Herausgeber: Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) Wilhelm-Busch-Straße 22 30167 Hannover

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Rainer Künzel

Geschäftsführung: Hermann Reuke

Redaktion: Dr. Torsten Futterer

Druck und Vertrieb: unidruck Windhorststr. 3 - 4 30167 Hannover

© Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA)

ISBN 3-934030-52-1

Preis: 6,- €

Page 4: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der Universität Göttingen

Hannover, Juni 2007

Page 5: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

4 ZEvA: Evaluation Slavistik

Inhalt

Vorwort ................................................................................................................. 5 1 Beteiligte Institutionen................................................................................... 6 2 Das Fach Slavistik.......................................................................................... 6 3 Gutachtergruppe ............................................................................................ 9 4 Ablauf der Evaluation..................................................................................... 9 5 Qualität von Studium und Lehre im Fach Slavistik ................................... 11

5.1 Beurteilung des Evaluationsprozesses ............................................. 11 5.2 Aufbau und Profil des Fachbereichs.................................................. 11 5.3 Lehre und Studium .............................................................................. 13 5.4 Rahmenbedingungen .......................................................................... 20 5.5 Qualitätssicherung .............................................................................. 21 5.6 Fazit ...................................................................................................... 22

6 Stellungnahme und Maßnahmenprogramm............................................... 24 7 Kurzlebensläufe der Gutachter(innen) ....................................................... 29

Page 6: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Vorwort 5

Vorwort Die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) hat das Fach Slavistik an den Niedersächsischen Hochschulen hinsichtlich der Qualität von Studium und Lehre evaluiert. Berücksichtig wurde nur die Universität Göttin-gen; die Universität Oldenburg wurde vom Verbund Norddeutscher Universitäten bereits im Jahr 2002/03 evaluiert und beteiligt sich deshalb nicht an dem Evaluati-onsverfahren der ZEvA.

Der vorliegende Evaluationsbericht soll die interessierte Öffentlichkeit über die Situation der Ausbildung in der Slavistik in Niedersachsen informieren. Dabei richtet er sich insbesondere an die Hochschulen selbst, an die Institutionen der Wissenschaftsverwaltung, an die Landesregierung und an Parlamentarier, Wis-senschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Wirtschaftsunternehmen. Nicht zuletzt soll der Bericht auch Studierenden und Studieninteressierten Informationen zu Studienmöglichkeiten in Niedersachsen geben und die Wahl des geeigneten Studienfachs und Hochschulstandorts erleichtern.

Der Evaluationsbericht Slavistik besteht aus sieben Abschnitten: In den Abschnit-ten 1 und 2 werden einige grundsätzliche Informationen zum Studium der Slavistik und der evaluierten Institution gegeben. In den Abschnitt 3 und 4 folgen Angaben zur Gutachtergruppe und zum Ablauf der Evaluation. Im Abschnitt 5 ist das Gut-achten zur Qualität von Studium und Lehre wiedergegeben, gefolgt von der Stel-lungsnahme der evaluierten Institution im Abschnitt 6. Der letzte Abschnitt 7 führt schließlich die Lebensläufe der Gutachterinnen auf.

An dieser Stelle spricht die ZEvA nochmals der Gutachtergruppe ihren herzlichen Dank aus. Sie hat mit großem Engagement, fundierten Kenntnissen und kollegia-lem Verständnis entscheidend zum erfolgreichen Abschluss des Evaluationsver-fahrens beigetragen.

Prof. Dr. Rainer Künzel Wissenschaftlicher Leiter der ZEvA

Page 7: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

6 ZEvA: Evaluation Slavistik

1 Beteiligte Institutionen In Niedersachsen wird das Fach Slavistik an den folgenden Institutionen angebo-ten:

• Universität Göttingen Philosophische Fakultät Seminar für Slavische Philologie Humboldtallee 19 37073 Göttingen

• Universität Oldenburg Fakultät III Institut für Fremdsprachenphilologie Seminar für Slavische Philologie 26111 Oldenburg

An der Universität Oldenburg wurde das Fach Slavistik bereits vom Verbund Nord-deutscher Universitäten evaluiert (2002/03), so dass auf eine erneute Evaluation durch die ZEvA verzichtet wurde.

2 Das Fach Slavistik Das Studium der Slavistik beschäftigt sich mit den Sprachen und Literaturen Sla-vischer Völker und unterteilt sich in die Fachgebiete Ostslavistik, Westslavistik und Südslavistik.

Das geisteswissenschaftliche Fachstudium umfasst im Grundstudium slavische Literatur- und Sprachwissenschaft – auch im Hauptstudium können diese Berei-che als Schwerpunkte gewählt werden. Die Universität Göttingen bietet darüber hinaus ein reguläres studienbegleitendes Kursangebot für die fünf Sprachen Rus-sisch, Polnisch, Tschechisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch und Bulgarisch an. Der Sprachunterricht wird zum Teil von Gastdozenten aus den slavischen Ländern durchgeführt. Somit wird den Studierenden neben einer wissenschaftlichen auch eine umfangreiche sprachliche Qualifikation geboten.

Slavische Philologie kann im Rahmen eines Magisterstudiums als Haupt- oder Nebenfach studiert werden; daneben ist auch die Lehramtsausbildung mit dem Unterrichtsfach Russisch möglich. Sprachliche Vorkenntnisse sind keine Zu-gangsvoraussetzung zum Studium.

Das Studium gliedert sich in ein viersemestriges Grundstudium, das mit einer Zwischenprüfung abschließt und ein fünfsemestriges Hauptstudium, das mit einer Abschlussprüfung endet.

In den Fächern Slavische Sprachwissenschaft und/oder Slavische Literaturwis-senschaft können folgende Sprachen und Literaturen studiert werden:

Page 8: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Das Fach Slavistik 7

• russische Sprache/Literatur (ostslavischer Raum) • polnische bzw. tschechische Sprache/Literatur (westslavischer Raum) • bulgarische bzw. serbokroatische Sprache/Literatur (südslavischer

Raum)

Zu den Sprachanforderungen zählen das Kleine Latinum, das bei der Meldung zur Abschlussprüfung nachgewiesen werden muss, sowie der Sprachnachweis aus den gewählten Fachgebieten.

In Niedersachsen kann das Fach Slavistik an zwei Hochschulen studiert werden:

• an der Universität Göttingen und • an der Universität Oldenburg.

Die wissenschaftliche Tradition der Beschäftigung mit der Geschichte, den Spra-chen und Literaturen der slavischen Völker reicht an der Universität Göttingen bis in das 18. Jahrhundert zurück, obgleich der Lehrstuhl für Slawische Philologie erst im Jahre 1949 fest etabliert wurde. Danach folgten die Lektorate für Russisch, Polnisch, Tschechisch, Serbokroatisch und Bulgarisch. Seit 1972 sind die Lehr-stühle für Literatur- und Sprachwissenschaften getrennt. Internationale Kooperati-onen bestehen mit Wissenschaftseinrichtungen in Krakau, Toruń, Prag, Königs-berg, Moskau, St. Petersburg, Belgrad, Tartu, Zagreb und Sofia.

Klassische Berufsfelder finden die Absolvent(innen) an Hochschulen und For-schungseinrichtungen, bei außerschulischen Bildungseinrichtungen, bei Verlagen, im Journalismus und in Bibliotheken. Bei entsprechenden Kombinationen mit den Fächern Jura und Betriebswirtschaft kann eine Tätigkeit im diplomatischen Dienst, bei Museen, Archiven und sonstigen Dokumentationseinrichtungen sowie in der Wirtschaft mit Schwerpunkt Ost-West-Handel angestrebt werden. Für Lehramt-Studierende gibt es nur begrenzt Stellen, da Russisch an verhältnismäßig weni-gen Schulen unterrichtet wird.

Page 9: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

8 ZEvA: Evaluation Slavistik

Tabelle 1: Grunddaten der evaluierten Institution

Anzahl der Professuren C4: 2 W3: 1

Anzahl der wissensch. Mitarbeiter(innen)

A13 - A15: 1 Ia, Ib, IIa BAT: 3

Anzahl der Studienanfänger(innen)

2000: 38 2001: 36 2002: 48 2003: 73 2004: 62

Anzahl der Studierenden

WS 1999/2000: 221 WS 2000/01: 210 WS 2001/02 198 WS 2002/03: 190 WS 2003/04 182

Mittlere Studiendauer bis zum Abschlussexamen 2004: Daten liegen nicht vor

Anzahl der Absolventen(innen)

2000: 14 2001: 6 2002: 6 2003: 8 2004: 28

Anzahl der Promotionen/Habilitationen

2000: 3 / 1 2001: 0 / 0 2002: 3 / 1 2003: 1 / 0 2004: 1 / 0

Page 10: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Gutachtergruppe 9

3 Gutachtergruppe

Am Evaluationsverfahren waren die folgenden Gutachter(innen) beteiligt:

Prof. Dr. Peter Kosta Universität Potsdam Institut für Slavistik

Prof. Dr. Ingeborg Ohnheiser Universität Innsbruck Institut für Slawistik

Prof. Dr. German Ritz Universität Zürich Slavisches Seminar

PD Dr. Joachim Rogall Robert-Bosch Stiftung Stuttgart

Die Koordination des Verfahrens erfolgte durch:

Dr. Ursula Löffler Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover

4 Ablauf der Evaluation

Ab Mai 2004 Auftakt der Evaluation von Lehre und Studium Im Mai 2004 wurden die Unterlagen der Zentralen Evaluations-

und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) zum Erstellen des Selbstreports und zur Einführung in die Praxis der Evalua-tion an die philosophische Fakultät der Universität Göttingen versandt.

In der Folge benannte die ZEvA die Gutachter(innen) im Be-nehmen mit den Fachvertreter(inne)n der Universität Göttin-gen.

bis Dez. 2004 Interne Evaluation

Bis zum Dezember 2004 erarbeitete die Universität Göttingen auf Basis eines Leitfadens der ZEvA den Selbstreport und sammelte dazu vielfältige Informationen zu Lehre und Studi-um, analysierte Daten und erhob Meinungsbilder unter den Lehrenden und Studierenden.

Page 11: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

10 ZEvA: Evaluation Slavistik

Dezember 2004 Fertigstellung und Abgabe des Selbstevaluationsberichts

Der Selbstbericht wurde der ZEvA am 15. Dezember 2004 zugesandt. Danach begann die Vorbereitung der Gutachter-gruppe für die externe Evaluation.

November 2005 Externe Evaluation Am 23. November 2005 wurde eine Gutachtervorbesprechung

zum Ablauf der Vor-Ort-Gespräche durchgeführt. Der Besuch der Gutachtergruppe in der Universität Göttingen fand am 24. November 2005 statt.

Mai-Juli 2006 Gutachtenerstellung und Abstimmung

Im Anschluss an die Vor-Ort-Begutachtung erarbeitete die Gutachtergruppe den Gutachtenentwurf, der am 12. Juli 2006 an die Universität Göttingen versandt wurde. Die Fachvertre-ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten.

September 2006 Stellungnahmen und Maßnahmenprogramm Abschließend wurde den Fachvertreter(inne)n das endgültige

Gutachten über die Hochschulleitung zugestellt. Damit wurde der Universität Göttingen Gelegenheit gegeben, zu den Emp-fehlungen der Gutachtergruppe Stellung zu nehmen und ein Maßnahmenprogramm auszuarbeiten. Der vorliegende Evalu-ationsbericht enthält daher nicht nur die Feststellung der Gut-achter(innen), sondern auch die Stellungnahme der Fachver-treter(innen) der Universität Göttingen.

Page 12: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 11

5 Qualität von Studium und Lehre 5.1 Beurteilung des Evaluationsprozesses

5.1.1 Beurteilung des Selbstreports

Der Selbstreport stellte keine genügende Grundlage für eine Evaluation von Lehre und Studium dar. Er war ausschließlich retrospektiv angelegt; eine Darstellung der Entwicklungsplanung fehlte. Die Einführung des Europäischen Referenzrahmens für Sprachenausbildung wurde nicht erwähnt. Wichtige Fragen wurden nicht ange-sprochen, z.B. die Zahl der Studierenden und die Verteilung der Studierenden auf die einzelnen Sprachen innerhalb der Slavistik.

5.1.2 Beurteilung der externen Evaluation

Durch das Fehlen wichtiger Grundlagen im Selbstreport musste viel Zeit der Vor-Ort-Gespräche darauf verwandt werden, zentrale Informationen mündlich einzu-holen. Dies erschwerte die Beurteilung von Studium und Lehre im Bereich der Slavistik durch die Gutachterinnen und Gutachter. Aufgrund der mündlichen Aus-sagen war für einige Aspekte der Evaluation nur ein vorläufiges Urteil möglich, welches anhand der nachzuliefernden Unterlagen verifiziert werden muss.

Folgende Unterlagen wurden während der Vor-Ort-Gespräche nachgereicht: • Studienverlaufsplan für den modularisierten Studiengang Lehramt Russisch

(Bachelor) • Fachspezifische Bestimmungen für das Fach Slavische Philologie zur Prü-

fungsordnung für den fächerübergreifenden Bachelorstudiengang (Profil Lehramt und Profil Nichtlehramt)

• Erläuterungen zu den geplanten Basis-, Aufbau-, Vertiefungs- und Professio-nalisierungsmodulen, sowie zu den fachdidaktischen und sprachpraktischen Modulen (Lernziele, Leistungspunkte, Lehrveranstaltungen und Prüfungen, etc.)

• Auflistung der Lehraufträge im WS 05/06 • Hinweise zu weiteren Aktivitäten des Seminars (Exkursion, Theatergruppe,

Partnerschaften)

Die Hochschulleitung stellte der Gutachtergruppe den Strukturbericht der System-bewertung zur Verfügung.

5.2 Aufbau und Profil des Fachbereichs

Die wissenschaftliche Kommission Niedersachsen hat die Forschungsleistungen in der Slavistik an den Universitäten Göttingen und Oldenburg im Jahr 2005 eva-luiert. Eine Empfehlung aus der Forschungsevaluation lautete, zwischen beiden Standorten eine gewisse Profilbildung vorzunehmen. Für Göttingen wurde emp-

Page 13: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

12 ZEvA: Evaluation Slavistik

fohlen, sich neben der Russistik auf jeweils einen Schwerpunkt innerhalb der West- und Südslavistik zu konzentrieren.1

Im Gegensatz zu diesen Empfehlungen, die in den Gesprächen von der Hoch-schulleitung unterstützt wurden, bereitet sich das Seminar für Slavische Philologie darauf vor, neben den bereits bestehenden Slavinen zusätzlich ein Sprachange-bot für Ukrainistik zu machen, die bereits in Oldenburg ausgebaut wird.

Das Seminar für Slavische Philologie ist Teil der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen. Innerhalb der Fakultät bestehen Kooperationen mit der Komparatistik, dem Sprachlehrzentrum, der Geschichte (Osteuropa), etc., eine Kooperation mit Schulen ist eingeleitet. Die Philosophische Fakultät strebt an, zusammenhängende Kulturräume von Asien bis Amerika innerhalb der Fakultät abbilden zu können. Als Beispiel wurde die Planung für einen Masterstudiengang „Osteuropa“ angeführt, der gemeinsam mit den Fächern Geschichte, Pädagogik, Politik und Soziologie getragen werden soll. Eine konkrete Planung eines Fach-masterstudiengangs Slavistik ist noch nicht erfolgt.

Die Universität Göttingen verfolgt, bestärkt durch die positiven Ergebnisse der Forschungsevaluation, das Ziel, die Slavistik im derzeit vorhandenen Umfang zu erhalten. Das Fach wird in die Planung der neuen Bachelor- und Masterstudien-gänge entsprechend aufgenommen. Universitätsweit lautet das Ziel, bis zum Wintersemester 2006/07 alle alten Studiengänge durch Bachelor- und Masterstu-diengänge zu ersetzen.

Die Struktur des neuen Studienangebots nimmt Rücksicht auf die traditionelle Struktur, indem das Grundmodell einen Zwei-Fächer-Bachelor und –Master vor-sieht. Im Sinne eines forschungsbasierten Lernens soll der Bachelorabschluss den Zugang zu einem profilierten Forschungsmaster ermöglichen. Gleichzeitig wird die Ausbildung einer allgemeinen employability angestrebt, die für jedes Fach individuell entwickelt werden muss. Im Bachelorstudiengang muss das Lehrange-bot daher entsprechend breit angelegt werden. Hierbei spielen Kapazitätsfragen eine wichtige Rolle, weil ein gestufter Studiengang gegenüber den herkömmlichen Studienangeboten eine höhere Belastung darstellt, die für ein kleines Fach nicht ohne weiteres zu leisten ist.

Die weitere Entwicklungsplanung der Hochschulleitung bezieht sich in erster Linie auf die gesamte Fakultät, nicht auf einzelne Fächer. Ziel der Hochschulleitung ist eine Zentrenbildung innerhalb der Philosophischen Fakultät, um die Komplexität dieser Fakultät zu verringern.

Pläne zur universitätsweiten Umstrukturierung der Graduiertenausbildung sehen

1 Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen: Forschungsevaluation an niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Slavistik und Finnougristik: Ergebnisse und Empfehlungen, Hannover 2005, S. 24.

Page 14: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 13

vor, dass es drei Graduiertenschulen geben wird, darunter eine der Geisteswis-senschaften (Philosophische und Theologische Fakultät). Eine Promotion außer-halb dieser Graduiertenschulen wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Alle Fächer, die sich an den Graduiertenschulen beteiligen möchten, müssen eine bestimmte Betreuungsform garantieren können und ein Curriculum entwickeln, das bestimmten Anforderungen genügt. Unter Beteiligung der Slavistik wurden ein DFG-Antrag für ein sprachwissenschaftliches Forschungsvorhaben und ein Antrag bei der VW-Stiftung für die Literaturwissenschaft gestellt. Nach Auffassung der Hochschulleitung können sich aus diesen Anträgen Perspektiven für die Teil-nahme des Faches an der strukturierten Graduiertenausbildung ergeben.

Aus der Sicht des Dekanats spiegelt die Entwicklungsplanung die Stärken der Slavistik, die in einer möglichst weiten Abdeckung auch der kleinen Slavinen gesehen wird. Die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge kann als Chance begriffen werden, um die kleinen Slavinen zu stärken. Um die Sprachaus-bildung sicher zu stellen, plant die Fakultät, auch die vorlesungsfreien Zeiten zu nutzen.

Die Fakultät hat einen Frauenförderplan erarbeitet, der vorsieht, bei der Berufung eines männlichen Professors als Kompensation im nachgeordneten Bereich mehr Frauen einzustellen. In der Slavistik sind viele Lektorate mit Frauen besetzt. Kin-derbetreuungsmöglichkeiten stellen universitätsweit ein Manko dar. Es gibt zwar eine neue Kindertagesstätte, aber aus Sicht aller Beteiligten muss dieses Angebot noch weiter ausgebaut werden.

5.3 Lehre und Studium

5.3.1 Ausbildungsziele

Die konkrete Entwicklungsplanung im Fach wurde von einer Kommission voran-getrieben, an der auch der Mittelbau beteiligt war. Um die Breite der Slavistik weiterhin zu pflegen, werden je zwei Schwerpunkte in der Süd- und Westslavistik sowie eineinhalb Schwerpunkte in der Ostslavistik gesetzt. Um den „halben“ Schwerpunkt Ukrainistik in der Ostslavistik etablieren zu können, bietet eines der zwei neu besetzten Russischlektorate (mit je 16 Stunden) die Möglichkeit, auch Lehre in Ukrainisch durchzuführen. Darüber hinaus wird es ein Basismodul Ukrai-nisch geben, das zwar nicht für einen Studienschwerpunkt ausreicht, aber die Möglichkeit einer zweiten oder dritten Sprache bietet.

Mit diesem Ansatz soll das Ziel erreicht werden, die Absolvent(inn)en möglichst breit mit mindestens zwei Sprachen, mit Inhalten der Sprach- und der Literatur-wissenschaft und mit kulturwissenschaftlichen Kenntnissen auszubilden. Um den Studierenden zu ermöglichen, auch eine dritte Sprache zu erlernen, und um die Slavistik in einer gewissen Breite abbilden zu können, werden auch kleine Slavi-nen weiterhin im Lehrangebot berücksichtigt.

Page 15: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

14 ZEvA: Evaluation Slavistik

Die methodische Brücke zwischen den verschiedenen Sprachen ist die Kompara-tistik bzw. die vergleichende Sprachwissenschaft. Mit dieser Ausrichtung soll erreicht werden, den Studierenden wichtige Inhalte der Sprach- und Literaturwis-senschaften in Bezug auf die von ihnen gewählten Sprachen mitzugeben. Die Vorlesungen sind Slavinen übergreifend konzipiert, die zugehörigen Übungen und Tutorien beziehen sich konkret auf einzelne Sprachen. Diese Veranstaltungen können auch nacheinander besucht werden (bei einem jährlichen Angebotsrhyth-mus), um Sprach- und Kulturkenntnisse zu erwerben.

In der Literaturwissenschaft sieht die Konzeption vor, durch „Punktbohrungen“ eine Kompetenz zu erwerben, die mit der nationalphilologischen Kompetenz ver-gleichbar ist. Diese Kompetenz soll exemplarisch an Schlüsselwerken verschie-dener Epochen und durch die Bezüge untereinander vermittelt werden. Ziel ist es, die Fähigkeiten der Studierenden im „strukturellen“ Lesen zu entwickeln, weniger im „thematischen“. Auf diese Weise können Mechanismen eines Kulturbetriebes sichtbar gemacht werden.

Mit der Entwicklung der Bachelor- und Masterstudiengänge ist die Einführung konzeptioneller Neuerungen in der Lehre der Slavistik verbunden. Zur Berufsori-entierung im Bachelorstudiengang wird mehr Wert auf kulturwissenschaftliche Inhalte gelegt. Dies wird in einem Landeskundezyklus abgebildet, der in jedem Semester eine slavische Kultur vorstellt. Des Weiteren wird es Slavistik-spezifi-sche Software-Lehrveranstaltungen, und Überblicksvorlesungen zu Beginn des Studiums geben. Die Studiengangsverantwortlichen vertreten die Meinung, dass die Berührung mit vielen verschiedenen Sprachen und Kulturen unmittelbar be-rufsqualifizierend wirkt. Auf dem Arbeitsmarkt haben Slavist(inn)en mit breiterem Kenntnisspektrum bessere Einstellungschancen.

Im Bachelor werden zwei paritätische Hauptfächer vorgesehen, es gibt keine Nebenfächer mehr. Jede(r) Slavist(in) lernt also zwei Sprachen. Die zweite Spra-che wurde in den so genannten „Professionalisierungsbereich“2 des Bachelorstu-diengangs verlegt.

Der Sprachunterricht soll möglichst gut zugeschnitten auf die Vorkenntnisse der Studierenden sein; er sieht eine Abfolge von aufeinander aufbauenden Sprach-lehrveranstaltungen vor.

5.3.2 Studienprogramm

Die Ausbildungsziele werden künftig durch zwei große Blöcke im Studienpro-gramm abgebildet. Auf der einen Seite steht das Sprachvermittlungsprogramm, das durch die Lektor(inn)en vertreten wird. Auf der anderen Seite steht die wis-

2 Hier werden die Schlüsselqualifikationen vermittelt, die eine Berufsbefähigung der Absolvent(inn)en fördern sollen.

Page 16: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 15

senschaftliche Lehre in der Sprach- und der Literaturwissenschaft.

Das Seminar für Slavische Philologie steht in der Sprachvermittlung vor demsel-ben Problem, das sich allen slavistischen Instituten und Seminaren in Deutschland stellt: Es gibt eine hohe Anzahl von Muttersprachler(inne)n mit unterschiedlichen Hintergründen und immer noch eine gewisse Anzahl von Studierenden, die das Studium gänzlich ohne sprachliche Vorkenntnisse aufnehmen. Um die unter-schiedliche Vorbildung der Studierenden in der Sprachvermittlung berücksichtigen zu können, wurde für die russische Sprache ein Parallelangebot neben dem An-fangsunterricht entwickelt.

Dieses Angebot nennt sich Korrektiv Russisch für Muttersprachler(inne)n und sieht eine intensive Betreuung durch die Lektor(inn)en vor. Die Studierenden müssen eine Lektüreliste abarbeiten, Essays schreiben und 2 SWS Lehre besu-chen. Dieses Programm dauert drei Semester. Schwächere Muttersprach-ler(inne)n werden in Sprachlehrveranstaltungen für Nicht-Muttersprachler(inne)n der oberen Semester eingestuft.

In den anderen slavischen Sprachen reicht die Kapazität nicht aus, um ein ähnli-ches Parallelangebot zu machen. Die Polonistik-Lektorin löst dieses Problem zurzeit individuell in den Sprechstunden. Inzwischen hat sich am Seminar eine Gruppe von bosnisch-kroatisch-serbischen Muttersprachler(inne)n gebildet, mit der man auch gesondert arbeiten muss. Wenn im Bachelorstudium das Ukraini-sche eingeführt wird, wird sich hier ggf. dasselbe Problem ergeben. Das Konzept der Ausdifferenzierung ist allerdings auch eine Frage der Anzahl der Studieren-den, die die betreffende Sprache lernen wollen. Für eine Sprache, die nur von wenigen gewählt wird, ist eine Unterteilung in mehrere Gruppen nicht nötig, weil man im kleinen Kreis besser auf die Bedürfnisse einzelner Studierender eingehen kann.

Derzeit werden Verhandlungen mit dem Sprachenzentrum geführt, um die nicht-russischen Sprachkurse für den Professionalisierungsbereich der anderen Ba-chelorstudiengänge öffnen zu können. Solche Serviceleistungen für andere Stu-diengänge können vermutlich finanziell abgegolten werden. Diese Mittel könnten wiederum für die Slavistik eingesetzt werden und die Kapazitäten etwas erweitern.

Bisher gab es am Seminar keine Anstrengungen, um die Vergleichbarkeit der Anforderungen auch im Sprachunterricht zu gewährleisten. Die Gutachtergruppe rät, hierfür den europäischen Referenzrahmen für den Spracherwerb zu nutzen.3

Die Sprachvermittlung sollte in den Augen der Studierenden stärker die Möglich-keit bieten, das Sprechen zu üben, und im ersten Semester weniger stark auf

3 www.goethe.de/z/50/commeuro/deindex.htm. Zum Nachlesen in der Printversion: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen (im Langenscheidt-Verlag, ISBN 3-468-49469-6).

Page 17: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

16 ZEvA: Evaluation Slavistik

Grammatik ausgerichtet sein. Sie schätzen, dass die Sprachvermittlung in einigen Sprachen während der ersten drei Semester zu ca. 90% von der Grammatik do-miniert wird, so dass es schwer ist, eine Sprechkompetenz zu erwerben. Tutorien zum Üben des Sprechens wurden zwar angeboten, hatten aber kaum Zulauf, weil sie nicht im kommentierten Vorlesungsverzeichnis (KVV) vermerkt waren.

Das genannte Problem gilt nicht für alle slavischen Sprachen gleichermaßen: Im Sprachunterricht Russisch waren von sechs Lehrveranstaltungsstunden je zwei dem Sprachtraining gewidmet. Hier wurde als Problem genannt, dass das ver-wendete Lehrbuch in den Augen der Studierenden sehr schlecht und der Wort-schatz nicht systematisch festgelegt ist.

Die sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen sollten nach Auffassung der Studierenden stärker auf die Anforderungen des Lehramts ausgerichtet werden, hier könnte die Grammatik eine stärkere Rolle spielen.

Die Planung für den Masterstudiengang sieht vor, dass eine zweite slavische Sprache Zugangsvoraussetzung zum Studiengang ist. Im Masterstudiengang wird es gewisse Spezialisierungsmöglichkeiten geben.

Die wissenschaftliche Lehre wird für den Bachelorstudiengang in Basis-, Aufbau- und Vertiefungsmodule eingeteilt. Basismodule sind vergleichend konzipiert, eine Differenzierung beginnt mit dem Aufbaumodul 1. In jedem Semester gibt es für eine nichtrussische Einzelphilologie jeweils eine literaturwissenschaftliche Lehr-veranstaltung, darüber hinaus eine komparatistische und eine russistische Lehr-veranstaltung.

Für die Ukrainistik und die Südslavistik sollen nicht nur Sprachkurse angeboten werden, diese Bereiche sollen sich auch in sprachwissenschaftlichen Lehrveran-staltungen spiegeln.

Die Studierenden kritisierten an, dass die Stoffvermittlung in manchen Lehrveran-staltungen interessanter und lebhafter gestaltet werden könnte. Als Beispiel wurde ein Tag angeführt, an dem ein Dozent seine Unterlagen vergessen hatte, frei sprechen musste und für die Studierenden so wesentlich verständlicher war.

Die fachdidaktischen Lehrveranstaltungen finden derzeit in Blockseminaren statt. Sie werden von einer Lehrerin aus Jena gehalten, die von den Studierenden als sehr engagiert und qualifiziert beschrieben wird. Ein großes Manko ist für die Lehramtsstudierenden, dass sie in Göttingen keinen Russischunterricht in der Schule besuchen können, weil es offenbar an den nötigen Kontakten zu den Schulen fehlt.

Die Studierenden empfinden das Lehrangebot außerhalb der Russistik als zu wenig ausdifferenziert, es gibt z. B. keine reine Polonistik. Sprachwissenschaftli-che Lehrveranstaltungen werden regelmäßig sprachübergreifend für zwei oder drei Sprachen durchgeführt. Die Studierenden würden es begrüßen, wenn das Lehrangebot stärker auf die unterschiedlichen Slavinen ausgerichtet wäre.

Page 18: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 17

Die Studierenden berichten, dass die Lehrenden offen sind für Themenvor-schläge, die die Studierenden für zukünftige Lehrveranstaltungen machen. Für diese speziellen Angebote müssen wenigstens fünf interessierte Studierende zusammen kommen. Darüber hinaus würden sie es als Bereicherung empfinden, wenn neue Lehrveranstaltungsformen die herkömmlichen Vorlesungen, Seminare und Übungen ergänzen würden. Als besonders interessant wurden hier interaktive Aufgaben bezeichnet, die für Übungszwecke eingesetzt werden könnten.

5.3.3 Internationale Aspekte

Die Gutachtergruppe stellt fest, dass relativ wenige Studierende für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen, um dort zu studieren. Die Lehrenden erklären das einerseits historisch, da zu Zeiten des eisernen Vorhangs nur wenige Studierende einen Auslandsaufenthalt realisieren konnten. Andererseits wird darauf hingewie-sen, dass ein obligatorischer Auslandsaufenthalt in der Prüfungsordnung nicht vorgesehen werden könne, weil die Universität die Finanzierung dieses Aufent-halts nicht garantieren kann. Zu bedenken sei auch die Anerkennung der im Aus-land erbrachten Studienleistungen. Sie werde erschwert durch den Umstand, dass es in slavischen Ländern keine Hausarbeiten gäbe. Die Muttersprachler(inne)n besuchen die osteuropäischen Länder ohnehin regelmäßig, so dass ein Studien-aufenthalt hier nicht als notwendig empfunden würde.

Die Studiengangsverantwortlichen führen als Problem an, dass viele Stipendien-programme den Muttersprachler(innen) nicht offen stehen, weil sie die deutsche Staatsbürgerschaft nicht haben. Die Gutachtergruppe empfiehlt, hier stärker auf das Erasmus-Programm zurück zu greifen, welches in erster Linie für die Studie-renden gedacht ist. An diesem Programm können auch Nicht-Deutsche teilneh-men.

Es ist festzustellen, dass bei vielen Partnerschaften des Seminars für Slavische Philologie die Studierendenmobilität gar nicht vorgesehen war. In den Kontakten mit den Universitäten Krakau, Zagreb, Toruń, Plovdiv, Kaliningrad soll dies nun geändert werden.

5.3.4 Studienorganisation

Die Vertreterinnen und Vertreter des Mittelbaus, der Lektoren und der Lehrbeauf-tragten äußerten sich zufrieden über die Zusammenarbeit untereinander und mit den Professoren. Zur Lehrplanung gibt es in jedem Semester ein Treffen, um ein Jahr im Voraus ein Konzept abzusprechen, das verbindlich für alle Beteiligten ist. Angestrebt wird eine gewisse Abwechslung im Lehrangebot. Auch werden in den verschiedenen Semestern unterschiedliche Einführungs- und Grundlagenveran-staltungen angeboten. Im Bereich Literaturwissenschaft wird das Proseminar an die Vorlesung gekoppelt, wodurch der verantwortliche Professor die Inhalte vor-

Page 19: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

18 ZEvA: Evaluation Slavistik

gibt.

Die Lehrbeauftragten berichteten, dass die Abstimmung der eigenen Lehrveran-staltungen mit den anderen Lehrenden sehr gut funktioniert. Außerdem werden ihnen über ihre Lehrtätigkeit hinaus Perspektiven für die Einbindung in die wissen-schaftliche Arbeit des Seminars eröffnet.

Durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge wurde die Arbeit am Curriculum sehr wichtig. In den konsekutiven Studiengängen ist eine gewisse Einschränkung gegenüber dem herkömmlichen Studienangebot festzustellen. Einige Lehrende empfinden dies als Aufoktroyierung eines festen Programms, das keine freie Planung mehr zulässt.

Die Studienorganisation im Bereich der Sprachlehre stellt das Seminar für Slavi-sche Philologie vor einige Herausforderungen, denn Muttersprachler(innen), An-fänger(innen) und Nicht-Slavisten müssen im Zusammenhang mit dem Professio-nalisierungsbereich des Bachelorstudiengangs in die Sprachlehrveranstaltungen integriert werden können. Im Zuge der Modularisierung wurde ein Modul für Mut-tersprachler(innen) entwickelt (vgl. auch oben). Die Studierenden werden entspre-chend ihren Vorkenntnissen eingestuft und müssen vor allem Lektüre bewältigen. Sie schreiben zwei Aufsätze im Semester, zusätzlich gibt es ein Programm in Stilistik. Am Ende des Semesters findet eine Blockveranstaltung statt, in der die Kenntnisse mündlich nachgewiesen werden, und ein Test zu dem grammatischen Stoff des Blocks.

Dieses Modell ließ sich aufgrund mangelnder Kapazitäten bislang nicht auf alle Sprachlehrveranstaltungen übertragen. Ein Bedarf bestünde hier vor allem in der Polonistik, weil es, wie in der Russistik, relativ viele Muttersprachler(inne) gibt. Zurzeit löst die Lektorin für Polonistik das Problem individuell durch Konsultatio-nen im Rahmen ihrer Sprechstunden.

Das Konzept der Ausdifferenzierung ist eine Frage der Anzahl der Studierenden, die die Sprache lernen wollen. Wenn mit dem Bachelor das Ukrainische eingeführt wird, könnte sich hier dasselbe Problem ergeben.

Zur Aufrechterhaltung des Sprachlehrangebots fehlen Kapazitäten. Verhandlun-gen mit dem Sprachlehrzentrum führten bislang noch nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Ein Lektorat für Tschechisch wird daher zurzeit über einen Lehrauf-trag abgedeckt. Es gibt zwei weitere Lektorinnen für Tschechisch, von denen eine in ein Forschungsprojekt eingebunden wird, um sie halten zu können. Auch die Arbeit des Forschungsprojekts an Kindlers Literaturlexikon kann für die Lehre genutzt werden. Insgesamt kann jede Sprache in jedem Semester mit acht bis zehn SWS Lehre rechnen (außer Ukrainisch).

Im Bereich der wissenschaftlichen Lehre bestehen je zwei Basis- und Aufbaumo-dule. Basismodule sind nicht sprachenspezifisch, Aufbaumodule werden in Lite-raturwissenschaft sprachlich differenziert. Ergänzend wird es einzelne Kulturver-

Page 20: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 19

tiefungsmodulteile geben. Im neuen Studiengang folgen auf die Aufbaumodule die Vertiefungsmodule.

Über einen E-Mail-Verteiler des Seminars können die Studierenden aktuelle, studienrelevante Informationen erhalten. Das KVV beurteilen sie als informativ, wenngleich sie sich wünschen, dass Literaturlisten für das kommende Semester früher bekannt gegeben werden, damit sie die erforderliche Literatur in der vorle-sungsfreien Zeit erarbeiten können. Die Anforderungen der einzelnen Lehrveran-staltungen sollten transparenter dargestellt werden.

5.3.5 Prüfungen

Die Studierenden berichten, dass ihnen die Prüfungsanforderungen der wissen-schaftlichen Lehrveranstaltungen am Anfang des Semesters bekannt sind, in den Sprachlehrveranstaltungen jedoch nicht. In den letzteren wird zudem unterschie-den zwischen Muttersprachler(inne)n und Nicht-Muttersprachler(inne)n, die unter-schiedliche Prüfungsleistungen erbringen müssen. Dies dient der Anpassung der Lehrveranstaltungen an das Vorbildungsniveau der Studierenden, ist aber nicht immer transparent.

Um eine Vergleichbarkeit der Anforderungen auch im Sprachunterricht zu errei-chen, sollte der europäische Referenzrahmen eingeführt werden.

In den gestuften Studiengängen sollen künftig nur Modulgesamtprüfungen durch-geführt werden, um eine reibungslose Prüfungsorganisation gewährleisten zu können. In Modulen, in denen eine Differenzierung nach Sprachen existiert, wer-den mündliche Prüfungen durchgeführt.

Für Zwischenprüfungen sind Mittelbauvertreter(innen) generell prüfungsberechtigt. An sonstigen Prüfungen wirken sie als Protokollführer mit, in ein bis zwei Studien-bereichen dürfen sie auch aktiv prüfen.

5.3.6 Beratung und Betreuung

Es gibt eine Fachstudienberatung durch festgelegte Lehrende am Seminar, für ausländische Studierende wurde ein Ansprechpartner bestimmt. Die Lektor(inn)en beteiligen sich ebenfalls an der Studienberatung. Die Beratungszuständigkeiten für den neuen Lehramtsstudiengang sind nicht nach Personen aufgeteilt.

Die Studierenden fühlen sich in der Regel gut beraten. Besonders schätzen sie die Möglichkeit, die Dozent(inn)en jederzeit ansprechen zu können. Anregungen der Studierenden werden nach Möglichkeit aufgenommen.

5.3.7 Studienerfolg

Hierzu gaben weder der Selbstreport noch die Gespräche eine Auskunft.

Page 21: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

20 ZEvA: Evaluation Slavistik

5.3.8 Vorbereitung auf Arbeitsfelder außerhalb von Universität und Schule

Es werden keine entsprechenden Angebote gemacht, etwa Praktika vermittelt o.ä. Sofern die Studenten sich selbst darum bemühen, sei dies wohl in der Regel erfolgreich. Es gibt aber eine jährliche universitätsweite Informationsveranstaltung, in der verschiedene außerschulische und außeruniversitäre Berufe vorgestellt werden.

5.4 Rahmenbedingungen

5.4.1 Personalbestand und -entwicklung

Die Hochschulleitung beschreibt die Stellensituation der Slavistik als mittelfristig abgesichert. Nach den Kürzungen der vergangenen Jahre hat die Universität nun einen Zukunftsvertrag mit dem Land abgeschlossen, der das Budget für die nächsten Jahre festschreibt. Alle Fakultäten wurden aufgerufen, erste verbindliche Strukturentwicklungspläne vorzulegen, um universitätsintern Planungssicherheit herzustellen. Für die einzelnen Fächer sind die Budgets und die Stellenpläne noch nicht abschließend geklärt.

Zwischen der Fakultät und der Hochschulleitung besteht Einigkeit darüber, dass bei Neubesetzungen sowohl die Sprach- als auch die Literaturwissenschaft im Fach erhalten bleiben sollen. Die Feinplanung der Stellenverteilung obliegt der Fakultät.

Problematisch wird die kapazitäre Situation der Slavistik durch den Wegfall einer Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters ab Oktober 2006 sowie durch den Verlust einiger Lektorate. Es bestehen Überlegungen, diese Stellen aus Drittmit-teln weiter zu finanzieren. Bei der Besetzung von Mitarbeiterstellen wird das Se-minar darauf achten, dass die wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) in der Lehre mindestens zwei Philologien vertreten können.

Der Kapazitätsdruck soll etwas gelindert werden, indem die Slavistik gemeinsame Module mit den Kooperationspartnern innerhalb der Philosophischen Fakultät durchführt, z. B. zusammen mit der Osteuropäischen Geschichte oder der Kompa-ratistik.

Die große Breite des Lehrangebots, die auch die wissenschaftlichen Mitarbei-ter(innen) in ihren Lehrveranstaltungen gewährleisten müssen, stellt möglicher-weise ein Problem dar. Um eine Veranstaltung zur Sprach- oder Literaturwissen-schaft auf mehrere Sprachen beziehen zu können, müssen die wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) eine sehr lange Vorbereitungsarbeit investieren. Diese Zeit geht von der verfügbaren Zeit für die eigene wissenschaftliche Weiterqualifikation ab.

Mit der von außen vorgegebenen Anzahl von vier Lektoraten muss das gesamte Sprachangebot bestritten werden. Ein Teil des Lektorates für Tschechisch wird

Page 22: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 21

durch einen Lehrauftrag abgedeckt. Insgesamt steht für jede Sprache (außer Uk-rainisch) in jedem Semester ein Lehrangebot von acht plus zwei SWS zur Verfü-gung.

5.4.2 Räume und Sachmittel

Die EDV-Ausstattung für die Studierenden des Seminars für Slavische Philologie ist unzureichend. Neue Computer für die Bibliothek und mehr Computerarbeits-plätze im Seminar sind wünschenswert. Zudem vermissen die Studierenden im Seminar die Möglichkeit, mit einem Notebook ins Internet gehen zu können. An der Universität insgesamt gibt es jedoch öffentliche CIP-Pools mit etwa 600 Ar-beitsplätzen, ein Funk-LAN-Netz, und für die Studierenden steht ein günstiger Netzzugang zur Verfügung.

Die Studierenden sind – abgesehen von der EDV-Ausstattung des Seminars – insgesamt zufrieden mit der räumlichen und sächlichen Ausstattung. Besonders betonten sie die gute Ausstattung und Ordnung der Bibliothek und die gute Bib-liotheksaufsicht, die offenbar immer ansprechbar ist und bei vielen Fragen weiter-helfen kann.

Die Studierenden wünschen sich einen Kopierer mit Mehrblatteinzug, einen Ge-tränkeautomaten und einen Aufenthaltsraum im Seminar.

5.5 Qualitätssicherung

Die Hochschulleitung strebt an, das Qualitätsmanagement universitätsweit von oben her zu bündeln. Normalerweise hat der Studiendekan der betreffenden Fa-kultät die Verantwortung dafür, jedoch ist ein Studiendekan allein bei der Philoso-phischen Fakultät aufgrund der Komplexität der Fakultät überfordert. Daher soll eine weitere Ebene eingeführt werden, z. B könnte die Fakultät in mehrere Berei-che aufgeteilt werden.

Die Universität hat zentral eine Software zur Unterstützung der Lehrveranstal-tungskritik angeschafft. Eine Evaluationsordnung regelt die Details universitäts-weit. In Fächern wie der Slavistik wurden noch keine konkreten Maßnahmen implementiert; dies soll zusammen mit der Einführung der neuen Studiengänge erfolgen.

Das Seminar führt aus eigenem Antrieb bislang keine studentischen Lehrveran-staltungskritiken oder andere Formen des Qualitätsmanagements durch. Durch die geringe Größe des Seminars und die jederzeitige Ansprechbarkeit der Do-zent(inn)en erschien dies bislang nicht nötig.

Am Schluss der Lehrveranstaltungen führen einige Lehrende eine „Manöverkritik“ durch und besprechen das Semester mit den Studierenden. In Zukunft wird das Seminar auch die von der Hochschulleitung installierte Software nutzen, die die

Page 23: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

22 ZEvA: Evaluation Slavistik

Beantwortung von Fragebögen übers Internet ermöglicht. Die Erstellung der Fra-gebögen muss aus der Sicht des Seminars verbessert werden, denn die Fragen werden als zum Teil nicht passend beurteilt. Außerdem sollten auch freie Antwor-ten möglich sein. In Zusammenarbeit mit der Sozialwissenschaft wird das Seminar versuchen, gute Lösungen für die Fragebogenerstellung und -auswertung zu finden.

Über Chancen der Absolvent(inn)en auf dem Arbeitsmarkt informiert sich das Seminar mit Hilfe von Absolvententreffen, die in unregelmäßigem Abstand organi-siert werden.

5.6 Fazit

5.6.1 Stärken

• In der Göttinger Slavistik herrscht ein hoher Anspruch, was die Breite des Studiengangs angeht, der vom Dekan bis zu den Studierenden von allen Beteiligten getragen und unterstützt wird.

• Die Differenzierung des Sprachunterrichts in Lehrveranstaltungen für Mutter-sprachler(innen) und Nicht-Muttersprachler(innen) ist ein vorbildliches Bei-spiel, das auch an anderen Universitäten Schule machen könnte.

• Die interdisziplinäre Vernetzung, insbesondere innerhalb der Philosophi-schen Fakultät, ist gut. Durch Kooperationen mit Fächern wie Geschichte, Politik, Komparatistik, etc. wird die Sichtbarkeit der Slavistik erhöht.

5.6.2 Schwächen

• Die Gutachtergruppe gibt zu bedenken, dass sich die Breite des Angebots nur unter Ausnutzung verschiedener Hilfskonstruktionen aufrechterhalten lassen wird, wenn Kapazitätsfragen nicht langfristig abgesichert sind.

• Problematisch könnte werden, dass wichtige Inhalte nur mit Lehraufträgen abgedeckt werden können.

• Es ist fraglich, ob der Angebotsrhythmus so gehalten werden kann, dass die entsprechenden Angebote der Einzelsprachen für den Bachelor angemes-sen häufig vorkommen.

• Derzeit ist kein Schulpraktikum im Rahmen der fachdidaktischen Ausbildung für die Russisch-Studierenden möglich.

5.6.3 Empfehlungen der Gutachtergruppe

• Der komparatistische Zugang ist der erklärte Göttinger Weg. Im Interesse der Studierenden sollte das Lehrangebot in den sprach- und literaturwissen-schaftlichen Fächern im Ausmaß von 50% einzelsprachlich orientiert sein.

Page 24: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Qualität von Studium und Lehre 23

Dies ist wichtig für die Berufsqualifikation der Bachelorabsolvent(inn)en.

• Die Module sollten inhaltlich nicht zu stark verplant werden.

• Der Bachelorstudiengang sollte nicht zu stark komparatistisch ausgerichtet sein, sondern die Einzelslavinen auch in der sprach- und literaturwissen-schaftlichen Ausbildung deutlich(er) berücksichtigen.

• In der wissenschaftlichen Lehre für ein breites Sprachangebot darf der Cha-rakter der Einzelphilologien nicht verloren gehen, sonst besteht die Gefahr, eine Komparatistik ohne Sprache zu vermitteln.

• Grundsätzlich muss die Möglichkeit zu einem Studienplatzwechsel erhalten bleiben. Hierzu trägt die Ausbildung in einzelnen Philologien bei, um an an-deren Studienorten erfolgreich studieren zu können.

• Es sollte häufiger Einführungen für die verschiedenen Sprachen geben, nicht nur alle vier oder fünf Semester.

• Für den Fall, dass es nicht möglich ist, das anspruchsvolle Modell der breit angelegten Slavistik durchzuhalten, sollte bereits heute ein Ausweichmodell konzipiert werden. Ein solches Ausweichmodell sollte eine Schwerpunktset-zung vorsehen, was auch auf Neubesetzungen von Stellen einen Einfluss hätte. Bei einer Schwerpunktbildung müssten zunächst die festgelegten Schwerpunkte Russistik, Polonistik, Serbokroatistik bedient werden; wenn darüber hinaus Kapazitäten frei sein sollten, könnte man weitere Inhalte wie-der in das Programm aufnehmen.

• Auffällig war, dass die Lehrenden des Seminars für Slavische Philologie kei-nerlei Schwäche in der von ihnen vertretenen Lehre feststellen konnten. Kri-tikpunkte, die sie selber äußerten, bezogen sich stets auf Fragen der Stel-lenkürzungen. Wenngleich das Selbstbewusstsein der Beteiligten im Hinblick auf ihre genannten Stärken nachvollziehbar ist, empfehlen die Gutachterin-nen und Gutachter dennoch, zukünftig auch über mögliche inhaltliche oder organisatorische Schwächen zu reflektieren, um sie systematisch abfangen zu können. Gerade an einem kleinen Seminar hängt der Erfolg meist mit den handelnden Personen zusammen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Auf-fangmechanismen für den Fall zu haben, dass einzelne Personen ausfallen oder dass die informellen Wege der Qualitätssicherung nicht greifen.

• Darüber hinaus gab es seitens der Studierenden einige Hinweise zur Aus-stattung des Seminars: Die Studierenden wünschen sich einen Getränkeau-tomaten und einen Aufenthaltsraum im Seminar, einen Kopierer mit Mehr-blatteinzug, neue Computer für die Bibliothek und mehr Computerarbeits-plätze im Seminar. Sie vermissen im Seminar die Möglichkeit, mit einem Notebook ins Internet gehen zu können.

Page 25: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

24 ZEvA: Evaluation Slavistik

6 Stellungnahme und Maßnahmenprogramm (Die Stellungnahme des Seminars für Slavistische Philologie der Universität Göt-tingen zum Evaluationsgutachten sowie das Maßnahmenprogramm sind am 20.09.2006 bei der ZEvA eingegangen.)

6.1 Stellungnahme

Zu Recht haben die Gutachter die schlechte schriftliche Vorabinformation moniert. Unser Problem war jedoch, dass eine Evaluierung sich üblicherweise auf die konkrete Unterrichtspraxis und auf Fragen der Umsetzung und Bewährung von Lehrplankonzepten stützt. Da aber die Magister-Studiengänge zum Zeitpunkt der Evaluierung kurz vor ihrer Schließung standen, hatte die Funktionstüchtigkeit dieser Studiengänge für evtl. Zukunftsentscheidungen natürlich keine Relevanz mehr. So wurde die Evaluierung ad hoc zu einer Vorprüfung für die anstehende Akkreditierung unserer neuen BA/MA-Studiengänge gemacht. Dies hätte von uns schon im Vorfeld mit den Gutachtern abgeklärt werden sollen. Unser diesbezügli-ches Versäumnis relativiert sich allerdings durch den sehr frühen Planungsstand der BA/MA-Einführung zum Zeitpunkt der Einreichung des Selbstberichts. Zum Zeitpunkt der Begehung war diese Planung überdies bereits überholt. Zu diesem Zeitpunkt lag dann ein ausgearbeitetes Konzept für die neuen Studiengänge Rus-sisch (Lehramt) und Slavistik vor, das wir den Gutachtern ausführlich erläutert haben. Dieses BA-MA-Konzept für die Slavische Philologie ist seit der Begehung im Fach und in der Fakultät weiter modifiziert worden. Dabei konnten viele Hin-weise der Gutachter bereits Berücksichtigung finden. Grundsätzlich ist aus dem Evaluationsbericht eine gewisse Skepsis in Bezug auf das von der Göttinger Sla-vistik betriebene Modell einer „Vollslavistik“ herauszulesen. Es wird empfohlen, falls das Modell nicht funktioniere, Ersatzlösungen bereitzuhalten, die eine Kon-zentration auf wenige Sprachen aus dem Gesamtspektrum slavischer Sprachen und Kulturen vorsehen. Viele Universitäten stehen ja vor dem Problem, sich einen differenzierten Fächerkanon nicht mehr leisten zu können oder wollen. Einige Institute für Slavische Philologie haben sich zu Schwerpunktzentren umgebildet bzw. haben verschiedene Studiengänge konzipiert, z.B. Westslavistik, Ostsla-vistik, Südslavistik. Aus unserer Sicht sind beide Entscheidungen problematisch bzw. wir meinen gute Gründe zu haben, an dem Konzept einer vollslavistischen Ausbildung festzuhalten. Zum einen gibt es Synergieeffekte, viele Teilmodule sind in einer Vollslavistik multifunktional, dementsprechend besser ausgelastet. Eine Vollslavistik belastet die Lehrkapazität nicht in dem gleichen Maße mehr, wie das Spektrum und die Wahlmöglichkeiten steigen. Weiterhin führt die Tendenz zur Einsprachenphilologie, wie entsprechende Strukturentscheidungen in der Schweiz bereits zeigen, zur drastischen Abnahme der Studierendenzahlen - es gibt viele, die mit verschiedenen Interessenschwerpunkten Slavistik studieren. Es kommt darauf an, über die Anfangsmotivation zur Aufnahme des Studiums hinaus das Interesse für zuvor nicht oder kaum wahrgenommene Bereiche zu wecken.

Page 26: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Stellungnahme und Maßnahmenprogramm 25

Zudem wird es immer nur wenige spezielle Polonisten oder Bohemisten usw. in Deutschland geben. Zum einen wird sich ein Exklusiv-Bohemist tendenziell eher für ein Studium in Tschechien entscheiden, zum anderen hat er auf dem deut-schen Arbeitsmarkt deutlich geringere Chancen als ein Allround-Slavist, der min-destens zwei slavische Sprachen beherrscht und grundlegend in den gesamten Kulturraum eingeführt wurde. Insbesondere wurde unser Festhalten an der Ukrai-nistik in Göttingen skeptisch gesehen. Der Hintergrund dieser Skepsis ist darin zu sehen, dass die Ukrainistik einen neuen Schwerpunkt an der Universität Olden-burg bilden soll –Oldenburg ist neben Göttingen die einzige niedersächsische Slavistik–, der den alten Oldenburger Schwerpunkt Kroatistik ablösen soll. In diesem Zusammenhang wird von einer „Achse Polen–Ukraine–Russland“ gespro-chen. Wir verstehen, dass die Oldenburger Slavistik für eine Vollslavistik zu klein ist und insofern Schwerpunkte bilden muss. Andererseits muss man in Oldenburg akzeptieren, dass wir das nach Fläche und Bevölkerung zweitgrößte slavische Land nicht ignorieren wollen. Wir haben ja vor der Oldenburger Profiländerung auch nicht auf die Kroatistik verzichtet, weil sie in Oldenburg gelehrt wurde. Über-dies ist die räumliche Entfernung zu Oldenburg so groß, dass hier kaum ein Kon-kurrenzverhältnis um Studierende vorliegen dürfte. Oldenburg wird sich mit Bre-men abstimmen müssen, auch Hamburg liegt näher. Für Göttingen ist eher von Belang, dass mit Frankfurt, Münster, Bielefeld und Marburg vier slavistische Insti-tute im weiteren Einzugsbereich geschlossen werden (alle vier liegen näher als Oldenburg) und dass Göttingen anders als Oldenburg nunmehr Aufgaben einer weiteren regionalen Versorgung wahrzunehmen hat. Ein letzter Punkt zu dieser Frage sind die Lehr- und Forschungsschwerpunkte unseres Lehrpersonals. Prof. Lehfeldt hat eine Monographie zur ukrainischen Sprache vorgelegt. Unsere sehr engagierte junge Lektorin Dr. Adamenko arbeitet an einem Lehrbuch des Ukraini-schen und hat ihre vielfältigen Kontakte zu ukrainischen Hochschulen und zu ukrainischen Schriftstellern voll in den Dienst des Seminars gestellt. Sollen wir dieses Potential brach legen? Das wäre sicherlich nicht im Sinne einer effizienten Nutzung unseres Lehrpotentials.

Zuletzt sei uns noch ein Hinweis auf unsere „mangelnde Einsichtsfähigkeit“ in „eigene Schwächen“ gestattet. Konzeptionell und organisatorisch gibt es immer wieder Schwächen im Angebot, die, sobald sie erkannt werden, nach Möglichkeit abgestellt werden. Die Rede von „Schwächen der von den Lehrenden vertretenen Lehre“ scheint uns jedoch Lehrinhalte und Erkenntnisziele zu berühren, und in dieser Hinsicht nehmen wir in der Tat für uns in Anspruch, den Studenten qualita-tiv das Beste anzubieten, was Slavistik in Deutschland zu bieten hat.

6.2 Maßnahmenprogramm

Im Folgenden werden die Beurteilungen und Empfehlungen des Gutachtens im Einzelnen durchgegangen:

• Der europäische Referenzrahmen für den Spracherwerb wurde für den Sprachunterricht Polnisch bereits eingeführt. Die Polnisch-Lektorin des

Page 27: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

26 ZEvA: Evaluation Slavistik

Seminars schult derzeit ihre Kolleginnen und Kollegen in der Sprachausbil-dung für die Anpassung der Spracherwerbscurricula an den Referenzrah-men. Mit Einführung der BA-Studiengänge zum WS 06-07 werden die dort definierten Niveaus für die Moduldefinitionen der Sprachkurse verbindlich.

• Die Sprechpraxis-Defizite in der aktiven Sprachvermittlung werden durch Einführung von Tutorien (ab WS 06-07 in Russisch, Polnisch und Tsche-chisch) gezielt angegangen. Tutorien für weitere Sprachen sind geplant.

• Die Fachdidaktik ist seit dem SS 06 in der Verantwortung einer Lehrkraft, die vor Ort ansässig ist und die sich ganz auf die entsprechenden Aufgaben konzentriert. Es gibt in Göttingen zwei Gymnasien mit Russischunterricht, zu denen auch Kontakte bestehen. Das Manko der Vergangenheit, dass unsere auswärtigen Lehrkräfte für Fachdidaktik diese Kontakte nicht nutzen konn-ten, ist nunmehr beseitigt. Die bereits bestehenden Kontakte werden intensi-viert und um neue Angebote ergänzt (Russisch-AG).

• Das Fehlen einer reinen Polonistik ist gewollt. Einsprachenphilologien kön-nen in den entsprechenden Ländern studiert werden (s. Stellungnahme). Ein Einsprachenstudium wird es ab WS 06-07 nur noch für Russisch (Lehramt) geben. Alle anderen Slavisten müssen zwei Sprachen studieren. Das ent-spricht den Anforderungen des deutschen akademischen wie außerakade-mischen Arbeitsmarktes in einer multizentralen europäischen Staatenge-meinschaft. Lehrveranstaltungen zu einzelnen Nationalsprachen und Litera-turen sind aber weiterhin vorgesehen, ja die Regel. Das literaturwissen-schaftliche Komparatistik-Modul setzt sich z.B. aus zwei einzelliterarischen Seminaren zusammen.

• Neue Lehrveranstaltungsformen sind in den neuen Studiengängen die be-treuten „Independent studies“ sowie die nunmehr jährlich stattfindenden Ex-kursionen (2005: Prag, 2006: Bulgarien-Rundreise, 2007: Russland für 2008 geplant: Ukraine) sowie die neu konzipierten Professionalisierungsmodule Osteuropa.

• Die geringe Quote von Auslandsaufenthalten erklärt sich in der Slavistik mit dem muttersprachlichen Hintergrund vieler Studierender, die sich ohnehin häufig in ihrem Herkunftsland aufhalten. Die Mehrzahl von ihnen hat dort be-reits ein Teil- oder Vollstudium absolviert und ist darum an einem Studien-aufenthalt im Herkunftsland nicht mehr interessiert. Unter den deutschen Muttersprachlern liegt die Quote der Auslandsaufenthalte dagegen bei fast 100 Prozent.

• Die bestehenden Sokrates-Erasmus Vereinbarungen wurden um eine Stu-dierendenmobilität ergänzt. Des Weiteren ist aktuell eine Erasmus-Partner-schaft (Studierenden- und Dozentenmobilität) mit der Bohemistik der Karls-Universität Prag unterzeichnet worden. Damit haben wir jetzt funktionierende Austauschprogramme mit Polen, Russland, Tschechien und Kroatien. Au-ßerdem stehen wir in konkreten Verhandlungen mit weiteren Universitäten

Page 28: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Stellungnahme und Maßnahmenprogramm 27

(Brno, Olomouc). Russland und die Ukraine sind leider noch nicht am euro-päischen Sokrates/Erasmus-Programm beteiligt, so dass es hier kaum Mög-lichkeiten für nicht deutsche Staatsbürger gibt. Gleichwohl verhandeln wir mit Nižnij Novgorod (Russland) und Lviv (Ukraine) um Partnerschaftsabkom-men, die eine Studierendenmobilität einschließen. In Gesprächen mit der kroatischen Botschaft bemühen wir uns um eine Aufwertung unserer Part-nerschaft mit der Universität Zagreb (Kroatien). Geplant sind befristete Gast-professuren.

• Zur Ergänzung des Sprachlehrangebots konnte zum WS 06-07 eine Lektorin für Tschechisch eingestellt werden. Damit sind alle Sprachen unserer Palette durch Stellen abgesichert.

• Die frühzeitige Informierung der Studierenden über Inhalte und Anforderun-gen von geplanten Lehrveranstaltungen ist nunmehr im Kommentierten Lehrverzeichnis für das WS 06-07 berücksichtigt. In den neuen BA/MA- Stu-diengängen ist der Informationsbedarf und sind damit die Anforderungen hinsichtlich der frühzeitigen Information über Anforderungen und Inhalte der Veranstaltungen gestiegen. Wir tragen dem durch straffere Vorgaben an das Lehrpersonal und klarere Zuständigkeiten Rechnung. In diesem Bereich en-gagiert sich verstärkt Herr Dr. Bockholt.

• Die Studierenden haben finanzielle Mittel erhalten, um in Eigeninitiative einige der angemahnten Infrastrukturverbesserungen zu realisieren. Ein Auf-enthaltsraum ist den Studierenden vom Seminar zur Verfügung gestellt wor-den.

• Die inhaltliche Ausgestaltung der Module in den neuen Studiengängen ist sehr offen gestaltet. Außer bei Einführungen liegt nur eine Festlegung auf Niveau (Aufbau bzw. Vertiefung), Sprache und diachron bzw. synchron vor. Weiter wird man diese Module sinnvoller Weise kaum fassen können. Aller-dings sind die Möglichkeiten der Überschneidung mit Veranstaltungen ande-rer Fächer immer noch so zahlreich, dass wir die Strenge der Reihenfolge, in der Module zu absolvieren sind, weiter lockern müssen. Es gibt aber essen-tielle Voraussetzungen für nachfolgende Lehre. Als solche haben insbeson-dere die beiden A1-Aufbauseminare Literatur- und Sprachwissenschaft zu gelten.

• Die Lehrveranstaltungen sind ganz überwiegend einzelsprachlich ausgerich-tet, der Studiengang insgesamt ist es grundsätzlich nicht. Diese Konzeption halten wir für zukunftsfähig und werden sie vorläufig nicht ändern. Die Befürchtung, es müssten zahlreiche Kombi-Seminare eingeführt werden, unterschätzt die oben genannten Synergieeffekte. Neben dem bereits erwähnten Modul A2 Literaturwissenschaftliche Komparatistik wird im Ver-tiefungsmodul Literaturwissenschaft eine slavinenübergreifende Überblicks-vorlesung mit verschiedenen sprachspezifischen Seminaren kombiniert. Auch das Professionalisierungsmodul Osteuropa führt separat in jede ein-

Page 29: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

28 ZEvA: Evaluation Slavistik

zelne der von uns gelehrten Kulturen ein.

• Zuletzt sei auf die „Einführungen“ eingegangen, die im Bereich Literatur-wissenschaft nach Sprachen ausdifferenziert sind. Diese Einführungen wer-den im neuen BA-Studiengang als Teilmodule zum Plenum des Moduls A1 Slavistische Literaturwissenschaft für alle hier gelehrten Sprachen grund-sätzlich jedes Jahr angeboten.

Wir hoffen, dass die eingeleiteten bzw. bereits durchgeführten Maßnahmen sich in der Praxis bewähren und dass wir die Gutachter nicht zuletzt mit dieser Stellung-nahme von der Zielrichtung unserer Maßnahmen wie überhaupt der Konzeption der neuen Studiengänge – das Slavistik-Studium straffer, professioneller und arbeitsmarktgerechter zu gestalten – überzeugen können.

Page 30: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

Kurzlebensläufe der Gutachter(innen) 29

7 Kurzlebensläufe der Gutachter(innen)

Prof. Dr. phil. habil. Peter Kosta

1955 geboren in Prag/ Tschechien 1976-1981 Studium der Slavischen Philologie, Indogermanischen Sprachwissenschaft,

Allgemeinen Sprachwissenschaft und Musikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main

1982-1987 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Phonetik, Indogermanischen Sprachwissenschaft und Slavische Philologie der Johann Wolfgang Goethe-Univer-sität in Frankfurt am Main

1986 Promotion zum Dr. phil. „summa cum laude“ mit der Dissertation: „Probleme der Švejk-Übersetzungen in den west- und südslavischen Sprachen. Linguistische Stu-dien zur Translation literarischer Texte“

1987 -1992 Hochschulassistent am Slavischen Seminar im Institut für Phonetik, Indo-germanische Sprachwissenschaft und Slavische Philologie der J. W. Goethe-Univer-sität Frankfurt am Main

1992 Habilitation 1994-1996, 1998 Direktor des Instituts für Slavistik, Universität Potsdam

Prof. Dr. Ingeborg Ohnheiser

1946 geboren in Erfurt 1965-1970 Studium der Anglistik und Slawistik an der Universität Leipzig 1971 wiss. Mitarbeiter Universität Leipzig 1973/74 Forschungssemester an der Lomonosov-Universität Moskau 1974 Promotion zum Dr. phil. 1978/79 Forschungssemester an der Lomonosov-Universität Moskau 1981 Habilitation venia legendi für Russtik 1986 Berufung zur Professur für Russtik 1991- 1993/94 Vertretung des Lehrstuhls für Slavische Philologie an der Universität Tü-

bingen und im WS1993/94 an der PH Erfurt sowie Lehrauftrag am Institut für Slavistik der TU Dresden

seit 1994 Universitätsprofessur an der Universitär Innsbruck

Prof. Dr. German Ritz

1951 geboren in Blitzingen / Schweiz 1972-1977 Studium der Germanistik, Russistik und Romanistik in Zürich und Genf 1977 Lizentiat der Philosophischen Fakultät Zürich 1977-1980 Vorbereitung der Promotion. 1977-1978 Austauschstipendium in Moskau 1980 Promotion mit der Arbeit "150 Jahre russische Heine-Übersetzung"

Page 31: Evaluation von Lehre und Studium im Fach Slavistik an der ......ter(innen) wurden um die Korrektur möglicher sachlicher Feh-ler im Text gebeten. September 2006 Stellungnahmen und

30 ZEvA: Evaluation Slavistik

1982-1978 Vorbereitung der Habilitation: "Die polnische Prosa 1956-1976" 1981-1982 Austauschstipendium in Warschau Seit 1982 Assistent und Oberassistent am Slavischen Seminar Zürich 1988 Habilitation: venia legendi für Slavische Literaturwissenschaft 1989 Privatdozent der Universität Zürich Seit 1990 Verantwortlich für die Lehre zur polnischen und tschechischen Literatur am sla-

vischen Seminar der Universität Zürich Seit 1996 Professor für slavische Literaturwissenschaft der Universität Zürich

Privatdozent Dr. phil. Joachim Rogall

1959 geboren in Heidelberg 1982-1988 Studium der Osteuropäischen Geschichte, der Slawistik, der Germanistik und

der evangelischen Theologie in Mainz, Posen und Heidelberg 1988 Promotion 1988-1989 wiss. Mitarbeiter Universität Mainz 1989-1990 wiss. Mitarbeiter Johann Gottfried Herder-Institut Marburg/Lahn 1990-1996 wiss. Mitarbeiter Universität Mainz und stellvertretender Leiter Ludwig Petry-

Institut Mainz seit 1996 Leiter des Bereichs Völkerverständigung mit Mittel- und Osteuropa der Robert

Bosch Stiftung in Stuttgart. 2001 Habilitation: venia legendi für Mittlere/Neuere und Osteuropäische Geschichte 2002 Umhabilitierung an die Ruprecht Karls Universität Heidelberg, Privatdozent für Ost-

europäische Geschichte