Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die...

7

Click here to load reader

description

Es bahnt sich zwischen IBM und Microsoft eine opulente IT-Schlacht an: Das Spielfeld nennt sich Social Business. Microsoft, der Platzhirsch im Bereich der Office-Produktivitätslösungen, auf der einen, IBM, der Vordenker, der seit Jahren bereits erfolgreich im Bereich Social Business aktiv ist, auf der anderen Seite des Feldes. Es geht um nicht weniger als die Vormachtstellung in Millionen Büros weltweit.

Transcript of Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die...

Page 1: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

Fokusthema: Social Business

IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die

Vorherrschaft im Markt für Social-Business-Lösungen 03.08.2012

Axel Oppermann 0561 506975-24

Axel.oppermann@experto

n-group.com

Es bahnt sich zwischen IBM und

Microsoft eine opulente IT-Schlacht an: Das

Spielfeld nennt sich Social Business.

Microsoft, der Platzhirsch im Bereich der

Office-Produktivitätslösungen, auf der einen,

IBM, der Vordenker, der seit Jahren bereits

erfolgreich im Bereich Social Business aktiv

ist, auf der anderen Seite des Feldes. Es geht

um nicht weniger als die Vormachtstellung in

Millionen Büros weltweit.

Page 2: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

Es bahnt sich zwischen IBM und Microsoft eine

opulente IT-Schlacht an: Das Spielfeld nennt

sich Social Business. Microsoft, der Platzhirsch

im Bereich der Office-Produktivitätslösungen,

auf der einen, IBM, der Vordenker, der seit

Jahren bereits erfolgreich im Bereich Social

Business aktiv ist, auf der anderen Seite des

Feldes. Es geht um nicht weniger als die

Vormachtstellung in Millionen Büros weltweit.

Im Jahr 2012 werden Unternehmen in

Deutschland nach Analysen der Experton

Group ca. 650 Millionen Euro für

Kollaborationslösungen ausgeben. 2016 werden

es sogar noch knapp 100 Millionen Euro mehr

sein. Neben Messaging- und

Konferenzlösungen ist der dominierende

Investitionsbereich bei Groupware-Lösungen

zu finden. Als Groupware wird eine Software

zur Unterstützung der Zusammenarbeit in

einer Gruppe über zeitliche und/oder räumliche

Distanz hinweg bezeichnet. Reduziert

betrachtet, wird Groupware mit einer

Kombination von Client-/Server-Produkten, die

auf dem MAPI-Protokoll – also einer

Schnittstelle für die Programmierung von

nachrichtenverarbeitenden Programmen –

basieren gleichgesetzt. Namhafte Lösungen,

die als Groupware umschrieben werden, sind

Lotus Notes von IBM, Groupwise von Novell

oder Exchange von Microsoft sowie Zimbra von

VMware. Führend hinsichtlich des

Marktanteils ist hier Microsoft.

Auch in der gesamten Office-

Produktivitätswelt, welche vom Office-Client

bis zu entsprechenden Serverprodukten für

Zusammenarbeit und Kommunikation reicht,

ist Microsoft gegenwärtig dominierend in

Deutschland. Durch die Weiterentwicklung

und zunehmende Integration der eigenen

Produkte sowie Lösungen von anderen

Software-Herstellern, konnte quasi eine Win-

Win-Situation erzielt werden; eine für

Microsoft sehr lukrative Situation.

Lange Zeit gab es keinen Grund anzunehmen,

warum das Geschäftsmodell zusammenbrechen

oder ernsthafte Konkurrenz bekommen sollte.

Microsoft profitiert hier auch von einem

geschickten Geschäfts- und Lizenzmodell,

welches auf der einen Seite darauf ausgerichtet

ist, an einer Steigerung der

Wirtschaftsleistung im Allgemeinen und einer

Zunahme von IT-Anwendern im Unternehmen

im Besonderen zu partizipieren. Auf der

anderen Seite steht eine starke Diversifikation

der Nutzungsrechte bei gleichzeitiger

Schaffung neuer Bedarfe im Fokus. Durch die

Entwicklung – bzw. die „Erweckung“ – neuer

Bedürfnisse wird eine entsprechende

Befriedigung der Bedarfe getrieben. Auch

waren nicht viele potente Herausforderer mehr

am Markt aktiv. Hinzu kommt, dass

dominierende Anbieter gern

Marktentwicklungen beeinflussen, ausbremsen

und den Status Quo beibehalten. So können

diese führenden Anbieter die “Kuh” (also

bereits bearbeitete Märkte, in denen sie eine

vorherrschende Position einnehmen) weiter

melken. Oder in anderen Worten: Ein guter

Hirte schert seine Schafe. Und so wurde der

Markt von Microsoft entsprechend entwickelt.

Jetzt jedoch ist ein Punkt erreicht, an dem

viele Anwender bewusst erkennen oder

unbewusst fühlen, dass sie das bisherige

Angebotene nicht mehr so zufriedenstellt. Es

kommen zahlreiche neue und altbekannte

Anbieter mit frischen Lösungen auf den Markt,

die die Anwender dort abholen, wo es sie

schmerzt: Nämlich in der professionellen und

Page 3: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

pragmatischen Vernetzung mit anderen

Menschen zur Befriedigung von individuellen

(und organisatorischen) Zielen. Zu den

Anbietern zählen exemplarisch Jive, Atlassian

oder IBM. Sie alle tummeln sich in dem Markt,

der mit dem Begriff „Social Business“

umschrieben wird. Social Business hat nicht –

zwingend – etwas mit „sozial“ gemein. Im

Englischen wird unter dem Begriff „social“ die

Gesellschaft an sich verstanden. Wer „social“

ist, ist „gesellschaftlich“, jedoch nicht

automatisch auch fürsorglich, vorsorglich oder

sozialistisch. Jedoch verschwimmen diese

definitorischen Feinheiten in der täglichen

Diskussion. Social Business ist der Überbegriff

für die Nutzung von („sozialen“) Medien,

(„sozialer“) Software und („sozialen“)

Netzwerken. Social Business als Strategie

kann in Unternehmen als Schlüsselkonzept für

den organisatorischen Wandel innerhalb des

Unternehmens, Wertschöpfungsnetzwerken

oder einzelnen Branchen einen Mehrwert

liefern. Dabei ist Social Business eine

entscheidende Chance für Unternehmen, die

Arbeitswelt und Interaktion mit

unterschiedlichen Interessensgruppen

(Stakeholdern) flexibler und offener zu

gestalten. Das Ziel ist Effizienzsteigerung.

Dabei steht Social Business synonym für

Unternehmen der Zukunft, die Strategie,

Kompetenzen, Kultur und Prozesse vereinen,

um in einer vernetzten Welt die Art und Weise,

wie Menschen arbeiten (und leben) um

Mehrwerte für sich, das Unternehmen und die

Gesellschaft zu erweitern. Dabei gilt es zu

beachten, dass die Änderungen im Bereich

Technologie, Unternehmenskultur und

Prozesse die bestehenden Wertesysteme

und/oder etablierten Rahmenparameter an

Bedeutung einbüßen lassen sowie durch neue

Leit- und Leistungsdimensionen ersetzen –

bzw. diese erweitern. Im Grundverständnis

wird davon ausgegangen, dass IT ein

Produktionsfaktor für das Unternehmen ist

und Social Business einen Wettbewerbsfaktor

darstellt.

Auch wenn der Markt für Social-Business-

Lösungen – je nach Abgrenzung und Definition

– bezogen auf die Umsätze in Euro in

Deutschland noch relativ überschaubar ist,

handelt es sich hierbei um einen disruptiven

Trend, der die Art ändert, wie Menschen

arbeiten. Dieser Trend führt dazu, dass

bestehende IT-Budgets von klassischen

Lösungen in Richtung Social Business

verschoben werden.

Deshalb kann Microsoft nicht einfach dabei

zusehen, wie andere Anbieter sukzessive in der

Wahrnehmung der breiten Masse an

Bedeutung gewinnen und sich genau in dem

Segment festsetzen, wo der Softwarehersteller

seine größten Umsätze und Erträge erzielt –

im Bereich Office-Produktivitätslösungen,

welche organisatorisch in der „Business

Division“ aufgehängt ist. Und eben diese

Business Division ist es, die mit über 23

Milliarden US-Dollar Umsatz und 15,7

Milliarden US-Dollar Gewinn extrem

bedeutend ist.

Die Herausforderung für Microsoft besteht

darin, das Schwergewicht auf die neuen

Marktgegebenheiten auszurichten – und

gleichzeitig nicht allzu viel vom lukrativen

Geschäft, um das man jahrelang nicht fürchten

musste, zu verlieren. Und so geht Microsoft mit

Volldampf voraus in das Zeitalter des Social

Business und der „Enterprise x.0“. Microsoft

Page 4: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

reagiert auf diese Anforderungen mit einer

umfassenden Strategie. Ein Bestandteil ist die

„organische“ Weiterentwicklung bestehender

Produkte. Hierzu werden nach und nach

entsprechende Funktionen ergänzt. Eine

weitere Komponente sind Akquisitionen.

Prominentestes Beispiel ist die Übernahme des

Microblogging-Dienstes und Anbieters von

sozialen Netzwerken für Unternehmen:

Yammer. In das lediglich vier Jahre alte

Unternehmen, welches jedoch nach eigenen

Angaben bereits über 200.000 Kunden mit

insgesamt rund fünf Millionen Nutzern

vorweisen kann, wurden über eine Milliarde

US-Dollar investiert. Eine dritte strategische

Komponente ist die Ausrichtung auf das

Partnernetzwerk und die Öffnung von

Schnittstellen zur Integration von Lösungen

von Drittanbietern.

Bei all diesen Bemühungen treffen die

Protagonisten von Microsoft auch auf alte

Bekannte, die jahrelang nur im Rückspiegel zu

sehen waren und nun jedoch, bei den neuen

Marktgegebenheiten, weit in Führung liegen.

Es handelt sich namentlich um IBM. Der große

Allrounder der IT-Industrie hat sich in den

letzten Jahren massiv im Bereich der Services

und Lösungen rings um das Thema Social

Business positioniert und etabliert.

Nun, wo sich Social Business vom Hype zu

einem realen und allgegenwärtigen Thema

gewandelt hat, treffen die beiden Giganten mit

grundlegend unterschiedlichen Philosophien

aufeinander.

Microsoft und Social Business - (Schwerpunkt

der Betrachtung liegt auf SharePoint)

Microsoft bietet Anwendern ein breites

Spektrum an Produkten und Lösungen, mit

denen Social-Business-Strategien in

Unternehmen umgesetzt werden können. Die

Speerspitze bilden sicherlich die Produkte

SharePoint und Lync. Lync ist eine Lösung für

Kommunikation. SharePoint ist eine

Einzelplattform für Inhalte und die

Zusammenarbeit von Menschen im

Unternehmen und im Web. Die Plattform

wurde vor allem für die gemeinsame Nutzung

von Dateien und Dokumenten entwickelt. In

vielen Unternehmen verbindet Microsofts

SharePoint – auch in Verbindung mit anderen

Produkten aus dem Hause – Menschen mit

geschäftskritischen Informationen, Fachwissen

und untereinander. Hierdurch konnte die

Produktivität der Mitarbeiter und die Qualität

des Outputs in den letzten Jahren nachhaltig

verbessert werden. Nach Angaben von

Microsoft nutzen weltweit 125 Millionen

Anwender SharePoint bereits als

unternehmensweite Plattform und teilweise als

Mitarbeiterportal.

Kurzum: Mit SharePoint ist die ganze Palette

an unternehmensübergreifender Collaboration

möglich, denn alle nutzen dieselbe

Infrastruktur und dieselben Skills, Inhalte und

Geschäftsprozesse. Jedoch ist SharePoint in

der aktuellen Produktgeneration bezogen auf

die Anforderungen der Anwender hinsichtlich

Social-Business-Funktionen limitiert. So ist

das Wiki hinsichtlich der sozialen Features von

SharePoint 2010 sehr schwach; es handelt sich

dabei einfach um eine Liste mit Seiten, die

gemeinsam bearbeitet werden können.

Verglichen zur dominierenden und kostenlosen

WordPress-Plattform wird ein sehr einfacher

Blog angeboten - und zwar sowohl hinsichtlich

der Nutzerfreundlichkeit wie auch des

Umfangs der Features. Persönliche Profile und

Page 5: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

Social Networking bieten – verglichen mit

anderen Produkten – nur das Allernötigste.

Für die kommenden Monate ist die nächste

Generation der Server- und Client-Lösungen

von Microsoft im Office-Produktivitätsumfeld

avisiert. Sie signalisiert den Eintritt in eine

neue, heikle Phase des Produktlebenszyklus

der Microsoft-Office-Produkte. Nicht nur die

stärkere Ausrichtung in die Cloud oder die

Anforderungen, den Office-Client auf den

unterschiedlichen Client-Plattformen

bereitzustellen, sind fordernd. Vielmehr auch

die adäquate Bereitstellung der

entsprechenden Social-Business-Funktionen.

Bei einer ersten öffentlichen Vorstellung der

Produkte im Juli in San Francisco wurden

einige der neuen Funktionen präsentiert.

Jedoch stand bei dieser Präsentation die

Bearbeitung und Verfolgung von Dokumenten

weiterhin stark im Fokus. Die Standard-

Dokument-Bibliothek wird ganz privat sein

und ist ein virtueller Ort, wo Anwender auf

ihre Dokumente zugreifen können, ohne dass

Dritte hierauf Zugriff haben. Diese können

jederzeit geteilt werden. Ferner wird es

möglich sein, Dokumenten zu folgen.

Hierdurch ist ein schneller Überblick über

Updates und die Kommunikation rings um

einzelne Dokumente möglich

Die zugrundeliegende Infrastruktur wird in

der kommenden Produktgeneration gleich sein.

Microsoft hat hier jedoch daran gearbeitet, ein

konsistentes Benutzererlebnis zu ermöglichen.

Hierzu werden die für den Nutzer relevanten

Themen in sogenannten Hubs organisiert. Ein

Hub bildet quasi die Neuigkeiten um

Menschen, Dokumente, Seiten oder Tags ab.

Ein weiterer fokussiert sich auf Microbolgs; ein

Dritter auf Erwähnungen/das

Aufmerksammachen auf Themen. Ferner

werden die Interaktionsmöglichkeiten bei den

Microblogs erweitert sowie Profilinformationen

aufgewertet. Profile können mit mehr

Informationen aufgewertet werden, und der

Zugriff hierauf kann durch den Nutzer

gesteuert werden.

SharePoint wird als die verbindende Plattform

von Menschen, deren Erfahrungen und

Kompetenzen positioniert. Dabei geht es

darum, wie Mitarbeiter ihre Arbeit erledigt

bekommen. Mit der kommenden

Produktgeneration bietet Microsoft durch die

erneuerten Client- und Serverprodukte

Funktionen wie Instant Messaging, E-Mail

oder Video Conferencing, „Likes“, Activity

Streams und Microblogging. Durch die

Integration von Drittanwendungen - und die

Kombination mit den Services von Yammer -

können diese nochmals deutlich aufgewertet

werden.

IBM und Social Business

1996 kaufte IBM die Firma Lotus für rund vier

Milliarden US-Dollar. Das war die bis dato

größte gezahlte Summe für ein Software-

Unternehmen. Im Fokus standen seinerzeit die

Lösungen rings um „Lotus Notes“. Lotus Notes

ist ein dokumentenorientiertes, verteiltes

Datenbanksystem mit sehr enger E-Mail-

Anbindung. Der zugehörige Lotus Domino

Server lieferte serverseitig mehrere Dienste.

Zunächst bereitete die Akquisition große

Freude. Hohe Marktanteile im Bereich der

Groupware-Lösungen sorgten für sprudelnde

Einnahmen. Doch in den letzten Jahren war

von Freude in Bezug auf Lotus Domino nicht

viel zu vernehmen. Mit geballter Kraft und

einer starken Wettbewerbsstrategie hat es

Page 6: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

Microsoft geschafft, die Marktanteile von IBM

zu seinen eigenen Gunsten zu reduzieren. Und

auch deshalb musste IBM – im Gegensatz zu

dominierenden Anbietern - sehr stark auf

Innovationen setzen. Bereits sehr früh wurden

die Tendenzen hinsichtlich einer sich

veränderten Arbeitswelt und den sich

wandelnden Anforderungen der Anwender

erkannt. Nahezu losgelöst von Altlasten

konnten neue innovative Produkte entwickelt

werden, die das Handeln und die Vernetzung

der Menschen in den Vordergrund stellt.

Bereits seit dem Jahr 2007 verfügt IBM mit

Connections über ein Produkt, welches u.a. die

Komponeten Profile, Communities, Blogs, Wiki

und Dokumente verbindet. Während Microsoft

unterschiedliche Funktionsbereiche in einen

„großen“ Server – namentlich SharePoint –

integriert hat, geht IBM einen anderen Weg

und bietet für unterschiedliche Szenarien

eigenständige Server, die voll integriert werden

können. Ein zentrales Produkt hierbei ist

„Connections“. IBM Connections ist eine Social

Software für Unternehmen, die es Anwendern

ermöglicht, den Arbeitsalltag und die Business-

Strategien effizient umzusetzen, indem auf das

Fachwissen einzelner Mitarbeiter, Partner und

Kunden zurückgegriffen wird. Connections

bildet das Rückgrat und Herz der vernetzten

Menschen. Die Stärken von Connections liegen

u.a. in den umfassenden

Integrationsmöglichkeiten in Arbeitsabläufe

einzelner Mitarbeiter oder Teams sowie die

Interoperabilität mit Produkten und Lösungen

Dritter. Der Begriff Interoperabilität

beschreibt dabei technische Maßnahmen, die

ein Zusammenspiel heterogener

Systemlandschaften ermöglichen. Dabei

werden über standardisierte oder offengelegte

Schnittstellen Daten zwischen zwei und mehr

Systemen ausgetauscht. Dadurch können

separate Systeme miteinander kommunizieren,

beziehungsweise im arbeitsteiligen Verbund

auf abgestimmte Art verschiedene Aufgaben

übernehmen. So ist mit IBM Connections eine

nahezu nahtlose Integration in Office-Produkte

von Microsoft – oder die Lösungen anderer

Anbieter – möglich.

Ein anspruchsvolles Design ermöglicht

intuitive Zusammenarbeit und intuitive

Inhalte für Mitarbeiter, unabhängig von

Sprache oder Standort. Dabei steht das

Vernetzen von Menschen im Vordergrund:

Informationen über das Fachwissen von

Mitarbeitern, Einwilligungsprozesse („Opt-in“)

für das Reputation Management, umfassend

eingesetzte Taxonomien und Such-

Technologien zum Aufbau wertvoller neuer

Verbindungen. Unternehmen sind ein

elementarer Bestandteil des Produkts.

Der zeitliche Vorsprung gegenüber anderen

Marktteilnehmern – wie beispielsweise

Microsoft - spiegelt sich auch darin wider, wie

Probleme und Aufgaben gelöst werden. Die

Ansätze und Lösungen wirken – exemplarisch

beim Tagging oder beim Sharing von

Dokumenten –ausgereifter.

Und auch bei der kommenden Generation von

Connections wird IBM noch eine „Schippe

drauflegen“. Erweiterte Community-Metriken,

neue und erweiterte Funktionen für die

Activity Streams sowie die Einbindung von

(externen) Apps werden zusätzlichen Nutzens

stiften.

Fazit

Man muss sich nicht weit aus dem Fenster

lehnen, um festzustellen, dass IBM

Page 7: Experton Group Fokusthema Social Business; IBM vs. Microsoft – Schlacht der Giganten um die Vorherrschaft im Markt für Social Business-Lösungen

November 2012 © Experton Group www.experton-group.de

gegenwärtig der Taktgeber ist wenn, es darum

geht, Anforderungen von Unternehmen

hinsichtlich Social Business mit der

Zuverlässigkeit und Sicherheit einer echten

Business-Software zu befriedigen. Zwar gibt es

weitere zahlreiche Anbieter auf dem Markt für

soziale Software und soziale Netzwerke, jedoch

müssen diese ihre Tauglichkeit hinsichtlich der

Erfüllung der Anforderungen der IT-

Verantwortlichen und Unternehmen erst noch

beweisen. Durch die Einbindung von

Drittsoftware kann der Nutzen noch weiter

gesteigert werden.

Auch muss man kein Prophet sein, dass

Microsoft in den kommenden Jahren den

Markt für Office-Produktivitätslösungen

dennoch weiterhin dominieren wird. Mit

Sicherheit nicht so allumfassend wie in der

letzten Dekade, allerdings noch mit der

größten Relevanz. Microsoft profitiert von der

hohen installierten Basis, der Kundenbindung

und in Teilen auch von der

Kundenzufriedenheit. Die enormen

Investments in die organische

Weiterentwicklung der Produkte, in das

Partnernetzwerk und in Zukäufe werden es

ermöglichen, ein relevantes Portfolio anbieten

zu können. Jedoch ist der gegenwärtig fehlende

„Social Layer“ im Portfolio von Microsoft nicht

zu übersehen. Die Herausforderung wird

einerseits darin bestehen, die gesamten

Maßnahmen in die kommende

Produktgeneration harmonisch zu integrieren.

Auf der anderen Seite bedarf es aber auch eine

umfassende Bereitstellung von Social-

Business-Funktionalitäten in die aktuelle

Produktgeneration.

Diesen fehlenden sozialen Layer kann IBM mit

Connections abbilden. So setzen gegenwärtig

immer mehr Unternehmen auf eine Koppelung

der Produkte SharePoint (2010) mit

Connections. Namhafte Firmen wie Bayer,

Bosch oder Continental haben sich bereits

hierfür entschieden. Oder in anderen Worten:

Unternehmen, denen SharePoint als Social

Software nicht ausreicht und die an der

Leistungsfähigkeit der jungen

Internetunternehmen zweifeln, können ihre

bestehende Plattform mit IBM Connections

aufwerten und so die Stärken von SharePoint

mit denen einer ausgewachsenen Social

Software koppeln.

Losgelöst von der Plattformdiskussion ist es

jedoch am wichtigsten, dass Unternehmen, die

Social Business Tools verstärkt nutzen, auch

davon profitieren. Hierdurch kann ein

Wettbewerbsvorteil erarbeitet werden. Sicher

ist auch, dass die E-Mail noch lange nicht tot

ist Vielmehr wird Social Business Software

Seite an Seite mit ihr weiterhin die Art ändern,

wie Menschen arbeiten.